Bei einer Preisverleihung äußerte sich George Lucas gegenüber Access Hollywood unlängst über seinen Nachfolger J. J. Abrams:
J. J. ist ein großartiger Regisseur, und wir sind Freunde. Ich denke, er versteht die ganze Sache und wie sie funktioniert. Und wenn nicht, wird Kathy dafür sorgen, dass alles glattläuft. [lacht]
Wenn sie Hilfe brauchen, können sie mich anrufen. Ansonsten mache ich mein eigenes Ding.
Und egal, wie man es macht, am Ende hat man es immer mit einer komplizierten kulturellen Ikone zu tun. Deshalb wird man so oder so Probleme bekommen, egal was man macht. Das Beste, was man also tun kann, ist, sich einfach irgendwie einen Weg zu bahnen und die Geschichte so gut wie möglich zu erzählen.
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Zu Lucas' Beteiligung an Episode VII: Niemand weiß, wie umfangreich das von ihm eingereichte Konzept ist. Hat es einen Satz oder hat es Drehbuchstärke? Das ist im übrigen nicht neu - meines Wissens ist auch nie bekannt geworden, wie lang die ursprünglichen SW-Entwürfe waren (irgendwann hatte Lucas mal vor, seine Geschichte über vier Trilogien zu strecken).
Der oben zitierten Interviewaussage nach ist kaum in Episode VII involviert. Das wollte er auch so, andernfalls hätte er sich mehr Mitsprache gesichert.
Tobi-Wan
Das muss er erst mal beweisen. Die Frage ist ja auch, was er alles aufgedrückt bekommt, ist ja nicht sein Franchise.
Zuviele Köche verderben den Brei, das gilt bei Filmen besonders.
Tippe einfach mal drauf, dass es ziemlich kindgerecht wird, alles andere wäre eine Überraschung. Oje es stellen sich mir schon die Nackenhaare auf.
Wookiehunter
Nur um das klarzustellen: Trotz der "Into The Darkness"-Schelte (die ja gar nicht so arg war, da ich den Film ja auch unterhaltsam fand), bin ich bzgl. Abrams absolut zuversichtlich. Die Kameraführung und die extreme Anzahl an Lensflares möchte ich bei Ep.7 zwar nicht sehen, aber dass er es auch anders kann, weiß ich auch ("Super 8" wurde ja schon genannt). Und dass ein etwas modernerer Stil genutzt wird, macht auch Sinn, da sich die Trilogien ja durchaus (im richtigen Maße!) von einander abheben dürfen. Fazit: Ich freue mich auf Abrams Beitrag zur Saga!
@ Anakin 68
Lucas hat immer gesagt, dass er bereitsteht, um jede Frage zu beantworten, dass er aber davon ausgeht, dass er nicht wahnsinnig viel zu tun haben wird.
Abrams wird aber sicher auf ihn zurückgreifen. Ich zitiere noch mal aus seinem Playboy-Interview:
"The advantage here is that we still have George Lucas with us to go to and ask questions and get his feedback on things, which I certainly will do."
@ TiiN
Zitat: "Auch für mich als Nicht-Star Trek Fan war das ein guter Film."
Eben. Der Film ist ja viel mehr "Star Wars" und "Indiana Jones" als "Star Trek": Die komplette Anfangssequenz, die Weltraum-Verfolgungsjagd durch den Wrack-Spalt, der Kampf zwischen Spock und Kahn auf den fliegenden Zügen etc. pp.
@ Bernd Dötzer
Zitat: "Vielmehr sollte heutzutage bei einer Spielfilmserie wie KRIEG DER STERNE in allen Phasen der Produktion der Rat von Fans eingeholt werden, um diesen mit den eigenen Überzeugungen und dem Produkt abzugleichen. Nur so hat man am Ende ein Ergebnis, das zumindest große Teile der Fans und des Publikums befriedigt."
Wie man einen Konsens aus dem derzeitigen Fandom herausarbeiten soll, ist mir schleierhaft. Wir müssen ja nur die Kommentare auf "Star Wars - Union" vergleichen, um zu sehen, dass man da auf keinen Nenner kommt...
Mach doch mal ein Beispiel, wie so eine Frage an "die Fans" aussehen könnte, welche groben Antwort-Richtungen du erwarten würdest, und was du glaubst, welche Konsequenzen für die Produktion man daraus ziehen könnte.
Zitat: "(...) die Prequels sollten eine Lehre sein (...)"
Auch wenn ich dir da bis zu einem gewissen Grad nur rechtgeben kann, so ist doch auch nicht außer Acht zu lassen, dass wir auch inzwischen eine Generation von leidenschaftlichen Fans haben, die die Prequels lieben, und sogar welche, die dieses Universum erst durch "The Clone Wars" kennen gelernt haben. Und diese Fans lieben "Star Wars" genau so wie du und ich als wir in dem Alter waren.
@ Darth Pevra
Bzgl. der Todesszene hat das vielleicht etwas mit dem Alter zu tun. Du empfindest ja auch "Herr der Ringe" als eine schnarchige Inszenierung. Insofern bin ich vielleicht für die Instant-Emotionen aus "Into The Darkness" zu alt.
Das andere Thema hatten wir in der Tat schon - ich erinnere mich dunkel...
Und da habe ich deinen Gedankengang ja schließlich nachvollziehen können, auch wenn ich nach wie vor glaube, dass du da Intentionen bzw. Wirkungsweisen unterstellst, die man anhand des Filminhaltes nicht untermauern kann.
Auf deine letzte Begründung konnte ich nicht antworten, weshalb ich das hier kurz nachschieben möchte:
Zitat: "Aber wenn ich das Gefühl habe, _ich_ soll vom Film belehrt werden und dann funktioniert die Moral von der Geschicht von hinten bis vorne nicht, dann werde ich grantig (Beispiel auch Avatar). Bei den Jedis ist es schon so, dass sie sich mit ihrem Gewäsch teilweise nicht nur an Anakin sondern auch an das Publikum zu wenden scheinen."
Der Punkt ist genau der, dass "Du" dieses Gefühl hast - wohlgemerkt "Gefühl". Der Inhalt spricht eine andere Sprache, die die Jedi immer mehr montiert und eine Motiv bedient, das sich bei Lucas durchs ganze Werk zieht: Das Misstrauen gegenüber Autoritäten. Dass die Jedi auch als Helden gezeigt und für Kinder als solche wahrgenommen werden, widerspricht dem nicht. Wenn ein Jedi unschuldige Gefangene befreit, kann dies durchaus eine "Heldentat" sein, auch wenn er ansonsten in einem "schmutzigen" Krieg agiert. Dass der Krieg für die Jedi zudem nicht so eindeutig zu bewerten war, ist ja ebenfalls ausreichend thematisiert worden, und kann natürlich individuell bewertet werden, da diesbezüglich die Bewertungsgrundlage sehr dünn ist. Zumindest wenn man sich auf Ep.2+3 beschränkt und "The Clone Wars" außen vor lässt. Im Verhältnis zu den geringen Indizien, empfinde ich dein Urteil als recht hart und zu bestimmt. Aber sobald es um Moral geht, ist Verhältnismäßigkeit kein in den Griff zu bekommender Faktor. Daher kann ich auch nicht über dein Urteil urteilen...
P.S.
"Topfen"? Ist das Wiener-Vokabular?
Darth Jorge
Wookiehunter
Ich fang jetzt sicher nicht wieder mit dieser Diskussion an. Wenn jemand das Übermenschentümlerei und Heldenverehrung in der PT nicht erkennen will oder sich schön denkt, ist das nicht mein Bier. Mir ist ein Abrams oder auch Filoni menschlich 1000% sympathischer als ein George Lucas.
Intentionen hatte Abrams bei der Todesszene auf jeden Fall! Warum glaubt ihr denn, dass sie da drinnen war? War doch eindeutig eine Hommage bzw. Spiegelung von WOTK und so muss es dann auch interpretiert werden. Bei einer Spiegelung geht es doch immer um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Aussage, dachte ich. Ich habe Into Darkness auch nur einmal gesehen und mir ist schon beim ersten Mal aufgefallen, wie unterschiedlich Spock und Kirk sich im direkten Vergleich verhalten.
@ VFX Einstellungen
Aber gerade Abrams benutzt gerne echte Sets und Maskerade für die Figuren, was man den Filmen auch sehr gut ansieht. Die Absolutzahl der VFX-Shots interessiert mich da weniger, die ist bei jedem modernen Actionfilm recht hoch.
@Wookiehunter & Darth Jorge:
Normalerweise läßt ein Studio vor Veröffentlichung eines Films Testvorführungen laufen, bei denen im Anschluß das Publikum Fragebögen ausfüllt. Je nach Reaktion werden dann - oder auch nicht - kleine oder große Änderungen vorgenommen. Solche Vorführungen mit über die Produktion nicht eingeweihtem Publikum sind normal und geben einem die Möglichkeit, die als Filmemacher arg vorgefaßte und theoretische Meinung über die Wirkungsweise seines eigenen Films in der Praxis zu testen und eventuell zu überarbeiten.
Ich behaupte, die neue STAR-WARS-Trilogie ist nicht der Film eines Mannes oder ein paar Filmemacher, die damit machen, was nur sie wollen, sondern ein Projekt für die Fans und des Weltpublikums. George Lucas ist gegangen, solange er am Ruder war, konnte auch der stärkste Kritiker nicht um die Tatsache hinweg, daß STAR WARS das Baby von George war. Jetzt ist nur noch das Publikum geblieben, das die Kinofilmreihe erst zu diesem weltweiten Kult-Phänomen gemacht hat. Die Hautpaufgabe der Filmemacher besteht jetzt darin, die Masse dieses Publikums zu befriedigen. Darum sollten solche Tests mit Publikum bzw. Fans schon viel früher stattfinden, angefangen von der Drehbucherstellung, über Design bis zum Schnitt.
Ich behaupte desweiteren, wären solche Maßnahmen schon früher von George Lucas ergriffen und ernst genommen worden, gäbe es:
- kein "Greedo shoots first"
- kein "Musikvideo" in Jabbas Palast
- keinen überzogen-chaotisch-infantilen Jar Jar Binks (wohl eher einen moderaten Jar Jar)
- allgemein eine ernstere EPISODE 1 - eventuell mit einem älteren Anakin
- eine etwas anders erzählte Liebesgeschichte in den Prequels
- eine überzeugendere Wandlung Anakins zum Sith
- und hier kann jeder selbst seine eigene Liste fortführen...
@Dötzer
Also wer glaubt bei Abrams Geheimhaltungspolitik, dass Testvorführungen stattfinden, der glaubt auch an den Osterhasen.
Meist sind Filme, die durch Testscreenings verändert wurden auch so oder so beschissen, da nützen ein paar Änderungen nichts.
Abrams soll sich treu bleiben und nicht zur Fanmarionette werden.
So, wie du das siehst, hoffe ich schwer, dass du enttäuscht sein wirst, denn mir ist ein Film immer noch lieber, der vielleicht nicht alles perfekt macht, aber Charakter hat, als diese glattgebügelten, langweiligen O8/15 Studiofilme.
Wookiehunter
@Wookiehunter
Dein Zitat:
"So, wie du das siehst, hoffe ich schwer, dass du enttäuscht sein wirst, denn mir ist ein Film immer noch lieber, der vielleicht nicht alles perfekt macht, aber Charakter hat, als diese glattgebügelten, langweiligen O8/15 Studiofilme."
1. solltest du es nicht persönlich sehen und persönlich werden.
2. sind es gerade diese "glattgebügelten, langweiligen O8/15 Studiofilme", die dabei rauskommen, wenn sich ein Studio gar nicht um das Zielpublikum schert, sondern sich mit seinem Produkt in ein allgemeines Genre einreiht
3. habe ich nach den Prequels aufgehört, irgendetwas zu erwarten, ich geh' jetzt einfach ins Kino und laß mich überraschen das funktioniert sogar und ich bin mit Filmen wie "EVIL DEAD" zufrieden, auch wenn ich das Original besser finde - es zeigt, was für ein Glücksfall "gute Filme" sind - die einem halt selbst sehr, sehr gut gefallen - und wie rar.
Ich finde Testscreenings einfach das letzte, weil mir der Mainstreampublikumsgeschmack, der dadurch Einzug hält einfach zuwieder ist.
Ich hab eben genau, das Gefühl, dass die Filmindustrie mir diese eierlegende Wollmilchsau vorsetzen will mit der Absicht, dass mir das ja gefallen müsse.
Man merkt das Filmen einfach an, wenn Wunschkonzert herrscht.
Darum Nein Danke. Ich möchte nur einen Bruchteil der Fanvorstellungen hier verwirklicht sehen. Wenn man allen gerecht werden wollte, dann kann das Ergebnis letztlich kaum überzeugen.
Abrams wird sicher nicht ständig die Fans um ihren Segen bitten gehen, der soll sich auf seine Arbeit konzentrieren.
Das ist wie im Spitzensport, wenn einer nur dem Publikum gefallen will und kein Teamplayer ist, dann ist das Ergebnis nicht berauschend.
Abrams selber hat ja auch die Fanbrille auf und wird uns sicher das präsentieren, was auch er gern sehen würde, wir müssen halt damit leben und fertig.
Ich seh ja jetzt schon das rummeckern wenn der Film anläuft, aber eigentlich egal, ich will ein rundes Filmerlebnis und nicht eine Star Wars Nummernrevue.
Wenn du dich von mir persönlich angegriffen gefühlt hast, dann entschuldige ich mich hiermit, hab mir nur ein bisschen Luft gemacht, also nicht böse sein.
Was du der PT ankreidest, fand ich auch scheisse, aber die Filme richten sich halt auch deutlich an ein sehr junges Publikum und durch deren Augen wars wohl ok.
Wookiehunter
@ Darth Jorge
Deinen ins Spiel gebrachten Telefon-Joker hatte ich mißinterpretiert, da ich davon ausgegangen bin bzw. nach wie vor davon ausgehe, daß George Lucas von Zeit zu Zeit persönlich vorbeischaut und nicht ausschließlich per Telefon mit J.J. kommunizieren wird.
Übrigens, Topfen heißt vom österreichischen ins deutsche übersetzt Quark.
Anakin 68
@Darth Pevra:
Zitat: "Aber gerade Abrams benutzt gerne echte Sets und Maskerade für die Figuren, was man den Filmen auch sehr gut ansieht. Die Absolutzahl der VFX-Shots interessiert mich da weniger, die ist bei jedem modernen Actionfilm recht hoch."
Ersetze Abrams mit Lucas und du hast die Prequels beschrieben. Manche glauben hier viele reale sets und Effekte schliessen viele cgi-Effekte aus und viceversa. Dem ist nicht so, das ist bei Abrams Trek so und war bei den Prequels. Und die vfx- oder sfx-shots sind aussagekräftig, weil auch Effektfirmen das als Verhandlungsgrundlage nehmen.
Für TPM wurden 55 Kulissen gebaut:
http://www.starwars-union.de/sw/ep110jahre/seite/7/
Für AOTC und ROTS gabs jeweils Steigerungen, nicht nur bei den Kulissen, auch bei den physischen Modellen, Make-Up aber auch cg-Szenen.
Auf jeden Fall setzt ein Abrams die Effekte so massvoll ein wie ein Lucas. Das muss halt jeder selber bewerten.
Aber keine Sorge für alle, die cg nicht so mögen: Dennis Muren und auch Roger Guyett (u.a. einer der vfx-Supervisors von ROTS), auch wenn beide (noch) nicht fix bei Episode VII sind, wollen wieder einen stärkeren Mix aus physischen und cg-Effekten bzw. bei letzteren laut Muren perfekte cg-Effekte (ala Davey Jones).
Glaubt ihr eigentlich, dass Abrams eine Beschränkung wegen seiner lens flares kriegt?
Ich hoffe doch.
Für den Schnitt wurde doch schon wer verpflichtet, wer ist das noch mal?
Und ein wichtiger Punkt fehlt noch: Der Kamermann. Ich hätte nichts dagegen, wenn David Tattersall wieder an Bord wäre. Seh gerade Daniel Mindel schein sowas wie der Stammkameramann von Abrams zu sein. Hat neben den zwei Treks und MI3 auch John Carter gemacht. Wäre ne gute Wahl auch.
P.S.: Es gibt Leute, die haben die lens flares im letzten Trek gezählt, wenns stimmt sind es über 1000!
Kaero
Wookiehunter
Ich glaube allerdings nicht, dass Abrams zum Beispiel die Klonsoldaten animiert hätte. So etwas empfinde ich einfach als völlig überflüssig.
Es stimmt aber sicher, dass vieles in der PT ohne CGI gar nicht möglich gewesen wäre. Es gibt auch sehr gute CGI, General Grievous sieht z.B. sehr gut aus. Aber manches kam für mich übertrieben rüber, beispielsweise Kamino, wo die gesamte Umgebung UND die Kaminoaner CGI waren (was wegen der völlig absurden Proportionen der Kaminoaner noch schlechter ausgesehen hat). Ich bin da eigentlich so wie Wookieehunter, dass mich die CGI nur dann stört, wenn das Bild wirklich schon so wie in einem Videospiel aussieht.
(zuletzt geändert am 16.06.2013 um 21:43 Uhr)
@Wookiehunter
Keine Sorge! Jetzt bin ich auch mit dem Thema durch...
@Darth Pevra
Alles richtig. Nur dass mir das in "Zorn..." tatsächlich nahe gegangen ist, weil ich "diese" Figuren schon lieben gelernt hatte. Für die "neuen" Versionen dieser Personen kam das einfach zu früh. In "Zorn..." wurde man zudem mit der Trauer (und einer gewissen Hoffnung) aus dem Kino entlassen. Bei "...Darkness" war durch die Tribble-Szene doch schon im Vorhinein klar, wie es ausgehen würde. Und da wiederhole ich mich gern: Ich mag Filme nicht, die erkennen lassen, dass die Macher das Publikum für unintelligent halten.
@Bernd Dötzer
Die Änderungen an Filmen, die nach Testvorführungen vorgenommen wurden, sind nicht immer so, wie ich es mir gewünscht hätte - was man manchmal schön an alternativen Enden auf DVDs etc. sehen kann. Das ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass solche Testvorführungen mit einem 08/15-Publikum durchgeführt werden... Gut, das könnte man ja anders handhaben. Aber welche Art von Fans sollte man denn auswählen? Und ob man bei einem Fan-Publikum tatsächlich auswertbare Ergebnisse bekommen könnte? Deine Beispiele sind gut. Doch bei den Prequels wäre es auch noch so gewesen, dass das Publikum "nur" aus OT-Fans bestanden hätte, da es was anderes ja noch gar nicht gegeben hat. Heute sieht das schon anders aus. Und selbst wenn man sich in die gute alte Zeit zurückversetzt: Ich kann mich noch gut erinnern, wie viele die Offenbarung Vaders, dass er Lukes Vater sei, extrem negativ fanden, und hofften, dass es sich als Lüge herausstellen würde. Auch da hätte ein Testpublikum evtl. Fatales bewirken können.
Trotzdem finde ich deine Idee sehr sympathisch. Aber: Es wird nicht so kommen, dass ich dir doch klar, oder?
P.S.
Oh nein, wie kannst du sowas sagen?!? "Tanz der Teufel" ist so genial - und der neue "Evil Dead" so ein Müll! Das beste war, dass im Abspann das Tonband aus dem Original zu hören war...
@Anakin 68
Danke für die Deutsch-Österreichische Vermittlung...
Bzgl. Lucas' Beteiligung habe ich ja schon mit dem Zitat weitergeholfen. Das "Telefon" ist doch da auch eher nur ein Symbol...
Darth Jorge
Ich teile die Skepsis von Darth Jorge bezüglich eines etwaigen Mitspracherechts eines Fan-Testpublikums aus folgenden Gründen:
1) Die Meinung des Fandoms ist nicht repräsentativ für die breite Masse, die SW letztendlich anvisiert. Vergessen wir bitte nicht, dass es beim Film nicht nur um Kunst geht, sondern auch um das Einspielen von sehr hohen Produktionskosten. Durch den Geschmack des Fandoms alleine ist das nicht zu bewerkstelligen.
2) Es herrscht selbst innerhalb des Fandoms keine einhellige Meinung darüber, was an SW gut oder schlecht ist. Solange es keine Konsens unter dem Fandom darüber gibt, was wünschenswert wäre, macht auch eine Einflussnahme keinen Sinn.
3) Der breiten Masse ist es einfach egal, ob Han oder Greedo zuerst schießt oder nicht. Vielen wäre es nicht einmal aufgefallen, wären sie nicht ausdrücklich darauf hingewiesen worden. Solche oder ähnliche Kontroversen mögen vielleicht die Gemüter der Fans erhitzen, für die breite Masse sind sie hingegen nicht von Belang.
Seit der Veröffentlichung der PT hat es immer wieder Versuche seitens des Fandoms gegeben, SW zu "demokratisieren". Ich finde es absolut OK, wenn Fans ihre eigenen Ideen und Vorstellungen durch Fan-Cuts udgl. für sich selbst produzieren, wenn sie glauben, ihr Produkt sei damit besser als das Original. Allerdings halte ich nichts von einer Einflussnahme von solchen Fan-Ideen auf den finalen Film. Da sind mir einfach zu viele (oftmals fragwürdige) Köche am Brei.
By the way: Ich versuche mir gerade ein "repräsentatives" Testpublikum aus SW-Fans vorzustellen, das den nächsten SW-Film verbessern möchte: Das Spektrum würde vom Hardcore-OT-Fan, der schon damals die Ewoks nicht ausstehen konnte, bis hin zum neunjährigen Möchtegern-Anakin reichen, der Jar Jar Binks cool findet, reichen. Was sollte dabei schon rauskommen? Nee, lieber nicht...
(zuletzt geändert am 17.06.2013 um 01:12 Uhr)
DerAlteBen
Ich finde es gut, dass George sich so über Abrams äußert. Klar ist das nur logisch und sinnvoll, aber es gibt auch einige Beispiele, wo große Vorgänger solche Worte nicht über die Lippen bekommen oder wenn dann nur in Verbindung mit Mahnungen oder Ratschlägen. Diese offen kommunizierte Unterstützung finde ich gut!
@Darth Pevra: Ich möchte diese Diskussion sicher nicht wieder anheizen, nur ein kleiner Kommentar. Ich denke, es liegt in der Natur der Sache, dass es unglaublich vielfältige und unterschiedliche Betrachtungs- und Interpretationsweisen von Kunst und Kultur gibt (und als solches sind Filme wohl sicherlich einzuordnen). Über Inhalt und Botschaft von Kunst kann man natürlich (leidenschaftlich) debattieren, aber letztendlich ist es immer wichtig im Auge zu behalten, dass jede Sichtweise auf ihr Art ihre Berechtigung hat und Respekt verdient.
Es gibt nicht "die eine" Sichtweise, die allgemein verbindlich wäre und jeder der es nicht so zu sehen vermag, weicht irgendwie von der Norm ab. Viel eher gibt es unzählige ganz persönliche Interpretationsarten und diese zu respektieren ist es, was Meinungsfreiheit, Freiheit der Kunst und Demokratie so stark macht (im Gegensatz zu totalitären Systemen, die sich immer anmaßen, Kunst auf eine feststehende Weise deuten zu wollen).
Diese enorme Bandbreite von Kunst zeigt sich zum Beispiel am Gebrauch von William Ernest Henley Gedicht "Invictus", an Joseph Haydns "Kaiserhymne", an Bildern, Symbolen und vielem mehr.
Insofern respektiere ich deine (und jede andere) Sichtweise auf Star Wars voll und ganz, bin aber auch der festen Überzeugung, das gleiche Privileg sollte für alle Zugänge zu Krieg der Sterne gelten und dass in diesem Zusammenhang moralische Wertungen über die Sichtweisen anderer nicht sehr fair sind, denn man kann nicht wissen, wie die anderen aus ihrem eigenen Hintergrund und auf ihre eigene Weise zu dem jeweiligen Werk stehen und was es für sie bedeutet.
Noch einmal um das ganz klar zu sagen: Ich respektiere deine Sichtweise und verstehe sie auch, bitte dich aber, auch andere Sichtweisen ebenso zu respektieren und vielleicht zu verstehen zu versuchen, jedenfalls sie aber nicht in tendenziell abschätziges Licht zu rücken (was du wahrscheinlich auch gar nicht absichtlich tust, ich will dir nichts unterstellen, es wirkt nur einfach manchmal so).
Was die neuen Star Trek-Filme möchte ich dir übrigens voll und ganz zustimmen, ich hab die auch genau so empfunden wie du es beschreibst! Auch beim Einsatz vom CGI bin ich ganz bei dir! Vielleicht bekommen wir ja Sequels, die uns beiden so richtig zusagen !
benny
Ich nehme hier auch keinem Menschen seine Meinungsfreiheit weg. Es steht mir allerdings gleichfalls frei, mich so über andere Meinungen zu äußern, wie ich das wünsche. Wenn jemand behaupten würde, Michael Corleone wäre ein Held, würde ich mir mit diesem jemand ebenso erbitterte Debatten liefern.
@ Darth Jorge
Ich glaube auch nicht, dass der Abrams von uns wollte, die Szene "für voll" zu nehmen. Denn jeder, der den Zorn kennt, weiß doch, dass der Tod des Charakters nicht von langer Dauer ist. Auf mich hatte die Szene trotzdem eine emotionale Wirkung, weil darin einfach die Freundschaft der Protagonisten mal wieder schön rübergekommen ist. Was den Zorn des Khans angeht, war dort Spocks Tod wunderbar inszeniert, für voll nehmen kann man ihn aber auch nicht, weil Spock ja gleich im nächsten Film auf wundersame Weise wiederaufersteht. Wenn man als Zuschauer irgendwo betrogen wurde, dann noch am ehesten in ST III.
(zuletzt geändert am 17.06.2013 um 09:32 Uhr)
@Wookiehunter:
Ich hab lieber 5-6 schlechte cgi-Szenen als 1000 lens flares, wo man nichts mehr sehen kann.
@Darth Pevra:
Wenn du glaubst, Kamino wirkt übertrieben, weil die gesamte Umgebung und die Aliens cg sind, dann kritisierst du auch reale sets und physische Modelle:
http://www.theasc.com/magazine/sep02/brave/index.html
Und einfach mal die production videos von AOTC rauskramen und schauen, was für sets gebaut wurden.
Und das Videospielargument find ich immer lustig: Bitte zeigt mir solche Konsolen/Computer, will ich haben!!
Ich geb dir aber Recht, es gibt schon ein paar Szenen speziell in AOTC, die einfach schlecht aussehen (die "Zeckenkuh", keine Ahnung wie das Vie wirklich heisst: Im Standbild schuat es noch sehr gut aus, aber die Animation ist leider sehr schlecht).
Ist Disney eigentlich bekannt für Testvorführungen? Ich kanns mir bei Star Wars aber eh nicht vorstellen.
Kaero
@Darth Pevra: Natürlich steht dir das frei und das kann auch (wie geschehen) zu leidenschaftlichen und interessanten inhaltlichen Diskussionen führen! Daraus auf die persönlichen Ansichten oder Gründe anderer zu schließen oder ihnen zu unterstellen, sie würden sich einen Film schönreden (sprich anzudeuten, ihr Zugang sei irgendwie intellektuell weniger wert und weniger zutreffend als die eigene Sichtweise) finde ich persönlich nicht so fein. Wie gesagt verstehe ich beispielsweise deine Position, diskutiere auch gerne inhaltlich mit dir und respektiere sie voll und ganz, auch wenn ich persönlich anderer Meinung bin. Trotzdem hat dein Zugang natürlich absolut die gleiche Wertigkeit wie meiner oder ganz andere, alle sind auf ihre Weise durchdacht, vernünftig und verständlich!
Ich möchte aber noch einmal wiederholen, dass ich gerne mit dir diskutiere und deine Meinungen auch sehr schätze (denn sie sind in der Tat immer sehr gut durchdacht und begründet!). Es geht mir allein um den Hinweis, dass auch andere sich bei ihrer Meinung durchaus etwas denken und es für eine Diskussion angenehm ist, wenn alle Beteiligten als für durchdachte Positionen intellektuell fähig anerkannt werden (und sich nicht zwangsläufig etwas schön denken, nur weil sie aus ihren Gründen eben etwas anderer Meinung sind).
#StarTrek: Ich stimme dir zu. Vor allem hat Kirk sich ja nicht in dem Wissen geopfert, danach durch das Superblut wiederbelebt zu werden. Insofern hatte die Handlung und die Szene meines Erachtens alle emotionale Kraft und Wirkung, die sie haben sollte. In Verbindung mit Spocks Vulkanabenteuer zu Beginn, war das ein wunderbare Story-Bogen, hat mir sehr zugesagt!
benny
@Darth Pevra
Ich sage ja auch nicht, dass mich die Szene in "...Darkness" überhaupt nicht angerührt hat. Nur wäre sie ja wohl deutlich effektiver gewesen, wenn sie erst in Teil 3 oder 4 gekommen wäre und - insbesondere - wenn man den Zuschauern die ReAnimations-Möglichkeit nicht so plump (Tribble-Szenen) auf's Auge gedrückt hätte. Mit der Struktur eines Romans verglichen wäre dies ja so: In einem Kapitel erleben wir das vermeintliche Dahinsiechen eines Protagonisten. Im gleichen Kapitel (allerhöchstens im Kapitel davor!) beschäftigt sich eine weitere Hauptperson mit einer wenig nachvollziehbaren Versuchsreihe: Zum einen haben die nämlich gerade andere Probleme und zum Zweiten fragt man sich, ob es wohl eine Standardprozedur ist, eine unbekannte Substanz an toten Tribblen auszuprobieren: "Doktor McCoy, haben sie schon den Tribble-Test gemacht?"; "Oh, nein, den muss ich noch schnell durchziehen, allein schon für die Akten..."
So, und nur ein (!) Kapitel nach der Todesszene werden diese beiden Ereignisse verbunden, um den Helden aus dem Jenseits zurückzuholen! Da kann man doch nur sagen: Dramaturgie: 6! Setzen!
Und warum werden wir in ST3 betrogen? Weil Spock zurückkehrt?!? Ich muss einer Autorin ja wohl nicht sagen, dass der vermeintliche Tod von Helden oder deren tatsächliche Rückkehr aus dem Jenseits ein klassisches Motiv der erzählenden Kunst ist: Sei es in ursprünglich mündlich tradierter Mythologie oder den Sagen der Antike - bis hin zu Superhelden-Comics, Harry Potter, Dallas (!) und eben Star Trek (Spock) und Star Wars (Darth Maul)... Mit solchen Plot-Elementen zu hadern, ist ein hoffnungsloses Unterfangen.
Zitat:
"Was den Zorn des Khans angeht, war dort Spocks Tod wunderbar inszeniert, für voll nehmen kann man ihn aber auch nicht, weil Spock ja gleich im nächsten Film auf wundersame Weise wiederaufersteht."
Aber dort war es ja trotzdem ganz anders. Schließlich wurde man mit einem toten Spock aus dem Kino entlassen - und wäre der Film ähnlich enttäuschend wie sein Vorgänger gewesen, wäre er wohl auch tot geblieben. Die Fans konnten hier schon echte Sorge haben. Mal abgesehen davon, dass er ja auch ganz anders hätte zurückkehren können. Vielleicht hätte Nimoy nicht zu seiner Rolle zurückkehren wollen, was eine Übertragung von Spocks Geist in eine andere Person nötig gemacht hätte. Eine Lösung, die den Fans einen anderen Schauspieler beschert und sie sicher nicht so glücklich gemacht hätte. Erst zwei Jahre später konnte man entsprechend aufatmen.
Bei dem in Karbonit eingefrorenen Han Solo mussten wir sogar drei Jahre bangen - und auch da hätte die reale Möglichkeit bestanden, dass wir auf ihn hätten verzichten müssen, da man seine Rückkehr ja von Fords Entscheidung abhängig gemacht hat. Eben genau der Fakt, dass man ihn nicht für einen weiteren Film unter Vertrag hatte, war der Grund für seine Tiefkühlung...
Jetzt bitte mal ohne Polemik. Und ich will auch gar nicht immer Recht behalten. Aber du kannst die beiden Todesszenen doch nun wirklich nicht so über den Kamm scheren und am Ende sogar der neuen Variante den Vorzug geben, oder?
Darth Jorge
@benny
Aber nicht jede Interpretation ist zulässig. Eine Interpretation muss sich auch mit "sichtbaren" Indizien untermauern lassen. Dies heißt nicht, dass nicht mehrere Interpretationen möglich wären, aber es heißt, dass man nicht beliebig interpretieren kann. Es gibt Interpretationen, die man deutlich als falsch herausstellen kann: Wenn man z.B. die Nazi-Ästhetik des Imperiums als visuelle Verbindung zu diesem menschenverachtenden Regime interpretiert, ist das offensichtlich und absolut legitim. Wenn man Luke, der an der Unterseite der Wolkenstadt an einer Antenne baumelt, mit dem gekreuzigten Jesus vergleicht, ist das legitim, aber sicher schon recht weit hergeholt. Aber Indizien lassen sich finden. Wenn (wie letztens hier mal verlinkt) eine Person Chewbacca am Ende von Ep.4 als Hitler-Persiflage interpretiert, ist dies so weit hergeholt und so wenig herauslesbar, dass man diese Interpretation ablehnen darf und muss. Da ist nichts heraus- sondern etwas hineingelesen worden.
Unser Fall ist aber eigentlich etwas anders gelagert:
Darth Pevra stellt fest, dass die Jedi sich an einem nicht ausreichend gerechtfertigten Krieg beteiligen und zudem bedenkliche Mittel einsetzen. Dem kann man nun überhaupt nicht widersprechen. Ganz im Gegenteil.
Dann stellt sie heraus, dass die Jedi durchaus auch als Helden dargestellt werden. Auch dieser Aussage kann man nicht widersprechen.
Dass diese beiden Fakten bedenkliche Verknüpfungen eingehen könnten, liegt natürlich auf der Hand. Darth Pevra geht nun hin und behauptet, dass das Ergebnis dieser Faktoren ist, dass die kriegsverbrecherischen Taten der Jedi als Heldentaten glorifiziert werden. Differenziert begründet wird dies nicht. Wenn Indizien in eine andere Richtung angebracht werden, erfolgt schnell ein Rückzug auf das Motto: Wer das nicht sieht, dem ist nicht zu helfen.
Faktoren, die in eine entsprechende Bewertung einfließen müssten, werden ignoriert: Dass die von ihr als Sklaven bezeichneten Klone eher Vertretern eines genretypischen Söldner-Clan gleichen, die eine entsprechende Mentalität an den Tag legen; dass die "Übermenschentümelei" bei Figuren mit "übermensch"lichen Kräften ebenfalls genretypisch ist etc.
Viel wichtiger ist aber doch, dass die Filme genau dies schließlich unterwandern! Es ist doch gerade die deutlich herausgearbeitete Hybris, des sich selbst für einen Übermenschen haltenden Anakins, die den Sieg des Bösen charakterisiert. Und auch die Selbstgefälligkeit der Jedi wird (schon in Ep.1) immer wieder aufgezeigt und dazu genutzt, deren vermeintliche Autorität zu demontieren. Das Ende von Ep.3 spricht eine deutliche Sprache und ist absolut unmissverständlich: Die Jedi - als Institution - sind keine Helden!
Dass sie als tragische Figuren gezeichnet werden, ist ein weiterer Kritikpunkt. Dass sie in ihrer Verblendung gedacht haben könnten, dass diese Maßnahmen nötig sind, um Schlimmeres zu vermeiden, wird nicht akzeptiert. Statt dessen werden sie mit dem KKK verglichen, obwohl es nachweisbar Szenen gibt, in denen sie deutlich mit ihrer Rolle hadern - und keine, in der auch nur ein Jedi andeuten würde, wie sehr er doch von dem Vorgehen überzeugt wäre, geschweige denn, wie sehr ihn dies mit Stolz erfüllen würde. Dass sie sich schuldig gemacht haben, steht außer Frage. Ob man ihnen am Ende noch mit Sympathie begegnen kann, muss jeder für sich selbst entscheiden, ihnen aber ohne aufzeigbare Indizien zu unterstellen, sie hätten bewusst mit destruktiver Absicht gehandelt, ist nicht legitim.
Dass sie dann noch davon ausgeht, Lucas persönlich würde eine entsprechende Unmoral mit den Filmen propagieren wollen, lässt mich ratlos zurück. Denn wenn man das Autorenprinzip tatsächlich mal hier zur Anwendung kommen lässt (was ja für eine Interpretation eigentlich unwesentlich ist), so kann man doch nur feststellen, dass Lucas' persönlich geäußerte Überzeugung, dass man Autoritäten gegenüber misstrauisch eingestellt sein sollte, eine durch viele Indizien gestützte Entsprechung in den Filmen findet.
Fazit: Es geht hier gar nicht so sehr um eine Interpretation, sondern um persönliche und zudem weltliche Moralvorstellungen, die auf Situationen einer Fantasy-Welt übertragen werden. Das ist grundsätzlich ja auch ok und ich finde das ja auch - wie man an den Texten sieht - recht spannend. Jedoch darf man nicht außer Acht lassen, dass der Vergleichbarkeit dieser Welten Grenzen gesetzt sind. Zudem sollte man ausreichend Belege dafür haben und nur aufzeigbare Indizien anführen - und diese nicht durch vermutete Intentionen ergänzen. Aber selbst wenn man da mal Fünfe grade sein lässt: Es geht immer noch um Moral! Und Moral ist ein schlechtes Kriterium für die Beurteilung eines Films.
Moral beginnt mit der Tasse Kaffee! Ist man schon moralisch verwerflich, wenn man Kaffee trinkt, der nicht fair gehandelt wurde? Ich meine das gar nicht polemisch. Das ist ein philosophisch relevantes Thema.
Doch bezüglich moralischer Grenzlinien wird es immer Grabenkämpfe geben - und das ist auch gut so!
Darth Pevra hat ja auch nichts anderes getan, als ihren moralischen Punkt anzuwenden. Für sie ist es nicht hinnehmbar, dass die Jedi sich diesem Krieg angeschlossen haben. Und da geht es mir, wie ihr. Die Schuld der Jedi ist überdeutlich! Dass ich ihnen trotzdem weniger feindselig gegenüber stehe, liegt an meiner persönlichen Erkenntnis, dass man es sich nicht leicht machen sollte, über jemanden den Stab zu brechen, wenn man nicht sicher sein kann, wie man in der Situation selbst reagiert hätte. Wir schauen auf die Ereignisse der PT nur von außen - und wirklich groß ist die Beurteilungsgrundlage nun wirklich nicht. Die Filme geben uns da nur unzureichend Informationen. Doch welche Haltung würde man selbst einnehmen, wenn man vor einer existenziellen Entscheidung stehen würde, deren Konsequenzen man nicht zur Gänze überblicken könnte. Würde man moralisch richtiger handeln, wenn man sich verweigert, oder macht man sich dadurch schuldig, dass man in einer Krisen-Situation keine Position bezieht? Eine Position von der man erst später wissen wird, ob sie die richtige war.
Darth Pevra scheint sich da recht sicher zu sein und urteilt daher ohne Selbstzweifel über andere (zumindest über die Jedi). Dass das Thema einen persönlichen Trigger bei ihr gedrückt hat, zeigt ja schon die Tatsache, dass sie gar nicht von Unmoral redet, sondern von "Dreck"! Höre ich da jemanden "Hybris" rufen?
Den letzten Absatz möchte ich ausdrücklich nicht als Stichelei verstanden wissen, sondern als ironische Sympathiebekundung! Denn abschließend kann ich nur Darth Pevra und allen anderen danken, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben. Wie großartig, dass man durch sowas dazu gebracht wird, vieles noch mal zu überdenken! Ich persönlich fand unseren Austausch emotional und intellektuell als sehr befriedigend...
Darth Jorge
"Dass diese beiden Fakten bedenkliche Verknüpfungen eingehen könnten, liegt natürlich auf der Hand. Darth Pevra geht nun hin und behauptet, dass das Ergebnis dieser Faktoren ist, dass die kriegsverbrecherischen Taten der Jedi als Heldentaten glorifiziert werden. Differenziert begründet wird dies nicht. Wenn Indizien in eine andere Richtung angebracht werden, erfolgt schnell ein Rückzug auf das Motto: Wer das nicht sieht, dem ist nicht zu helfen."
Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe Folgendes gesagt:
Die Jedi sind Kriegsverbrecher > Fakt
Die Jedi werden gleichzeitig als Helden dargestellt > auch Fakt
> logischer Schluss: In Lucas Filmen werden Kriegsverbrechen als Helden dargestellt.
Ich sehe nicht im Mindesten, dass mich dabei irgendjemand widerlegt hätte. Im Gegenteil lese ich hier ständig nur Geschwätz über die Intentionen und die Motive der Jedi (lauter "Rechtfertigungen und Entschuldigungen", wie sie sich auch Verbrecher immer gerne ausdenken, sind ja immer die andern schuld, man hat es nicht so gewollt, man hatte gar keine andere Wahl usw.), die für mich jedoch vollkommen irrelevant sind, weil das die Schuld keineswegs wegwischt. Man sagt ja auch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht." Bei Kriegsverbrechen kenne ich keine Toleranz, denn das ist eben nicht damit vergleichbar, im Supermarkt mal eine Zahnpastatube zu klauen. Übrigens könnte ich genauso theoretisieren, dass die Jedi all das getan haben, um ihre eigene Macht zu schützen - Hinweise gäbe es dafür genug. Ist aber genauso unerheblich.
"Viel wichtiger ist aber doch, dass die Filme genau dies schließlich unterwandern! Es ist doch gerade die deutlich herausgearbeitete Hybris, des sich selbst für einen Übermenschen haltenden Anakins, die den Sieg des Bösen charakterisiert. Und auch die Selbstgefälligkeit der Jedi wird (schon in Ep.1) immer wieder aufgezeigt und dazu genutzt, deren vermeintliche Autorität zu demontieren. Das Ende von Ep.3 spricht eine deutliche Sprache und ist absolut unmissverständlich: Die Jedi - als Institution - sind keine Helden!"
Und was ist mit dem Senat und den galaktischen Bürgern? Wenn für mich eines in der PT rausgekommen ist, dann dass die gewöhnlichen Bürger entweder hilflos oder ahnungslos sind. Anscheinend haben nur die Jedi die Macht, irgendetwas zu bewirken, denn alle anderen sind ja zu schwach oder zu blöd.
(zuletzt geändert am 18.06.2013 um 14:20 Uhr)
Was Star Trek 3 betrifft, war die Wiederauferstehung deswegen ein kleiner Publikumsbetrug, weil ja bislang der Tod im Star Trek Universum für normale Wesen endgültig war. Wenn man die eigenen Regeln bricht, ist das doch nie gut, auch wenn es in diesem Fall wohl entschuldbar war (so viel ich weiß, wusste man nicht, dass es überhaupt einen dritten Teil geben würde). Trotzdem bleibt es für mich ein etwas größerer Publikumsbetrug als jetzt die Wiederauferstehung in Into Darkness.
Die Dramaturgie scheint auch für viele funktioniert zu haben, wenn ich mir Rottentomatoes anschaue. Nicht jedes Element gefällt jedem Zuschauer, das war immer so und wird auch immer so sein. Ich persönlich habe die Szene jedenfalls berührend gefunden, gerade weil ich die Freundschaft zwischen Kirk und Spock schon gespürt habe.
@Darth Pevra:
Zu deiner ersten Prämisse, wonach die Jedi "Kriegsverbrecher" seien:
Unter "Kriegsverbrechen" versteht man nicht, Soldaten um der öffentlichen Sicherheit und der staatlichen Integrität willen in den Tod zu schicken, sondern (gemäß Genfer Konvention und Haager Landkriegsordnung) das gezielte Töten von Zivilisten, den Einsatz von biologischen oder chemischen Kampfstoffen, das systematische Aushungern der Zivilbevölkerung, die Behinderung humaniärer Hilfe, Geiselerschießungen, das Bombardieren unverteidigter Städte, der systematische Raub oder die Zerstörung von Kulturgütern, Völkermord und neuerdings auch Massenvergewaltigungen.
Ich fürchte, liebe Darth Pevra, mit dieser Anklageschrift müsstest du wohl als Richterin im Haager Kriegsverbrecher-Tribunal, die Jedi freisprechen müssen. Insbesonder deshalb, da die Jedi als Generäle - selbst im Falle eines zutreffenden Anklagepunktes - der vollen Weisungsbefugnis des oberbefehlshabenden Kanzlers und des Senats unterstanden sind, der letztendlich die Klonkriege aufgestellt, genehmigt und angeordnet hat. Die Jedi hatten eben NICHT die alleinige Macht in der Republik, was ja auch ihr Problem war und letztendlich zu ihrem Verhängnis wurde.
Zu deiner zweiten Prämisse, wonach die Jedi als "Helden" dargestellt werden:
Dazu sind eigentlich gar keine völkerrechtlichen Erläuterungen vonnöten. Wie kann jemand als Held gelten, der selbst zum Opfer eines Kriegsverbrechens geworden ist, nämlich durch die gezielte Erschießung (siehe Definitionspunkt oben) der Jedi im Zuge der Order 66?
Kurzum: Wie du siehst, sind beide deiner Prämissen falsch, womit auch deine logische Schlussfolgerung, nämlich dass in Lucas` Filmen "Kriegsverbrecher als Helden dargestellt werden", falsch ist.
Fiat justitia pereat mundus.
DerAlteBen
Sklaven in den Krieg zu schicken ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wenn das dann im Rahmen eines Krieges passiert, ist es ein Kriegsverbrechen. Das allein wäre schon Grund genug, um den Jedi-Generälen eine sehr harte Strafe aufzubrummen, wenn nicht auch noch Massenmord als Anklage dazukäme. Du kannst gerne nachlesen, aber Sklaverei wird als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet, ist also eines der übelsten Vergehen, die überhaupt existieren.
Übrigens ist das "Befolgen von Befehlen" keine Entschuldigung, bei der man bei einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit üblicherweise einen Freispruch erwirken könnte.
Als Helden werden die Jedi sehr wohl dargestellt. Da brauchst du gar nicht so zu tun, als wäre das nicht der Fall, denn damit würden wir hier nur Zeit verschwenden. Immerhin wird mit der Bezeichnung auch geworben:
http://www.amazon.de/Star-Wars-Clone-Republic-Heroes/dp/B002GHB2SO
Wenn du schon ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" (wie Sklaverei) in den Klonkriegen ortest, dann solltest du es auch so bezeichnen, denn "Kriegsverbrechen" sind eben etwas ganz anderes und trifft mit Sicherheit nicht auf die Jedi zu. Weshalb sich die Jedi nicht den Anordnungen des Kanzler und dem Senat widersetzt haben, hatten wir eigentlich schon geklärt.
DerAlteBen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit (üblicherweise Vertreibung, Freiheitsentzug, Folter, Sklaverei) können im Gegensatz von Kriegsverbrechen auch außerhalb militärischer Kampfhandlungen stattfinden. Im Nürnberger Prozess wurden diese sogar als eigener, unabhängiger Strafbestand gegen die Nazis erhoben, da ja die Juden nicht an der Front, sondern in Konzentrationslagern starben.
Ich nehme einmal an, dass du mit "Sklaverei" die Klonarmee meinst. Diese Gleichsetzung ist insofern problematisch, da juristisch, völkerrechtlich und somit auch ethisch unklar ist, was "Klone" überhaupt sein sollen bzw. welche Rechte oder Pflichten ihnen zufallen. Solche Rechtssubjekte existieren gegenwärtig gar nicht und sind daher pure Fiktion. Man könnte eventuell die Klone aus heutiger Rechtsdiktion als "Berufsarmee" betrachten. Wenn dem so wäre, dann wäre ihr Einsatz vollkommen legitim, zumal deren Einsatz zum Zwecke der Landesverteidigung oder der humanitären Intervention ja auch in Deutschland und Österreich ernsthaft diskutiert wurde. In diesem Falle träfe den Jedi erst recht keine Schuld.
Man könne die Klone natürlich auch als willenlose Befehlsempfänger betrachten, die der Republik einfach nur als "Kanonenfutter" dienen. Dann wären sie per definitionem aber keine "Sklaven", da Sklaverei voraussetzt, dass jemand gegen seinen Willen und Überzeugung zu einer Handlung gezwungen wird. Die Klone haben aber keinen eigenen Willen. Sie wurden so geschaffen, dass sie in blindem Gehorsam alles tun, was ihnen befohlen wird. Dies entspräche aus heutige Sicht am ehesten einer "Wehrpflicht", da ja Soldaten beim Heer auch dazu erzogen werden, dem Gehorsam Folge zu leisten, ob es ihnen gefällt oder nicht. Aber auch das ist völlig legitim, sofern dieses "Gewaltmonopol" des Staates der republikanischen Sicherheit und Integrität dient.
Trotz dieses Sachverhalts bleibt natürlich - und ich nehme an, dass dies dir die ganze Zeit am Herzen lag - eine beklemmende Frage im Raum stehen: Wozu der ganze Wahnsinn? Warum mussten Tausende um der Freiheit und Sicherheit willen ihr Leben lassen?
Ganz einfach: Weil der Kanzler es so wollte. Er opferte die Demokratie seinem "ersten galaktischen Imperium" und beerdigte die Jedi gleich mit.
(zuletzt geändert am 18.06.2013 um 17:58 Uhr)
DerAlteBen
Für mich sind die Klone ganz eindeutig Sklaven, da sie denkende und fühlende Menschen sind. Wenn ein Mensch von frühester Kindheit an gefügig gemacht und gedrillt würde und später als Erwachsener kämpfen "möchte" (weil er eben darauf konditioniert wurde), wäre das für mich genauso ein Sklave (und ich denke, das werdet ihr ganz ähnlich sehen), daher muss das meiner Meinung nach auch für die Klone gelten.
Außerdem sind Klone genetisch gesehen genau das gleiche wie eineiige Zwillinge. Nur dass in diesem Fall die Klone auch noch modifiziert wurden, was die Sache eigentlich ethisch schlimmer macht, nicht weniger schlimm.
Irgendwie erinnert mich das Ganze gerade an Brave New World, falls jemand das Buch gelesen hat. Da wurde Embryos während ihrer Entwicklung Alkohol eingeflößt, damit sie dumm bleiben und später bessere Arbeiter hergeben, die aufgrund ihrer mangelnden Intelligenz nicht imstande sind, sich gegen die herrschende Klasse aufzulehnen.
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