Der Hinweis sollte bei einer Traileranalyse überflüssig sein, aber: Spoiler natürlich enthalten.
Zu Beginn sticht uns neben dem grellen Sonnenlicht Tatooines vor allem die Gesteins-bräunliche Felsformation ins Auge …
… welche gleich darauf verschwimmt, als sich das Bild auf den Hintergrund fokussiert und uns deutlicher das glatte Dünenmeer neben weiteren Felsen präsentiert. Dabei wird eine weit entfernte, offensichtlich reitende Figur deutlich - aller Wahrscheinlichkeit nach unser titelgebender Protagonist Obi-Wan (nun mehr wohl Ben) Kenobi.
Die Straßen einer typischen Tatooine-Siedlung (vermutlich Mos Eisley), wo ein paar Leute unterwegs sind … einschließlich unseres Helden, der in einen Poncho gehüllt (Standard-Uniform für untergetauchte Jedi) sein beladenes Reittier, ein Eopie, zu einem uns unbekannten Ziel führt. Es könnte sich dabei um dasselbe Reittier handeln, mit dem er Jahre zuvor Luke als Säugling zur Feuchtfarm von Owen und Beru gebracht hat.
Schnitt auf einen überdachten Stand oder dergleichen. Im Vordergrund bewegen sich mehrere unauffällige Personen, allesamt wohl Menschen, von links nach rechts. Hinter ihnen ist im Schatten die Gestalt Obi-Wans auszumachen, der scheinbar mit irgendeiner Tätigkeit am Objekt unmittelbar vor ihm beschäftigt ist (es hat fast den Anschein, als würde er an einem länglichen Holzobjekt Hobelarbeiten ausführen).
Zu diesem Bild erklingt die Stimme Kenobis, in resigniertem Ton:
The fight is done.
Der Kampf ist vorbei.
Seinen Schatten vorauswerfend reitet unser offenbar innerlich gebrochener Held auf seinem Eopie in die unergründlichen, sandigen Weiten des Wüstenplaneten und führt dabei seinen inneren Monolog fort.
We lost.
Wir haben verloren.
Wir beobachten von hinten durch einen Canyon, wie Kenobi (ein Rucksack zu seiner Linken, eine Feldflasche zu seiner Rechten) wohl hockend von einer Anhöhe aus etwas in der Ferne betrachtet. Beim genaueren Hinsehen ist bereits auszumachen, dass es sich um die Feuchtfarm der Familie Lars handelt.
Ein Blick durch ein Fernglas bestätigt dies und lässt erahnen, wie Onkel Owen und Tante Beru gerade aus dem Haupteingang des Kuppelbaus der Farm heraustreten. Während Owen eine dunkle Kluft zu tragen scheint, sticht bei Beru ein bläuliches Oberteil mit roten Ärmeln hervor. Doch eine weitere Gestalt weiter links ist auszumachen …
Das Fernglas zoomt stark auf die Gestalt, und wir erkennen einen jungen Burschen, der auf dem Kuppelbau hockt, eine Renn- oder Schutzbrille auf den Augen, augenscheinlich versunken in einem imaginären (Pod-)Rennen.
Ja, es handelt sich hier zweifelsfrei um den gut 10 Jahre alten Luke Skywalker, womit sich die Gerüchte um einen Auftritt von diesem, und wenn es vielleicht auch nur dieser kurze hier ist, bewahrheitet haben.
Schnitt auf den Beobachter der Szenerie, Obi-Wan Kenobi, mit dem minimalistischen Fernglas vor den Augen. Man beachte die wieder etwas längeren Haare, womit er Frisur-technisch seinem alten Selbst aus Episode II wieder etwas näher kommt; sowie den dunklen Handschuh, der die Finger freilässt.
Ein genauerer Blick auf sein Gesicht offenbart jedoch auch erste unübersehbare Zeichens des Alterns.
Stay hidden.
Versteck dich.
Der Lucasfilm-Schriftzug, golden, wird von einer Sandwehe sanft hinweggeblasen - dazu ertönt unverhofft der unvergessliche Chor, der John Williams' “Duel of the Fates” einläutet.
Vogelansicht auf ein über Wasser hinwegfliegendes Raumschiff. Es scheint sich um ein (offenkundig Imperiales) Shuttle zu handeln, der Typ erinnert optisch extrem stark an das T-3C Shuttle der Delta-Klasse, welches von Director Krennic in Rogue One benutzt wird, mit dem Unterschied, dass hier keine Rückenflosse vorhanden ist und die Seitenstabilisatoren wesentlich kürzer sind. Auch die Triebwerksmodule sind von anderer Bauart.
Bei diesem Anblick erklingt eine Stimme, welche einer Figur zugeschrieben wird, die wir seit Star Wars Rebels nicht mehr in Bewegtbild gesehen haben: Der Großinquisitor.
The key …
Das Entscheidende …
Es kommt ein Gebäude in Sicht - aller Wahrscheinlichkeit nach die Festung der Inquisitoren auf dem Wassermond Nur im Mustafar-System, welchen wir erstmals im finalen Akt des Spiels Jedi: Fallen Order zu sehen bekamen; die Heimat- und Trainingsstätte der Imperialen Inquisition, welche nach einem Vorfall auf Coruscant auf Geheiß des Imperators dorthin verlegt wurde. Dies ist die schmalere Seitenansicht auf das Gebäude, von dem ein Großteil unter Wasser liegt.
… to hunting Jedi …
… bei der Jagd auf die Jedi …
… is patience.
… ist Geduld.
Zu diesen Worten kommt der Großinquisitor auch selbst ins Bild, dargestellt von Rupert Friend. Er befindet sich scheinbar in einem Gasthaus oder etwas Ähnlichem (denn rundherum sitzen diverse Gestalten an Tischen mit Bechern) und spricht zu einer nicht näher beleuchteten Gestalt mit Kopftuch, vermutlich ein Barkeeper. Beim Kameraschwenk zu Beginn dieser Szene ist links im Hintergrund bereits ein weiterer Inquisitor auszumachen, der 5. Bruder, den wir ebenfalls erstmal in Rebels zu Gesicht bekamen.
Nur auf, wer hätt’s gedacht, Disney+ zu streamen … (und auch hier setzt ein vertrautes musikalisches Element aus Williams’ Stück ein)
Wir befinden uns weit außerhalb einer schwach erkennbaren Siedlung Tatooines mit herausragendem Turm. Mit hoher Geschwindigkeit bewegt sich ein mit einer losen Plane überdachte Gefährt, vielleicht eine Art von Schnellreisebus, auf jene Stadt zu, wobei sie wie eine Lokomotive etwas dunklen Rauch vom vorderen Führungsabteil von sich gibt.
Währenddessen fährt der Großinquisitor fort …
Jedi cannot help what they are.
Jedi können nicht aus ihrer Haut.
Im vorderen, unüberdachten Teil des Fahrzeugs (also womöglich die Touristenklasse?) sitzt Kenobi mit verschränkten Armen und leicht gesenktem Blick, umgeben von mehr als einem Dutzend weiterer Passagiere. Hier sticht niemand im Besonderen hervor; es sind ein oder zwei hellhäutige Aliens inmitten der Menschen auszumachen, die Kleidung wirkt bei allen recht gleich trist.
Wir springen in einen Besprechungsraum, mutmaßlich innerhalb der Inquisitoren-Festung auf Nur. Er liegt unter Wasser, welches durch die Fensterscheiben giftgrün erscheint, und ist innenarchitektonisch nach uns wohlvertrauten dunklen Imperialen Richtlinien gestaltet.
Drei Inquisitoren (zwei mit dem Rücken zum Zuschauer sitzend, eine ihnen gegenüber stehend) sind um den Tisch versammelt, an dem ein Stuhl sich von den anderen durch seine hohe, massive, sich aufspaltende Rückenlehne abhebt. Die Eingangstür wird von zwei Sturmtrupplern flankiert.
Wieder auf Tatooine werden wir Zeuge eines regelrechten Auflaufs einfacher Bürger inmitten des Stadttreibens. Die vordersten von ihnen scheinen recht bestürzt über den Anblick, der sich ihnen bietet und für uns Zuschauer deutlich erkennbarer wird, als die Kamera leicht nach oben schwenkt …
… jemand wurde auf offener Straße scheinbar aufgehängt. Wer es ist, können wir nicht sagen, da nur einfaches unauffälliges Schuhwerk sichtbar wird.
Their compassion …
Ihr Mitgefühl …
Vermutlich in derselben Szenerie hält sich die Inquisitorin auf, welche eben schon in der Festung stand: Erstmals deutlich im Profil sehen wir die von Moses Ingram verkörperte Inquisitorin Reva (Edit: Inzwischen ist bekannt, dass Reva die "3. Schwester" ist). Drohend hält sie ihr Lichtschwert in der Hand …
… und dreht sich dabei herum, die sie umringende, wohl eingeschüchterte Menge um sich herum betrachtend. Dabei kommt jemand in der ersten Reihe deutlicher ins Bild …
… nämlich Owen Lars, welcher hier nach Episode III wieder von Joel Edgerton gemimt wird.
Verglichen mit den anderen Gestalten um ihn herum trägt er wieder eher dunkle Sachen. Mit einem angesichts des eher bedrohlichen Kontextes der Szenerie relativ teilnahmslosen Blick sieht er sich leicht um, während der Großinquisitor im Off seinen Satz über die Befangenheit der Jedi beendet.
… leaves a trail.
… hinterlässt eine Spur.
Szenenwechsel: Wir befinden uns auf den Dächern einer Siedlung bei Nacht. Wie wir durch einen frischen Bericht der Entertainment Weekly wissen, handelt es sich herbei um einen neuen Planeten namens Daiyu.
Inquisitorin Reva hockt auf einem Plattenbau vor einem neongrün leuchtenden Aurabesh-Schriftzug (auszumachen sind nur die Buchstaben “ER”).
Das nächste Bild enthüllt Revas Blick auf das bunt erleuchtete Nachtleben Daiyus, allerdings nicht, nach wem oder was genau sie sucht - wenngleich das übliche Geschäft der Imperialen Inquisition nur wenig Spielraum für Spekulationen lässt.
Das zuvor schon gezeigte Shuttle landet auf Tatooine, typischerweise klappen während dieses Vorgangs die Flügel nach oben. Die geometrische Form des Korpus fällt hier nochmal besonders auf.
The jedi code is like an itch.
Der Jedi-Kodex ist wie ein Juckreiz.
Zu den Worten des Großinquisitors steigt eine Person mit einem Blaster in der rechten Hand offenbar eine Rampe herunter. Hierbei befinden wir uns mit Blick auf den Hintergrund aber vermutlich nicht mehr auf Tatooine.
Es handelt sich um eine Imperiale Offizierin. Wer genau hinsieht, kann ihre Offiziersplakette ausmachen, welche drei rote und ein entweder grünes oder aufgrund von extremem Licht-/Colour-Grading-Verhältnissen schwer erkennbares blaues Kästchen zeigt - blau würde am ehesten wohl dem Rang eines Armee-Hauptmanns oder Oberleutnants entsprechen (aufgrund von Uneinheitlichkeit zwischen den Produktionen ist das meist recht schwer zu sagen); sollte es doch die Farbe Grün sein, wäre das ein komplettes Novum; also hätten wir es in dem Fall vielleicht mit einem Sonderrang in Verbindung mit der Inquisition zu tun?
Die Landschaft im Hintergrund wirkt trocken und hügelig, mit leichter Vegetation in Form vereinzelter Büsche und eher karger kleiner Bäume.
Zurück auf Daiyu, auf einer Marktstraße, begleiten wir eine der Inquisitoren, welche an einer Reihe von aufgestellten Zivilisten vorbei schreitet und diese dabei mustert; Sturmtruppler bewachen den Vorgang. Wir sehen die Dame nur von hinten; auffällig sind die pummeligen kurzen Kopftentakel, die hinten aus ihrer Kopfbedeckung herausragen.
Im Hintergrund ist erneut eine Neon-Schrift erkennbar: HOSS MAR(R?)-, der Rest wird vom Wellblechdach eines Standes verdeckt.
He cannot help it.
Er kann nicht anders.
Auch Kenobi ist hierbei anwesend und hält sich im Hintergrund. Verborgen unter einem Kapuzenmantel scheint er das Geschehen in Richtung Kamera zu beobachten, während verschiedenes Straßenvolk um ihn herumwuselt.
Damit ist endgültig klar, dass Lukes künftiger erster Mentor in der Zeit seiner Wache den Wüstenplaneten mindestens einmal verlassen hat.
Ein Sturmtruppler mit nicht mehr so glänzender Rüstung steht einem unbekannten Droiden-Modell mit leuchtenden Photorezeptoren und breitem Korpus gegenüber. Auf dessen linken Brust sind die Buchstaben NED in blauer Aurabesh-Schrift zu lesen - wohl seine Kennung oder die Initialen seiner zugehörigen Institution?
Dieses Bild zeigt uns wohl, ob es uns im Innersten anspricht oder nicht, den Hintern vom soeben gesehen schmutzigen Truppler. Es scheint, dass dessen Unterarm ins Bild kommt, in der Hand hält er einen Gegenstand, bei dem wir am ehesten auf eine Art von Hammer-ähnlichem Utensil tippen würden.
Zu sich stetig hochspielender Musik von Williams folgen wir Reva dabei, wie sie parkourmäßig einen gerade umknickenden Metall-Mast hochrennt, der sich über eine Häuserschlucht biegt.
Beherzt macht sie einen Sprung über die Schlucht, was wir von unterhalb miterleben dürfen.
Wo sie letztendlich landet, bleibt uns mittels einer Abblende verborgen.
Zurück zum Großinquisitor …
Where is he?
Wo ist er?
Dieser hält sich scheinbar hier auch auf dem nächtlichen Daiyu auf und wendet eine für das gemeine Fußvolk sicher nicht ineffektive Methode der Einschüchterung an, um eine zufriedenstellende Antwort auf seine soeben gestellte Frage zu erhalten …
Er lässt seine rote Doppelklinge mittels des mechanisierten Handgriffs seines Lichtschwerts wie einen Propeller wirbeln. Diese große Einschüchterungsgestik kennen wir zur Genüge von den Inquisitoren.
(Währenddessen begutachtet rechts hinter ihm ein Truppler den Vorgang äußerlich seelenruhig, unter seinem Helm macht er aber womöglich gerade ganz große Augen.)
Between darkness
Zwischen Dunkelheit
Erneut packt uns das grelle Nachtleben Daiyus. Auf einer breiten Straße schreitet der 5. Bruder voran, ihm folgt eine Patrouille mehrerer Sturmtruppen. Keine der zahlreichen Fußgänger wagt es, ihren Weg zu kreuzen.
Gespielt wird dieser Inquisitor übrigens, wie schon lange Zeit gemutmaßt, von Sung Kang.
Zwei Rettungskapseln schießen in hohem Tempo an der Kamera vorbei durch das Vakuum des Weltraums. Ihr Ziel oder die beinhalteten Figuren: unbekannt.
Überblendung zurück nach Tatooine, wo sich Reva gerade durch eine seitliche Rolle in Position bringt und mit gezücktem Lichtschwert (ihrer Rolle entsprechend nicht überraschenderweise karmesinrot) ein männlich-menschliches Individuum aufhält, welches wohl gerade im Begriff war, sich von dannen zu machen.
Die runden Tische und rötlichen Markisen legen nahe, dass es sich um dieselbe Location handelt, in welcher wir zuvor erstmals den Großinquisitor sahen, als er von “Geduld” sprach.
and defeat
und Niederlage
In einer fahl beleuchteten Gasse sehen wir eine behandschuhte Hand, welche eine auf die Wand aufgetragene weißliche Zeichnung entlangfährt. Diese zeigt das Symbol des Jedi-Ordens, der scheinbar noch nicht völlig in Vergessenheit geraten ist..
Der folgende Shot nährt aufgrund der Lichtstimmung den Verdacht, dass es sich bei der Besitzerin jener Graffiti-erforschenden Hand um Reva handelt.
Als die Kamera rückwärts hinaus von ihr wegfährt, kommt noch eine Gestalt in der Gasse ins Bild - sie ist mit einer Blasterpistole bewaffnet, ansonsten jedoch so gut wie gar nicht auszumachen, da sie sich im Schatten hält.
Wir wechseln zu einer Schießerei, die scheinbar wieder auf den Dächern Daiyus in allgemeiner Dunkelheit stattfindet. Eine uns den Rücken zuwendende Person (wir tippen auf Obi-Wan) sucht Deckung und feuert einen roten Blasterbolzen auf einen unbekannten Angreifer ab, verfehlt diesen aber. Der Gegner erwidert das Feuer mit einem seinerseits gelben Blasterbolzen (gelbes Blasterfeuer kennen wir bislang primär eigentlich nur von den Waffen der mandalorianischen Death Watch).
Als die Kamera nach rechts schwenkt, sehen wir, dass auch von dieser Seite Gefahr droht, denn mehrere rote Blasterbolzen schlagen aus dieser Richtung in der Nähe ein. Hier sind der oder die Angreifer jedoch nicht zu sehen.
Eine zischende Rauchwolke sticht hervor, vom Zuschauer passenderweise aus der Vogelperspektive betrachtet, den im selben Moment stößt ein Schwarm grüner Vögel aus eben dieser hervor und verstreut sich in alle Himmelsrichtungen. Auf den ersten Blick ähneln diese Piepmätze der uns bekannten Art namens Convor - diese Vögel sahen wir des Öfteren in The Clone Wars, am prominentesten dürfte Morai sein, eine Vertreterin dieser Art, die allgemein hin als eine Art “Spirit Animal” von Ahsoka mit Verbindung zur Tochter von Mortis angesehen wird.
Hope survives
überlebt die Hoffnung
Das Ende des Teasers zeigt uns noch einmal das Profil Obi Wan “Ben” Kenobis von Nahem … er blickt, mit leicht gerunzelter Stirn, erst auf etwas hinab …
… bevor er den Blick hebt und seinen Kopf zu seiner Linken wendet, als hätte er gerade einen Gedankengang verfolgt oder einen Entschluss gefasst.
Obi-Wan Kenobi - die “Limited Series” beginnt am 25. Mai 2022.
Zu dem Titel hören wir eines der berühmtesten Geräusche der Saga, welches keiner weiteren Erklärung bedarf, und auch hier stoßen bekannte Bestandteile von John Williams’ Score in unseren Gehörgängen auf Wiedererkennung.
Zum Schluss das Logo von Disney+; dieses Mal wird der Bogen und das Plus von einer blauen Lichtschwertklinge vollzogen.