Seit noch nicht allzu langer Zeit gibt es auf dem deutschen Markt einige ziemlich stylishe Kopfhörer im Star Wars-Design von SMS Audio, die von Rapper 50 Cent entworfen und entwickelt wurden.
Uns wurde freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, das wir sofort an unseren audiophilen "Experten" und Freund Tom weiterleiteten, der den Kopfhörer auf Herz und Nieren getestet hat...
Übrigens: Gewinnen könnt ihr einen solchen Kopfhörer auch!
Ich wurde gebeten diesen Kopfhörer zu rezensieren - aber, vorab gesagt, es wurde nur eine Schilderung persönlicher Eindrücke.
Zum Anfang: Kandidat auspacken (aus seiner hübschen Box) und - der erste Eindruck: Einmal kein Einheitsdesign, sieht gut verarbeitet aus, prima - aber es riecht. Es riecht nach Kunststoff. Weiter geht es folglich erst am nächsten Tag; nach einer Nacht "Ausdünstung" nehme ich keinen unangenehmen Geruch mehr wahr.
Also kurze Sichtung: Eindeutig ein geschlossener Reisekopfhörer, faltbar und leicht in der beigelegten Tasche zu verstauen und - sehr gut - das Kabel (3,5 mm Klinke) ist abnehmbar! Kein Adapter ist beigelegt, weder "Flugzeug" noch "normale" Kopfhörer-Buchse.
Erster Höreindruck: Schnell eingesteckt ins Nokia Lumia, 320 kbs MP3, Hellyeah - Mein Lieber, hat der Bass, und die Mitten/Höhen sind "aufgeräumt"... Macht Spaß! Das Kabel überträgt wenig bis kaum "mechanische/akustische" Störungen (ich kann mich da an Kopfhörer erinnern, da half wirklich nur "starre" Haltung).
Ab jetzt ein wenig seriöser. Zum Vergleich antreten sollten ein, wenn auch alter, aber geliebter offener AKG-Reisekopfhörer (KP24P), ein Unterklasse-InEar-Modell (ca. 60 Euro; Sennheiser CX400II) und ein geschlossenes Discounter-Modell (ca. 40 Euro). Erster Round-Robin-Durchlauf und nein, so geht das gar nicht. Weil: Charakteristik von offen, InEar und geschlossen sind mir viel zu unterschiedlich - ich höre nur Unterschiede der Kopfhörertypen. Also Reduktion auf den Jäger und den ebenfalls geschlossenen Discounter.
Testumgebung (Marantz CD-67MKIISE - Lasereinheit ca. 80-100 Std. alt - Kopfhörerausgang mit Adapter, Marantz PM7000 Verstärker Kopfhörerausgang mit Adapter; und ja, ich kenne die Meinungen, dass diese Geräte "sounden", aber mir gefällt es so!).
Nun wird es schwierig für die Ohren: Abgleich der Lautstärken auf ein möglichst ähnliches Niveau, danach Tausch der Hörer und wieder abgleichen.
Mehrere Erkenntnisse: Abgleichen ist sehr schwierig, aber das Positive: die verschiedenen Ausgänge haben für meine Ohren keine klanglichen Einflüsse - und - hat der Jäger einen Bass!
Aber wichtig: Vergleichshören ist jetzt einfach: Nur den anderen Hörer aufsetzen - fertig.
Also los: CD Fabelweiss von Chapeau Claque wegen allgemein "Bandbreite", Auflösung der Mitten/Höhen und Räumlichkeit, besser "Raumeffekte"..
Ja, auf der CD gibt es ein reichliches Instrumentarium, der Jäger stellt es schön differenziert und glaubhaft dar - besser als der Discounter.
Zwei Hinweise hierzu: Das Karussell (Track 7) läuft mit dem Jäger "runder" als mit dem Discounter; hier ist es vorne und hinten abgeflacht. Und wechselnde Anzahl der Gesangsstimmen in Froschtot ( Track 13) sind räumlich klar zu unterscheiden, der Jäger behält den Überblick; über den Discounter ist das auch noch gut - aber doch ein wenig "matschiger"..
Nächste CD: Sospiri von Cecilia Bartoli - und nur aus einem Grund: Sibilanten! Mir geht es leider so, höre ich sie einmal, diese undifferenzierten Zischlaute, konzentriere ich mich leider auf sie - und dann nerven sie. Dann macht mir das Hören keinen Spaß mehr.
Die ein oder andere Aufnahme der CD neigt zu überbetonten Sibilanten - der Jäger stellt sie aber "entspannt und aufgelöst" dar - kein Nerv! Hier schenke ich mir den (überflüssigen) Vergleich.
Nächste CD: Jazz at the Pawnshop; nur erste CD, erster Track. Ist ja bekannt: die Gespräche der Gäste, das Gläserklirren, die Registierkasse.. Alles da, klar abgesetzt von der Musik - Super. Kopfjäger und Discounter auf gleichem Niveau.
Ich brauche eine Pause und wie war das noch mit "hat der einen Bass"? Na dann, bitte Herr Hattler (Kraan live), legen Sie los! Jaaaaa! Und weiter Herr Hattler -mit Herrn Kraus- (Tab Two, No Flagman Ahead). Auch jaaaa!
Jetzt wieder ernster: Miles Davis, The Collection - genauer Track 2 (It ain't necessarily so) und 8 (Miles runs the voodoo down). Ich mag das "Silber" der Trompete, der Kopfgeldjäger kann das schon ziemlich gut darstellen, der Discounter nicht.
Und spätestens jetzt ist es keine Bewertung des Hörers mehr, sondern eine persönliche Eindrucksschilderung. Meine Lautsprecher (SB-Chassis) können das besser, hier genieße ich regelrecht - aber die können leider auch ansatzweise unangenehme Sibilanten (s.o.)..
Zum Abschluss drei Anmerkungen: Erstens ist der Jäger besser geworden in den ca. 6 gemeinsamen Hörstunden (zum einen bequemer und zum anderen in Mitten/Höhen "durchhörbarer"). Ich glaube hier nicht an Gewöhnung, habe ich doch häufig gegen den Discounter getauscht.
Zweitens ist der Jäger-Bass wirklich ausgeprägt, tief und sauber. Gut für die Reise und bassbenutzende Musik. Aber Bass höre ich lieber aus Boxen, im Raum, gerne auch weniger "sauber", durch Raummoden "verbogen", aber dafür mit angeregter Bauchdecke. (Ich habe das ausprobiert: Bachsche Orgel und Oscar Petersons We get requests - Boxen und Subwoofer gegen Kopfgeldjäger, für mich ist das so.)
Drittens hat der Jäger Zusatzfunktionen für den Handybetrieb: für mich ist das nicht wichtig, auch nicht getestet - ich kann mir aber vorstellen, dass dies andere als sehr positiv bewerten.
Morgen verläßt mich der Kopfgeldjäger wieder. Trauer? Geht so. Er ist ein wirklich guter Reisekopfhörer mit, wie ich finde, kräftiger Bassbetonung. Für meine Hörgewohnheiten too much - das ist aber überhaupt keine Abwertung für den Jäger...
Zu mir: ich bin 55 Jahre alt, höre also nur noch höchstens die Hälfte, habe mich aber trotzdem vor etwa 1,5 Jahren vom 128er MP3-Irrweg verabschiedet, CDs, Flacs, manchmal HiRes machen einfach deutlich mehr Spaß.
Tom
Neben dem "Boba Fett"-Design gibt es die Kopfhörer noch in den Looks "Galactic Empire", "Rebel Alliance" und "Stormtrooper".
Bestellen könnt ihr die Kopfhörer z.B. bei Amazon jeweils zum Preis von 199 Euro.
Alternativ könnt ihr euer Glück aber auch bei unserem Gewinnspiel versuchen!
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Der Test is so geil das ich in Versuchung bin den Artikel zu speichern.
Vergleichsmodelle:
Ein AKG der laut Google nichtmal existiert (der dann doch wieder entfernt wurde)
Ein In Ear Modell für 60 Euro
Und ein nichtnäher spezifiziertes Discountermodell für 40 Euro
Gegen ein 200 Euro Modell von einer Firma die von einem der erfolgreichsten internationalen Musiker gegründet wurde, auch bekannt als 50 Cent.
Und das Ganze in Zusammenhang damit das der Tester als audiophil bezeichnet wird.
Hut ab vor so viel Aussagekraft in einem Test. Wenn die Bild eine Musikzeitschrift wäre, würde man den Artikel bestimmt mit rein nehmen .
Psychotikus
Rei Martell
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