Update:
Die Auktionen wurden inzwischen von ebay entfernt, jedoch sind nun sogar noch weitere Bilder auf SWNN aufgetaucht, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Eine gesunde Skepsis ist aber weiterhin durchaus angebracht.
Original (11. Mai 2017, 21:01 Uhr)
Kaum haben wir uns vom ersten Bild des Filmsets auf Fuerteventura erholt, kriegen wir den nächsten Einblick in die Produktion der nächsten Star Wars - Story. Vermeintliche Konzeptbilder sind nämlich auf ebay aufgetaucht. Der Verkäufer Richard Knight behauptet, er sei am Star Wars - Projekt "Red Cup", der Codename für den Han Solo - Film, beteiligt. Ob er das tatsächlich ist, lässt sich schwer überprüfen, jedoch erscheinen die Zeichnungen auf den ersten Blick authentisch.
Die folgenden Bilder sind alle in A3 und die Auktionen laufen noch bis Sonntag, wenn sie nicht vorher von Lucasfilm gestoppt werden.
Zunächst haben wir ein Konzeptbild von Han Solo.
Ein neues Raumschiff aus mehreren Perspektiven, welches scheinbar auch zum Teil gebaut wurde.
Auch zwei 3D - Renderbilder eines AT-AT sind auf ebay gelistet. Hier erscheint es interessant, dass der Verkäufer diese selbst falsch herum eingestellt hat.
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@ RotJ:
Es gibt interessante Parallelen in der Evolution von Filmreihen, und bei den ohnehin miteinander verwandten Star Wars und Indiana Jones wird das deutlich. In Star Wars zeigt sich, über mehrere Fime und Jahrzehnte verteilt, eine Entwicklung, die sich bei Indy in kürzerer Zeit und in einer einzigen Trilogie abspielt. Stellt man sich die SW-Saga als "Trilogie aus drei Trilogien" (OT, PT, ST) vor, ist sogar eine dritte Vergleichsgröße vorhanden. Sowohl bei der OT, als auch bei der Saga insgesamt, als auch bei Indy haben wir den ersten Akt, die Etablierung von Erzählung, Stil, Genre (ANH; OT; Raiders of the Lost Ark); den zweiten Akt, der bewusst neue Terrains erkundet und einen anderen Ton anschlägt (TESB; Prequels; Temple of Doom); und den dritten Akt, der die ganze Sache wieder zurückfährt und auf Bewährtes setzt (RotJ; TFA; The Last Crusade). Bemerkenswert ist, dass diese Entwicklung bei Indiana Jones ähnliche Gründe hat, wie bei Star Wars. Temple of Doom traf bei Publikum und Kritik auf ein gemischtes Echo, was Spielberg dazu verleitete, den dritten Teil bewusst zu einem "Indiana-Jones-Retro-Film" zu machen: also die selbe Struktur, der selbe Look, und innerhalb dieses Rahmens aus Bewährtem ein paar neue Ideen wie die Vater-Sohn-Dynamik - und dabei auch der Verzicht auf das penetrante Kind. Im Grunde das selbe Rezept, dass TFA anwendet.
@ McSpain:
Es ist eher Kylo, der blufft. "Ich weiß was ich zu tun habe, aber ich brauche deine Hilfe". Ich mag mir eigentlich nicht vorstellen, dass Han nicht aus purem Vertrauen in das Gute in seinem Sohn zum Starkiller aufgebrochen ist. Die Konventionen der Erzählung - und denen wird man wahrscheinlich folgen - verlangen nun, dass Han für dieses Vertrauen zwar bezahlen musste, es sich aber verspätet doch noch als begründet herausstellt, weil das Gute tatsächlich noch in Kylo existiert und er bekehrt wird. Oder seine Schuld einsieht und etwas tut, um sie zu begleichen.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 15:36 Uhr)
George Lucas
@ MaYo:
Nein, Kylo hat ihn bewusst getäuscht, um dann ungehindert zuschlagen zu können. Sein "Ich brauche deine Hilfe" bezog sich nicht auf eine Abkehr von der dunklen Seite, sondern, ganz im Gegenteil, auf seinen letzten Schritt auf dem Weg zu ihr. Die Prüfung, von der Snoke sprach, bestand darin, seine emotionale Bindung zum Vater zu kappen.
George Lucas
@Lucas:
Bluff war der falsche Begriff. Gamble wäre im englischen passender. Ich glaube nicht das Kylo bluffed. Ich glaube weiterhin, dass er wirklich mit sich hadert und hier nicht etwas vorspielt.
Aber bei Han denke ich die volle Überzeugung kam von Leia und er handelte am Ende im Vertrauen auf Leia und dachte an Lukes Beispiel. Man sieht schon, dass Han recht überrascht ist als Kylo wirklich den Eindruck macht sich zu wandeln. Er selbst vertraut auf seine Freunde, aber geht das Wagnis genauso an wie beim Gespräch mit dem Todesstern-Sicherheitstrupp. Nur wird er von seinem Sohn ausgespielt. Was an sich wieder eine schöne Generations-Wechsel-Vater-Sohn-Dynamik hat.
McSpain
OvO
@George Lucas
" Sein "Ich brauche deine Hilfe" bezog sich nicht auf eine Abkehr von der dunklen Seite, sondern, ganz im Gegenteil, auf seinen letzten Schritt auf dem Weg zu ihr. Die Prüfung, von der Snoke sprach, bestand darin, seine emotionale Bindung zum Vater zu kappen"
Das ist mir klar. Ich denke jedoch nicht, dass Kylo es als Bluff gesehen hatte. Er hat in seinem eigenen Sinn gesprochen, doch die Nachricht kam bei Solo nicht an. Ich sehe Kylo hier psychotisch, aber nicht bluffend. Vielleicht etwas pervers oder sadistisch, aber auf jeden Fall psychotisch.
Ich bin eher bei McSpains Einschätzung.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 15:58 Uhr)
MaYo
George Lucas
MaYo
Ich glaube schon, dass sich Kylo beide Deutungsebenen hier bewusst war. Und er war sich auch bewusst, dass Han nur die eine Deutungsebene erreichte. Sein Gewissen wusste, dass er Han hintergeht und dass das falsch ist. Doch er hat sein Gewissen in diesem Moment versucht mit aller Kraft zu unterdrücken. Mehr noch hat er versucht, es sich aus dem eigenen Leib zu schneiden (im übertragenen Sinne). Deswegen weinte er auch dabei. Um das vor sich selbst rechtfertigen zu können, hat er Hans Worte für sich zurechtgedeutet. Zum Teil bewusst, zum Teil aber auch um den Schmerz endlich hinter sich zu bringen.
Kylo wusste von sich selbst, dass er eigentlich zu empathisch ist um den entscheidenen Schritt zu gehen. Doch er wollte es nicht einsehen und es sich unter allen Umständen selbst beweisen.
Das ist hier wirklich tiefenpsychologische Theorie und nicht so einfach in ein paar Worte zu packen. Vor allem sollten wir auch abwarten wie es sich weiterentwickelt. Aber sicher bin ich mir darin, dass Kylo sehr gut wusste was er da tat.
Soweit ich weiß ist dieses Szenario auch relativ einmalig in der Kinogeschichte. Sonst ist das immer im Zusammenhang mit einer Liebesstory.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 16:14 Uhr)
OvO
@ OvO:
So ist es. Was die weiteren Filme diesbezüglich bringen, bleibt interessant, ist aber erstmal nicht nötig, um nachzuvollziehen, was in TFA passiert. Die Unterdrückung von Gewissen und Empathie ist ein innerer Kampf, in dem sich die "Verlockung" durch die helle Seite zeigt, der Kylo ja widerstehen will.
George Lucas
"in dem sich die "Verlockung" durch die helle Seite zeigt"
Schön poetisch ausgedrückt. Die Entscheidung die Kylo am Ende zu treffen hat bleibt wohl, ob er zurück ins Licht kehren will, oder ob die Last für ihn selbst zu groß ist und er sich in irgendeiner Form das Leben nimmt. (für ein angenemessenes Ende wäre wohl eine Aufopferung momentan das Naheliegenste). Von irgendener Form von Einsicht kann man aber wohl ausgehen. Allein schon aufgrund der Vader Analogie. Wobei es auch interessant wäre, genau an diesem Punkt einen anderen Weg zu gehen, in dem er am Rande der Verzweiflung sich seiner selbst vollkommen entsagt, wir dann einen Skywalker bekommen, der wirklich vollends zur dunklen Seite kehrt und wir quasi einen physisch gesunden Epi5 Vader bekämen. Man kann auch beides bringen, aber dafür bräuchte es wirklich mehr als eine Trilogie.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 16:25 Uhr)
OvO
@OvO
Gute Darlegung von Kylos innerem Kampf!
Ja, so in etwa habe ich das auch wahrgenommen. Kylo kam in der Szene rüber wie eine Naturgewalt. Han hat er als Erfüllungsgehilfen für seinen Übergang zur dunklen Seite gesehen, mit einer Spur Bedauern, aber im vollen Bewusstsein, dass es ein notwendiger Akt der bzw. seiner (angestrebten) Natur ist. Im Grunde ein Menschenopfer. Jetzt fehlt nur noch hinterher die "Heiligsprechung" seines Vaters, um den Opferzyklus schön am Laufen zu halten.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 16:40 Uhr)
MaYo
George Lucas
@OvOs
"Ich hab damit aber auch kein Problem. Für mich sind die Figuren entwicklungstechnisch da wo sie sein müssen um den Plot auch zu bestehen."
Ist halt auch eine gute Frage inwieweit es sinnig ist, dass ein Trilogieabschluss noch die ganz großen Entwicklungen bietet, anstatt sich darauf zu konzentrieren alles zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen.
So kann man bei Han natürlich schlußfolgern, dass seine Entwicklung in ROTJ zu Ende geführt wird. Aus dem kantigen Schmuggler und Piraten ist ein strahlender Held der Rebellion geworden, der sich freiwillig für die gefährlichsten Missionen meldet und so gut wie keine ICH-AG Verhaltensweisen mehr an dem Tag legt. Das ist so gesehen logisch, halt aber auch nicht besonders interessant oder spannend.
@Snake:
"Das ist so gesehen logisch, halt aber auch nicht besonders interessant oder spannend."
War das nicht der ganze Film? Wenn ich vorstelle, damals in Episode 5 dabei gewesen zu sein, dann wäre in Episode 6 genau das passiert, was ich erwartet hätte. Mit der einen Ausnahme vllt, dass ich erwartet hätte, das Luke auf jeden Fall den Imperator tötet und wahrscheinlich dann noch Vader. Einfach weil es Epi5 nahelegt. Ansonsten bot der Film aber ja keine Überraschung.
Ansonsten war ROTJ doch maßgeblich eher von den Schauwerten und der Atmo her spannend. Aber weniger von den Plots oder Twists. Episode 5 ist da das genaue Gegenteil. Und das wird auch die Wurzel der Kritiken an ROTJ sein. Aber ich bin ganz froh darüber, dass man nicht versucht hat Empire zu toppen sondern sich darauf besann, alles rund zu Ende zu erzählen. Was an manchen Stellen spürbar schon schwer genug war.
OvO
@MaYo, my little friend
''Wieso? Ist Dir übel? ''
Nicht wirklich , aber als ich mir das Bild von Han Solo angesehen habe, habe Ich das unangenehme Gefühl, dass Alden Ehrenreich doch eine schlechte Wahl ist. Er ist zwar ein gute Schauspieler, aber er sieht nicht aus wie Harrison Ford. Als ich mir das Cast-Foto angesehen habe, wusste ich das er die Falsche Wahl ist, er hat zwar Talent, aber er sieht nicht nach Han Solo aus.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 21:25 Uhr)
steven Xixor113
Ihr seid ja immer noch dran . . .
Bin heute ziemlich eingespannt, deshalb nur Kleinigkeiten von mir.
@OvO
Zitat:
"Aber das kleine Teddybären mit Stock und Stein gegen hochausgebildete Elitetruppen mitsamt modernster Waffen und Ausrüstung bestehen ist an Absurdität kaum zu überbieten."
Rieekan78 hat ja schon aufgezeigt, dass die Ewoks ja nur einen elementaren Beitrag leisten, aber letztlich nicht siegreich gewesen wären. Der Kampfverlauf ist imho für "Star Wars"-Verhältnisse recht nachvollziehbar umgesetzt.
Man darf aber vor allem nicht vergessen, was wir hier für eine Art der Erzählung vor uns haben: Die Spielfläche von "Star Wars" war immer schon die Space Opera - und das ist jetzt nicht zwangsläufig etwas minderwertiges, denn in diesen Rahmen kann man durchaus große Kunst einbetten. Es liegt aber auch in der Natur dieser Projektionsfläche, dass gewisse Mechanismen zum Einsatz kommen - und diesen hat sich "Star Wars" in keinem Film verschlossen. Einer davon ist z.B. dass die Helden unrealistisches Glück im Kampf haben. So wie Errol Flynn in eine feindliche Burg eindringt und eine massive Überzahl an Degenkämpfer besiegt ohne eine schwerere Verletzung davon zu tragen, so erleben wir in der OT auch diverse Feuergefechte zwischen den Helden und einer Überzahl an Sturmtrupplern, die offensichtlich unrealistisch verlaufen: Während die Helden diverse Gegner ins Jenseits schicken, kommen sie selbst stets ungeschoren davon. Vor diesem allgemeinen Hintergrund betrachtet ist der Ewok-"Sieg" sogar noch ziemlich moderat. Bei einem Film wie "Saving Private Ryan" muss dies natürlich realistischer umgesetzt werden - obwohl sogar in so einem Fall dramaturgische Ziele bisweilen (wie in jedem Film) den Vorrang erhalten.
Zitat:
"Das was dahintersteht ist das Eine. dass was hervorsticht ist das Andere. Das Eine alleine reicht für mich aber nicht aus, um das Andere zu legitimieren. Grundsätzlich nicht. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass dies einen gerechtfertigten Wert hat, sollte dieser Wert in meinen Augen nicht über die Wirkung des Films als solcher hinausgehen."
Richtig, aber ich empfinde es ja gar nicht so, dass daraus eine Unverhältnismäßigkeit entsteht. Die Vietnamkrieg-Analogie ist ja wirklich nur eine Konnotationsebene, aber das Motiv "David gegen Goliath" ist selbst für Bibel-Unkundige als profanierte Version (Auch der "Kleinere" kann gewinnen!) ein recht universelles und wirkungsvolles Narrativ.
@DerAlteBen
Zitat:
"Letztendlich ging es bei der PT-Kritik fast immer um das WIE, nicht um das WAS."
Klar, aber die Bewertung des WIE ist nicht so einfach, wie hier häufig propagiert wird. Es gibt selbst für die technische Seite keinen Messbecher, an dem man die Qualität ablesen könnte. Dies würde nur für ganz basale Aspekte funktionieren. Wenn z.B. eine Einstellung nicht zum Gegenschuss passt, würde das wirklich jeder als irritierend empfinden. Bei den komplexeren Aspekten - und ich rede hier nicht von den poetischen Ebenen sondern immer noch von den eher handwerklichen Aspekten wie z.B. der Dramaturgie - wird es aber schwieriger, da viele Elemente in ihrem Zusammenspiel analysiert werden müssen. Und hierbei kann sich dann kein Kritiker mehr von seinen individuellen Rezeptions-Dispositionen freisprechen. Und genau deshalb findet man (wie hier bei uns) auch in der etablierten Filmkritik die unterschiedlichsten Positionen zu Filmen (auch zur PT). Und in der etablierten Filmkritik ist dies - wie bei uns hier - ebenfalls nicht einfach darauf zurückzuführen, dass die einen die Weisheit gepachtet haben, während die anderen fehlgeleitete Subjekte sind. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch Schlüsse gibt, die aufgrund unzureichender Belege als falsch zu bewerten sind.
Bei vielen Kunstwerken - und "Star Wars" zählt sicher dazu - ist es offensichtlich, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Dass die Seher von der PT - manche positiv andere negativ - "berührt" sind, ist nicht zu leugnen. Aber die Auseinandersetzung darüber, wie die jeweilige "Berührung" zustande kommt und wie man dieses WIE zu werten hat, wird auch noch nachfolgende Generationen beschäftigen. Und das ist auch gut so. Daher kann es nicht das Ziel sein, in einer Diskussion unbedingt gewisse Aspekte des Diskurses mit einem abschließenden Urteil zu beenden. Wenn man Deutungsmuster ausschließen kann, ist das natürlich schon mal ein Gewinn. Solange sie aber als potentiell wertig auszumachen sind, sollten auch gegensätzliche Meinungen im Diskurs respektiert werden.
(Der letzte Absatz ist nicht persönlich an dich gerichtet, sondern ist ein von mir als wesentlich erachteter Anspruch, den ich ganz allgemein mal loswerden wollte.)
Zitat:
"Ein Kind als Auserwählter ist nicht das Problem, sondern vielmehr, dass das Kind dabei die Rollen und Missionen eines Erwachsenen zu erfüllen hatte (Rennfahrer, Raumpilot, Kriegsheld). Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass diese Idee womöglich von Steven Spielberg stammte, der ein Faible für solche überzogenen und unglaubwürdigen Kinderrollen hat."
Aber die gibt es doch nicht erst seit Spielberg. Tolkien-Freund C.S.Lewis ließ auch Kinder in den Fantasy-Krieg ziehen - und die sind noch nicht mal sonderlich "auserwählt". Die Heldenreise von Artus beginnt auch schon als Kind und als junger Teenager wird er König. Auch Herakles zeigt schon als Kind seine Macht. Das ist doch ein althergebrachtes Motiv, das sich dann kontinuierlich in der modernen (Pop-)Kultur widerspiegelte - von Superman bis Harry Potter.
Zudem wird Klein-Anakin wirklich nur als Rennfahrer deutlich ausgezeichnet. Im Zusammenhang mit dem Kampf über Naboo werden die Attribute Raumpilot und Kriegsheld wahrlich nicht überstrapaziert. Da ist es dann eher wieder ein Andeuten von dem, was da kommen wird.
(User) George Lucas
Zitat:
"Dass er in RotJ zunehmend nur Mittel zum Zweck wird, nehme ich dem Drehbuch garnicht so übel, weil es an anderer Stelle - nämlich Luke - alles raushaut, wozu Star Wars fähig sein kann und im Thronsaal des Imperators für einen Gänsehautmoment nach dem nächsten sorgt. Da es selbstverständlich ist, dass Luke das Zentrum der OT bildet und damit im letzten Teil die volle Aufmerksamkeit verdient, kann ich akzeptieren, dass Han und Leia in den Hintergrund geraten."
Volle Zustimmung! Zudem würde ich immer noch sagen, dass der Arc von Han auch nach Tatooine immer noch im Auslauf begriffen ist. Er dünnt zwar immer mehr aus, hat aber immer noch kleine Nachreichungen zu bieten: Z.B. wenn deutlich wird, dass Han beim Anflug auf Endor realisiert, dass Luke kein Grünschnabel mehr ist, sondern nun wohl wirklich ein Jedi, dessen Intuition man vielleicht doch folgen sollte. Und die Szenen zwischen Han und Leia auf Endor schließen zudem Solos Motiv des Solo-Kämpfers, der nicht mehr solo sein will, schön ab.
Insofern bin ich mit der Rolle von Han in ROTJ absolut zufrieden. Leia ist etwas schwieriger. Hier würde man wohl meinen, dass sie noch mehr Entwicklung verdient hätte. Doch dafür war keine Zeit und es hatte auch zu recht keine Priorität. Der Ausblick auf zukünftig noch anstehende Entwicklungen sind dann eine recht geschickte Lösung - auch wenn diese natürlich vorranging nur daraus entstand, das ursprünglich anders geplante Element "der Anderen" auf sie zu übertragen. Dass beides dann zusammenfällt, macht es noch schöner. Zudem war zu diesem Zeitpunkt eine ST durchaus noch im Rahmen des Möglichen. Dass ihre Entwicklung in TFA dann auf der Strecke blieb, ist natürlich tragisch. Der Arc von Han ist in TFA natürlich deutlich befriedigender, seine zwischenzeitliche Entwicklung jedoch ähnlich problematisch. Aber ich will hier gar nicht mit einer weiteren TFA-Diskussion beginnen...
Zitat:
"Kylo hat ihn bewusst getäuscht, um dann ungehindert zuschlagen zu können. Sein "Ich brauche deine Hilfe" bezog sich nicht auf eine Abkehr von der dunklen Seite, sondern, ganz im Gegenteil, auf seinen letzten Schritt auf dem Weg zu ihr. Die Prüfung, von der Snoke sprach, bestand darin, seine emotionale Bindung zum Vater zu kappen."
Sehr richtig!
Umso erstaunlicher ist es, dass Abrams im Audiokommentar hierzu anmerkt, dass er selbst die Meinung vertritt (die Meinung!!), dass Kylo es zunächst durchaus ernst meint. Ich kann es mir nur so erklären, dass diese Szene von Kasdan ausgearbeitet wurde, und dass Abrams sie - ohne dass er sie selbst durchdrungen hätte - einfach umgesetzt hat.
@(nochmal) OvO
Zitat:
"Ich glaube schon, dass sich Kylo beide Deutungsebenen hier bewusst war. Und er war sich auch bewusst, dass Han nur die eine Deutungsebene erreichte. Sein Gewissen wusste, dass er Han hintergeht und dass das falsch ist. Doch er hat sein Gewissen in diesem Moment versucht mit aller Kraft zu unterdrücken. Mehr noch hat er versucht, es sich aus dem eigenen Leib zu schneiden (im übertragenen Sinne). Deswegen weinte er auch dabei. Um das vor sich selbst rechtfertigen zu können, hat er Hans Worte für sich zurechtgedeutet. Zum Teil bewusst, zum Teil aber auch um den Schmerz endlich hinter sich zu bringen."
Perfekt analysiert!
Diese Szene ist auch wirklich mal ein absolutes Highlight in TFA...
Darth Jorge
"Diese Szene ist auch wirklich mal ein absolutes Highlight in TFA..."
Ich würde sagen, die zweitbeste Szene aus ganz Star Wars. Direkt nach Lukes Lichtschwertwegwurf aus Epi6.
"dass Kylo es zunächst durchaus ernst meint. Ich kann es mir nur so erklären, dass diese Szene von Kasdan ausgearbeitet wurde, und dass Abrams sie - ohne dass er sie selbst durchdrungen hätte - einfach umgesetzt hat."
Das Gefühl hatte ich aber auch. Außerdem ist Abrams jemand, der den Weg eines Charakters von seinem eigenen Bild über den Charakter trennen kann. Das fiel mir schon in anderen Interviews auf. Beim Schreiben scheint er sich komplett in die Rolle hineinzufühlen und schaut es sich als Abrams wieder aus Sicht eines Zuschauers an. Kann natürlich trotzdem Kasdan gewesen sein...
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 22:55 Uhr)
OvO
@Steven Xixor113
" aber als ich mir das Bild von Han Solo angesehen habe, habe Ich das unangenehme Gefühl, dass Alden Ehrenreich doch eine schlechte Wahl ist. Er ist zwar ein gute Schauspieler, aber er sieht nicht aus wie Harrison Ford. "
Da sehe ich Ähnlichkeiten im Charisma, Freundchen.
Und den Zug um seinen Mund herum.
Der Film wird insgesamt sehr spacig werden. Da kommt es für mich auf körperliche Ähnlichkeit nicht sooo sehr an, zumal Solo hier auch jünger sein wird. Wie ich vor zwanzig Jahren aussah, ist auch fast wie eine andere Person. Der Solofilm kommt schon in einem Jahr. Kaum zu glauben.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 23:20 Uhr)
MaYo
@ Jorge:
Ich habe mir die Vatermord-Szene noch einmal angeschaut, und es sind tatsächlich beide Lesarten möglich; die von Abrams, und die, die ich angeführt habe. Die Frage ist, ob Kylo schon mit dem Vorsatz, Han zu töten, diesen auf sich hat zukommen lassen, oder ob der Entschluss, die Prüfung, von der Snoke sprach, genau jetzt zu bestehen, erst während des Gesprächs auf der Brücke in ihm reifte. Für Letzteres spricht, dass er diese Situation ja nicht hat kommen sehen, er den Augenblick also nicht planen konnte, und also einfach die Gelegenheit nutzte, die sich ihm bot. Und dann ist ja da noch der Moment, wo die Sonne erlischt und sein Gesicht sich verfinstert, was man durchaus so lesen kann, dass der innere Schalter genau da umgelegt wird.
Wie hier mehrere Ebenen in wenige Sekunden gepresst wurden...
Und noch zur Endor-Schlacht: ich denke nie darüber nach, wenn ich RotJ sehe. Aber es ist, ganz objektiv betrachtet, schon sehr hart an der Grenze zum Lächerlichen, wenn Baumstämme einen AT-ST zerstören oder Ewoks mit Stöcken und Steinen auf - natürlich völlig wehrlose - Sturmtruppen einschlagen. Der Film hätte hier klar von Wookiees profitiert, und die Natur gegen Technik-Thematik wäre zudem gewahrt geblieben. Da ist ja die Bodenschlacht von Naboo sogar glaubwürdiger, da Lucas den Gunganern immerhin höher entwickelte Technologie spendiert hat.
Ach, was würde ich dafür geben, mich eine Stunde mit Lucas unterhalten zu können!
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 22:57 Uhr)
George Lucas
Interessant an Abrams Audiokommentar zu der Vatermordszene ist, dass Kylo direkt nach der Tötung seine Tat bereut. Es erlöst ihn nicht, so wie er gehofft hatte. Ich halte es daher gut möglich, dass Kylo vielleicht sogar schon in VIII die Seiten wechseln könnte... Interessant wäre das. Immerhin hatten wir bisher noch keinen Darkside Rückehrer der sich ala Kyp Durron noch zu Lebzeiten für seine Taten verantwortlichen müsste. Einziges Problem wäre, dass man bis dahin noch einen Bösewicht aufbauen müsste, der an seine Stelle tritt. Ob Snoke sich dafür eignet, oder ob Rey die Seiten wechselt. Alles ist bis dato noch möglich.
@George Lucas
Ich glaube sogar Lucas selbst haderte mit einigen Dingen bei der Darstellung der Ewoks.
(zuletzt geändert am 15.05.2017 um 23:10 Uhr)
@ Snakeshit:
- "Interessant an Abrams Audiokommentar zu der Vatermordszene ist, dass Kylo direkt nach der Tötung seine Tat bereut."
Oh! Blöd, wenn man den Audiokommentar nicht kennt. Wobei das keine Bedeutung für den Rest der ST haben muss. Johnson scheint mir jemand zu sein, der in eigene Richtungen geht.
George Lucas
@Lucas:
"Und dann ist ja da noch der Moment, wo die Sonne erlischt und sein Gesicht sich verfinstert, was man durchaus so lesen kann, dass der innere Schalter genau da umgelegt wird. "
In solchen Dingen, erfahre ich übrigens jenen Mehrwert, welchen Jorge in den kulturhistorischen Bezügen findet. Ich liebe diese Spielereien mit Symboliken die zum Interpretieren einladen, aber eben auch nicht mehr. Es ist der Fantasie überlassen. Und der Künstler tut auch gut daran, solche Dinge nicht aufzulösen.
@Snake:
Gerade diese Reue und diese riesige Last könnte ihn aber auch noch tiefer ins Dunkel stürzen. Es ist relativ normal einen derartigen Selbstbetrug zu bereuen, sobald einem dämmert, was man da in seiner geistigen Umnachtung eigentlich getan hat.. Die Frage ist nur, ob diese Reue ihm nun als Motor dient, sich erst recht abzuwenden, weil er sich nun sagen kann, dass das nicht wieder gut zu machen ist oder ob er nach Vergebung sucht. Allerdings glaube ich nicht an Letzteres... das wäre irgendwo witzlos.
OvO
steven Xixor113
DerAlteBen
@Snakeshit
Zitat:
"Interessant an Abrams Audiokommentar zu der Vatermordszene ist, dass Kylo direkt nach der Tötung seine Tat bereut."
Gut dass du mich daran erinnerst. Denn DAS war es, was mich dann wirklich gestört hat. Hier liefert er etwas nach, das dem Film selbst nicht zu entnehmen ist - und was damit irrelevant ist.
@(User) George Lucas
Zitat:
"Aber es ist, ganz objektiv betrachtet, schon sehr hart an der Grenze zum Lächerlichen, wenn Baumstämme einen AT-ST zerstören oder Ewoks mit Stöcken und Steinen auf - natürlich völlig wehrlose - Sturmtruppen einschlagen."
Und in TESB bindet man den AT-ATs die Schnürsenkel zusammen...
Klar, da kann man natürlich ins Feld führen, dass da ein hochtechnologisches Drahtseil zum Einsatz kam. Aber dann können die Baumriesen auf Endor auch extreme Qualitäten aufweisen, die mit unseren heimischen Gehölzen nichts gemein haben, und Ewoks könnten einen Schlag am Leib haben, bei dem nun mal kein Auge trocken bleibt. Da die übertriebenen Beispiele zwischen realistischere eingebettet sind (z.B. der Tanz des AT-ST auf den Stämmen) und dadurch, dass sich das Blatt ja auch recht schnell wieder wendet, habe ich damit überhaupt kein Problem und genieße es sogar.
In der Welt von "Star Wars" empfinden Droiden Entspannung, wenn sie ein Ölbad nehmen und sie schreien, wenn ihnen die Fußsohlen verbrannt werden. Da mache ich mir keinen Kopf drum - und wenn doch, finde ich auch schnell fabelhafte Lösungen (z.B. den Einbau gewisser Sensoren etc.) Aber diese Bereiche finden in meiner Beschäftigung mit "Star Wars" nun wahrlich kein besonderes Augenmerk.
Wenn in "Star Wars" ein Fahrrad eine Klippe hinabstürzen würde, würde es explodieren. Und das ist auch richtig so!
Zitat:
"Ich habe mir die Vatermord-Szene noch einmal angeschaut, und es sind tatsächlich beide Lesarten möglich; die von Abrams, und die, die ich angeführt habe. Die Frage ist, ob Kylo schon mit dem Vorsatz, Han zu töten, diesen auf sich hat zukommen lassen, oder ob der Entschluss, die Prüfung, von der Snoke sprach, genau jetzt zu bestehen, erst während des Gesprächs auf der Brücke in ihm reifte. Für Letzteres spricht, dass er diese Situation ja nicht hat kommen sehen, er den Augenblick also nicht planen konnte, und also einfach die Gelegenheit nutzte, die sich ihm bot. Und dann ist ja da noch der Moment, wo die Sonne erlischt und sein Gesicht sich verfinstert, was man durchaus so lesen kann, dass der innere Schalter genau da umgelegt wird."
Ja, ich gehe sogar davon aus, dass es so sein soll. Und vielleicht hat Abrams auch nur ein Ringen Kylos mit sich selbst gemeint. Dann würde ich damit sogar völlig konform gehen.
Zitat:
"Wie hier mehrere Ebenen in wenige Sekunden gepresst wurden..."
Künstlerische Verdichtung in Perfektion - keine Frage!
Zitat:
"Oh! Blöd, wenn man den Audiokommentar nicht kennt."
Ach, gar nicht. Ist schließlich irrelevant (siehe weiter oben mein Feedback zum Snakeshit-Zitat)
Und auch ansonsten ist der TFA-Kommentar extrem enttäuschend...
@OvO
Zitat:
"In solchen Dingen, erfahre ich übrigens jenen Mehrwert, welchen Jorge in den kulturhistorischen Bezügen findet."
Freut mich, dass wir das beide zu schätzen wissen!
Zitat:
"Ich liebe diese Spielereien mit Symboliken die zum Interpretieren einladen, aber eben auch nicht mehr. Es ist der Fantasie überlassen. Und der Künstler tut auch gut daran, solche Dinge nicht aufzulösen."
Aber das Bild zeigt schon deutlich auf, dass hier das "Licht" der "Dunkelheit" weicht. Natürlich haben solche Elemente immer einen gewissen Interpretationsspielraum. Aber gerade hier ist der nicht sonderlich groß.
Dazu kommt in dieser Szene ja auch noch die Brücke, die in doppelter Hinsicht zwischen dunkler und heller Seite liegt. Zudem die Verschränkungen mit...
ANH - Aufeinandertreffen von Vader und Ben, bei dem Vader seine ehemalige Vaterfigur killt. In TFA ist es auch ein Ben auf der einen Seite und ein richtiger Vater auf der anderen.
TESB - Aufeinandertreffen von Vater und Sohn, bei dem der Vater den Sohn dazu überreden will, auf die Dunkle Seite zu wechseln. Der Sohn lehnt ab und springt in den vermeintlich tödlichen Abgrund. (das Ganze auf einem brückenartigen Steg, der allerdings keinen Weg zu einer anderen Seite offeriert, sondern nur den Abgrund). In TFA will der Vater den Sohn dazu überreden auf die Helle Seite zu wechseln. Auch hier lehnt der Sohn ab und stürzt (quasi) den tödlich verwundeten Vater in den Abgrund.
ROTJ - Aufeinandertreffen von Vater und Sohn, bei dem der Sohn kurz davor ist, seinen Vater auf einer Brücke zu töten. Hier kommt dann natürlich ein Synthese-Element hinzu, dass in TFA keine Entsprechung hat, was aber in der Natur der Sache begründet liegt.
Jetzt soll nochmal einer sagen, dass ich nur schlecht über TFA rede...
Darth Jorge
@Darth Jorge
Wie bereits geschrieben. Ich glaube, dass Abrams hier in erster Linie nur einen Ausblick auf die Zukunft geben möchte, indem er schildert wie sich diese Tat auswirken wird. Für den Film in dem Moment irrevelant ja, aber ich mag auch gerne solche Hinweise auf das Kommende.
(zuletzt geändert am 16.05.2017 um 06:46 Uhr)
@Jorge:
Was ich damlit nur meinte ist, dass soche kleinen Einschübe einfach nicht mehr sind oder mehr sein müssen, als es ist bzw. als es im Film dargestellt wird. Es ist einzig und allein da um im Subtext den Film zu supporten. Man muss A keine weitreichenden Kenntnisse mitbringen, um es zu verstehen und es ist B kaum in der Lage zu einem Selbstzweck zu verkommen und damit dem Film im Wege zu stehen, wie wir es stellenweise in der PT oder in TFA sonst eben haben. Es nimmt ihm nicht die Selbstständigkeit als Fantasywerk sondern unterstreicht sie.
Bei kulturhistorischen Bezügen ist das eben immer eine Gradwanderung die gut oder schlecht ausgehen kann.
Die BEtonung in dem von dir zitierten Satz lag also auf "nicht mehr".
(zuletzt geändert am 16.05.2017 um 07:02 Uhr)
OvO
@steven Xixor113
"Weiß man überhaupt in welcher Zeit (VSY) der Han Solo Film spielen wird ? Da frage ich mich wirklich wie alt Solo sein wird."
Das weiß ich nicht. Alden Ehrenreich ist Mitte 20. In IV war Solo 29 bzw. 30 Jahre alt. Ich vermute, dass der Han Solo Film etwa 5 bis 10 Jahre VSY spielen wird. Ich hatte noch überlegt, ob der Film es wie RO macht, also dass er quasi kurz vor ANH spielt und mit der IV Szene in der Cantina endet. Kann ich nicht ganz ausschließen. Ich weiß auch noch nicht, ob mir diese Idee gefallen könnte. Damit würden die Spinoff-Filme immer nahtlos an die Episodenfilme anschließen.
"Mayo noch ca. 8 Monate. "
Bis Episode 8. Ja, das ist gut! Da freue ich mich schon sehr drauf! Es gibt schöne Filme bis dahin zum überbrücken.
Hier noch das WP Foto von Ehrenreich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alden_Ehrenreich#/media/File:Alden_Ehrenreich_-_Dan_Doperalski.jpg
Wirkt ganz cool. Nun noch in einem passenden Solooutfit …
(zuletzt geändert am 16.05.2017 um 07:39 Uhr)
MaYo
Seite 1 2 3 4 5 6 7 8
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