Vor ein paar Stunden wurde John Williams vom American Film Institute (AFI) für sein Lebenswerk geehrt.
Kurz vorher sprach der Maestro aber noch mit der Variety und verriet dabei, dass er die Musik für Episode VIII schreiben will - eine Tatsache, über die er sich offenbar bis vor kurzem selbst noch nicht ganz klar war.
Wenn ich es dann noch kann, werde ich es sicherlich auch tun. Ich sagte zu Kathy Kennedy, dass ich das gerne machen würde. Der wahre Grund aber ist, dass ich nicht will, dass jemand anderes für Daisy Ridley Musik schreibt.
Überreicht bekommen hat John Williams die Auszeichnung übrigens von seinem langjährigen Weggefährten Steven Spielberg, der bei der gestrigen Zermonie offiziell ankündigte, dass John Williams auch Indiana Jones die Treue halten und die Musik für den geplanten fünften Teil der Reihe schreiben wird.
Gute Nachrichten also durch und durch!
Übrigens, das Verhältnis zwischen George Lucas und seiner Nachfolgerin Kathy Kennedy scheint entgegen aller Verschwörungstheorien nach wie vor intakt zu sein - das aber nur als Randnotiz.
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Von Parka: "Die PT hat teilweise ziemlich wenig Neues dazugebracht aber wenigstens blieb es dann noch bei Star Wars Musik."
Da muss ich mal eine Frage in den Raum werfen. Vielleicht geht es nur mir so, aber kommt euch der ROTS Soundtrack an manchen Stellen euch nicht auch unpassend vor? Ähnlich wie ein Fremdkörper der sich nicht so wirklich einfügen möchte. Das liegt, glaube ich, vor allem daran, dass Williams in ROTS seinen bekannten Stil deutlich reduziert hat und sich vieles sehr linear anhört oder weil sie sich manchmal zu sehr in den Vordergrund stellen. Aber vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, weil ROTS der einzige SW Film war, bei dem ich den OST gehört habe, bevor ich den Film gesehen habe. Mittlerweile habe ich mich auch dran gewöhnt aber bspw Battle Of the heroes oder dark deeds kommen mir eher "eingesetzt" vor. Ist mir zuviel lineare, moderne Epik für Star Wars, falls ihr wisst was ich mein. Padmes Destiny war mir auch ein wenig too much.
(zuletzt geändert am 12.06.2016 um 13:50 Uhr)
OvO
@ OvO:
Ich beantworte deine Frage ganz klar mit "Ja". Und nein, du bist nicht der Einzige, wir sind jetzt mindestens zu Zweit. Du nennst es "eingesetzt", ich habe es mal als "Stückwerk" bezeichnet. Der einzige Grund, warum ich ungern darüber schreibe ist, dass ich mich selbst in eine Ecke dränge, in der ich anfange, John Williams für seine Arbeit zu kritisieren. Und das will ich nicht, weil ich dazu keinen Anlass sehe, auch bei den Prequels nicht.
George Lucas
Bei Parka wollte ich mal nicht die Kritik kommentieren, aber da wir da ja eh angekommen sind. Für mich bleibt der TFA Score ein sehr sehr guter Soundtrack auf dem gewohnt hohen Niveau der OT und PT. Kylos und Reys Theme summe ich unbewusst inzwischen so oft vor mich hin wie alle anderen Soundtracks.
Die Ausgangslage war hier halt auch weitaus schwerer. Der Film (TFA) ist weit weniger als Film ausgelegt dessen Score etwas tragen muss. Ich würde sagen fast alle Szenen in TFA funktionieren auch ohne Score noch. Der Score in einem Abramsfilm ist deutlich weiter im Hintergrund als in einem Lucasfilm. Ich weiß nicht ob z. B das Duell mit Maul oder die Zeremonie auf Yavin ohne den Score funktioniert hat.
Zudem waren wir (zumindest ich) bei der PT gewohnt den OST ein paar Monate vor Filmstart schon rauf und runter runter zu hören. Die Melodien waren im Ohr lange vor der ersten Szene im Kino.
All das führt dazu das der TFA Score viel länger braucht bis man ihn wirklich wahrnimmt. Aber wenn er mal angekommen ist würde ich von Musikexperten (was ich absolut nicht bin) gerne mal hören was genau den Soundtrack schlecht macht. Abseits davon das wir ihn nicht 1978 mit Kinderohren hören konnten.
Nach Release hörte ich einen Podcast von Film Musikexperten die eigentlich sehr angetan waren.
@OvO, Lucas
Geht mir auch so. Wobei ich persönlich vom Episode 2 Soundtrack enttäuscht war. Primär weil ich mir beim Score einen viel packendereren Film dazu vorgestellt habe.
McSpain
OvO
@ OvO:
Wie gesagt, zu Kritik sehe ich bei keinem SW-Film Anlass. Ich fühlte mich bei deiner Aussage nur daran erinnert, dass ich in den Scores zu den Prequels viel mehr für Star Wars "fremdartiges" höre, als bei TFA (was nicht gleichzusetzen ist mit "schlecht" ).
@ McSpain:
Richtig, es ist der Stil der Regisseure, die dem Score einen anderen touch geben. Was immer man für Probleme mit dem TFA-Score hat, ich finde, dass es falsch ist, diese Williams anzulasten. Er und Lucas haben ein geniales Duo abgegeben, sodass bei einem Regie-Wechsel sich natürlich auch der Charakter der Musik ändert. Da wir nun aber mit Rian Johnson erneut einen neuen Regisseur bekommen, bin ich mal gespannt, wie er mit Williams zusammenarbeitet. Sich angesichts der Perspektive, der Möglichkeiten, und des immer mindestens soliden Niveaus seiner Musik zu wünschen, er möge abtreten... fällt mir schwer, das nachzuvollziehen. Williams Musik ist womöglich der letzte Kitt, der die Saga zusammenhält, selbst wenn die Einzelteile nicht so recht zusammenpassen wollen. Das haben mir die Prequels mehr als bewiesen, und das könnte auch jetzt wieder von Bedeutung werden.
(zuletzt geändert am 12.06.2016 um 14:56 Uhr)
George Lucas
@Parka Kahn:
Also ich finde schon, dass der TFA Soundtrack ein würdiger Star Wars Soundtrack und ein würdiger John Williams Soundtrack ist. Da hat Williams schon schlechtere Arbeit abgeliefert.
Das Rey Thema und die Jedi Steps sind zwei Musikstücke, die zumindest mir gleich nach dem ersten Kinobesuch hängen geblieben sind.
Mit dem öfter anhören, meinte ich, dass der Soundtrack jedes mal mehr stellen zu bieten hat, die mir gefallen, sei es Poes Musik, der Widerstand, die Starkiller Base, die Musik, die kommt, wenn Han stirbt usw. Inzwischen genieße ich fast jede Minute es TFA Soundtracks. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, das der Soundtrack schlecht sein soll.
Außerdem finde ich, sollte man auch honorieren, welch gute Arbeit John Williams bei seinem immerhin schon siebten Star Wars Soundtrack abliefert. Ich bin nämlich der Meinung, dass es für einen Komponisten mit jedem weiteren Film einer Reihe schwerer wird, einen guten Soundtrack abzuliefern, wenn es immer der selbe Komponist ist, weil man sich immer neue Themen ausdenken muss und ein Gefühl dafür braucht, altbekannte Themen im richtigen Maß erneut einzusetzen.
Um mal Hans Zimmer zu nennen, der auch ein guter Komponist ist, aber ich bin der Meinung, dass man z.B. bei Pirates of the Caribbean 2-4 oder der Dark Knight Trilogie merkt, dass die Soundtracks mit jeder Fortsetzung deutlich nachlassen. Gefiel mir Zimmers Pirates of the Caribbean 2 Soundtrack noch sehr gut, fand ich den Pirates of the Caribbean 4 Soundtrack größtenteils langweilig.
Ähnlich empfinde ich es mit Steve Jablonsky und seinen Soundtracks zu Transformers 1-4.
Da bietet uns John Williams doch eine ganz andere Qualität.
Billy Dee
@ Billy Dee:
Gegen persönliche Empfindungen kann man eigentlich garnichts machen. Ich glaube aber, dass der TFA-Score sehr gut abschneidet, wenn man ihn einer Analyse durch Musik-Kenner unterzieht. Und das hat schon was zu bedeuten.
Ich selbst finde die neuen Themen nicht unbedingt eingängiger, als bei den Vorgängern, aber durchaus elaborierter, feinsinniger. Deshalb finde ich auch das Kriterium "sofort ein Ohrwurm, oder schlecht" unfair. Das wird dem Material einfach nicht gerecht.
George Lucas
"Das wird dem Material einfach nicht gerecht."
Das wird dem ganzen Genre nicht gerecht.. wir reden hier von orchestraler Klassik und nicht von Dieter Bohlen, ich bitte euch.
Abgesehen davon ist es aber einfach vollkommen normal, dass man sich gute Musik manchmal schön hören muss. Das ist aus künstlerischer Sicht ein Qualitätsmerkmal. Das der Zuhörer dazu dann zu faul ist (was er leider viel zu oft heutzutage ist), liegt nicht am Komponisten. Aber eben genau dieses alles muss immer sofort passen ist Konsumbefriedigung, ist Mainstream. Solch ein Kriterium sollte man als beherzter Fan nicht so hoch werten. Fansein bedeutet Auseinandersetzung mit dem Begehrten und nicht alles mundgerecht serviert zu bekommen. Zumindest war das mal so.
(zuletzt geändert am 12.06.2016 um 18:47 Uhr)
OvO
@George Lucas
Zitat:
"Richtig, es ist der Stil der Regisseure, die dem Score einen anderen touch geben. Was immer man für Probleme mit dem TFA-Score hat, ich finde, dass es falsch ist, diese Williams anzulasten. Er und Lucas haben ein geniales Duo abgegeben, sodass bei einem Regie-Wechsel sich natürlich auch der Charakter der Musik ändert."
Viel eloquenter und höflicher ausgedrückt, aber so meinte ich dies eigentlich auch...
Zitat:
"Sich angesichts der Perspektive, der Möglichkeiten, und des immer mindestens soliden Niveaus seiner Musik zu wünschen, er möge abtreten... fällt mir schwer, das nachzuvollziehen. Williams Musik ist womöglich der letzte Kitt, der die Saga zusammenhält, selbst wenn die Einzelteile nicht so recht zusammenpassen wollen."
Wahre Worte!
@OvO
Zitat:
"Abgesehen davon ist es aber einfach vollkommen normal, dass man sich gute Musik manchmal schön hören muss. Das ist aus künstlerischer Sicht ein Qualitätsmerkmal. Das der Zuhörer dazu dann zu faul ist (was er leider viel zu oft heutzutage ist), liegt nicht am Komponisten. Aber eben genau dieses alles muss immer sofort passen ist Konsumbefriedigung, ist Mainstream. Solch ein Kriterium sollte man als beherzter Fan nicht so hoch werten. Fansein bedeutet Auseinandersetzung mit dem Begehrten und nicht alles mundgerecht serviert zu bekommen. Zumindest war das mal so."
Sehr richtig. Das kann aber auch auf andere Kunst zutreffen - sogar auf Filme. Sogar auf die PT!!
Konsumbefriedigung und Mainstream haben wir dann mit TFA (dem Film!) bekommen...
Darth Jorge
@Jorge:
Die erntshafte Auseinandersetzung mit der PT hat mich ja erst zu einem so harrschen Kritiker gemacht. Bis vor wenigen Jahren fand ich auch noch alles toll und super und dann kam ich hierher .... Und mittlerweile halte ich von Lucas auch nicht mehr viel. Denn die OT war nie sein Werk sondern das Werk eines Teams von dem er lediglich ein Teil war. Ein wesentlicher Teil zwar, aber wesentlich waren viele andere auch. PT hatten wir schon. TCW wurde auch erst merklich gut als Filoni immer mehr übernahm. Da bleibt dann nur noch die technische Revolution. Dazu könnte man sagen, wenn ers ned getan hätt, hätt wer anders es getan. Nach wie vor gefällt mir aber diese ganze digitale Entwicklung an und für sich nicht. Insofern kann ich dem auch nichts abgewinnen.
Tja, ich habe da in den letzten Monaten ne starke Entwicklung durchgemacht. Hätte ich selbst nicht gedacht, dass ich mal so denken würde über Star Wars und Lucas.
(zuletzt geändert am 12.06.2016 um 19:48 Uhr)
OvO
Jorge, du bist mein Held
Als ich im Vorpost "Dieter Bohlen" und "Mainstream" gelesen
hab dachte ich sofort an die Verknüpfung zum Erwachen der Macht.
Hier wurde ja die Modern Talking Formel erfolgreich angewandt,
vertrautes Material mit wenig Risiko neu aufgelegt.
Nebenbei, ich bin Musiker und eigentlich aus einem Musikerforum
hier rüber geschwappt, dort wollte man nicht wirklich über TFA
diskutieren.
Der Sountrack von Williams ist natürlich grundsolide, da kann man
gar nichts dran mäkeln.
Ob einem Reys oder Kylos Theme mehr oder weniger zusagt ist
eine Frage des persönlichen Geschmacks, nicht des handwerklichen
Geschicks des Komponisten.
PieroSolo
@OvO
Zitat:
"Denn die OT war nie sein Werk sondern das Werk eines Teams von dem er lediglich ein Teil war. Ein wesentlicher Teil zwar, aber wesentlich waren viele andere auch."
Film ist immer eine Team-Arbeit, aber es gab vor Lucas keinen Regisseur, der im Bereich des Blockbusterfilms so sehr die absolute Kontrolle über sein Werk ausüben konnte. Und auch heute gibt es nur wenige (Cameron z.B.), die ähnlich autorengleich in diesem Segment agieren können. Fast alle Aspekte der Filme wurden durch die Linse Lucas gebündelt. Die Musik ist ein gutes Beispiel. Natürlich ist "Star Wars" ohne Williams nicht denkbar, aber er selbst kann Auskunft darüber geben, wie er Lucas' Vision gefolgt ist, welch feste Vorstellungen dieser von dem Score hatte, dass er ihm klassische Musik zukommen ließ, an der er sich orientieren sollte etc.pp.
Bei McQuarrie, der ebenso unerlässlich für "Star Wars" ist, war es übrigens auf visueller Ebene ebenso. Der wurde auch von Lucas mit Illustrationen, Comics etc. versorgt, damit er in die Richtung arbeitete, die Lucas wollte.
Sorry, wenn man einen Hauptverantwortlichen für "Star Wars" benennen will (und natürlich darf man sich bei keinem Film darauf beschränken), dann ist Lucas mit großem Abstand vor allen anderen zu nennen.
Zitat:
"TCW wurde auch erst merklich gut als Filoni immer mehr übernahm."
Da hast du aber die Entwicklung nicht richtig recherchiert. In den Anfängen (insbesondere zur ersten Staffel) waren es Filoni, Gilroy und Team, die recht freie Hand hatten. Mit jeder weiteren Staffel übernahm Lucas mehr und mehr das Ruder. Er bestimmte die zu erzählenden Geschichten oder gab sie direkt nach einer seiner Ideen in Auftrag. Zudem nahm er jede Folge ab und ließ sie ändern, wenn ihm eine Kleinigkeit nicht gefiel. Gerade bzgl. TCW (und deren Natur als Animationswerk) war Lucas so sehr die absolut entscheidende Instanz, wie es ihm wohl vorher noch nie möglich war.
@PieroSolo
Danke, auch wenn es in dem Fall einfach nur eine Vorlage war, die ich verwandeln musste...
Darth Jorge
@Jorge:
Die Frage die ich mir bei der OT stelle ist blos, wie wäre sie ohne den Einfluss gewisser Leute geworden? Ob Lucas gebündelt hat spielt da überhaupt keine Rolle. Irgendeiner muss es ja machen. Das Endprodukt zählt und jeder trägt da seinen Teil bei zu.
"Filmarbeit ist immer Teamarbeit" ...hmm... mal mehr mal weniger. Ist ne Definitionsfrage meinst du nicht?
Sicher ist Lucas der Hauptverantwortliche für Star Wars. Das hab ich ihm nirgends streitig gemacht. Nur wer den wesentlichen Teil zu den guten Dingen in Star Wars beigetragen hat, da kommen wir nicht zusammen. Liegt aber wohl auch daran, das wir teils unterschiedliche Dinge schätzen.
(zuletzt geändert am 12.06.2016 um 22:01 Uhr)
OvO
Naja, Lucas kann wohl selber nicht zeichnen, dafür hatte er
ja den Typ der morgen Geburtstag gehabt hätte.
Dem sagte er wie er sich den Jedimeister vorstellte, und dieser
lieferte etliche Skizzen ab wie er aussehen könnte.
Hätte Lucas keine Vorstellungen gehabt, hätte McQuarrie auch
nichts gezeichnet. Wie Raumschiffe letztlich aussahen bestimmte
immer noch George Lucas.
Bezüglich John Williams gabs doch da eine Essen mit Spielberg
und die Frage wen man für eher klassische Musik engagieren könnte,
woarauf dann Spielberg Williams aufgrund der Zusammenarbeit beim
Weißen Hai empfahl.
Offtopic: Gerade eben mal Bildersuche nach dem Imperialen Lambda
Shuttle gemacht, ich wusste gar nicht das die das Ding gebaut hatten,
ich dachte die gabs nur als Zeichnung
http://www.theforce.net/swtc/Pix/magazines/poster/lambdasbaft.jpg
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/62/e1/38/62e1387cdc744ffbde4ba0e354b062f0.jpg
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/c0/60/5a/c0605aa56d747f241412abb5647ae8e2.jpg
http://www.theforce.net/swtc/Pix/magazines/poster/tydiriumh1s.jpg
PieroSolo
@OvO
Zitat:
"Die Frage die ich mir bei der OT stelle ist blos, wie wäre sie ohne den Einfluss gewisser Leute geworden?"
Ich verstehe die Frage nicht. Wenn man für E.T. nicht Carlo Rambaldi engagiert hätte, wäre der Außerirdische vielleicht auch nicht so überzeugend gewesen. Ohne Spielberg wäre Indy anders. Indy wäre mit Tom Selleck anders geworden. Ohne Lucas hätte es Indy gar nicht gegeben. Die HdR-Filme hätten ohne die etablierten Tolkien-Illustratoren, die Jackson an Bord holte, anders ausgesehen. Ohne Flash Gordon hätte es wohl kein Star Wars gegeben. Ohne Lucas sowieso nicht...
Natürlich haben viele zu "Star Wars" beigetragen: McQuarrie, Johnston, Mollo, Muren Tippet, Burt, Williams, Hamill, Ford Fisher, Jones, das Katz-Ehepaar, Kasdan usw. usf. Aber alle haben sie der Vision von Lucas gedient.
Zitat:
"Ob Lucas gebündelt hat spielt da überhaupt keine Rolle. Irgendeiner muss es ja machen."
Bitte?!?! Lucas ersinnt die Geschichte, er sagt, wie er die Musik haben will, wie die Raumschiffe aussehen sollen, die Kostüme etc.pp. - und all das bündelt sich durch seine Linse zu einem Werk, das er "sein" Werk nennen kann. Und zwar nur weil ER es macht und nicht ein anderer. Ein Regisseur, der diese Departments anderen überlässt bzw. überlassen muss (denn das ist die Regel) kann nur sehr bedingt von "seinem" Werk sprechen. Da stimmt dann das, was du im vorhergegangenen Post gesagt hast: So ein Regisseur ist nur Teil eines Teams, ein wesentlicher Teil zwar, aber nur ein Teil. Lucas war extrem viel mehr als das.
Es gibt zur Zeit kein filmisches Werk dieser Größenordnung - und ich spreche jetzt von der Gesamtheit der 6 von Lucas geschaffenen Filme - das so sehr von der Vision nur eines Mannes geprägt wurde.
Zitat:
""Filmarbeit ist immer Teamarbeit" ...hmm... mal mehr mal weniger. Ist ne Definitionsfrage meinst du nicht?"
Ich bin nicht sicher, ob wir uns da richtig verstanden haben. Ich meinte damit, dass kein Film von nur einer Person gemacht werden kann - von einem Selfie-Kammerspiel mal abgesehen. Je größer die Produktion, umso mehr muss sich der Filmemacher auch auf die Arbeit anderer Personen einlassen und auch Kompromisse eingehen. Lucas hat sich die größtmögliche Freiheit geschaffen, die aber natürlich immer noch keine totale Freiheit ist. Sein Werk kann der ursprünglichen Vision immer nur so nah kommen, wie die Qualität seiner Mannschaft es ermöglicht. Und natürlich kann das Werk im besten Fall nur so gut wie die Vision werden...
Zitat:
"Sicher ist Lucas der Hauptverantwortliche für Star Wars. Das hab ich ihm nirgends streitig gemacht."
Na, dann ist ja gut...
Zitat:
"Nur wer den wesentlichen Teil zu den guten Dingen in Star Wars beigetragen hat, da kommen wir nicht zusammen."
Dann klär' mich doch mal auf: Wer hat denn den wesentlichen Teil zu den guten Dingen in Star Wars beigetragen?
Zitat:
"Liegt aber wohl auch daran, das wir teils unterschiedliche Dinge schätzen."
Da bin ich aufgrund mangelnder Informationen überfragt.
Darth Jorge
@Jorge:
Soweit ich weiß, musste Lucas sehr oft um seine Vision ringen, was die OT betrifft. Sowohl im privaten Bereich als auch bei der Umsetzung der Filme selbst. Was letztlich dazu führte, dass er eig schon vor Episode 6 keine Lust mehr hatte, und er sich in der PT jene Freiheiten rausnahm, die die Filme so schlecht machten. Die Konsequenz, die ich daraus ziehe ist, dass die OT vermutlich nicht nur anders, sondern wesentlich schlechter geworden wäre, ohne jene Konstellation und Einflussnahme des Teams welches es damals gab.
Was mich stört ist der Personenkult der um Lucas gemacht wird. Besonders du hast dich seit den Kontroversen um die ST-Treatments sehr oft zum Lucas-Verteidiger erhoben. Vor dieser Zeit standest du vielen Dingen wesentlich neutraler/ausgeglichener gegenüber und warst einer derjenigen, die mich bzgl. der PT aufwachen ließen. Zumindest ist dsa meine Wahrnehmung. Daher fällt es mir ohnehin schwer vieles was du nun heute sagst wirklich ernst zu nehmen, was die PT betrifft.
Die OT ist für mich so gut geworden, weil Lucas zwar eine Vision hatte, er aber bei der Umsetzung viel mehr Einfluss vom Team zugelassen hat. Während er in der PT die volle kreative Kontrolle haben wollte. Und daraus folgt für mich dass es einfach keine gute Idee ist, ihm diese Kontrolle zu geben. Von vielen hier wird Lucas als guter Ideengeber aber schlechter Filmemacher beschrieben. Ich bin mir da aber garnicht mehr so sicher ob selbst das noch stimmt. Das war zur OT Zeit sicherlich der Fall. Aber alles was nach ROTJ aus seinem Gedankengut kam hätten Andere besser hinbekommen. Da bin ich mir sehr sicher, da selbst Fans auf viel bessere Ideen kamen/kommen als er. Auch wenn du das in vielen Dingen anders siehst, aber wie gesagt hab ich da oft das Gefühl, dass du da nicht (mehr) ganz sachlich an die Dinge rangehst. Die guten Ideen der PT lassen sich an einer Hand abzhlen, die guten Ideen von TCW ebenso. Und das betrifft meistens Charaktere aber sehr selten eine gute Erzählung.
(zuletzt geändert am 13.06.2016 um 08:22 Uhr)
OvO
McSpain
Ich glaube auch, dass Star Wars die Vielfalt an kreativen Köpfen braucht um jene Vielfalt sein zu können, welche das Franchise geradezu verlangt zu sein. Und das sich nur aus dem Zusammenbringen unterschiedlichster Ideen und dem kreativen Austausch um die Umsetzung, dann die Qualität herausarbeiten lässt, die es verdient hat.
OvO
McSpain
Die PT wird auch sehr häufig für ihre Vielfalt gelobt. Ein großer Teil dieser Vielfalt wurde aber ja einfach aus dem EU übernommen und hier nur sozusagen "visualisiert". Der Punkt geht also auch nur halbherzig wirklich an Lucas. Wobei man ihm da natürlich zu Gute halten kann, dass jede andere Entscheidung die Filme wohl nu noch schlechter gemacht hätte.
Davon abgesehen war es aber auch das EU, dass überhaupt die Vision konkretisierte, wie groß(artig) Star Wars wirklich sein kann. Der nie absterbende Wunsch nach einer ST speiste sich ja auch maßgeblich aus der Thrawn-Trilogie.
OvO
Kyle07
OvO
"Der wahre Grund aber ist, dass ich nicht will, dass jemand anderes für Daisy Ridley Musik schreibt"
Hm, das ist sehr ambitioniert. Wenn man hoffen darf, dass Ridley noch einige Jahre als Schauspielerin tätig sein wird, müsste Mr. Williams entweder übernatürlich lang leben, oder er überdenkt seinen Wunsch nochmal
Und wie das Verhältnis zwischen George Lucas und Kathy Kennedy ist, wird die Öffentlich wohl niemals erfahren. Kennedy ist Profi genug, dass sie sich nicht auf eine Schlammschlacht einlässt. Und Lucas ist ohnehin nicht für seine besondere Extrovertiertheit bekannt. Wenn er schon einen nur leicht unzufriedenen Kommentar veröffentlicht, heißt das soviel wie: Er tobt vor Wut.
(zuletzt geändert am 13.06.2016 um 16:41 Uhr)
JB007
McSpain
JB007
@OvO
Zitat:
"Soweit ich weiß, musste Lucas sehr oft um seine Vision ringen, was die OT betrifft."
Da müsste ich jetzt eigentlich wieder eine Tapete vollschreiben aber vielleicht so viel.
Die Produktion des Ursprungs-"Star Wars" war ein höllischer Kampf und eine Qual für Lucas, aber nicht weil ihn andere daran hinderten, seine Vision umzusetzen, sondern weil er ständig an Grenzen des damals Machbaren stieß. Er musste ja sogar per ILM die Techniken entwickeln lassen, die überhaupt erst die Bilder möglich machten, die ihm vorschwebten. Und selbst das Erreichte, das die Welt später staunen ließ, war ihm noch zu wenig. Zudem hatte er mit Naturgewalten in Tunesien, einer unwilligen Crew in England und mit einem Herzanfall zu kämpfen. Am Ende war er eigentlich nur mit der Musik richtig zufrieden. Doch all das, was in dem Film später vorzufinden war, ist auf seine Vision und nicht auf die anderer Kräfte zurückzuführen. Er hätte nur noch mehr gewollt - insbesondere noch bessere Effekte.
"Empire" entstand unter unglaublichem Druck. Lucas baute nebenher Lucasfilm aus und die Skywalker Ranch auf. All dies Verschlang Unsummen seines frischen Vermögens. Zudem wollte er - um nun die absolute Kontrolle über sein Werk zu haben - den Film allein und ohne ein anderes Studio finanzieren. Kershner, der mit Effekt-Filmen nicht vertraut war, drehte den Film extrem unökonomisch, und Kurtz, der dies hätte unter Kontrolle bringen müssen, verschleuderte Geld, das nicht seins war. Dies war fatal für Lucas, da er dann doch noch mal bei der Fox um Geld betteln musste und die bezüglich der Auswertung (nicht der Umsetzung) Forderungen stellten. Das finanzielle Desaster bei "Empire" hätte Lucas um ein Haar komplett ruiniert, weshalb ihm auch diese Produktion sicher nicht in bester Erinnerung blieb und weshalb er - absolut nachvollziehbar Kurtz in die Wüste schickte.
Nebenbei: Mit dem obigen Exkurs zu Kershner, will ich den Regisseur von Empire wahrlich nicht kritisieren (Kurtz hätte für die Disziplin sorgen müssen), denn ich denke wir alle sind uns des wertvollen Beitrags Kershners extrem bewusst! Und auch Lucas wusste dies schließlich zu schätzen, obwohl er sicher auch während der Produktion so seine Schwierigkeiten hatte - wegen der finanziellen Misere und sicher auch weil er als Kontrollfreak nun mit Elementen leben musste, die er gern nochmal etwas anders gestaltet hätte. Früher wurde häufig (von Dritten) kolportiert, dass Kershner und Lucas auch künstlerische Differenzen ausgetragen haben. Dies ist ja auch bei so einer Produktion nichts Ungewöhnliches, allerdings scheinen die Berichte hier sehr überhöht zu sein, da sich Kershner selber (auch zu Zeiten in denen er problemlos vom Leder hätte ziehen können) anders dazu äußerte. Ein Paradebeispiel hierfür ist vielleicht die "I love you - I Know"-Legende, von der gerne erzählt wird, dass Lucas bei der Sichtung Gift und Galle gespuckt hätte. In einem anderen Kommentar habe ich vor kurzer Zeit Primärquellen angeführt, die diesbezüglich ein deutlich anderes Bild zeichnen. Aber ich verliere mich in Details...
Um hier schon mal den Kreis zu schließen:
Wenn du schreibst, dass Lucas sehr oft um seine Vision bzw. die Umsetzung ringen musste, dann ist das natürlich nicht völlig falsch. Aber nur, weil ein Filmemacher bei solchen Produktionen einfach nicht ALLES kontrollieren kann. Bei solchen Großproduktionen sind Kompromisse, die man anschließend bedauert, unumgänglich. Doch Lucas hat sicher die größtmögliche Annäherung erreicht, weshalb er mit Fug und Recht von "seinen" Filmen reden kann.
Noch erfolgreicher diesbezüglich war wohl nur der alte Walt Disney, der nicht nur Herr über ein mächtigeres Studio war, sondern im Animationsbereich auch jeden Pinselstrich immer wieder ändern lassen konnte. Allerdings hat dieser keine eigenen Geschichten erzählt. Insgesamt findet sich da natürlich auch eine interessante Parallele, denn Walt Disney hatte viele Jahre zuvor im viel größeren Stile mit seiner Firma das verwirklicht, was Lucas dann deutlich später und deutlich kleiner mit Lucasfilm wiederholte. Dass Lucas' letztes Wirken in der Produktion von Animationsserien und "Strange Magic" bestand und er dann an Disney verkaufte, macht die Sache eigentlich richtig rund.
Vollständigkeitshalber zurück zur OT: Bei "Return" lief dann alles recht glatt, aber Lucas war zu diesem Zeitpunkt recht ausgebrannt, da er neben der Produktion diverser Filme auch ein Imperium aufgebaut hatte. Daher beschloss er auch, mit "Star Wars" im Anschluss zu pausieren, weshalb er ziemlich viele lose Enden stärker zuknüpfte als er es vorher geplant hatte, was aber einen schönen Abschluss der Trilogie zur Folge hatte. Dass er auch diese Zeit nicht in guter Erinnerung behalten konnte, liegt vor allem daran, dass seine Frau, die aufgrund der Arbeitswut ihres Mannes wohl zu kurz gekommen war, mit einem jüngeren Mann durchbrannte, der vorher noch die Bleiglasfenster in der Bibliothek der Skywalker-Ranch gestaltet hatte. Die Scheidung kostete Lucas nicht nur die Frau, sondern auch einen beträchtlichen Teil seines Vermögens. So saß er nun allein in der riesigen Ranch und wurde von der Sonne verhöhnt, die durch die Bleiglasfenster des erfolgreichen Nebenbuhlers schien... Herzlichen Glückwunsch!
Zitat:
"Die Konsequenz, die ich daraus ziehe ist, dass die OT vermutlich nicht nur anders, sondern wesentlich schlechter geworden wäre, ohne jene Konstellation und Einflussnahme des Teams welches es damals gab."
Das ist - wie du nun sicher nachvollziehen kannst - in meinen Augen eine unverhältnismäßig wertende Schlussfolgerung.
Zitat:
"Die OT ist für mich so gut geworden, weil Lucas zwar eine Vision hatte, er aber bei der Umsetzung viel mehr Einfluss vom Team zugelassen hat."
Da bin ich bei dir!
Ich würde es aber umgekehrt formulieren, denn dass sich ein Filmemacher die richtigen Leute ranholt (Williams, McQuarrie, Kasdan, Kershner etc.) ist ja wiederum etwas, dass ich ihm positiv zuschreibe und was nicht sein Wirken auf das Endprodukt schmälert. Daher würde ich auch nur bedingt von Einfluss sprechen, denn die anderen Künstler haben ja nach seiner Vorgabe gearbeitet. Aber er hat sich Leute geholt, die gewisse Aspekte seiner Vision, die diese besser als er realisieren konnten, für ihn umsetzten.
Und entsprechend würde ich ganz klar sagen, dass die PT darunter gelitten hat, dass er es da nicht gemacht hat! Natürlich wäre es besser gewesen, wenn er andere Regisseure ans Ruder gelassen hätte oder wenn er die Dialoge von einem guten Charakter-Schreiber hätte überarbeiten lassen. Dass er das nicht tat bedauere ich sehr und kritisiere es entsprechend.
Zitat:
"Ich bin mir da aber garnicht mehr so sicher ob selbst das noch stimmt. Das war zur OT Zeit sicherlich der Fall. Aber alles was nach ROTJ aus seinem Gedankengut kam hätten Andere besser hinbekommen. (...) Die guten Ideen der PT lassen sich an einer Hand abzhlen, die guten Ideen von TCW ebenso."
Da sind wir in der Tat völlig anderer Meinung.
Zitat:
"Was mich stört ist der Personenkult der um Lucas gemacht wird. Besonders du hast dich seit den Kontroversen um die ST-Treatments sehr oft zum Lucas-Verteidiger erhoben. Vor dieser Zeit standest du vielen Dingen wesentlich neutraler/ausgeglichener gegenüber und warst einer derjenigen, die mich bzgl. der PT aufwachen ließen. Zumindest ist dsa meine Wahrnehmung. Daher fällt es mir ohnehin schwer vieles was du nun heute sagst wirklich ernst zu nehmen, was die PT betrifft."
Kann ich sogar verstehen, denn das ist ein nachvollziehbares Missverständnis. Wenn wir in einem anderen Rahmen darüber reden würden, was Lucas für Fehler gemacht hat und was an der PT alles nicht so gut ist, wie es sein könnte, würde ich die eine oder andere Tapete beizutragen haben. Doch ich muss mich seit einiger Zeit mit etwas anderem auseinandersetzen - und du hast richtig bemerkt, dass ich seit der Kontroverse um die Treatments die Lucas-Fackel halte. Das mache ich aber nicht, weil ich einen Personenkult zelebriere (da wäre ich hier auch auf verlorenem Posten), sondern weil seit dem sehr unverhältnismäßig gegen seine Person gewettert wird:
Lucas sagte, dass seine Geschichten nicht umgesetzt werden und ich bekundete mein Bedauern. Lustigerweise glaubte man ihm hier nicht und mir warf man Absurdität vor. Als dann aber klar wurde, dass dem doch so wahr, wandelten sich die Meinungen und nun frohlockte man, dass die Treatments verbannt wurden, weil die doch eh scheiße sein müssten. Das ich dies sogar für möglich halte (und ich könnte sogar begründen, warum ich dies nicht ausschließe) habe ich mehrfach bekundet, aber es geht mir gegen den Strich, wenn man Disney noch nicht mal unterstellen darf, dass sie in Bezug auf die Treatments (Bloomberg-Interview) wortbrüchig geworden sind, dass hier aber ein Treatment, dass keiner kennt, als Müll bezeichnet wird. Ich könnte jetzt noch viel dazu schreiben, aber ich denke, ich konnte klar machen, was ich meine. Nach dem Deal und insbesondere nach der Treatment-Kontroverse wird (und ich rede hier natürlich nur von einigen Usern) dem Lucashass freien Lauf gelassen - mal begründet, oft aber nicht. Da ich neben all der Kritik, mit der ich Tapeten füllen könnte, aber auch viel Lob für Lucas in mir trage, fühle ich mich immer wieder dazu aufgefordert, ein entsprechendes Gegengewicht zu bilden. Weil ich nicht vergessen habe, was ich/wir ihm verdanken und weil es sonst keiner oder kaum ein anderer tut. Ich ergreife aber nicht nur Partei zum Selbstzweck, sondern weil ich in der Tat der Meinung bin, dass er dies verdient hat - und dies versuche ich auch stets zu begründen. Dass ich diese begründete Meinung aber so häufig anbringe, liegt daran, dass sie so häufig als Reaktion "eingefordert" wird. Der Mangel an anderen lohnenswerten Themen - aufgrund der Informationssituation - ist ein weiterer Grund.
Zitat:
"Daher fällt es mir ohnehin schwer vieles was du nun heute sagst wirklich ernst zu nehmen, was die PT betrifft."
Das betrübt mich ernsthaft. Ich kann es aber auch nicht so recht verstehen, da ich doch (wir haben uns ja erst kürzlich dazu ausgetauscht) begründet habe, warum ich gewisse Aspekte nicht so gering schätze wie du. Diese Ansicht muss man nicht teilen, aber dass man sie nicht ernst nehmen kann? Aber vielleicht konnten meine Erläuterungen zu meinem vermeintlichen "Lucas-Feldzug" ja weiterhelfen.
Zitat:
"Vor dieser Zeit standest du vielen Dingen wesentlich neutraler/ausgeglichener gegenüber"
Ich bin auch nur ein Mensch und Fan - und ja, TFA hat mich ziemlich emotionalisiert. Das gibt sich aber wieder. Zudem würde ich schon denken, dass ich meine Kritik an dem Film sehr sachlich vorgebracht habe - und dass ich diesbezüglich die Lucas- oder Treatment-Argumentation außen vor gelassen habe (Ausnahmen sind natürlich nicht ausgeschlossen).
Statt meine Emotionen negativ in unsachliche TFA-Kritik zu gießen, habe ich sie lieber in leidenschaftliche Lucas-Verteidigungen gesteckt. Ist die bessere Alternative, denke ich...
In diesem Zusammenhang nochmal ein Zitat von dir, dass ich mal offenkundig und damit sicher verzeihbar zweckentfremde:
"Da bin ich mir sehr sicher, da selbst Fans auf viel bessere Ideen kamen/kommen als er."
Ich würde Fans nicht absprechen, tolle SW-Geschichten zu ersinnen. Aber jetzt stell dir doch mal vor, uns wäre TFA als geschriebene SW-Fanfic begegnet. Man hätte den Autor vielleicht für gute Dialoge gelobt, aber ansonsten hätte man ihn verlacht und verhöhnt, oder?
P.S.
Zitat:
"Die PT wird auch sehr häufig für ihre Vielfalt gelobt. Ein großer Teil dieser Vielfalt wurde aber ja einfach aus dem EU übernommen und hier nur sozusagen "visualisiert". Der Punkt geht also auch nur halbherzig wirklich an Lucas"
Kann ich nicht unterschreiben.
Zitat:
"Wobei man ihm da natürlich zu Gute halten kann, dass jede andere Entscheidung die Filme wohl nur noch schlechter gemacht hätte."
Infame Äußerung, die mich wahrlich betrübt und mich fast bereuen lässt, dass ich auf den Vorwurf, dass ICH nicht mehr so neutral und ausgeglichen sei, eingegangen bin.
Darth Jorge
"Ich würde es aber umgekehrt formulieren, denn dass sich ein Filmemacher die richtigen Leute ranholt (Williams, McQuarrie, Kasdan, Kershner etc.) ist ja wiederum etwas, dass ich ihm positiv zuschreibe und was nicht sein Wirken auf das Endprodukt schmälert. Daher würde ich auch nur bedingt von Einfluss sprechen, denn die anderen Künstler haben ja nach seiner Vorgabe gearbeitet. Aber er hat sich Leute geholt, die gewisse Aspekte seiner Vision, die diese besser als er realisieren konnten, für ihn umsetzten.
Und entsprechend würde ich ganz klar sagen, dass die PT darunter gelitten hat, dass er es da nicht gemacht hat! Natürlich wäre es besser gewesen, wenn er andere Regisseure ans Ruder gelassen hätte oder wenn er die Dialoge von einem guten Charakter-Schreiber hätte überarbeiten lassen. Dass er das nicht tat bedauere ich sehr und kritisiere es entsprechend."
Dann denke ich mal, ist das der Kern unserer Debatte hier. Im eigentlichen Sinne meinen wir dasselbe aber betrachteten es aus ner anderen Perspektive. Aber mit der Variante kann ich auch leben. Wenn man es so genau nimmt, ist es aber äußerst schwierig hier graduell zu bestimmen, wer wirklich wieviel Einfluss letztlich nahm.
Da ist nur eine Sache, die ich immernoch im Hinterkopf habe und mich vermutlich wirklich aufregt und das Lucas Erbe, welches du so schätzt, für mich ein wenig entwertet. Lucas sagte selbst in einem Interview dass er mit der PT etwas ganz Anderes machen wollte. Es war durchaus gewollt von ihm, dass es stilistisch und inhaltlich nicht mit der OT zusammenpasst. Natürlich nicht um uns zu ärgern sondern weil er sich keine kreativen Fesseln anlegen lassen wollte. Ich weiß leider nicht mehr wo ich das gesehen habe, meine aber sogar dass es hier auf SWU war. Und ich verstehe diese Denke in keinster Weise. Klar, wenn man was Neues schaffen will, dann is logisch. Aber dann sollte es auch was neues sein und nicht was Altes was man im Nachhinein derart verunstaltet. Von dem restlichen verschenkten Potential mal abgesehen. Wobei ich sagen muss, dass ich den stilistischen Kontrast absolut begrüße aber die inhaltlichen Brüche sind vergleichbar mit einem Schläger, der einem alten Rentner beide Beine bricht und dieser dann sein Leben lang dann Rollstuhl sitzt. So fühlt sich das für manchmal an, wenn ich erst die PT schaue und dann mir Bens Erzählungen in der OT anhöre. Das tut mir schon ziemlich weh und deprimiert jedesmal aufs Neue.
OvO
"Aber vielleicht konnten meine Erläuterungen zu meinem vermeintlichen "Lucas-Feldzug" ja weiterhelfen."
Ja, die Bögen sollten jetzt erstmal wieder geglättet sein.
"Aber jetzt stell dir doch mal vor, uns wäre TFA als geschriebene SW-Fanfic begegnet."
Wenn du mich fragst ist TFA fanfic. Genauso wie es das EU für mich auch schon war. Star Wars ist Lucas Werk und alles Andere drumherum wurde von kreativen Köpfen erschaffen, welche alle iwie Star Wars Fans waren/sind. Zumindest die Meisten. Und das betrifft ganz besonders Abrams. Klar, ich weiß was du meinst. Laie und Profi ist nicht dasselbe. In dieser Frage ist es das für mich aber schon. Material, welches nicht direkt vom Schöpfer kommt, kann für mich per Definition nur Fanfic sein.
OvO
"Zitat:
"Wobei man ihm da natürlich zu Gute halten kann, dass jede andere Entscheidung die Filme wohl nur noch schlechter gemacht hätte."
Infame Äußerung, die mich wahrlich betrübt und mich fast bereuen lässt, dass ich auf den Vorwurf, dass ICH nicht mehr so neutral und ausgeglichen sei, eingegangen bin."
Das du früher neutraler/ausgeglichener warst, ist nur mein Eindruck. Ich weiß grad nicht, was der von dir zitierte Satz nun damit zutun hat. Im Bezug auf die OT werden wir sicher einen gemeinsamen Nenner finden aber wenn du mich fragst, wäre es besser gewesen uns wäre die PT samt TCW erspart geblieben. Und mir tut es sogar äußerst leid, das ich das mittlerweile so empfinde, denn es macht mein Fandasein nicht gerade schöner. Und es ist auch ungerechnet gegenüber den vielen Menschen, die an der PT mitgewirkt haben. Aber das macht das alles nicht besser.
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr offenbart sich mir die ganze Fehlkonstruktion + den Sätzen von Lucas von denen ich oben sprach und vielen Usern hier geht es ähnlich. Aber ich hasse weder die PT dafür noch Lucas. Es ist einfach nur deprimierend, wenn es sich vergegenwärtigt.
PS: Wo haben wir die Debatte um die PT nochmal geführt? Wenn du noch geantwortet hast, hab ichs noch nicht gelesen. Das ist dann wohl untergegangen. Nen Link wäre nett. ^^
OvO
@OvO
Zitat:
"Dann denke ich mal, ist das der Kern unserer Debatte hier. Im eigentlichen Sinne meinen wir dasselbe aber betrachteten es aus ner anderen Perspektive. Aber mit der Variante kann ich auch leben. Wenn man es so genau nimmt, ist es aber äußerst schwierig hier graduell zu bestimmen, wer wirklich wieviel Einfluss letztlich nahm."
Richtig. Bei jedem großen Film kann man diverse bedeutende Beteiligte ausmachen und natürlich ist es kaum möglich, die aus der Qualitätsrechnung rauszunehmen. Das Set-Design von "Sunset Boulevard" ist essentiell für den Film, weshalb man aber die Rolle Billy Wilders als eigentlicher Kreativkopf des Films nicht herabwürdigen kann. Bei Lucas kommt ja noch hinzu, dass er die Departments kontrollierte und ihnen sogar zum Teil sehr deutlich mitteilte, was er wollte, was keinem regulärer Regisseur in diesem Umfang möglich ist. So hat er seinen Werken auch über die anderen Künstler seinen Pinselstrich verpasst.
Aber natürlich wird auch umgekehrt ein Schuh daraus, denn so sind die Makel der Filme zu größten Teilen ebenso hauptverantwortlich auf Lucas zurückzuführen. Abgesehen natürlich von den Qualitäten oder Mängeln, deren Entstehung sich selbst dem größten Kontrollfreak entziehen.
Zitat:
"Lucas sagte selbst in einem Interview dass er mit der PT etwas ganz Anderes machen wollte. Es war durchaus gewollt von ihm, dass es stilistisch und inhaltlich nicht mit der OT zusammenpasst. Natürlich nicht um uns zu ärgern sondern weil er sich keine kreativen Fesseln anlegen lassen wollte. Ich weiß leider nicht mehr wo ich das gesehen habe, meine aber sogar dass es hier auf SWU war. Und ich verstehe diese Denke in keinster Weise."
Bin ziemlich sicher, dass ich weiß, wovon du sprichst, allerdings meinte er in letzter Konsequenz sicher nicht, dass sich die PT mit der OT beißen sollte. Die beiden sollten sich nur deutlich voneinander unterscheiden - trotzdem aber ein Ganzes bilden. Natürlich empfinden viele diesen Bruch dann doch zu groß und das kann ich sogar verstehen, denn ganz kurz ging es mir ebenso, denn auch ich hatte mehr vom selben erwartet.
Doch als ich mich auf Naboo und die Chrom-Raumschiffe einließ, bemerkte ich, dass mir das wie eine Deluxe-Edition von "Flash Gordon" erschien. Und ab da fand ich es genial, denn es ist imho absolut sinnig, dass die Alte Republik nach Deluxe-"Flash Gordon" aussieht. Auch ich habe bei Bens Worten in seiner Hütte eine von der OT abstrahierte Welt vor Augen gehabt, aber das erscheint mir heute falsch. Natürlich trieb sich dieser Ritter nicht auf Hinterwaldplaneten rum und ließ sich mit Rostmühlen von Ort zu Ort gondeln. Nein, er war Gast an königlichen Höfen und flog in funkelnden Kreuzern durch die Galaxie...
Zitat:
"Ja, die Bögen sollten jetzt erstmal wieder geglättet sein."
Das freut mich sehr!
Zitat:
"Wenn du mich fragst ist TFA fanfic. Genauso wie es das EU für mich auch schon war. Star Wars ist Lucas Werk und alles Andere drumherum wurde von kreativen Köpfen erschaffen, welche alle iwie Star Wars Fans waren/sind."
Ich würde da immer noch unterscheiden, da das EU von professionellen und offiziell engagierten Schreibern geschaffen wurde, weshalb ich bei TFA auch eher von filmischem EU sprechen würde, aber darum ging es mir ja nicht.
Fanfic kann ja durchaus lesenswert sein, wenn sie gut ist. Wenn man TFA aber von der tollen Visualität entkleidet und als schriftliche Geschichte präsentiert, würde diese extrem viele Attribute aufweisen, die man eher mit schlechter Fanfic verbindet. Durch den ganzen schönen Schein, der ja auch mir gefällt, sehen viele über die Unoriginalität hinweg. Würde dieser Mantel aber fallen, würde die Geschichte als Amateur-Nachahmung eingestuft werden und keinen Fan hinter dem Ofen hervorlocken.
Zitat:
"Ich weiß grad nicht, was der von dir zitierte Satz nun damit zutun hat."
Damit nichts. Nur die Aussage, dass ein Mehr an Lucas-Ideen nur größeren Schaden erzeugen kann, kommt der Aussage, dass die Treatments auf jeden Fall schlecht sein müssen, schon sehr nahe...
Aber jetzt nur keine Metakommunikation...
Zitat:
"wenn du mich fragst, wäre es besser gewesen uns wäre die PT samt TCW erspart geblieben."
OK, da kommen wir wahrlich nicht zusammen.
Zitat:
"Wo haben wir die Debatte um die PT nochmal geführt?"
http://www.starwars-union.de/nachrichten/17091/Mark-Hamill-spricht-ueber-seinen-Drehplan/k/30/#218141
Darth Jorge
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