Im neuen Star Tours ertönen - wie könnte es anders sein - die vertrauten Töne von John Williams' Musik, aber natürlich passten die Originalaufnahmen nicht immer direkt zum Rhythmus der Fahrattraktion. Also wurde Michael Giacchino (Star Trek, Cars 2, Lost) ins Boot geholt, um neue Arrangements von Williams' Musik zu komponieren und aufzunehmen.
Disney hat dazu - zugegebenermaßen bereits vor einem Monat ;-) - ein kurzes Video ins Netz gestellt:
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Skywalker009
Warum jemand anderes zum Einsatz kommt?
1. Weil John Williams sich als Filmkomponist ziemlich offensichtlich zur Ruhe gesetzt hat. Seine letzte Arbeit für's Kino war Indy 4, und das ist inzwischen auch schon wieder über drei Jahre her. Seitdem hat er keinen Soundtrack mehr geschrieben.
2. Weil John Williams sowieso noch nie für Tie-Ins komponiert hat. Seine SW-Arbeiten beschränken sich auf die sechs Kinofilme. Die Ewok-Filme und Cartoon-Serien aus den 80ern, die Hörbücher, Computerspiele, das alte wie das neue Star Tours, wie auch die Tartakovskie-Serie und aktuell die TCW-Serie... wurden und werden musikalisch schon immer von anderen Komponisten bearbeitet. Genauso, wie Frank Oz zwar Yoda in allen Kinofilmen, aber fast nie in irgendwelchen Tie-Ins spricht.
Und übrigens, Michael Giacchino als "so einen" zu bezeichnen, ist schon ziemlich dreist. Der ist nämlich ein Jemand. Es geht hier eigentlich nur darum, John Williams' Musik etwas neu zu arrangieren, da hätte man eigentlich fast jeden holen können, dennoch hat man sich eine Größe wie ihn ins Studio geholt. Der Mann ist Oscarpreisträger (Best Original Score, "Up", 2010) und aktuell der Stammkomponist sowohl der Pixar Animation Studios als auch von JJ Abrams. Der Mann ist als Komponist aktuell einer der ganz Großen in Hollywood. Dass der sich bereit erklärt, die Musik für "Star Tours" zu bearbeiten, ist schon was besonderes. Denn nötig hätte er es nicht, so einen "kleinen Job" anzunehmen.
(zuletzt geändert am 29.06.2011 um 16:57 Uhr)
SWPolonius
Äh, weil es um Neuarrangements ging, nicht um neue Musik, sie dafür nicht mehrere Millionen zahlen wollten und Williams vermutlich eh keine Lust hatte?
Davon mal abgesehen ist "so einen" als Beschreibung für Giacchino sowas von völlig daneben. Mit Ratatouille, Die Unglaublichen, Oben, Star Trek und erst vor kurzem Super 8 hat der Mann sein Gespür für Musik mehr als unter Beweis gestellt. Dagegen können die Trantüten aus der Hans-Zimmer-Gedenk-Fabrik ehrlich einpacken. Und weite Teile von John Williams jüngeren Werken auch.
Tja, und zu spät, also schließe ich mich nachträglich noch Hamlets erstem Opfer an. Hört hört!
Offtopic, ich weiss, aber John Williams macht noch Filmsoundtracks, für Spielbergs "War Horse":
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=79121
Tolle Musik, tolle Bilder, könnte wieder ein magischer Spielberg-Film werden!
Und offtopic aus!
Kaero
Ich als großer Filmmusikfreund finde es auch unangebracht Michael Giacchino als "so einen" zu bezeichnen. 3 Grammys (+4 weitere Nominierungen), 1 Oscar (+ 1 weitere Nominierung), 1 Emmy (+2 weitere Nominierungen) und viele weitere Auszeichnungen sprechen sicher für sich. Seine bisherigen Werke sind echt genial (besonders die "Medal Of Honor" Soundtracks) und ich freue mich riesig, dass er das macht. Die Auszüge klangen echt gut und haben den typischen Star Wars-Flair. Er hat auch immer betont, dass er durch die Musik zu Star Wars überhaupt zum Filmmusikkomponisten geworden ist...
OFFTOPIC BEGINN
Zu John Williams kann ich nur sagen, dass er musikalisch dieses Jahr (wie richtig von "Kaero" genannt) Steven Spielbergs "War Horse" und ebenfalls Steven Spielbergs/Peter Jacksons "Tim & Struppi und das Geheimnis der Einhorn" begleiten wird. Der Mann ist, trotz seines Alters von 79 Jahren, noch voll dabei und wird uns sicher noch den einen oder anderen Ohrwurm bereiten.
OFFTOPIC ENDE
(zuletzt geändert am 30.06.2011 um 01:30 Uhr)
Lord Of Death
Hallo zusammen,
Schöne grüße aus Orlando. Bin heute 3x Star Tours gefahren. Und es war einfach nur genial. Super Musik und eine in meinen Augen würdige Umsetzung des Themas. Geniale Fortsetzung des Vorgängers. Fotos stelle ich gerne Mal online wenn ich wieder zu Hause bin. Derzeit tippe ich auf dem iPod.
Gruß
Dak
Dak Ralter
Jedi Windu
Nun, zu diesem Giacchino kann ich zwar nicht allzu viel sagen... allerdings hat mir der Soundtrack von Star Trek (ich nehme einfach mal an, ihr meint die Neuverfilmung, oder?^^) sehr gut gefallen, insofern habe ich nichts gegen den Mann zu sagen!
Aber natürlich bleibt John Williams der Vater der SW-Musik, und sowieso ungekrönter größter Filmmusikkomponist aller Zeiten, zumindest in meinen Augen (aber ehrlich, wer will Williams schon anzweifeln,, auch wenn das für manchen vielleicht übertrieben klingt, aber für mich ist der Mann eigentlich schon unübertreffbar! )
Nur eine Sache stört mich hier:
@Aaron
Vielleicht verstehe ich dich ja falsch und du meinst es gar nicht so... aber für den Fall, dass es nicht so ist: Als Filmmusikfan finde ich es gar nicht nett, hier ohne jeden Grund auf einmal über Hans Zimmers Musik herzuziehen, die übrigens alles andere als schlecht ist oder gegen anderes abfällt...
Wollt ich nur gesagt haben!
STARKILLER 1138
Redakteur
@ STARKILLER 1138:
a) Der König der Filmmusik ist John Williams sicher nicht. Der Titel gebührt Erich Wolfgang Korngold, ohne den es Williams' Musik nie gegeben hätte. Und nach Korngold auch kaum Williams, sondern Miklós Rózsa, Max Steiner, usw.
b) Hans Zimmer als Komponist zu bezeichnen, ist mutig. Der Mann komponiert nicht, sondern arrangiert seit 20 Jahren sein eines Standard-Thema neu. Na ja, was man halt so neu nennt. In jedem Film gibt's jedenfals die gleichen 4 Noten von ihm, und damit das nicht so auffällt, klaut er ab und zu noch ein bisschen was von anderen Leuten (Richard Wagner bsp.). Noch ein ordentlicher Orchester-Wumms dazu, und der Mainstream kreischt. Seine diversen Ziehsöhne (oder wie auch immer man Bandarbeiter wie Klaus Badelt gerade definieren will) machen auch nichts anderes. Was das mit Musikkomposition zu tun haben soll, ist mir ein Rätsel. Und wieso man die überhaupt zusammen mit Leuten wie Williams und Giacchino erwähnt, mal sowieso. Da könnte man dann auch Uwe Boll und Orson Welles zusammenwerfen oder Raffael und einen xbeliebigen Graffitisprayer.
Ich möchte mich bei jedem entschuldigen der meinen Ausdruck unpassend fand. Ich weiß nun auch, dass ich übertrieben habe. Aber ich kenne diesen Komponisten eigentlich nicht wirklich. Star Trek schaue ich nicht (mag ich nicht). Für mich persönlich muss da halt schon ein John Williams her. Aber es tut mir Leid, dass ich Michael Giacchino so beleidigt habe. Ich hoffe ihr könnt mir alle verzeihen
Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, das müsst ihr mir glauben
(zuletzt geändert am 30.06.2011 um 17:02 Uhr)
Skywalker009
@Skywalker009: Kein Problem.
Vielleicht hab ich (und andere hier) in meinem Ton auch ein bisschen zu schnippisch reagiert. Ich reagiere manchmal ziemlich allergisch auf angenommene Ignoranz, und dein Kommentar mit dem Unterton "Das ist nicht die alte Garde, also kann es nur schlecht sein" kam bei mir so rüber.
Die ganze Diskussion hier hat mir mal wieder eines verdeutlicht: inzwischen hat nicht nur in der Fangemeinde, sondern auch bei den an der Entstehung von SW-Projekten Beteiligten ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Früher war es so, dass die Leute, die SW gemacht haben, danach auch in anderen Bereichen der Popkultur ganz groß rauskamen. Für Harrison Ford war SW der Start seines Stardoms, John Dykstra erhielt für Ep.IV den Oscar und gründete danach seine eigene FX-Firma (die eine echte Konkurrenz für ILM wurde und ihm später einen weiteren Oscar für die Effekte in Spider-Man bescheerte), Joe Johnston designte erst u.a. die Tie-Fighter und Boba Fett und wurde später Regisseur (u.a. Jurassic Park III, ganz aktuell Captain America)... "old school"-Star Wars war dafür verantwortlich, dass Nobody's auf einmal Weltruhm erlangen.
Das hat sich gedreht. Inzwischen ist es so, dass Leute, die in anderen Bereichen schon einen besonderen Status erreicht haben, auf einmal zu SW kommen.
Seth Green: hatte einen Gastauftritt in "Akte X" und eine wichtige Rolle in "Buffy - The Vampire Slayer", hat mit "Robot Chicken" als Produzent seine eigene erfolgreiche Show... auf einmal taucht er in TCW auf und arbeitet als Konzept-Berater für die nächste Lucasfilm-Animationsserie;
James Masters: war Spike in "Buffy", auf einmal war er der Bösewicht in einer TCW-Folge;
Ron Perlman: "Der Name der Rose", "Die Schöne und das Biest"-TV-Serie, Hauptrolle in den "Hellboy"-Filmen"... der Mann ist eine Hollywood-Kinogröße, und leihte trotzdem Gha Nachkt in TCW seine Stimme;
Paul Dini: der Mann war DER Kreative Kopf hinter "Batman - The Animated Series" einer der besten Animationsserien, die je produziert wurden, und ist bis heute so ziemlich der begabteste Popkultur-Autor wenn es um weibliche Bösewichte geht (er hat Harley Quinn erschaffen, und Poison Ivy zu dem gemacht, was sie heute ist)... und auf einmal schreibt so jemand das Drehbuch für eine Assajj Ventress-Folge;
Bob Dalva: einer der Filmschaffenden des engsten Kreises der "New Hollywood"-Bewegung, aus der auch Steven Spielberg, Martin Scorsese und George Lucas hervorgingen... macht auf einmal seinem alten Kumpel George einen Gefallen und führt bei einer TCW-Folge Regie;
Jon Favreau: Regisseur der beiden "Iron Man"-Filme, die zu den erfolgreichsten Comic-Verfilmungen überhaupt gehören, hat als Regisseur gerade mit Daniel Craig und Harrison Ford "Cowboys vs. Aliens" fertiggestellt... und tritt als Stimme von Pre Vizla in TCW in Erscheinung;
(Fortsetzung folgt...)
SWPolonius
Jim Cummings: der Mann ist DIE lebende Legende unter den aktuell arbeitenden Cartoon-Stimmen in den USA, er ist gleichzeitig die Stammstimme von Winnie the Pooh als auch von Tigger... ind spricht in TCW Hondo Onaka.
Und wenn man zu den Prequels zurückgeht:
Liam Neeson: war Oscar Schindler, und auf einmal taucht er als Jedi-Mesiter auf;
Ewan McGregor: war mit "Trainspotting" eines der wichtigsten Rolemodels meiner Generation in den 90ern... auf einmal ist er Obi-Wan;
Natalie Portman: zeigte in "Leon der Profi" so ziemlich die grandioseste schauspielerische Leistung, die je von einer minderjährigen Schauspielerin kam... auf einmal ist sie die Mutter von Luke und Leia;
Samuel L. Jackson...
Christopher Lee...
Und in diese lange Reihe von Prominenten, die im Filmgeschäft eine echte Größe sind, und das schon lange vor SW waren, gehört nunmal auch Michael Giacchino.
SW hat früher Stars gemacht, heutzutage zieht es die Stars an.
(zuletzt geändert am 30.06.2011 um 18:33 Uhr)
SWPolonius
>> "SW hat früher Stars gemacht, heutzutage zieht es die Stars an."
da haste wohl recht! bleibt die frage, ob das immer gut ist... bei michael giacchino finde ich es eine gute sache!
@gute komponisten: ich bin nun wirklich kein fachmann was klassische musik angeht, aber klassische filmmusik höre ich regelmäßig und sehr gerne. wenn man ins fachliche geht und vom anspruch und niveau versucht jemanden zu beurteilen könnte Aaron mit seiner behauptung sogar recht haben. sicherlich hat ein hans zimmer kein vergleichbares klangliches spektrum wie manch anderer komponist, bleibt aber trotzdem einer, der nem film seinen eigenen, minimalistischen stempel aufdrücken kann und das macht ihn, wie ich finde, zu einem ganz großen. die wiedererkennung bei der filmmusik, die von hans zimmer komponiert wurde ist natürlich (vielleicht stärker als bei jemand anderem) gegeben, aber das ist bei john williams ähnlich. selbst bei einigen stücken aus star wars, indiana jones, jurrasic park (und bestimmt bei sämtlichen anderen filmen) gibt es teilweise parallelen. nicht schlimm wie ich finde...
@Aaron: nachdem du so krass über herrn zimmer herziehst, der meiner meinung mit inception eigentlich einen oscar verdient hätte, würde ich ja gerne mal zu anderen personen bzw zu ihren werken, nicht nur zu komponisten, deine meinung hören! wäre sicherlich unterhaltsam!
(zuletzt geändert am 30.06.2011 um 23:56 Uhr)
Darth Horst
@Skywalker009
Ach, da gibt´s nicht viel zu verzeihen, im Ton vergreifen kannn sich jeder mal! Da gibt´s schlimmeres! Schon vergessen!
@Aaron
Mir ist jetzt ein Rätsel, wieso dieser Erich Wolfgang Korngold der König der Komponisten ist, besser gesagt sein soll... offenbar gehörte er zu den ersten Komponisten überhaupt, hat auch so manchen Preis dafür eingesackt, trotzdem, was hat der Mann mit der SW-Musik zu tun? Hätte er nicht angefangen, hätte es wohl jemand anderes getan! Und ich wage mal zu behaupten dass John Williams schon mehr Nominierungen und Preise eingesackt hat, darüber hinaus sind seine Werke weltweit immer noch bekannt und sehr beliebt!
@Darth Horst
Also, da gebe ich dir voll und ganz recht!
STARKILLER 1138
Redakteur
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