Update:
Die Auktionen wurden inzwischen von ebay entfernt, jedoch sind nun sogar noch weitere Bilder auf SWNN aufgetaucht, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Eine gesunde Skepsis ist aber weiterhin durchaus angebracht.
Original (11. Mai 2017, 21:01 Uhr)
Kaum haben wir uns vom ersten Bild des Filmsets auf Fuerteventura erholt, kriegen wir den nächsten Einblick in die Produktion der nächsten Star Wars - Story. Vermeintliche Konzeptbilder sind nämlich auf ebay aufgetaucht. Der Verkäufer Richard Knight behauptet, er sei am Star Wars - Projekt "Red Cup", der Codename für den Han Solo - Film, beteiligt. Ob er das tatsächlich ist, lässt sich schwer überprüfen, jedoch erscheinen die Zeichnungen auf den ersten Blick authentisch.
Die folgenden Bilder sind alle in A3 und die Auktionen laufen noch bis Sonntag, wenn sie nicht vorher von Lucasfilm gestoppt werden.
Zunächst haben wir ein Konzeptbild von Han Solo.
Ein neues Raumschiff aus mehreren Perspektiven, welches scheinbar auch zum Teil gebaut wurde.
Auch zwei 3D - Renderbilder eines AT-AT sind auf ebay gelistet. Hier erscheint es interessant, dass der Verkäufer diese selbst falsch herum eingestellt hat.
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@Darth Jorge
Ich würde meine Antwort auf Deinen Kommentar:
"Dies müsste schon in der großen Mythologie der Saga etabliert werden, um eine entsprechende Relevanz zu bekommen."
gerne noch etwas weiter ausführen. Okay, wir waren bei den lokalen Mythen … Der in SW gedachte, kosmologische bzw. galaxisweite Mythos kommt durch die Jedi ins Spiel und durch ihre Gegenspieler, den Sith. Hier ist ein globaler Mythos für die Galaxis, zumindest im Ansatz, angedacht. Wir haben also diese "große Mythologie" bereits seit der OT in der Saga. Was sich George Lucas allerdings mit dieser "Es gibt keinen Vater" Sache gedacht hat, kann man nur vermuten. Er wollte VIEL andeuten, verharrt dann aber nur in der Geste. Eine gewisse biblische Untermauerung, ein nebulös-verklärtes, quasi-religiöses Fundament. Viel weitreichender ist da doch der Mythos mit der Macht: "Die Macht umgibt alles, durchdringt alles, jedes Wesen, den Baum dort usw. ..." um einmal sinngemäß Yoda zu zitieren. Das ist tatsächlich ein globaler in-universe Mythos. Die Jedi leben über die gesamte Galaxis verteilt, was den globalen Anspruch weiter unterstreicht. Die Jedi setzten sich aus zahlreichen Rassen vieler Völker zusammen. Der "Macht" Mythos ist also nicht nur auf ein Volk oder eine Region in der Galaxis beschränkt, sondern recht global.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 00:05 Uhr)
MaYo
@MaYo
Wir reden vortrefflich aneinander vorbei...
Um hier aber das Offtopic nicht zu sehr ausarten zu lassen, versuche ich es nun wirklich ganz kurz.
Zitat:
"Was davor war, wissen wir nicht. Ich halte es zumindest für möglich, dass Shmi Jungfrau war."
Klar, kann das sein. Vielleicht war sie davor aber auch eine Sex-Sklavin. Da es nicht gesagt und nicht mal angedeutet wird, spielt es keine Rolle. Mit dem Verweis auf eine Jungfrauengeburt würde die in TPM angesprochene Besonderheit der Zeugung ja zudem andeuten, dass Shmi aus christlich-mythologischer Sicht besonders "rein" oder "gesegnet" wäre. Darum ging es Lucas aber anscheinend nicht.
Zitat:
"Mir ist schon klar, dass Erbsünde, Jungfrauengeburt und die unbefleckte Empfängnis nicht dasselbe sind - aber diese Themen gehören zum selben Themenkreis. Mit dieser "Es gibt keinen Vater" These wollte Lucas einen Schritt hinein in diesen biblischen Kreis machen."
Sie gehören nur in der christlichen Mythologie zum selben Themenkreis. Zudem wirst du dir jetzt selbst untreu. Du hast doch richtig herausgestellt, dass die Zeugung auf übernatürlichem Wege auch aus anderen und auch älteren Mythologien bekannt ist. Warum sollte man es dann auf einen christlichen Verweis herunterbrechen - insbesondere, da hierfür die entsprechenden Marker, die man ja auch hätte einbringen können, fehlen. Dass viele Seher den biblischen Vergleich machen, liegt doch nur an ihrer christlichen Prägung.
Zitat:
"Es gibt nur lokale Mythen (indisch: desi == 'provinziell'), auch auf der Erde. Einen globalen Mythos gibt es (noch) nicht. Allerdings gibt es erstaunliche Parallele zwischen den Mythen."
Nicht "auch" sondern "nur" auf der Erde. Denn für unsere reale (!) Welt stimmt deine Aussage völlig. Dies trifft aber nicht auf fiktive Welten zu. In einem Film kann die griechische Götterwelt fiktiv-real und damit vorzeigbar (also in-universe beweisbar) existieren - und dann kann es entsprechend sein, dass dort keine andere höhere Instanz existiert. Entsprechend gibt es in "Star Wars" zwar auch lokale Mythen, die aber nur Varianten oder lokale Interpretationen des in dieser Galaxie vorherrschenden fiktiv-realen Konzeptes einer höheren Warte (Die Macht) sind.
Zitat:
"Ich möchte Dir gerne H. Zimmers "Indische Mythen und Symbole" nahelegen."
Da wir uns nicht persönlich kennen, werte ich dies als gut gemeinten Vorschlag, aber glaube mir, dass ich bzgl. weltlicher und fiktiver Mythen bereits ganz gut geschult bin.
Zitat:
"Es gibt Subtext und mehrere Konnotationsebenen, die man, auch ohne dass sie im Film explizit ausgeführt wurden, erkennen kann"
Wem sagst du das?
Alles richtig, aber dies ändert nichts. Anakins Art der Zeugung ist ein deutlicher Verweis auf ähnliche Vorgänge in diversen Mythologien - da sind wir uns ja einig. Dies ist besonders sinnig, da so unterschiedliche Kulturkreise bedient werden. Auf der Konnotationsebene kann mal also alle passenden Varianten aufführen - und ja, auch die besondere Art der Zeugung Jesu. Der Subtext ist also: Anakin ist wie viele andere Helden oder Halbgötter auf übernatürliche Art gezeugt worden, was ihm entsprechend auch ähnliche Qualitäten zuweist. Wenn man es auf unsere christliche Prägung reduziert (was analytisch jedoch zu kritisieren wäre), kann man sagen, dass wir hier eine Jesus-Analogie haben. Der Subtext ist aber nicht, dass diese Art als Unbefleckte Empfängnis zu deuten ist, denn hinter dieser steckt ein größeres Konzept, das hier nicht mitschwingt. Jesus befindet sich also auf der Konnotationsebene. Die Erbsünde und die Unbefleckte Empfängnis jedoch nicht. Man könnte höchstens noch anführen, dass diese Elemente auf der Konnotationsebene "Jesus" zu finden sind. Wenn man diese Brücke jedoch schlägt, wäre das für diesen Aspekt schon sehr weit abgeleitet und eigentlich nur legitim, wenn man damit erklären wollte, warum das Publikum des christlich geprägten Kulturkreises häufig zu diesem Kurzschluss kommt.
Und all das macht dann Anakins Art der Zeugung in-universe immer noch nicht zu einer unbefleckten Empfängnis.
@(User) George Lucas
Schau du dir erst noch ein paar mal TFA an - dann reden wir weiter...
P.S.
@(nochmal)MaYo
Zitat:
"Hier ist ein globaler Mythos für die Galaxis, zumindest im Ansatz, angedacht. Wir haben also diese "große Mythologie" bereits seit der OT in der Saga. (...) Der "Macht" Mythos ist also nicht nur auf ein Volk oder eine Region in der Galaxis beschränkt, sondern recht global."
Ahhh... da sind wir uns dann einig. Und ich sehe auch keinen Zwang dafür, dass die Mythologie in einer Film-Saga völlig ausgebaut sein muss. Schließlich erkennen wir sie nur aus der Sicht der Protagonisten, die ja auch nicht alles wissen und verstehen...
Zitat:
"Was sich George Lucas allerdings mit dieser "Es gibt keinen Vater" Sache gedacht hat, kann man nur vermuten."
Siehe hierzu meine Ausführungen, die ich zum Thema Subtext gemacht habe. Wenn man natürlich jetzt noch Palpatines Andeutungen hinzunimmt, die er in der Opernszene aus Ep.3 macht, wird es natürlich komplexer, aber das hat dann wahrlich nichts mehr mit Han Solo zu tun und sollten wir entsprechend ein anderes Mal analysieren...
Darth Jorge
George Lucas
@Darth Jorge
"Wir reden vortrefflich aneinander vorbei... "
Hehe ... schönes Bonmot!
Ich denke gar nicht mal, dass wir aneinander vorbeireden. Wir rotieren eher um denselben Kern - tlw. auf gegenüberliegenden Seiten.
"würde die in TPM angesprochene Besonderheit der Zeugung ja zudem andeuten, dass Shmi aus christlich-mythologischer Sicht besonders "rein" oder "gesegnet" wäre. Darum ging es Lucas aber anscheinend nicht."
Zumal Shmi eigentlich kaum eine Rolle in den Filmen spielt. Richtig.
"Du hast doch richtig herausgestellt, dass die Zeugung auf übernatürlichem Wege auch aus anderen und auch älteren Mythologien bekannt ist."
Ja, schon. Ich denke jedoch, dass Lucas in die biblische Richtung deuten wollte. Das ist sowieso kollektives Wissen. Von anderen ähnlichen Mythen weiß ja sonst kaum jemand etwas.
"Nicht "auch" sondern "nur" auf der Erde. Denn für unsere reale (!) Welt stimmt deine Aussage völlig. Dies trifft aber nicht auf fiktive Welten zu. "
Ich hatte meinen Beitrag überarbeitet und das "auch" aus Versehen stehengelassen. In fiktiven Welten ist jedwede Art von Mythen denkbar. Agree.
"Entsprechend gibt es in "Star Wars" zwar auch lokale Mythen, die aber nur Varianten oder lokale Interpretationen des in dieser Galaxie vorherrschenden fiktiv-realen Konzeptes einer höheren Warte (Die Macht) sind."
Die Macht ist auch ein Mythos. Was "Die Macht" wirklich ist, weiß niemand. Es gibt keine Worte für das Unsagbare. Die Macht ist eine Metapher, die Referenz ist unerreichbar.
"Da wir uns nicht persönlich kennen, werte ich dies als gut gemeinten Vorschlag, aber glaube mir, dass ich bzgl. weltlicher und fiktiver Mythen bereits ganz gut geschult bin. *lächelt*"
Richtig. Ich liebe dieses Buch und wollte es Dir nur gerne empfehlen.
"Und all das macht dann Anakins Art der Zeugung in-universe immer noch nicht zu einer unbefleckten Empfängnis."
Sicher nicht. George Lucas wollte vielleicht nur, dass man eine nebulöse Idee bekommt, dass Anakin wer Besonderes ist.
"Schließlich erkennen wir sie nur aus der Sicht der Protagonisten, die ja auch nicht alles wissen und verstehen..."
Und genau so soll es sein. Rationale Erklärungen jedweder Art rauben einem Mythos den mystischen Aspekt. Midi-Chlorianer. *graus!*
"Wenn man natürlich jetzt noch Palpatines Andeutungen hinzunimmt, die er in der Opernszene aus Ep.3 macht, wird es natürlich komplexer,"
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Lucas mal tiefer in mystische Themen eingestiegen war. Campbell war wohl mit ihm befreundet. Also da ist schon Substanz in SW was Mythen angeht. Lucas verharrt jedoch in der Andeutung, was man positiv oder negativ sehen kann. Mir reicht es eigentlich in dieser Dosis. Die Midis waren Overdose und ein Mythenkiller.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 01:17 Uhr)
MaYo
@MaYo
Zitat:
"Ich denke gar nicht mal, dass wir aneinander vorbeireden. Wir rotieren eher um denselben Kern - tlw. auf gegenüberliegenden Seiten."
Und nach deine letzten Ausführungen liegen unsere Ansichten sogar nah beieinander...
Lediglich drei Relativierungen hätte ich anzubringen.
Zitat:
"Ich denke jedoch, dass Lucas in die biblische Richtung deuten wollte. Das ist sowieso kollektives Wissen. Von anderen ähnlichen Mythen weiß ja sonst kaum jemand etwas."
Dann hätte er Shmi ja mit einem Satz wirklich eine Jungfrau sein lassen können. Nein, ich bin ziemlich sicher, dass Lucas davon ausgeht, das es für "Star Wars" (auch) ein Publikum gibt, dass kulturhistorisch geschult und interessiert ist. Er hat sehr bewusst eine universellere Lösung gewählt.
Zitat:
"Die Macht ist auch ein Mythos."
Da muss ich widersprechen. Die übernatürlichen Fähigkeiten der Machtnutzer sind deutliche Beweise für die Macht. In der fiktiven Wirklichkeit des SW-Universums ist die Macht entsprechend kein Mythos, sondern eine real-existente Größe. Dass die Protagonisten ihre Natur nicht völlig verstehen können, spielt dafür keine Rolle, denn ein fehlendes Verständnis für eine höhere Instanz ist kein Indiz dafür, dass es sich dabei nur um einen Mythos handeln würde.
Zitat:
"Und genau so soll es sein. Rationale Erklärungen jedweder Art rauben einem Mythos den mystischen Aspekt. Midi-Chlorianer. *graus!*"
Das sehe ich wiederum nicht so eng. Wenn in einem Fantasy-Werk ein Protagonist einen Unsichtbarkeitstrank nach einem detailliert ausgearbeiteten Rezept mit peniblen Mengenangaben braut, wie sie in einem Hexen-Grimoire dokumentiert sind, reduziert sich der "Zauber" dieses Vorgangs für mich auch nicht auf ein bio-chemisches Prozedere. Aber ich kann durchaus verstehen, dass die Midis aufgrund individueller Befindlichkeiten sehr unterschiedlich zu goutieren sind.
@(User) George Lucas
Zitat:
"Ich mag den Film zwar, aber ich hänge nicht so an ihm wie du"
Das Schlimme ist, dass da etwas dran sein könnte...
Darth Jorge
@ Darth Jorge:
- Zeugung Anakins:
Dass er von der Macht gezeugt wurde, er daher von Anfang an vaterlos und damit besonders anfällig für einen Bedarf nach Vaterfiguren und Anerkennung war, war eine gute Idee, für die ich Lucas loben kann. Was ich problematisch finde, ist, dass Lucas aus dieser Idee nichts macht. Die besondere Verbindung zur Macht wird nach dem Podrennen nie wieder erzählerisch erforscht, und selbst im Podrennen wird ihre Rolle nur behauptet, aber nicht veranschaulicht. Während Anakins Herkunft und die damit verbundene Verarbeitung von Mythen eine sinnvolle Bereicherung der Saga ist, wirkt sie durch das anschließende Fallenlassen, bzw. das Ausbleiben jeglicher Folgen für Figuren und Handlung, lieblos dahingeworfen. Das ist mein Problem damit.
- Midi-Chlorianer:
Sie lassen sich in-universe erklären, sind natürlich nicht die Macht selbst und damit eigentlich auch keine Entzauberung dieser, und stellen den an sich legitimen (wenn ich meinen Augen auch höchst fragwürdigen und geschmacklosen) Versuch dar, eine Verbindungsstelle zwischen Materie und Geist in SW einzuführen. Aber: sie sind, so wie sie in TPM eingeführt und verwendet werden, ein billiges erzählerisches Mittel, das a) die Eigenschaften einer wichtigen Figur, die eigentlich in der Handlung herausgestellt werden sollten, anhand nackter Zahlen vermittelt, und b) genau wie die jungfräuliche Geburt keinerlei weitere Auswirkungen hat. Punkt a) wird für mich zusätzlich unerträglich, weil Lucas die Gelengenheiten in der Handlung ungenutzt lässt, in denen Anakin seine besondere Verbindung zur Macht hätte zeigen können, und stattdessen eine Reihe aberwitziger Zufälle zeigt (Zerstörung des Droidenkontrollschiffes - wie hätte sich hier ein kurzes Insichgehen wie bei Rey in ihrem Duell gegen Kylo angeboten!). Ich will garnicht an die Rohfassung von TPM denken, die zumindest den Versuch unternimmt, das Minimalste bei Anakins Charakterzeichnung zu bieten (Anflugmanöver auf Naboo, bewusste Zerstörug des Kontrollschiffes).
Ob Midi-Chlorianer nun tatsächliche Stärke oder Potenzial bedeuten, ist angesichts von Filmen, die ihrer eigenen Idee indifferent gegenüberstehen und nichts aus ihr machen, eine sehr theoretische und damit müßige Diskussion.
@ (Alibi-)Topic:
Was hälst du eigentlich von der Wahl Ehrenreichs?
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 03:55 Uhr)
George Lucas
@all:
Guten Morgen.
@jorge:
"Wenn in einem Fantasy-Werk ein Protagonist einen Unsichtbarkeitstrank nach einem detailliert ausgearbeiteten Rezept mit peniblen Mengenangaben braut, wie sie in einem Hexen-Grimoire dokumentiert sind, reduziert sich der "Zauber" dieses Vorgangs für mich auch nicht auf ein bio-chemisches Prozedere"
Du übersiehst dabei nur leider, dass das Brauen von Tränken schon seit je her im Fantasysetting etabliert ist. Außerdem vergleichst du hier auch iwo einen Apfel mit ner Hähnchenkeule. Den Vergleich kann ich kaum nachvollziehen. Der erzählerische Zweck von Zutaten des Tranks und Midichlorianer ist ja schon ein ganz anderer. Und die Wirkung sowieso.
@Midichlorianer:
Was an den Midis wirklich falsch lief, war aber garnicht unbedingt ihre Etablierung, sondern wie mans gemacht hat. Jinn hat das Thema nur sehr halbherzig erklärt und Anakin dann damit alleingelassen, dass er es nicht verstanden hat. Und in derselben Situation ließ man auch den Zuschauer. Das ist für den aufmerksamen Zuschauer nicht weniger als ein Tritt in die Weichteile und wird wohl auch eine wesentliche Ursache für den Unmut sein, den dieses Thema hervorruft. Denn es ist ja so "unverdeckt" gemacht, dass man Lucas hier entweder Vorsatz oder totale Inkompetenz vorwerfen kann. Da er aber mit der OT schon bewiesen hat, dass Letzteres eigentlich nicht der Fall sein kann, bleibt einem nur Ersteres als Eindruck zurück: Ein erzählerischer Stinkefinger.
In jedem Fall macht es deutlich, dass Lucas sich bei der Arbeit an der PT wohl nicht eine Sekunde in den Zuschauer versetzt hat. Und wahrscheinlich hat er sich über dieses Konzept auch keine allzuweitreichenden Gedanken gemacht. Schon garnicht soweit, wie es hier diskutiert wurde.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 09:20 Uhr)
OvO
@MidiChlorianer/Macht:
Nach dem bloßen Nutzen der Midis als Messgröße und Beweis für Anakins Fähigkeiten, werden sie später im Film nochmal erwähnt, als Qui-Gon Anakin ihre Bedeutung und Wirkung erklärt.
ANAKIN : They live inside of me?
QUI-GON : In your cells. We are symbionts with the midi-chlorians.
ANAKIN : Symbionts?
QUI-GON : Life forms living together for mutual advantage. Without the
midi-chlorians, life could not exist, and we would have no knowledge of the
Force. They continually speak to you, telling you the will of the Force.
ANAKIN : They do??
QUI-GON : When you learn to quiet your mind, you will hear them speaking to
you.
Wenn Lucas in dem 2005 Rolling Stones Interview sagt, dass Atmen? der essentielle Weg zur Macht ist (was Rian Johnson wohl auch aufgreift):
"Strangulation is always a theme," said Lucas in a 2005 interview with Rolling Stone. "Life is breath. It's a powerful idea in Buddhism: Cutting off life is cutting off breath. The road to the Force is through the breath."
und in der OT eher von einem mystischen Energiefeld die Rede ist, die nichts mit der rohen Materie zu tun hat,
dann beweist das nur zum x-ten mal die völlige Konzeptlosigkeit von Lucas und dem planlosen Bedienen an "weltlichen Kulturgütern" oder wissenschaftlichen Errungenschaften.
All diese Dinge, Midi Chlorians, "es gab keinen Vater", Prophezeiung des Auserwählten, sind schlecht gewählte Mittel um Anakins Außerordentlichkeit aufzuzeigen und spielen nachher keine Rolle mehr auf Anakins Weg.
@OvO: Da hatten wir wohl den gleichen Gedanken..
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 09:27 Uhr)
Rieekan78
@Darth Jorge
"Und nach deine letzten Ausführungen liegen unsere Ansichten sogar nah beieinander... *lächelt*"
Das mag ich auch. wenn man von der Meinung her an einem Punkt ist und dann gegenseitig weitere Aspekte austauscht.
Ein konstruktiver Diskurs ist auch toll.
"Lediglich drei Relativierungen hätte ich anzubringen."
Lass knacken …
"Dann hätte er Shmi ja mit einem Satz wirklich eine Jungfrau sein lassen können. Nein, ich bin ziemlich sicher, dass Lucas davon ausgeht, das es für "Star Wars" (auch) ein Publikum gibt, dass kulturhistorisch geschult und interessiert ist. Er hat sehr bewusst eine universellere Lösung gewählt."
Das weiß ich nicht so genau, ob Lucas an der Stelle speziell für dieses kulturhistorisch geschulte Publikum geschrieben hat. Vielleicht ist hierbei die Frage "biblisch" oder "universell mythisch" auch gar nicht so wichtig. Es läuft doch auf dasselbe hinaus, dass Anakin als ein besonderer, ja, auserkorener Mensch präsentiert werden soll.
MaYo Zitat:
"Die Macht ist auch ein Mythos."
Darth Jorge
"Da muss ich widersprechen. Die übernatürlichen Fähigkeiten der Machtnutzer sind deutliche Beweise für die Macht. In der fiktiven Wirklichkeit des SW-Universums ist die Macht entsprechend kein Mythos, sondern eine real-existente Größe. Dass die Protagonisten ihre Natur nicht völlig verstehen können, spielt dafür keine Rolle, denn ein fehlendes Verständnis für eine höhere Instanz ist kein Indiz dafür, dass es sich dabei nur um einen Mythos handeln würde."
Ich stimme Dir zu, dass die Macht kein Mythos ist. Allerdings sollte man Machtfähigkeiten nicht mit der Macht selbst oder der dahinter stehenden höheren Realität bzw. Energie gleichsetzen. Machtfähigkeiten sind Manifestationen einer anderen Realitätsebene auf der Leinwand des gemeinen Tages.
MaYo Zitat:
"Und genau so soll es sein. Rationale Erklärungen jedweder Art rauben einem Mythos den mystischen Aspekt. Midi-Chlorianer. *graus!*"
Darth Jorge
"Das sehe ich wiederum nicht so eng. Wenn in einem Fantasy-Werk ein Protagonist einen Unsichtbarkeitstrank nach einem detailliert ausgearbeiteten Rezept mit peniblen Mengenangaben braut, wie sie in einem Hexen-Grimoire dokumentiert sind, reduziert sich der "Zauber" dieses Vorgangs für mich auch nicht auf ein bio-chemisches Prozedere. Aber ich kann durchaus verstehen, dass die Midis aufgrund individueller Befindlichkeiten sehr unterschiedlich zu goutieren sind."
Ja, es ist vom jeweiligen Rezipienten abhängig. Es wird dann prekär, wenn der Mythos als Realität bewiesen werden soll.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 11:22 Uhr)
MaYo
@Rieekan78
"Wenn Lucas in dem 2005 Rolling Stones Interview sagt, dass Atmen? der essentielle Weg zur Macht ist (was Rian Johnson wohl auch aufgreift):
"Strangulation is always a theme," said Lucas in a 2005 interview with Rolling Stone. "Life is breath. It's a powerful idea in Buddhism: Cutting off life is cutting off breath. The road to the Force is through the breath.""
Das finde ich ja superinteressant!!! Hat Lucas das so gesagt mit dem Atmen? Dann passt es ja wie die Faust aufs Auge zum TLJ Teaser. "Atme!" bzw. "Finde Deinen Weg zur Erfüllung, zum Leben!"
"und in der OT eher von einem mystischen Energiefeld die Rede ist, die nichts mit der rohen Materie zu tun hat,
dann beweist das nur zum x-ten mal die völlige Konzeptlosigkeit von Lucas und dem planlosen Bedienen an "weltlichen Kulturgütern" oder wissenschaftlichen Errungenschaften."
Die Sache mit dem Atmen ist eher metaphorisch gemeint. Atmen als Metapher für das Leben.
"All diese Dinge, Midi Chlorians, "es gab keinen Vater", Prophezeiung des Auserwählten, sind schlecht gewählte Mittel um Anakins Außerordentlichkeit aufzuzeigen und spielen nachher keine Rolle mehr auf Anakins Weg."
Das unbedingt. Und auch die linkisch gebrachten Äußerungen Jinns vor dem Podracerennen, dass nur ein Mensch mit den Fähigkeiten eines Jedi so ein Rennen gewinnen kann. Als ich das damals hörte, dachte ich nur: Was?!?!?
Als seien die im Rennen dargestellten Aliens besonders fähig. Das war sooo unplausibel und einfach ein klappriges Vehikel mit sandgefüllten Gartenschläuchen anstatt echter Reifen, um Anakin und die Sache mit den Jedi zu etablieren.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 10:21 Uhr)
MaYo
Für mich sind sowohl Anakins Jungfrauengeburt, als auch die Midi-Chlorianer ein typisches Beispiel dafür, dass Lucas einen durchaus interessanten Gedankengang zwar angedacht, aber nicht bis in letzter Konsequenz durchdacht hatte. Tatsächlich findet sich das Motiv der Jungfrauengeburt in zahlreichen Mythen des alten Orients und in der griechisch-römischen Antike, nicht nur im Christentum. Allerdings führte Lucas die Wesenhaftigkeit dieser Mythologie als halbgöttlichen Ursprung eines Auserwählter nicht aus, sondern beließ es dabei, dass Anakin einfach nur der Sohn einer alleinerziehenden Mutter blieb, die er vorzeitig verlassen musste und später verlor. Damit konterkarierte Lucas die Bedeutung der Mythologie eines auserwählten Halbgottes und verschenkte damit deren Potenzial.
Die Wesenhaftigkeit der Macht durch eine Verbindung zwischen Geist und Materie bzw. zwischen Mikro- und Makrokosmos zu erweitern, wäre ebenfalls eine interessante Bereicherung gewesen. Allerdings reduzierte Lucas mit dem "Konzept" der Midi-Chlorianer selbiges auf eine platte und nichtssagende Lehrstunde in Zellbiologie auf der Landeplattform von Coruscant bzw. durch einen medizinisch-technischen Schnelltest auf Tatooine, wodurch dieser überaus bemerkenswerte Versuch einer Erweiterung und Vertiefung der Macht völlig verloren ging. Es darf daher nicht verwundern, dass das Publikum durch diesen profanen Erklärungsansatz das vorangegangene, mystische Konzept der Macht konterkariert sah.
Lucas ließ somit die Zuschauer (wie so oft in der PT) mit einer völligen Ratlosigkeit und Irritation zurück, wodurch sich auch in weiterer Folge nicht erschließen ließ, von welcher Bedeutung diese beiden Phänomene für den fortlaufenden Handlungsverlauf und für dessen inhaltliche Tiefgründigkeit sein sollten. Man kann daher angesichts solch marginaler Ausführungen dem Publikum beim besten Willen nicht verübeln, dass es Lucas nicht mehr folgen konnte.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 11:38 Uhr)
DerAlteBen
@Mayo:
"Das finde ich ja superinteressant!!! Hat Lucas das so gesagt mit dem Atmen? "
Das ist aber nun nichts besonderes. Meditation, Fokus, Selbstfindung, inneren Frieden, gebündelte Kraft/Energie (auch die rein körperliche), funktionieren über die Atmung.
Ein Ottonormalbürger versteht davon vermutlich nicht viel. Aber das das Leben, die Gesundheit usw aus mehr besteht, als reine Materie sollte jedem klar sein, der ein wenig über den Horizont zu blicken wagt und die Atmung ist ein essentielles Instrument um gewissermaßen eine Verbindung herzustellen. In erster Linie zu seinem eigenen Körpergefühl auf physischer und mentaler Ebene.
Und das ist nun kein Esogequatsche sondern praktische Anwendung. Auch wenn sich viele dem nicht bewusst sind, aber selbst Bodybuilder wissen, dass ohne konzentrierte richtige Atmung garnichts geht. ^^ Hormone und Zellen können ohne optimaler Sauerstoffzufuhr nunmal nicht arbeiten. Also die ruhige, konzentrierte, regelmäßige Atmung dient wie ein Schlüssel als Zugang zu der, von den Zellen produzierten eigenen Energie. Wie man diese dann nutzen will ist natürlich individuell.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 10:36 Uhr)
OvO
@MaYo:
"Das weiß ich nicht so genau, ob Lucas an der Stelle speziell für dieses kulturhistorisch geschulte Publikum geschrieben hat."
Das wage ich zu bezweifeln, denn Leute, die wirklich kulturhistorisch geschult sind, konnten bei solch grobschlächtigen und eklektizistischen Ausführungen eigentlich nur den Kopf schütteln. Lucas hätte wohl besser daran getan, dem Publikum derartige Kapriolen zu ersparen und stattdessen jenes Erklärungs- und Deutungsmuster anzuwenden, das bei Yoda auf Dagobah in TESB so wunderbar funktioniert hatte.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 11:02 Uhr)
DerAlteBen
@DeralteBen:
"Das wage ich zu bezweifeln, denn Leute, die wirklich kulturhistorisch geschult sind, konnten bei solch grobschlächtigen und eklektizistischen Ausführungen eigentlich nur den Kopf schütteln."
Das will ich doch hoffen.
Lucas hier den Status des großen Geschichtenerzählers zu bescheinigen wäre absurd.
Das schamlose Bedienen an kulturhistorischen und wissenschaftlichen Aspekten ist ja ein sinniger Kniff, aber diese ganze halbgare Zusammenhanglosigkeit...
Ach wie krank und interessant zugleich, dass man sich nach all den Jahren immer noch über die PT auslassen kann...
Vielleicht sollte sich jeder mal fragen, ob es ihm lieber wäre, dass die PT nie verfilmt worden wäre, bzw eine Verfilmung noch vor uns läge, allerdings ohne Lucas.
Klar, wenn man nicht wüsste, dass Lucas das Baby in den Sand gesetzt hat, würden alle Hardliner einer möglichen Lucas-Version nachtrauern (wie jetzt auch bei der ST)
Ich denke, man könnte an einer Filmhochschule sehr gut ANH als Beispiel für einen gut gemachten, in sich runden Unterhaltungsfilm zeigen und TPM als das Gegenteil.
Es ist als ob die beiden Filme von völlig verschiedenen Menschen gemacht wurden...
https://www.youtube.com/watch?v=_BMgegut3UM&t=10s
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 11:13 Uhr)
Rieekan78
@DerAlteBen
"Das wage ich zu bezweifeln, denn Leute, die wirklich kulturhistorisch geschult sind, konnten bei solch grobschlächtigen und eklektizistischen Ausführungen eigentlich nur den Kopf schütteln."
Ja, das stimmt schon. Diese Szenen kamen rüber wie diese Klischee-Esoteriksachen in seichten Komödien, wenn die hippen Leute auf den Guru treffen und zunächst rumalbern. Dann: Ommmm.
Dennoch ist alles, was mit der Macht zu tun hat, außer die Midisachen und die Jinnszenen mit Shmi und vor dem Podrennen, für mich so in Ordnung. Das richtige Maß und den guten Stil hatte für mich die OT vorgegeben.
"Lucas hätte wohl besser daran getan, dem Publikum derartige Kapriolen zu ersparen und stattdessen jenes Erklärungs- und Deutungsmuster anzuwenden, das bei Yoda auf Dagobah in TESB so wunderbar funktioniert hatte."
Das meinte ich. Genau. Yoda hat das gut gemacht.
@OvO
"Das ist aber nun nichts besonderes. Meditation, Fokus, Selbstfindung, inneren Frieden, gebündelte Kraft/Energie (auch die rein körperliche), funktionieren über die Atmung."
Das ist mir klar. Ich finde diese Aussage Lucas bemerkenswert, gerade in Bezug auf den Teaser zu TLJ. "Atme!" Diese Metapher mit dem Atmen muss man nämlich nicht bringen. Das geht auch mit anderen Bildern: Fluss, Wind, Aufblühen, Wasser usw.
"Ein Ottonormalbürger versteht davon vermutlich nicht viel. Aber das das Leben, die Gesundheit usw aus mehr besteht, als reine Materie sollte jedem klar sein, der ein wenig über den Horizont zu blicken wagt und die Atmung ist ein essentielles Instrument um gewissermaßen eine Verbindung herzustellen. In erster Linie zu seinem eigenen Körpergefühl auf physischer und mentaler Ebene."
Ja, unbedingt. Dennoch ist es eine einfache und kluge Aussage. Das Atmen ist das Leben.
MaYo
@Rieekan:
"Es ist als ob die beiden Filme von völlig verschiedenen Menschen gemacht wurden..."
Aber auch nur, weil man es gewohnt ist, zu übersehen, dass ANH ein Film war, für den Lucas wahrscheinlich auch entsprechend kompetent war. Klein, klassisch, simpel strukturiert, nach Vorbild.
Alles was danach kam, war in jeglicher Hinsicht von weitaus komplexerer Natur und entspricht dem, was man heute unter Blockbuster versteht, doch viel mehr als ANH. ANH würde heutzutage, vermute ich, nicht mehr viel reißen. Denn der Film bietet entsprechend wenig Tiefgang und die klassische Märchenerzählung ist heute auch nicht mehr unbedingt "in".
Mit anderen Worten sehe ich zwischen ANH und dem Rest eine große Differenz. Nämlich das ANH noch sehr dem Konzept von kleinen und kurzen Filmen entspricht. So wie es Lucas immer wollte und auch immer am Besten konnte.
Für TESB und ROTJ holte er sich Unterstützung die dem ganzen den richtigen Feinschliff gaben.
Die PT war aber schon von der Grundidee her als ein noch viel größeres Werk angelegt als die Gesamt-OT. Die Unterstützung wurde ihm von Spielberg verweigert, hieß es doch. Und es hieß, es sei besser, wenn er es alleine mache. Offenbar hat er sich den Rat zu Herzen genommen.
Man sollte dabei vllt auch nicht vergessen, dass Star Wars ja ursprünglich wohl einfach nur ein Film sein sollte, dem keiner zutraute das große Ding zu werden. Das bedeutet auch Lucas hatte zu ANH noch eine ganz andere Beziehung als er dann später zu Star Wars hatte.
Das sind alles so Faktoren, die man mMn sehen muss um das Ergebnis zu verstehen.
Interessant fänd ich noch die Frage, was dabei rausgekommen wäre, wenn Spielberg, Kershner oder Kasdan ihm bei der PT geholfen hätten.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 11:42 Uhr)
OvO
@OvO:
Ich denke zwar, dass ANH damals vom Volumen her schon eher ein großer Film war, aber klar, inhaltlich simpel und geradlinig, eindimensional.
Ich kann jetzt auch nicht beurteilen ob Lucas nur die Art Filme kann oder konnte.
Es gibt ja auch noch den THX 1138 und Ameican Graffiti..., da kann ich nicht so beurteilen, inwiefern die anspruchsvoller sind, da sie mich inhaltlich nicht so interessieren.
Interessant wäre wohl auch, wenn sein alter Mentor Coppola die PT gemacht hätte...
Der Stoff der PT gibt ja was her...
Rieekan78
@OvO:
"Interessant fänd ich noch die Frage, was dabei rausgekommen wäre, wenn Spielberg, Kirshner oder Kasdan ihm bei der PT geholfen hätten."
Verdammt gute Frage. Im Grunde genommen, lässt sich ja schon bei TFA erkennen, dass bei der Story-Entwicklung darauf Bedacht genommen wurde, die Handlung von PT-Kapriolen aller Art zu entrümpeln, wodurch der Film nicht nur schlanker, sondern auch stringenter und essenzieller wurde - ein Umstand, den ich an TFA (aber auch an RO) gegenüber TPM sehr zu schätzen wusste.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 11:51 Uhr)
DerAlteBen
@Ben:
Umso bedauerlicher, dass TFA seine Aufgabe dennoch nur mäßig bewältigen kann. Beziehungsweise aus meiner Sicht als Film (also auch fernab der Star Wars Thematik) ziemlich versagt hat. Unter den von dir genannten Vorgaben, hätte Lucas eventuell sogar was wesentlich besseres auf die Beine stellen können. Aber wäre er am Ruder geblieben, hätte er sich sehr wahrscheinlich eben nicht ans Star Wars Rezept gehalten geschweige denn überhaupt als ein solches anerkannt.
Rückblickend muss ich sagen, dass ich fest daran glaube, dass die Kombination aus Lucas als Geschichtenerfinder und einer wechselnden Person als Geschichtenerzähler, für Star Wars wohl das Beste gewesen wäre. Lucas, Kasdan & Abrams wäre darüber hinaus auch einfach ein interessantes Team gewesen.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 12:11 Uhr)
OvO
"Verdammt gute Frage. Im Grunde genommen, lässt sich ja schon bei TFA erkennen, dass bei der Story-Entwicklung darauf Bedacht genommen wurde, die Handlung von PT-Kapriolen aller Art zu entrümpeln, wodurch der Film nicht nur schlanker, sondern auch stringenter und essenzieller wurde"
Das stimmt - da wird ja rein gar nichts erklärt. Deshalb quillt dieses Forum sein
anderthalb Jahren über, mit Theorien wer b.z.w. woher Rey stammt, warum Ben
böse wurde, wer sich hinter Snoke verbergen könnte ...
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 12:27 Uhr)
PieroSolo
@OvO:
Gewiss, TFA ist alles andere als ein perfekter Film. Versagt hat er aber dennoch nicht, denn mir persönlich sind die Schwächen, die TFA an den Tag legt, bei weitem lieber als die nun schon seit 18 Jahren andauernde Debatte über die Dechiffrierung von Lucas` gar sonderbarer TPM-Kryptologie, die selbst nach extensiver Diskussion und Deutung jegliche Schlüssigkeit vermissen lässt.
DerAlteBen
Anakins Vaterlosigkeit, Midi-Chlorianer... alles Beispiele dafür, dass man Ideen auch ausspielen muss, wenn man sie hat. Es bleibt bei der PT bei dem Schaulaufen dieser Ideen, meist dienen sie in dem Moment nur einem sehr simplen Zweck ohne Nachhaltigkeit und das war es dann. Ehrlich gesagt sind diese Ideen damit nicht viel mehr als oberflächliche Schauwerte. Klar, kann man voll viel da rein interpretieren, Mythenbücher zitieren die GL vielleicht auch schon mal gelesen hat, nur wo ist der Nutzen für die Figuren, mitunter die Story oder das Universum an sich (wenn schon die Filmhandlung nicht berührt wird).
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 12:57 Uhr)
@Ben:
Wenn du das miteinander vergleichen willst, müsstest du dich, um fair zu bleiben, auf TPM reduzieren. Und ich sehe in TFA sehr viele Fehler, welche in TPM ebenfalls gemacht wurden und die PT Debatte erst erzeugt haben. Wenn man es nicht schafft, die ST rund abzuschließen, kann ich dir versprechen, dass es dort zu ähnlichen Debatten kommen wird. Im Moment genießt TFA hier von vielen noch Welpenschutz und Lucasfilm noch Wohlwollen. Und das wird sich vllt auch noch ne ganze Zeit halten. Aber es ist nunmal wie es ist: Die Sequel-Trilogie wird sich am Ende ebenfalls mit der PT und OT messen müssen. Und entweder fällt sie durch oder kann sich retten. Im letzteren Fall wird man mit TFA nachsichtig umgehen. Doch wenn sie durchfällt, wird sie wohl als erstes dran glauben.
Wobei ich mich ehrlich gesagt immer wieder frage, warum das so ein Problem für viele ist. Star Wars ist nunmal ein riesiges Franchise und die Filme sind das wesentliche Standbein. Wenn man iwann aufhören würde, zu diskutieren, weil man meint, man weiß nun alles, was man wissen muss, würde mich das eher traurig machen.
Es ist schon richtig, dass wir nie wissen werden, was in Lucas Kopf so vorging. Aber geht es wirklich darum? Viel interessanter an den Diskussionen finde ich, was man abseits dessen über das Filmemachen und über sich selbst so lernen kann. Über all die Themen, welche in den Exkursionen durchexzerziert werden und auch das wir uns selbst kreativ ausleben können, in dem wir uns alternative Möglichkeiten erdenken und sie einbringen. Die Theorie des lucaschen Masterminds ist dabei doch nur der Aufhänger. Solch eine Diskussionskultur würde ich mir in den hiesigen sozialen Netzwerken wünschen. Nur leider geht dort häufg jeder perse davon aus, im Recht zu sein und recht zu haben, und sich im Zweifel auch jedes Recht rausnehmen zu können. Das tötet einen kreativen Austausch ja schon von vorne rein. Ausnahmen sind dort eben die Ausnahmen. auch wenn es sie gibt.
Von daher bringen mir die PT Diskussionen hier bislang eigentlich am meisten Spaß und Erkenntnis.
Es nimmt zugegeben von Zeit zu Zeit hier zuviel Raum ein aber mich störte das zumindest nie.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 13:02 Uhr)
OvO
@(User) George Lucas
Ich kann deinen Ausführungen bzgl. Anakins Zeugung und den Midis nur zustimmen. Die PT ist voll von Ansätzen (die Politik wäre ja auch zu nennen), die nicht ausgebaut werden. Die Frage ist, wie kritisch dies zu sehen ist. Und hier denke ich auch, dass man diesbezüglich vortrefflich unterschiedlicher Meinung sein kann. Speziell mit diesen Aspekten habe ich weniger Probleme, da sie für mich einen ausreichenden Sinn machen, aber ich kann verstehen, dass man sich daran auch heftiger reiben kann.
Aber zumindest habe ich auch immer das Gefühl gehabt, dass gerade die Zeugung Anakins ein Element ist, dessen Potential man noch hätte nutzen müssen. Dieses Element war für mich das Paradebeispiel eines Anknüpfungspunktes für ein Sequel nach der OT, weshalb ich Ende 2012 wirklich hoffte, dass Lucas sich diese Tür für den Fall der Fälle offen gelassen hatte. Und ganz gebe ich die Hoffnung auch noch nicht auf. Ich hadere ja sehr mit der Vorstellung, dass der von Han, Leia und Luke sozialisierte Ben zu einem Vader-Fanboy mutieren konnte. Wenn ihm aber jemand aufgezeigt hat, dass der Ursprung seiner Blutlinie durch die Manipulation der Sith zustande kam, könnte ich mir bei entsprechend guter Aufbereitung schon vorstellen, dass Kylo darin (+ anderer intrapsychischer Prozesse) ein unausweichbares Schicksal für sich sieht...
Zitat:
"Ob Midi-Chlorianer nun tatsächliche Stärke oder Potenzial bedeuten, ist angesichts von Filmen, die ihrer eigenen Idee indifferent gegenüberstehen und nichts aus ihr machen, eine sehr theoretische und damit müßige Diskussion."
Nun, es gibt ja schon viel, was gegen Stärke (im eigentlichen Sinne) spricht. Da Pablo Hidalgo sich dazu ja auch vor nicht allzu langer Zeit ausgelassen hat, bin ich gespannt, was uns Ep.8 diesbezüglich bringen wird.
Zitat:
"Was hälst du eigentlich von der Wahl Ehrenreichs?"
Ich weiß es wirklich nicht - ich hätte aber auch keine Wunschalternative parat gehabt. Ingruber hätte natürlich die willkommenere Ähnlichkeit aufgewiesen - plus seiner Fähigkeit, Fords "Manierismen" nachzuahmen. Aber ob er eine funktionierende Interpretation der Figur Han Solo hätte abliefern können, ist fraglich. Und Lucasfilm wird dies vielleicht sogar getestet haben.
Als damals McGregor als junger Obi-Wan vorgestellt wurde, war ich direkt begeistert. Bei Ehrenreich schwingt etwas mit, das mir nicht so ganz passend erscheint, aber das kann man ja wirklich noch nicht richtig beurteilen. Zudem muss ich meine persönliche Vorgeschichte bedenken: Da Han Solo in meiner Kindheit MEIN Held war und Harrison Ford für mich DER Star, hat dies - auch wenn sich das deutlich relativiert hat - natürlich noch eine gewisse Nachwirkung. Bei Ehrenreichs Ausstrahlung habe ich das Gefühl, dass er etwas in die Figur einfließen lassen wird, dass nicht meiner Vorstellung eines Han Solos entsprechen könnte. Da ich mir meiner persönlichen Disposition aber bewusst bin, denke ich schon, dass ich diese Problematik ausblenden kann. Wenn er also eine prinzipiell solide Interpretation der Figur präsentiert (und das traue ich ihm absolut zu) wird mir das wohl reichen.
Die Frage wird eher sein, ob es mir gefallen wird, was man mit der Figur Han Solo innerhalb der Geschichte veranstaltet. Aber das warte ich doch erstmal ab.
@OvO
Zitat:
"Du übersiehst dabei nur leider, dass das Brauen von Tränken schon seit je her im Fantasysetting etabliert ist."
Klar, aber das phantastische Genre (egal ob Literatur, Film etc.pp.) wäre ja tot, wenn man keine neuen Elemente einfügen dürfte.
Zitat:
"Außerdem vergleichst du hier auch iwo einen Apfel mit ner Hähnchenkeule. Den Vergleich kann ich kaum nachvollziehen."
Muss ich akzeptieren - sehe es aber anders.
Zitat;
"Meditation, Fokus, Selbstfindung, inneren Frieden, gebündelte Kraft/Energie (auch die rein körperliche), funktionieren über die Atmung."
Und man denke auch - um dann mal selbst ein biblisches Beispiel zu nennen - an den Odem des Lebens, den Gott in Adam einhauchte, um so aus einem Klumpen Dreck den Menschen zu erschaffen...
@MaYo
Zitat:
"Das weiß ich nicht so genau, ob Lucas an der Stelle speziell für dieses kulturhistorisch geschulte Publikum geschrieben hat."
Nein, so sicher nicht. Er wird es als kulturhistorisch interessierter Autor für sich geschrieben haben - aber mit der begründeten Hoffnung, dass es auch ein Publikum gibt, das sein Werk entsprechend "lesen" kann.
Abschließend: Ich danke dir außerordentlich für diese konstruktive Diskussion!
P.S.
Zitat:
"Als seien die im Rennen dargestellten Aliens besonders fähig."
Warum denn nicht? Die Reflexe und die Wahrnehmung anderer Spezies können denen der Menschen doch klar überlegen sein. Ist doch zwischen manchen Tieren und dem Menschen bei uns nicht anders.
@DerAlteBen
"Das wage ich zu bezweifeln, denn Leute, die wirklich kulturhistorisch geschult sind, konnten bei solch grobschlächtigen und eklektizistischen Ausführungen eigentlich nur den Kopf schütteln."
Schön, wie du hier eine Publikumsgruppe als nur vorgegeben kulturhistorisch geschult abkanzelst. Das sagt aber mehr über den eigenen Horizont aus als über den dieses Publikums, denn hier geht es nicht um Vermutungen, da der kulturwissenschaftliche Diskurs zu "Star Wars" in der akademischen Auseinandersetzung und in entsprechenden Publikationen ja nachweislich geführt wird. Natürlich gibt es dort auch die Kopfschüttler - wie bei jedem modernen Kulturgut, aber der Diskurs wird wahrlich nicht von ihnen dominiert.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie bedauerlich ich es finde, dass du häufig mit persönlich abwertender Rhetorik arbeitest, da ich prinzipiell sehr gerne mit dir diskutiere. Aber wie kannst du erwarten, dass dein Gegenüber noch gewillt ist, konstruktiv weiter zu diskutieren, wenn du entsprechend persönlich argumentierst. Hast du so wenig Zutrauen in deine eigene kulturhistorische Schulung (die du ja durchaus anführst), dass du befürchtest, mit Argumenten, die sich nur daraus speisen, nicht punkten zu können? Das wäre schaden denn imho hast du die Schmähung von Gegenpositionen als rhetorische Strategie nicht nötig. Mal davon abgesehen, dass sie in einer konstruktiven Diskusson grundsätzlich respektlos und nicht zielführend ist.
Da ich aber die Hoffnung nicht aufgebe und dieser Kommentarstrang eh gehijackt ist, hier noch mal ein Feedback, das ich in unserer Kaminfeuer-Diskussion nicht mehr an den Mann bringen konnte...
Zitat:
"Es gab keinen nachvollziehbaren Grund, weshalb Anakins zukünftiges Schicksal bereits zu diesem Zeitpunkt symbolisch vorweggenommen hätte werden sollen, zumal noch nicht einmal Blut an seinen Händen klebte. Zudem ist es auch nicht schlüssig, weshalb sein Schicksal unmittelbar mit seiner Geliebten in Verbindung gebracht würde. Anakin hatte sich seinen Untergang selbst zuzuschreiben, nicht seiner Geliebten.Insofern wäre sie als symbolisches Projektionsobjekt für sein zukünftiges Schicksal denkbar ungeeignet. Dieses Gedicht, das Lucas hier aufsagte, reimte sich nicht."
Man muss den relevantesten Aspekt der PT und auch der OT bedenken: Liebe und emotionale Bindung ist der Schlüssel. Im richtigen Maß und selbstlos gegeben ermöglicht sie Luke, seinen Vater zu erlösen - und sie ermöglicht Vader-Anakin, seinen Sohn zu erretten. Eine übersteigerte selbstsüchtige Liebe führt Anakin zu einer so immensen Angst, Padme zu verlieren, dass er den Pakt mit dem Teufel eingeht, um dies auszuschließen. Das sind die zentralen Punkt der ganzen Saga.
Und was sich in der besagten Szene anbahnt, ist keine unbeschwerte Beziehung. Es wird ja thematisiert, dass sie eine Lüge leben müssten. Obwohl dies nicht alternativlos wäre - schließlich könnte Anakin den Orden verlassen. Direkt danach hat er die Schreckens-Vision von seiner Mutter und muss kurz darauf erfahren, dass er sie nicht mehr retten kann - was dann auch direkt zu dem von dir angesprochenen Blut an seinen Händen führt - und schließlich in der Szene zwischen Anakin und Padme in der Werkstatt der Lars-Farm kulminiert.
Die Abfolge der Anakin/Padme-Szenen in TPM sind nicht nur ein profanes Gedicht, das sich reimt: Sie bilden geradezu ein Paradebeispiel filmischer Poesie.
@(nochmal) OvO
Zitat:
"Wobei ich mich ehrlich gesagt immer wieder frage, warum das so ein Problem für viele ist. Star Wars ist nunmal ein riesiges Franchise und die Filme sind das wesentliche Standbein. Wenn man iwann aufhören würde, zu diskutieren, weil man meint, man weiß nun alles, was man wissen muss, würde mich das eher traurig machen.
Es ist schon richtig, dass wir nie wissen werden, was in Lucas Kopf so vorging. Aber geht es wirklich darum? Viel interessanter an den Diskussionen finde ich, was man abseits dessen über das Filmemachen und über sich selbst so lernen kann. Über all die Themen, welche in den Exkursionen durchexzerziert werden und auch das wir uns selbst kreativ ausleben können, in dem wir uns alternative Möglichkeiten erdenken und sie einbringen. Die Theorie des lucaschen Masterminds ist dabei doch nur der Aufhänger. Solch eine Diskussionskultur würde ich mir in den hiesigen sozialen Netzwerken wünschen. Nur leider geht dort häufg jeder perse davon aus, im Recht zu sein und recht zu haben, und sich im Zweifel auch jedes Recht rausnehmen zu können. Das tötet einen kreativen Austausch ja schon von vorne rein. Ausnahmen sind dort eben die Ausnahmen. auch wenn es sie gibt."
So wahre Worte!
Darth Jorge
@Jorge:
"Klar, aber das phantastische Genre (egal ob Literatur, Film etc.pp.) wäre ja tot, wenn man keine neuen Elemente einfügen dürfte."
Ich denke, man darf in jedes Genre neue Elemente jederzeit etablieren. Nur sollte man dies wohlüberlegt, sinnvoll und gefühlvoll tun. Und im Falle der PT hat es weder das SW Universe sinnvoll erweitert, noch hat man es filmisch gut umgesetzt. Es hätte nicht nur bessere Alternativen gegeben, es rauszuschneiden hätte bereits zu einer Aufwertung von TPM und der PT geführt. Trotz des Verlorengehens eines religiösen und eines wissenschaftlichen Verweises. Denn in erster Linie sollte es bei einem Star Wars Film ja um eine schlüssige und gute Star Wars Geschichte gehen.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 14:28 Uhr)
OvO
Darth Jorge
George Lucas hat 1977 das Popcornkino zwar nicht neu erfunden,
aber zumindest neu definiert. Das sein alter Weggefährte Steve Spielberg
mittlerweile von der Popkultur zum ernsten Genre gewechselt ist und dafür
1994 auch einen Oscar bekam dürfte für ihn ansporn gewesen sein
ebenfalls einen Schritt in Richtung Ernsthaftigkeit zu wagen. Sein alter
jenseits der 60 könnte ein weiterer Grund für die Abkehr von Filmen
in denen es einfach nur CRASH-BOOM-BANG macht sein.
Dieses Anliegen als "uninspiriert" oder "unkreativ" zu bezeichnen und
im Gegenzug einen Film der nur "auf Nummer sicher" gedreht wurde
ind den Olymp zu heben finde ich mehr als fraglich
Es ist als würde man Dieter Bohlen mit dem Grammy für innovative
Musik auszeichnen weil er aus drei Akkorden 15 Titel zusammengebastelt hat ...
PieroSolo
Wenn man in der ST diesen "die Medis waren der Vater" Faden wieder aufnehmen wollte,
bietet sich natürlich Rey sehr an, da sie ähnlich stark machtbegabt ist wie Anakin in jungen Jahren.
Vielleicht auch ein Grund für ihre Aussetzung auf Jakku.
Man könnte diesen Prophezeiungskram dann so koppeln, dass bei einem starken Ungleichgewicht der Macht, die Midis einen sehr starken Machtnutzer "zeugen" um ein Gleichgewicht zu bringen.
Plagueis, Anakin, Rey, etc
Wäre ja auch mal schön mystisch zu sehen, wie Rey so stark in der Macht wird, dass sie tatsächlich gerade Gestorbene wieder zum Leben erwecken kann.
Okay, ich sollte keine Drehbücher schreiben, das kann ich nicht, aber hey, Lucas ja auch nicht...
Rieekan78
Ich denke wir tun zumindestens Unrecht daran, anzunehmen GL hätte diese Dinge eingebaut, ohne einen Plan wie er damit in Zukunft umgehen könnte.
Ich glaube die Rezeption von TPM, die ja bei aller Kritik auch sehr schnell, sehr unverhältnismäßig wurde, hat GL schon so weit beeinflusst, ja vielleicht sogar auch ein Stück Selbstvertrauen in seinen Plan für PT gekostet. Ich meine, es wäre ja auch Wahnsinn wenn nicht, auch wenn er natürlich in Interviews immer etwas anderes behauptete. Dabei sollte man ja auch bedenken, GL war nie ein Kritikerliebling, aber zumindestens das Publikum war auf seiner Seite, insbesondere bei Werken die sehr stark von ihm geprägt wurden. Und plötzlich war es das auch nicht mehr, auch wenn die Einspielergebnisse stimmten.
Also ließ er den Ursprung Anakins fallen, vielleicht sogar generell ein Großteil der Prophezeiungsstory. Midi-Chlorianer? Fehlanzeige. Dafür gab es die Fetts, Slave 1, Sturmtruppenvorstufe, kämpfender Yoda usw. Dinge von denen er wusste, die Fans lieben und kennen es. Yoda würde Jar Jar als Comic-Relief CGI Charakter ersetzen, die Liebesgeschichte legte er vor allem so an, dass die Bravo-Generation dahin schmelzen konnte (Ähnlichkeiten zu den Foto-Lovestories wären gemein, aber sicher nicht völlig unangebracht). Auf eine gewisse Weise gab es von ihm, glaube ich auch, einen Play it Safe Gedanken, der ihn bei Episode II bestimmte und der dann dafür sorgte, dass er viele Elemente fallen ließ. Das er dies erneut bei Episode III tat, war natürlich auch dem geschuldet, dass er plötzlich zu viel im letzten Film erzählen musste und so wurden Dinge auf Bücher, Serien (das CW Experiment wurde ja in der Zeit geschaffen) und Comics verschoben.
Ich kann mich selber nicht damit anfreunden die PT deswegen als kreativer Gesamtleistung anzuerkennen, die einfach nur missverstanden wurde. In gewisser Weise stimmt dies auf jeden Fall für TPM, was ja auch ein Grund ist, warum der Film in der Gunst wieder klettern konnte. Danach war es aber in erster Linie Chaos, gemischt mir Reaktionismus und Planlosigkeit.
Etwas was ich mir in erster Linie von der ST erhoffe, dass dies nicht wieder passiert. Den Beweis ist sie auf jeden Fall noch schuldig bis 2019 und die die bewegte TFA Entstehungsgeschichte sorgt hier natürlich auch nicht für Beruhigung. Skepsis ist angebracht, für alles andere ist aber sicher noch zu früh.
@OvO
"Wenn man iwann aufhören würde, zu diskutieren, weil man meint, man weiß nun alles, was man wissen muss, würde mich das eher traurig machen."
Seltsamerweise ist das einer der Hauptkritikpunkte die an TFA angebracht werden. Dabei sehe ich es genauso wie du. Dagegen kann ich mich nicht daran erinnern das es zwischen TPM und AOTC großartig etwas gab, was einen beschäftigen konnte. Ganz ehrlich, ich finde es großartig das es viele Themen gibt, über die man im Moment in Bezug auf die ST besprechen und diskutieren kann, auch wenn sich viele dagegen wehren dies als Errungenschaft von TFA anzuerkennen. Das sind natürlich Plotholes.
(zuletzt geändert am 13.05.2017 um 14:54 Uhr)
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