Bereits Anfang des Jahres machte George Lucas deutlich, dass die kommenden Krieg-der-Sterne-Episoden nicht mehr seinem ursprünglich vorgelegten Plan folgen. Cinemablend sagte er damals:
Sie haben die Entscheidung getroffen, die Geschichten, die ich an Disney verkauft habe, nicht wirklich umsetzen zu wollen, also haben sie ihre eigenen entwickelt. [Die neue Trilogie] ist also nicht mehr das, was ich ursprünglich geschrieben habe.
In einem Interview mit CBS wiederholt er das nun noch einmal explizit:
Letztlich war die Sache die, dass sie sich die Geschichten angesehen und gesagt haben: Wir wollen etwas für die Fans machen. Und alles, was ich machen wollte, war die Geschichte zu erzählen, was da angefangen hat und dort weitergegangen ist. Es geht um Generationen, um die Probleme von Vätern und Söhnen und Großvätern. Es ist eine Familien-Seifenoper, und es geht um Familienprobleme, nicht um Raumschiffe.
Sie haben jedenfalls die Entscheidung getroffen, diese Geschichten nicht zu verwenden, sondern ihr eigenes Ding durchzuziehen, also habe ich entschieden: In Ordnung, dann werde ich nicht versuchen... Ich meine, sie wollten mich im Grunde eh nicht dabeihaben, und ich dachte mir, wenn ich dabei bin, sorgt das doch nur für Probleme, weil sie nicht machen, was ich will und ich nicht mehr die Kontrolle habe, sie dazu zu bringen, also sorge ich nur für Unruhe.
Und so habe ich dann gesagt: Gut, ich gehe meinen Weg und lasse sie ihren Weg gehen.
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@Parka Kahn
"Das kommt vor aber was hat das mit Marvel zutun? Man hat schon immer auf sichere Banken gesetzt, das ist nichts neues. Wieviele Verfilmungen von Büchern oder Ereignissen gibt es? Das ist keine Krankheit, das ist normal und es ist nicht die Aufgabe von Investoren Filmförderung zu betreiben. Und doch kommen kontinuierlich, ohne Unterbrechung neue Filme raus, die ohne große Lizenz auskommen. Was noch mal bestätigt, dass es keine Krankheit gibt."
Das ist so nicht richtig. Früher wurden Filme durch Filmstudios finanziert, die Filme als Kunstform und aus Leidenschaft produziert haben. Natürlich war der Wirtschaftsfaktor immer dabei.
Nimm nur George Lucas. Er hatte den Zuschlag für Star Wars bekommen, weil einer der Studiobosse an ihn als Filmemacher glaubte. 20th CF hatte bei Star Wars nicht wirklich mit einem finanziellen Erfolg gerechnet. Man hoffte aber eine längere Zusammenarbeit mit George Lucas zu starten.
In der Vergangenheit gab es auch bei weitem nicht so viele "Teile" von Filmen. Die Filmserien sind eine relativ neue Erscheinung. Früher gab es als Ausnahme beispielsweise James Bond. Die Filme mit mehreren Teilen waren eher typisch für B- und C-Movies.
Was sich geändert hat sind zum einen die Produktionskosten, die geringe Laufzeit in den Kinos und die Filmfinanzierung selber. Heute gibt es nicht mehr den einen Filmbegeisterten Filmproduzent, der selber entscheidet, welchen Film er finanziert. Heute handelt es sich um Investments aus Fonds. Die Anleger verfolgen in der Regel bei ihren Anlagen keinerlei Filminteresse. Es geht ihnen primär um eine gewinnbringende Anlage. Da sind natürlich Filmserien sehr interessant. Unter diesem Einfluss müssen die Filmschaffenden ihre Filme nach dem Schema F konzeptionieren, damit sie eine Chance auf einen Finanzierungszuschlag bekommen. Darum bleiben heute die ungewöhnlichen Konzepte in der Schublade und wir sehen die Avenger IX.
Das traurige ist dabei auch, dass sich immer wieder bewahrheitet, wie falsch dieses Investorenvorgehen ist. Die großen Gewinne machen immer wieder die Filme, die aus der Reihe tanzen, wohingegen die eine innovationslose Filmreihe nach einigen Versuchen keine Massen mehr anziehen können. Es ist auch immer wieder so, dass nach einem passablen 1. Film die weiteren an Qualität merklich nachlassen.
Das liegt eben genau daran, dass die Investoren von Film und Kunst nichts verstehen. Sie wollen möglichst ohne eigenes Dazutun und ohne Risiko möglichst viel Geld machen.
Grossmoff Nase
Off Topic
Meine Herren darf ich darauf hinweisen das diese ganzen Comicverfilmungsdiskussionen nichts mit dem Thema an sich gemein haben. Da könnte ich genauso gut über Star Trek, Harry Potter, Twilight, schwarz-weiß Filme oder über die Aufzucht von Hundebabys schreiben überspitzt gesagt. (kopf schüttelt), daher langsam wieder die Kurve zum eingetlichen Thema finden, danke.
Off Topic Ende
Zum Thema:
Es ist schon interessant das angedacht war über die Enkelkinder die Saga weiter auszubauen von Herrn Lucas, dann wäre es immernoch eine Familiengeschichte gewesen die aufeinander aufbaut. Da dies jedoch verworfen wurde bin ich gespannt was davon überhaupt noch übergeblieben ist, allein das ist ein Grund sich den Film auf jedenfall anzuschauen. Da wird man merken inwiefern diese Familienbeziehungen noch erhalten geblieben sind. Ich wäre erfreut wenn der Bezug auf Anakin Skywalker in irgendeiner Weise bebehalten wird und das sein Kinder mehr über ihren Vater erfahren werden, gerade Leia als nur das Monster zu sehen zu dem er geworden war durch die Angst um den Verlust seiner Frau und den Imperator.
(zuletzt geändert am 23.11.2015 um 21:42 Uhr)
Lightsabersword
Tedsolo
McSpain
@Lightsabersword
"Meine Herren darf ich darauf hinweisen das diese ganzen Comicverfilmungsdiskussionen nichts mit dem Thema an sich gemein haben. "
Sehe ich nicht so. Es geht ja um die Abgrenzung von George Lucas von dem, was Disney nun Produziert. Genau das war das Thema. Die Comicverfilmungen wurden hier als Beispiel eingeworfen und anhand von Beispielen zu diskutieren halt ich für absolut legitim.
Ich verstehe aber, wenn der ein oder andere unserer Diskussion nicht mehr folgen konnte
@McSpain
"Schade, Nase. Klingt nicht als wärst du auch nur im Ansatz bereit vin deiner sehr festgefahrenen Meinung abzuweichen. Daher kann man sich weitere Debatten schenken. "
Von meiner Meinung, dass mir die Comic Verfilmungen nicht gut gefallen und ich mir nicht wünsche, dass mit den neuen Star Wars Filmen ähnlich verfahren wird, werde ich definitiv nicht abrücken.
Alles andere sind Argumentationen und Standpunktbeschreibungen. Standpunktbeschreibungen muss man akzeptieren, Argumentationen sollte man prüfen und gegebenenfalls entkräften oder mit Gegenargumenten kontern. So funktioniert Diskussion, ich weiß ja nicht, was du erwartet hast.
Grossmoff Nase
McSpain
Lightsabersword
Grossmoff Nase
Ich greife nochmal zurück . . .
Die Rekrutierung der "Großen Drei":
Natürlich ist dies sehr erfreulich. Aber es ist ebenso wahr, dass diese bereits vor dem Disney-Deal zumindest eingeleitet wurde. Bei Hamill und Fisher ist dies sogar von ihnen selbst bestätigt. Die Gerüchteküche behauptet, dass mit der Neuorientierung des Drehbuchs ein größerer Focus auf die Drei gelegt wurde. Wenn wir aber mal das nehmen, was wir inzwischen über den Inhalt des Films annehmen dürfen, dann kann damit eigentlich nur Fords Rolle gemeint sein, die man zu einem Hauptcharakter des Films ausgebaut hat. Dies war bei Lucas sicher nicht so. Zum einen sah er die Figur nie so sehr im Mittelpunkt und zum anderen wird Fords Zusage der unsicherste Punkt im Vorfeld gewesen sein. Entsprechend wird Lucas ihn - nachvollziehbarerweise - in den Treatments wohl am wenigsten berücksichtigt haben. Dass Lukes Rolle bei Lucas kleiner gewesen sein soll, als dies nun für den Film anzunehmen ist, würde mich wundern. Denn kleiner scheint doch kaum möglich. Bei Fisher sehe ich es ähnlich...
@finn1
Zitat:
"George Lucas hat verkauft und hat deswegen nichts mehr mit den Filmen am Hut. Das ist einfach Fakt."
Wenn sich immer noch Elemente von Lucas im Film befinden - und nach Kennedy ist dem ja so - dann ist es durchaus legitim, seinen Input hier auch weiterhin in Bezug auf TFA zu thematisieren.
Zitat:
"Schliesslich gebe ich Ihn auch noch den Hinweis das Herr Lucas vier Milliarden Gründe auf seinen verschiedenen Konten verteilt hat die wir beide nicht haben. Mit Verlaub wird es Herr Lucas insofern nicht stören das seine Ideen nicht verwirklicht wurden."
Die persönliche Autorenschaft kann man nicht verkaufen, und wieso sollte Geld dafür sorgen, dass ich das eigene Werk nicht mehr schätze? Stell dir mal vor, ich kaufe von einem renommierten Künstler ein Gemälde und hänge es in meine Ausstellung. Weil ich es aber so schöner finde, verziere ich die dargestellten Figuren mit Hasenohren. Da mir das Bild gehört, darf ich das. Aber warum sollte der Künstler dies nicht kritisieren und geradezu anprangern dürfen? Ich wäre auf seiner Seite!
@Deerool
Sehr differenzierte Aufarbeitung. Like!
@McSpain
Zitat:
"Zudem bin ich nicht der Meinung, dass Star Wars große Kunst ist. Da wird ein wenig die Vergangenheit verklärt oder die Prequels überinterpretiert. Aber bei all meiner Liebe zu Star Wars würde ich Star Wars und Indy nie auf eine Eben mit Forrest Gump, Adaptation, Citizen Kane oder Shawshank Redemption stellen."
Arthouse ist "Star Wars" natürlich nicht, aber das sind die von dir genannten Werke, die ich ebenfalls sehr schätze, auch nicht. Künstlerisch kann "Star Wars" da locker mithalten. Ich gehe sogar gerne einen Schritt weiter: Das "Star Wars" des George Lucas ist eins der größten und bedeutendsten Kunstwerke der Filmgeschichte - und insofern auch der bisherigen Kulturgeschichte - und das sage ich, obwohl ich nicht der Meinung bin, dass Lucas alles richtig gemacht hat.
Über die jeweilige Wertigkeit von Kunstwerken kann man natürlich vortrefflich in den Federkrieg ziehen, und wenn für dich ein "Forrest Gump" höher steht, ist das völlig ok, denn da kann man nur argumentieren, nichts wirklich ausdiskutieren...
MARVEL:
Ist natürlich recht offtopic, aber halt auch ziemlich interessant. Ich persönlich habe zum Teil große Freude an den entsprechenden Werken, und zum anderen Teil finde ich sie eher zum Augenrollen. Ich habe aber schon seit meiner Kindheit ein gespaltenes Verhältnis zu Superhelden-Comics: Eigentlich konnte nur Batman (ich weiß, DC) vor mir bestehen, weil er eben nicht wirklich ein "Super"-Held ist und zudem ein geniales Design aufzuweisen hat - und die coolsten Gegner. Und auch Batman ging für mich nur, wenn er nicht mit den anderen Langweilern der DC-Helden rumhing...
Das Marvel-Universum war schon interessanter, aber auch da konnte mich nur Spiderman aufgrund des Designs wirklich faszinieren. Das, was hier wohl etwas wie eine Schmäh-Rede rüberkommt, soll eigentlich nur aufzeigen, warum ich selbst weiß, dass ich nicht der richtige Mann bin, um Marvel-Verfilmungen zu bewerten. Ich kann also nur werkimmanent urteilen, und da kommt es dann wirklich drauf an: Einen "Iron Man" würde ich da z.B. recht hoch ansiedeln, während ein "Avengers", der mir total viel Spaß bereitet hat, eher schnell verblassendes Spektakel-Kino ist, das ich nicht noch einmal in meinem Leben sehen muss.
Darth Jorge
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