Der Hinweis sollte bei einer Traileranalyse überflüssig sein, aber: Spoiler natürlich enthalten.
Malerisch starten wir in den Trailer mit einem Sonnenuntergang über einem nebelverhangenen Waldplaneten, den wir ziemlich sicher bereits aus dem letzten Teaser kennen.
Tasi Lowa: Last night…
Tasi Lowa: Eine Jedi…
Wie bereits das Logo zu The Acolyte erinnert uns dieses Ereignis an Eclipse, also einerseits eine wortwörtliche Sonnenfinsternis, aber andererseits auch ein Videospiel-Projekt aus der Zeit der Hohen Republik, das derzeit bei Quantic Dream in der Produktion ist und uns bereits Ende 2021 mit einem Trailer verzauberte.
Überblendung zur Szenerie im asiatischen Teehaus.
Die bodennahe Kamera fokussiert auf ein herrenloses Lichtschwert auf dem Bretterboden der Tatsachen, während eine bestiefelte Gestalt sich mit etwas humpelndem Gang davonmacht.
… a Jedi was murdered.
…wurde gestern Abend ermordet.
Die in ein grünliches Gewand gehüllte Person streckt ihre rechte Hand aus und zieht, augenscheinlich mit Hilfe der Macht, ein in den Holzdielen steckendes Wurfmesser zu sich heran.
Das schwarz-silbrige Lichtschwert bleibt liegen, vermutlich ebenso wie sein im Voiceover erwähnter Besitzer, dessen Leichnam wir jedoch bedauerlicherweise nicht zu Gesicht bekommen.
From the studio that brought you The Mandalorian
Von den Machern von The Mandalorian...
From the studio that brought you Andor
Von den Machern von Andor...
From the studio that brought you Ahsoka
Von den Machern von Ahsoka [... ist das hier alles nur von einem bestimmten Blickwinkel aus, aber die Übersetzungen aus der weit, weit entfernten Galaxis waren ja schon des Öfteren weit, weit vom Original entfernt.]
Die Kamera fliegt über das ungewöhnlich helle Stadtpanorama des geradezu klinisch cleanen Coruscants hinweg.
Der Jedi-Tempel mit seinen fünf Türmen prägt das Stadtbild und die Treppen lassen uns daran denken, dass in wenigen Jahrzehnten dort erst so richtig gesäubert wird. Auffällig hier die Verzierungen oben an den Türmen, die wir so in den Prequels nicht mehr sehen werden. Ob sich bis Episode I nur der Kunstgeschmack ändert oder ob die Jedi dann einfach kein Geld mehr für die Instandhaltung ihres allzu aufwendigen Tempels haben werden?
Der mit dem Rücken zur Kamera stehende Meister Sol (Lee Jung-jae) dreht den Kopf über seine linke Schulter zur Kamera hin.
Qimir: The Jedi…
Qimir: Die Jedi…
Die weiße Jedi-Robe bildet einen scharfen Kontrast zu seinem dunklen Haar, sowie den Silhouetten der durch die ihn flankierenden Panoramafenster erkennbaren Wolkenkratzer im Dunst der galaktischen Hauptstadt und den dunklen Zeiten, die den Jedi bevorstehen.
Eine Gruppe Padawane wirbelt mit Bokken-Schwertern um sich, eine Trainingseinheit, bei der Jecki Lon, eine Halb-Theelin, im Mittelpunkt steht. Sie ist die Padawan-Schülerin von Meister Sol, oder wird dies zu einem späteren Zeitpunkt zumindest noch werden.
In den letzten zwei Einzelbildern kommt von rechts noch eine bärtige Gestalt ins Bild. Abseits einer vagen Obi-Wan-haftigkeit lässt sich über den Herren wenig sagen, wir vermuten allerdings, dass wir ihn in diesem Trailer noch einmal sehen werden.
… justify their galactic dominance…
…rechtfertigen ihre galaktische Dominanz damit…
Im Hyperraum können wir einen ersten Blick auf eines der Jedi-Schiffe der Epoche werfen, die Polan-717. Gebaut wurde das Schiff von den Lantillianischen Schiffsbauern, einer Firma, die ursprünglich in den Legends-Holonet-News eingeführt wurde. Ansässig war sie damals auf dem Mittelrand-Planeten Lantillies. Die Firma ist vor allem für die GX1 bekannt, ein Schiff, das mit Folge 14 der 4. Staffel von Star Wars: The Clone Wars in den Kanon übernommen wurde. Im Legends-Universum ging die Firma kurz nach der Schlacht von Yavin in den Tagge-Werken auf.
Wir lehnen uns aus dem Fenster und behaupten, dass sich Meister Sol an Bord des Schiffs befindet.
Meister Sol schreitet an Holoschirmen vorbei durch einen Inhaftierungsblock, dessen rot schimmernde Zellen-Schilde allerhand Abschaum und Verkommenheit von den unbescholtenen Bürgern der Galaxis fernhalten.
Insbesondere ein Alien zur Linken fällt durch wildes Gestikulieren auf, mittig könnte ein sogenannter Decraniated stehen, wobei hier auch einfach die Farbe des Schildes einen optischen Streich spielen könnte und der gute Herr noch einen Schädel oberhalb der Lobot-artigen Kopfkrause hat.
Bevor wir uns hier jedenfalls weiter verkopfen, überlassen wir die artgerechte Einteilung den unweigerlich kommenden Begleitbüchern zur Serie.
Mae I offer you something to drink?
Was auch immer in Mae (Amandla Stenberg) hier vorgeht, wir sehen sie frontal mit Revan-esquem Brustpanzer und einem nicht unsympathischen Lächeln im Gesicht.
Im Hintergrund könnte eine Bar sein, denn hinter Mae stehen einige Flaschen auf einem Fenstersims, doch der Gegenshot offenbart sich uns eine neue Interpretation, denn möglicherweise befinden wir uns hier schlicht in Qimirs Laden, der nicht ganz an die Opulenz eines Luthen Rael-Ateliers heranreicht.
Nun hören wir Qimir (gespielt von Manny Jacinto) nicht mehr bloß, wie er seine Version von „from my point of view the Jedi are evil” von sich gibt, wir sehen ihn auch.
StarWars.com beschreibt ihn als „ehemaligen Schmuggler, der jetzt als Händler sein Geld verdient, ungewöhnliche Dinge besorgt und ein gemächliches Leben genießt”. Ob eines der ungewöhnlichen Dinge in seinem Laden – zumindest streckenweise – der MacGuffin der Serie wird?
Auffällig ist, dass Mae ihm nicht offen feindselig entgegentritt, was angesichts ihres sonstigen Auftretens zumindest überrascht. Da Qimir gleich den Sith-Kodex zitieren wird, könnte man versucht sein, in ihm mehr zu sehen als einen Ex-Schmuggler. Verbirgt sich hier etwa einer der Sith-Lords dieser Serie?
… in the name of peace.
…den Frieden zu wahren.
Qimir: But that peace…
Qimir: Aber dieser Frieden…
Wir scheinen uns wieder auf dem Burg-Planeten aus dem ersten Trailer zu befinden und beobachten eine Gestalt in einem graubraunen Mantel, welche die Mauer hochklettert. Wir mutmaßen, es könnte sich um Indara auf ihrem Weg in die Stadt und zu ihrem Zusammentreffen mit Mae handeln.
Während Mae im asiatischen Teehaus vor Indara zunächst zurückweicht und ihre Wurfmesser zückt, hören wir Qimir im Hintergrund einen Satz sagen, der Fans der dunklen Seite sehr bekannt vorkommen sollte: Frieden ist eine Lüge. Es ist die erste Zeile des Sith-Kodex, wie wir ihn unter anderem aus Knights of the Old Republic kennen.
Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft gewinne ich Stärke.
Durch Stärke gewinne ich Macht.
Durch Macht gewinne ich den Sieg.
Durch den Sieg werden meine Ketten zerbrochen.
Die Macht wird mich befreien.
Wenn ihr kurz das Sith-Thema summen wollt, macht das gern, wir sehen uns beim nächsten Eintrag wieder.
… is a lie.
…ist eine Lüge.
Akrobatisch springt Mae in die Luft, wirbelt um die eigene Achse und wirft ein Trio von Wurfmessern auf Trinity a.k.a. Indara (Carrie-Anne Moss),...
…die ganz ohne Bullet-Time-Effekte aber mit Hilfe ihrer grünen Lichtschwertklinge den Angriff pariert. Das wäre mit einer Cortosis-Legierung nicht passiert.
Die Szenerie erinnert an den Anfang des Trailers und wir müssen uns unweigerlich fragen, ob es Indaras Lichtschwert war, das wir herrenlos auf den staubigen Brettern liegen sahen, doch ein redaktionell durchgeführter Bildvergleich führt diese Vermutung vorerst zu keinem verwertbaren Ergebnis.
Malerisch wie bei Caspar David Friedrich steigen Wolken auf unserem Lieblings-Nebel-Waldplaneten auf, während die Sonne ihr trübes Licht auf eine Welt wirft, in der es zunehmend dunkel wird. Was immer sich hier auch im Detail tun mag: Die zivilisierteren Tage neigen sich ihrem Ende zu.
Meister Sol und Jedi-Ritter Yord Fandar (Charlie Barnett) untersuchen das Raumschiff, dessen Absturz auf dem Schneeplaneten wir im Teaser beobachten konnten und das wir in diesem Trailer bei einer Verfolgungsjagd durch den Planetenring sehen. Wieso wir das glauben? Nun, es schneit rein.
Fandar übrigens wird von StarWars.com als „Streber und Regelbefolger” beschrieben, dessen „Bedürfnis, ein Jedi nach Vorschrift zu sein, seinen Verstand vernebeln kann”. Harte Ansagen für einen Wächter des Jedi-Tempels.
Yord: Jedi are being hunted.
Yord: Jemand tötet Jedi.
Sol und Fandar stehen sich gegenüber. Ob sie nur zum Zwecke der Konversation oder auch im weiteren inhaltlichen Verlauf der Serie, darf gespannt abgewartet werden.
Auf leisen Sohlen nähert sich unsere Jedi-Killerin Mae einer Person in einem sehr hellen Jedi-Mantel. Eine Variante dieser Szene gab es bereits im Teaser zu sehen.
Neu ist hier, abseits von den komplizierten tänzerischen Einlagen Maes, möglicherweise auch, dass wir Maes Opfer schon kennen, denn wie oben bei den Kinder-Ausbildungsszenen im Tempel angedeutet, könnte der Herr hier der Jedi mit dem Obi-Wan-haften Bart von dort sein. Oder auch nicht. Chris nimmt bei Radio Tatooine noch Wetten an, ob sich diese Identifizierung bewahrheiten wird.
Die Nahaufnahme der Dolche offenbart kundigen Lesern der Sith-Schrift Kittât den Weg nach Exegol.
Während ihr Obi-Wan-artiger Gegenpart tiefenentspannt – betäubt, meditierend, machtgefesselt? – im Innenhof herumsteht, galoppiert Mae wie eine Technodancerin auf Ecstasy die Wände hoch, bevor sie dem weißgekleideten Bartträger ihr Messerchen… nicht einmal in den Leib rammt, denn vorher bricht die Sequenz ab. War die Akrobatikeinlage nötig, um die Trance des älteren Herren nicht zu stören oder hatte die Jedi-Killerin nur Lust auf etwas Abendgymnastik? Wir bleiben gespannt.
Ein visuell eindrucksvoller Moment, der vage Sequel-Erinnerungen weckt: Ein zerstörtes Lichtschwert liegt auf, bzw. vergraben im roten Waldboden, im Hintergrund ein scheinbar lebloser Körper eines gefallenen Jedis, den wir nicht recht zu identifizieren wissen. Aufgrund seiner mühsam in den Schatten zu erahnenden Hautfarbe könnte es sich um Yord Fandar handeln, dessen Geist bekanntlich für Umnebelung anfällig sein soll. Ob er hier auf einen überlegenen Gegner gestoßen ist? Und sind die gefallenen Blätter links die Folge des fliegenden Lichtschwerts aus dem Teaser?
Links im Bild erhaschen wir erstmals einen Blick auf die weibliche Zabrak Koril (Margarita Levieva), eine der Schwestern des Hexenordens von Mutter Aniseya, die eine Lanzen-artige Stangen-Waffe in der Hand trägt.
Eine junge Mae schmult durch die Ränge der Schwestern.
Ein junger Sol präsentiert auf dem Boden kniend einen relativ unverschnörkelten silbernen Lichtschwertgriff seinem Gegenüber.
Master Sol: She was my student.
Meister Sol: Sie war eine Padawan.
Während im Hintergrund die mit Bögen bewaffneten Hexen stehen, die wir aus dem Teaser nur zu gut kennen, nimmt die junge, in ein aufwendig goldenes Kostüm gekleidete Mae das Schwert an sich.
Die Reaktion der Mutter darauf darf als durchaus unenthusiastisch gedeutet werden.
I trained her.
Ich habe sie ausgebildet.
Die flüchtige Jedi-Killerin ist gestellt wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Wir vermuten, hier rannte ein Jedi im klassischen Hollywood-Verfolgungsjagdmodus hinter ihr her, während der andere mit dem Raumschiff vorausflog, um sie abzufangen. So oder so: Mae wird gleich auf ihren alten Meister Sol treffen.
Mae macht einen recht deprimierten Eindruck, Sol guckt sie auch klassisch „Ich habe versagt”-Jedi-Meister-mäßig an. Trotzdem wird es hier einen Kampf geben, oder täuscht uns der Trailer und der Kampf hat schon stattgefunden und dies ist das halbwegs versöhnliche Ende?
Let me be the one to bring her in.
Lasst mich die Verantwortung tragen.
Wie schon im Teaser gilt auch hier wieder: 333 - bei Issos Keilerei. Es fällt abermals auf, dass Sol in diesem Kampf ohne Lichtschwert agiert. Offensichtlich will er seine Ex-Schülerin retten oder zumindest gefangennehmen, aber nicht verletzen. Ob sie ähnlich zurückhaltend ist, bleibt abzuwarten.
Nachdem wir die Polan-717 oben schon im Hyperraum bestaunen durften, sehen wir sie nun aus diesem herauskommen. Kurz nach ihrer Ankunft im System beweist sie ihre Vielseitigkeit, denn wo Obi-Wan über Kamino seinen Hyperraumring zurückließ, lässt Meister Sol – so vermuten wir nach wie vor – über dem Nebel-Wald-Planeten den hinteren Teil seines Schiffs zurück, um mit dem vorderen, der nun als kleineres Erkundungsschiff fungiert, auf die Planetenoberfläche zuzusteuern.
Ansonsten sind wir, was die genaue Zuordnung von Orten zu Welten angeht, nach wie vor im Ratemodus, aber es fällt auf, dass der Nebel-Wald-Planet offenbar über keine großen Meeresbereiche verfügt, zumindest nicht auf der hier sichtbaren Seite. Die Küstenpanoramen verorten wir deshalb auf einem anderen Planeten als alles, was mit Wald und Nebel zu tun hat.
Meister Sol, die Halb-Theelin Jecki Lon (Dafne Keen) und ein den Roben nach zu urteilen weiterer Jedi sind in einem Raum. Sol schaut zuerst zu Boden auf ein mögliches Opfer und erhebt dann das Antlitz auf einen möglichen Täter. Manche Mysterien werden sich vermutlich erst nach dem Erscheinen der Serie lüften lassen.
Meisterin Vernestra Rwoh im zeremoniellen Jedi-Gewand im Tempel auf Coruscant. Auf ihrem kahlgeschorenen Haupt lassen sich Tattoos erkennen, was bei Mirialanern nicht unüblich ist. Typischerweise eher schwarz gehalten, schimmern sie hier eher violett, was gut mit der Farbe ihrer Lichtschwertklinge bzw. -peitsche harmonieren dürfte.
Master Vernestra: I sense this is only a small part of a larger plan. Meisterin Vernestra: Ich fürchte, Mae spielt nur eine kleine Rolle im Plan ihres Meisters.
Der Hexenzirkel beim gemeinschaftlichen Ritual. Interessant ist der pyramidenähnliche Obelisk in der linken Bildhälfte, hinter den Schwestern ist die Befestigung einer Stadt, vor den Schwestern ein Loch im Boden auszumachen.
Bei den Hexen von Mutter Aniseya ist Partystimmung angesagt. Magische Handbewegungen, Gesänge und eine bemerkenswert spuktastische Choreographie versprechen imposante Momente und Eindrücke.
Der Trailer will suggerieren, dass die Hexen-Choreo den Jedi Torbin (Dean-Charles Chapman) in ihren Bann zieht und auf die Knie zwingt. Allerdings passen die beiden Szenen nicht zusammen.
Zumal kennen wir die Szenerie dieser Szene aus dem Teaser: Dort wird klar, dass wir hier einen der offenbar zahlreichen Rückblicke der Serie erleben. Meister Sol ist hier noch ein Padawan, vermutlich der von Indara, und wir sehen im Teaser auch, wie die Hexen, bewaffnet mit ihren Armbrüsten, eine ganze Gruppe von Jedi, darunter Sol, Indara und der Wookiee Kelnacca (die beiden letzten sehen wir auch hier wieder neben Torbin stehen) umstellen und womöglich gefangennehmen. Weshalb also verfärben sich Torbins Augen und wieso geht er vor den Hexen in die Knie, während seine Mit-Jedi tatenlos bleiben? Beeinflussen sie ihn oder gibt er sich nur der Macht auf seine Weise hin? Ist er vielleicht ein Macht-Seher, der hier eine Vision erlebt?
StarWars.com beschreibt Torbin übrigens nicht etwa als Padawan oder Ritter, sondern als Jedi-Meister, der auf einem Jedi-Außenposten stationiert ist. Wir halten es insofern sogar für möglich, dass der Obi-Wan-artige ältere Jedi mit Bart die ältere Version von Torbin aus den Gegenwarts-, bzw. Zukunftspartie der Serie darstellt, auch wenn das zugegeben eine eher unwahrscheinliche These ist.
Wir sind zurück auf unserem Küstenplaneten, der uns schon im Teaser begegnet ist. Bei trübem Wetter peitscht die Brandung an die Küste. Auf einer etwas vorgelagerten kleinen Insel ist ein Raumschiff gelandet, das hauptsächlich durch seine beiden Heckflossen hervorsticht. Wir vermuten, es handelt sich dabei um das Schiff unseres verkappten Sith-Lords Qimir, der hier auf seine Schülerin wartet, die er in der Spiegelszene begrüßen wird.
Und da ist sie, die legendäre Spiegelszene aus dem Teaser, die bei unserem Freund Jorge Erinnerungen an Star Wars: Das Erwachen der Macht weckte. Wieso? Nun, auch hier sind wir an einer Felsenküste, auch hier könnte eine Schülerin zu einem Meister kommen, um sich ausbilden zu lassen. Die Dualität der wartenden Figur wird durch ihr Spiegelbild im Wasser unterstrichen. Wartet hier der Sith-Meister auf seine Akolythin? Oder wartet der Sith-Schüler auf das Werkzeug, mit dem er seinen Meister überwinden kann? So oder so: Immer zu zweit sie sind, und einer davon ist aus unserer Sicht Qimir.
Some sort of shift to tip the scales.
Eine Art Verschiebung, die ein Ungleichgewicht erzeugt.
Ab dem 5. Juni kommen wir via Disney+ in den Genuss der Serie.
Die inzwischen wohlbekannte Polan-717 verfolgt ein weiteres Raumschiff durch den Weltraum, der sowohl nach oben als auch nach unten hin jeweils von einem eisigen Asteroidenfeld beschränkt wird, was einerseits zu wenig Manövriermöglichkeiten führt, andererseits aber auch zu einem für uns Zuschauer spektakulären Anblick, denn unter der Hitze der Raumschiffdüsen scheinen die Brocken farbenfroh zu verdampfen.
Das verfolgte Schiff entspricht ungefähr der Größe des Verfolgers und hat je einen X-Flügel neben dem singulären Antrieb.
Im Cockpit sieht Meister Sol angespannt, aber konzentriert aus. Aufgrund der Lichtverhältnisse glauben wir dem Trailer hier ausnahmsweise und unterstellen, dass Cockpitaufnahme und Verfolgungsjagd zusammengehören. Aus dem Teaser wissen wir, dass am Ende ein Schiff auf einem Schneeplaneten abstürzen wird. Folgt dieses Ereignis also auf die laufende Verfolgungsjagd?
Das zentrale Interpretationsproblem der Acolyte-Trailer bleiben die unterschiedlich gefärbten Jedi-Roben: Hier trifft Mae offenbar auf Meister Sol, der jedoch seine Tempelkluft zu tragen scheint, nicht seine bräunlichere Missionskleidung. In dieser sehen wir ihn zusammen mit dem sogenannten „Verurteilten” aus dem Teaser, der erzählte, er habe Dunkelheit gespürt.
Auch Maes Klamotten sind einen zweiten Blick wert, vor allem natürlich ihr Anhänger. Die erste Assoziation – aha, ein Kyberkristall – halten wir aufgrund der Gesamtform für nahezu ausgeschlossen. Könnte es ein Drogenbehälter sein und Mae unter Drogeneinfluss stehen, wodurch sie im klassischen Dr.-Jekyll-und-Mr.-Hyde-Stil von nett und zugänglich zu killermäßig wechselt?
Mae: It’s time to face the past.
Mae: Stellt euch der Vergangenheit.
Unten an einem gewaltigen Gebäude auf einem Berg sehen wir zwei aufeinander folgende Explosionen. Die Explosionen selbst scheinen keine Folge eines Einschlags zu sein, sondern wurden wohl mit platzierten Sprengsätzen ausgelöst. Sehen wir also einen Terroranschlag oder Teil eines Heist-Plots? Soll hier eine Festung zerstört werden, geht es um ein Ablenkungsmanöver, eine Infiltration, einen Ausbruch…? Wir nehmen keinerlei Wetten an, was hier los sein könnte.
Der Trailer verknüpft das Feuer von den Explosionen an der Berg-Struktur mit einer Szenerie, die wir aus dem Teaser eigentlich schon kennen: Eine junge Dame läuft durch einen brennenden Wald. Zunächst einmal lehnen wir uns aus dem Fenster und sagen, dass diese Verknüpfung der Feuer-Bilder von den Explosionen hier in den Wald bloße Trailermagie ist, aber eigentlich interessant ist der Vergleich dieses Waldlaufs und der ähnlichen Szene im Teaser.
Dort nämlich sahen wir eine junge Frau, die bei ihrem Waldlauf ein Blaster-Holster und eher schmugglerartige Kleidung trug, hier sehen wir ein junges Mädchen mit Mantel oder Kutte. Bilden diese beiden Waldläufe zusammen also eine Art Alterungssequenz oder sind einfach nur verschiedene Ereignisse im Leben unserer Protagonistin mit brennenden Wäldern verknüpft? Oder, auch diese Variante sei erwähnt, haben wir einen Knick in der Optik und unsere Waldläuferin streift nur irgendwann die Kutte ab, um darunter Schmugglerkleidung zu tragen?
Niemand ist sicher...
Wir sind uns auch nicht ganz sicher, schauen wir mal, ob wir mit unseren Vermutungen richtig liegen.
Eine Szenerie wie aus einem Ewok-Film: Einem etwas putzigen, vage an eine Kreuzung aus Möter und Ewok erinnernden Wesen folgend, das wilden Spekulationen zufolge als Drall identifiziert wurde, geht unser Jedi-Ermittlungsteam auf dem aus dem Teaser bekannten Nebel-Wald-Planeten einen Berghang entlang. Noch nicht Teil der Truppe ist hier der Wookiee-Jedi Kelnacca, auf den das Team wahlweise schon zuvor gestoßen ist oder noch stoßen wird. Was der kleine Spürknirps den Jedi wohl zeigen will?
Über den abwesenden Kelnacca schreibt StarWars.com übrigens, dieser sei ein Einzelgänger, der ein zurückgezogenes Leben führe, doch wir wissen, dass das nicht immer so war.
Indara und – so vermuten wir weiterhin – ihr junger Padawan Sol beugen sich in der Vergangenheit geschockt über… Tja, was eigentlich? Wir tippen, wir befinden uns hier am Ende der Hexen-Sequenz von oben, und die Situation ist zwischenzeitlich eskaliert. Irgendein Jedi – wir können Kelnacca ausschließen und haben bezüglich Torbin ja auch andere Vorstellungen – liegt tot zu den Füßen der beiden Überlebenden, Sol hat noch Wunden aus dem zurückliegenden Kampf im Gesicht.
Der zeitliche Ablauf bleibt noch nebulös: Sol hat in der Szene, wo er der jungen Mae ein Lichtschwert gibt, keine Narben oder Verletzungen im Gesicht. Außerdem scheint er allein zu sein und ist nicht im Konflikt mit den Hexen. Dann gibt es die Gefangennahme-Sequenz mit der Jedi-Gruppe, die anscheinend eskaliert und schließlich diese Szene hier, wo offenbar Blut geflossen ist. Wir sind gespannt, wie – einfach – sich diese Puzzlestücke in der Serie zusammenfügen werden.
…vor der Wahrheit.
Ist, wie beim Fußball, auch nach der Wahrheit. So oder so können wir mit Wahrheit nicht dienen, also wenn ihr an der Wahrheit interessiert seid, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges.
Eine Einstellung, die wir schon aus dem Teaser kennen: Mutmaßlich im Gegenschuss der „dunkle Gestalt spiegelt sich an Meeresküste im Wasser”-Einstellung sehen wir unsere Jedi-Killerin Mae, die noch immer, bzw. wiederum bedeutungsschwanger auf ihr Gegenüber blickt.
Mother Aniseya: Destiny is not decided for you by an anonymous force.
Mutter Aniseya: Dein Schicksal wird nicht von einer anonymen Kraft für Dich entschieden.
Auch diese Szene von Mutter Aniseya und dem Zirkel ist uns schon aus dem Teaser bekannt.
In der Cantina aus dem Teaser liefert sich Mae einen Zweikampf mit einer Art Pseudo-Iktotchi, während ein Pseudo-Ithorianer hinter der Bar steht und nicht sehr amüsiert zu sein scheint, dass da zwei Bekloppte seine Kneipe zerlegen. Da Mae nur mit Messern bewaffnet zu einem Blasterkampf erscheint, muss schon mal der Sabacc-Tisch als Schutzschild herhalten.
Auf dem Eisplaneten hat Yord Fandar hinter Meister Sol schonmal sein Lichtschwert aktiviert, während die Beiden dem abgestürzten Schiff nachspüren. Meister Sol nutzt die Macht, um… Tja, wir wissen es nicht.
Im Orbit um den Eisplaneten geht die Verfolgungsjagd ihrem Ende entgegen. Für das gejagte Schiff geht es nun unserer Ansicht nach hinunter auf die Oberfläche, wo es einen bösen Crash hinlegen wird.
Mutter Aniseya spricht mit der jungen Mae. Wenn die Aussagen, die wir im Trailer hören, in diese Szene gehören, könnte Mae hier schon ein Schicksal als Jedi prophezeit worden sein, das Aniseya nun wieder relativiert.
Mother Aniseya: If you want to pull the thread…
Mutter Aniseya: Wenn Du an dem Faden ziehen willst…
Mae greift Jecki Lon von hinten mit einem ihrer Lieblingsmesser an. Wir scheinen uns auf unserem Lieblings-Nebel-Wald-Planeten zu befinden, d.h. abermals stellt sich die Frage, ob Mae hier als eine Art Horrorkiller in einem Horrorwald inszeniert werden könnte.
Eine Explosion gefolgt von allerlei Feuer, aber wir können beim besten Willen nicht ausmachen, was hier weshalb in die Luft geht.
Der Trailer jedenfalls will uns einreden, dass diese Szene mit Sequel-Assoziationen darauf folgt: Vieles brennt, und ein Jedi ist überfordert, hier Sol, der offenbar die junge Mae an der Hand hat. Wir befinden uns also in einem der Rückblicke, und Mae wurde anscheinend frisch bei den Hexen aufgesammelt. Was aber brennt hier? Erleidet Sol hier die Verletzungen auf der rechten Wange, die wir weiter oben an ihm gesehen haben?
Mother Aniseya: …and change everything…
…dann mach es…
Und wir sind abermals bei einer Einstellung aus dem Teaser: Unsere Jedi zünden tief im dunklen Wald ihre Lichtschwerter, während ihnen mutmaßlich ein dunkler Lord der Sith oder sein Akolyth entgegentritt.
Nun aber wird es nochmal interessant: Wieso ist Meister Sol plötzlich allein auf dem Nebel-Wald-Planeten unterwegs und wieso kriecht er zunächst auf dem Boden herum? Konnten die zahlreichen Jedi aus dem Teaser-Moneyshot dem Sith, bzw. seinem Akolythen nichts anhaben, und Sol wurde von ihm als letzter Überlebender in die Enge getrieben? Oder kämpft Sol zunächst allein gegen seinen dunklen Widersacher, bevor ihm die übrigen Jedi zur Hilfe eilen?
Mother Aniseya: …then pull it.
… und verändere alles.
Der mutmaßliche Sith, der aus den Schatten des Dschungels hervortritt, möchte wohl Rotes Licht - Grünes Licht mit dem Star aus Squid Game spielen.
Neben Jecki Lon und Yord Fandar sehen wir hier eine weitere junge Jedi, mutmaßlich gespielt von Amy Tsang. Masse allein dürfte gegen einen dunklen Lord oder seinen Akolythen aber wohl nicht ausreichen.
Ein weiteres Mal in diesem Trailer erleben wir den Blick über die linke Schulter hin zur Kamera, doch dieses Mal offenbart sich uns ein neues Gesicht, bzw. ist es eher eine Fratze.
Der Helm, dessen Grundform durchaus an Kylo Rens Helm erinnert, präsentiert sich in der Mundpartie mit ungewöhnlich viel Bling-Bling. Zwei Reihen von metallisch schimmernden Zähnen lassen uns entweder an Haie oder die Sado-Maso-Maske aus Pulp Fiction denken. Nach (bzw. vor) Lord Vader nun eben Lord Leder.
Meister Sols Outfit ist mittlerweile deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden, ein Streich des gegnerischen Lichtschwerts scheint ihn nur knapp am Herzen verfehlt zu haben.
Dennoch kommen wir nicht umhin, Sols schicke Gürtelschnalle zu bewundern, die gülden glitzernd das Logo des Jedi-Ordens präsentiert.
Master Sol: What are you?
Meister Sol: Was bist Du?
Auch das full frontal macht uns die Identifikation des Dunkelseiters nicht einfacher, durch die Augenschlitze ist nichts wahrnehmbar und das Grinsen wirkt wahrlich verstörend. Für alle Fans mit Horror-Clown-Phobie könnte das der neue Endgegner sein.
Mit viel Verve hebt unser Sith sein Schwert zum Schlag über die Schulter, bevor er es kraftvoll herniederrasseln lässt. Dabei können wir kurz seinen nackten Unterarm erahnen und dürften vermuten, es ist tatsächlich ein relativ hellhäutiger Herr.
Nach so einem langen Trailer kann man schonmal vergessen, worum es eigentlich ging, insofern vielen Dank an Disney, dass wir hier noch einen Blick auf den Titel des Projekts werfen dürfen: The Acolyte heißt das gute Stück, und abermals glänzt das O verdächtig irgendwo zwischen Meisterring und Sonnenfinsternis.
Bedrohlich glüht und verglüht das Disney-Plus-Logo.
Und dann wird klar: Ab dem 5. Juni kommt die Serie zu uns nach Hause, und los geht’s mit zwei Folgen. Na dann, auf ins große Abenteuer.
27.07.1940 - geb.: Gary Kurtz (Produzent, gest. 2018)
30.07.1948 - geb.: Carel Struycken (Terak)
02.08.1973 - geb.: Simon Kinberg (Rebels)
03.08.1911 - geb.: Alex McCrindle (General Dodonna, gest. 1990)