Andor zieht weiterhin seine Kreise durch die Medien und dient in diesem Monat auch als Titelgeschichte des SFX Magazine. Hier die interessantesten Aussagen aus dem Artikel:
„Ich muss mich mit diesem Zeitraum von fünf Jahren auseinandersetzen”, berichtet Showrunner Tony Gilroy, „und das sind ziemlich volatile Jahre in der Geschichte von Star Wars, in denen das Imperium die Macht übernimmt. Parallel dazu sieht man überall in der Galaxis die Keimzellen der Revolution. Niemand kennt dort den anderen, es gibt verschiedene Fraktionen, und am Ende wird all das auf Yavin unbeholfen und ungeschickt zueinanderfinden.”
Eine wesentliche Rolle dabei spielt Mon Mothma, die künftige Anführerin dieser Allianz von Splittergruppen.
„Unser Ziel ist es, so viele Spielarten wie möglich zu zeigen, und Mon Mothma hat ihre ganz eigene Rebellion. Die Zuschauer werden im Laufe der Serie viel mehr darüber erfahren, denn es gibt einige wirklich interessante Dinge, die wir über sie erzählen werden. Es ist nicht so, dass wir den Kanon umkehren oder so, aber wir werden einfach sagen, dass man keine Ahnung hatte, worum es bei manchen Leuten wirklich geht - und vielleicht versteht man nicht, warum sie das alles tut.”
„Wenn wir Mon Mothma auf Coruscant treffen”, fügt Genevieve O'Reilly hinzu, „sehen wir dort die Welt der Oberschicht, eine Welt voller Intrigen und politischer Machenschaften. [Mon Mothma] versucht, für Diplomatie, aber auch für aktives Handeln zu argumentieren und sucht nach Verbündeten gegen diese ständig wachsende Präsenz der Autokratie. Noch hat der Imperator die Oberhand, und sie ist eine sehr einsame Stimme. Um etwas zu ändern, muss sie sich aus der Deckung wagen, was sehr gefährlich ist, und ich denke, das macht das Thrillerelement aus, das sich durch diese Staffel zieht.”
Nicht weniger viel als Mon Mothma wagen auch die vielen Otto-Normal-Bürger der Galaxis, die den Mut finden, sich dem Imperium zu widersetzen.
„Es geht in unserer Serie um die ganz normalen Menschen”, so Gilroy. „Sie agieren hinter den Kulissen und bauen am Pfad zur Revolution. Wir sind in der Serie nicht vorne im Speisesaal, sondern hinten in der Küche. Dort sind unsere Leute und waschen das Geschirr. Die große Haupthandlung mag sich anderswo abspielen, aber wir sehen uns an, was ihnen wiederfährt. Jeden Tag streben wir in jeder Abteilung, bei jedem Kostüm, jeder Waffe und jedem Härchen der Koteletten nach Authentizität. Das ist das übergeordnete Manifest für unsere Show - mach es echt.”
Und wenn Gilroy von vielen normalen Menschen spricht, meint er tatsächlich sehr viele.
„Wir haben es mit, ich weiß nicht, 190 Sprechrollen in den ersten 12 Episoden zu tun, und davon sind 25-30 Figuren so relevant, dass wir sie von der ersten Hälfte der Serie in die zweite Hälfte mitnehmen. Die ersten drei Folgen sind noch relativ überschaubar, es geht pimär um diesen einen Ort und ein paar wenige Tage. Und dann, mit Folge vier, fangen wir an, weitere Figuren hinzuzufügen, und die Welt wird sehr, sehr groß.”
Sehr groß und sehr real, denn verantwortlich war, wie Gilory betont, ein Wunderkind unter den Szenenbildnern.
„Wir haben Luke Hull hinzugezogen, ein junges Wunderkind unter den Szenenbildnern. Er hat Tschernobyl gemacht, und das sollte Ihnen zum Thema Design eigentlich alles sagen. Alles um einen herum ist so real. Die Schalter und Regler sind alle so unkonventionell, blinkend und großartig, und das sind alles Elemente, die George Lucas von Anfang an eingebaut hat. Wir nehmen diesen Stil auf und bauen ihn in jeden Aspekt der Produktion ein, in jeden Teil der Erzählung.”
Ein wesentlicher Teil dieser Erzählung dreht sich, glaubt man den Trailern, um den von Kyle Soller gespielten Syril Karn.
„Die Fixierung von Syril auf Cassian ist fast schon von Anspruchsdenken und Eifersucht geprägt. Ihn zieht an, dass Cassian etwas an sich hat, das sich nicht an die Regeln hält, geheimnisvoll ist und unglaublich geschickt im Überleben, und Syril will eine Scheibe davon abhaben. Er weiß nur nicht, warum.”
Syril Karn ist allerdings nicht in eigener Sache unterwegs: „Er arbeitet für eine Art Unternehmenspolizei auf Coruscant und verfolgt das Ziel, in die Geheimpolizei, den ISB, aufgenommen zu werden.”
Ohne weiter ins Detail zu gehen, bestätigt der Artikel auch den Namen der von Adria Arjona gespielten Figur:
Sie heißt Bix Caleen.
Mehr zur neuen Ausgabe des SFX Magazine findet ihr hier. Das Heft selbst gibt's beim Zeitschriftenhändler eures Vertrauens.
Seite 1
@Snakeshit:
"Eine Promokampagne bei Star Wars, die mit Inhalt Vorfreude erzeugt."
Besser hätte ich es nicht formulieren können. Endlich stehen mal mehr Charaktere und Story im Vordergrund und weniger Nostalgie und Fan-Service. Sehr, sehr erfrischend. Wird sicher nicht allen gefallen, aber es trifft so was von meinen persönlichen Geschmack. Es ist fast schon gruselig, wie sehr.
Jede Nachricht zu Andor steigert die Vorfreude und lässt mich hoffen, da endlich die Star Wars Serie zu kriegen, die ich mir schon die ganze Zeit gewünscht habe.
@Lord Galagus
"Endlich stehen mal mehr Charaktere und Story im Vordergrund und weniger Nostalgie und Fan-Service."
Dem ist nichts hinzuzufügen!
CmdrAntilles
Rieekan78
Ich drück denen, die gehyped sind wirklich die Daumen, dass die Serie so gut wird, wie ihr hofft. Ich persönlich hab da ja so meine Zweifel.
190 Sprechrollen in einer Staffel? OMG. Das hört sich nicht wirklich danach an, als hätten die Macher der Serie nen guten Durchblick und roten Faden.
Nur mal so als Vergleich: Game of Thrones ist ja nicht gerade dafür bekannt, besonders übersichtlich aufgrund weniger Charaktere zu sein und hatte in acht Staffeln und 73 Episoden insgesamt "nur" 240 Sprechrollen. In Staffel 1 waren es ca. 40!
Nach meiner Erfahrung ist es auch -leider- so, dass wenn sich der PR Sprech so sehr auf die handelnden Figuren konzentriert, dies im Umkehrschluss bedeutet, dass das Produkt am Ende erstens nicht besonders viel anderes zu bieten hat und zweitens die Charaktere so zweidimensional und austauschbar sind, dass jeder Zuschauer, der nicht nebenbei mitschreibt spätestens nach 20 Minuten den Überblick oder das Interesse an den Figuren verloren hat.
(zuletzt geändert am 14.08.2022 um 06:44 Uhr)
Taipan
@ Taipan:
Warten wir mal ab, bevor wir hier alles schwarzmalen oder?
Tony Gilroy sagt ja nicht, dass es exakt 190 Sprechrollen sind. Es wird ja deutlich, dass er hier grob schätzt. Wichtiger ist eher die Zahl der 25-30, die so relevant sind, dass sie in beiden Staffeln vorkommen werden. DAS sind die zwei- oder gar dreidimensionalen Charaktere, um die es gehen wird. Die restlichen rund 160 "Sprechrollen" können auch etwas bessere Komparsen sein, die mal ein Wort von sich geben, wie ein Stormtrooper, der "Halt!" ruft, Soldaten, Offiziere, Dorfbewohner, Aliens oder Droiden im Hintergrund. Natürlich ist es PR-Sprech, dass alle Sprechrollen gleichermaßen in einen Topf kommen, aber geh mal nicht von 190 ausgebauten Charakteren aus, sondern von 25-30.
Ich muss dir auch widersprechen, dass sich das Marketing nur auf seine Figuren konzentriert. Natürlich kann es das und sollte es auch, da es eben NEUE Figuren sind. Es gab sehr viele Interviews über die Machart der Serie, sehr viele Stimmen und Begleittexte zum Inhalt, Inspirationen, den politischen wie auch gesellschaftlichen Themen, die die Serie ansprechen wird wie Kolonialismus, Imperialismus, Flucht, Familie, Revolution, Spionage, politische Intrigen, Krieg. Und natürlich gehören da auch die Figuren und ihre Motivationen zu. Ich wüsste nicht, wann wir jemals ein so umfangreiches Marketing für eine SW-Produktion bekommen haben, in dem INHALTE so wichtig waren. Sonst besteht modernes SW-Marketing doch nur noch aus emotionalem Nostalgie und oberflächlichem Fan-Service ohne große Substanz.
"Oh schau mal! Han Solo und Chewbacca sind wieder da! Harrison Ford und Mark Hamill sind zurück. Ewan McGregor und Hayden Christensen spielen seit 20 Jahren wieder Obi-Wan und Anakin! Oh Duel of the Fates! Oh Boba Fett! Oh Vader! Oh Imperial March. Kenn ich! Oh der Falcon! Oh Tatooine! Das kenn ich doch auch! Den oder die kenn ich! Ach das ist doch wie damals! Sieht genauso aus wie dieses oder jenes! Ah! Der Blaster ist doch aus Comic XYZ! Eine Clone Wars Anspielung! Wow! Yeah!" Und dazu dann halt irgendein Remix eines bekannten John Williams Musikstücks aus OT oder PT und Vaders Atemgeräusch darf oft auch nicht fehlen.
All das macht ANDOR nicht. Hier geht es um Themen, Figuren, Inhalte, wohlwissend, dass man damit eben nicht alle Fans abholt, weil es ihnen "nicht nach Star Wars" oder "zu irdisch" aussieht. Kann es trotzdem schlecht werden? Natürlich. Alles kann gut und schlecht werden. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kann es noch niemand von uns wissen. Manche zeigen Vorfreude, andere Skepsis. Aber such doch bitte nicht zwanghaft im Vorfeld irgendwelche Gründe, warum es schlecht sein muss, bevor wir überhaupt etwas gesehen haben ok?
Wenn man nach einer Folge der Meinung ist, es gefalle nicht, dann kann man es ja auch anhand der Aufführung tatsächlicher Gründen erklären. Aber noch wissen wir gar nichts.
Ja schon klar soweit, dass es sich nicht um 190 ausgebaute Rollen handelt, sondern um jeden, der mindestens einmal etwas sagt. Das ist bei dem Game of Thrones Beispiel auch nicht anders. Da zählt auch jedes "Hallo". Auf Synchrondatei.de kann man sich jede einzelne Sprechrolle anschauen.
190 verschiedene Menschen, die etwas sagen (egal was) ist viel zu viel. Mandalorian hatte 47 Sprechrollen, Obi Wan 27, Stranger Things in vier Staffeln 72 usw.
25-30 "wichtige" Rollen ist ebenfalls für eine Staffel einer Serie viel zu viel. Da kommen nicht mal Herr der Ringe und Dune mit.
(zuletzt geändert am 16.08.2022 um 06:33 Uhr)
Taipan
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