Die 3D-Blu-ray von Star Wars: Das Erwachen der Macht ist bekanntermaßen bereits in mehreren Ländern erhältlich. Aus dem neuen Regiekommentar haben sich diese teils bekannten, teils neuen Miniinfos über Hintergründe des Films und mögliche Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen ergeben. Hier das Best-of von Abrams (via):
Über Leias Rolle und die Macht
Die Vorstellung, dass Leia stark in der Macht ist, hat mich schon immer fasziniert. Sie hat eindeutig einen anderen Weg gewählt, und sich in der Macht ausbilden zu lassen, war ihre Sache nicht. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass Leia das gleiche Potential hatte wie Luke.
Über Änderungen gegenüber früheren Versionen
Finn sollte sich zunächst bei seiner Begegnung mit Rey als Sturmtruppensoldat vorstellen, ihr sollte der Name Luke Skywalker ursprünglich nichts sagen. Abrams war der Auffassung, es sei logischer, wenn sie Luke als Legende kennt, zumal Rey später weiß, wer Han Solo ist und damit auch Luke kennen sollten.
Von Abrams stammt die kleine Szene, in der Rey und Finn nach der Flucht von Jakku aufgeregt miteinander sprechen und fasziniert sind, dass sie fliegen und er schießen kann. Abrams wollte damit ihre frische freundschaftliche Beziehung verdeutlichen.
Bereits bekannt ist, dass die Hintergründe des Wiederauftauchens von Anakins Lichtschwert im Originaldrehbuch zumindest angedeutet wurden. Abrams dazu:
Im Originaldrehbuch hätte man als Zuschauer gesehen, wie das Lichtschwert durchs All treibt und auf dem Boden landet. Eine Hand hätte es ergriffen. Es gab diese ganze Hintergrundgeschichte, in der man erfahren hätte, was aus Lukes Lichtschwert in all den Jahren geworden ist und wie es bei Maz Kanata landete. Das alles wurde dann aus dem Film ausgeklammert, worauf im Film wiederum angespielt wird.
Eine weitere Änderung gab es am Schluss: Eine Szene war geplant, in der gezeigt werden sollte, wie Hux Kylo zu Snoke bringt. Diese Szene wurde letztlich als überflüssig angesehen und gestrichen.
Korr Sellas Rolle war, wie bereits bekannt, etwas größer angelegt und wurde dann zusammengeschnitten. Abrams dazu:
Wir wären Leia früher begegnet und hätten gesehen, wie sie [Korr Sella] beauftragt, zum Senat zu gehen und mit den Senatoren über die Bedrohung zu sprechen, die die Erste Ordnung darstellt.
Die geschnittene Szene dazu ist auf der Blu-ray enthalten. Entfallen ist die Szene auf Anraten Michael Arndts, der nach der Vorführung einer frühen Fassung der Ansicht war, Leias Vorstellung nach der Zerstörung von Maz' Schloss funktioniere besser.Anspielungen
Die Szene, in der Han Rey und Finn die Macht erklärt, wurde laut Abrams bewusst in den gleichen Raum des Falken gelegt, wo er in Eine neue Hoffnung meinte, so etwas wie die Macht sei Unsinn. Rey sitzt an der gleichen Stelle, wo Han saß, als er Obi-Wans Darstellung der Macht als Hokuspokus abgetan hat.Spielbergsche Anregungen
Der Vorschlag, den TIE-Jäger, mit dem Finn und Poe nach Jakku geflohen sind, explodieren zu lassen, kam von Steven Spielberg. Er schlug auch vor, beim Lichtschwertkampf zwischen Rey und Kylo Baumstämme zu zerschlagen. Auch der Aasgeier, der auf Jakku auf dem Schrottteil herumhackt, war eine Anregung Spielbergs.Über Kylo und Han Solos Ableben
Aus Kylos Sicht hat er [mit der Ermordung Han Solos] die Sache endgültig gemacht. Sie ist für ihn der ultimative Beweis für Snoke, dass man ihm vertrauen kann und dass er sich nicht von der hellen Seite verführen lassen wird. Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon.
Über die Ursprünge von Finn
Die Idee, einen desertieren Sturmtruppensoldaten einzufügen, stammte von Lawrence Kasdan. Abrams steuerte die Idee des blutigen Handabdrucks auf seinem Helm bei, um klarzumachen, dass Sturmtruppen keine Roboter, sondern Menschen sind.Über Kylo Ren
Die Figur des Kylo Ren war eine der herausforderndsten, weil er die Essenz des Films verkörpert: Eine neue Geschichte, eine neue Persönlichkeit, die aus einer DNS entstanden ist, die zuvor da war. Weil er der Schurke ist, stand er automatisch im Schatten Darth Vaders, der einer der großartigsten Leinwandschurken aller Zeiten ist, also haben wir uns Vader bewusst zugewandt und unseren Schurken auch von Vader wissen lassen. Er lebt in der Zeit nach Vader und ist der Sohn von Leia Organa und Han Solo, und damit haben wir eine weitere Star-Wars-Tradition aufgegriffen: Die wirklich kaputter Familien. Wir hatten in der kurzen Szene mit Lor San Tekka ursprünglich mehr Dialoge, in denen es um seinen Vater und seine Mutter ging, aber das schien uns letztlich zu früh dafür zu sein. Wir wollten aber zeigen, wie gnadenlos er ist, nicht nur, indem er Lor San Tekka tötet, sondern auch, indem er den Laserschuss einfriert. Wir wollten deutlich machen, dass mit ihm zu rechnen ist, dass er in der Macht unglaublich stark ist.
Über die Dynamik von Hux und Kylo
Die Idee war, diese zwei Figuren zu haben, die die Macht-Stärke und Macht-Seite der Erste Ordnung verkörpern und mit General Hux diesen sehr jungen General, der unübersehbar ein Kriegstreiber und Stratege ist. Der eine verkörpert also die spirituelle, der andere die intellektuelle Kraft, und damit sind sie nicht auf einer Wellenlänge.
Über Reys Wunsch, nach der Flucht von Jakku dorthin zurückzukehren
Larry [Kasdan] fand es nicht wichtig, dass sie erwartet, wieder zurückzugehen, aber mir war es wichtig. Der Gedanke dahinter, den sie mit niemandem teilt, ist, dass ihre einzigen Bezugspunkte ihre Familie ist, und wenn sie weggeht, wird sie sie niemals wiedersehen. Die Idee ist also, dass sie unbedingt etwas sucht, zu dem sie gehören kann, und sie findet es auch, aber nicht, wie sie es erwartet hat.
Über nachgemachte Schauplätze
Maz' Schloss erinnert an die Cantina, die Starkiller-Basis an den Todesstern. Dies waren Schauplätze, die einfach zu Star Wars dazugehören. Es ist wie bei einem Western oder einem Märchen: Welche Schauplätze machen deutlich, in welchem Genre man sich befindet? In einem Western hat man die staubige Straße und den Saloon und die Cowboys. Man hat den Schurken, der vermutlich schwarz gekleidet ist. Und dann hat man das Schloss, die Prinzessin und den Prinzen, wenn man sich ein Märchen ansieht. Wir wollten diese grundsätzlichen, nicht kosmetischen, aber gewissermaßen voraussetzbaren Elemente haben. Diese Schauplätze, an denen wir eine neue Geschichte mit neuen Figuren erzählen.
Über die Beziehung von Kylo Ren und Rey
Eine der neuen Beziehungen, auf die wir uns konzentriert haben, war die von Kylo Ren und Rey. Sie haben sich noch nie getroffen, aber er hat von diesem Mädchen gehört. Und jetzt begegnet sie dieser Figur, zu der sie künftig eine sehr interessante Beziehung entwickeln wird.
Über Kylos Maske
Wenn er seine Maske abnimmt, sieht man einfach Adam Driver, der aussieht wie eine Art Prinz. Und das ergibt keinen Sinn. Wieso sollte er diese Maske tragen? Ursprünglich sollte er sie übrigens zuerst in seiner Szene mit Vaders Helm abnehmen. Die Idee war, dass er sie auf die Asche seiner Opfer legt. Aber die Frage, wieso er die Maske trägt, lässt sich mit seiner Unsicherheit beantworten. Er hatte mit den Rittern von Ren zu tun, für die wir eine komplette Hintergrundgeschichte haben. Aber der Gedanke war, dass er seine Maske einsetzt, um seine Opfer einzuschüchtern, dass er - wie viele Terroristen - ein Feigling ist, jemand, der sich versteckt und versucht, Schrecken zu verbreiten. Und er weiß, dass das, was man nicht sehen kann, erschreckender ist. Außerdem hat er diesen Wunsch, wie Vader, wie sein Großvater, zu sein.
Über die Folterszene
Er redet über dieses Meer und diese Insel, diese Sache, die sie sich auf Jakku vorgestellt hat. Und das ist die Vorlage für das Ende des Films, wenn sie tatsächlich auf dieser Insel ankommt. Der Gedanke ist, dass dieser Wunsch immer in ihr steckte, dass sie wusste, dass dies unvermeidlich war.
Über das Ende des Duells
Die Idee, das Rey Kylo besiegt, kam uns sehr früh, aber daraus entwickelte sich die Frage, was sie dann tut. Tötet sie ihn einfach, was sehr un-Jedi-haft wäre? Oder entscheidet sie sich für die unbefriedigende Variante und lässt ihn gehen? Wir dachten uns, Moment mal, der Planet fliegt gerade auseinander. Also entschieden Larry und ich, dass die beiden aus fast opernhafte Weise auseinandergerissen werden und ihnen die Entscheidung für den Moment abgenommen wird.
Über die Umarmung von Rey und Leia
Das ist ein schöner Augenblick. Die Idee ist, dass diese beiden Frauen, die einander noch nie begegnet sind, voneinander wissen und beide stark in der Macht sind und durch ihren Verlust und ihre Stärke miteinander verbunden sind.
Über den Dreh der letzten Szene
Auf das hatte ich mich die ganze Zeit über gefreut, den Moment, wenn wir endlich Luke Skywalker sehen. Als wir die Szene drehten, hatte ich mein Handy dabei und spielte das Machtthema, und es war überwältigend, Mark Hamill dort zu haben in dieser Rolle. Und Daisy, die wir Rey aus diesem kleinen, bescheidenen Umfeld stammte und jetzt die Fackel der Saga weiterträgt. Und ihr Gesicht in diesem Moment, in dem sie die Hand zu ihm ausstreckt und Stärke und Entschlossenheit findet, Luke, der sie einfach nur ansieht und weiß, was es bedeuten wird, diesem Flehen zu entsprechen, zurückzukommen und zu helfen. Und dort lassen wir sie bis Episode VIII zurück.
Danke an Marcel für den Hinweis.
Die 3D-Blu-ray könnt ihr z.B. bei Amazon.de vorbestellen. Erscheinen wird sie in Deutschland am 24. November.
Seite 1 2 3 4
nächste Seite »
Schade, dass bei so vielen Überlegungen nicht etwas faszinierend Neues und dramaturgisch Andpruchvolles entstanden ist.
Der Moment mit Leia ist eher ein Überraschungs-Ei Moment. Der sorgt beim ersten Mal für Ah! und Oh! aber später ist die Witkjng weg. Sie hätten bei der ursprünglichen Version bleiben sollen. Das wäre für die Story besser gewesen, aber man wollte halt den Uiiiiii! - Effekt.
Und beim Gefecht mit Kylo (die Figur finde ich gelungen und erfrischend neu) hätten Reys Augen kurz mal rot leuchten können, um eine Ahnung davon zu geben, dass es mit ihr mehr Aufsicht hat. Denn ich gehe davon aus, dass sie mächtig ist und wir etwas erfahren werden, das in diese Richtung geht. So ein Augenbilck wäre weit wichtiger gewesen, als das Zerschmettern von Baumstämmen... was aber auch gut ist. Eine kurze Erinnerung an das Geschwafel von Maz, war mir persönlich zu wenig, um gegen Kylo zu bestehen.
Kurz gesagt... so ein Sith Moment wäre zum spekulieren sehr interessant gewesen.
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 18:11 Uhr)
- „Es gab diese ganze Hintergrundgeschichte, in der man erfahren hätte, was aus Lukes Lichtschwert in all den Jahren geworden ist[…]“
Meine erste Assoziation war der Weg des Rings in „Herr der Ringe“. Vielleicht sogar gut, dass man das herausgelassen hat.
- „Entfallen ist die Szene auf Anraten Michael Arndts, der nach der Vorführung einer frühen Fassung der Ansicht war, Leias Vorstellung nach der Zerstörung von Maz' Schloss funktioniere besser.“
Eine klassische Abwägung zwischen Informationen und Flow. Ich kann nachvollziehen, wenn man Letzteres stärker gewichtet. Auch solche Entscheidungen braucht ein Film. Rhythmus und konsequenter Fluss gehören zu den Stärken von TFA.
- „Die Szene, in der Han Rey und Finn die Macht erklärt, wurde laut Abrams bewusst in den gleichen Raum des Falken gelegt, wo er in Eine neue Hoffnung meinte, so etwas wie die Macht sei Unsinn.“
So etwas mag ich. Schön.
- „Der Vorschlag, den TIE-Jäger, mit dem Finn und Poe nach Jakku geflohen sind, explodieren zu lassen, kam von Steven Spielberg.“
Na zum Glück sind sie nicht in einem Kühlschrank geflohen.
- „Er schlug auch vor, beim Lichtschwertkampf zwischen Rey und Kylo Baumstämme zu zerschlagen.“
Danke, Steven. Ein schönes Detail im Film.
- „Auch der Aasgeier, der auf Jakku auf dem Schrottteil herumhackt, war eine Anregung Spielbergs.“
Ich mag den Geier. Schräger, putziger Einfall. Irgendwie so 80s.
- „Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon.“
Das ist interessant. Ob das noch eine Rolle spielen wird?
- „[…] und damit haben wir eine weitere Star-Wars-Tradition aufgegriffen: Die wirklich kaputter Familien.“
Damit haben sie die Essenz von SW ziemlich gut getroffen. Deckt sich auch mit dem, was eine Freundin nach der Mitternachtspremiere sagte: „Star Wars entwickelt sich langsam zur Geschichte gescheiterter Väter“.
- „Die Idee ist also, dass sie unbedingt etwas sucht, zu dem sie gehören kann, und sie findet es auch, aber nicht, wie sie es erwartet hat.“
Ich glaube, es war unser Snakeshit, der TFA mal so interpretiert hat. Das könnte bedeuten, dass ihre Eltern evtl. gar keine Rolle spielen werden, und wir stattdessen beim Motiv der neu gewonnenen Zugehörigkeit bleiben.
- „Maz' Schloss erinnert an die Cantina, die Starkiller-Basis an den Todesstern. Dies waren Schauplätze, die einfach zu Star Wars dazugehören. Es ist wie bei einem Western oder einem Märchen: Welche Schauplätze machen deutlich, in welchem Genre man sich befindet?“
Star Wars als eigenes Genre? Die Sichtweise muss ich erstmal verdauen. Ehrlich gesagt kann ich den Gedankengang nachvollziehen. Trotzdem hoffe ich, dass Abrams Nachfolger ihn nicht allzu ernst nehmen…
- „Er hatte mit den Rittern von Ren zu tun, für die wir eine komplette Hintergrundgeschichte haben.“
Die hoffentlich nicht fürs EU reserviert ist.
- „Er redet über dieses Meer und diese Insel, diese Sache, die sie sich auf Jakku vorgestellt hat.“
Dass erinnert mich stark an Lukes Vision von der „Stadt in
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 18:56 Uhr)
George Lucas
McSpain
"wo Han saß, als er Obi-Wans Darstellung der Macht als Hokuspokus abgetan hat."
http://cdn0.dailydot.com/originals/9bh8bhan.jpg
OvO
- „Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon.“
Das ist interessant. Ob das noch eine Rolle spielen wird?
McSpain hatte das mal schön ausgedrückt, sinngemäß:
"Durch das Verzeihen von Han während seines Todes hat er
Ben/Kylo den Zutrit zur dunklen Seite für immer verwehrt!"
Ich mag so einen Gedanken, da liegt quasi eine Umkehrung
zu Palpatines "Strecke mich nieder mit all deinem Hass und du
hast deinen gang zur dunklen Seite der Macht beendet"
PieroSolo
"Die Vorstellung, dass Leia stark in der Macht ist, hat mich schon immer fasziniert. Sie hat eindeutig einen anderen Weg gewählt, und sich in der Macht ausbilden zu lassen, war ihre Sache nicht. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass Leia das gleiche Potential hatte wie Luke."
Man ist hier ziemlich dem EU gefolgt, auch wenn Leia dort später auch ein Lichtschwert schwingt. Ob man bei einer anderen Carrie Fisher den gleichen Weg gewählt hätte? Im Grunde egal, denn ich finde weiterhin, dass es der richtige Weg ist, dass Leia den Jedi-Pfad nicht betreten hat. Vielleicht liegt es auch an der unmotivierten Auflösung in ROTJ, aber der Pfad einer Anführerin und Politikerin wurde durch OT einfach besser vorgezeichnet.
"Wir wären Leia früher begegnet und hätten gesehen, wie sie [Korr Sella] beauftragt, zum Senat zu gehen und mit den Senatoren über die Bedrohung zu sprechen, die die Erste Ordnung darstellt."
Mittlerweile wissen wir, dass auch diese Szene wohl nicht den gewünschten Hintergrund für die NR und FO geliefert hätte, zumal sie wohl auch sehr kurz zu sein scheint. Daher bin ich froh, dass Leia ihren späteren, deutlich würdigeren ersten Auftritt erhält, obwohl es natürlich auch irgendwie 3POs Szene ist.
"Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon."
Schön, würde zu meiner Einschätzung passen, dass Ben nicht die ganze Trilogie auf der Dunklen Seite verbringen wird.
"Weil er der Schurke ist, stand er automatisch im Schatten Darth Vaders, der einer der großartigsten Leinwandschurken aller Zeiten ist, also haben wir uns Vader bewusst zugewandt und unseren Schurken auch von Vader wissen lassen."
Eine der wirklich ganz großen Ideen von TFA.
"Der eine verkörpert also die spirituelle, der andere die intellektuelle Kraft, und damit sind sie nicht auf einer Wellenlänge."
Ich finde, dass dieser kleine Konflikt, der gut angedeutet wird, momentan das Einzige ist, was die Figur Hux noch halbwegs am Leben hält für die Fortsetzungen. Ansonsten hat uns der Charakter nicht viel gegeben. Wobei ich sagen muss, dass ich die Overacting-Performance von Gleeson in der Starkiller-Rede wirklich sehr cool finde. Ich denke das hat ihm viel Freude gemacht.
"Es ist wie bei einem Western oder einem Märchen: Welche Schauplätze machen deutlich, in welchem Genre man sich befindet?"
Ich finde das ist eine gute Erklärung für Maz Schloss. Aber nicht für den Starkiller.
"Und jetzt begegnet sie dieser Figur, zu der sie künftig eine sehr interessante Beziehung entwickeln wird."
Etwas worauf ich mich sehr freue.
"Also entschieden Larry und ich, dass die beiden aus fast opernhafte Weise auseinandergerissen werden und ihnen die Entscheidung für den Moment abgenommen wird."
Ein starkes Bild, resultiert aus einem klassischen Auflösungsproblem. Hätte schlechtere Entscheidungen geben können. Natürlich ist es durchschaubar, aber trotzdem können auch bekannte Tricks Spaß machen.
@George Lucas
"Auch solche Entscheidungen braucht ein Film. Rhythmus und konsequenter Fluss gehören zu den Stärken von TFA."
Wohl wahr. Dem Wunsch nach mehr Informationen sehen viele hier negativ an. Ich finde, es ist genau das was ein Film leisten sollte. Natürlich können wir bei ein, zwei Informationen darüber diskutieren, ob sie irgendwie doch sinnvoll hätten in die Story integriert werden können (was hier ja auch schon viel getan wurde), ohne das der Flow darunter leidet. Aber dies bei einem fertigen Produkt zu tun, ist natürlich einfacher, als diese Einschätzung vorher planen zu müssen und gemessen daran, haben die Macher ihre Aufgabe erfüllt. Ich verließ den Kinosaal und wollte noch mehr davon. Hätte auch anders laufen können.
"Ich glaube, es war unser Snakeshit, der TFA mal so interpretiert hat. Das könnte bedeuten, dass ihre Eltern evtl. gar keine Rolle spielen werden, und wir stattdessen beim Motiv der neu gewonnenen Zugehörigkeit bleiben."
Würde mir auch weiterhin gefallen. Es würde das übliche Familienthema von Star Wars auf eine neue Ebene führen, aber dennoch dieselben emotionalen Elemente bedienen. Und der Gedanke das es vielleicht Luke ebenso gehen könnte, versetzt mich in gespannter Erwartung an die Dynamik zwischen Rey und Luke.
George Lucas
OvO
Anakin 68
George Lucas
Nee sehe ich nicht so. Das war in meinen Augen mehr eine Abschiedsgeste. Klar, ein Vater verzeiht seinen Sohn. Han wusste ja, dass sie viel falsch gemacht haben. Darüber gings ja im Gespräch. Aber ich glaube nicht, dass dies nochmal explizit in den Filmen aufgegriffen wird.
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 21:27 Uhr)
OvO
MaYo
STARKILLER 1138
Redakteur
MaYo
Anakin 68
OvO
MaYo
Wenn ein Vater seinem Sohn über die Wange streicht, dann bedeutet das so viel wie "ich liebe dich". Das ist keine Interpretation, sondern eine universell verstandene Geste. Wenn der Regisseur sich entscheidet, diese Geste einzubauen, dann will er damit auch die entsprechende Information vermitteln: Han liebt seinen Sohn, selbst in diesem Moment - und obwohl er gerade das Zeitliche segnet, bringt er noch genug Willen und Kraft auf, ihm das zu sagen. Ich weiß nicht, ob das später noch eine Rolle spielen wird, aber es ist zweifellos von Bedeutung, wenn auch nur in dieser Szene. Dass Liebe auch mit Vergebung zutun hat, besonders in diesem Kontext, ist für mich auch selbstverständlich.
Meiner Ansicht nach gibt es hier garnichts zu interpretieren, sondern nur wahrzunehmen.
George Lucas
McSpain
Okay, ABER dann müssen wir auch konsequent sein und dabei ebenfalls Kylo im Blick haben - und der verzieht beim Wangenstreichen keine Miene. Wenn er diese Liebesbekenntnis von Han überhaupt wahrnimmt, dann kümmert ihn das scheinbar nicht die Bohne. Kaltschnäuzig stößt er ihn weg und lässt ihn fallen. Von daher glaube ich momentan nicht an daran, dass dies noch etwas in ihm auslösen wird oder so.
Habe bei der Szene sowieso instinktiv gedacht, dass für Kylo alle Hoffnung verloren ist.
@Anakin 68
Wenn ich gleich ein Lichtschwert in die Brust bekomme, mache ich wahrscheinlich erst mal einen auf "Nein wie geil - ein echtes Lichtschwert!" oder "Ich könnte einen weit unoriginelleren Tod sterben."
STARKILLER 1138
Redakteur
MaYo
Anakin 68
George Lucas
@Mayo
Ich denke aber schon, dass Han in betracht gezogen hat, dass er auf seiner Mission Kylo zurück zu bringen, scheitern könnte und das es womöglich zum Kampf kommen könnte. Dennoch hat er nichts unternommen, um diesen Kampf zu forcieren (Holster öffnen, die Hand nicht an der Waffe). So als ob er sagen wollte, "Egal was du tust, mein Sohn. Ich werde es hin nehmen und mich nicht dagegen wehren." Ich gehe nicht davon aus, dass selbst wenn Kylo aggresiv aufgetreten wäre, Han nicht mit seinem Sohn gekämpft hätte. Es hätte sehr wahrscheinlich kein Western Duell zwischen Gut und Böse gegeben. Also in dem Sinne schon eine Aufopferung von Han.
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 22:25 Uhr)
Deerool
@George Lucas
Ernsthaft?
Ich finde die Idee ja krass. Han hätte dann Kylo den Weg zur dunklen Seite perfekt geebnet. Ach jaa ... Vaterliebe!
@Deerool
Das habe ich komplett anders wahrgenommen. Zudem hat eine Aufopferung ein Ziel. Das Ziel, Kylo auf die dunkle Seite zu helfen, sehe ich als vollkommen sinnlos an.
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 22:29 Uhr)
MaYo
@Mayo
Das ist aber das, worum Leia ihn gebeten hat. "Wenn du unseren Sohn siehst, hol ihn nach Hause." und nicht "Töte unseren Sohn, wenn es nicht anders geht." Kylos Tod war nie eine Option für Han und Leia. Und vielleicht hat Hans Tod und seine verzeihende Geste genau das bewirkt, dass er irgendwann wieder nach Hause kommt. Vielleicht nicht sofort, aber möglicherweise später.
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 22:38 Uhr)
Deerool
@Lucas:
Interpretation ist die Aussage, dass Kylo es davon abhalten wird, sich gänzlich der Dunkelheit hinzugeben. Ansonsten stimme ich dir zu,
Kann mir eher vorstellen, dass dies aufgegriffen wird, wenn Kylo wieder zum Licht zurückfindet und irgendetwas sagt mir, dass wir Anakin auch nochmal sehen werden um Kylo verstehen zu geben, dass auch er sich geirrt hat und dies während seines Sterbens eingesehen hat. Aber was aus Kylo wird ist alles nur Spekulation. Eventuell ist Lucasfilm selbst noch garnicht soweit. Je nachdem ob die Geschichte mit Epi9 beendet werden soll oder nicht. In jedem Falle denke ich, dass wir in Episode 8 einen Vader 2.0 sehen werden. Im Sinne der Präsenz, Härte, Überzeugung, Selbstsicherheit. Ich wünsche es mir zumindest ab der zweiten Hälfte.
@Deerool & Mayo:
Han hat bewusst sein Leben riskiert um Kylo damit zu zeigen, wie wichtig er ihm ist. Beide wussten, dass Kylo ihn jederzeit umbringen kann. Ob Han nun eine Blaster bereit hält oder nicht. Denen ist Bens Macht sehr wohl bewusst. Han hat sich dahingehend aufeopfert als dass er sich Kylo gestellt hat um ihn nach Hause zu bringen, auch wenn er das im schlimmsten Fall mit dem Leben bezahlen muss. Absichtlich töten lassen wollte sich Han aber natürlich nicht.
(zuletzt geändert am 03.11.2016 um 23:33 Uhr)
OvO
@STARKILLER 1138
"Okay, ABER dann müssen wir auch konsequent sein und dabei ebenfalls Kylo im Blick haben - und der verzieht beim Wangenstreichen keine Miene. Wenn er diese Liebesbekenntnis von Han überhaupt wahrnimmt, dann kümmert ihn das scheinbar nicht die Bohne. Kaltschnäuzig stößt er ihn weg und lässt ihn fallen. Von daher glaube ich momentan nicht an daran, dass dies noch etwas in ihm auslösen wird oder so."
Er hat dieses Wangenstreichen auf jeden Fall wahrgenommen. Er stößt Han danach ja auch nicht weg, er schaut hinterher wie Han herunterstürzt und sein Gesichtsausdruck dabei, hat für mich etwas von: "Oh mein Gott, was habe ich da eigentlich gerade getan? War das wirklich das richtige?"
Muttermord oder Vatermord ist selbst für einen Menschen dessen Sinne verwirrt sind, immer noch die schlimmste aller Taten. Das wusste schon Norman Bates
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 01:29 Uhr)
Skywalker1988
@George Lucas:
"Star Wars als eigenes Genre? Die Sichtweise muss ich erstmal verdauen."
Diese Sichtweise ist gar nicht mal so abwegig. Immerhin hat SW schon 40 Jahre auf dem Buckel. Die populärste Phase des Western-Genres dauerte von den 40ern bis in die 70er Jahre und war somit sogar kürzer als die SW-Ära.
@Änderungen/Anspielungen/Anregungen:
Dass Leia nicht den Weg eines Jedi beschritten hat, finde ich absolut gerechtfertigt, zumal ihr Verhältnis zur Macht in der OT nicht klar erkennbar war und sie auch keinerlei Ambitionen in Richtung einer Jedi-Ausbildung zeigte. Schade finde ich nur, dass ihre Rolle als Generalin in TFA eindeutig zu kurz kam. Der entfallene Weg des Lichtschwerts wäre zwar ein origineller Anschluss an die OT gewesen, hätte aber in der Tat zu sehr an den Einstieg von HdR erinnert und womöglich zu viel Screentime verbraucht ohne dass der Zuschauer am Ende wesentlich klüger geworden wäre als zu Beginn. Dass die Cantina und der Todesstern zum etablierten Inventar des SW-Universums gehören, steht außer Frage. Fraglich ist nur, ob man diese beiden Elemente unbedingt als unerlässliche Bezugspunkte braucht. An Abrams` Stelle hätte ich die Starkiller-Base weggelassen und stattdessen die Neue Republik, die FO und die Resistance deutlicher hervorgehoben. Spielbergs Anregung mit den zerschlagenen Baumstämmen war brillant und die Schlussszene wohl der beste Cliffhanger zu Episode VIII, den man sich nur wünschen konnte. Noch nie ist es mir so schwer gefallen, nach einer Schlussszene den Kinosaal zu verlassen.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 01:51 Uhr)
DerAlteBen
Zu Abrams Aussagen:
Überzeugt mich alles nur wenig. Dass "Star Wars" mittlerweile ein eigenes Genre ist, würde ich schon lange unterschreiben - weshalb das Argument mit wiederkehrenden Saloon-Szenen schon passt - was aber noch lange nicht Tatooine-Klone oder einen Todesstern pro Film rechtfertigt.
Leia ist genauso stark in der Macht wie Luke. Wissen wir ja eigentlich schon seit Ep.6! Warum sie dieses Vermächtnis nicht annimmt, wäre interessant, denn dem Ruf der Macht nicht zu folgen, passt wiederum weniger zum diesem "Genre".
Lichtschwertgeschichte: Die Frage ist doch, ob es nicht noch einen Mittelweg gegeben hätte...
Solos Machtmonolog als Spiegelung zu ANH: Toll! Hatte aber auch wohl niemand kritisiert...
Spielbergs Anregungen: Tjoa, ok.
Abrams-Zitat: "Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon."
Der Mystery-Man selbst verrät mir DAS im Audiokommentar?! Herrjeee...
@(User) George Lucas
Zitat:
"Damit haben sie die Essenz von SW ziemlich gut getroffen. Deckt sich auch mit dem, was eine Freundin nach der Mitternachtspremiere sagte: „Star Wars entwickelt sich langsam zur Geschichte gescheiterter Väter“."
Nicht zu vergessen: Die gescheiterte Mutter Leia, die ja wohl nicht nur in dieser Rolle gescheitert ist, sondern auch in der Politik, als Kind der Macht, als Ehepartnerin. Und selbst als Rebellin ist sie nicht mehr viel wert und lässt den Vater ihres Sohnes allein in die Höhle des Löwen spazieren, während sie als verhärmte Militaristin zurückbleibt.
Aber zurück zum Kern. Wenn die Essenz von "Star Wars" nun eine Geschichte über gescheiterte Familien geworden ist, gefällt mir das wenig. Denn das bisherige Scheitern hatte ja gute Gründe: Keine Väter, ungünstige Ersatzväter, böse Väter - und damit verbunden, die schließlich als falsch herausgearbeitete Philosophie, dass Bindungen ins Unglück führen. Die Synthese hätte nun genau andersherum ausfallen müssen.
Zitat:
"Es sei denn, Han hat Kylos Lichtschwert aktiviert. Um ihm zu helfen. Daher Kylos "Danke". Denn sehen wir, wer da unten womit hantiert?"
Das würde aber nicht zum Acting von Ford passen: Die Verwirrung, dass Kylo das Schwert zur Übergabe nicht loslässt und die Verstörung, als es dann gezündet wird. Da sehe ich es eher so, wie du es zuvor ausgeführt hast: Der liebende Vater vergibt ihm selbst diese Tat.
@McSpain
Zitat:
"Was dann eben meiner Meinung nach damit zusammenhängt dass der Vatermord von Hans Seite nicht in Hass durchgeführt wurde sondern fast schon eine Opferung war."
Absolut.
Darth Jorge
Seite 1 2 3 4
nächste Seite »
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare