Die Empire-Ausgabe zu Solo: A Star Wars Story ist inzwischen erschienen und bringt uns einen Gesamteindruck des Films und Kommentare seiner Macher:
Zur Handlung
Solo erzählt eine Geschichte übers Erwachsenwerden. Die Handlung setzt auf Solos Heimatwelt Corellia ein, wo der junge Han mit einem coolen Mädchen (Qi'Ra, gespielt von Emilia Clarke) an seiner Seite durch die Straßen rast und entspannt Problemen mit dem Imperium aus dem Weg geht.
Wenn sich das nach Corellian Graffiti anhört, dann sollte gesagt werden, dass Hans Tempo-Trip seine Flucht aus einem mühseligen Leben symbolisiert. Han ist ein Waisenkind. Nachdem er aus der imperialen Raumflotte geflogen ist (Gerüchte besagen, dass er hier den Nachnamen Solo annimmt), sucht er nach einem neuen Weg in der Welt.
Han findet einen Mentor (Tobias Beckett, gespielt von Woody Harrelson), einen Berufsdieb, der dem jungen Solo zusammen mit seiner Komplizen Val die Spielregeln eines kriminellen Daseins beibringt. Sie alle aber sind kleine Fische, verglichen mit dem allglatten Verbrecherboss Dryden Vos.
In dieser Welt des Misstrauens und der Hinterhältigkeit verschmelzen Western und Film Noire miteinander. Im Laufe der Geschichte taucht Solo tiefer in eine schäbige, gefährliche Welt ein und lernt Spielhöllen, exotische Klubs, Sergio-Leone-artige Showdowns, Betrügereien, Betrügereien der Betrüger und Betrügereien der betrogenen Betrüger kennen. Im Mittelpunkt des Films steht ein gewagter Zugüberfall, bei dem Solo (und ein neuer Freund) versuchen, den Conveyex zu stoppen, eine Lokomotive im Achterbahnstil, die einen gestohlenen MacGuffin über den Planeten Vandor transportiert.
Und dann sind da noch drei Dinge, denen Solo begegnen muss: Seinem besten Freund, seinem größten Rivalen und seinem Schiff. In Solo werden wir erleben, wie der Pilot den berüchtigten Korsalflug absolviert, jene gefährliche Route, die aus den Gewürzminen von Kessel herausführt.Alden Ehrenreich über den Film
Es gibt eine Menge selbstironischen Humor. Der Film hat eine Dynamik, einen Rhythmus, er macht einfach Spaß.Ron Howard über die Besetzung von Solo
Es war schon bevor ich Teil des Projekts war klar, dass es nicht um eine Nachahmung von Harrison gehen sollte. Das wollte absolut niemand. Die Han-Solo-Figur hat eine gewisse Ausstrahlung, eine Stimmung und eine Körpersprache, und ich glaube, sobald Alden wusste, dass er die Rolle spielen würde, begann er, darüber nachzudenken und sich genau das zu erarbeiten.Lawrence Kasdan über den Reiz des Films
Mich zog die Frage an, wie dieser Typ zu diesem Menschen in Star Wars: Eine neue Hoffnung wurde, der von außen ein totaler Zyniker ist und im Innern ein warmherziger Kerl. Wie entsteht diese harte Schale und wie dieser weiche Kern?Howard über den jungen Han Solo
Er ist ein vorlauter, übermütiger junger Mann, und der ganze Film handelt von seinem Kampf um die Freiheit, vom Kampf gegen eine institutionalisierte Art von Unterdrückung. Das Ganze hat eine junge, rebellische Energie an sich.Ehrenreich über Hans Ursprünge
Er kommt aus einem sehr harten Umfeld. Er träumt von einem Weg, ein besseres Leben für sich selbst zu schaffen, wo er mehr Freiheit und Autonomie hat. In seiner Welt bedeutet das, der beste Verbrecher zu sein, den es gibt.Jonathan Kasdan über den Zugüberfall und Actionsequenzen
Eine Herausforderung besteht darin, neue, einfallsreiche Action-Einlagen zu erfinden, die wir so in Star Wars noch nicht gesehen haben. Wie können wir es vermeiden, einfach eine weitere Weltraumschlacht zu machen? In gewisser Hinsicht ist [der Zugüberfall] für Han prägender als jede andere Szene im Film. Sie beeinflusst sein kriminelle Karriere, in die er gerade erst aufbricht. Vorlagen für uns waren Heat und Der Einzelgänger, weil es in beiden Filmen darum ging, dass hochbegabte Kriminelle ernste Missionen übernehmen, bei denen es um große Summen und Einbrüche ging. Der Überfall ist Hans Einführung in Aktionen auf diesem Niveau.
Kasdan über die Beziehung von Han/Chewbacca
Das zwischen den beiden ist eine Liebesgeschichte. Natürlich vertrauen sie einander nicht automatisch und werden sofort Freunde. Aber das ist eben die Crux einer guten Geschichte.Howard über seinen Einsatz der Beiden
Wenn überhaupt, dann habe ich die zwei noch mehr in den Mittelpunkt manövriert. Es war nicht übersehen, wie viel Joonas in seine Figur investiert, und das auf eine wirklich unterhaltsame und lustige Art und Weise.Joonas Suotamo über Chewbacca
Wir treffen Chewbacca in einer schwierigen Phase seines Lebens. Und er steckt in ein paar Schwierigkeiten.
Donald Glover über Lando
Was ich [von meinem Treffen mit Billy Dee Williams] mitgenommen habe, war, dass die Figur alles tun würde, was sie tun muss, um zu überleben. Und das ist eine Eigenschaft, die heute auch ziemlich relevant ist.Kasdan über Lando
Lando selbst-mythologisiert sich bereits, während er sein Leben lebt.Glover über Landos Klamotten
Der Pelzmantel war schon richtig nice. Aber es gibt auch noch eine Szene gegen Ende des Films, wo ich es klamottentechnisch so richtig krachen lasse. Das hat mir sehr gefallen.
Ehrenreich über den Dreh der Raumszenen
Vor einem ist eine Leinwand, auf der man tatsächlich sehen kann, wodurch man gerade fliegt. Sie sorgen dafür, dass alles so real wie möglich ist, wie eine geniale Disneyland-Attraktion, nur etwa 100mal besser.Howard über den Prozentsatz von Lord/Miller-Material im Film
Ich will nicht zu sehr darauf eingehen, weil ich wirklich nicht will, dass sich die Leute Gedanken oder gar Sorgen darüber machen, wie viele Leute an dem Film gearbeitet haben. Der Film wird meines Erachtens für sich selbst sprechen. Und Star-Wars-Geschichten sind so gestrickt, dass sie einen in ihre Welt hineinziehen und man sich in ihnen verlieren kann.
Wenn es jemals eine völlig ehrliche Version von kreativen Differenzen gab, dann ist es das hier: Ich habe nichts davon mitbekommen. Ich kam rein, nahm einfach die Fäden auf und los ging's. Ich bin sehr dankbar für die Arbeit, die die Zwei geleistet haben. Ja, wir haben einige der Sequenzen in andere Richtungen entwickelt und mit ihnen experimentiert, und es gibt jetzt eine Menge von mir im Film. Aber sie haben im ganzen Film Spuren hinterlassen, und dafür bin ich ihnen sehr dankbar.Kasdan über Fan-Erwartungen
Ich glaube fest daran, dass alle Vorurteile, die man hat, wenn man in einen Film geht, alle inneren Widerstände, die man vielleicht verspürt und sogar die Aufregung, die man empfindet, weil man gleich eine vertraute Figur wiedersehen wird, dass das alles drei Minuten nach Beginn des Films keine Rolle mehr spielt.
Seite 1
"Western und Film Noire [...] Vorlagen für uns waren Heat und Der Einzelgänger"
Yeesss man. Genau meine Richtung. Jetzt bin ich gehyped. Wie gut, dass mich die Neubesetzung hier nicht stört.
Und hoffentlich hat er die oder eine ähnliche Stimme wie im zweiten Trailer. Die passte doch viel besser als die Erste. Dann kann nichts mehr schiefgehen.
(zuletzt geändert am 19.04.2018 um 18:17 Uhr)
OvO
- "Es war schon bevor ich Teil des Projekts war klar, dass es nicht um eine Nachahmung von Harrison gehen sollte. Das wollte absolut niemand. Die Han-Solo-Figur hat eine gewisse Ausstrahlung, eine Stimmung und eine Körpersprache, und ich glaube, sobald Alden wusste, dass er die Rolle spielen würde, begann er, darüber nachzudenken und sich genau das zu erarbeiten."
Die Besetzung Alden Ehrenreichs hat von Anfang an genau dieses Signal gesendet. Im Idealfall werden sich die Reaktionen im Fandom auch darum drehen, inwiefern es ihm gelungen ist, Han Solo zu evozieren, ihm dabei aber ein Eigenleben im Kontext dieses Filmes zu verleihen. Dabei bleibt natürlich zu hoffen, dass die optischen Unterschiede nicht so stark ausfallen, dass sie die Immersion verhindern und man sich mit dieser Frage garnicht mehr auseinandersetzen kann.
- "Das zwischen den beiden ist eine Liebesgeschichte."
Da will doch hoffentlich niemand eine politisch korrekte Agenda durch- und mir einen Lebensstil aufdrücken
- "Natürlich vertrauen sie einander nicht automatisch und werden sofort Freunde. Aber das ist eben die Crux einer guten Geschichte."
Ich begrüße es, wenn die Lebensschuld aus dem alten Kanon gestrichen wurde. Das ist ein billiger plot device, mit dem ein Autor sich jegliche Mühe erspart, eine Beziehung aufzubauen. Siehe auch Jar Jar in Episode I.
- "Ich glaube fest daran, dass alle Vorurteile, die man hat, wenn man in einen Film geht, alle inneren Widerstände, die man vielleicht verspürt und sogar die Aufregung, die man empfindet, weil man gleich eine vertraute Figur wiedersehen wird, dass das alles drei Minuten nach Beginn des Films keine Rolle mehr spielt."
Das ist mal eine Ansage.
George W Lucas
Mah für mich sieht das alles guuuuuut aus! Ich mache jeden Tag vor Freude einen Purzelbaum, dass sie nicht jemanden gesucht haben, der wie Ford aussieht. Ewan McGregor sieht wenn wir mal ehrlich sind kein Bisschen aus wie Alec Guinness, wie einem jedes Mal beim Betrachten von ANH klar wird. Und was haben sich die Leute bei Craig als Bond aufgeregt. Ich habe ein sehr gutes Gefühl bei der Sache, nicht zuletzt weil Howard am Ruder ist. Nicht jeder Howard Film war mein Ding, aber der Mann hat unbestreitbar ein paar Kracher unterm Gürtel und weiß was er tut.
Pir Panos
Mich interresiert brennend was mit Qira, beckett und landos Ctew passiert.
Qira sagt zu han im trailer das er gut aussieht. Das suggeriert mir, das sich die beiden länger nicht gesehen haben und die Beziehung sich geändert haben könnte. Ich rieche da einen Verrat. (Beckett han und Chewie sind alleine, als Beckett ihnen den job anbietet. Qira trifft erst wieder bei vos auf han?).
Ich werde mir die zeit jedenfalls mit thanos und deadpool vertreiben
LinQ
@Pir Panos: Ewan McGregor kein Stück wie Alec Guinnes? Glaub dass das viele anders sehen.
Edit: https://duckduckgo.com/?q=ewan+mcgregor+alec+guinness&t=ffsb&iax=images&ia=images
(zuletzt geändert am 19.04.2018 um 20:13 Uhr)
DreaSan
"Ewan McGregor sieht wenn wir mal ehrlich sind kein Bisschen aus wie Alec Guinness, wie einem jedes Mal beim Betrachten von ANH klar wird."
Doch eigentlich schon. Voll. Nur jünger natürlich. Ansonsten spielen natürlich auch Kameras und digitale Bildbearbeitungen usw. eine Rolle. Aber ähnlicher kann ichs mir nicht vorstellen.
OvO
Also ich für meinen Teil habe auch immer das Gefühl gehabt, dass McGregor und Guinness sich ähneln. Dann habe ich letzte Woche mal wieder ANH geschaut und festgestellt, dass sie sich eigentlich wenig ähneln. Die Gesichtszüge sind total unterschiedlich, auch ohne Alterungsfaktor. Ewan hat eine sehr gute Performance hingelegt als Obi Wan und der Rolle seinen Stempel aufgedrückt... deshalb sieht man mehr Ähnlichkeit als eig da ist. Meine Theorie jedenfalls.
Pir Panos
OvO
Bei großen Altersunterschieden sind mangelnde Ähnlichkeiten in Gesichtzügen schon zu tolerieren, solange sie nicht frappierend sind. Ewan McGregor war eine sehr gute Besetzung für den jungen Obi-Wan. Wenn es hier eine Referenz für die Beurteilung optischer Ähnlichkeit gibt, ist es wohl der junge Alec Guinness. Und dem sieht McGregor tatsächlich nicht ähnlich. Hier finde ich, dass z.B. Tom Hiddleston seinem Vorbild näher kommt. Tut der PT aber keinen Abbruch, weil McGregor sich tatsächlich in seine Rolle hineingearbeitet hat (mal von Episode I abgesehen). Die Illusion entsteht also aus dem Zusammenspiel von Aussehen, Kostüm, Maske, Verhalten, Intonation. Das Aussehen allein würde es vielleicht nicht schaffen, aber darauf allein wurde ja auch nicht gesetzt. Diese Faktoren werden wohl auch bei Ehrenreich eine Rolle spielen, wobei hier der geringere zeitliche Abstand ein Risiko darstellen könnte. Mich haben die Trailer dahingehend noch nicht völlig überzeugt. Ich denke dann aber immer, dass die Macher dieses Risiko bewusst eingegangen sind, mit dem Casting von Ehrenreich sowie mit dem Stoff überhaupt. Sie werden also ein gewisses Vertrauen in die gewählten Lösungen haben müssen...
(zuletzt geändert am 19.04.2018 um 21:01 Uhr)
George W Lucas
"Es war schon bevor ich Teil des Projekts war klar, dass es nicht um eine Nachahmung von Harrison gehen sollte. Das wollte absolut niemand."
Es ist schon eine Nachahmung Fords, und zwar wie Ford Solo dargestellt hat. Das sieht man ja auch in den Trailern und Spots, wie Ehrenreich Fords Solo-Manierismen nachahmt - was ja auch völlig okay ist. Das hat McGregor als Kenobi nicht anders gemacht. Oder alle Bonddarsteller, mehr oder weniger.
StarWarsMan
@SWM:
Ich würde eher sagen, dass Kasdan, Howard und Ehrenreich einfach gute Zusammenarbeit geleistet haben, wenn es darum geht, Solos Wesenszüge einzufangen und ihm dennoch Eigenleben einzuhauchen.
@GWL:
Mich haben sie schon überzeugt. Szenen wie das Kartenspiel, oder wo Han mit Chewie auf der Brücke quatscht oder wo Lando ihm die Waffe zuwirft... da kommt bei mir sofort nen starkes Feeling auf weil es so on point geschauspielert ist, dass es mich komplett reinzieht.
Ob man diese Leistung den ganzen Film über bringen kann, wird man sehen.
OvO
@OvO
"Ich würde eher sagen, dass Kasdan, Howard und Ehrenreich einfach gute Zusammenarbeit geleistet haben, wenn es darum geht, Solos Wesenszüge einzufangen und ihm dennoch Eigenleben einzuhauchen."
Richtig. Nur sollte man das ggf. noch etwas differenzieren. Bis jetzt haben wir den Kino-Solo nämlich nur in Harrison Fords Interpretation gesehen. Was mir die Trailer und die Spots des Solofilms gezeigt haben, ist, dass sich Ehrenreich sehr wohl nahe an Fords Interpretation entlanghangelt. Er ahmt Fords Solo (!) in Mimik, Körperhaltung, Gang und in der Stimme nach, was ich eben auch sehr begrüße. Das erwarte ich sogar und möchte an der Stelle gar nicht so viel Eigenleben oder Neuinterpretation. Das ginge, mMn, auf Kosten der Immersion. Ich möchte einen jüngeren, möglichen (!) Solo, in dem man den späteren Solo aus Fords Interpretation klar wiedererkennt. So ähnlich wie bei McGregors Kenobi. Mich befremdet nur RHs Aussage etwas, dass er eben sagt, Ehrenreich ahme Harrison nicht nach (ich gehe davon aus, das RH mit "Harrison" eigentlich Harrisons Solo meinte):
"Es war schon bevor ich Teil des Projekts war klar, dass es nicht um eine Nachahmung von Harrison gehen sollte. Das wollte absolut niemand."
Eben das ist meiner Meinung nach genau so gemacht worden - eine Nachahmung, und, wie gesagt, begrüße ich dies ausdrücklich. Meine einzige Befürchtung in der Richtung mag sein, dass die Überschneidungen von Fords Interpretationen zwischen Solo und Indiana Jones einen wahrnehmbaren Effekt bei der Darstellung Ehrenreichs haben werden. Ich sehe da nämlich eine Schnittmenge zwischen Fords Solo und Fords Indy und ggf. noch aus anderen Rollen Fords. Ich hoffe, dass Ehrenreich diese Schnittmenge zuvor ausgelotet hatte und versuchte, sie zu umschiffen. Sonst wären wir nämlich doch bei einer Imitation von Fords Schauspiel angelangt und Ehrenreich würde eher wie ein Harrison Ford Imitator rüberkommen.
Teil 2 RHs Aussage hingegen:
"Die Han-Solo-Figur hat eine gewisse Ausstrahlung, eine Stimmung und eine Körpersprache, und ich glaube, sobald Alden wusste, dass er die Rolle spielen würde, begann er, darüber nachzudenken und sich genau das zu erarbeiten. "
passt schon eher: Dass man nämlich Solo auch als abstrahierte Figur, unabhängig von Fords Interpretation, zuvor schon ausgestaltet hatte. Es ist hierbei schwer zu unterscheiden, inwieweit Fords Interpretation und seine Erweiterung die Figur Solos zu welchen Anteilen ausmacht.
(zuletzt geändert am 20.04.2018 um 00:29 Uhr)
StarWarsMan
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