Die 3D-Blu-ray von Star Wars: Das Erwachen der Macht ist bekanntermaßen bereits in mehreren Ländern erhältlich. Aus dem neuen Regiekommentar haben sich diese teils bekannten, teils neuen Miniinfos über Hintergründe des Films und mögliche Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen ergeben. Hier das Best-of von Abrams (via):
Über Leias Rolle und die Macht
Die Vorstellung, dass Leia stark in der Macht ist, hat mich schon immer fasziniert. Sie hat eindeutig einen anderen Weg gewählt, und sich in der Macht ausbilden zu lassen, war ihre Sache nicht. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass Leia das gleiche Potential hatte wie Luke.
Über Änderungen gegenüber früheren Versionen
Finn sollte sich zunächst bei seiner Begegnung mit Rey als Sturmtruppensoldat vorstellen, ihr sollte der Name Luke Skywalker ursprünglich nichts sagen. Abrams war der Auffassung, es sei logischer, wenn sie Luke als Legende kennt, zumal Rey später weiß, wer Han Solo ist und damit auch Luke kennen sollten.
Von Abrams stammt die kleine Szene, in der Rey und Finn nach der Flucht von Jakku aufgeregt miteinander sprechen und fasziniert sind, dass sie fliegen und er schießen kann. Abrams wollte damit ihre frische freundschaftliche Beziehung verdeutlichen.
Bereits bekannt ist, dass die Hintergründe des Wiederauftauchens von Anakins Lichtschwert im Originaldrehbuch zumindest angedeutet wurden. Abrams dazu:
Im Originaldrehbuch hätte man als Zuschauer gesehen, wie das Lichtschwert durchs All treibt und auf dem Boden landet. Eine Hand hätte es ergriffen. Es gab diese ganze Hintergrundgeschichte, in der man erfahren hätte, was aus Lukes Lichtschwert in all den Jahren geworden ist und wie es bei Maz Kanata landete. Das alles wurde dann aus dem Film ausgeklammert, worauf im Film wiederum angespielt wird.
Eine weitere Änderung gab es am Schluss: Eine Szene war geplant, in der gezeigt werden sollte, wie Hux Kylo zu Snoke bringt. Diese Szene wurde letztlich als überflüssig angesehen und gestrichen.
Korr Sellas Rolle war, wie bereits bekannt, etwas größer angelegt und wurde dann zusammengeschnitten. Abrams dazu:
Wir wären Leia früher begegnet und hätten gesehen, wie sie [Korr Sella] beauftragt, zum Senat zu gehen und mit den Senatoren über die Bedrohung zu sprechen, die die Erste Ordnung darstellt.
Die geschnittene Szene dazu ist auf der Blu-ray enthalten. Entfallen ist die Szene auf Anraten Michael Arndts, der nach der Vorführung einer frühen Fassung der Ansicht war, Leias Vorstellung nach der Zerstörung von Maz' Schloss funktioniere besser.Anspielungen
Die Szene, in der Han Rey und Finn die Macht erklärt, wurde laut Abrams bewusst in den gleichen Raum des Falken gelegt, wo er in Eine neue Hoffnung meinte, so etwas wie die Macht sei Unsinn. Rey sitzt an der gleichen Stelle, wo Han saß, als er Obi-Wans Darstellung der Macht als Hokuspokus abgetan hat.Spielbergsche Anregungen
Der Vorschlag, den TIE-Jäger, mit dem Finn und Poe nach Jakku geflohen sind, explodieren zu lassen, kam von Steven Spielberg. Er schlug auch vor, beim Lichtschwertkampf zwischen Rey und Kylo Baumstämme zu zerschlagen. Auch der Aasgeier, der auf Jakku auf dem Schrottteil herumhackt, war eine Anregung Spielbergs.Über Kylo und Han Solos Ableben
Aus Kylos Sicht hat er [mit der Ermordung Han Solos] die Sache endgültig gemacht. Sie ist für ihn der ultimative Beweis für Snoke, dass man ihm vertrauen kann und dass er sich nicht von der hellen Seite verführen lassen wird. Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon.
Über die Ursprünge von Finn
Die Idee, einen desertieren Sturmtruppensoldaten einzufügen, stammte von Lawrence Kasdan. Abrams steuerte die Idee des blutigen Handabdrucks auf seinem Helm bei, um klarzumachen, dass Sturmtruppen keine Roboter, sondern Menschen sind.Über Kylo Ren
Die Figur des Kylo Ren war eine der herausforderndsten, weil er die Essenz des Films verkörpert: Eine neue Geschichte, eine neue Persönlichkeit, die aus einer DNS entstanden ist, die zuvor da war. Weil er der Schurke ist, stand er automatisch im Schatten Darth Vaders, der einer der großartigsten Leinwandschurken aller Zeiten ist, also haben wir uns Vader bewusst zugewandt und unseren Schurken auch von Vader wissen lassen. Er lebt in der Zeit nach Vader und ist der Sohn von Leia Organa und Han Solo, und damit haben wir eine weitere Star-Wars-Tradition aufgegriffen: Die wirklich kaputter Familien. Wir hatten in der kurzen Szene mit Lor San Tekka ursprünglich mehr Dialoge, in denen es um seinen Vater und seine Mutter ging, aber das schien uns letztlich zu früh dafür zu sein. Wir wollten aber zeigen, wie gnadenlos er ist, nicht nur, indem er Lor San Tekka tötet, sondern auch, indem er den Laserschuss einfriert. Wir wollten deutlich machen, dass mit ihm zu rechnen ist, dass er in der Macht unglaublich stark ist.
Über die Dynamik von Hux und Kylo
Die Idee war, diese zwei Figuren zu haben, die die Macht-Stärke und Macht-Seite der Erste Ordnung verkörpern und mit General Hux diesen sehr jungen General, der unübersehbar ein Kriegstreiber und Stratege ist. Der eine verkörpert also die spirituelle, der andere die intellektuelle Kraft, und damit sind sie nicht auf einer Wellenlänge.
Über Reys Wunsch, nach der Flucht von Jakku dorthin zurückzukehren
Larry [Kasdan] fand es nicht wichtig, dass sie erwartet, wieder zurückzugehen, aber mir war es wichtig. Der Gedanke dahinter, den sie mit niemandem teilt, ist, dass ihre einzigen Bezugspunkte ihre Familie ist, und wenn sie weggeht, wird sie sie niemals wiedersehen. Die Idee ist also, dass sie unbedingt etwas sucht, zu dem sie gehören kann, und sie findet es auch, aber nicht, wie sie es erwartet hat.
Über nachgemachte Schauplätze
Maz' Schloss erinnert an die Cantina, die Starkiller-Basis an den Todesstern. Dies waren Schauplätze, die einfach zu Star Wars dazugehören. Es ist wie bei einem Western oder einem Märchen: Welche Schauplätze machen deutlich, in welchem Genre man sich befindet? In einem Western hat man die staubige Straße und den Saloon und die Cowboys. Man hat den Schurken, der vermutlich schwarz gekleidet ist. Und dann hat man das Schloss, die Prinzessin und den Prinzen, wenn man sich ein Märchen ansieht. Wir wollten diese grundsätzlichen, nicht kosmetischen, aber gewissermaßen voraussetzbaren Elemente haben. Diese Schauplätze, an denen wir eine neue Geschichte mit neuen Figuren erzählen.
Über die Beziehung von Kylo Ren und Rey
Eine der neuen Beziehungen, auf die wir uns konzentriert haben, war die von Kylo Ren und Rey. Sie haben sich noch nie getroffen, aber er hat von diesem Mädchen gehört. Und jetzt begegnet sie dieser Figur, zu der sie künftig eine sehr interessante Beziehung entwickeln wird.
Über Kylos Maske
Wenn er seine Maske abnimmt, sieht man einfach Adam Driver, der aussieht wie eine Art Prinz. Und das ergibt keinen Sinn. Wieso sollte er diese Maske tragen? Ursprünglich sollte er sie übrigens zuerst in seiner Szene mit Vaders Helm abnehmen. Die Idee war, dass er sie auf die Asche seiner Opfer legt. Aber die Frage, wieso er die Maske trägt, lässt sich mit seiner Unsicherheit beantworten. Er hatte mit den Rittern von Ren zu tun, für die wir eine komplette Hintergrundgeschichte haben. Aber der Gedanke war, dass er seine Maske einsetzt, um seine Opfer einzuschüchtern, dass er - wie viele Terroristen - ein Feigling ist, jemand, der sich versteckt und versucht, Schrecken zu verbreiten. Und er weiß, dass das, was man nicht sehen kann, erschreckender ist. Außerdem hat er diesen Wunsch, wie Vader, wie sein Großvater, zu sein.
Über die Folterszene
Er redet über dieses Meer und diese Insel, diese Sache, die sie sich auf Jakku vorgestellt hat. Und das ist die Vorlage für das Ende des Films, wenn sie tatsächlich auf dieser Insel ankommt. Der Gedanke ist, dass dieser Wunsch immer in ihr steckte, dass sie wusste, dass dies unvermeidlich war.
Über das Ende des Duells
Die Idee, das Rey Kylo besiegt, kam uns sehr früh, aber daraus entwickelte sich die Frage, was sie dann tut. Tötet sie ihn einfach, was sehr un-Jedi-haft wäre? Oder entscheidet sie sich für die unbefriedigende Variante und lässt ihn gehen? Wir dachten uns, Moment mal, der Planet fliegt gerade auseinander. Also entschieden Larry und ich, dass die beiden aus fast opernhafte Weise auseinandergerissen werden und ihnen die Entscheidung für den Moment abgenommen wird.
Über die Umarmung von Rey und Leia
Das ist ein schöner Augenblick. Die Idee ist, dass diese beiden Frauen, die einander noch nie begegnet sind, voneinander wissen und beide stark in der Macht sind und durch ihren Verlust und ihre Stärke miteinander verbunden sind.
Über den Dreh der letzten Szene
Auf das hatte ich mich die ganze Zeit über gefreut, den Moment, wenn wir endlich Luke Skywalker sehen. Als wir die Szene drehten, hatte ich mein Handy dabei und spielte das Machtthema, und es war überwältigend, Mark Hamill dort zu haben in dieser Rolle. Und Daisy, die wir Rey aus diesem kleinen, bescheidenen Umfeld stammte und jetzt die Fackel der Saga weiterträgt. Und ihr Gesicht in diesem Moment, in dem sie die Hand zu ihm ausstreckt und Stärke und Entschlossenheit findet, Luke, der sie einfach nur ansieht und weiß, was es bedeuten wird, diesem Flehen zu entsprechen, zurückzukommen und zu helfen. Und dort lassen wir sie bis Episode VIII zurück.
Danke an Marcel für den Hinweis.
Die 3D-Blu-ray könnt ihr z.B. bei Amazon.de vorbestellen. Erscheinen wird sie in Deutschland am 24. November.
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@OvO und Deerool
Sein Leben zu riskieren oder freiwillig ein Opfer zu bringen sind erstmal zwei verschiedene Dinge. Han hat sich nicht bewusst für eine Sache bzw. Ziel (!) geopfert. Das sehe ich einfach nicht. Ja, er wollte Ben wieder nach Hause bringen und war sehr mutig, ihm gegenüberzutreten - eine bewusste Opferung seines Lebens aber war das nicht. Han wollte ja überleben (!), UM Ben nach Hause zu bringen. Natürlich kann es sein, dass Han's Tod im nachhinein nicht umsonst gewesen ist.
MaYo
Rieekan78
@Mayo:
Han ist das Risiko eingegangen im Bewusstsein, dass die Gefahr besteht, dass er getötet werden könnte. Er hoffte natürlich dass dies nicht geschah und vertraute auch darauf. Und nachdem er glaubte, dass er zu Kylo durchgedrungen war, war er sich seiner selbst natürlich sicher und sichtlich geschockt. Weil er nicht verstanden hat, dass Kylo im Kern von etwas anderem sprach als er, sie nur dieselben Worte nutzten (nennt man auch Metasprache).
Der Punkt ist aber der, dass Han das nicht tun musste. Er hätte ja auch aus Sicherheit auf Distanz bleiben können oder warten können, bis Kylo sein Schwert wegwirft. Aber das tat er nicht und sich diesem Risiko freiwillig auszusetzen und alles auf eine Karte zu setzen, hat schon was mit Aufopferung zutun
Zudem:
Möchte man das Gespräch aus Kylos Sprachverständnis verstehen, dann war es eine Opferung, Aus Hans Sicht war es unerwarteter Vatermord. Das man in dieser Szene auf Metasprache setzte, die auch noch so gut funktioniert ist nach Lukes Lichtschwertwegwurf wohl so ziemlich das Genialste was ich in Star Wars erlebt habe.
Aber Kylo wollte und brauchte diese Verdrehung der Worte um die Tür zur hellen Seite endgültig verschließen zu können. Ungefähr so wie er seine Maske brauchte um sich vor dem Licht der hellen Seite schützen zu können.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 08:06 Uhr)
OvO
@OvO
Ja, geniale Metasprache. Kylo war in seinem Wahn so gefangen, dass er Han's Tod als freiwilliges Opfer betrachtet. Es besteht, mMn, ein Unterschied zwischen Wahnsinn und Wahrheit. In Wirklichkeit hat Solo mMn sich nicht geopfert. Für was hätte das Opfer erbracht werden sollen? Er (!) wollte Ben nach Hause bringen. Das war sein Ziel. Nicht sein Tod, um etwas damit zu erreichen.
Möglicherweise haben wir ein unterschiedliches Verständnis für den Begriff "Opferung". Meine Definition ist, dass eine (Selbst) Opferung immer ein bewusst intendiertes (!) Ziel hat. Das sehe ich hier nicht erfüllt. Sorry für die Ausrufezeichen. Ich versuche nur hervorzuheben, was ich so meine.
" Aber das tat er nicht und sich diesem Risiko freiwillig auszusetzen und alles auf eine Karte zu setzen, hat schon was mit Aufopferung zutun"
Ja, er ist freiwillig das tödliche Risiko eingetreten, und er ist Kylo bzw. Ben mit Vaterliebe begegnet, die selbst noch besteht, als sein Herz durch Kylo's Schwert durchbohrt ist und dann die zärtliche Geste. Das war genial. Ich sehe, wie gesagt, keinerlei Selbst-Opferung. Dafür hätte Solo selbst das Schwert auslösen, sich richten/opfern müssen. Han ging davon aus, und das hast Du auch beschrieben, dass er Ben hat überzeugen können, aufzugeben und mit ihm zu kommen. Wo wir uns evtl. einig sind, das es ein heroischer Akt Solo's war, auf seinen gefährlichen Sohn zuzugehen.
Ich frage mich gerade, wieviel Han von Ben's Missetaten wusste... Das Jakku Massaker? Eher unwahrscheinlich bzw. es wurde nicht gezeigt. Starkiller, das wusste er.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 08:59 Uhr)
MaYo
@Rieekan78:
Da Abrams ein großer Spielbergfan ist und Spielberg ein großer Abramsfan und man sich scheinbar gut leiden kann fragt man natürlich eher seinen Mentor, als den Mann der die PT gemacht hat (welche Abrams nicht sehr gut findet) und sich gerade im totalen Streit mit Lucasfilm und Disney befindet.
Nicht vergessen, dass schon unter Arndt Lucas Treatments aus dem Rennen waren und damit auch schon lange bevor Abrams an Bord geholt wurde.
@OvO/MaYo:
In den ursprünglichen Gerüchten hieß es ja immer Han stelle sich Kylo in den Weg um den anderen Helden die Flucht zu ermöglichen. Der Film selbst legt den Fokus da deutlich eher auf den Vater-Sohn-Konflikt.
Zum einen sucht man ja immer sehr genau nach den ANH-Parallelen und da sollte man Han-Kylo durchaus mal mit Kenobi-Vader spiegeln. Und auch hier verweigert Kenobi Vader die Genugtuung im Kampf besiegt zu werden und natürlich den Helden die Flucht zu ermöglichen.
Han hätte mit seiner letzten Kraft auch genausogut einen Fluch ausstoßen können oder ihn schlagen oder sogar versuchen können seinen Sohn mit in den Schacht zu reißen. Aber genau diese Gegenwehr hat er nicht geleistet und das führt für mich logischer zu dem was das Skript sagt.
"Kylo Ren is somehow WEAKENED by this wicked act. Himself
horrified. His SHOCK is broken only when --
CHEWIE CRIES OUT IN AGONY! Chewie furiously FIRES AT KYLO
REN, HITTING HIM IN THE SIDE! Kylo Ren falls back, stunned."
Nebenbei glaube ich auch, dass Han mehr oder weniger absichtlich doch für sehr viel Ablenkung gesorgt hat. Wäre er Kylo aus dem Weg gegangen oder hätte ihn angegriffen. Dann hätten sich Chewie, Rey und Finn direkt in den Kampf eingemischt und sich beteiligt. Es wäre vor Ort zum großen Kampf gekommen den kaum jemand überlebt hätte.
Wenn Kylo im Kampf alle seine Feinde niedergemäht hätte wäre ihm die Dunkle Seite gefälliger gewesen und er einem Adrenalinrausch. In diesem Zustand hätte Kylo viel mehr Konzentration gehabt und hätte z.b. die Sprengladungen zerstören können, die Explosion der Sprengladungen mit der Macht einfrieren oder im Worst-Case hätte er einfach in der Kammer gewartet und in dem Moment in dem Poe in die Kammer fliegt hätte er den X-Wing von Poe zu einem kleinen Würfel zerdrückt.
@MaYo:
"Ich frage mich gerade, wieviel Han von Ben's Missetaten wusste... Das Jakku Massaker? Eher unwahrscheinlich bzw. es wurde nicht gezeigt. Starkiller, das wusste er."
Das Jakku Massaker wurde nie groß besprochen und ich habe den Eindruck, dass Bens Massaker an den Jedi-Schülern von Luke ein größeres Problem für ihn war. Die Zerstörung von Hosnian Prime jedoch hat Snoke angeordnet und Hux gefordert. Kylo war zu der Zeit auf dem Weg Rey zu holen.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 08:38 Uhr)
McSpain
@Mayo:
Opferung und Aufopferung sind für mich zwei verschiedene Dinge.
Opferung bedeutet für oder gegen jede Vernunft freiwillig sein Leben für eine Sache zu geben und Aufopferung bedeutet, sich in dem Bewusstsein etwas verlieren zu können und ohne Garantie einer Gegenleistung oder Anerkennung für eine bestimmte Sache einzusetzen. Letzteres sehe ich erfüllt. Das Andere nicht.
Die freiwillige Feuerwehr opfert sich zb. jeden Tag auf.
OvO
@McSpain
Ein Ablenkungsmotiv war für mich zu keiner Zeit präsent. Ich finde das sehr weit hergeholt. Für Han und evtl. auch ein wenig für Ben gab es da nur das Vater-Sohn Motiv. Das war ihr Moment. Han sah auch nicht, was hinter ihm vorging. Die anderen warteten zudem auf ihn bzw. beobachteten das Geschehen. Da war im Moment keine Flucht im Gange so wie in ANH.
@OvO
Stimmt. Ich hatte mich missverständlich ausgedrückt. Sorry. Ich meinte schon (Selbst) Opferung.
" Opferung bedeutet für oder gegen jede Vernunft freiwillig sein Leben für eine Sache zu geben "
Das ist für mich in der Kylo/Solo Szene eben nicht passiert.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 08:49 Uhr)
MaYo
OvO
@MaYo:
Daher schrieb ich ja auch, dass es in Gerüchten noch mit Flucht-Ermöglichen usw. beschrieben wurde und der Film den Fokus dagegen auf den Vater-Sohn-Konflikt legt.
Dennoch wäre die Alternative für Hans Aktion überschaubar gewesen. Verstecken hätte wegen der Machtfähigkeit von Kylo kaum einen Sinn gemacht. Und hätte Han einen Kampf begonnen wußte er dass er nur verlieren kann (das Rey Machtbegabt ist konnte Han ja noch nicht ahnen). Also hätte ein Kampf ebenso im Verderben enden müssen aber einen Kampf gegen Kylo hätten sich Chewie, Rey und Finn angeschlossen. Insofern war sich Han beim Betreten der Brücke durchaus bewusst, dass er seinen Sohn von seiner Aufgabe "ablenkt". Im Idealfall dadurch, dass er ihn zur Aufgabe überredet.
McSpain
"Ich werde vollenden, was du begonnen hast"...was genau hat Vader denn eigentlich begonnen? Die Eroberung der Galaxis? Das Wiedererstarken der Sith? Wohl kaum, denn daran war der Imperator maßgeblich beteiligt.
Mal andersrum gedacht: Vader hat auch damit begonnen die Galaxis vom Bösen zu befreien, indem er den Imperator tötete. Wie war ihm das eigentlich möglich? Doch nur dadurch, dass er voll und ganz der dunklen Seite zugehörig war. Was wenn der Imperator nur die Spitze des Eisbergs war? Was wenn im Hintergrund noch etwas viel böseres existiert? Wer genau ist eigentlich Snoke?
Wobei hilft Han Kylo eigentlich? Wirklich nur um den Weg zur dunklen Seite weiter zu gehen?
Wenn er die Maske abnimmt, sieht er aus wie ein Prinz...
Für mich alles Hinweise darauf, dass nichts ist wie es vordergründig scheint. Ich glaube Kylo will das Werk seines Großvaters beenden, das dieser als "Auserwählter" begonnen hat. Kylo geht vollkommen in der dunklen Seite auf, um sie am Ende zu vernichten.
8D8
@8D8:
Ja. Die Theorie habe ich auch. Würde auch gut dazu passen, dass Luke eingeweiht ist oder den Plan mit getragen hat und sich daher versteckt. Weil dann alle Fordern würden, dass Luke Kylo frühzeitig stoppt oder ihm vorwerfen so etwas zuzulassen.
Aber ich steigere mich in diese Theorie nicht rein, weil ich sie so gut finde, dass ich Angst habe zu enttäuscht zu sein, wenn es nicht so kommt.
McSpain
@McSpain
Was Du beschreibst, mindert letztendlich Han's heroischen Akt, auf seinen Sohn zuzugehen. Ich sehe dies nicht nur aus Mangel an anderen Möglichkeiten, da es Alternativen durchaus gab.
" Insofern war sich Han beim Betreten der Brücke durchaus bewusst, dass er seinen Sohn von seiner Aufgabe "ablenkt". Im Idealfall dadurch, dass er ihn zur Aufgabe überredet."
Ach so, den SOHN von seiner eigenen (von Ben) Handlung ablenkt! Zuvor ging es Dir doch noch darum, Ben abzulenken, damit die anderen fliehen können. Musst Dich schon entscheiden.
Zu dem weiter oben von Dir beschriebenen Interventionsszenario mit Rey, Chewie und Finn:
So weit hat Han in dem Moment nie gedacht. Es war nur zwischen ihm und Ben. Den Sohn nach Hause bringen. Das war alles.
@OvO
Falls Du Han's Tod nicht als freiwillige Selbstopferung siehst, wären wir uns einig.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 09:12 Uhr)
MaYo
@8D8:
Das würde aber auch implizieren, dass Kylo in sich einen Schmerz trägt der sehr viel tiefer ist als ein Vatermord oder Weggabe des Kindes sein könnte. Angesichts dessen was wir in TFA bisher erfahren haben, halte ich das für ziemlich abwegig. Dazu braucht es schon ein sehr viel solideres Motiv als einfach nur das Böse zu besiegen und was könnte einen Vatermord dafür rechtfertigen? Bitte nicht schon wieder irgendwelche Alpträume. Man könnte ja auch einfach seine Fähigkeiten schulen um sich dem Bösen zu stellen. Es entspricht jedenfalls nicht dem Bild des Helden schon aufzugeben und derart schwerwiegende Opfer zu bringen, bevor ein Kampf überhaupt begonnen hat.
Ich tippe auf das Beeinflussen von Midichlorianern um Leben zu erschaffen bzw Tote zurückzuholen.
Edit:
Zumal dies zur Folge hätte, dass es DAS Böse gibt und nach dessen Vernichtung alles im Universum Friede freude Eierkuchen ist. Das man durch seine Handlungen erst zum Bösen wird halte ich aber für eine deutlich realistischere Darstellung und so hab ich SW bisher auch immer verstanden.
@Mayo:
Also noch deutlicher als oben erklärt, wie ich das sehe, kann ichs nicht ausdrücken.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 09:29 Uhr)
OvO
McSpain
@OvO
Ich auch nicht!
Wir sind gleicher Meinung oder eben nicht. Mir ist beides recht.
@McSpain
Ja, Du hast es aber so dargestellt bzw. es kam so rüber, als würdest Du die alte Insider-Gerüchteküche immer noch im Film - zumindest zum Teil - realisiert sehen. Hatte mich ja nur auf die Sachen bezogen, die Du geschrieben hast und von denen ich ausging, dass sie Deiner eigenen Meinungsäußerung entsprangen. Eine deutlichere Abgrenzung zwischen Gerüchteküche und eigener Meinung wäre an der Stelle hilfreich gewesen.
Es ist natürlich interessant, sich die vorherigen Intentionen hinter Szenen mal anzusehen. Dann sollte man die Szenen allerdings so nehmen, wie sie tatsächlich im Film sind und gemeint waren. Interpretationsspielraum natürlich mit einberechnet.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 09:51 Uhr)
MaYo
"Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass Leia das gleiche Potential hatte wie Luke."
Ja, und genau vor dem Hintergrund frage ich mich, warum die "Dunkle Seite" nicht an ihr dran geblieben ist -> "Solltest du dich nicht zur dunklen Seite der Macht bekehren lassen, so gelingt uns das vielleicht mit ihr." Das kann ja eigentlich nur bedeuten, dass mit dem Ende Vaders und des Imperators das Wissen, dass die Macht mit Leias ist, der Dunklen Seite verloren gegangen ist. Ziemlich nachlässige Recherche von den "Dunklen"
"es sei logischer, wenn sie Luke als Legende kennt"
Sehe ich genauso. Ein jugendlicher Held, der den ersten Todesstern zerlegt und sich als Sohn des Assistenten des Oberbösewichts rausstellt, sollte ein gewissen Bekanntheitsgrad haben.
"Eine Szene war geplant, in der gezeigt werden sollte, wie Hux Kylo zu Snoke bringt. "
Stelle ich mir sogar witzig vor, wie Hux den kaputten Kylo anschleppt. "Hier, Oberster Führer, das ist Kylo, der alte Loser, der es einfach nicht drauf hat und sich von einem Mädchen besiegen lässt" Eine schöne Genugtuung für Hux.
"Wir wären Leia früher begegnet und hätten gesehen, wie sie [Korr Sella] beauftragt, zum Senat zu gehen und mit den Senatoren über die Bedrohung zu sprechen, die die Erste Ordnung darstellt. "
Es wäre auf jeden Fall sinnvoller gewesen, den Planet des Senats deutlicher heraus zu stellen. Ein Schwenk im Stil wie bei einer der vielen Aufnahmen über Corouscant in Episode II hätte ja schon gereicht, um zu zeigen, dass es hier nicht um ein Zeltlager geht, sondern um das Zentrum der Republik.
"Rey sitzt an der gleichen Stelle, wo Han saß"
Sitzt? Steht sie nicht mit Finn hinter diesem Hologramm?
"Und ich glaube, sobald er den Mord begangen hat, bedauert er ihn schon."
Das könnte ein wichtiger Satz sein, genauso wie "Und jetzt begegnet sie dieser Figur, zu der sie künftig eine sehr interessante Beziehung entwickeln wird." Klingt, als würde sich Kylo nicht so stereotyp böse weiter entwickeln, wie erst vermutet.
"Wenn er seine Maske abnimmt, sieht man einfach Adam Driver, der aussieht wie eine Art Prinz." Nein, eher wie Dumbo.
" Tötet sie ihn einfach, was sehr un-Jedi-haft wäre?"
Sie schaut während des Kampfes ausgesprochen finster. So finster, dass ich dachte, da kommt die Dunkle Seite durch. Umgekehrt wirkte Kylo zum Teil geradezu ängstlich.
"Auf das hatte ich mich die ganze Zeit über gefreut, den Moment, wenn wir endlich Luke Skywalker sehen. "
Das ging uns wohl allen ähnlich. Wir haben aber auch auf ein Wort gewartet.
"Luke, der sie einfach nur ansieht und weiß, was es bedeuten wird, diesem Flehen zu entsprechen, zurückzukommen und zu helfen."
Vielleicht eher "Verdammt, jetzt bin ich in die letzte Ecke der Galaxis geflohen, um endlich in Ruhe meine kaputte Hand polieren kann, und dann kommt sie daher... und alles geht wieder von vorne los"
Xmode
»"Wenn er seine Maske abnimmt, sieht man einfach Adam Driver, der aussieht wie eine Art Prinz." Nein, eher wie Dumbo.«
@Xmode: Das ist unfair, Dumbo hatte wenigstens noch den niedlichkeitsfaktor eines Baby-Elefanten, den hat Adam Driver nicht!
Ansonsten, joah, interessante Aussagen. Am meisten finde ich interessant das Wirklich gesagt wird das Driver und Ridley das Spiegelpaar ergeben von Hell und Dunkel. Also schon das die zwei die "Gegner" zueinander sind, die wir auch wohl im nächsten Film sehen. Außerdem dürfte mit der Aussage endgültig klar sein, das die zwei nicht Bruder-Schwester sind, sondern das Rey was eigenes ist ... damit meine ich nicht ihren Hintergrund, sondern das sie noch nichts mit der Familie Skywalker-Solo zu tun hatte, bis dato.
Xmode
MaYo
Gerade die blasse Haut und seine Ohren stehen doch im Kontrast zum schönen Helden und sind optische Attribute, die zu einem dunklen Prinz gehören. Seine Frisur hingegen strahlt eine gewisse Adligkeit aus. Und all das ist der totale Gegensatz zu Rey, die einen eher unauffälligen Körperbau hat und wirkt wie ein Straßenkind. Aber im Gegensatz zu Kylo die totale Unschuld verkörpert. Man hätte es nicht viel besser treffen können.
OvO
Xmode
McSpain
Xmode
@McSpain
Zustimmung!
@Xmode
Ich möchte Dich nur ungern mit dem T....-Wort in Verbindung bringen, aber bei manchen Deiner Posts kommst Du echt schon so rüber. Bei vielen anderen Posts bringst Du gute Beiträge. Ich hoffe, dass ich wieder mehr von den letzteren lesen kann. ansonsten bitte weiterfahren...
MaYo
@Xmode
McSpain hat doch vollkommen recht. Erst urteilst du völlig platt über Oberflächlichkeiten und dann findest du es traurig, dass darüber gesprochen wird. . Das hat auch nichts mit rauspicken zu tun sondern ist ein Fakt. Aber sei es drum. Ist ja nicht das erste mal .
Ja, die Kylo Rey Beziehung wird noch sehr interessant werden. Ich weiß nicht inwieweit man Rey trauen kann, weil evtl sehr große Macht in ihr schlummert, die wiederum auch große Gefahren mit sich bringen kann. Auch Kylo trau ich noch nicht, ist es tatsächlich sein Ziel die vollkommene Dunkelheit anzustreben? Oder hat er noch ein verborgeneres Ziel? Und welche Rolle spielt Snoke dabei? Was bezweckt er wirklich auch auf Kylo bezogen? Fragen über Fragen.
Langsam werde ich richtig heiß auf E VIII.
Darth PIMP
@ Darth Jorge:
- "Dass "Star Wars" mittlerweile ein eigenes Genre ist, würde ich schon lange unterschreiben - weshalb das Argument mit wiederkehrenden Saloon-Szenen schon passt - was aber noch lange nicht Tatooine-Klone oder einen Todesstern pro Film rechtfertigt."
Wüsten würde ich ebenso zu einem typischen Element eines "Genres Star Wars" zählen. Todessterne nicht.
- "Leia ist genauso stark in der Macht wie Luke. Wissen wir ja eigentlich schon seit Ep.6! Warum sie dieses Vermächtnis nicht annimmt, wäre interessant, denn dem Ruf der Macht nicht zu folgen, passt wiederum weniger zum diesem "Genre"."
Dass Leia stark in der Macht ist, habe ich stets als in letzter Sekunde der Geschichte hinzugefügt empfunden. Zumindest wenn man es damit erklären will, dass sie Skywalker-Blut hat. Ich habe sie nie als Jedi gesehen, unter den aktuellen Umständen noch weniger. Da ich nicht glaube, dass man Carrie Fisher noch eine aktive Rolle als Machtnutzerin zutrauen kann, ziehe ich die gewählte Lösung auch vor. Dem Ruf der Macht nicht zu folgen, ist immerhin eine Umkehrung des üblichen Weges. Auch das steht einem Individuum ja zu. Von mir aus muss man daraus aber kein größeres Thema in den Filmen machen, zumal die OT nie explizit einen Handlungsbogen eröffnet hat, in dem die Macht nach Leia "ruft" und sie in den Mittelpunkt stellt. Andere Figuren und Entwicklungen sehe ich da eher im Fokus. Rey folgt dem Ruf der Macht, das wird der Kern dieser Trilogie sein. Leia ist eine Nebenfigur und soll das als Vetreterin der OT-Generation auch gerne sein. Wäre Episode VII 1986 entstanden, würde ich das anderes sehen. Nicht aber unter den gegebenen Umständen. Der Zug ist abgefahren.
- "Nicht zu vergessen: Die gescheiterte Mutter Leia"
Richtig, aber die Rolle ist ja neu in der Saga und daher im Gegensatz zum gescheiterten Vater (noch) kein Motiv.
- "[...] und damit verbunden, die schließlich als falsch herausgearbeitete Philosophie, dass Bindungen ins Unglück führen. Die Synthese hätte nun genau andersherum ausfallen müssen."
Wo wird denn diese Philosophie herausgearbeitet? Beziehungen können scheitern, aber das bedeutet nicht dass Bindungen per se ins Unglück führen. Das wird doch an keiner Stelle so dargestellt. TFA sagt, wenn man sich denn auf das Thema konzentriert, wohl eher das genaue Gegenteil. Rey findet ihre Zugehörigkeit, Finn findet seine ("Like all of them, I was taken from a
family I'll never know"; "And you looked at me like no one ever had"), und Kylo wandert durch sein Tal der Finsternis weil er die Bindung zu seinen Eltern gekappt hat.
Und für´s Protokoll: ich glaube nicht, dass Han sich selbst umgebracht hat.
(zuletzt geändert am 04.11.2016 um 13:34 Uhr)
George Lucas
- "[...] und damit verbunden, die schließlich als falsch herausgearbeitete Philosophie, dass Bindungen ins Unglück führen. Die Synthese hätte nun genau andersherum ausfallen müssen."
In der OT führen doch alle Bindungen ins Glück
Lukes Bindung und Glaube an das Gute in seinem Vater, rettet ihn doch sogar und vernichtet das Böse.
Rieekan78
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