Update!
Nicht nur bei euch haben die jüngsten Aussagen für reichlich Diskussionen gesorgt. Auch auf Twitter geht es fröhlich weiter, so dass sich Rian Johnson veranlasst sah, noch einen Tweet hinterherzuschieben. Auch Pablo Hidalgo aus der Story Group meldete sich noch mal:
@JennyButler95 @LebelShelley @Bogwing Well, we're not improving it all on set. It is very carefully planned, but one piece at a time, each building off the previous movie.
— Rian Johnson (@rianjohnson) 29. Mai 2017
Man würde also nicht alles am Set improvisieren. Alles sei vorsichtig geplant, aber eben Stück für Stück, wobei jeder Film auf dem vorherigen aufbaue.
@Peter_Sallale The story is up to the filmmaker to define. And LFL works with the filmmaker.
— Pablo Hidalgo (@pablohidalgo) 29. Mai 2017
<@Peter_Sallale (And guess what - the last two trilogies worked this way too)
— Pablo Hidalgo (@pablohidalgo) 29. Mai 2017
@Peter_Sallale Nothing is set in stone until it's committed into a released story.
— Pablo Hidalgo (@pablohidalgo) 29. Mai 2017
@Peter_Sallale It seems so obvious, but I guess it isn't. Why did ESB have four drafts if there was a concrete "plan"?
— Pablo Hidalgo (@pablohidalgo) 29. Mai 2017
@pablohidalgo @Peter_Sallale There's reason to wonder whether some things hadn't been concocted prior to the hiring of any given filmmaker. To a lot of us, that's plot.
— Bogwing (@Bogwing) 29. Mai 2017
@Peter_Sallale @Bogwing There's a middle ground that comes from not thinking of these things in a binary way.
— Pablo Hidalgo (@pablohidalgo) 29. Mai 2017
Hidalgo beruft sich also darauf, dass auch die Klassische-Trilogie und die Prequels auf die selbe Art und Weise entstanden sind. Es liegt am Filmemacher, die Geschichte zu bestimmen. Lucasfilm arbeite mit dem Filmemacher zusammen.
Nichts sei in Stein gemeißelt, bis es in einer Geschichte veröffentlicht wird. Als Paradebeispiel führt er Das Imperium schlägt zurück an. Warum sollte es vier Drehbuchentwürfe gegeben haben, wenn es einen festen Plan gegeben hätte?
Auf die widersprüchlichen Aussagen angesprochen und ob es nun einen festen Plan gibt oder eben nicht, antwortet Hidalgo: "Es gibt einen Mittelweg, man kann nicht alles Schwarz/Weiss sehen."
Originalmeldung vom Montag, 29. Mai, 11:40 Uhr
Im Bericht der Vanity Fair über The Last Jedi sprach Regisseur und Autor Rian Johnson auch über den Einfluss auf der Story Group auf die Geschichte von Episode VIII oder besser über dessen Ausbleiben. Nach eigenen Angaben war er überrascht von dem Spielraum, den er hatte und hätte sich wenn überhaupt mehr Einmischung der Story Group gewünscht. "Die Vorgabe war Episode VII, und das war es dann irgendwie auch schon", sagte er.
Diese Aussage hat Twitter-Nutzer Bogwing veranlasst bei Rian Johnson direkt nachzuhaken, ob nicht doch ein Teil der Handlung bereits geplant war:
@Bogwing Nope
— Rian Johnson (@rianjohnson) 29. Mai 2017
Rian Johnsons einfache Antwort: "Nope", bzw. "Nein".
Damit gab sich Bogwing nicht zufrieden und fragte nach:
@Bogwing I’m sure they talked about where it might go early on, but when they came to me there was no mapped story presented beyond TFA.
— Rian Johnson (@rianjohnson) 29. Mai 2017
Bogwing: Aber wie bringe ich das hiermit in Einklang? Eine Ahnung davon wo die Saga hingehen sollte?
Peter: Also wenn J.J. Force Awakens macht, hat er dann auch an einem Treatment für die anderen Filme in dieser Sequel-Trilogie gearbeitet?
Kathleen Kennedy: Nein, denn zu diesem Zeitpunkt saßen wir zusammen und sprachen darüber wo (die Geschichte) hingehen könnte, auch schon mit Michael Arndt. Wir haben sie ein bisschen abgesteckt, denn wenn man von vorneherein weiß, dass man das Pacing in einer Trilogie-Struktur baut, dann muss man offensichtlich eine Ahnung davon haben wo die Saga hingehen soll ohne Dinge festzulegen und (gleichzeitig) Raum für kreative Entwicklungen lassen. Aber wir mussten eine Ahnung davon haben wo wir hingingen.
Rian Johnson: Ich bin mir sicher, dass sie anfangs darüber geredet haben wo es hingehen könnte, aber als sie zu mir kamen, wurde mir keine geplante Geschichte über TFA hinaus vorgelegt.
Es scheint also, als gäbe es trotz Story Group keinen allumfassenden Plan zur Handlung der Sequel-Trilogie. Einerseits mag das gut sein, da den Autoren und Regisseuren kreative Freiheiten gelassen werden, die potentiell zu guten Geschichten führen. Andererseits wäre es auch beruhigend zu wissen, dass zentrale Fragen wie die Identität von Snoke oder Reys Eltern bereits geklärt sind. Aber vielleicht sind sie das sogar und Rian Johnson bezog sich nur auf die in sich abgeschlossene Geschichte von Episode VIII, die nicht vorgegeben war.
Vermutlich wird es noch einige Jahre dauern, bis wir diese Hintergründe erfahren, wenn sie denn überhaupt jemals gänzlich ans Licht kommen.
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Für mich kann ich aus dieser Diskussion das Fazit ziehen, dass es essentiell wichtig ist, Regisseure zu nehmen, die SW Fans oder zumindest sehr gute Kenner des Franchises sind.
Eine gewisse Konzeptfreiheit lese ich aus den Statements zum Teil heraus, was ich gar nicht mal negativ fände, denn Kreativität braucht ihren Raum. Wenn von vornherein alles vorgegeben wäre, würde man den Regisseur zum einfachen Handwerker degradieren. Vielleicht ist das ein wenig "creatively lost". Warum nicht? Alles ist im Fluss.
Lasst uns besser die Werke betrachten und bewerten, aber nicht das Gewerkel hinter den Kulissen.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 09:29 Uhr)
MaYo
@MaYo:
Vorallem sind wir es durch die Entwicklung der Medien und der Fandoms gewohnt, dass wir Werke haben und sie danach anhand der immer mehr werdenden Informationen (neu) zu bewerten.
Jetzt hat sich das Blatt gewendet und wir werden mit Informationen (unterschiedlicher Qualität) zugeschüttet lange bevor wir das Werk sehen. Da wir es ja schon hier gesehen haben wie unterschiedlich und dann auch vehement kleine Informationsschnippsel gedeutet und ausgelegt werden können ist es heute nicht mehr möglich Werke unverzerrt zu sehen und zu bewerten.
Und schon weit vor TFA sagte ich in der ganzen Disney-Böse, Treatments besser Debatte sehr oft, dass der vorgefertigte Blickwinkel oder das Klammern an Erwartungen kaum einen klaren Blick auf einen Film ermöglichen.
Und das hat sich auch im Nachhinein ja nicht geändert. Wie oft reden wir über Streitpunkte an TFA und diese entspringen nicht dem Film sondern Medien-Informationen, Promomaterial, Interviewaussagen oder falschen Erinnerungen?
Ich habe gesten für das Maz Zitat ja TFA nochmal kurz angeworfen und finde in dem Film kaum eine Szene mit der ich nicht eine Debatte verbinde die in den letzten 2 Jahren hier durchgekaut wurde. Da gab es Leute die das Plothole beklagte, dass das Geschütz von Finn am Falken bei der Flucht von Jakku abgerissen wird und später wieder dran ist. (Was so nicht im Film passiert, damals aber viele Felsenfest behauptet haben), dass man auf Takodana keine Raumschiffe außer dem Falken geparkt sieht oder das nicht klar wird, dass Kylo im Endkampf verletzt ist oder dass es über Hosnian Prime keine Flotte zu sehen gibt. usw.
McSpain
@McSpain
Da bin ich grundsätzlich bei Dir. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Entstehungsprozess eines Werks bringt nicht nur Positives mit sich. Man hat, wenn man den Film dann zum ersten Mal sieht, keinen unverstellten Blick mehr darauf, spult im Kopf die ganze Gerüchteküche und die Vorab- Kritiken runter und gleicht es mit dem gerade ablaufenden Film ab. Das ist bestimmt nicht immer ein Genuss. Andererseits kann die Kenntnis des Mediums Film auch Genuss evozieren und einen Unterhaltungswert bieten. Ist mir gerade bei "Cabin in the woods" so ergangen, der die Heldenreise schön durchzieht und selbstreflektiv und genreironisch ist.
Das war ein Genuss.
Auch diese Site hier ist ein Schmelztiegel ganz unterschiedlicher Menschen und Charaktere. Das habe ich schon mit eingerechnet, dass es hier ein Riesenspektrum an Meinungen gibt, auch (vermeintlich) unqualifizierte. Ich gehe mittlerweile nicht mehr auf alles ein, was hier geschrieben wird. Vor allem Metadiskussionen versuche ich zu vermeiden. Jetzt gerade nicht.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 11:00 Uhr)
MaYo
@ McSpain:
- "Wie oft reden wir über Streitpunkte an TFA und diese entspringen nicht dem Film sondern Medien-Informationen, Promomaterial, Interviewaussagen oder falschen Erinnerungen?"
Da möchte ich noch einmal auf Alastair Stephens verweisen, der zu recht darauf hingewiesen hat, dass man einen Film auch mal als eigenständigen "Text" betrachten sollte, d.h. losgelöst von der Entstehung, der PR, Gerüchten, sowie Aussagen von Kritikern, Fans, ja sogar den Machern selbst. Kurz: "Trust the text". Es ordnet und diszipliniert die eigene Wahrnehmung und das eigene Denken, wenn man hier klar trennt. Etwas stimmt nicht mit einem SW-Film? Belege es am Film. Etwas funktioniert gut? Mache es am Film anschaulich. Ist nur schwer möglich, wenn der Film um den es geht erst in einem halben Jahr erscheint, und irgendwie muss man sich ja die Zeit bis dahin vertreiben,,,
Die Frage ist nur, ob es in einem offenen Forum mit anonymen Usern Sinn macht, sich immer wieder über Diskussionskultur, Ton oder mangelnde analytische Fähigkeiten zu beklagen. Dass das hier kein ausgewählter Kreis von Filmhochschulabsolventen ist, dürfte ja klar sein.
George Lucas
Ähnliches kam hier in der Diskussion ja schon mal zum Anklang in Bezug auf den vermeintlich "seichteren" Anspruch an einen Film eher als Unterhaltungsprodukt denn als literarisches kunstwerk mit verschiedenen Metaebenen und versteckten Symboliken.
Das ist auch meine herangehensweise an den Film bzw die Filme. Als erstes schaue ich mir den Film im Kino an, um mich Unterhalten zu lassen, mich von der Star Wars Magie gefangen nehmen zu lassen (sofern sie dann vorhanden ist) und einen tollen Abend zu haben. Beim zweiten mal wird es wohl auch noch überwiegend der Unterhaltungsfaktor sein mit geschärftem Blick auf Kleinigkeiten, die man beim ersten mal übersehen hat. Beim dritten oder vierten mal oder der Heimkinoauswertung kann ich dann in den Analyse Modus übergehen. Deshalb kann ich mich jetzt vermutlich auch noch richtig auf den Film freuen, ohne Bauchschmerzen zu bekommen, nur weil RJ auf Twitter ein dubioses Statement zu seiner kreativen Freiheit abgegeben hat, die Disney bzw LucasFilms ihm lässt.
Ich habe mit TFA tolle Charaktere geliefert bekommen und bin gespannt, wie es mit ihnen weiter geht. Ich traue Rian Johnson wirklich zu, dass er diese Figurenzeichnungen und auch die Handlung erstklassig weiterführt. Wen interessiert es denn da, ob er vorher einen durchgängigen Plan zu den Figuren oder der Handlung hatte oder nicht oder sich ihr Weg und die Richtung, in die sie sich entwickeln werden erst während des schreibens eröffnet hat?
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 11:25 Uhr)
Deerool
@Lucas:
"Die Frage ist nur, ob es in einem offenen Forum mit anonymen Usern Sinn macht, sich immer wieder über Diskussionskultur, Ton oder mangelnde analytische Fähigkeiten zu beklagen. Dass das hier kein ausgewählter Kreis von Filmhochschulabsolventen ist, dürfte ja klar sein."
Wir sind weder das eine noch das Andere. Ich betrachte SWU ja eher als ein kleines Internetdorf dessen Kultur hauptsächlich aus der Auseinandersetzung mit Film & Kunst im Zusammenhang mit hauptsächlich Star Wars besteht.
Wir sind zwar alle weitestgehend anonym, das bedeutet wir wissen nicht wie der andere heisst, wie er aussieht und wie sein Alltag ausschaut, aber wir haben auch tagtäglich mieinander zutun, wir können aus der Ausdrucksweise des Einzelnen jede Menge rauslesen und haben darauf basierend ein Bild von ihm (welches im Zweifel natürlich keinen Wahrheitsanspruch geltend machen kann). Was die sozialen Kompetenzen und Kompetenzen des Fachs betrifft und wir geben ja auch viele persönliche Dinge preis um zb. Argumente bzgl. StarWars zu untermauern. Sei es nun die eigene Geschichte zu Star Wars oder Exkurse über den eigenen Beruf etc. Noch dazu ist der Kern der Community sehr überschaubar während es dann noch Leute gibt, die ab und zu mal auftauchen und Leute die etwas länger bleiben aber dann auch wieder gehen.
Das ist natürlich kein Klassentreffen aber es ist auch großes Forum oder eine Social Media Plattform. Sondern eher ne Blogcommunity mit familiärer Athmosphäre. Und dazu gehören natürlich auch nicht nur die schönen Seiten. Aber natürlich sollte man das lockerer sehen als das Reallife.
Ob es Sinn macht zu beklagen weiß ich nicht. Ich denke aber auch nicht darüber nach, weil ich glaube, dass es hier scheinbar dazu gehört. Dadurch findet ja auch manchmal eine gewisse Selektion statt.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 11:50 Uhr)
OvO
@OvO:
"Noch dazu ist der Kern der Community sehr überschaubar während es dann noch Leute gibt, die ab und zu mal auftauchen und Leute die etwas länger bleiben aber dann auch wieder gehen."
Weil du grade davon sprichst: Wo geht denn eigentlich Darth Pevra um? Seit RO habe ich nix mehr hier von ihr gehört oder gelesen.
DerAlteBen
OvO
@ Deerool:
- " Wen interessiert es denn da, ob er vorher einen durchgängigen Plan zu den Figuren oder der Handlung hatte oder nicht oder sich ihr Weg und die Richtung, in die sie sich entwickeln werden erst während des schreibens eröffnet hat?"
Wenn man nicht gerade Brainstorming oder experimentelles Kino macht, ist es unmöglich, einen Film zu schreiben, ohne vorher einen Plan erstellt zu haben. Ich denke, niemand kann ernsthaft unterstellen, dass die Verantwortlichen völlig plan- und ahnungslos an TLJ herangegangen sind. Die Frage ist, ob der Plan von Johnson kommt oder von den neuen Besitzern von Star Wars, also Lucasfilm bzw. Story Group. Den Tweets zufolge hat Johnson seine eigenen Vorgaben formuliert. Ob Lucasfilm seine Konzepte für die ST aufgegeben oder gelockert hat, oder nie welche hatte, geht aus den Tweets nicht hervor. Ich gehe davon aus, dass es welche gab, wenn ich mich an fühere Aussagen erinnere.
George Lucas
OvO
@George Lucas:
"Den Tweets zufolge hat Johnson seine eigenen Vorgaben formuliert. Ob Lucasfilm seine Konzepte für die ST aufgegeben oder gelockert hat, oder nie welche hatte, geht aus den Tweets nicht hervor."
Kathleen Kennedy hat sich zum Procedere eigentlich recht nachvollziehbar geäußert: Die Story-Group gibt lediglich den großen Rahmen vor, dazwischen herrschen Freiräume für die Regisseure zu deren Ausarbeitung und Umsetzung. Hat ein Regisseur eine gute Idee, wird diese akzeptiert. Hat er hingegen eine schlechte Idee oder eine solche, die aus dem Rahmen fällt, wird diese verworfen.
Im Grunde genommen funktioniert jede Steuerungsgruppe bei einer Prozessentwicklung so.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 12:12 Uhr)
DerAlteBen
@ OvO:
Lucas TFA geschrieben? Sicher nicht
Ich gehe davon aus, dass Lucas in seinen Treatments die gesamte ST grob umrissen hat. Es gibt also die Ideen von Lucas, dann auf dieser Grundlage die Drehbuchversuche von Arndt. Abrams und Kasdan haben noch einmal neu angefangen; da Arndt aber in den Credits genannt wird, werden sie einige seiner Ideen weiterverarbeitet haben. In welchem Umfang, weiß ich nicht, vielleicht wollten sie auch nur nett zu ihm sein. Eine Rey-Figur war schon vorher, bei Arndt, vorhanden, und ist wohl auch noch bis Lucas zurückzuverfolgen. Abrams, Kasdan und Kennedy haben sich nach eigenen Aussagen schon vor TFA Gedanken um die weiteren Filme gemacht, aber meiner Einschätzung nach könnten diese entweder verworfen oder stark modifiziert worden sein. Johnson Aussagen sprechen für Ersteres. Das Bild, das sich mir inzwischen bietet, legt nahe, dass TFA zu weiten Teilen eine Sturzgeburt war, sodass es nun gilt, sowohl für die Zukunft als auch rückwirkend für die Vergangenheit eine Geschichte zu konstruieren, die zumindest den Anschein eines Gesamtkonzeptes erweckt. Ich kann von hier aus nicht sagen, ob Lucasfilms (frühere) Pläne gut waren, oder ob es nicht vielleicht sogar positiv ist, dass man sie nicht zu Vorgaben für Johnson gemacht hat. Ich schätze mal, dass Johnsons Vorschläge positiv aufgenommen wurden, denn offenbar hat man ihn ja machen lassen und das Ergebnis abgesegnet. Ich gehe weiterhin davon aus, dass Johnson auch die Gesamttrilogie im Hinterkopf hatte - nicht in Form konkreter Pläne, sondern als grobes Bild. TFA wird er sinnvoll weitergeführt und nicht widersprochen haben, was ja schon eine Richtung ergibt. Und das weitere Schicksal der Figuren wird ihn sicher auch beschäftigt haben, da dass bei einem Autor ganz natürlich ist. Ob diese Vorstellungen nun wieder Trevorrow leiten werden, bleibt abzuwarten. Denkbar ist durchaus, dass die beiden sich ähnlich absprechen, wie das bei Johnson und Abrams der Fall war.
Uns bleibt nur, zu entscheiden, welches Gefühl uns unsere Eindrücke von den Vorgängen hinter den Kulissen geben. Ein grober Plan für die gesamte Trilogie vermittelt natürlich ein Gefühl von Sicherheit. Ob man daran unbedingt festhalten muss, ist die andere Frage. Für mich macht es im Grunde keinen Unterschied, ob wir am Ende eine Trilogie haben, deren Geschichte von drei Regisseuren in vorher ungeplante Richtungen entwickelt wurden, und die evtl. den Vorstellungen der einzelnen beteiligten Regisseure widersprechen - oder ob eine einzelne Instanz am Werke war, die die Pläne, die sie vorher ausgearbeitet hat, kurz vor oder gar während des Films ändert.
Beispiel aus der OT: Lucas wollte das Happy End in RotJ, was rückblickend betrachtet und angesichts des Märchencharakters von Star Wars natürlich erscheint. Hätte aber Kasdan sich durchgesetzt, hätten wir einen erschöpften/gebrochenen Luke einsam in den "Sonnenuntergang" ziehen sehen. Für mich eine reizvolle Vorstellung, die mit Erwartungen gebrochen hätte.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 12:29 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
"Ein grober Plan für die gesamte Trilogie vermittelt natürlich ein Gefühl von Sicherheit. Ob man daran unbedingt festhalten muss, ist die andere Frage."
Einen groben Fahrplan gab es auf jeden Fall. Kennedy hatte ja bestätigt, dass man für Carrie eine klar definierte und gewichtige Rolle in Episode IX vorgesehen hatte und man durch ihren plötzlichen Tod die Planung entsprechend umdisponieren musste. Hätte es nie eine Gesamtplanung gegeben, wäre diese Maßnahme nicht vonnöten gewesen.
DerAlteBen
George Lucas
@George Lucas
Guter Punkt! Die Filme werden fast schon back-to-back produziert.
" dass TFA zu weiten Teilen eine Sturzgeburt war"
Aber ohne Dammbruch.
Edit:
Ich habe gerade im Kopf durchgespielt, wie es wohl gewesen wäre, wenn etwa Peter Jackson die ST in einem Rutsch geschrieben und durchproduziert hätte. Visuell kann ich mir das als Film sehr gut vorstellen, aber inhaltlich?
Dafür müsste der Regisseur, oder die Regisseurin, schon sehr gut mit SW vertraut sein, um hier eine stimmige Story entwickeln zu können, die sowohl auf der OT und PT fußt und geeignet in die Zukunft weist - inkl. kanonischer Korrektheit.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 15:35 Uhr)
MaYo
@Lucas:
"Ein grober Plan für die gesamte Trilogie vermittelt natürlich ein Gefühl von Sicherheit."
Ein grober Plan bietet Vorteile und Nachteile. In erster Linie die Polarität zwischen Sicherheit und Freiheit. Je mehr Sicherheit desto weniger Freiheit und umgekehrt.
Was wir jetzt haben geht wohl eher in die Richtung des kreativen Anarchismus. Anarchismus bedeutet in erster Linie ja nun nicht Chaos und Zerstörung sondern erst einmal nur Herrschaftslosigkeit. Und diese kann auch zur konstruktiven Selbstorganisation führen. Und das steht ja erstmal ganz im Sinne der künstlerischen Freiheit und das gefällt mir.
Unter Lucas gab es eben diese relativ festen Pläne und dies hat zu guten und schlechten Ergebnissen geführt. Nun fand aufgrund der Ereignisse und Umstände eben dieser Paradigmenwechsel statt und dies wird wieder zu guten und schlechten Ergebnissen führen. Aber ich versuche es wertfrei zu betrachten und mich in erster Linie daran zu erfreuen, dass es weitergeht und das dieses Weitergehen auch dadurch seine Berechtigung erhält, dass es nun einfach anders gemacht wird. Was nicht bedeutet, dass das Vorherige schlecht war. Aber dadurch, dass die Releasefrequenz deutlich erhöht wurde, bleiben durch diese Freiheiten die Spannung erhalten. Die Zeitqualität verlangte es, dass eine größere Veränderung stattfindet. Das nennt man wohl Evolution. Damit kann man sich dann anfreunden oder schmollen.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 12:42 Uhr)
OvO
@DerAlteBen
Kennedy sagt sogar noch mehr. Nämlich das die Planung für IX seit letztem Jahr feststeht:
"Na ja, wie Sie sich vorstellen können, hat uns Carries Tod schwer getroffen. Colin Trevorrow arbeitete schon an dem Film und wir hatten alles schon vor einem Jahr durchgeplant. Er hat uns sogar schon Anfang Dezember ein Drehbuch vorgelegt. Ihr Tod war ein echter Schock und die Dinge haben sich ziemlich drastisch geändert."
Bei TLJ war es ja nicht anders. Rian Johnsons Beteiligung wurde Mitte 2014 bekannt. Insofern sind alle Planungsphasen der Filme stark mit dem Vorgänger verschränkt.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 12:45 Uhr)
@DerAlteBen
Zitat:
"Das was du hier als alternative Handlungsmotive nennst, hatten wir schon viel früher einmal recht ausführlich und im Einzelnen diskutiert,"
Wie so viele andere Aspekte auch . . .
Zitat:
"Das Problem bei der Sache war nur, dass sie allesamt nicht substantiell genug gewesen wären, um damit eine gesamtheitliche Ennealogie zu begründen."
Mir wäre nicht bewusst, dass wir darüber einen Konsens gebildet hätten.
Zitat:
"Die Auserwählten-Thematik war durch Vaders Erlösung und Tod hinreichend erschöpft."
Als erschöpft kann ich sie wahrlich nicht ansehen. Ich würde sie gerademal als akzeptabel behandelt bewerten, aber da wäre noch richtig was rauszuholen.
Zitat:
"Luke und Leia waren zu alt, um die Heldenreise überzeugend fortführen zu können, womit eine Stockübergabe an eine neue Generation unabdingbar war."
Die Stabübergabe wäre auch in meinem Wunschkonzept geradezu selbstverständlich, da in jeder Trilogie der Saga eine andere Generation im Fokus stehen sollte. Bei der Vollführung dieser Aufgabe, die ja ein wichtiger Bestandteil des Vermächtnisses ist, hätte man den Arc von Luke und Leia durchaus sinnvoll ausbauen können. Und die jetzt entstehende ST zeigt uns ja auch eben so eine Staffelübergabe - nur das die alten Helden imho nicht in diesem Sinne bereichert wurden. Zumindest bisher, und für Leia sehe ich da auch kaum noch Hoffnung. Bzgl. Luke will ich den Stab noch nicht brechen.
Zitat:
"Das Plagueis-Mysterium lag zeitlich zu weit zurück, um als neuer Antagonismus des Bösen geeignet zu sein und hätte wohl eine Reinkarnation erforderlich gemacht."
Da Anakins Geburt damit im Zusammenhang steht und somit auch die "Auserwählten"-Linie ihren Anfang nahm, wäre dieses Element immer noch relevant. Ein Palpatine-Vermächtnis wäre ebenfalls durch die besonderen Geheimnisse, die er von seinem Lehrmeister erfahren hat, zu etablieren.
Dass sich viele Zuschauer nicht an den Plagueis-Dialog erinnern würden, mag sein. Aber man muss mal die Alternativen vergleichen:
Wenn uns Snoke demnächst als eine "neue" Figur erklärt wird, die in der uns bekannten Vergangenheit einfach unterhalb der Bildfläche blieb, wird dies vielleicht akzeptiert werden. Trotzdem wird man es bzgl. so eines mächtigen Antagonisten als fragwürdig empfinden.
Wenn die Plagueis-Mysterien ins Spiel kämen, gäbe es zunächst zwei Gruppen. Die einen - so wie wir - könnten sich daran erinnern und würden darin einen Sinn erkennen. Für die anderen wäre es einfach nur eine Erklärung, die sich in ihrer Fragwürdigkeit aber keinen Deut von dem gerade beschriebenen Snoke-Szenario unterscheiden würde. Da wäre der Rückgriff auf das PT-Element also nicht schlechter. Hinzu käme der Vorteil, dass vielen der Sinn im Nachhinein auffallen würde, wenn sie Ep.3 erneut sehen. Und "Star Wars" ist ja nun wirklich eine Erzählung, die immer und immer wieder geschaut wird.
Ein entsprechender Rückgriff hätte also deutlich mehr Vorteile als eine Erklärung, die einfach nur aus dem Hut gezaubert wird.
Zitat:
"Wie auch immer man zu diesen drei Motiven stehen mag, so ist eines doch ziemlich gewiss: Sie wären allesamt nicht ausreichend gewesen, um damit eine neue Trilogie zu begründen, die sich als anschlussfähig an die beiden vorangegangenen erwiesen hätte."
Genau das Gegenteil ist der Fall.
Zitat:
"Es verwundert daher kaum, dass man sich seitens der Story-Group dazu entschieden hat, bereits betretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu beschreiten."
Dass dies nicht maßgeblich auf die Storygroup zurückzuführen ist, wissen wir ja nun. Insbesondere bzgl. TFA wissen wir von Pablo Hidalgo, dass die Storygroup ziemlich außen vor war. Dass wir von den von mir gewünschten Elementen nichts in TFA zu Gesicht bekommen haben, ist sicher stärker durch die OT-Liebe J.J.Abrams und seiner Geringschätzung der PT begründet. Und die Lucas-Treatments wurden auch nicht durch die Storygroup verworfen. Kennedy hat selbst bestätigt, dass Disney den Kurswechsel in Auftrag gab. Wie dieser Auftrag genau ausgesehen hat, würde mich brennend interessieren.
@RenKn1ght
Zitat:
"Hat sich niemand mal gefragt warum Lucas damals kein Star Wars mehr drehen wollte..oder konnte? Vielleicht war kein Drehbuch Autor an seiner Geschichte interessiert gewesen,da es sich strikt "nur" (mal wieder) um die Skywalker Familie drehte..und das in einer Art Weltraum Soap."
Vielleicht solltest du dich mal näher mit den bekannten Hintergründen beschäftigen. Arndt schrieb schon vor dem Disney-Deal für Lucas an dem Drehbuch. Lucas wollte sogar zunächst noch Ep.7 selbst realisieren (wahrscheinlich um schon mal den Kurs festzusetzen), aber der Deal mit Disney kam dann viel schneller zustande, als er dies zunächst im Sinn hatte.
@Snakeshit
Zitat:
"Die Sequenz an sich war schon in Michael Arndts Fassung vorhanden und war damals als Rundgang durch die Geschichte von Star Wars gedacht."
Das Problem bei sowas ist für mich immer, dass wir nicht wissen, von welchem Arndt-Skript die Rede ist. Ist das Skript gemeint, das er noch für Lucas schrieb, oder geht es um das Material, an dem er arbeitete, nachdem Disney den Kurswechsel in Auftrag gegeben hatte? Da kamen dann ja auch schnell Abrams und Kasdan ins Boot, die auch noch mit Arndt kommunizierten - bis sie dann völlig übernahmen.
@Allgemeine Diskussion
Ohne genauere Informationen werden wir uns der Problematik wohl nicht weiter annähern können. Meine persönliche "Einschätzung" deckt sich recht stark mit der, die der User GL etwas weiter oben ausführlich dargelegt hat.
Mein persönliches "Gefühl" ist ein Wechselbad, aber ich erwarte Ep.8 zunächst einmal ganz hoffnungsvoll.
Darth Jorge
@Darth Jorge
Bei der Menge an Ideen die teilweise schon kommuniziert wurden, wäre es eh interessant zu erfahren, wie viele Drehbuchentwürfe es von Arndt gab. Zumindestens bei der Bekanntgabe von Michael Arndts Installation als Autor für Episode VII wurde erstmal nur von einer Ideensammlung bzw. Handlungskonferenzen und Konzepten gesprochen, die er mit Lucas und Kennedy durchführte.
Die wirklich Arbeit an einem vollwertigen Drehbuch dürfte auch erst dann Ende 2012 begonnen haben.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 16:31 Uhr)
@Jorge:
Ich möchte dir dein ganz persönliches Wunschkonzert, das du an die ST stellst, wahrlich nicht ausreden. Ich persönlich sehe nur keinen Sinn darin, jeden einzelnen Handlungsfaden, den Lucas seinerzeit angestrickt und wieder fallengelassen hat, wieder aufzunehmen, nur damit der Lucas-Nostalgie von einst Rechnung getragen wird. Ich hätte nur wenig Freude damit, wenn sich einer der neuen, charismatischen Protagonisten der ST als jungfern-gezeugter Sprössling einer Figur erweist, die vor 70 Jahren irgendwann einmal am Rande eines Opernplauschs erwähnt wurde. Auch eine, durch einen Auserwählten wieder ins Gleichgewicht gebrachte Macht, erneut aus dem Gleichgewicht zu bringen, damit sie durch einen neuen Auserwählten abermals ins Gleichgewicht gebracht werden kann, erscheint mir als Motiv doch etwas zu verbraucht. Was soll das werden? Eine Dialektik ad infinitum? Sorry, aber das ist nicht so mein Ding. Diesbezüglich erscheint mir der TLJ-Trailer wesentlich inspirierter zu sein, der mehr Grau-Schattierungen verspricht.
"Zumindest bisher, und für Leia sehe ich da auch kaum noch Hoffnung."
Öhm, ich auch nicht. Macht aber nix. Mit ein bisschen CGI biegen wir das schon wieder hin.
(zuletzt geändert am 01.06.2017 um 18:40 Uhr)
DerAlteBen
@ Jorge / Ben:
Nachtrag zum Thema "Anakins Vermächtnis"
https://www.youtube.com/watch?v=uAS6VIo-hH0
George Lucas
@DerAlteBen
Zitat:
"Ich persönlich sehe nur keinen Sinn darin, jeden einzelnen Handlungsfaden, den Lucas seinerzeit angestrickt und wieder fallengelassen hat, wieder aufzunehmen, nur damit der Lucas-Nostalgie von einst Rechnung getragen wird."
Das hat nichts mit Lucas-Nostalgie zu tun. Soll das als Kampf-Begriff hier jetzt etabliert werden?
Zitat:
"Ich hätte nur wenig Freude damit, wenn sich einer der neuen, charismatischen Protagonisten der ST als jungfern-gezeugter Sprössling einer Figur erweist, die vor 70 Jahren irgendwann einmal am Rande eines Opernplauschs erwähnt wurde."
Ich auch nicht. Dieses Szenario habe ich auch nicht skizziert. Ein Anakin-Enkel bzw. eine Anakin-Enkelin würde ja zwangsläufig dieser Linie angehören.
Zitat:
"Auch eine, durch einen Auserwählten wieder ins Gleichgewicht gebrachte Macht, erneut aus dem Gleichgewicht zu bringen, damit sie durch einen neuen Auserwählten abermals ins Gleichgewicht gebracht werden kann, erscheint mir als Motiv doch etwas zu verbraucht."
Das Gleichgewicht der Macht ist wie die "Auserwählten"-Thematik bisher auch nur akzeptabel behandelt worden. Dass scheint sogar TFA - und TLJ vielleicht sogar noch stärker - erkannt zu haben.
Wenn ich dir folge, würdest du also arg enttäuscht sein, wenn in Ep.9 ein Skywalker das "neue" Gleichgewicht herbeiführt, ja?
Zitat:
"Was soll das werden? Eine Dialektik ad infinitum?"
Das was du hier skizziert hast, hätte mit Dialektik so mal gar nichts gemein - es wäre nur die Wiederholung alter Motive. Genau das, was TFA - nur mit anderen Motiven - macht.
Es geht nicht um einen neuen Auserwählten, der ein weiteres Gleichgewicht der Macht herbeiführt. Es geht um drei Generationen einer "auserwählten" Familie - und jede Generation leistet einen Schritt in Richtung Gleichgewicht.
Zitat:
"Diesbezüglich erscheint mir der TLJ-Trailer wesentlich inspirierter zu sein, der mehr Grau-Schattierungen verspricht."
Die Grau-Schattierungen wären eh Bestandteil des erweiterten Verständnisses des Gleichgewichts - und das habe ich schon Jahre vor dem TLJ-Trailer propagiert. Insofern habe ich ja ebenfalls nichts gegen den Trailer, da er nach TFA einen Schritt in die richtige Richtung anzeigt. Wenn sich dieser Schritt dann noch als der Abschluss des Saga-Dreischritts präsentieren würde, wäre ich schon ziemlich zufrieden.
@(User) GL
Das Video vermittelt durchaus einen wesentlichen Punkt der Problematik.
Darth Jorge
Habs selbst noch nicht geguckt, aber hier diskutieren die Jungs von Collider über genau dieses Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=0rtfeUHJyeg
"Star Wars Saga Had No Concrete Plan - Collider Jedi Council"
gufte
@Jorge:
"Das hat nichts mit Lucas-Nostalgie zu tun. Soll das als Kampf-Begriff hier jetzt etabliert werden?"
Keine Sorge, lieber Jorge. Ich denke, wir hatten und haben schon mehr als genügend Kampfbegriffe, die einer sachlichen Diskussion im Wege standen. Drum brauchen wir auch keinen weiteren. Hätte er dir denn gefallen?
"Das was du hier skizziert hast, hätte mit Dialektik so mal gar nichts gemein - es wäre nur die Wiederholung alter Motive. Genau das, was TFA - nur mit anderen Motiven - macht."
Was TFA selbst anbelangt, sollte man bezüglich der sich wiederholender Motive eine wichtige Unterscheidung treffen: TFA widerspiegelt in erster Linie bereits vertraute Muster, welche die Handlung (z.B. ein einsamer Eremit auf einem Wüstenplaneten) sowie die etablierte, visuelle Elemente (Trench Run, Starkiller Base, etc.) betreffen, jedoch nicht zwangsläufig Lucas` Konzeption der durch einen Auserwählten ins Gleichgewicht gebrachten Macht. Bei Letzterem hatte ich vielmehr den Eindruck, dass man aus diesem, von Lucas ersonnenen Korsett ausbrechen wollte und mit TFA einen Grundstein dafür legte, auch Entwicklungsmöglichkeiten in eine andere Richtung zuzulassen. Lucas` Aussage "They went into a different direction" scheint mir ein Hinweis dafür zu sein.
Tatsächlich ist TFA (abgesehen von seinen bereits vertrauten OT-Mustern) so angelegt, dass sich der Handlungsverlauf in eine gänzlich andere Richtung als die bereits gewohnte entwickelt kann. Insofern würde ich - um deine obige Frage zu beantworten - es mehr begrüßen, wenn sich die Geschichte nicht wieder im Kreise dreht, sondern stattdessen mit einem finalen Twist zu überraschen weiß, der sich als nicht absehbar herausstellt. Soweit ich mich richtig erinnern kann, hatte Kennedy ja auch betont, dass sich der künftige Handlungsverlauf nach wie vor um die Skywalker-Familie drehen wird, doch dies impliziert ja keineswegs, dass man dazu abermals einen Auserwählten aus den eigenen Reihen bemühen muss, der aufs Neue eine aus dem Gleichgewicht geratene Macht wieder zurechtrücken muss. Bereits die zentrale Figur Kylo Ren deutet ja schon darauf hin, dass wir es hier nicht mehr mit einem Auserwählten im klassischen Sinne zu tun haben, sondern eher mit einem "Verlorenen Sohn", der sich der einstigen Ideologie seiner Großeltern-Generation verschrieben hat und auf diese Weise gegen das eigene, zerrüttete Elternhaus opponiert.
(zuletzt geändert am 02.06.2017 um 14:42 Uhr)
DerAlteBen
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