Am Celebration-Samstag versammelten sich diverse Konzept-Künstler auf der Galaxy-Stage, um - unter der Moderation von David W. Collins (SW-Oxygene!) - über die Kunst von The Force Awakens Auskunft zu geben.
Die Gesprächsgäste waren Phil Szostak, Kevin Jenkins, Rayne Roberts, Andree Wallin, Glyn Dillon und Doug Chiang. Später erschien noch Rogue One-Gegisseur Gareth Edwards in voller Stormtrooper-Montur, um ebenfalls einige Frage zu stellen. Es folgt eine kleine Aufzählung von recht interessanten Aussagen...
Ich hatte mit diesem Panel ein ähnliches Problem wie mit dem gleichnamigen Buch: Mir fehlt eine genauere Erläuterung, in welchen Phasen, welche Geschichte bzw. welche Story-Elemente für Ep.7 aktuell waren.
Chiang berichtet, dass er im Januar 2013 (wohl nach dem Entscheid gegen die Lucas-Treatments) dazu stieß und man dann einige Monate ins Blaue konzeptionierte. Doch vorher gab es auch Konzeptarbeiten in Zusammenarbeit mit Lucas. Sind die im Buch und im Panel außen vor oder hat man sie undeklariert einfließen lassen? Man spricht schon sehr früh von Jakku, doch der ausgewiesene Schrottplanet wird ja erst durch Abrams zum Wüstenplaneten mit vereinzelten Wracks. Die frühen Konzepte der Rebellen- und Imperiums-Basen deuten eher auf die Zeit hin, in der die althergebrachten Rebellen gegen ein Restimperium kämpfen. Hier scheint mir noch nicht die Idee einer Neuorganisation zu Grunde zu liegen etc.pp.
Entsprechend hat mir das Panel viele interessante Einblicke verschafft, die ich aber nicht richtig einzuordnen vermag. Uns fehlt einfach noch immer ein ausführliches Making Of! Doch das ist natürlich nicht den Künstlern anzuschulden.
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Es passt für mich nicht recht zusammen, einen Film zu konzipieren, der aufgrund der realen Umstände (Alter der Großen Drei) drei Jahrzehnte nach ROTJ spielen, gleichzeitig aber wie eine direkte Fortsetzung von Episode VI aus den 80ern aussehen soll. Ich habe von TFA nie verlangt, dass er ähnlich wie die Prequels eine optisch komplett neue Ära einleutet. Es steht ja nirgendwo geschrieben, dass sich die Galaxis alle paar Jahrzehnte einen neuen Look verpassen muss; und auch in einer Nachkriegs-Galaxis macht es Sinn, sich am Look der OT und nicht am Glanz der PT zu orientieren. Dennoch verstehe ich Abrams Gedankengang nicht. Entweder ein Sprung von mehreren Jahrzehnten, der dann auch optisch gekennzeichnet ist, oder eine direkte Fortsetzung.
Darüber hinaus vermitteln die Aussagen erneut den Eindruck eines gehetzten Produktionsprozesses. Ich finde, dass dabei noch nicht mal die im Film zu sehende abgespeckte Version der früheren Konzepte das größte Problem ist. In früheren Entwürfen scheinen sich also noch die klassischen Rebellen mit dem Imperium bzw. seinen Resten Auseinandersetzungen zu liefern. Nicht gerade eine tolle Idee, die auch beim Zeitsprung zwischen VI und VII kaum glaubwürdig erscheint. Aber innerhalb einer solchen Erzählung würde es noch Sinn machen, dass sich die Rebellen in einer natürlichen Umgebung verstecken. Dann hat man die Ausgangslage aber geändert und aus den Rebellen die kämpfende Fraktion der Republik gemacht. Den Look und die Basis der Resistance hat man jedoch kaum nennenswert geändert, so dass ich mich frage, vor wem und warum sie sich eigentlich verstecken. Hier wäre etwas Sorge um inhaltliche Konsistenz wünschenswert gewesen.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 18:40 Uhr)
George Lucas
Eben, mein reden.
Das die nach einen Zeitsprung von dreißig Jahren immer noch in den
selben Kisten rumfliegen, so als wenn die USA den Irak mit alten Stafightern
und F4 Phantom angegriffen hätten.
Ich fand ja schon als Kind das Design des Imperialen Tie-Fighters
ziemlich übel, der Pilot hat ja gar keine Sicht bezüglich eines Angriffs
von der Seite. Da fand ich den Tie Interceptor aus RotJ wesentlich durchdachter.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 18:48 Uhr)
PieroSolo
Ich denke es ging um Emotionen und weniger um inhaltlichen Zusammenhang. Natürlich funktioniert das auf dem Analysepult nicht mehr und wer seine emotionale Verbindung mit Star Wars aus anderen Elementen zieht, dürfte damit auch nicht überzeugt werden. Es wirkt dann sicherlich ein bisschen wie Jahrmarkttricks für jeden der in erster Linie die Nase darüber rümpft, dass der Millenium Falken "zufällig" auf Jakku rumsteht.
Und in der Hinsicht verstehe ich Abrams und TFA, weil es für mich funktioniert hat. Ich kann über den Falken Moment heute noch jubeln, ebenso wie über die einen oder anderen Dinge. Es definiert sich halt über die Emotionalität und weniger über den Saga-Kontext. Daher klafft die Rezeption wahrscheinlich auch so deutlich auseinander.
Allerdings muss ich sagen, dass TFA für mich nicht unbedingt wie ein Film aus den 80ern wirkt (eher wie ein 2000er). Sein Schwung und seine Dynamik sind den meisten 80er Produkten voraus, aber trotz seines Spektakels tut die Reduktion gut, auch wenn sie zuweilen frustrierend erscheint.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 19:02 Uhr)
@ Piero Solo:
- "Das die nach einen Zeitsprung von dreißig Jahren immer noch in den
selben Kisten rumfliegen, so als wenn die USA den Irak mit alten Stafightern
und F4 Phantom angegriffen hätten."
Dass die Fraktionen in geringfügig modifizierten Raumschiffen unterwegs sind, geht noch so in Ordnung. Die Resistance ist eine Privatarmee, die sich kaum schicke neue Kampfflieger wird leisten können, und die FO steht in der Tradition des Imperiums. Wir haben ja auch schon in ROTS Schiffe, die sehr stark an Sternenzerstörer und Tie-Jäger angelehnt sind. Da könnte man sich ja auch fragen, warum sich 20 Jahre später mit den tatsächlichen Sternenzerstörern und Tie-Jägern optisch kaum etwas verändert hat.
@ Snakeshit:
So kann man das auch betrachten: 80er als Feeling. Ich sehe das übrigens anders: für mich versprüht TFA einen ganz schönen 80er Vibe. Nicht nur der Film, sondern auch der Score. Williams hat es tatsächlich geschafft, ein wenig so zu klingen, wie vor dreißig Jahren.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 19:02 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
Mitunter wohl auch mein größtes Pronlem bei TFA, und die Eindrücke aus diesem Panel, du du hier auch schilderst, verbessern dieses nicht gerade, im Gegenteil: Bisher war mein bestehender Eindruck, dass Abrams schlicht und ergreifend einen echten Retro-Film machen wollte und deswegen wenig Neues präsentiert hat. In diesem Kontext wirkt es eher so, als hätten die inhaltlich Verantwortlichen - wer auch immer genau - schlicht und ergreifend kaum frische Ideen gehabt.
Warum musste man überhaupt einen Widerstand zeigen, der im Grunde nur die wiedervereinigte Rebellion ist? Warum konnte es nicht einfach dei NR sein? Warum hat man nicht ein bisschen mehr von der NR und dem neuen Senat gezeigt? Warum so wenig von der FO in direkter Realtion dazu? Eine Konferenz auf Hosnian Prime oder sonstwo zwischen NR und FO, um eine Galaxis im Kalten Krieg zu präsentieren?
Leider könnte man sicher noch einige Fragen dieses Types hinzufügen.
Die gute Nachricht ist, dass der Film mich zumindest in fast allen anderen Kategorien überzeugt - vom Casting über Spezialeffekte bis hin zum Feeling an sich.
Und dass ich einfach mal optimistisch auf Johnsons Arbeit schaue.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 19:12 Uhr)
STARKILLER 1138
Redakteur
Naaa, bloß das die Jedi halt das Tie Fighter ähliche "Objekt" flogen
-> http://www.seibertron.com/images/products/large/sw-obiwankenobi-starfighter2.jpg
Die Republik setzte ihre Klon Piloten in X Flügel ähnliche Designs
-> http://vignette3.wikia.nocookie.net/starwars/images/b/ba/ARC170starfighter.jpg/revision/latest?cb=20111112062600
Ich finde das zwischen Krieg der Sterne (ANH) und RotJ mehr Evolution
stattfand als zwischen RotJ und TFA
Wie auch immer, ich frage mich ja immer noch wieso es in einer neuen
relativ gefestigten Republik eine Widerstand gibt, so wie die Résistance
im Frankreich der 40er Jahre oder die weiße Rose zur selben Zeit in Deutschland.
Außer Fanservice erschließt sich mir da der Sinn nicht wirklich.
Eigenlich sollten ja die First Order die unterjochten sein, so wie
Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Eben halbwegs wieder
in der Völkergemeinschft aufgenommen...
PieroSolo
@George Lucas
"Williams hat es tatsächlich geschafft, ein wenig so zu klingen, wie vor dreißig Jahren."
Ja stimmt, da kann ich nicht wirklich widersprechen. Das mag ich an dem Score auch sehr, der mittlerweile in meiner Gunst die Prequelscores hinter sich gelassen hat (außer Episode III, der war für Williams Verhältnisse außergewöhnlich).
@PieroSolo:
Bloodline hilft da schon weiter. Nur weil der Name "Restistance" heißt, muss es ja nicht 1:1 wie die berühmteste Resistance funktionieren. Der Widerstand ist hier gegen die Untätigkeit des Senats der Republik gemeint. Der Widerstand dagegen auf ein aktives militärisches vorgehen gegen den wiedererstarkenden Faschismus der Ersten Ordnung zu reagieren.
McSpain
Die Raumfähren der NASA werden auch einige Jahrzehtne verwendet, auch Marine Kriegsschiffe werden nicht alle fünf Jahre ausgetauscht. Bei sehr teuren Maschinen und einer ausgereiften Technik, ist das nicht nötig. Kriegsmaschinerie ist ja kein Lifestyle-Element.
Verstehse? Nich jedes Jahr krass neues Smartphone am Start.
Ich finde die Produktionsvorgänge von TFA haarsträubend. Es hatte wohl keiner eine stabile Geschichte parat.
Rieekan78
@Rieekan78
Stimmt geanu,
das Thema hatten wir vor längerer Zeit schon mal. Und nur weil hier die Phantom F4 bereits genannt wurde. Die gute alte Phantom konnte auf eine stolze Einsatzzeit von rund 50 Jahren zurückblicken. Im großen und ganzen blieb sie von Aussen unverändert, während nur die internen Systeme auf den neuesten Stand gebracht wurden.
@PieroSolo
"..so als wenn die USA den Irak mit alten Stafightern und F4 Phantom angegriffen hätten."
Und nur mal so nebenbei, die USA haben die Phantom tatsächlich im Irak eingesetzt, allerdings im ersten Irak Krieg 1995. Nur mal so nebenbei. Und da war die Phantom bereits 38 Jahre im Dienst.
Deerool
Der Übergang ist nicht so gut gelungen aber tiefere Details gibt es dann im Roman, Comics, Bücher, zusatz Bücher...usw. geschnittene Szenen.
Doch der sich nicht weiter informierende Zuschauer wird hundert Fragen haben und die sich nicht zusammensuchen oder kaufen.
Ich warte mal ab bis ich die gesamte Triologie am Stück schaue, wie es dann passt. Es entwickelt sich ja alles noch.
Design ist manchmal Geschmack , manchmal der kosten oder zeitdruck.
Akman
Natürlich muss man die ganze ST abwarten um zu urteilen. Vom Standpunkt heute, hätte man sich eine Fortsetzung sparen können. Die Situation in der Galaxie ist hanebüchen und die Charakterzeichnungen mangelhaft. Die Han,Leia, Kylo Kleinfamilie kann ich gar nicht nachfühlen, das funktioniert überhaupt nicht für mich, deshalb ist man da auch gar nicht mitgegangen, als Ben Han tötet. Ne Story, die man auf einer kurzen Zugfahrt geschrieben hat, so wirkt das.
Tatsächlich könnten die Storyfilme attraktiver sein als die ST...
Rieekan78
Also ich empfinde Episode VII klar als modernen Film, jedoch ist eben die Optik zu stark an die OT angelehnt ...
Für mich ist die Sequel-Trilogie aber trotzdem optisch ein Gewinn. Die OT bestand quasi nur aus analogen Effekten. Bei den Prequels haben wir primär digitale Effekte. Bei den Sequels haben wir nun eine ziemlich gute Mischung. Also schlecht ist das nicht ...
Und für die Produktionsbedingungen ist aus Episode VII noch ein recht unterhaltsamer Film rausgekommen. So fair müssen wir schon sein
Pepe Nietnagel
@ Piero Solo:
- "Eigenlich sollten ja die First Order die unterjochten sein, so wie Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Eben halbwegs wieder in der Völkergemeinschft aufgenommen..."
Ich würde die FO eher mit den nach dem Versailler Vertrag erstarkenden Nazis vergleichen, und die Neue Republik entsprechend mit der Weimarer Republik: eine fragile Demokratie, die mühsam das Vakuum nach dem Kaiserreich füllen muss. Überhaupt ist das Szenario in TFA vielleicht besser mit der Zeit nach dem ersten Weltkrieg zu vergleichen, nicht dem zweiten. Ich weiß, dass Abrams die Argentinien-Analogie gebracht hat, was eher für den zweiten Weltkrieg spricht, aber ich würde diese garnicht als absolut sehen. Man kann sicher auch unterschiedliche Epochen der Geschichte zusammenbringen, wenn man Vergleiche anstellen möchte.
Bei der Resistance ist der Name unglücklich gewählt, eben wegen der starken Assoziation mit der französischen Resistance. Das klingt eben nach einer Rebellengruppe innerhalb eines besetzten Gebietes. Es ist auch unklar, gegen wen sie Widerstand leistet: gegen den Senat, gegen die FO? Inhaltlich habe ich jedoch kein Problem mit dieser Fraktion. Sie bietet einen guten Kontext für die wie ich finde interessante Geschichte, dass Leia von der Zeit nicht lassen kann, die die bedeutendsten Jahre ihres Lebens ausgemacht hat. Da steckt tragisches Potenzial drin. Meine Probleme liegen, wie gesagt, in der Wahl des Names und in der Darstellung im Film begründet.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 20:38 Uhr)
George Lucas
Der Erfolg zeigt ja das die meisten diesen "reset" auf Anfang wollten.
In "meiner" Fantasie wäre Leia Machnutzer geworden (inkl. Umgang
mit dem Lichtschwert) - oder Mitglied eines neuen Senats (war sie ja
vorher schon). Beides zusammen schließt sich da nicht aus.
Vergleich mit dem ersten statt den zweiten Weltkrieg?
Nee, Deutschland war 1914 keine Diktatur, und schon gar nicht faschistisch.
Imperium ist ja äußerst mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen,
schon die Uniformen in der OT.
@Deerol
welchen Golfkrieg meinste denn jetzt, den von Januar 1991
oder den von März 2003?
Ich seh grad, den Artilkel hat ja Jorge verfasst, vielleicht meldet
der sich hier auch noch zu Wort *wünsch*
PieroSolo
@PieroSolo
"welchen Golfkrieg meinste denn jetzt, den von Januar 1991
oder den von März 2003? *zwinker*"
Steht doch in meinem Kommentar. 1995 als Nachwirkung des Ersten Golkrieges (1991) zur Durchsetzung der Flugverbotszonen im Nord und Süd Irak im Zuge der Operation Provide Comfort I und II.
Zitat: "Und nur mal so nebenbei, die USA haben die Phantom tatsächlich im Irak eingesetzt, allerdings im ersten Irak Krieg 1995."
Zitat
"On 15 January 1993, Iraqi air defense sites opened fire on two USAF F-111 bombers. On 17 January, Iraqi Su-22s fired on two F-16 jets, and a U.S. F-4 Phantom destroyed an Iraqi radar which had been targeting French reconnaissance aircraft. Around a half-hour later, an American F-16 shot down an Iraqi MiG-23 Flogger which had crossed into the no-fly zone. The next day, American F-16s bombed Bashiqah Airfield and F-4 Phantoms attacked Iraqi air defense sites. Over the next few days and months, more Iraqi sites fired on the American patrols, and several were attacked. That August, the USAF deployed the F-15E Strike Eagle aircraft to Turkey, and on 18 August, these aircraft dropped four laser-guided bombs on an Iraqi SA-3 site near Mosul.
On 14 April 1994, two USAF F-15 Eagle fighters on patrol mistakenly downed two U.S. Army Black Hawk helicopters carrying 26 Coalition citizens, killing all aboard.
On 9 December 1995, F-4 Phantom II aircraft of the Idaho Air National Guard finished their tour of duty with Combined Task Force Provide Comfort at Incirlik Air Base. This was the last operational use of the F-4 Phantom by the USAF."
Bei der Bundeswehr wurde die Phantom übrigens erst 2013 aus dem Verkehr gezogen, nach fast 55 Einsatzdienstjahren.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 21:26 Uhr)
Deerool
@George Lucas:
Ich hätte etwaige, historische Analogien zur bisherigen Saga eher so gedeutet:
1) PT:
* Alte Republik: Deutsches Kaiserreich/Weimarer Republik (saturierte, autokratische Feudalherrschaft, die sich selbst zerstört bzw. fragile Folge-Demokratie)
* Sith-Lords: frühe nationalsozialistische Bewegung, Hitler in jungen Jahren, Marsch auf die Feldherrnhalle, Machtergreifung durch die Nazis (faschistische Bewegung gegen zerfallende Monarchien bzw. fragile Folge-Demokratien)
2) OT:
* Imperium: Nationalsozialismus in seiner höchsten Ausprägung (totalitäre Herrschaftsform, Rassismus, Kriegstreiberei)
* Rebellion: Widerstand im Nationalsozialismus, Alliierte (Zerschlagung des Nazi-Imperiums, Ende der Tyrannei, Aufbruch der freien Welt)
3) TFA:
* Neue Republik: USA und EU (gegenwärtige Krise der repräsentativen Demokratie, drohende Desintegration supranationaler Staatsformen)
* First Order: Daesh im Nordirak/Syrien, rechtspopulistische Bewegungen in der EU (rechtsradikale bzw. islamofaschistische Bewegungen, welche die demokratische Welt bedrohen)
* Resistance: Operation "Enduring Freedom" (asymmetrische Kriegsführung gegen den internationalen Terrorismus)
Dies entspräche zumindest einer historischen Kontinuität, wie wir sie seit dem Beginn des Ersten Weltkriegs kennen.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 22:26 Uhr)
DerAlteBen
@ Piero Solo:
- "Der Erfolg zeigt ja das die meisten diesen "reset" auf Anfang wollten."
Der Erfolg zeigt nicht unbedingt, dass die meisten es genau so wollten, sondern dass sie das Ergebnis akzeptieren. Dass in Wirklichkeit nicht alles auf Anfang zurückgedreht wird, ist noch mal ein anderes Thema.
- "In "meiner" Fantasie wäre Leia Machnutzer geworden (inkl. Umgang mit dem Lichtschwert) - oder Mitglied eines neuen Senats (war sie ja vorher schon). Beides zusammen schließt sich da nicht aus.
Ich fand nie, dass der Weg der Machtnutzerin für Leia der beste gewesen wäre. Sie war mehr back-up, falls Luke scheitern sollte. Ich denke auch nicht, dass die Sequels sie als Machtnutzerin einsetzen werden. Und was Fan-Fantasien angeht: ich habe jeden Tag Dutzende davon (hauptsächlich auf die PT bezogen)
- "Vergleich mit dem ersten statt den zweiten Weltkrieg? Nee, Deutschland war 1914 keine Diktatur, und schon gar nicht faschistisch."
Allerdings ein Imperium Lies dir meinen Kommentar doch nochmal durch. Wie gesagt, es sind nicht immer 1:1-Vergleiche möglich. Zur Vollständigkeit muss man auch mal in der Zeit hin- und her springen. Das Imperium in SW ist sicher nicht mit dem deutschen Kaiserreich gleichzusetzen, aber mir ging es ja auch mehr um die Zeit nach dem Krieg.
- "Imperium ist ja äußerst mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen,
schon die Uniformen in der OT."
Die imperialen Uniformen der OT sind nicht mal primär an die Nazis angelehnt, sondern vom Kaiserreich inspiriert:
http://www.starwars.com/news/from-world-war-to-star-wars-imperial-officers
Lucas hat wie so oft ein Mischmasch aus dem Fundus der Geschichte zusammengestellt. Die Assoziation mit Nazis ist natürlich gewollt und auch nicht falsch, aber es wäre falsch, es darauf zu reduzieren.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 22:13 Uhr)
George Lucas
@Deerool:
"Bei der Bundeswehr wurde die Phantom übrigens erst 2013 aus dem Verkehr gezogen, nach fast 55 Einsatzdienstjahren. *zwinker*"
Womit sich die Diskussion um zu wenig Veränderungen bei den Star Wars Schiffen jawohl für immer erledigt haben dürfte...
Zu mal so ein YT 100 Frachter ja auch schon ne Stange Credits kosten dürfte, den würde ich auch länger als zehn Jahre fliegen, vor allem mit den ganzen eingebauten Extras...
Ich hätte eh nie die SW Welt mit unserer verglichen, da können ja eben ganz andere Entwicklungen gelten.
Wir gehen immer von unserer westlichen Industriestellung aus.Wir unterscheiden schon in Jahrzehnten, 70iger, 80iger, usw. Es gibt auf unserer Welt ja auch Regionen, da ändert sich nicht ständig alles, z.B. (pseudo)kommunistisch regierte Länder.
Rieekan78
@DerAlteBen
Wenn ich das mal kurz in die reine Gruppen-Schublade schieben darf:
Bei der PT/TCW muss ich allein aufgrund der Bezeichnungen (Konförderation, Separatisten) an Nord- und Südstaaten der USA im Sessezsionskrieg denken. Denke ich ergänzend an den CIS-Senat in TCW, kommt noch England hinzu, womit wir kriegshistorisch dann wohl beim Unabhängigkeitskrieg wären. Dazu der Name "Grand Army of the Republic"; wurde so nicht auch Napoleons Armee genannt?
Innerhalb der OT ...
Schaut man sich in der Geschichte um, ist rein namenstechnisch das Römische Imperium mit seinem gegenüber Cäsar machtlosen Senat wohl das prägendste Gegenstück zu Palpatines Reich - ansonsten natürlich, wie die Screen Junkies es sagen würden, Nazies in Space! ^^ Zu der Rebellion fällt mir spontan kein realhistorisches Spiegelbild ein; zumindest keines, dass von der Größenordnung her passen würde ... na, vielleicht doch die französische Untergrundbewegung im WWII.
Die FO weist in dieser Hinsicht aber kaum Unterschiede zum Imperium auf, außer dass es hier noch ein bisschen mehr mit dem Holzhammer aufgetragen wird ... so von wegen Hux' Rede. "Wollt ihr den totalen Krieg?!" im SW-Kontext.
STARKILLER 1138
Redakteur
@STARKILLER 1138:
Ich gehe mal davon aus, dass die von mir genannten, historischen Gruppierungen beliebig austauschbar sind. Die SW-Saga nimmt ja für sich eine gewisse Zeitlosigkeit in Anspruch, die immer und überall stattfinden kann. So betrachtet, sind diese Gruppierungen lediglich als Variablen zu verstehen.
Was den Unterschied zwischen FO und Imperium anbelangt, würde ich die FO nicht als totalitäre Staatsform, sondern eher als paramilitärische Gruppe verstehen, die nur den Anspruch erhebt, totalitär sein zu wollen, es aber noch nicht ist - vergleichbar mit dem "Kalifat" des Daesh oder der Boko Haram.
Die Resistance würde ich hingegen eher als "Counterinsurgency" verstehen, vergleichbar mit der asymmetrischen Kriegsführung der US-Amerikaner gegen den internationalen Terrorismus (z.B. die Operation "Enduring Freedom").
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 22:41 Uhr)
DerAlteBen
@DerAlteBen
Hast absolut recht. Die Galaxis ist zeitlos und man kann zig Interpretationen in den Fraktionen sehen. Das mit der FO mag an sich auch so sein wie du schreibst - ist es unseren Informationen nach eigentlich auch - leider kommt es nicht so ganz rüber. Da hätte man wohl ein bisschen mehr Politisches in TFA sehen müssen, auch wenn gewisse Fankreise bei dem Gedanken daran graue Haare bekommen hätten.
Ich bin aber, wie woanders schon mal erwähnt, ganz guter Dinge, dass Johnson in Ep8 da vielleicht noch etwas andere Wege gehen wird.
STARKILLER 1138
Redakteur
@ DerAlteBen:
Das ist eine solide Analogie, auch in der historischen Abfolge über das letzte Jahrhundert hinweg. Ich wäre nur vorsichtig, bei Vergleichen zu sagen "X ist Y" und das dann in den Diskussionen durchzuziehen. Das entspricht ja schon nicht Lucas Herangehensweise, der viele verschiedene Stile, Genre, und historische Vorbilder genutzt hat. Das Imperium ist ja das beste Beispiel dafür, da hier sowohl Nazi- als auch Kaiserreichs-Elemente verarbeitet wurden. Daraus ableiten zu wollen, dass das Imperium nun das Kaiser- oder das Dritte Reich ist, ist nicht ganz unproblematisch. Was Palpatine und die Alte Republik angeht, habe ich auch schon von Augustus- und Rom-Parallelen gehört, auch wenn ich diese aufgrund mangelnder Kenntnisse spontan nicht aufschlüsseln kann. Hinzu kommt, dass wenn man einmal eine Diktatur wie das Imperium etabliert, natürlich Parallelen zu sehr vielen Diktaturen in der Menschheitsgeschichte entstehen, ganz einfach weil Diktaturen nun mal viele gemeinsame Charakteristika haben (und da würde ich z.B. auch den IS mit einschließen). Den Vergleich FO mit IS (oder Daesh) finde ich garnicht schlecht, obwohl ich die Gemeinsamkeiten garnicht so sehr in der hierarchischen militärischen Organisation sehe, sondern eher in dem Gebahren einzelner Individuen wie Kylo Ren oder General Hux (und da bekommt die Enthauptung gleich zu Beginn von TFA nochmal einen ganz anderen touch). Eines sehe ich jedoch ganz deutlich: die FO unterscheidet sich vom Imperium in ihrer verblendet-extremistischen Grundeinstellung.
PS. Hab deinen Kommentar direkt über dem hier gerade gelesen, und ja, der Vergleich passt schon. Der IS zeichnet sich ja gerade durch die Kombination aus fundamentalistischem Terror und klassischen militärischen Interessen (Landgewinn, "Reichsbildung") aus. Da die FO wenn ich mich nicht irre ebenso Welten unter ihrer Kontrolle hat, und nun in Schach gehalten werden muss, ist die Parallele garnicht so verkehrt.
Trotzdem gilt auch hier, dass keine absoluten Vergleiche möglich sind. Die galactic concordance, Abrüstung und Reperationen, illegale Militarisierung etc. sprechen schon die deutliche Sprache der Versailler Verträge und der Weimarer Republik. Man kann die verschiedenen historischen Folien denke ich gut übereinanderlegen, damit sie in etwa das SW-Bild ergeben, ohne einer davon den Vorrang geben zu müssen.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 22:59 Uhr)
George Lucas
@Starkiller 1138:
Irgendwie hatte ich bei TFA den Eindruck, dass man ganz bewusst auf die umständlichen Geschichtslektionen von Lucas` PT verzichten wollte und stattdessen mehr die leicht verständlichere Symbolsprache vorzog. Das Massaker der FO an den unschuldigen Dorfbewohnern inmitten einer Wüstenlandschaft rief einem unmittelbar die gegenwärtigen Ereignisse im Nahen Osten in Erinnerung ohne dabei so lang und breit ausholen zu müssen wie dies Lucas in der PT tat.
@George Lucas:
Wie ich schon oben sagte, würde ich davon Abstand nehmen wollen, eine 1:1-Analogie zu historischen Ereignissen herstellen zu wollen. Ich verstehe diese von mir genannten Gruppen daher eher als Variablen, die sich auch durch vergleichbare, historische Beispiele austauschen lassen.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 23:02 Uhr)
DerAlteBen
George Lucas
Man merkt für meine Begriffe dem Film an das der Entstehungsprozeß richtig mies verlief, dabei war soviel Zeit gewesen sich da mal früher zu Gedanken zu machen.
Herrn Abrams seine Entscheidungen scheinen dem ganzen noch die Krone aufgesetzt zu haben, ich verstehe immernoch nicht wie man ihn an Star Wars als Regisseur ranlassen konnte, der hatte ja nur paar Schnappsedeen. Das Endprodukt war dann auch mehr bescheiden für Star Wars Verhältnisse, aber das hatte ich schon im Kino bemerkt. Man hätte ihn lieber Independence Day 2 oder so einen Film wie Transformers inszinieren lassen sollen, da passt er eindeutig besser hin würde ich meinen.
Für mich kristalisiert sich immer mehr heraus, dass Herr Abrams dem Film nicht gut getan hat. Schaut man sich die zwei Star Trek Filme an und läßt mal die nervenden Lensflares außer Acht so agieren dort die Schauspieler noch weit aus besser, haben mehr Dialoge, zeigen des öfteren mehr Emotionen und dort geht es auch nicht so hektisch zu, da stimmt die Balance zwischen ruhigen und rasanten Senen meiner Meinung nach weitaus besser. Daher hat er für mich da einen Rückschritt getan, dass er es noch besser kann zeigen die zwei Filme mir.
oban ich ihn als Mensch sehr mag und schätze ist er als Regisseur hier nur unterstes Mittelmaß für mich gewesen.
"Michael Kaplans Idee eines Apple/Mac-Stormtroopers brachte dann den Durchbruch."
Was für ein Durchbruch, würde eher sagen Genickbruch trifft es eher. Für meine Begriffe eine Saudumme Entscheidung sich an diesem Apple - Disignzeugs zu orientieren. Diese Helme sehen einfach nur grottig aus für mich und erinnern mich immer an Entenschnäbel... Für mich die Duckdales der Neuzeit wie furchtbar und unpassend, dieses Design hätte niemals meine Zustimmung gefunden, wenn man es mir vorgelegt hätte..., waren die da nüchtern so einem Entwurf zuzustimmen? Ich versteh das nicht, da hätte man sich weitaus mehr und bessere Gedanken machen sollen, grad weil die ja auch viel Vorkommen und eine ganze Armee repräsentieren diese Truppler. Ich hoffe man überdenkt das nochmal für die nächsten Filme, das kann es echt nicht sein fürr meine Begriffe...
Lightsabersword
@Lucas:
Ich kenne mich im politisch- und kulturhistorischen Bereich mittlerweile gut genug aus, dass ich sagen würde, dass etwaige Bezüge in Star Wars eigentlich nicht wirklich existieren sondern viel mehr von uns so interpretiert werden. Jeder Mensch hat heutzutage doch ein Bild davon was eine Diktatur ist, was eine Demokratie, ein Kaiserreich, eine Rebellion, eine Republik ist (ob das Bild immer richtig ist, ist mal ne andere Frage). Es handelt sich dabei um bestimmte Strukturen, bestimme Ideologien, bestimmte Modelle. Dabei würde ich mich garnicht nur auf die politischen Dinge reduzieren sondern auch zb darauf wie die Rassen in Star Wars aussehen und wie sie leben. Im Grunde genommen ist jeder Film auf irgendeiner Weise ein Abbild der Realität. Ich denke in Star Wars treten viele Dinge verstärkt in den Vordergrund, weil es eine gänzlich eigenständige Welt ist, in der man diese Dinge natürlich auch einfach herausarbeiten muss um diese lebendig wirken zu lassen. Und das tut man natürlich mit bekannten Strukturen und schmückt sie mit bekannten und zugehörigen Elementen aus. Sonst würde sowas keinen Anklang finden. Als Zuschauer muss man sich in einer Fantasiewelt und in mindestens einem Hauptcharakter iwie wiederfinden. Zu abstrakte Welten sind nur was für Weinkenner, sozusagen. Mag sein, dass einzelne Regisseure sich da auf eine bestimmte Sache mal fokussieren aber wie du selbst schon sagst sind Lucas Einflüsse so vielfältig, dass ich glaube, dass sich das alles im Sande verläuft und am Ende nur noch das "Skelett" übrig bleibt.
Der Vergleich mit FO und IS liegt natürlich nahe. Aber der IS ist auch nur eine Terrororganisation von vielen, die sich garnicht großartig von Anderen unterscheiden (kommt immer drauf an wie gut sie finanziert werden) und ist in unseren Köpfen so präsent, weil sie durch die Medien hochgehalten werden. Nur deswegen stellen wir vermutlich einen direkteren Bezug her.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 23:26 Uhr)
OvO
@ DerAlteBen:
Und ist daraus was geworden?
@ OvO:
- "Ich kenne mich im politisch- und kulturhistorischen Bereich mittlerweile gut genug aus, dass ich sagen würde, dass etwaige Bezüge in Star Wars eigentlich nicht wirklich existieren sondern viel mehr von uns so interpretiert werden."
Wie Darth Jorge hier schon mal sinngemäß und im Zusammenhang mit genau dem selben Thema sagte: es ist da, wenn du es hineinlesen kannst. Es muss noch nicht mal eine Absicht des Autors vorhanden sein, weil dieser oft aufgrund von Erfahrungen, Neigungen und Routinen bestimmte Elemente sogar unbewusst einfließen lässt. Ist aber ein anderes Thema, das zu weit weg führt, weil es so tief an die Fundamente der Diskussionen und Ansichten geht.
(zuletzt geändert am 17.07.2016 um 23:45 Uhr)
George Lucas
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