Bereits gestern - und damit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für eine ernstgemeinte Meldung ;-) - berichtete BadAssDigest, am 14. Mai würden die Episode-VII-Dreharbeiten mit einem zweiwöchigen Außendreh in Marokko beginnen. Die Seite spekuliert auf Tatooine und liegt damit nicht völlig falsch, denn 1976 gab es tatsächlich Überlegungen, den Wüstenplaneten in Marokko zum Leben zu erwecken. Im Making-of-Buch zum ersten Kinofilm heißt es dazu:
Im November 1975 brachen Robert Watts und John Barry zu ihrer zweiten Drehortsuche in Nordafrika auf, die sie von Marokko bis Tunesien führen sollte. Barry kannte das Gebiet nach seiner Arbeit an Stanley Donens Der kleine Prinz (1974) und nach seiner ersten Reise für The Star Wars, die er noch alleine unternommen hatte, bereits. Ursprünglich hatten auf der Liste möglicher Drehorte zusätzlich zu den beiden Ländern auch noch Iran, Libyen, die Türkei, Spanien und Algerien gestanden, wobei Lucas in Algerien drehen wollte, weil Michelangelo Antonioni dort Teile seines Psychodramas Beruf: Reporter (1975) gedreht hatte. Algerien und Libyen waren Fox allerdings politisch zu unsicher, und der Iran fiel aufgrund zu langer Transportwege aus. Außerdem war Lucas von Barrys Fotos seiner ersten Rundreise begeistert gewesen: "Ich hatte mir praktisch ganz Tunesien auf der Suche nach interessanten Punkten angesehen", erzählt Barry. "In Djerba gab es diese weiße Architektur, und George gefiel das alles auf den Fotos sehr gut. Er mochte auch Matmata, wo die Menschen in diesen Löchern im Boden leben."
Barry reiste mit einer Liste logistischer und künstlerischer Mindestanforderungen durch Nordafrika. Im Kern ging es hierbei darum, dass die Schauplätze von der Umgebung und dem Stil her zum Drehbuch passen sollten, ohne dass sie die einzelnen Szenen deshalb überfrachteten, was die Zuschauer aus dem Film hätte reißen können.
"John und ich fuhren also nach Marokko, um uns anzusehen, wie es im Vergleich zu Tunesien abschnitt", so Watts. "Wir fuhren in den Süden hinunter, wo wir Sanddünen und einige Schluchten fanden. Die Architektur fiel allerdings sehr arabisch aus, und alles sah aus wie in einer klassischen Geschichte über die Fremdenlegion. Nach etwa einer Woche riefen wir George aus Casablanca an und sagten ihm: Das hier ist nicht so gut wie Tunesien. John und ich reisten dann von Casablanca nach Djerba weiter, wo wir George und Gary [Kurtz] trafen. Und als George die Insel Djerba sah, traf er sofort die Entscheidung, dort drehen zu wollen. Der wichtigste Punkt war dabei die Architektur, die etwas seltsam war und genau passte. Nachdem das geklärt war, fuhren wir in den Süden, wo wir ausreichende Sanddünen fanden, und von dort ging es zu den Salzfeldern und dem Loch in der Erde."
Was mit anderen Worten hieße: Sollten die Gerüchte über einen Dreh in Marokko stimmen, müsste es entweder einen Zwischenstopp in Tunesien geben, um dort die Gebäude mitzunehmen, oder uns erwarten wahlweise digitale Feuchtfarmen/Wüstenstädte, ein gebäudeloser Teil von Tatooine oder einfach ein neuer Planet.
Danke an Jörg, "TiiN" und Connor für den Hinweis.
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