Die Filmindustrie steht an der Schwelle eines gewaltigen Umbruchs, zumindest wenn George Lucas und Steven Spielberg Recht behalten. Die beiden Kinolegenden sprachen gestern an der Universität von Südkalifornien bei einer Podiumsdebatte über ihre Sicht auf die Filmwirtschaft und ihre Zukunft. Spielberg legte vor und sah schon aufgrund der begrenzten Aufmerksamkeitsspanne des Publikums massive Veränderungen voraus:
Aktuell investiert ein Studio lieber 250 Millionen in einen Film, weil es hofft, damit richtig Geld zu verdienen, als einige kleinere, interessantere, persönlichere Filme zu produzieren, die am Ende vielleicht unbemerkt untergehen. Es wird eine Implosion geben, wenn drei oder vier oder vielleicht sogar ein halbes Dutzend dieser Riesen-Filme komplett abstürzen, und das wird die allgemeine Grundhaltung radikal verändern.
Lucas stimmte seinem alten Freund zu und erklärte, es werde eine Welt geben, in der ein Kinobesuch ein Event sein werde, wie es heute ein Stadionbesuch ist:
Das wird dann dazu führen, dass es weniger Kinos gibt. Größere Kinos mit netten Annehmlichkeiten. Der Preis für eine Eintrittskarte wird entsprechend steigen, auf 50 oder vielleicht 100 oder 150 Dollar. Und das wird dann das sein, was wir als Filmgeschäft bezeichnen. Alles andere braucht nicht einmal mehr Fernsehsender, sondern läuft über das Internet. Für die Zuschauer wird es damit interessantere Angebote geben als im Kino. Die man noch dazu immer abrufen kann, wenn man es will. Gleichzeitig wird es aber ein Nischenmarkt sein, d.h. man kann dort Risiken eingehen und Konzepte wagen, die vielleicht nur eine kleine Zielgruppe ansprechen.
Alles was man braucht sind eine Million Zuschauer. Auf die ganze Welt gerechnet, ist das gar nichts. Und jetzt kann man damit Geld verdienen, was früher nicht der Fall war.
Spielberg sah den Übergang nicht ganz so krass:
Früher, als ich anfing Filme zu machen, war es so, dass meine Filme ein Jahr im Kino zu sehen waren, zumindest bei den richtig großen Erfolgen. Jäger des Verlorenen Schatzes war ein Jahr in den Kinos, E. T. noch vier Monate länger. Damals war die Gesamtlage einfach phantastisch.
Heute sind Filme zwei Wochen nach dem Kinostart im Hotel-Fernsehen zu sehen. Letzten Endes wird es dazu kommen, dass Filme an einem Tag im Kino und für den Hausgebrauch veröffentlicht werden, und dann wird es Preisvarianten geben: 25 Dollar für den nächsten Iron Man und vielleicht nur 7 für einen Film wie Lincoln.
Lucas meinte zu diesem Zeitpunkt, Filme wie Lincoln würden künftig nur noch im Fernsehen zu sehen sein, worauf Spielberg antwortete:
Wir standen kurz davor. Frag mal bei HBO: Wir standen so kurz davor.
Dennoch sieht Lucas die Lage insgesamt eher positiv:
Dies ist die beste Lage, die wir uns wünschen könnten. Natürlich ist das ein totales Chaos, aber aus diesem Chaos werden sich phantastische Dinge entwickeln. Und im Moment gibt es viele Möglichkeiten für junge Talente, in diese Branche hineinzukommen und zu sagen: 'Hey, ich denke, ich mache das jetzt mal, und keiner kann mich aufhalten.'
Denn all diejenigen, die jemanden früher aufgehalten hätten, sind tot.
Wer das nun alles für absurd hält, sollte nicht vergessen, dass Lucas noch vor 10 Jahren für seine Vorstellung ausgelacht wurde, die Zukunft des Kinos könnte digital und dreidimensional sein. Mit Zukunftsprognosen kennt sich der Mann allgemein recht gut aus. :-)
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Ziemlich ernüchternde Aussichten...
Und das Schlimme ist, wie Aaron am Ende seines Artikels so treffend sagt, dass es nicht so unwahrscheinlich ist, dass Lucas recht behält...
Seht euch mal aktuelle Kinoticketpreise an: Bei Cinemaxx zahlt man für ein normales Ticket an einem Durschnittstag schon als Erwachsener gut und gerne 7 bis 8 Euro minimal!
Dann gibt es noch Filmzuschläge; Filme die als heiß begehrt gelten sind nochmal soweiso ein, zwei Euro teurer!
Und dann kommen viele von denen unnötigerweise noch in 3D: Da kommt man am Wochenende schon gerne auf 14 Euro!
Die Inflation ist schon deutlich spürbar und schon mit ein Grund, warum so mancher das illegale Streaming im Internet vorzieht.
Und das kann durchaus noch schlimmer werden...
Aber wer soll in Zukunft 100 Dollar (also etwa 97 Euro oder so) für einen Film zahlen, und wenn der noch so gut ist? Das macht doch keiner! Da hätte ich auch echt keine Lust mehr drauf!
Wenn es zu solchen Preisen kommt, wird am Ende garantiert die ganze Filmwirtschaft zusammenbrechen, weil kein Schwein das mehr bezahlen will!
Der Rest des Artikels ist hübsche Nostalgie: Ein ganzes Jahr lang "Raiders" im Kino... was für Zeiten! Ich glaube, der letzte Film, der sich außergewöhnlich lange im Kino gehalten hat, war Camerons "Avatar"...
Nun gut, damals hat´s aber auch extrem lange gedauert, bis so ein Film dann auch ins Fernsehen kam, heute geht das innerhalb von 2 Jahren!
Was einige Studios wohl vergessen: Auch Mini-Budget-Filme können echt Erfolg an der Kasse haben, auch wenn´s kaum jemand glaubt.
Nie vergessen:
Vor nicht ganz so langer Zeit in einem nicht ganz so weit entfernten Land drehte ein junger Filmmacher einen SF-Fantasy-Streifen, der überraschenderweise eine der erfolgreichsten und beliebtesten Filmreihen aller Zeiten ins Leben rufen sollte...
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 13:04 Uhr)
STARKILLER 1138
Redakteur
klingt erst so als ob spielberg und lucas diesen umbruch kritisieren... dann doch nicht?! ja wat denn nun? die beiden haben einen gehörigen teil dazu beigetragen, dass die filmbranche so ist wie sie momentan ist. dass fimprojekte im teuerer und auf den großen finanziellen erfolg abzielen und vielleicht weniger interessant oder persönlicher werden müsste man sich dann auch selbst an die eigene fahne schreiben.
"der mann kennt sich mit zukunftsprognosen aus" ist sicherlich richtig, aber er hat ja auch anscheinend ne menge dafür getan, dass viele sache so eingetreten sind.
Darth Horst
Heutzutage gibt es vielleicht pro Jahr auch viel, viel, viel mehr Filme in den Kinos als in den 70er/80er/90er Jahren. Sehr viele Filme für Kids, natürlich in 3D und jeden Monat mindestens ein Blockbuster-Film. Als Jurassic Park 1 damals im Kino anlief, gab es auch kaum einen Film der es mit JP aufgenommen hat. Terminator 2 war ein Jahr früher glaube ich. Aber Braveheart muss sich sehr lange im Kino gehalten haben. Gut für die Kinos, das es immer mehr Filme gibt. Die Werbung ist sogar auch viel weniger geworden als in den 90ern. Dafür stellenweise aber auch immer seltsamer.
Ich glaube kaum, das das Kino an Bedeutung verliert. Die Filme müssen nur richtig umgesetzt werden, denn teilweise wirken einige wenige Filme etwas plump, wovon man sich vorher mehr versprochen hat.
Jake Sully
Also, bei mir hört der Kinospaß bei sagen wir mal maximal 15 Euro auf! Dann muss das aber auch schon ein 3D-48 Bilder-Toptitel vom Kaliber Avatar 2, Star Wars E7, Hobbit o.ä. sein! Mehr gebe ich keinesfalls aus, zumal es mir einfach auch nicht mehr Wert ist, muss ich ganz klar sagen! Dass ein Kino so groß wie ein Stadion wird, bezweifle ich doch stark, denn seit Jahren gehen Kinos eher den Weg, zusätzlich noch kleinere Aufführungssäle für maximal 50-60 Personen dazuzubauen - wie bei uns vor ein paar Jahren geschehen! Ich glaube somit, dass sich Lucas gewaltig irrt! Könnte sogar eher so kommen, dass das Kino immer mehr absäuft und stattdessen die Heimkinos immer beliebter werden, sodass aktuelle Filme immer schneller auf Bluray erscheinen! Ich wette, dass es schon in 5 Jahren soweit sein wird!
Zudem werden die neuesten 3D-Brillen für Zuhause ein viel besseres Filmerlebnis bieten, da der Betrachter dann praktisch eine riesige Leinwand direkt vor den Augen hat und quasi förmlich in den Film eintauchen kann!
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 13:58 Uhr)
dmhvader
>>Dass ein Kino so groß wie ein Stadion wird, bezweifle ich doch stark....
Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass ein Kinobesuch laut Lucas künftig den Stellenwert eines Konzert-, Opern- oder eben Sportbesuchs haben könnte und entsprechende Preise und Annehmlichkeiten nach sich ziehen könnte (bessere Sitze, bessere Ausstattung, Garderobe, etc.).
dmhvader
Lehtis
Obi Wan 2012
Ich denke auch, dass Lucas und Spielberg quatsch erzählen,
und das ganze richtung Heimkino verlagert wird.
Das ganze läuft dan vielleicht so ab:
Die premiere findet im Kino statt zu einem etwas höherem Preis (20-30€) hier gibt es dann aber auch ein paar Extras (Bessere Sitze,...)
Dann ist erstmal eine Woche Pause und dannach kommen die ganzen Fime im Pay-TV
Viel später in kostenlosen Sendern, aber mit werbe unterbrechung.
Mausdroide
Also ich stimme den beiden vollkommen zu. Man merkt das vorallem am langsamen Aussterben der kleinen Lokalkinos. Bei mir im Kreis gab es mal im Schnitt in jedem größeren Ort mindestens ein kleines Kino (ca. 30 Stück). Geschätzt. Bei mir in der Stadt sogar mal 3. Heute gibt es im gesamten Kreis noch 7 Kinos, wovon nur noch 3 kleine Lokalkinos sind. Der Rest gehört zu großen Ketten wie Cineplex oder Cinemaxx.
Die Leute gehen in der Regel nur noch in die kleinen Kinos, weil sie die Preise so sehr senken mussten, damit sie ihre Zuschauer nicht an die Kino-Ketten verlieren. Gleichzeitig müssen sie versuchen auf dem neusten technischen Stand (zB. 3D oder HFR) zu sein, um auch was bieten zu können. Aber viele kleine Kinos konnten das eben nicht aushalten und sind "ausgestorben". Dabei haben sie eine ganz andere Atmosphäre, finde ich.
Beispiel: Eine Karte in unserem kleinen Lokalkino (in 6 Jahren dreimal den Betreiber gewechselt) kostet im Schnitt 6,00€. Bei 3D Filmen gibt es dann noch einen Aufschlag von 2€. Montags kostet eine Karte sogar nur 4,00€ (3D: 6,00€). Im großen Kettenkino in der Nachbarstadt kostet ein Ticket im Schnitt 8,00€ (3D: +3,00€, Überlänge: +1,80€). Da überlegt man sich zweimal, ob man wirklich lieber in ein etwas größeres Kino geht.
Ich bin ein begeisterter Kinogänger und versuche, mindestens einmal im Monat ins Kino zu gehen. Doch bei Preisen von bis zu 14,00€ (inkl. diverser Aufschläge) wären das immerhin 168€ pro Jahr. Da überlegt man es sich zweimal, ob man das wirklich will.
Um den Bogen zurück zum Thema zu spannen: Wenn das so weiter geht, werden immer mehr kleine Kinos verschwinden, bis es nur noch große Kettenkinos gibt. Zwar werden die kleinen Kinos noch durch den Staat unterstützt, aber das wird auch irgendwann aufhören, wenn niemand mehr dahin geht. Die Preise in den großen Kinos steigen, die Leute bleiben zuhause und sehen den Film im Internet und/oder warten das halbe Jahr auf die DVD/BluRay.
3D war meiner Meinung nach auch ein Art Abwehrreaktion auf das Internet, welches bisher neue Filme nur in 2D präsentieren kann, aber auch das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Traurig, aber wahr.
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 14:40 Uhr)
Also ich bin froh, wenn "Kinos" komplett verschwinden sollten (oder zu einem Randprodukt werden)!.
Als Kinogänger wird man doch nur abgezockt. 13 Euro kostete meine Karte für den Hobbit-Film, die DVD gab es für 6,50 Euro. Das sagt eigentlich alles.
Und heute hat doch eh jeder sein Heimkino zuhause. Lieber gemütlich mit ein paar Freunden einen "privaten Kinoabend" organisieren, als mit 100 anderen Leute in einem großen Saal abgefertigt zu werden. Dazu gehen nochmal Unsummen für Popcorn & Co. drauf.
Würden die Filmstudios mit ihren Kinfos nicht doppelt abzocken (zuerst Kinokarte bezahlen, dann DVD/Blu-Ray), würde es schon heute keine Kinos mehr geben!
Ich gehe auch nur noch ein bis zweimal im Jahr ins Kino, wenn große Blocksbuster wie Harry Potter oder der Hobbit laufen. Den Rest schaue ich auf DVD, die ich mir irgendwann für 5 Euro im Handel hole. Kino braucht kein Mensch mehr. Altmodisches Zeugs, dass aus einer Zeit VOR der DVD und vor Flatscreens stammt.
Werde die Kinos nicht vermissen. Hoffentlich haben Lucas und Spielberg recht!!!
Pepe Nietnagel
@Pepe Nietnagel:
"Kino braucht kein Mensch mehr. Altmodisches Zeugs, dass aus einer Zeit VOR der DVD und vor Flatscreens stammt."
--> Wow! Schon mal etwas von "Kultur" gehört? Bei deiner vernichtenden Meinung zum Thema Kino, frag ich dich gar nicht erst, was du vom Theater oder Konzerten hälst
"Lieber gemütlich mit ein paar Freunden einen "privaten Kinoabend" organisieren, als mit 100 anderen Leute in einem großen Saal abgefertigt zu werden."
--> Also es macht schon einen Unterschied, ob du einen Film auf einer großen Leinwand oder auf einem Fernsehbildschirm siehst. Ebenso ist es ein ganz anderes Gefühl, wenn du in Mitten von 100 Menschen sitzt und deine Reaktionen mit ihnen teilst, als nur im kleinen Kreis zuhause. Aber da sind die Geschmäcker eben verschieden. Die einen lieben die Abgeschiedenheit und die anderen gehen gerne unter Menschen.
"Dazu gehen nochmal Unsummen für Popcorn & Co. drauf"
--> Also du wirst ja nicht gezwungen, Popcorn zu kaufen oder? Also in meinen Kinos wird man das zumindest nicht. Allerdings sind Getränke und Essen die Haupteinnahmequelle eines Kinos. Ein Freund von mir betreibt ein Kino und eigentlich nehmen sie durch die Karten nichts ein. Das geht in der Regel an den Vertrieb, die Produktionsfirmen etc. Da bleibt nicht viel. An Lebensmitteln hingegen verdient ein Kino.
"Ich gehe auch nur noch ein bis zweimal im Jahr ins Kino, wenn große Blocksbuster wie Harry Potter oder der Hobbit laufen."
--> Dabei sind doch gerade das die Filme, wo du ganz sicher von vielen Menschen umgeben bist und wo du sicher auch höhere Preise zahlst. Steht etwas im Widerspruch zu deiner sonstigen Argumentation. Findest du nicht?
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 16:16 Uhr)
Master Talon
@Lucas' 3D-Vision
3D ist ja glücklicherweise ein strittiges Thema. Die Filmemacher sind häufig weniger vom 3D Effekt, viel mehr von den zusätzlichen Kinoeinnahmen begeistert. Viele Leute mit denen ich rede brauchen kein 3D. Im Home Bereich verbreitet sich 3D auch nur schleppend. Ich zweifle, ob sich das dauerhaft durchsetzen wird.
@Lucas & Spielbergs allgemeinen Visionen
Sie werden das Geschäft schon gut genug kennen und nicht einfach irgendeinen Mist erzählen. Aber man darf niemals den Kunden unterschätzen. Wenn der Kunde etwas nicht annimmt, dann wird ganz schnell zurückgerudert. Momentan sind Kinopreise von 10-15 € für ein 3D Film noch zu verschmerzen. Aber sollten die Preise weiter steigen, dann wird das Publikum irgendwann auch mehr und mehr fern bleiben und dann müssen sich die Kinobetreiber und Filmehersteller hinterfragen, ob das der richtige Weg ist.
Ich halte nicht soviel von der 100 €/$ Behauptung für ein Kinobesuch. Dafür wird viel zu viel Mist auf die digitale Filmrolle geworfen
TiiN
@ Lord Galagus: Für mich sind Kinofilme Kultur, aber nicht Kinos selbst.
Also ich gehe nur "unter größere Menschenmassen", wenn ich es muss. Ich vermeide sehr gerne Konzerte (da reicht mir ne CD!), Fußballstatdien, Theater- und Operbesuche und Kinosäale.
Das sind doch alles "Erungenschaften" vor Jahrhunderten, als es noch kein TV und schon garkein Internet kam.
Und von "fremden Menschen" will ich privat auch nicht gestört werden. Tolle Reaktionen im Kinopublikum: Die einen spielen mit dem Smartphone, andere sind schon ziemlich angetrunken, wieder andere Spoilieren den ganzen Film und vor allem weibliche Zuschauer gehen zusammen oft nur ins Kino, um mal ungestört reden zu können.
Da sitze ich lieber zuhause mit Freunden vor meinem HD-Film, kann jederzeit den Film unterbrechen und werde von anderen Mitmenschen nicht gestört.
Aber du kannst gerne weiter ins Kino gehen. Aber den "Kulturwandel" wirst du mittelfristig auch nicht aufhalten können. Ich kann heute schon perfekt ohne Kino leben. War dieses Jahr noch gar nicht im Kino und außer dem zweiten Hobbit-Film interessiert mich dieses Jahr auch kaum ein Film.
Und "Hangover 3" schaue ich lieber mit meinen Kumpels und nem Kasten Bier zuhause an
Pepe Nietnagel
@ Pepe Nietnagel
"Also ich bin froh, wenn "Kinos" komplett verschwinden sollten (oder zu einem Randprodukt werden)!."
Geht´s eigentlich noch???
Deinen Kommentar kann ich mir nicht mal schönsaufen. Ich gehe mal ganz stark davon aus, daß du Star Wars noch nie im Kino gesehen hast, denn anders kann ich mir diesen Post von dir beim besten Willen nicht erklären. Das Gruppenerlebnis mit hunderten anderer Fans im Kino zu sitzen und die Saga zu genießen, ist schlicht und einfach durch nichts zu toppen. Außerdem empfinde ich es als äußerst engstirnig, daß - nur weil du offenbar ein subjektives Problem mit der Institution Kino hast - du es allen anderen, die das Kino lieben, mißgönnst.
"Und heute hat doch eh jeder sein Heimkino zuhause."
Klar, ausnahmslos jeder, angefangen beim Hartz IV-Empfänger bis hin zur neunzigjährigen Rentnerin, die haben mit Sicherheit alle den fetten Runco-3D-Beamer im Verbund mit ´nem Teufel-THX-System und dem neuesten Denon-Verstärker-Flaggschiff zu Hause.
Aber natürlich steht es dir vollkommen frei, im Sommer 2015 daheim zu bleiben und auf die DVD zu warten, während der Rest der Welt Episode VII abfeiert, und zwar genau dort, wo Star Wars hingehört:
Na, schon erraten?
RICHTIG, auf der großen Leinwand!
Ach ja, hier sind nochmal drei von unzähligen Gründen, warum es Kinos gibt und immer geben wird:
http://www.pastposters.com/cw3/assets/product_expanded/%28R%29__StarWarsTrilogySpecialEdition%284%29.jpg
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 18:53 Uhr)
Anakin 68
@Pepe NietNagel:
Ich selbst gehe zwar auch häufig ins Kino, bei den höheren Preisen wird das aber auch immer seltener. So das ich auch nur noch bei Filmen ins Kino gehe die mich wirklich ansprechen.
Kino ist und bleibt aber immer ein Erlebniss.
Verständlich finde ich aber auch, wenn manche Leute aufgrund von nervenden anderen Besuchern, den Film lieber zu Hause in Ruhe geniesen wollen.
Gerade in Filmen wie Iron Man ( und leider auch teilweise SW) findet man immer hunderte 6-7 jährige welche nichts besseres zu tun haben als den Personen vor ihnen Popcorn in das T-shirt zu werfen ... .
Dies ist leider aber auch immer wieder auf die Eltern zurückzuführen. FSK missachtung..., von schlechter Erziehung mal abgesehen.
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 16:52 Uhr)
Mausdroide
Wundert mich auch ein bisschen, wie man meinen kann, ein Konzert-, Kino- oder Stadionbesuch ließe sich mit dem "Home-Cinema" vergleichen. Ich habe eine gute Anlage zu Hause, aber ein Orchester live spielen zu hören ist nochmal ganz was anders, auch wegen der ausgezeichneten Audio-Qualität, die du nicht mal auf Schallplatte geliefert bekommst, geschweige denn auf CD. Und auch beim Kino hat man eine viel größere Leinwand und damit automatisch andere Bedingungen als daheim. Ich gehe eigentlich nur ins Kino, wenn ich wirklich Kino will, denn teuer ist der Spaß ja heutzutage schon. Mit dem Handy spiele ich da sicher nicht herum.
(zuletzt geändert am 13.06.2013 um 16:58 Uhr)
@Pepe Nietnagel:
Du machst mir Spaß! Danke für die vielen schönen Vorlagen!! Nächste Runde:
"Für mich sind Kinofilme Kultur, aber nicht Kinos selbst"
--> Du meinst wohl Spielfilme Der Begriff "Kinofilm" impliziert doch, dass du ihn im Kino siehst.
"Die einen spielen mit dem Smartphone, andere sind schon ziemlich angetrunken, wieder andere Spoilieren den ganzen Film und vor allem weibliche Zuschauer gehen zusammen oft nur ins Kino, um mal ungestört reden zu können."
--> Du hast die Leute vergessen, die im Kino rauchen, mit Essen werfen, nackt durch den Saal rennen und am Schlimmsten sind doch die, die an Stellen lachen, die du selber gar nicht so lustig findest oder sich erschrecken, obwohl du es gar nicht gruselig fandest. Furchtbar.
"Das sind doch alles "Erungenschaften" vor Jahrhunderten, als es noch kein TV und schon garkein Internet kam."
--> Stimmt. Voll altmodisch. Genauso wie Bücher, Briefe oder CDs... in was für einer konservativen Welt wir nur leben.
"Und "Hangover 3" schaue ich lieber mit meinen Kumpels und nem Kasten Bier zuhause an"
--> Alkohol beim Filmgucken? Andere dürfen es nicht, aber du?
"Aber den "Kulturwandel" wirst du mittelfristig auch nicht aufhalten können."
--> Das weiß ich auch. Ich werde ihn auch nicht kurzfristig oder langfristig aufhalten können. Ich habe weiter oben ja auch zugestimmt, dass das Kino langsam ausstirbt und durchs Internet ersetzt wird. Ich teile die Meinung von Spielberg und Lucas zu 100%. Ich finde deine Einstellung gegenüber des Kinos nur furchtbar und respektlos.
"[...]außer dem zweiten Hobbit-Film interessiert mich dieses Jahr auch kaum ein Film."
--> Immerhin ein Punkt, an dem ich zumindest teilweise deiner Meinung bin.
Lucas übertreibt mit seinen Aussagen vielleicht ein wenig, aber grundsätzlich hat er Recht: Das Angebot an aufwendigen Filmen, mit hohem Budget, nimmt stetig zu - sie werden sich auf Dauer nicht mehr rentieren, trotz höheren Zuschauerzahlen (sprich Nachfrage). Es wird eine Gegenbewegung von kleineren Filmen geben, aber eben auch "Luxusfilme", die deutlich länger laufen und auch mehr kosten werden.
Ich finde die Entwicklung der Märkte der Unterhaltungsmedien ganz besonders interessant, da sie die Qualität dieser Medien (nicht nur Film, auch Spiele oder Musik) beeinflusst, der Erfolg und die Nachfrage aber anscheinend nicht von der Qualität abhängen.
Wobei man diese Entwicklung etwas gemäßigter und langfristiger als Lucas' Vorstellungen sehen muss. Im Moment steigt das Produkt der Filmindustrie, glaube ich, noch sehr stark...
Volth
@Master Kenobi: Seine Kino-Prognosen haben dafür immer ziemlich gut gepasst.
@Topic: Meines Erachtens wird die Day&Date-Veröffentlichung (d.h. Start im Kino, Fernsehen, auf DVD, etc. gleichzeitig) nur kommen, wenn die Zahlen beim Raubkopieren so hoch bleiben wie sie jetzt sind. Sollte sich nach der Blu-ray hingegen ein Streaming-Modell durchsetzen, was den Raubkopierern einen ziemlichen Dämpfer versetzen könnte, sehe ich keinen echten Grund, wieso alles parallel ablaufen sollte, denn dann hätten die Studios wieder die Nase vorn.
Und was das Event Kino angeht... Etwas mehr Exklusivität hätte dieses Medium durchaus verdient und einige Verbesserungsmöglichkeiten in puncto Service und Kundenfreundlichkeit (siehe Garderobe, bequemere Sitze, etc.) sehe ich da auch noch, aber die 150 Dollar pro Karte halte ich in näherer Zukunft für leicht aberwitzig. Dafür ist das Kino in der Populärkultur dann doch zu sehr als Standard verhaftet. Was ich mir eher vorstellen könnte, wären die genannten Preisunterschiede nach Filmtyp, aber selbst das dürfte nicht von heute auf morgen kommen.
Verändern werden sich die Kinos bestimmt irgendwo wieder; aussterben garantiert nicht! Warum auch?
Daran gemessen dürften die meisten Filme an der Kinokasse erfolgreicher sein als zu Hause auf DVD bzw. Blue-Ray. Stellt euch mal vor, es gäbe keine Kinos mehr und alles würde direkt auf DVD /Blue-Ray rauskommen: Da würden sich überall min. 5 Freunde oder so zusammentun und den gemeinsam kaufen, so dass jeder für sich wenig zahlen muss. Und dann wird gemeinsam geguckt. Und nach Bedarf immer wieder!
Außerdem gehen ja durchaus ´ne Menge Leute ins Kino, sehen da einen Film; finden den dann vllt. nicht so dolle und kaufen ihn auch später nicht auf DVD! Auf DVD holt man sich meist nur einen Film wenn man den schon kennt und der einem gefällt; meistens kennt man ihn dann aus dem Kino!
Gäbe es keine Kinos mehr, würden viel weniger Leute neue Filme auf DVD kaufen, weil die meisten nichts Dauerhaftes kaufen wollen, was Ihnen vllt. gar nicht gefällt...
@Pepe Nietnagel
Du scheinst da öfter Pech mit dem Puplikum gehabt zu haben... einige Sachen gewinnen doch erst im Kino in der Menschenmenge an Wert! Wenn ich überlege, wie oft wir alle damals bei "Avengers" gelacht haben (bei dem Gag mit dem Crew-Mitglied, das ein Ballerspiel zockt, wurde sogar applaudiert!) und zugleich fasziniert von der actionreichen Inszinierung des Superhelden-Crossovers...
Wenn du schon ohne irgendwas leben willst, lebe ohne Fratzebook! Das braucht keiner...
Aber schön zu sehen, dass hier eine ganze Menge nostalgischer Kinogänger vorhanden ist! Wir sollten uns alle für Episode VII verabreden. Weil noch schöner als ein Kinobesuch mit normalen Puplikum ist ein Kinobesuch mit Fans und Kennern, da stört garantiert keiner den anderen! War letztens erst bei der Vorpremiere von "Into Darkness" und das Puplikum hat zweimal begeistert applaudiert!
STARKILLER 1138
Redakteur
Nur um eines abschließend klarzustellen:
Ich bin an sich sehr gerne unter Menschen. Ob im Fitnessstudio oder im Sportverein.
Aber warum ich mit hundert fremden Menschen gemeinsam einen Film gucken muss und warum das besser sein soll, als gemütlich auf der Couch zuhause, werde ich nicht begreifen?
Ich habe Episode I bis III im Kino gesehen und trotzdem schaue ich die Filme lieber Zuhause und in Ruhe. Zuletzt muss ich mir jetzt auch noch anhören, dass die Sitze im Kino bequemer sind als im Wohnzimmer.
Aber zurück zum Kernthema: Wir reden hier doch über die aktuelle Entwicklung und die habe ich mir nicht ausgedacht. Ich habe sie nur kommentiert!
Würden Filme ab morgen gleichzeitig auf Blu-Ray und im Kino erscheinen, würde kaum noch einer ins Kino gehen. Deshalb jammern ja auch immer die Kinobetreiber, wenn die Filme schon wenige Wochen nach Kinostart auf DVD erscheinen.
Lucas hat doch schon vor 10 Jahren in Interviews erzählt, dass heute die Filme nicht mehr fürs Kino, sondern für den "Heimmarkt" produziert werden. Also so neu ist diese Erkenntnis im Jahr 2013 jetzt auch nicht!
Von mir aus darf es Kino immer geben und jeder von den Kino-Fans darf sieben mal die Woche ins Kino gehen und seinen Spaß haben. Aber ich als Konsument will nicht mehr gezwungen werden, für einen neuen Film ins Kino gehen zu müssen. Von daher würde ich es fair finden, wenn die Filme simultan auch auf Blu-Ray und DVD erscheinen würde. Mehr will ich ja garnicht!
Wäre ein guter Kompromiss und alle wären zufrieden. Nur dann jammern halt die Kinobesitzer wieder, wenn immer mehr Menschen zuhause ihre Filme konsumieren. Vielleicht ist halt "Filmvorführer" auch kein Beruf mehr mit Zukunft. Von daher finde ich es auch schwachsinnig, eine Branche (eventuell) künstlich am Leben zu erhalten.
Pepe Nietnagel
Ich verstehe so manche hier nicht. Wieso soll sich das Kino in der jetzigen Form bald nicht mehr rentieren? Die Einnahmen sind so hoch wie noch nie. Es ist keine Kunst mehr, wenn ein Film über 1 Mrd US Dollar einspielt. 3D sei dank.
Weiterhin habe mal im Netz nach Kinobesucherzahlen allgemein geschaut und da führten die Zahlen in der EU seit 1990 wieder klar nach oben.
In den 2000er Jahren gab es aufgrund der Raubkopien einige Probleme, aber das hat die Filmindustrie inzwischen sehr gut in den Griff bekommen. Zum einen gehen sie sicher strenger mit Promo DVDs um, zum anderen ist der Filmfan heutzutage ein HD Bild gewohnt und 7.1 Sound (oder mehr). Mit einer abgefilmten Version lockt man nicht mehr viele Leute vor den PC. Weiterhin wirkte 3D auch gegen das Problem der illegalen Filmkopien.
Raubkopien sind nicht mehr das große Problem der Filmindustrie.
Und wie gesagt, die Besucherzahlen steigen auch. Daher frage ich mich, wieso soll das Kino aussterben?
Und die 50-150 Dollar Eintritt für ein Kinoticket ist doch albern .... da wird kaum ein Filmfreund mitziehen und die Kunden bestimmen immer noch den Preis.
Was die großen Kinos angeht, das stimmt wohl. Kleinere Kinos gibt es immer weniger, wenn dann gibt es große Ketten wie bei uns z.B. CineStar, CineMaxx oder UCI.
TiiN
Was die Prognose zu den schwindelerregenden Preisen von Kinokarten anbelangt, kann ich aus eigener Erfahrung nur Folgendes sagen: Mein erstes Live-Konzert, das ich besucht habe (1986), hat damals umgerechnet gerademal 10,- EUR gekostet. Heute zahlt man im Schnitt schon 80-100 EUR, wenn man etwas live zu sehen bekommen will. Schuld an dieser Preisentwicklung war das Aufkommen des Internets und vieler seiner kostenlosen Download-Dienste, die dazu geführt haben, dass die Einnahmen aus LP/CD-Verkäufen massiv zurückgingen. Angesichts dieser Entwicklung halte ich Eintrittspreise für Kinos in dieser Größenordnung durchaus für möglich - vielleicht nicht in absehbarer Zeit, aber in 20-25 Jahren ganz bestimmt.
DerAlteBen
Original von Starkiller1138:
>>>Aber wer soll in Zukunft 100 Dollar (also etwa 97 Euro oder so) für einen Film zahlen, und wenn der noch so gut ist? Das macht doch keiner! Da hätte ich auch echt keine Lust mehr drauf! >>>
Ich dreh die Sache mal etwas anders: warum geben zigtausend Leute 100€ aus, um einer Band in einer Konzerthalle zuzusehen? Das ist ja schließlich gang und gäbe. Dabei kann man die bloße Musik definitiv günstiger konsumieren, sogar kostenlos wenn man illegale Pfade beschreitet.
Es geht um das Event. Du willst nicht einfach nur deine Musik hören oder einen Film sehen, sondern etwas richtiges erleben. So gesehen ist dieses Modell der teuren, aufwändigen Kinoveranstaltung durchaus vergleichbar mit einem heutigen Rockkonzert, und mMn daher völlig plausibel. Die 100$ von Lucas halte ich für überzogen, dass die Preise jedoch steigen und Service/Angebot sich verbessern, halte ich für sehr gut möglich.
Und dann würd ich gerne noch was hinzufügen: ein Grund, weshalb Menschen im Zeitalter von Blu-ray, Internet und Heimkino trotzdem noch ins Kino gehen, ist dass es eine Gelegenheit ist auszugehen. Hey, ich mach gerne gemütliche Filmabende mit meinen Kumpels, aber manchmal hab ich auch einfach Lust aus der Bude rauszukommen. Ein Kinobesuch bietet sich da manchmal ganz gut an.
Darth Revan Lord der Sith
Ticketpreise von 50 Dollar halte ich schon für absurd, 100 - 150 Dollar liegen eindeutig jenseits von Gut und Böse, allein schon unter dem Gesichtspunkt, daß die Einkommensschere immer weiter auseinandergeht, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
Für viele Menschen ist schon heute der Besuch eines Kinos so etwas wie ein kleiner Luxus. Beispiel: Familie mit zwei Kindern, Eintrittskarten, Cola, das unvermeidliche Popkorn, ein paar Portionen Nachos, und hinterher noch ´nen kleinen Absacker zur Abrundung des Abends, da ist man schnell 100 Euro quitt, mindestens.
Wenn man jetzt einen Ticketpreis von 100 Euro zugrunde legt, kommt die gleiche Familie in Zukunft auf minimum 500 Euro für einen einzigen Kinobesuch!
Glücklicherweise ist dies z.Zt. noch Science Fiction, aber allein bei dem Gedanken daran dreht sich mir der Magen um.
Anakin 68
Jeder, der möchte, kann kleine, unabhängige Kinos und Filme unterstützen, in dem er gezielt auch solche Vorstellungen besucht. Es liegt also nur an uns selbst, wem wir unser Geld geben. Um die Kinowelt etwas besser zu verstehen: Große Verleihe bestimmen in Deutschland das Geschehen und diktieren dem Kinobesitzer ihre Produkte auf: Will ein Kino einen Film im Deutschlandstart, was nötig ist, um maximalen Profit mit einem Film zu erwitschaften, wird es vertraglich verpflichtet, den Film für drei Wochen zu buchen. Für ein kleines Stadtkino mit drei Sälen bedeutet das bei zwei Filmen im Bundsstart, daß sie für drei Wochen 2 Säle belegt haben, egal wie erfolgreich oder weniger erfolgreich ein Film ist. Bleibt noch ein Saal übrig, den du für wöchentliche Filme nicht im Bundesstart nehmen kannst, um bei schlechten Zahlen der Filme im Bundesstart dagegensteuern zu können. Solche Filme sind aber schon von einem großen Teil des Publikums gesehen worden (in anderen Kinos), dazu kommt, daß jede Woche aber neue Filme veröffentlicht werden, die evtl. mehr Publikum ziehen. In meinem Kleinstadtkino haben sie sich entschlossen, den 3. Saal nur für 3D zu nutzen, und somit auch wieder Blockbuster zu buchen, am Ende geht es ums Überleben als Unternehmen. Du mußt also als Kinobesitzer vorahnen, was Publikum bringt, um nicht voll blockiert zu sein wegen dem 3-Wochenvertrag, also versuchst du nur die potentiell größten Publikumserfolge im Bundesstart zu buchen, was jegliche Programm-Vielfalt in so einem Kino von vorneherein stark einschränkt, genauso wie das Zeitfenster, wann du den Film buchen willst. Dazu kommt, daß Kinos gewisse vom Verleih prognostizierte Blockbuster nur im Deutschlandstart bekommen, wenn sie andere Filme sozusagen im Paket mitbuchen. Durch diese Verleihpolitik der Großen haben viele "kleine" Filme bzw. Filme kleiner Verleiher in der Breite keine Chance, hier Punkten allerdings die Programmkinos (die bekommen in der Regel staatliche Zuschüsse) und die großen - wer hätte es gedacht - Kinoketten, die neben den großen Sälen für die "Blockbuster" auch Platz haben diese Art Filme zu zeigen. Damit nicht genug für den Kinobesitzer, ein Verleih verlangt zwischen 33% bis über 50% des Eintrittsgeldes... bei STAR WARS kannst du von 50% ausgehen... was bleibt da dem Kinobetreiber übrig, nach Abzug aller Ausgaben... darum erhöhen sich die Preise für Kinokarten, darum ist der Verkauf von Essen und Getränken auch so wichtig für Kinos, ebenso wie die Werbung.
Aber heutzutage haben viele "kleine" Filme bzw. kleine Verleihe eine viel bessere Möglichkeit, Publikum zu finden: über die Homevideo-Auswertung, Video on demand usw., eine riesige Anzahl Filmschaffender lebt heute von ihren eigenen kleinen Filmen, was früher undenkbar und nur wenigen vorbehalten war ... drohender Untergang und ungeahnte neue Chancen, das ist das Heute. Du entscheidest mit. Immer im Bundesstart in den Film gehen? Warum das teuere oder große Kino nehmen? Öfters mal einen kleinen Film schauen!
Ich finde ein entscheidender Punkt wird bei dieser Diskussion völlig aussen vor gelassen, das Marktpotenzial.
Will sagen, die Asiatischen Märkte werden gerade erst entdeckt. China und Indien alleine stellen ja schon potentielle 2 Millarden Kinogänger zur Verfügung. Hier ist noch soviel Luft nach oben, dass ic h das Aussterben der Kinos nicht mehr miterleben werde. Ich finde es hat genauso seine Existenzberechtigung und das eine schliesst das andere nicht aus.
Die Baustellen liegen mMn im Komfort und der Technik. Sorry aber auf meiner Anlage kommt der Sound halt ein x-faches besser zur Geltung, die Sounds in vielen Kinos geradezu katastrophal. Die Sitze sind zu eng und das Bild könnte auch teilweise besser sein. Und ja ich besuche verschiedene Kinos, und wenn ich ins Kino gehe, dann muss die Leinwand knistern, das macht die Magie aus.
Nochmal zu oben erwähntem Punkt: China öffnet sich ja erst langsam für den westlichen Markt, darüber war sogar ein Bericht im Fernsehen, wo spezielle Anpassungen der Filme für den chinesischen Markt vorgenommen werden, Indien ist ein Schwellenland und vor Hollywood, der grösste Filmproduzent, auch da wird noch abgeschöpft werden.
Nein was die Herren Spielberg und Lucas da verzapfen mag irgendwann mal eintreffen, aber genauso könnte ich auch den Stuhlgang von Ford voraussagen.
Wookiehunter
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