2005 war nicht nur das Jahr, in dem die Star Wars Kino-Saga abgeschlossen wurde, sondern auch das Jahr, in dem dem deutschen Fandom mehr Aufmerksamkeit als üblich zuteil wurde.
Dieses Jahr wurden nämlich zwei Dokumentationen veröffentlicht, die das deutsche Fandom unter verschiedenen Aspekten betrachten.
Den Anfang machte Episoden der Macht, dessen Kritik von uns ihr hier nachlesen könnt.
Ebenfalls berichtet haben wir von der Doku Sternenkrieger, die wir wiederum diesmal genauer unter die Lupe genommen haben.
Sternenkrieger ist also ein 47 Minuten langer Dokumentarfilm über die deutschen Star Wars – Fans, produziert von Henry Koebsch und Mirko Schmidt.
Der Film dreht sich hauptsächlich um sieben Fans, die mit beiden Beinen im Leben stehen und ihre Ansichten über Star Wars kundtun. In insgesamt sechs Kapiteln werden verschiedene Facetten des Fandoms zusammen mit diesen Fans beleuchtet.
Das beginnt natürlich mit den Geschichten, wie sie überhaupt Fans geworden sind, geht über eine durchaus kritische und überhaupt nicht fanatische Betrachtung des Themas „Welche Philosophie verbirgt sich hinter Star Wars?“ / „Star Wars als Religion“ bis hin zum Thema der eigenen Kreativität (Rollenspiele, Fan-Filme).
Erzählt wird auch von den verschiedensten Convention-Erlebnissen. Durch einige lustige Anekdoten wird der Film etwas aufgepeppt.
Natürlich fehlt auch das Thema Episode III und die Deutschlandpremiere in Berlin nicht. Zwischen den einzelnen Themenkapiteln gibt es immer wieder kurze Einspieler von Fans, die kurz bevor sie Episode III sehen werden, oder kurz nachdem sie sie gesehen haben interviewt werden.
Hier darf man sich allerdings doch manchmal wundern, wenn z.B. ein kostümierter Boba Fett aussagt, er fände Episode III zwar ganz gut, aber nicht so gut wie die Clone Wars Serie (wie kann man das vergleichen?), oder wenn von den „Hauptdarstellern“ Dinge an den Prequels wie häufige Kostümwechsel oder „Saurier“ als ernste Kritik angebracht werden.
Dies ist aber auch der einzige Punkt, an dem man mit der Stirn runzeln muß, denn im gleichen Zuge wird auch schön diskutiert, ob die Sache mit den Midi-Chlorianern sein musste, oder nicht – seit Jahren ein heißes Streitthema unter den Fans.
Seit eh und je wird eine Sache immer bis zum letzten ausgeschlachtet, wenn es um Star Wars geht: Merchandise.
Hier zeigt sich Sternenkrieger allerdings Dankbarerweise erfrischend. Die Fans dürfen über ihre Sammelleidenschaft sprechen, ohne dass bei jedem zweiten Satz das Geräusch einer klingenden Kasse zu hören. Keine abgedroschenen „George Lucas ist ein geldgieriger [beliebige Bezeichnung hier einsetzen]“-Phrasen. Nein, es geht einfach nur um die Möglichkeiten, die ein Fan hat, seiner Sammelleidenschaft zu frönen. Daumen hoch!
So ist Sternenkrieger endlich mal ein Bericht über Star Wars und seine Fans, für den man sich kein Stück schämen muß und in dem auch nicht übertrieben schlecht geredet wird. Es ist eine willkommene Abwechslung, dass das Thema ernsthaft und vor allem sinnvoll behandelt wird.
Zu erwähnen wäre noch die eher teschnische Seite. Die DVD, die man sich für 14,99 EUR bestellen kann, enthält neben dem Film selbst den „Titelsong“ Star Warriors (nur Audio) und zwei Trailer zum Film.
Leider muß man sagen, dass der Ton an wenigen kurzen Stellen des Films ziemlich leise ist. Hier sind also kleine Abstriche zu machen, die aber nicht wirklich tragisch sind.
Da der Film ansich umsonst ist, kann man ihn sich an Februar sogar kostenlos herunterladen. Das ist wirklich mal eine ganz feine Sache. Doch auch trotz dieser Möglichkeit wären die knapp 15 EUR für die DVD keines Falls verschwendet.
Fazit also: ein gelungener Film, von dem es hoffentlich irgendwann noch mal eine Fortsetzung gibt. Denn es gibt noch so viel mehr im deutschen Fandom, was man auf diesem Niveau präsentieren kann…
Wir verlosen ab jetzt drei Exemplare der DVD bei unserem kleinen Weihnachtsgewinnspiel.
Viel Glück!
Seite 1
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare