In den vergangenen Wochen gab es einige Anfeindungen gegen Episode-IX-Regisseur Colin Trevorrow, nachdem sein neuester Film The Book of Henry bei den Kritikern durchgefallen ist. Sowohl die Presse als auch einige Teile des Fandoms stellten danach in Frage, ob er wirklich der geeignete Regisseur für den Abschluss der Sequel-Trilogie darstelle.
Gegenüber The Hollywood Reporter sprach Trevorrow nun über die aktuelle Situation und verteidigt dabei seine Position.
Trevorrow sagte, er hoffe dass die Fans wissen, dass er der richtige Mann für den Job sei. "Ich bin nicht nur wie alle anderen mit diesen Geschichten groß geworden, ich glaube außerdem, dass die Werte von Star Wars die gleichen Werte sind, die mir in meinem Leben wichtig sind", erklärt er. "Diese Botschaft, wie die Macht einen lehrt andere Leute zu behandeln und ihnen Respekt gegenüber zu bringen und wie sie dich durch dein Leben geleitet, das ist mir sehr wichtig. Und ich hoffe jeder versteht, dass diese Geschichten mich in meinem Leben ebenso sehr beeinflusst haben, wie es sie beeinflusst hat."
Die Bürde, an etwas mit derart wichtiger kultureller Bedeutung wie Star Wars zu arbeiten, ist nicht an ihm vorbei gegangen. "Ich glaube meine persönliche Herausforderung ist es zu erkennen, dass jeder seine ganz eigene Beziehung zu diesen Geschichten hat, abhängig davon, wer man ist. Und ich muss einen Film machen, den man wertschätzt, selbst wenn die eigene Erfahrung mit diesen Geschichten eine andere war. Daher muss ich etwas machen, das für Leute auf der ganzen Welt zutiefst emotional und zufriedenstellend ist. Und darüber denke ich viel nach."
Als Reaktion auf den aufgrund kreativer Differenzen kürzlich vollzogenen Ausstieg von Phil Lord und Christopher Miller aus dem noch namenlosen Han-Solo-Film kritisier Trevorrow den Umgang des Boulevards mit diesem Thema. "Filme sind sehr persönlich, Kunst ist sehr persönlich. Ich finde es frustrierend und traurig, wenn die Leute sich dann ansowas aufgeilen oder etwas daraus machen, das Klicks generiert. Ich weiß, dass ein Film jedem etwas bedeutet, der daran beteiligt sind.", sagt er. "Jeder an diesem Film Beteiligte ist mit Leidenschaft dabei und hat sehr hart daran gearbeitet und arbeitet auch weiter sehr hart daran."
Er erklärt weiter, dass das Filmemachen für ihn eine Teamleistung ist. "Es gibt eine Menge Spekulationen zum Thema Kontrolle, doch die Realität sieht so aus, dass es Team-Work ist", sagt er. "Ich bin nicht mit den Produzenten in einen Raum eingeschlossen und sage 'Ich entscheide hier!'. Der Prozess ist von Zusammenarbeit geprägt. Ich glaube abgesehen von ganz, ganz seltenen Ausnahmen gibt es sowas wie einen Final Cut nicht mehr. Und ich glaube dass der Idealfall für jeden Film so aussieht, dass der Produzent, der Autor und der Regisseur alle auf der selben Seite sind und den gleichen Film machen."
"Ich hatte bislang das Glück, dass ich all meine Filme bislange ohne interne Querelen machen konnte. Das kann aber passieren und ich weiß, dass es für alle Beteiligten frustrierend ist.", fügt er hinzu. "In dieser Situation befinde ich mich aber nicht."
Trevorrow erzählte THR über den Einfluss, den Star-Wars-Produzentin Kathleen Kennedy auf seine Karriere hatte. "Kathy ist jemand, der schon mein ganzes Leben lang meine Mentorin war. Ich wusste das aber nicht, bis ich mit ihr zusammenzuarbeiten begann und sah, wie viel von ihrer Seele und ihrer Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und die Menschlichkeit eines Einzelnen zu lesen in die Filme fließt, die sie macht und wie viel von dem, was ich an diesen Filmen liebte, von ihr kam. Das erfahre ich jeden Tag zunehmend. Im Moment ist sie wirklich meine Schlüssel-Partnerin bei dem, was ich tue. Zusammen mit einer Gruppe aus unglaublichen Denkern und Geschichtenerzählern, die sie zusammengestellt hat. Daraus wird ganz sicher ein Film entstehen, der sehr verschieden von denen ist, die ich bisher gemacht habe, da er nicht nur von mir stammt. Es ist eine Gruppe an Leuten, denen das wirklich wichtig ist."
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Ich gehe jede Wette ein, dass ein großer Teil derer, der an diesem Petitions-Unsinn teilnimmt, The Book of Henry garnicht gesehen hat, sondern einfach nur die Kritiken nachplappert und Panik schiebt, weil der Film auch finanziell gefloppt ist. Wenn das die einzigen Kriterien sind, dann wundere ich mich, wie schnell die Leute Jurassic World vergessen haben. Hat man derartige Standards, dann müsste dieser Film ihn ja wieder für SW qualifizieren.
George Lucas
Was George Lucas vor Star Wars gemacht hatte, war durchaus erfolgreich. THX 1138 wurde von Kritikern positiv aufgenommen, war fürs Publikum aber wohl kein leichter Stoff. 2.4 Mill. Box Office. American Graffiti hingegen hatte schon ein ordentliches Box Office von fast 150 Mill. Und von den Kritikern wurde es auch gemocht.
Kommen wir zu Trevorrow:
Jurassic World war ein Megaerfolg, was ihn natürlich per se nicht zu einem guten Film macht. Dennoch wurde der Film recht gut von der Kritik aufgenommen. Book of Henry wird nun schon als Misserfolg dargestellt. Trevorrow ist aber nicht Kern der Kritik.
Man sollte dem Mann eine Chance geben mit SW.
MaYo
@Deerool & Lucas
Solche Petitionen gab es schon vor Book of Henry. Auf Reddit und anderen Plattformen wird gegen ihn schon Stimmung gemacht seit der Ankündigung.
Und nicht wenige Hassen JW mit ungewöhnlicher Härte (ähnlich wie bei Abrams). Vermutlich weil einfach beide beliebte Franchises übernommen haben mit sehr besorgten Fans.
Jedenfalls hat man in vielen Ecken schon nach TFA gelesen: Johnson macht es jetzt besser als Abrams und Trevorrow wird alles ruinieren.
McSpain
MaYo
@McSpain
"Jedenfalls hat man in vielen Ecken schon nach TFA gelesen: Johnson macht es jetzt besser als Abrams und Trevorrow wird alles ruinieren."
Diesen Leuten kann ich nur einen Rat geben. Schaut euch die Filme nicht an. Denn egal wie gut sie werden, sie werden euch nicht gefallen. Haltet euch an das, was euch gefällt an Star Wars, die ST ist definitiv nichts für euch.
Ich für meinen Teil freue mich erstmal wahnsinnig auf EP VIII und IX. Ich habe da vollstes Vertrauen in Johnson und Trevorrow. Und auch Han Solo ist inzwischen in meiner "Filme, die ich gespannt erwarte" Liste um einige Plätze nach oben gestiegen.
@MaYo
Wieso soll Vitamin B denn was schlechtes sein? Jeder, der einen Aufstieg anstrebt, und dabei Schützenhilfe von höherer Stelle erhält ( aus welchen Gründen auch immer) , ist dankbar dafür. Ich glaube auch nicht, dass einer der Kritiker es ablehnen würde, wenn ein guter Bekannter ihnen zu einem besseren Job verhilft oder bei einer anstehenden Beförderung ein gutes Wort einlegt. Aber wenn Colin Trevorrow seine Bekanntschaft zu Kathleen Kennedy ausnutzt, um vorwärts zu kommen, dann ist das plötzlich moralisch verwerflich?
Scheinheillig Doppelmoral.
(zuletzt geändert am 19.07.2017 um 23:12 Uhr)
Deerool
@Deerool
"Wieso soll Vitamin B denn was schlechtes sein? Jeder, der einen Aufstieg anstrebt, und dabei Schützenhilfe von höherer Stelle erhält ( aus welchen Gründen auch immer) , ist dankbar dafür."
Ich habe nicht gesagt, dass Vitamin B per se etwas Schlechtes ist, sondern nur die Kritikpunkte der Fans angesprochen, die sie aktuell gegenüber Trevorrow anbringen.
Natürlich kann man auch mal in dieser Richtung nachdenken - unabhängig von Trevorrows Fall:
Ist es für einen persönlich der beste Weg, über Vitamin B an einen Posten zu kommen? Wäre es nicht besser, man bekommt einen Auftrag / eine Stellung aufgrund von persönlichen Fähigkeiten und echtem Engagement anstatt primär durch Vitamin B? Dann fragt man sich doch später evtl.: "Bin ich es wirklich wert?" oder Kollegen machen einem das irgendwann zum Vorwurf. Das kenne ich nun aus eigener Erfahrung, dass mir mal dieser Vitamin B - Vorwurf gemacht worden war, obwohl da nichts dran war und ich den Job aus persönlichem Engagement und aufgrund der Qualifikation bekommen habe. Da war Neid mit dabei. Traurig. Ein Vitamin B Job birgt auch die Gefahr, latent erpressbar zu sein, von den Leuten, die es einem ermöglicht haben. Einen Gefallen bekommen haben, in der Schuld eines anderen stehen …
Wenn ich zwischen zwei Jobs wählen dürfte - der eine über Vitamin B und der andere durch eigenes Engagement-, dann würde ich mich tendentiell für den letzten von beiden entscheiden. Lieber aus eigener Kraft geschafft. Ist auch besser fürs Selbst.
Zurück zu Trevorrow: Zumindest wird die Vitamin B Sache von Fans kritisiert.
"Ich glaube auch nicht, dass einer der Kritiker es ablehnen würde, wenn ein guter Bekannter ihnen zu einem besseren Job verhilft oder bei einer anstehenden Beförderung ein gutes Wort einlegt. Aber wenn Colin Trevorrow seine Bekanntschaft zu Kathleen Kennedy ausnutzt, um vorwärts zu kommen, dann ist das plötzlich moralisch verwerflich?"
Ich bin gar nicht der Meinung, dass es "moralisch verwerflich" ist. Da gibt es nun wirklich weitaus "Schlimmeres". Es ist eine persönliche Einstellungsfrage, ob man so ein Vitamin B Angebot annimmt oder ablehnt. Es gibt valide Gründe, die dafür, und auch welche, die dagegen sprechen. Muss ja jeder selber wissen, ob er es tut und worauf er sich dann einlässt.
Zu den Trevorrow-Kritikern: Ja, sie selbst in so einer Situation würden evtl. genauso handeln. Das wäre inkonsequent. Es ist natürlich immer leicht, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Da ist auch oft viel Selbstkritik mit dabei.
"Scheinheillig Doppelmoral."
Menschliches, Allzuenschliches. Durchaus kritikwürdig, aber ich würde es jetzt auch nicht gleich in der Form verteufeln wollen.
(zuletzt geändert am 20.07.2017 um 09:07 Uhr)
MaYo
@McSpain
"Vermutlich weil einfach beide beliebte Franchises übernommen haben mit sehr besorgten Fans."
Ich weiß nicht mal woher JW Hass kommen soll. Zwar habe ich viele Stimmen gelesen, die den Film nicht mochten (wie bei jedem Film), aber einen wirklichen "Hass" ist mir bisher gar nicht untergekommen. Ich denke, es ist viel kindischer. Der Film war erfolgreich, und alles was Erfolg hat, ist Kommerz, und Kommerz ist schrecklich.
Zu der Vitamin-B-Geschichte habe ich schon genug geschrieben. Muss man nicht immer wieder durchkauen. Wer daraus was negatives ableiten will, der hat die Realität noch nie wirklich erlebt oder sucht gezielt nach Kritikpunkten.
@Snakeshit:
Ich habe im Netz durchaus ähnlichen Hate gelesen wie gegen Abrams in Bezug auf Star Trek. Nicht zu vergessen, dass Jurassic durchaus ein Franchise ist, dass viele Kindheiten geprägt hat.
Habe JW dann quasi in der letzten Kinoverstellung gesehen und war überrascht wie gut er mir gefallen hat im Vergleich zur konstanten Kritik die mir Wochen aus dem Netz entgegen schlugen.
Aber wie Deerool schon so schön schrieb: Auch bei Jurassic Park hätte es keine Fortsetzung geben können, die alle alten Fans befriedigt.
McSpain
Und das Gehate geht weiter. Rian Johnson schreibt auf Twitter, er würde sofort noch einen SW-Film machen. Er hätte bei TLJ die Zeit seines Lebens.
Was passiert? Zig Idioten schreien, er solle Trevorrow Ep9 wegnehmen:
https://twitter.com/rianjohnson/status/887864427894132736
Darth Duster
Administrator
McSpain
@McSpain
"Nicht zu vergessen, dass Jurassic durchaus ein Franchise ist, dass viele Kindheiten geprägt hat."
Ging mir auch so. Ich denke ich mochte allein deswegen JW weil er endlich das Versprechen von JP einlöste (Der Park ist geöffnet).
Ich war sogar in einer der ersten Vorstellungen und war auch überrascht wie gut mir das gefiel, vor allen Dingen weil ich die Trailer furchtbar fand.
Ich glaube das einfach keine Filmreihe davon ausgenommen werden kann. Polarisierende Meinungen sorgen für mehr Aufmerksamkeit, dass heißt mehr Klicks, und bei Franchises ist das nochmal potenziert. Fernab einer kritischen Auseinandersetzung des Materials. Regisseure werden immer mehr zu Reizfiguren. Der einzige der da im Moment weiterhin über Wasser zu gehen scheint, ist Christopher Nolan. Sein "Dunkirk" wird erneut größtenteils als Meisterwerk gefeiert.
@Darth Duster
Sehr zum Abgewöhnen...
Und im Dezember werden diese Leute TLJ zerreißen, weil er nicht düster genug ist, die Porgs zu niedlich sind, oder Poes neue Weste nicht nach Star Wars aussieht...
(zuletzt geändert am 20.07.2017 um 13:53 Uhr)
Nennt mich realitätsfern, aber es muss doch möglich sein Teile des Internets zu ignorieren. Ich suche doch auch nicht gezielt Dorfkneipen auf um den Typen am Stammtisch zuzuhören und mich dann darüber aufzuregen. Solange die Schreihälse, Wortverdreher und Petitionsaufsetzer keinen ernstzunehmenden Einfluss haben, muss man sich auch nicht mit ihnen auseinandersetzen. Ausser zu Studienzwecken sehe ich darin auch keinen Sinn.
George Lucas
@George Lucas
Gareth Edwards hat es getan, während der Nachdreh Panik...
Das Problem ist, egal was du machst, es wird so negativ wie möglich ausgelegt. Nimmst du Stellung, lügst du, weil du natürlich befangen bist. Ziehst du dich zurück bestärkst du Kritiker und Verschwörungstheoretiker. Meine Mentalität wäre allerdings die erste Variante.
Wir leben ja nicht mal in einer Welt in der du dann sagen kannst, wartet meinen Film ab, dann werdet ihr schon sehen. Weil du eh nicht alle Wünsche und Anforderungen an einen Star Wars Film erfüllen kannst, würde eh jede Angriffsfläche genutzt werden.
(zuletzt geändert am 20.07.2017 um 14:22 Uhr)
@Lucas:
Das Problem am Netz ist eben das man sie nicht wie in der Dorfkneipe aufsuchen muss sondern wie beim Twitter-Beispiel von Duster oder in Kommentarbereichen oder Seiten wie Reddit halt nicht vermeiden kann.
@Snakeshit:
Bezüglich Jurassic bin ich auch damals 11 gewesen und im besten Dino-Fan-Alter und habe auch eine Zeit massiv JP-Merch gesammelt und gehöre schon zu der Minderheit die JP2 total gemocht haben.
Zumindest stehen wir da ähnlich zu JW. Ich fand den modernen offenen Park eine schöne neue Idee. Die Andeutung der Militär-Dinos war lange Spielbergs-Treatment für Jurassic Park 3 und die Idee mit dem Idominus (Attraktionen verlieren an Wert und die Leute kann man mit Dinos nicht mehr locken und dafür muss man noch mehr Gott spielen und was eigenes züchten) ist halt so sehr im Geiste von Crichton und den Ursprungsromanen dass ich fast dachte er habe vor seinem Tod noch ein Manuskript hinterlassen.
McSpain
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