Adam Driver hat sich im Rahmen von Larry King Now über Kylo Rens Auftritt in Episode VIII unterhalten:
Ohne Spoiler: Nennen Sie einen Aspekt in Sachen Kylo Ren - worauf freuen Sie sich ganz besonders, dass die Fans dies zu Gesicht bekommen?.
Ich denke - okay, das ist eine recht generell gehaltene Antwort - aber: Menschlichkeit. Auch wenn es sich, wie mir bewusst ist, bei Episode VIII um einen Blockbuster handeln wird - ganz sicher konnte man sich ja nicht sein, dass wir gezwungenermaßen in diese Richtung gehen würden. In Episode VII gab es eine Menge Handlungsaspekte, von denen wir wussten, dass wir sie in Episode VIII näher erklären müssen, sodass alles zusammen in sich schlüssig ist. Für mich fühlen sich beide Teile auf soziale Weise aktiv an - das wird jetzt eine lange Antwort, ich weiß - aber man sieht das ja schon an George Lucas, der ursprünglich eine Antwort auf Vietnam geben wollte. Ich erinnere mich daran, mit J.J. und Rian über Ideen in Sachen Terrorismus gesprochen zu haben und über zwei Seiten, die sich moralisch gesehen im Recht dazu fühlen, sich so zu verhalten, wie sie wollen, um das als Ergebnis zu erhalten, was sie für absolut korrekt halten.
StarWarsNewsNet berichtet über einen weiteren, nicht im Video enthaltenen Auszug - mit der Frage, ob Kylo Ren Episode VIII überlebt:
Hängt davon ab, was Sie unter 'leben' verstehen...
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"StarWarsNewsNet berichtet über einen weiteren, nicht im Video enthaltenen Auszug - mit der Frage, ob Kylo Ren Episode VIII überlebt: [...] "
Ich hoffe doch mal ganz stark, dass er bis Episode IX überlebt!
Dieses Bösewichtsverschwendung wie in der Prequeltrilogie brauche ich nicht noch mal.
Kylo ist ein interessanter Charakter, aber nur, wenn er sich denn auch von Film zu Film weiterentwickelt. Ich befürchte, dass man bei einem Tod in Episode VIII unglaublich viel Potenzial wegschmeißt... Maul z.B. war in Episode I ganz cool, wurde aber erst in TCW so richtig interessant, als er mehr Screentime bekommen hat und den Platz hatte, sich zu ändern und charakterlich weiterzukommen.
Ayleena Degan
OvO
Dass er überlebt sagt er doch. Alles Andere wäre ja auch wirklich nicht sinnvoll. Aber anscheinend muss er einiges durchmachen. Er wird evtl komplett zerstört und neu zusammengesetzt. Warum nicht, er befindet sich auch in einer Sackgasse auf einem selbstzerstörerischen Trip ohne Rückflugticket. Mann bin ich gespannt auf E VIII.
(zuletzt geändert am 05.01.2017 um 23:38 Uhr)
Darth PIMP
Pepe Nietnagel
James Kenobi
- "Ich erinnere mich daran, mit J.J. und Rian über Ideen in Sachen Terrorismus gesprochen zu haben und über zwei Seiten, die sich moralisch gesehen im Recht dazu fühlen, sich so zu verhalten, wie sie wollen, um das als Ergebnis zu erhalten, was sie für absolut korrekt halten."
Wie gesagt: junge Menschen auf fanatischer Tötungsmission. Jede Saga-Generation hat ihre historische Analogie (Fall einer Republik, Vietnam, Terrorismus). Bin gespannt, was sie daraus machen.
Kylo Ren wird natürlich Episode VIII überleben. Im Gegensatz zu Darth Maul, Jango oder Grievous wurde hier behutsam ein Antagonist eingeführt, der mehr sein soll als Sparringspartner für die Helden, und dessen Character Arc sie daher wohl kaum im Mittelteil der Trilogie abhacken werden. Was Driver sagt klingt für mich nach "ja, er lebt, aber was ist das für ein Leben..."
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 00:06 Uhr)
George Lucas
George Lucas
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kylo Ren in Episode 8 stirbt. Da er der bisher letzte bekannte Skywalker ist, muss er es eigentlich zwingend ins Finale schaffen. Dort dürfte es dann zum ganz grossen Showdown zwischen Rey und Kylo kommen, es sei denn Kylo wechselt in Episode 8 die Seiten und schliesst sich Luke und Rey an.
Seine letzte Aussage würde ich fast so deuten dass es zu einem Kampf kommt in den er verstümmelt wird und dann den Weg Vaders geht und ein Cyborg wird.
Grausamer Ewok
@George Lucas
"Wie gesagt: junge Menschen auf fanatischer Tötungsmission. Jede Saga-Generation hat ihre historische Analogie (Fall einer Republik, Vietnam, Terrorismus). Bin gespannt, was sie daraus machen."
Ebendiese "historische Analogie" hat m. E. den SW-Filmen stets auch einen gewissen Tiefgang verliehen: Wegen der offensichtlichen Vietnam-Reminiszenz konnte ich die ersprießlichen Ewok-Einlagen in EP6 ertragen; wegen der gesellschaftspolitischen Tiefendimension mochte ich die dröge Erzählweise der zweifelsohne inspirierenden Prequel-Trilogie irgendwie voller Begeisterung ertragen ...
@ "Terrorismus":
Einstweilen habe ich eine Doku über einen naiv-idealistischen Mann jüngeren Alters gesehen, der aus der frustrierend-unerträglichen Tristesse seiner häuslichen Umgebung ausbricht, um in einer komplett anderen, gewissermaßen alltagsfernen Umgebung sich einem (vermeintlichen) "Ideal" vollends hinzugeben – eine Dokumentation über einen angehenden IS-Kämpfer, ausgeführt in einem Stil, der sehr an Episode IV erinnerte.
Ein weiterer Beleg für mich, dass man heutzutage einen solch naiv anmutenden Film à la EP4 nicht mehr drehen kann (und vielleicht es auch nicht mehr darf)! Allem Anschein nach hat G. Lucas (SW-Erfinder) selbst einst das Gefahrenpotenzial jedweden Idealismus gesehen und konsequent in seinem Schaffen (cfr. Prequel, TCW) thematisiert.
Durchaus interessant also, dass EP7 durch stilistisch-storytechnische Anlehnung an EP4 auch die aus heutiger Sicht möglicherweise problematischen Facetten des ersten SW-Filmes aufgreift und thematisch auszuführen sucht. Ebendiese "Terrorismus-Assoziation", die gleichsam der EP4 innezuwohnen scheint, erfährt in der aktuellen filmischen Umsetzung der SW-Erzählung eine denkwürdige Erweiterung: Rogue One.
Bin gespannt, wie die SW-Macher des weiteren ein dichtes Netz von thematischen Bezügen zwischen all den Episoden- und Ablegerfilmen knüpfen werden ... Freue mich jetzt schon wahnsinnig auf EP8!
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 02:37 Uhr)
SethWakMabuRah
Tydirium68
@Tydirium68
"@SethWakMabuRah: '...die dröge erzählte Prequeltrilogie irgendwie voller Begeisterung ertragen.'
Sehr schön formuliert, das trifft genau meine Erfahrungen mit der PT."
Ich sehe, Du hast aus der ersten Version meines Textes zitiert, die weniger ironisch formuliert war.
Einfach wunderbar, dass man sich heutzutage auf weitere SW-Filme mit erfrischend modernisierter Erzählweise freuen darf! Übrigens freue ich mich auch über all die Analysen und Reflexionen der "kritischen" Fans, welche die neueren Filme gründlichst auseinandernehmen – Ansporn für Disney & Lucasfilm, ihr Produktionsniveau weiterhin zu optimieren!
SethWakMabuRah
Frostsun666
Star Wars kann sich so glücklich schätzen mit dem Cast der ST.
Nebenbei sei der Ted-Talk "My journey from Marine to actor" von Driver hier mal empfohlen.
https://www.youtube.com/watch?v=nCwwVjPNloY
Das er ein Marine war ist so ziemlich mein breitestes Grinsen in der ganzen "Milchbubi"-Debatte gewesen.
Und irgendwie findet sich durchaus auch in seiner echten Geschichte eine parallele zu Anakin/Luke.
McSpain
@McSpain
Ich denke, dass sich die Meinung "Milchbubi" auf die Figur Kylo Ren bezogen hatte und weniger auf den Schauspieler Adam Driver. Man muss an der Stelle schon zwischen dem Schauspieler und seiner Rolle unterscheiden. Genaugenommen noch zwischen dem angestrebten Image des Schauspielers und seiner wirklichen Person.
MaYo
@MaYo:
Hmmm... Die Figur Kylo in Episode 7 ist noch weniger "Milchbubi". Die Debatte hat sich doch schon rein an Äußerlichkeiten festgemacht und die sind nun mal Adam Driver gewesen.
Wo soll den die Figur Kylo Ren zum "Milchbubi" taugen? Als er einen Laserstrahl mit der Hand stoppt? Als er das Massaker an einem Dorf befielt? Max von Sydow tötet? In einem Wutanfall zweimal ausrastet? Die Vernichtung der Republik beobachtet? Die Verbrannten Reste von Vader anbetet? Gehirnfolter (einmal erfolgreich, einmal erfolglos) einsetzt? Han Solo kaltblütig und unbewaffnet tötet? Rey kampfunfähig macht und Finn sauber zerlegt?
McSpain
Oh bitte keine aktuellen Realitätsbezüge in den Star Wars Filmen, vor allem kein Terrorismus.
Es gab ja schon in R1 solche Tendenzen, vor allem die Panzer Szene auf Jedah stieß mir auf, da ich mich an momentane Straßenkämpfe in bestimmten Ländern erinnert fühlte.
ANH z.B. hatte vor allem die Intention, den Leuten eine eskapistische Flucht zu bieten. Nach so harten Filmen wie Taxi Driver, French Connection, Der weiße Hai und der Exorzist...
Bitte Star Wars nicht mit einem pädagogischen Auftrag versehen.
Rieekan78
@McSpain
Mich darfst Du das alles nicht fragen. Ich sehe Ren nicht als Milchbubie, sondern als eine Art selbstzweifelnden Jokerclown.
" Die Debatte hat sich doch schon rein an Äußerlichkeiten festgemacht und die sind nun mal Adam Driver gewesen."
Traurig aber wahr. Menschen ticken leider nun mal so und, ja, es kommt daher auch auf Äußerlichkeiten an. Ich kann nicht beurteilen, ob Driver eine Fehlbesetzung war. Fakt aber ist, dass sich an ihm die Geister scheiden. Er kam bei vielen sehr schlecht an.
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 09:40 Uhr)
MaYo
@MaYo:
Glaub ich nicht. Die Leute bei denen er schlecht angekommen ist waren sehr laut. Primär im Fandom. Primär Vader-Fans die logischerweise die Figur Kylo nicht so greifen konnten.
Ich finde im Netz durchaus überwiegend positive oder zumindest aktzeptierende Memes über ihn und es gibt sehr viele Fans für seine Figur außerhalb des harten Fandom-Kerns.
@Rieekan78:
Um da mal den Artikel von Chris Taylor zu posten:
"Star Wars is political, and it always has been"
http://mashable.com/2016/11/22/star-wars-political/
Der Eskapismus kommt eher vom Alter in dem man die alten Filme geschaut hat und wie wenig Gedanken über Bildsprache und Botschaften man sich damals gemacht hat.
Gerade in Aftermath werden wunderbare parallelen aufgebaut z.b. das vom Bürgerkrieg zerstörte Coruscant und die frustrierende Lähmung und Verstrickungen die den Konflikt nicht enden lassen. Terrorismus und Gehirnwäsche in bester Manchurian Kandidat Machart oder auch die postfaktischen Vergangenheitsverdreher die sich zur First Order zusammenfinden.
SciFi war schon immer ein Ausleben und Anprangern von der Politik und Gesellschaft der jeweiligen Zeit in der es entstanden ist. Auch die PT insbesondere Episode 3 war eine sehr klare Anti-Bush-Message von Lucas.
Da sollte man nicht der Entwicklung die Schuld geben, wenn man selbst sensibler für diese Botschaften geworden ist oder persönlich etwas gegen die Botschaften selbst hat. Von kreativen Machern zu verlangen etwas mit puren Eskapismus und ohne politische oder gesellschaftliche Themen zu erschaffen zerstört weit mehr die Qualität und verhindert die Talente, als junge und unerfahrene Macher oder Firmeneinflüße von Großkonzernen.
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 10:02 Uhr)
McSpain
@McSpain:
Ja, die PT hatte (leider) auch so ihre politischen Bezüge.
Aber aus der OT eine Auseinandersetzung mit dem Vietnamkrieg zu lesen, finde ich arg an den Haaren herbeigezogen.
Star Wars ist doch auch mehr ein Fantasy-Märchen und kein utopischer Sience Fiction Film.
THX 1138 von Lucas, das ist mal ein gesellschaftskritischer SF Film in Reinkultur, aber doch nicht Star Wars.
Fantasyfilme setzten sich ja eher gar nicht mit politischen Themen auseinander (HdR, Pans Labyrinth, Willow, Legende, Die unendliche Geschichte, usw usw.
Ich finde, Star Wars sollte sich mehr an den mystischen Welt der Sagen und Legenden anlehnen und nicht an irdische Auseinandersetzungen oder Missständen, das ist eher was für Star Trek.
Nimm doch mal den wohl beliebtesten SW Film TESB, der kommt auch am stärksten an einen Fantasyfilm ran, ein weiser Gnom, ein diabolischer schwarzer Bösewicht, Schneemonster, die Wolkenstadt, riesige Ungetüme, etc, das ist Star Wars. Keine politischen oder gesellschaftlichen Bezüge oder noch schlimmer: Stellungsnahmen.
Star Wars zieht mich an, wegen seiner Kreativität für exotische, fremde Welten, Weltraumritter, Wesen in allen möglichen Daseinsformen, Heldentaten, menschliche Dramen,etc...
Rieekan78
@McSpain
Ja, die Argumente (?!) gegen Driver bzw. Kylo wurden oft recht polemisch und laut vorgetragen. Das stimmt schon. Dennoch gab es sie, und die Diskussion zu Driver und Kylo wurde auch hier, soweit ich das damals verfolgt hatte, sehr kontrovers geführt. Okay, wir befinden uns hier im Fandom und sind daher nicht unvoreingenommen. Klar gibt es da draußen Kylo-Fans. Keine Frage. Ich finde schon, dass Rey z. B. auf eine deutlich höhere Akzeptanz gestoßen ist als Kylo. Sowohl die Figur als auch die Schauspielerin. Die Figur kam etwas weniger gut an, wegen dieser "Mary Sue" Debatte.
In den Kinovorstellungen, die ich besucht hatte, wurde jedes mal gelacht, als Kylo seine Maske abnahm. Das finde ich schon ein bemerkenswertes Detail.
Du hattest viele starke Szenen aufgeführt, in denen Kylo als ernstzunehmender Bösewicht gezeichnet worden war. Die Kritiker Kylos führen jedoch ganz andere Szenen auf, wo die Figur aus ihrer Sicht alles andere als gut bei wegkommt. Ob das immer die Intention der Macher war? Schwer zu sagen.
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 11:00 Uhr)
MaYo
Ich persönlich finde Kylo Ren sehr gelungen.Am Anfang fand ich Adam Driver auch ein wenig komisch für die Figur.Mit der Zeit jedoch gefiel er mir aber sehr gut.Er sieht halt nicht unbedingt wie ein Bösewicht aus.Aber das könnte ja,was ich auch hoffe,noch werden.Mit der Narbe ist ja schon mal ein Anfang.Wenn er den Helm nicht hätte hätte man ihm auch eine Maske geben können die das halbe Gesicht verdeckt.So wie im Trailer zu SWTOR Knights of the fallen Empire.Denke aber das man sich was dabei gedacht hat als man jemanden für die Figur von Kylo nahm der nicht unbedingt auf den ersten Blick wie ein Bösewicht aussieht.Sehe es so wie die meisten und hoffe das er sich von Teil zu Teil weiter entwickelt und noch zum richtigen Bösewicht wird.Sterben wird er denke ich auf keinen Fall in ep VIII.Denke eher das vielleicht ein teil seiner Persönlichkeit stirbt.Ausserdem gibt es ja auch noch Snoke der ja eigentlich noch gefährlicher sein soll.auf den bin ich fast noch gespannter.
Darth Bane 2309
Mit Driver habe ich kein Problem, ich finde er hat einen sehr guten Job gemacht und ist die richtige Wahl. Die Figur dagegen ist bisher mangelhaft und schwer aus ihr mehr zu machen, nach ihrem Auftritt in VII. Er ist einfach ein 0815 Bösewicht, der an jeder Ecke ein Arsch im Film war. Bringt ihn natürlich sehr nah an Vader ran aber ich denke das ist nicht die richtige Richtung.
Parka Kahn
Sportwette ins extremst Blaue:
Kylo wird im letzten Akt von Rey besiegt - Luke ist allerdings anderswo z. B. mit Mr. Snoke oder Toros Charakter "beschäftigt". Und Rey bekam von Luke und Leia die klare und unmissverständliche Ansage, Kylo nicht zu töten... Ihn sicher - auch vor sich selbst - zu Luke zu bringen! Damit er ihn in IX "drehen" kann.
Und wie könnte man dies bewerkstelligen? So im Mittelteil einer Tri-Retrologie?
Sehr richtig: Man friert einen Solo natürlich in Carbonit ein! Was denn sonst?
"Kylo in Carbonite"!
Nachdem aktuell in Star Wars wirklich jedes ikonische Element sein Comeback feiert, muss auch irgendwann mal wieder wer eingefroren werden. Und diese Anspielung auf Empire UND Han würde mir sogar gefallen - insofern sie denn nicht auf Bespin und technisch eine Ecke moderner und nicht ganz so dramatisch umgesetzt wird. Somit würde Ben ein früheres Leid seines Vaters teilen müssen - da fallen mir direkt ein paar passende letzte Dialogzeilen zwischen Rey und ihm in der Gefrierkammer ein...
Kylo (verängstigt u. aggressiv): "I hate you!!!" Rey (traurig): "I know."
Vielleicht daher diese Anspielung "...was sie unter 'leben' verstehen"?
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 14:25 Uhr)
Landspeeder
MaYo
@McSpain
Danke für den Link zum Ted-Talk. Ich kannte dieses Video noch nicht und habe es mir gerade mid großem Interesse angesehen. Adam Driver spricht mir hier aus der Seele, ich war selbst Infanterist und musste nach 6 Jahren aus gesundheitlichen Gründen Ausscheiden. Tolles "Interview" bei dem ich alle angesprochen Punkte von Driver so unterschreiben kann
Gunslinger
@ Rieekan78:
Weil dir die Intention des Autors so wichtig ist: Lucas hat „The Star Wars“ schon Anfang der Siebziger, als die ersten Entwürfe standen, als Vietnam-Analogie konzipiert. Da er damals keinen tatsächlichen Vietnamfilm machen konnte, hat er Ideen aus seinem Konzept – das später übrigens unter der Regie von Francis Ford Coppola zu „Apocalypse Now“ wurde – in einem populäreren Stoff versteckt in die Kinos geschmuggelt, „Star Wars“ eben. Seine Saga war von Anfang an politisch und kann auch so gelesen werden. Das stellt Adam Driver in diesem Interview völlig richtig fest. Das eskapistische Element, dass du als wesentlich für die Identität von Star Wars siehst, ist zwar nahe liegender, wurde von Lucas aber auch aus strategischen Gründen verwendet. Politik ist in Star Wars nicht wesensfremd. RO führt diese Idee mit der Straßenschlacht auf Jedha konsequent fort. Während Lucas aufgrund der politischen Situation in den frühen Siebzigern seine Anspielungen wage und universell hielt, ist es heute problemlos möglich, direkte Assoziationen zu verwenden. RO ist in der Hinsicht verdammt pointiert. Ich finde diesen Schritt richtig. Er passt sowohl in die Thematik als auch in die Ästhetik von RO und macht den Film über das bloße Unterhaltungswerk hinaus relevant. Ob das in der Saga so sein sollte, ist eine andere Frage. In einem Spin-Off ist es angebracht.
@ politisches Star Wars:
Ich persönlich habe die OT nie politisch verstanden; als Kind sowieso nicht, aber auch heute nicht. Ich fand Lucas´ Vietnam-Analogie aufgesetzt, eine nachträgliche Aufwertung eines ursprünglich kindlich-fantastischen, unschuldigen Abenteuers. Bis ich mit der Zeit festgestellt habe, was für ein politisch denkender Mensch Lucas war und ist, und dass er schon in der Planungsphase zum ersten Star Wars politisch gedacht hat. Es ist dennoch schwierig, Star Wars anderen als politisches Stück zu vermitteln. Es entsteht schnell der Eindruck, man interpretiere zu viel in die Filme hinein und mache aus ihnen etwas, was sie nicht sind. Das habe ich selbst erfahren. Allerdings komme ich zu dem Schluss, dass der Irrtum tendenziell bei denjenigen liegt, die Star Wars seine politische Seite absprechen und jede Interpretation in der Richtung abschmettern. Warum? Weil Star Wars offen konzipiert ist. In einer Filmanalyse wurde es mal als „Rahmen“ bezeichnet, in den man von Western und Kriegsfilmen über Politik, Religion und Philosophie alles hineinlegen kann. Das ist eine treffende Beschreibung. Sie ermöglicht viele Sichtweisen auf die Filme, die alle richtig sein und gleichberechtigt neben der Intention des Autors stehen können. Entscheidend ist allein die Qualität der Interpretation.
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 14:32 Uhr)
George Lucas
(cont.)
Lucas hat die OT so angelegt, dass man als Kind bestimmte Werte vermittelt bekommt, die man dann als Heranwachsender politisch umdeuten kann. Deshalb besteht in Star Wars auch kein Widerspruch zwischen Eskapismus und politischer Relevanz. Es steckt beides in den Filmen und kann vom selben Menschen im Laufe seines Lebens gesehen und wertgeschätzt werden. Vereinfacht gesagt: wer als Erwachsener einen imperialistischen Drive in der US-Außenpolitik sieht und diese Haltung in Star Wars wiedererkennt, dem wurde vielleicht als Kind vom selben Star Wars eine kritische Haltung gegenüber Imperien als Wert vermittelt. Was einmal in Form fantastischer Unterhaltung den Weg ins kindliche Gemüt findet, kann später zum Baustein des eigenen Moralempfindens werden.
Mir kommt es bei dem Thema vor allem auf die Art der Aufbereitung an. Ich störe mich ungemein an Stilbrüchen. Ich habe Schwierigkeiten mit Filmen, die keinen einheitlichen Ton anschlagen können. So finde ich z.B. den Wechsel zwischen kindischem Humor und politischer Ernsthaftigkeit in Episode I unerträglich. Richtig umgesetzt, begrüße ich aber Politik in Star Wars. Ich habe auch nichts dagegen, dass Lucas seine Prequels weit offener politisch gestaltet hat, als die OT. Was mich stört, ist die hölzerne Inszenierung, die apathischen Gespräche, die irritierende Vermengung von politischer Relevanz mit Slapstick, und die in ihrer kruden Offensichtlichkeit fast obszönen Anspielungen an die Bush-Administration in Episode III („If you´re not with me, you´re my enemy“). Die offener gehaltene OT empfinde ich als subtiler und damit gelungener. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich klaren Bildsprachen gegenüber abgeneigt bin. In der Hinsicht war Star Wars immer leicht zu dechiffrieren: Western, Nazis/Kaiserreich, Zweiter Weltkrieg, Römisches Reich, und nun eben Konflikte in Nahost-Manier sowie pazifische Atombomben-Szenarien. Das passt alles.
Adam Drivers Aussagen zu Episode VIII habe ich so auch schon vor TFA von ihm gehört. Der Film stellte sich als wesentlich unpolitischer heraus, als ich aufgrund seiner Äußerungen vermutet hatte. Das ist soweit aber in Ordnung. Er folgt damit dem Prinzip der OT, einen Rahmen zu bilden, in dem politische Auslegungen möglich sind. Mal sehen, ob Episode VIII da konkreter wird.
(zuletzt geändert am 06.01.2017 um 14:37 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
Ja, ich weiß von Lucas ursprünglichen Vorhaben einen vietnamkritischen Dokufilm zu machen.
Die OT hat nichts davon. Vor allem nichts krieg-kritisches. Es gab mal eine Kritik zu ANH wo vor allem das zahllose Abschießen gesichtsloser Gegner (Sturmtruppen) und das atomare Hochjagen einer Kampfstation kritisiert wurde.
Der Krieg in der OT ist ein naives Abenteuer, man ist mutig, wenn man Sturmtruppen abschießt und man kriegt Medallien dafür.
Die Intention für Star Wars kam Lucas wohl eher durch Flash Gordon und nicht dem Vietnamkrieg.
Ich denke seine Saga war von Anfang an eben weniger politisch, sondern wurde dann mit den Prequels immer mehr dazu. Bzw hat er den politischen Teil in der Schublade gelassen und lieber die Reise des Helden verfilmt. Die einzige politische Szene in der OT ist wohl die, als Tarkin von seinen Regionalgouverneuren und der Auflösung des Senats erzählt.
Da liegt mMn ja auch ein Fehler bei der PT, die OT hat Schicksale vor dem Hintergrund eines großen galaktischen Krieges erzählt, die Reise des Helden, etc.
Die PT sollte den Fall des Helden erzählen, hält sich aber viel zu lange auf mit Separatisten, Kanzlerwahlen, etc. Hier wäre mehr Fantasy gut gewesen, dunkle Sith-Orte, magische Kräfte, etc.
Vielleicht brauchen die, den Kinderschuhen entwachsenen, Fans eher politische, weltliche Themen und können sich auf "Fantasy-Träumereien" nicht mehr einlassen.
Wenn man bei Star Wars möglichst abstrakt bleiben würde, verfängt man sich auch nicht in Überinterpretationen oder schwierigen Doppeldeutigkeiten.
Ich bleibe dabei, TESB ist wahrscheinlich der unpolitischste SW Film und eben auch der beste, was jetzt natürlich nicht daran liegt, dass keine politische Themen vorkommen, er braucht sie aber auch nicht.
Die sehr plakativen politischen Statements aus der PT, sind ja sehr aufgesetzt, sowas kann schnell peinlich wirken.
Den Machern der neueren SW Filme ist wohl auch bewusst, dass SW viele Menschen überall erreicht, da drängt sich wohl eine pädagogische Verantwortung auf...
Rieekan78
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