Das Time Magazine hat sich mit den Rollen von Laura Dern und Kelly Marie Tran in Star Wars: Die letzten Jedi befasst:
Im dritten Jahr in Folge können Star-Wars-Fans mit einer Reise in eine weit entfernte Galaxis ins Weihnachtsfest starten. Und diesmal erwartet sie eine neue Art von Abenteuer. Regisseur Rian Johnson hat versprochen, dass die diesjährige Episode mit dem Titel Star Wars: Die letzten Jedi dunkler ausfallen wird. Und das können wir erwarten: Die aufblühende Jedi Rey (Daisy Ridley) findet ihr Idol Luke Skywalker (Mark Hamill), der isoliert und niedergeschlagen auf einem entlegenen Planeten haust. Ihr Freund Finn (John Boyega) erwacht aus dem Koma und fragt sich, ob er weiter in der Rebellion mitkämpfen soll. Und General Leia (die verstorbene Carrie Fisher in ihrem letzten Star-Wars-Film) trauert um Han Solo (Harrison Ford).
Star Wars: Die letzten Jedi, der am 14. Dezember in die Kinos kommt, wird auch neue Figuren vorstellen, darunter Laura Derns lilahaarige Vizeadmiralin Amilyn Holdo und die übereifrige Rebellen-Mechanikerin Rose, die von Kelly Marie Tran gespielt wird. Die beiden neuen Akteure sind allerdings äußerst zurückhaltend, Informationen preiszugeben. „Die neuen Leute werden die Helden entweder anführen oder in die Irre führen”, erklärt Dern. Tran ist minimal aufschlussreicher und gibt immerhin preis, dass Rose und Finn gelegentlich etwas Humor ins Spiel bringen werden. Kein Wunder: Tran selbst hat Impro-Erfahrung und hat früher an der Comedy-Seite College Humor mitgearbeitet. „John Boyega ist sehr witzig, und manchmal konnten wir improvisieren”, erzählt sie sie. „Ist diese Antwort diplomatisch genug?”
Absolut. Aber das ist fast egal, denn es geht bei diesem Star Wars auch um etwas anderes. Während Star Wars: Das Erwachen der Macht 2015 die Frage beantwortet hat, ob es möglich ist, einen Star-Wars-Film zu drehen, der den Charme der Originalfilme einfängt und Rogue One 2016 bewiesen hat, dass es interessante Geschichten jenseits der Skywalker-Familien-Saga gibt, muss uns dieser Film beweisen, was passiert, wenn Disney sein Universum um neue Figuren erweitert, die von einem neuen Typ von Star gespielt werden.
Denn egal ob sich Holdo und Rose nun als gut oder böse, lustig oder stoisch erweisen, ihre Aufnahme in den Film bestätigt Disneys Entschlossenheit, das Star-Wars-Universum mehr wie unser eigenes aussehen zu lassen. Als Krieg der Sterne 1977 Premiere feierte, war Leia die einzige Heldin. Und obwohl sie Stereotypen über Prinzessinnen - die so genannte Jungfrau in Nöten - geschickt umging, indem sie Han Solos Blaster ergriff, um selbst Sturmtruppen zu erschießen, beklagte Fischer, dass sie beim Dreh praktisch die einzige Frau war. Die neuen Filme zeigen hingegen Heldinnen und Schurkinnen von Rey bis zur bösen Captain Phasma (Gwendoline Christie). „[Produzentin] Kathleen Kennedys Mantra ist, starke weibliche Charaktere zu zeigen”, sagt Dern. Das ist eine überraschend seltene Einstellung. Als Dern für HBOs Big Little Lies dieses Jahr einen Emmy gewann, scherzte sie in ihrer Ansprache, „ich bin Schauspielerin seit ich 11 Jahre alt war, und ich habe in dieser ganzen Zeit mit vielleicht 12 Frauen zusammengearbeitet”.
Bei Tran kommt hinzu: Sie spielt die erste asiatische Hauptfigur im Star-Wars-Universum, und das obwohl selbst asiatische Nebenrollen in großen Hollywood-Produktionen nicht eben reich gesät sind. „Als ich klein war, sah ich in Filmen nie jemanden wie mich. Und ich wollte auch deshalb lange Zeit eine Weiße sein, weil ich dachte, dass das bedeutet, dass meine Geschichte einen Wert besitzt”, erzählt Tran. „Als Kind sieht man Bilder im Fernsehen, auf Plakaten und in Zeitschriften, die alle gleich aussehen, und dann fragt man sich: Warum sehe ich nicht so aus? Und kann ich mich ändern, um so auszusehen?”
Tran glaubt, dass ihre Besetzung in Star Wars einen Wandel in der Branche widerspiegelt, obwohl es noch ein paar Jahre dauern könnte, bis andere Studios ähnlich entscheiden. Entsprechend ernst nimmt sie ihre Chance. Trotz ihrer Befürchtungen mit Blick auf Social Media, entschied sie sich kürzlich, offiziell Instagram zu nutzen. „Ich hatte Angst, auseinandergenommen zu werden”, erzählt sie. „Anonym versagen zu können, ist solch ein Luxus.” Einer von Trans ersten Posts erschien an Halloween: Sie und eine Freundin verkleideten sich als Porgs, die liebenswerten Papageientaucher-artigen Wesen aus dem neuen Film.
Sowohl Tran als auch Dern waren begeistert davon, Teil der legendären Reihe zu werden. Tran irrte durch das Londoner Set und betrachtete sich gespannt Schiffe und Außerirdische „wie ein seltsamer Nerd”. Für Dern brachte der erste Drehtag alte Kindheitserinnerungen zurück. Als sie noch klein war, besuchte sie ihren Vater, den Schauspieler Bruce Dern, am Set von Lautlos im Weltraum. Bruce befreundete sich dort mit Douglas Trumbull an, dem Effekt-Pionier, dessen Droiden in jenem Film als Inspirationsquelle für C-3PO und R2-D2 dienten. Trumbull zeigte Laura und Bruce frühe Szenenfassungen. „Ich bereitete mich auf meine erste Szene vor, und als ich das Wort Action hörte, öffnete ich die Augen. Und da stand C-3PO, und ich hatte Tränen in den Augen", erzählt sie. „Als Kind erzählte mir mein Vater von diesen beiden Figuren, die sie für den nächsten Film herstellten. Wenn ich jetzt mit diesen Figuren zusammen bin, über die ich hörte, als ich ein Kind war und die ich dann lieben lernte, fühlt es sich so an, als hätte sich der Kreis geschlossen. Ich fühlte mich, als würde ich in meiner Kindheitsphantasie erwachen.”
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