Und nun haben wir es schwarz auf weiß: Vaders Rückfall in seine schlechte Frankenstein-Impression wurde für die Blu-rays bestätigt.
Am Dienstag deutete ein Onlinebericht auf eine Enthüllung hin, die der in nichts nachsteht, dass Luke und Leia seit Anbeginn Bruder und Schwester waren: In einer zentralen Szene aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter, in der Darth Vader seinen finsteren Meister auf dem Todesstern in den Tod schleudert, solle er, so wurde berichtet, nun "Nein" schreien, während er in den bisherigen Fassungen diese zentrale Tat stumm vollbrachte.
Am Mittwoch bestätigte ein Pressesprecher für Lucasfilm, dass diese Änderung in der Tat in den Blu-rays enthalten sein wird und schrieb in einer E-Mail: "Ja, Darth sagt Nein."
Der beste Tweet zum Thema soll an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben:
Tja, ist auch eine Sichtweise.
Vielen Dank an Bernd für den Hinweis!
Weitere bemerkte Änderungen und Nicht-Änderungen gibt es übrigens auch. Hier nur eine winzige Auswahl:
- In Episode IV wurde Berus Satz "Tell Uncle if he gets a translator..." geändert in "Tell your uncle if he gets a translator...".
- In Episode V gibt es kaum Änderungen bei verschiedenen unsauberen Elementrändern (Sternzerstörern, TIE-Jäger, etc.). Beim Abflug des Rebellentransporters und der Begleitjäger von Hoth gab es aber offenbar Verbesserungen.
- Der Wampaarm wurde zwar überarbeitet, aber offenbar nur halbherzig.
- Man hört Lukes Lichtschwert bei seiner Flucht aus der Wampahöhle noch immer ausgehen, obwohl es sichtbar noch aktiviert ist.
- Die Bunkertore der Basis schließen sich noch immer in der Nahaufnahme von Chewbacca, um in der Panoramaaufnahme noch geöffnet zu sein.
- Die Lichtschwertklingen sind, während des Duells in der Wolkenstadt, noch immer nicht durchgehend in Ordnung gebracht worden. Sie verändern sich wirklich von Einstellung zu Einstellung.
- Aus dem Krater des Sondendroiden dringen jetzt einige Flammen.
- Der Blaufilter auf Hoth wurde reduziert.
- Obi-Wans Geistererscheinung auf Hoth ist deutlicher zu sehen.
- In den Raumszenen, in denen der schwarz lackierte R2-D2 zum Einsatz kam, um nicht mit dem Bluescreen zu verschwimmen, ist er nun blau umgefärbt worden.
- Lukes veränderter Dagobahdialog ("You were lucky to get out of there") ist noch immer da (anstelle des Originaldialogs "You're lucky you don't taste very good").
- Keine Änderungen bei der Vader-Palpatine-Szene.
- Beim Lichtschwertkampf wurden die Lichtschwertklingen ordnungsgemäß überarbeitet und sind nun leuchtend rot und leuchtend blau mit weißen Kernen.
- Keine Änderungen bei Bobas 2004er Stimme.
- Der Zoomeffekt in der Ansicht der Wolkenstadt aus der Pilotenkanzel des Falken ist verschwunden.
- Keine Änderungen bei den Special-Edition-Änderungen von Vaders Abflug von Bespin ("Alert my Star Destroyer", teilweise durchsichtige Raumfähre fliegt zum Sternzerstörer, etc.).
- Die alternative Einstellung von Vaders Eintreffen auf dem zweiten Todesstern dient noch immer als Hintergrund seiner Ankunft auf der Exekutor.
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Lord Vader 1138 schrieb:
"Ich muss das einfach irgendwo posten:
Bis jetzt die beste Video-Parodie der Änderungen:
http://www.youtube.com/watch?v=CcuDwaICxss"
Das war echt klasse.
Was noch witziger ist (oder trauriger, ist vom persönlichen Standpunkt aus zu sehen), es würden immer noch Leute selbst das schön reden, wäre das wirklich in der neuen BR (was mich, ehrlich gesagt, nicht mehr überraschen würde bei all den anderen stupiden Änderungen).
Darth Amok
Ha ha: "This ist podracing - jippiee" Genial!
Ich hab auch noch einen gefunden zum Thema neue Ewok-Augen - viel Spaß
http://www.youtube.com/watch?v=h3o_Ax6MIkU&feature=related
dmhvader
@Darth Amok
Es ist zum Lachen und zum Weinen. Ich persönlich kann es nicht verstehen wieviele Star Wars Fans diese neuen Änderungen einfach durchwinken und mit teils haarsträubenden Argumenten diese auch noch rechtfertigen. Haben diese Leute keine EIGENE Meinung über ihre geliebte Filmreihe?
(zuletzt geändert am 03.09.2011 um 18:04 Uhr)
Haarspalter
Wenigstens wissen wir jetzt, wie Obi-Wan den Kraytschrei hinbekommen hat:
http://www.youtube.com/watch?v=R6zTo5-IzYE&feature=related *tränenlach*
Darth Amok
@Darth Amok
Der Clip unterstreicht nochmal deutlich wie merkwürdig sich Obi-Wan's neuer Schrei anhört.
Lucasfilm hat uns eiskalt angelogen. Man hörte immer nur HD Bild, HD Ton, 40 Std. Bonusmaterial, "Wir haben die Lichtschwerter in Ordnung gebracht", etc.
Aber erst die geleakten Blu-rays enthüllten die Dinge, die Lucasfilm vor uns verschweigen wollte. Wüsste nicht, dass es irgendwo eine offizielle Pressemitteilung gab, die z.B. Obi-Wan's neuen Schrei anmerkte. Das ist bewusste Täuschung!
Die Täuschung seitens Lucasfilm und die blinde Akzeptanz mancher Star Wars Fans macht mich fassungslos.
Haarspalter
@ Haarspalter
Ich kann nur vermuten, dass der Drama- bzw. Charakteraspekt diese Leute nicht so interessiert wie unsereiner und ihnen eben etwas anderes an SW gefällt (das ist nicht negativ gemeint). Aber für mich sind diese "Kleinigkeiten" große Änderung. Han Solo der nicht zuerst schießt ist nicht Han Solo, der zuerst schießt und genauso ist Vader ein anderer, wenn er trotzig "nein" sagt anstatt einfach zu handeln.
@Darth Pevra
Zumal das Szenen sind bzw. waren, die seit Jahren Bestand hatten. Diese Szenen mussten nicht verändert werden, weil etwa irgendein Spezialeffekt unglaubwürdig aussah. Es sind ganz klar Szenen, die die Charaktere und ihr Handeln beschreiben. Und den Kontext hat Lucas schlicht und einfach zunichte gemacht.
Haarspalter
Wie ich sehe, habt ihr zumindest Sinn für Humor. Hier sind noch ein paar geniale Änderungsvorschläge von YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=USwTolALBM0
(zuletzt geändert am 03.09.2011 um 21:58 Uhr)
DerAlteBen
Haarspalter: "Ich persönlich kann es nicht verstehen wieviele Star Wars Fans diese neuen Änderungen einfach durchwinken und mit teils haarsträubenden Argumenten diese auch noch rechtfertigen. Haben diese Leute keine EIGENE Meinung über ihre geliebte Filmreihe?"
@ Haarspalter
Dein Problem könnte darin liegen, dass du "diese Leute" einfach nicht verstehen WILLST und dir ihre Rechtfertigungen deshalb "haarsträubend" vorkommen, weil du wie ein kleines Kind auf stur stellst, was es in aller Regel unmöglich macht, eine logische Verknüpfung herzustellen.
Ein Beispiel: "Ich finde diese Änderungen nicht schlimm, teilweise sogar gut." Das "Missing Link", das du hier suchst, ist ganz einfach: "Persönliches Empfinden ist legitim". Würdest du diese einfache Wahrheit auch in diesem Fall teilen, würde dein Unverständnis weitgehend einfach von dir abfallen. Deine Sturheit lässt dich jedoch dieses "Missing Link" nicht sehen, denn das würde bedeuten, dass du diese Aussage akzeptieren müsstest, was einer gewissen Akzeptanz gegenüber den neuen Veränderungen gleichkäme. Womit wir beim Kern des Problems wären: Dein Schock ist hinsichtlich der Änderungen derart groß, dass du im Einvernehmen mit deinem Gehirn beschlossen hast, alles was deine geliebte Ursprungversion bedrohen könnte, und dazu gehören insbesondere die neutralen oder gar befürwortenden Käufer und ihre Rechtfertigungen, kategorisch abzulehnen.
(zuletzt geändert am 03.09.2011 um 23:22 Uhr)
Lord Veteranus
@Lord Veteranus
Dein Problem könnte darin liegen, dass du mich einfach nicht verstehen KANNST und dir meine Einwände deshalb ablehnend vorkommen, weil du dich wie ein kleines Kind aufführst, was es in aller Regel unmöglich macht, mit dir eine logische Diskussion zu führen.
Ein Beispiel: "Ich finde diese Änderungen fürchterlich, teilweise sogar abscheulich." Das "Missing Link", das du nie verstehen wirst, ist ganz einfach: "Filme nachträglich zu verändern ist Bullshit". Würdest du diese einfache Wahrheit auch in diesem Fall teilen, würde dein Unverständnis weitgehend einfach von dir abfallen. Deine "Ich-sage-Ja-zu-allem" Einstellung lässt dich jedoch dieses "Missing Link" niemals verstehen, denn das würde bedeuten, dass du George Lucas in Frage stellen müsstest, was einer gewissen Ablehnung gegenüber den neuen Veränderungen gleichkäme. Womit wir beim Kern des Problems wären: Deine Naivität ist hinsichtlich der Änderungen derart groß, dass du im Einvernehmen mit deinem Gehirn beschlossen hast, alles was dein geliebter George Lucas noch verändern könnte, und dazu gehören insbesondere sinnlose oder gar schwachsinnige Szenen und ihre Dialoge, kategorisch zu akzeptieren.
Ups... jetzt hab ich aus DEINER Ursprungsversion eine SPECIAL EDITION gemacht. Siehst Du? SO fühlt sich das an
(zuletzt geändert am 03.09.2011 um 23:32 Uhr)
Haarspalter
Aus einem 2004 (auch hier) veröffentlichten Interview mit Lucas:
(...) Den anderen Film (Anm.: Die Originalversion) gibt es auf Videokassette, wenn ihn jemand haben will. (...) Weil dieser Film für mich nicht mehr existiert. (...) aber ich will es so haben, wie ich es haben will.
Quelle: http://www.starwars-union.de/nachrichten/6097/_Es_sollte_laufen_wie_ich_will/
Na das sagt doch eigentlich alles. Lucas wird scheinbar mit dem Alter nicht milder sondern ehr noch bornierter.
Bischi
@ Haarspalter
Ob es "Bullshit" ist Filme nachträglich zu verändern und ob diese Veränderungen "Sinnlos" oder "Schwachsinnig" sind oder einfach "Voll-Krass-Mega-Doof" liegt nunmal im Ermessen des Betrachters. Ob du es wahr haben willst oder nicht. Du kannst dich noch so sehr aufregen, weinen und schreien, eine Gruppe Schläger um dich versammeln und alles klein schlagen, was dir über den Weg läuft. Du kannst sogar weiterhin weinerliche Kommentare abgeben und alle, die deine Meinung nicht teilen, beschimpfen, wenn du dich danach besser fühlst. Aber leider (zum Glück) kannst du nunmal nichts dagegen tun, dass sich GL dafür entschieden hat, die Filme nach seinem Geschmack zu überarbeiten und es Star Wars- Fans gibt, wie mich, die mit diesen Änderungen gut leben können. Ich weiß, das Leben ist ungerecht.
@Bischi
Was GL in diesem Interview sagt, ist genereller Konsens unter Künstlern. Ein Künstler soll und darf sich von niemandem reinreden lassen. In der Kunst gibt es nunmal keine Demokratie in dem Sinne, es sei denn, die Mitentscheidung von anderen ist Bestandteil des Kunstwerkes. Ein Autor, Musiker, Filmemacher sollte nunmal das tun, was er für richtig hält. Dass es vielen nicht schmeckt, ist verständlich. Aber letztlich müssen wir das akzeptieren.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 00:04 Uhr)
Lord Veteranus
@Lord Veteranus
Zitat: "Dieser Tage gibt es nicht viel, was uns das Herz wärmen kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann es das letzte Mal in einem Jahr derart viele Katastrophen gegeben hat: Kernschmelze in Fukushima, in Nordafrika wurden und werden Zivilisten von ihren Regierungen ermordet, die katastrophale Lage der Finanzwelt spaltet nicht nur Europa, sondern bedroht sogar die USA. Jeder Blick in eine Zeitung drückt die Stimmung weiter runter. Aber zum Glück bin ich ein Star Wars - Fan..."
Ja... zum Glück bist DU Star Wars Fan. Wenn in Deinem Wohnzimmer ein Licht aus Fantasie und Leidenschaft explodiert, ist das Dein erstes Highlight des Jahres (wohlgemerkt es ist bereits September!).
Zitat: "Ich weiß, das Leben ist ungerecht."
In Deinem Fall... ja, es ist ungerecht.
Haarspalter
Mir scheint, dass bei den Leuten, die der SE und allem was danach kam, ablehnend gegenüber stehen, ein grundlegendes Missverständis vorherrscht. Sie tun gerade so, als ob das Fandom dem Künstler vorschreiben könne, was er zu tun und zu lassen hätte. Wie Lord Veteranus korrekt festhält, herrscht unter allen Künstlern ein absoluter Konsens darüber, sich von niemandem in sein Schaffen dreinreden zu lassen. Dies betrifft nicht nur Lucas, sondern auch seine Kollegen Coppola oder Scott, um nur zwei Beispiele zu nennen. Diese Entscheidungsfreiheit hat auch einen Grund: Lucas musste jahrelang um seine Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit kämpfen, da die Entscheidungsgewalt von außen beinahe seine Existenz ruiniert hätte (siehe dazu die Doku "The early years of American Zoetrope). Ähnlich erging es auch Coppola mit Apocalypse Now und Scott brauchte fast 3 Jahrzehnte, um die volle Verfügungsgewalt über Blade Runner zurückzubekommen. Das Leben als abhängiger Künstler ist ein verdammt hartes Geschäft, vor allem dann, wenn man wie Lucas und andere schlechte Erfahrungen damit gemacht hat. Lucas würde eher die Hälfe seines Vermögens opfern, bevor er nochmals auf externe Entscheidungsträger angewiesen ist, die da ein Wörtchen mitreden wollen.
Zum anderen scheinen diese Leuten auch zu glauben, dass nachträgliche Änderungen von Filmen eine Eigenart von Georg Lucas sei. Diesbezüglich ist Lucas aber nicht der Einzige, der so verfährt: Scott hat in seinem Final Cut von Blade Runner nichts anderes gemacht und sogar Harrison Fords Sohn ins Studio geholt, um eine verpatzte Szene seines Vaters nachträglich neu einzuspielen, einschließlich digitaler Änderungen und Anpassungen.
Kurzum: Das Fandom kann sein von ihm gewünschtes Werk würdigen oder nicht. Dreinreden kann und soll es ihm aber keineswegs., denn die Freiheit und Unabhängigkeit des Künstlers ist unantastbar.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 01:45 Uhr)
DerAlteBen
@ Haarspalter
Ein bissiger Kommentar, eine Portion Ironie und Sarkasmus ist ja ok und auch mal ganz erheiternd, aber zumindest einen Sachaspekt sollten deine Kommentare schon noch beinhalten. Stattdessen konzentrierst du dich scheinbar nur noch darauf, mir blind eins auswischen zu wollen. Glaubst du ernsthaft, ich würde mich auch nur eine Sekunde über dich ärgern? Ich ärgere mich ja nicht mal über die Änderungen der Filme, um die es hier immer noch geht.
Wie auch immer. Da das hier offensichtlich zu nichts führt, spare ich mir in Zukunft auf deine Kommentare zu reagieren.
Lord Veteranus
@Haarspalter: deine special edition ist besser als das original
@DerAlteBen: wenn die filme durch die künstlerische freiheit an qualität gewännen würde sich doch kein schwein aufregen. mich regt die einfallslosig- und stumpfsinnigkeit auf mit denen die filme immer mehr ihren flair verlieren. irgendwann sind sie dann auf demselben niveau wie die prequels...*siiiing*
die umstrittene "no"-szene finde ich persönlich nicht gelungen, weil diese episode 3 im prinzip schon versaut hat und damit den ganzen brückenschlag zur ot--> vader wurde nicht von der dunklen seite der macht verführt (sowie es ja eigentlich sein sollte), nein, er wurde quasi veräppelt... na suuuupaaa!!! wirklich super idee es gab eigentlich keinen grund für anakin so zum meuchelmörder zu werden. er tat alles aus liebe...yippie...er wurde nicht stark durch die dunkle seite, er hat nicht seinen hass freien lauf gelassen...nein, er wollte seine frau retten und bringt dann alle um. wozu die ganzen schönen vorlagen aus "jedi" auch verwenden, so ists ja "viel" dramatischer!
und diese unnötige, unsinnige und unpassende story schlägt jetzt eine brücke in die ot. ich muss ehrlich zugeben: die prequels sind für mich nicht durchdachte kinderfilme, die vor effekten nur so strotzen und auf nix anderes bauen. wenn man jetzt kommt und ne storyline daraus übernimmt (die ja eigentlich nicht vorhanden ist) und diese in die ot einbaut wirkts zu sehr "forciert". es ist wie patchwork ohne ein gesamtkonzept. jedes mal kommt was neues hinzu was nicht gerade den gesamteindruck verbessert.
Darth Horst
Haarspalter
@ Lord Veteranus
Ich kann deine Einstellung bezüglich des Künstlertums verstehen, aber GL ist zu einem großen Teil auch Geschäftsmann. Er möchte seine Kunst einem Publikum nahebringen, es ihm "verkaufen". Sonst würde er seine Filme nur für sich selbst modifizieren und nie ans Licht der Öffentlichkeit bringen. Mit dem Wunsch nach Anerkennung (und Geld) kommt auch die Pflicht, ein qualitativ gelungenes Produkt zu liefern. Wenn ich einen Sessel kaufe, möchte ich auch, dass er mir Freude bringt und nicht beim ersten Drausetzen in sich zusammenfällt. Die Beziehung zwischen Publikum und Künstler ist wechselseitig, nicht einseitig, ansonsten würde wie gesagt das dunkle Kämmerchen für die Werke ausreichen.
Die Künstler, die ich am meisten verehre, schaffen es, sowohl auf die Wünsche des Publikums Rücksicht zu nehmen als auch ihre eigene künstlerische Vision nicht zu vernachlässigen. Und es gibt nebenbei wenig, das wichtiger für einen Künstler als Feedback. Kritik hilft ihm, sich weiterzuentwickeln und immer grandiosere Werke zu schaffen. Ein Künstler, dem sein Publikum nicht interessiert, hat es zum Beispiel nicht nötig, Geheimnisse in seine Geschichte einzubauen. Wozu auch? Er kennt die Auflösung bereits.
George Lucas ist eine traurige Gestalt. Statt sich seit der PT weiterzuentwickeln, indem er zum Beispiel mal außerhalb von SW einen Film dreht, schaut er ständig nur zurück (TCW zählt für mich nicht). Deswegen auch die ununterbrochenen Versuche, einen alten Stoff neu aufzuwärmen. Irgendwann ist man einfach leer und sollte das eine fantastische Universum anderen überlassen und sich einem neuen zuwenden. Dazu kommt noch, dass er aus Verbitterung oder welchem Grund auch immer nicht mehr auf Kritiker zu hören scheint.
@Darth Horst:
Ich teilte nie die Auffassung, dass die PT eine "schlechtere" Storyline hat, deren Wesenhaftigkeit ist nur eine andere: Anakin ist eine dualistische Figur, die beide Seiten in sich trägt, nämlich die Kraft zur Nächstenliebe und die Kraft zur Selbstsucht. Doch wodurch nimmt die dunkle Seite überhand in ihm? Nein, es ist nicht die Liebe, es ist die Angst. Die Angst etwas loslassen zu müssen, wovon man fürchtet, es zu verlieren. Und diese Angst treibt ihn immer mehr auf den Pfad der dunklen Seite. Und diese Angst ist auch keine Einbildung, sondern liegt im Tod seiner Mutter begründet, die sich fortan in seinem Bewusstsein auf Padmé überträgt. Diese Angst macht sich der Imperator zunutze und instrumentalisiert sie zu seinen Zwecken. Anakins Pfad zur dunklen Seite bringt immer abgründigere Seiten seines ohnehin dualistischen Charakters hervor: Eigensinn, Selbstsucht, Größenwahn, Eifersucht und schließlich sogar die Bereitschaft, das zu zerstören, wofür er ursprünglich gekämpft hat. Die Angst wird zum Katalysator für das Böse, der freie Lauf des Zorns ist nur das Ergebnis davon...
Nun, eins ist klar: Wer mit der Storyline der PT nichts, aber auch gar nichts anfangen kann, der wird klarerweise mit einem Brückenschlag zur OT noch weniger anfangen können.
@Haarspalter:
Da muss mir dir recht geben. Ich bemängle an dem kommenden BD-Release nicht die erneuten Änderungen (die ja ohnehin zu erwarten waren), sondern dass man sich im Hause Lucas nicht die Mühe gemacht hat, alle bisherigen SW-Versionen wie bei der Blade Runner-Box zu veröffentlichen. Technisch wäre es sicher machbar gewesen.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 12:43 Uhr)
DerAlteBen
´tschuldige wenn ich da jetzt noch einmal draufhauen und klugsch..en muss Ben. Ich verstehe Deine intention mit der Aussage.
Aber wenn die PT eine weitere Brücke zur OT schlagen würde hätten, glaube ich, wenige Fans etwas dagegen einzuwenden.
Nur leider ist es in letzter Zeit so, dass um jeden (manchmal auch sinnlosen) Preis die OT eine Brücke zur PT schlagen muss. Das kann eher gut gemacht sein (Dug in Jabbas Palast, Naboo im Sagafinale) oder eben eher gut gemeint (Holophonat, Nooo!)
Und das führt dann zu so kontroversen, ja stellenweise grotesken Diskussionen wie wir sie im Moment im WWW erleben. Und bei jeder weiteren Neuveröffentlichung der Saga auf neue erleben werden, denn so ganz wird Lucasfilm wohl nie die Finger von dieser im großen und ganzen immer noch faszinierenden Saga lassen können.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 13:12 Uhr)
DarthMorrow
@Darth Pevra:
Nun, das mit dem Anhören von Kritikern ist immer so eine Sache. Liest man das internationale Lexikon des Films oder andere andere Quellen so durch, so fällt auf, dass letztendlich keine einzige Episode die Herzen der Kritker erobern konnte, die des Publikums hingegen schon. Wenn es nach so manchen Kritikern gegangen wäre, dann wäre Star Wars nicht einmal in die Kinos gekommen, ungeachtet des grandiosen Erfolgs beim Publikum. Ein Künstler tut daher gut daran, auf seine eigene Intuition zu hören, den letztendlich ist es der Erfolg, der seinem Werk rechtgibt.
Wohingegen ich dir recht gebe, ist sein Verhältnis zu seinem etablierten Fandom: Lucas hätte seiner treuen Fangemeinde doch etwas mehr entgegen kommen können, z.B durch ein angemessenes "Dankeschön" in Form einer umfassendes Box mit allen von den Fans geliebten Versionen, wie es Ridley Scott bei Blade Runner getan hat. Diesen Dank war er seit je her seinem Fandom schuldig, denn seine Fans waren es, die ihn zu seinem Ansehen und zu seinem Vermögen verholfen haben, nicht seine Kritiker.
DerAlteBen
Ich sag auch nicht, dass man blind auf die Kritiker vertrauen sollte. Da muss man immer sein Hirnschmalz bemühen, welche Kritik jetzt berechtigt war oder nicht, welche umsetzbar ist oder nicht. Schwierige Aufgabe, aber keiner hat behauptet, es ist leicht.
@ Darth Morrow
Ich hab nix gegen einen Brückenschlag zur PT, aber wenn mir am Ende derselbe Charakter vorgesetzt wird wie zu Ep.3, frage ich mich schon, was für eine Entwicklung da stattgefunden haben soll. Ich spiele natürlich auf die Ersetzung von Sebastian Shaw durch Hayden Christensen in der Geisterszene an. Brücken, okay, aber nicht auf Kosten der Charakterisierung.
Die großen Vier bei einer Geschichte (meiner Ansicht nach):
Stil, Charakterisierung, Erzähltempo, Plot/Logik
Alles andere spielt eine untergeordnete Rolle, und dieses Mirroring, von dem die Leute schwärmen, geht mir inzwischen an den Hinterbacken vorbei.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 13:24 Uhr)
@Darth Morrow
"Nur leider ist es in letzter Zeit so, dass um jeden (manchmal auch sinnlosen) Preis die OT eine Brücke zur PT schlagen muss."
Stimme ich Dir vollkommen zu. Lucas geht den umständlichen Weg mit der CGI Brechstange, die OT an die PT anzugleichen zu müssen bzw. wollen. Es hätte genau anders herum sein müssen! Hätte er beim Entwickeln der PT mit Sorgfalt und Bedacht an die wichtigen zu verknüpfenden Fäden der OT gedacht, würde das Gesamtbild der Saga einen weitaus runderen Eindruck machen.
Haarspalter
@DarthMorrow:
Gar keine Frage, dass Lucas` Intention, die beiden Trilogien zusammenführen zu wollen, ein außerordentlich schwieriges, beinahe unmögliches Unterfangen war. Es war auch absehbar, dass dies eine holprige Angelegenheit werden würde, zumal ja immerhin mehr als 20 Jahre an technologischer Kluft dazwischen lagen, vom geänderten Zeitgeist gar nicht zu sprechen. Die Frage ist für mich allerdings weniger die, ob dieser Brückenschlag gelungen ist oder nicht, sondern viel mehr die, wie das Fandom diesem Vorhaben grundsätzlich gegenüber stand. Und dabei fiel mir über all die Jahre auf, dass dieses Vorhaben schon allen anfangs auf Ablehnung stieß. Es gab einfach unter den Anhängern der ersten Generation die Auffassung, dass man die OT und die PT als zwei verschiedene und getrennte Paar Schuhe betrachten müsse. Diese Auffassung begann sich mit der Veröffentlichung der SE und schließlich ab dem Release von Episode I allmählich unter dem Fandom durchzusetzen. Angeführt wurde diese Auffassung nicht vom Fandom selbst, sondern von einigen, wenigen exponierten Meinungsbildnern der ersten SW-Generation. Dieser Umstand, liebe Freunde, spaltet die Community bis heute und verhindert, dass die Saga dynamisch weiter zusammengeführt werden kann oder soll.
Und darum sage ich als SW-Fans der allerersten Stunde (und meine Kollegen von damals mögen mir vergeben): Cross the border, close the gap.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 14:27 Uhr)
DerAlteBen
@DerAlteBen: sehr schön gesprochen finde es irgendwie gut dass du versuchst beide seiten zusammenzuführen und pro und contra argumente ganz sachlich diskutierst, teilweise auch nachvollziehst.
aber so viel sei dir versichert: ich bin nicht prinzipiell ablehnend gegenüber den prequels gewesen. ich habe vielleicht zu große erwartungen gehabt, die nach und nach bei jedem mal mehr gucken der filme, nicht erfüllt werden konnten. es ist leider wirklich so dass ich mir die pt nicht am stück anschauen kann, weil sie einfach zu langweilig oder albern sind. viel mehr gleichts einem durchzappen durch die "guten" szenen, welche leider doch eher rar sind. mittlerweile finde ich sogar die von manchem fan hochgelobten actionszenen lahm und uninteressant, da kein bezug zu den charakteren vorhanden ist und man deswegen keine emotionale bindung mit ihnen und damit zum film bekommt. wie Darth Pevra meiner meinung schon richtig erwähnte sind zb diese 4 elemente "Stil, Charakterisierung, Erzähltempo, Plot/Logik" garnicht oder nur wenig vorhanden.
trotzdem hut ab vor deiner einstellung alles etwas positiver zu sehen und den guten gedanken (irgendwie) zu erkennen, den gl vermutlich dabei gehabt hat, als er die pt erschaffen hat. leider ist er dabei nach meiner meinung völlig übers ziel hinausgeschossen.
Darth Horst
GL ist nunmal ein anderer Typ Künstler als Scott. Ich denke, dass GL zunächst nur die neue Edition anbieten will, weil sie zur Zeit am ehesten seiner Idee von der Saga entspricht. Würde es ihm nur ums Geld gehen, müsste er nicht warten, er würde gleichzeitig die Ursprungsversion veröffentlichen oder für einen Aufpreis dem Set die BDs beilegen. Das wäre doch kein Problem. Aber um Geld gehts ihm nicht. Auch nicht um den besonders harten Kern der Fans. Es geht ihm nur um seine Saga und dass die Menschen DIESE Fassung sehen. Deswegen legt er den Fokus auf DIESE AKTUALISIERTE Fassung und lässt die Originale ganz außen vor. Seine Entscheidung mag zwar vielen Missfallen, aber so arbeitet er als Künstler nunmal. Es ist nicht unbedingt logisch aber das ist Kunst auch nicht. Allerdings denke ich, dass die Originale irgendwann auf BD veröffentlicht werden. Spätestens als zweite Disk mit den dann nochmals überarbeiteten (finalen) 3D-Versionen und/oder erst in der Final-Box: Star Wars 40th Anniversary 1977-2017. Dann hat er auch ein Jubiläum zu feiern, vor dessen Hintergrund die Veröffentlichung der Urversion einen guten Platz hat.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 15:06 Uhr)
Lord Veteranus
Weiß nicht, ob es hier schon irgendwo gepostet wurde: Das "No" war vorgestern sogar Spiegel Online eine Meldung wert:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,784119,00.html
Blue Max
>> "Aber um Geld gehts ihm nicht."
nein natürlich nicht...wie sollte man denn auch darauf kommen? künstler wie gl einer ist wird sicherlich erst nach seinem tode (möge er noch lange und glücklich leben!) zum multimillionär... ach nee, doch nicht!
gl ist mittlerweile kein künstler mehr, sondern geschäftsmann. und das muss man ihm lassen, da weiß er was er tut!
"Im Jahr 2005 schätzte das Forbes Magazine die durch Star-Wars-Merchandising über 28 Jahre erwirtschafteten Einnahmen und ermittelte eine Gesamtsumme von beinahe 20 Milliarden US-Dollar."
Darth Horst
@Darth Horst und Darth Pevra:
Danke der Wertschätzung. Ich erlaube mir, ein paar Gedanken zur PT entlang der von euch angesprochenen 4 Elemente zu machen, um aufzuzeigen, weshalb die PT so verschieden wahrgenommen worden sein könnte als die OT:
zum Stil: Es steht gänzlich außer Frage, dass die PT sich deutlich vom Stil der OT abhebt: Statt eines mythologischen, märchenhaftigen Sci-Fi-Epos bekam man in der PT eher ein galaktisches Polit-Drama geboten. Die unterschiedlichen technischen Umsetzungen taten ihr übriges: Stop-Motion vs. CGI. Das Problem dabei: Filme wie die OT kann man zum Beginn des 21. Jhdts. nicht mehr im selben Stil drehen wie in den 70ies/80ies. Lucas war sich dessen sicher am meisten bewusst.
zur Charakterisierung: Solch klar definierten Archetypen wie in der OT exisiteren in der PT in dieser Form nicht. Stattdessen findet man dort ambivalente Charaktere vor: ein netter Onkel, der einen Coup d´Etat im Schilde führt; ein weiser Meister, der die wahren Absichten des Bösen nicht erkennt, eine selbstbewusste Senatorin, die ihrer eigenen emotionalen Zuneigung unterliegt; ein weinerlicher und ängstlicher Ergeizling, der unbedingt nach oben will und dabei das zerstört was er liebt. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen fand ich gerade diese "Uneindeutigkeit" manchmal sogar noch spannender und reizvoller als die bisher gewohnten, klar definierten Archetypen, die lediglich in der Mythologie, jedoch nicht in der Realität exisitieren.
zum Erzähltempo: Gewiss, dies war wohl die größte Schwäche der PT gegenüber der OT: Ep1 wollte vom Tempo her gar nicht so richtig in Fahrt kommen, Ep2 hatte einen "romantischen Hänger" mittendrin und in Ep3 ging´s gegen Ende hin fast schon zu schnell. Lucas war sich dieser Schwäche evtl. weniger bewusst. Ein Regiestuhlwechsel wie bei der OT hätte der Saga vielleicht gut getan. Die dramaturgische Geschlossenheit der OT konnte er leider nicht wiederholen.
zum Plot/Logik: Korruption, Machtmissbrauch, demokratische Entscheidungsfindungen in der Krise, Separatismus, Kampf dem Terror, Niedergang etablierter "Good Governance" - die Parallelen der PT zur gegenwärtigen und vergangenen Weltpolitik sind augenscheinlich. Zugegeben: Diese Themen sind wahrlich nicht jedermanns Sache, wer sich aber ein wenig für Zeitgeschichte und Weltpolitik interessiert, der konnte hier was dazulernen (Niedergang der Weimarer Republik, Zerfall der Donau-Monarchie, Krieg gegen den Terror). Die Logik ließ hingegen zu Beginn der Saga zu wünschen übrig, schloss sich allerdings allmählich, wenngleich noch immer Ungereimtheiten, vor allem beim Brückenschlag zur OT, bestehen blieben. Sie waren ja auch der Grund für die vielen, nachträglichen Editierungen und Nachbesserungen.
Fazit: Was bleibt an Erkenntnis? War das eine schlechter als das andere? Ich glaube nicht. Vielmehr sind die beiden Trilogien zwei Seiten von ein und derselben Medaille: Zwar verschieden, aber dennoch ebenbürtig und zu einander komplementär - wie so vieles im Leben.
(zuletzt geändert am 04.09.2011 um 17:30 Uhr)
DerAlteBen
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