Von Obsidian war zuletzt zu hören, als das Spielestudio ein neues Krieg der Sterne-Rollenspiel in der Zeit zwischen Episode III und IV erträumte. Von Eurogamer gibt es als Podcastbericht heute stattdessen einen Was-wäre-wenn-Rückblick auf Knights of the Old Republic 2... und 3.
Der Weg zu Knights of the Old Republic 3
Bis heute verfolgt Chris Avellone eine Entscheidung: Hätte Revan in Knights of the Old Republic 2 mehr im Mittelpunkt stehen sollen? Bioware und LucasArts hatten ihm dies nicht verboten, aber Obsidian wollte sich lieber auf neue Figuren konzentrieren, um mehr kreativen Spielraum zu haben.
"Ich weiß nicht, ob das die beste Entscheidung war", mein Avellone heute. "Es gibt eine Reihe von Designentscheidungen, die wir damals gefällt haben und bei denen ich bis heute nicht weiß, ob sie richtig waren. Eine davon betrifft eben die Frage, ob wir Revan häufiger hätten auftauchen lassen sollen. Andererseits fand wir es ziemlich spannend, anzudeuten, was Revan in Knights of the Old Republic tatsächlich getan hatte und wofür er sich in Knights of the Old Republic 2 vorbereitete, um all das dann im dritten Teil der Trilogie zum Abschluss zu bringen. Wir bekamen nur nie die Chance dazu.
Der Gedanke, dass mehr in Revan steckte als diese kluge, mächtige Spielerfigur aus dem ersten Teil, nämlich ein brillanter Stratege, gefiel mir immer sehr. Im zweiten Teil gibt es dann all diese Hinweise, was Revan umtrieb: Wieso hat er diese Infrastruktur nicht zerstört, wieso wollte er, dass dort etwas bestehen bleibt, was hat er gesehen, das niemand sonst sehen konnte? Man gewann dadurch die Vorstellung, dass Revan erkannt hatte, dass eine viel mächtigere Macht hier ihre Hände im Spiel hatte und dass er sich auf ihre Abwehr konzentrieren wollte. Diese größere, globalere Verschwörung wäre einer der Kernpunkte [des dritten Teils] gewesen."
Dort hätte man als Verbannter weitergespielt und wäre Revans Spur gefolgt. "Ob man ihm letztlich begegnet wäre... Nun, die Idee war, dass es vor der Ankunft der modernen Sith in der alten Republik ältere Sith-Lords gab, die wahren Sith, und dass diese nach wie vor am Rande der Galaxis auf ihre Chance warteten, endlich zuzuschlagen. Ich fand immer, dass das diese Trilogie perfekt abgeschlossen hätte.
Besonders reizvoll daran war, dass man sich vorstellen musste, wie diese unglaublich starken Machtnutzer am Rande der Galaxis wohl ihr Imperium gestaltet hätten. Wenn sie all diese Planeten und Galaxien und Sternennebel beherrscht hätten und all diese Sklavenvölker hätten einsetzen können, wie genial wäre es dann gewesen, in das Herz dieser Finsternis vorzudringen, als einzelner Jedi oder Sith, der sich diesen Leuten in den Weg stellt. Wie wäre das geworden? Ich stelle mir das ziemlich beeindruckend vor."
Auch im dritten Teil wäre die Ebon Hawk aufgetaucht und einige der Begleitfiguren aus den anderen Spielen. "T3-M4 und HK-47 wären definitiv wieder dabeigewesen, und an einem Punkt hätte man HK-47 die Beine abgenommen und man hätte ihn herumgetragen wie Chewbacca 3PO in Das Imperium schlägt zurück. Während dieser Sequenz hätte man HK-47 also auf dem Rücken gehabt und er hätte für einen geschossen und einem Deckung gegeben, während man auf der Suche nach einer Werkstatt ist.
Das Problem bestand darin, dass LucasArts dieses Spiel hätte absegnen müssen, und... Ich kenne nicht alle Gründe, die damals eine Rolle spielen. Sie wollten vielleicht ein eigenes Team damit betrauen oder die Logistik hat nicht gestimmt oder...
Jedenfalls haben wir immer neue Vorschläge gemacht, und das Projekt hat sich nie weiterbewegt. Irgendwann sagt man dann eben: Schön, gut, das wird wohl nichts mehr. Wir waren traurig, klar, aber so läuft es in diesem Geschäft nun einmal."Die Arbeit an Knights of the Old Republic 2
"Als wir mit der Arbeit anfingen, hatten wir den ersten Teil noch nicht gespielt. Die Vertragsunterzeichnung zog sich hin, wir wurden für unsere Projektmeilensteine bezahlt, aber LucasArts wollte uns kein Exemplar des ersten Teils geben. Wir mussten also wild vermuten, was dort wohl passierte."
Obsidian entwickelte also blind Figuren und eine Handlung für sie. Als Avellone das erste Spiel in die Finger bekam, wurde ihm klar, wie wenig diese Handlung zum ersten Teil passte. Und wie schwer es werden würde, einen zweiten Teil zu produzieren, der des ersten würdig war.
"Als ich Manaan erreichte und auf dem Meeresboden herumlief, habe ich meinen Controller fast gegen die Wand geworfen, weil das Spiel so verdammt gut war. Und diese plötzliche Enthüllung... Das war eine tolle Geschichte, die alles bot, was den Krieg der Sterne ausmacht. Und die dafür gesorgt hat, dass ich mich wieder in Krieg der Sterne verliebt habe. Andererseits war mir auch klar, dass ich erledigt war. Wie knüpft man an ein solches Spiel an? Ich war mir sicher, dass wir es verbocken würden."Die Herausforderung
Obsidian begann seine Arbeit mit sieben Leuten in einem unfertigen Büro im Keller von Feargus Urquharts Haus. Auf dem Höhepunkt der Produktion arbeiteten 30 zumeist unerfahrene Entwickler an Knights of the Old Republic 2, ohne eigene IT-Abteilung, ohne eigene Ton-Abteilung, ohne eigene Qualitätskontrolle. Die Engine war nicht erprobt, die angeworbenen Entwickler arbeiteten hart, machten aber reihenweise Fehler, die nur schwer nachzuverfolgen waren. Machte jemand die Mikrowelle an, fiel bei der Trickabteilung der Strom aus.
Gameplay-Programmierer Anthony Davis erinnert sich: "Es war eine echte Herausforderung, aber wir hatten viel Spaß. Ich meine, man sitzt da in diesem Büro, überall hängen Kabel herum, man hat diese Maschinen und fragt sich, wer gerade mit der Xbox-Entwicklungssuite abgehauen ist, unda lles ist verrückt. Aber alle arbeiteten so extrem hart.
Feargus Urquhart saß immer in seinem Büro, der Soundtrack von Children of Dune lief Tag und Nacht rauf und runter, und er arbeitete und arbeitete und arbeitete. Alle arbeiteten ständig. Und alle gaben alles und hielten richtig gut zusammen."
"Die Frau unseres Chefdesigners Tony Evans war damals schwanger und wir fragten uns, wieso er überhaupt noch ins Büro kam", erinnert sich Chris Avellone. "Und er meinte nur: Ich mache das hier fertig, und ich sagte: Ich will nie wieder mit jemand anderem arbeiten, Du bist großartig. Heute blicke ich zurück und fühle mich deshalb ziemlich schrecklich."Ein unfertiges Spiel
Trotz der harten Arbeit war klar, dass man bis zum Fristende nicht fertigwerden würde, und man konnte LucasArts nicht um einen Aufschub bitten. "Es hätte massive Strafzahlungen gegeben, wenn wir den Termin nicht eingehalten hätten", berichtet Avellone. Dennoch ist LucasArts hier nicht der Bösewicht, wie die Obsidian-Veteranen betonen. Das Unternehmen stellte Mitarbeiter zur Qualitätskontrolle ab und half dabei, die Zwischensequenzen fertigzustellen. Einige LucasArts-Mitarbeiter waren so sehr mit der Materie vertraut, dass sie keine Probleme hatten, die Krieg der Sterne-Schrift im Spiel zu lesen, was zu einigen spannenden Fehlerberichten führte.
Die eigentliche Schuld liegt aus Avellones Sicht bei Obsidian, das schlichtweg mehr abgebissen hatte, als es schlucken konnte. "Wir hätten eine ganze Reihe von Entscheidungen treffen können, um das Spiel kleiner zu machen. Wir hätten die Minispiele entfernen können, mit denen wir viel Zeit verplempert haben. Auch die ganzen Zwischensequenzen und geskripteten Szenen waren einfach nur verdammt umständlich und nie wirklich zuverlässig."
Nicht ohne Grund werden die meisten dieser Sequenzen auf der Ebon Hawk ausgelöst, weil das Team dort sicher sein konnte, dass alle Figuren an ihrem jeweiligen Platz stehen würden. Der letzte große Zeitfresser: Die Überarbeitung des Spiel-Interfaces.
Avellone wollte mit dem Spiel außerdem nach Alderaan gehen, aber diese Idee wurde früh abgeschossen. Auch andere große Träume des Teams, darunter die Belagerung Khoondas, wurden aufgrund der begrenzten Möglichkeiten der Xbox bis zur Unkenntlichkeit verändert. "[Die Belagerung] war faktisch fertig", so Davis, "aber auf der Xbox funktionierte das Ganze fast gar nicht, also mussten wir die Geschichte schneiden und in Zwischensequenzen umwandeln."
Trotzdem: Für jede Idee, die nicht umsetzbar war, wurden mehrere andere tatsächlich realisiert. Die Schurken von Knights of the Old Republic 2 sind denkwürdig, Darth Nihilus ist einer der bekanntesten Krieg der Sterne-Sith-Lords überhaupt geworden. Wenn auch nicht ganz so, wie sich Avellone das vorstellte.
"Was mir an Nihilus nie gefallen hat, ist, dass man auf einigen Bildern beinahe erkennen kann, was hinter der Maske steckt. Und wenn ich ein Bild sehe, auf dem seine Nase erkennbar ist, werde ich wahnsinnig. Da soll einfach nur eine Leere sein, denn genau das ist er. Und wenn jemand versucht, ihn als Menschen zu zeichnen, drehe ich durch."
Chef-Konzeptzeichner Brian Menze wirft ein: "Chris gefiel mein Bild zwar nicht, aber er hat es abgesegnet, und ich wünschte, er hätte mich gestoppt. Trotzdem ist diese Figur größer geworden als das ganze Spiel, und dafür bin ich sehr dankbar."
Um Darth Sion zu realisieren, brauchte es mehr, als eine schnell durchgewunkene Zeichnung, denn Sion war für Menze ein echtes Problem. Den langsam zerfallenden Unsterblichen, der ständig in mehr Schmerz gebadet ist, als jedes andere Wesen, konnte er einfach nicht so umsetzen, dass Avellone zufrieden gewesen wäre. Entsprechend viele Debatten gab es über Sion.
"Wir haben uns ausgemalt, wie es wohl wäre, jemand zu sein, der sich mit seinen eigenen telekinetischen Fähigkeiten zusammenhält", so Avellone. "Und er gleichzeitig spürt, dass diese kleinen Bruchstücke seines Körpers um ihn herumschweben. Das alles wollten wir aus der Engine herausholen, und es richtig hinzubekommen, war extrem schwierig. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das Endergebnis dem auch nur nahe kommt."
"Richtig", sagt Menze, "die Engine konnte das einfach nicht. Deshalb sieht Sion jetzt menschlicher aus als ursprünglich geplant."
Die stärkste Figur des Spiels war jedoch Kreia, die blinde Jedi, die einen durch das Spiel führt. Ihre Kraft ergab sich aus den Dialogen, und sie vertrat den anderen Kernaspekt des Spiels: Die ewigen Grauzonen. "Sie hat alles in Frage gestellt, was man aus meiner Sicht an Krieg der Sterne in Frage stellen sollte", so Avellone. Sie vertrat den anderen Blickwinkel und das, ohne unbedingt unglaublich böse sein zu müssen.Verlorene Inhalte
Da Obsidian alle jemals produzierten Inhalte für Knights of the Old Republic 2, auch die unfertigen, auf die Spiele-CDs packte, wurde das Spiel zum El Dorado für Modder. Aus Sicht von Obsidian geschah dies allerdings nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit: Die Inhalte verblieben im Spiel, weil es andernfalls möglicherweise komplett instabil geworden wäre.
Die wichtigsten Inhalte betreffen die HK-Roboterfabrik, deren Fehlen im fertigen Spiel spürbar bleibt. Selbst die besten Modder waren allerdings nicht in der Lage, sich das Ende dieses Spielabschnitts auszumalen: Chris Avellone erklärt: "HK-47 drehte am Ende einfach durch und zerstörte alle seine Brüder, die auf Telos versteckt waren. Sie können ihn nicht aufspüren, weil sie ihm nachgebildet sind, und am Ende hat er die Wahl, ob er sie vernichtet oder sie in der letzten Schlacht einsetzt."
Insgesamt ist Obsidian auf die Modder angesprochen jedenfalls vor allem eins: Unendlich dankbar. "Wir hatten Riesenglück, dass das Spiel bei den verschiedenen Restaurierungsprojekten so gut angekommen ist. Sie haben repariert, was wir nicht reparieren durften. Wir sind dafür einfach nur enorm dankbar", erklärt Anthony Davis. "Die Modder haben das Spiel erst fertiggestellt. Viele Leute spielen das Spiel erst jetzt zum ersten Mal, und alle ihre Freunde sagen ihnen: Hol Dir zuerst den Restored-Content-Mod, denn so sollte das Spiel eigentlich sein. Und das stimmt vollkommen. Deshalb danke an alle Modder. Vom Grunde meines Herzens: Danke!"Das Vermächtnis von Knights of the Old Republic 2
"Das Spiel hat Obsidian aufgebaut", meint Chef-Programmierer Dan Spitzley. "Deshalb gibt es uns noch. Für mich verkörpert KOTOR 2 alles, was Obsidian darstellt."
Und Brian Menze fügt an: "Damals brach Interplay zusammen, und durch dieses Projekt konnte ich mich selbst und einige meiner Kollegen zu Obsidian retten. Das war ein neuer Anfang für uns und hat ein Gefühl von Kameradschaft ausgelöst. Von allen Spielen meiner Karriere, ist KOTOR 2 damit definitiv in meiner Top 3."
"Das Spiel hat mir die Augen geöffnet", so Anthony Davis. "Für mich war es der erste Spieleprogrammierjob, und selbst heute schaue ich zurück, und die Erinnerungen sind bittersüß. Ich wünschte, ich hätte mehr leisten können, aber ich bin stolz auf das, was wir getan haben." Chris Avellone sieht das ähnlich.
"Ich vermisse die Menschen", sagt Anthony Davis zum Abschluss. "Ich vermisse die guten Zeiten, die wir zusammen hatten. Und die harte Arbeit, die wir in das Spiel investiert haben."
Den kompletten Podcast findet ihr auf Eurogamer.net.
Seite 1
Sehr schade dass das Spiel damals nicht richtig fertiggestellt. Von den Game mechanics war das Spiel ein deutlichere Verbesserung zu Kotor. Der Plot hat durch das Ende leider sehr gelitten und hat keine richtige Auflösung.
Ich hoff einfach mal dass wir von Bioware wieder ein neues SW RPG bekommen.
(zuletzt geändert am 01.08.2013 um 20:44 Uhr)
Uracil
WurstGewitter
Darth Sions Stimme ist im englischen wie auch im deutschen einfach nur genial. Es gibt nur wenige Charaktere im SW-Universum die eine bedrohlichere Stimme haben.
Ich liebe Kotor1 und 2 mit ganzen Herzen und haben mein Fan-Dasein extrem gestärkt. Zwar wurde die Reihe mit "The old Republic" fortgesetzt aber das Spiel ersetzt kein RPG wie Kotor3 es geworden wäre.
Ich wünsche mir dass BioWare aktuell an einen Kotor 3 arbeitet und Elemente aus "the old Republic" nimmt und es als richtig gutes RPG umsetzt.
(zuletzt geändert am 01.08.2013 um 21:03 Uhr)
Ian Starrider
Ich würde eigentlich von mir selbst behaupten das ich spiele technisch auf dem neusten stand bin aber die themen sind wohl an mir vorbei gegangen
Auch wenn ich mich mit den oben genannten sachen kein bisschen auskenne ( auser bei the old republic ) muss ich aus Erfahrung, von anderen Games, sagen das die spiele hier echt verdammt gut aussehen
Und ich würde mich auch auf ein Spiel freuen wie Ian Starrider es beschrieben hat es würde der neuste hit werden.
Meine Lieblings Sith sind überrigens Darth Bane ( ihm haben wir überhaupt den regulären sith orden zu verdanken, außerdem find ich die orbaliskenrüstung die er eine zeit lang trug ziemlich cool .) Dann Natürlich Lord Vader und Darth Sidious
Sa66Ba
Klingt echt toll und faszinierend! Ich muss sagen, dass mir Kotor I und II eine meiner besten Star Wars-Zeiten überhaupt beschert haben. Es gibt kaum eine Geschichte, kaum ein Spiel, die da herankommen. Insofern wäre ein echtes Kotor III auch ein inniger Wunsch von mir. The Old Republic ist ganz nett, aber es gibt (zumindest mir) nicht annähernd dieses epische, ständig gespannte, lustige, persönliche, starke Star Wars-Feeling, wie die ersten zwei Teile. Wenn es ein Spiel gibt, dass ich mir wirklich volll und ganz wünsche, dann dieses (und noch den Rhye's and Fall of Civilizations-Mod für Civ 5, aber a steht auf einem anderen Blatt).
Tolle Einsichten jedenfalls, die lassen gleich Sehnsucht aufkommen und wie!
benny
Ich glaube Osidian brennt wirklich darauf ein neues Star Wars zu entwickeln.
Mit Revan war Drew Karpyshyn schneller. Er schrieb genau diese Handlung ins Buch. Es wäre eine super Vorlage für ein neues Spiel. Ich würde mich sehr darüber freuen. Durch KotoR I und II bin ich ein großer Fan der alten Republik geworden. Also alles was vor den Filmen passiert.
xSiriusx
Höchst interessant!!
Besonders dies...
Zitat:
"Man gewann dadurch die Vorstellung, dass Revan erkannt hatte, dass eine viel mächtigere Macht hier ihre Hände im Spiel hatte und dass er sich auf ihre Abwehr konzentrieren wollte. Diese größere, globalere Verschwörung wäre einer der Kernpunkte [des dritten Teils] gewesen.
Dort hätte man als Verbannter weitergespielt und wäre Revans Spur gefolgt. "Ob man ihm letztlich begegnet wäre... Nun, die Idee war, dass es vor der Ankunft der modernen Sith in der alten Republik ältere Sith-Lords gab, die wahren Sith, und dass diese nach wie vor am Rande der Galaxis auf ihre Chance warteten, endlich zuzuschlagen. Ich fand immer, dass das diese Trilogie perfekt abgeschlossen hätte."
Damit sollten nun auch die SWTOR-Kritiker einsehen, dass der Roman "Revan" der ursprünglich geplanten Storyline folgt!
Auch schön, dass hier der schwarze Peter nicht wieder LucasArts untergeschoben wird...
Und ja, auch ich würde mir ein weiteres RPG von Obsidian wünschen!
Darth Jorge
loener
Redakteur
Es erscheint schon recht abenteuerlich respektive unprofessionell, dass Obsidian die Entwicklung des zweiten Teils begonnen hatte, ohne den ersten Teil je gespielt zu haben...
KotOR 2 hat mir aber als Endprodukt - trotz seiner Fehler und merklich herausgeschnittenem Content - damals gut gefallen und wird auch heute noch regelmäßig gespielt.
Und deshalb auch ja: Bitte her mit KotOR 3. ToR sagt mir leider nicht sonderlich zu.
BaranDo
Vielen, vielen Dank Aaron für den Skript, bei diesem ausführlichem Artikel geht einem richtig das Herz auf!
>>>Bis heute verfolgt Chris Avellone eine Entscheidung: Hätte Revan in Knights of the Old Republic 2 mehr im Mittelpunkt stehen sollen?>>>
Das Ding ist ja, dass Revan tatsächlich die Hauptperson des Spiels ist, bloß inoffiziell und ohne physischen Auftritt. Die ganzen Diskussionen um ihn und seine Absichten waren eine der vielen Würzen, die die Atmosphäre im Spiel so toll gemacht haben - und erst dadurch wurde Revan zu dieser legendären Figur unter den Fans, nicht durch KotOR I.
>>>"T3-M4 und HK-47 wären definitiv wieder dabeigewesen, und an einem Punkt hätte man HK-47 die Beine abgenommen und man hätte ihn herumgetragen wie Chewbacca 3PO in Das Imperium schlägt zurück.">>>
Genau solche Ideen drücken aus, wie sehr die Jungs von Obsidian SW-Fans sind. Die Art, wie sie TotJ ins Spiel eingebunden haben und es nicht nur als ein Spiel, sondern als Teil eines großen Ganzen dargestellt haben ist einfach super.
Original von Darth Jorge:
>>>Damit sollten nun auch die SWTOR-Kritiker einsehen, dass der Roman "Revan" der ursprünglich geplanten Storyline folgt! >>>
Der Roman führt in erster Linie beide Spielkonzepte zusammen, der Teufel steckt aber im Detail. Dass die Verbannte Revan in die Unbekannten Regionen folgen würde war klar, ebenso dass es dort irgendwie organisierte Sith geben würde. Obsidian wäre mMn allerdings nicht auf die Idee gekommen, einen unsterblichen "Imperator" einzubauen und sowie Revan und Malak abzuwerten, indem man sagt sie wären vom Imperator bekehrt und in die Republik geschickt worden.
Besonders Interessant finde ich auch den Teil, wo er erzählt was KOTOR II für die Firma bedeutet hat. Ich wusste, dass es für sie ein großes Abenteuer war (KOTOR I stand nicht zur Verfügung, Zeitnot etc) aber dass für die Formung des Unternehmens so wichtig war und dass sie sich so sehr damit identifizieren, hätte ich nicht gedacht. Das Erklärt umso mehr ihr Bestreben nach einem weiteren SW-Spiel.
Ich wünschen ihnen (und natürlich auch uns) von ganzem Herzen, dass sie dazu kommen werden!
(zuletzt geändert am 02.08.2013 um 16:14 Uhr)
Darth Revan Lord der Sith
@Darth Revan Lord der Sith
Zitat:
"Obsidian wäre mMn allerdings nicht auf die Idee gekommen, einen unsterblichen "Imperator" einzubauen (...)"
Warum nicht? Verstehe eh nicht, was das Problem beim "unsterblichen" Imperator ist. Der Drang zur Ewigkeit ist doch ein universelles Motiv: Saurons Ring in "Herr der Ringe", Voldemorts Horkruxe in "Harry Potter"; und Anakin in "Star Wars" will auch soviel Macht erlangen, dass er sogar das Sterben verhindern kann...
Ich habe eher das Problem, dass der SWTOR-Imperator im Spiel so blass bleibt, und ich hoffe, dass das Letzte, was wir von ihm gesehen haben, nicht das Letzte ist, was wir von ihm sehen werden!
Zitat:
"(...) sowie Revan und Malak abzuwerten, indem man sagt sie wären vom Imperator bekehrt und in die Republik geschickt worden."
Auch das weiß man nicht. Zumindest erklärt es die Umstände gut. Natürlich wird Revan so zu einer mehrfach tragischen Figur. Aber macht ihn das uninteressanter? Siegfried aus dem Nibelungenlied ist letztendlich auch ein tragischer Held...
Zudem hoffe ich auch bei Revan, dass seine Geschichte noch nicht ganz zu Ende ist.
Darth Jorge
Dass er unsterblich ist wirkt auf mich einfach aufgeblasen, auch wenn seine Geschichte durchaus interessant ist, etwa die Sache mit dem Planeten, den er ausgelöscht hat. Deine Vergleiche hinken allerdings etwas: Sauron ist ein Halbgott (Mayar) und daher sowieso unsterblich, Voldemort muss sich mit einer Notlösung behelfen die ihn für etliche Jahre zum Geist verdammt und Anakin kommt der Unsterblichkeit noch nicht mal ansatzweise nahe. Selbst Plagueis' Geschichte um die Erschaffung und Erhaltung von Leben ist stark limitiert. Nach Ewigkeit zu streben ist nicht das Selbe wie sie erlangt zu haben, und das ist mMn eins der Probleme beim Imperator.
Was mich am meisten stört ist aber, dass es um einen "Imperator" und ein "Imperium" geht... So geschmacklos an der Saga abzukupfern (und auch in vielen anderen Sachen, dem Design von Truppen, Schiffen etc), das hätte Obsidian nicht fertig gebracht.
>>>Auch das weiß man nicht. Zumindest erklärt es die Umstände gut.>>>
Ich weiss nicht mehr, ob das im Roman erwähnt wird, aber in den TOR Geschichtsrückblicken wird explizit erwähnt dass beide unter dem Einfluss des Imperators zur dunklen Seite fiehlen und in seinem Auftrag die Sternenschmiede für das Imperium aktivieren sollten. Ich finde, das macht die Geschichte von KotOR kaputt da die Kernpunkte ihres Falls - die Verrohung durch die mandalorianischen Kriege und der Einfluss von Malachor V - untergraben werden. Der Imperator wird als so mächtig dargestellt dass es für die Konvertierung irrelevant erscheint, wie nah die beiden der dunklen Seite bereits waren.
Das macht seine Geschichte nicht uninteressanter, aber unglaubwürdiger. Eins der großen Mysterien um ihn ist Frage, ob er wirklich gefallen war oder ob er die Republik durch den Jedi-Bürgerkrieg bloß auf die nahende Sith-Invasion vorbereiten wollte. Das passt aber mMn nicht zu seiner Bekehrung durch den Imperator, der ihm - mehr oder minder - seinen Willen aufzwingt. Eigene herrschaftliche Ambitionen kriegen und die Republik für sich erobern wollen, OK, aber eine 180° Kehrtwende vollführen und die Republik schützen wollen? Das passt nicht mehr.
Darth Revan Lord der Sith
Die Beispiele sollte ja erst mal nur illustrieren, dass dies ein klassisches Motiv für die Motivation eines Bösewichts ist. Dass Sauron ein Maia (Einzahl für Maiar, die nicht wirklich Halbgötter sind) ist, spielt da wohl keine Rolle. Nach der Zerstörung des einen Rings, wechselt er in einen Schatten-Zustand, der für seine "Art" dem Tod am nächsten kommt. Dieser Zustand ist für ihn genauso wenig erstrebenswert, wie der Tod für andere. Und bei Voldemort kann auch nicht von einer Notlösung die Rede sein. Mit den Horkruxen erschafft er sich relative Unsterblichkeit (in Relation zum Fortbestehen der Horkruxe nämlich). Der Umstand, der ihn beim Überfall auf die Potter-Familie scheitern ließ, war ihm ja selbst nicht bewusst. Da flüchtet er sich gar nicht in diesen Zustand - er wird gar nicht vor die Wahl gestellt. Und ob es für Figuren wie Voldemort oder Palpatine nicht auch ein Leben nach dem Tod gibt (oder für uns), bleibt ja auch noch offen...
Der SWTOR-Imperator ist ja auch nur relativ unsterblich: Muss ja nur der Richtige kommen!
Zu deinen anderen Ausführungen kann ich nur sagen, dass ich sie gut nachvollziehen kann. Allerdings fällt es mir leichter da auch einen anderen Standpunkt einzunehmen. D.h. bei gewissen Annahmen ist es für mich gar nicht so unglaubwürdg. Aber gut. Da spielen persönliche Plot-Vorlieben eine Rolle, und da kann man wunderbar mehrere Meinungen zu haben. Wie gesagt, ich verstehe dich da absolut!
Darth Jorge
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare