Heute vor 10 Jahren ging eine Ära zuende: Nach 15 Jahren der Entwicklung, Planung und Umsetzung kam mit Die Rache der Sith der letzte Teil der Prequel-Trilogie in die Kinos. Die Kinosaga, so schien es, war an ihrem logischen Ende angekommen.
George Lucas nahm damals in einem Interview mit Wired zum scheinbaren Abschluss seiner Krieg-der-Sterne-Karriere Stellung. Und zu seinen Zukunftsplänen Zum 10jährigen hier dieser Blick zurück nach vorn:
Sie arbeiten seit fast 30 Jahren am Krieg der Sterne, nun ist die Arbeit abgeschlossen. Sind Sie erleichtert?
Ja. Ich habe die Arbeit an Krieg der Sterne sehr genossen, aber es ist toll, sich auf Projekte freuen zu können, die ich seit langer Zeit habe machen wollen. Ich kann dahin zurückgehen, wo ich war, bevor mir [Krieg der Sterne] passiert ist.
Das heißt allerdings auch, dass sie mit dem George Lucas Verbindung aufnehmen müssen, der vor Krieg der Sterne da war. Wie funktioniert das?
Ich versuche es vor allem übers Schreiben. Als ich Krieg der Sterne hätte schreiben sollen, habe ich am Ende mehr gelesen und nachgedacht als geschrieben. Wer drei oder vier Monate hintereinander schreibt, der geht an Orte, an die ein normaler Mensch nicht gehen würde, sofern er nicht gerade ein tibetischer Mönch wäre. Die meisten Autoren versuchen, dieser Art Zustand aus dem Weg zu gehen, also lässt man sich Entschuldigungen einfallen, wieso man dieses oder jenes Buch lesen muss. Für gewöhnlich habe ich dann jede Menge Ideen für Filme, die ich wirklich gerne machen würde.
Keiner der Filme, die ich gemacht habe, war für ein Massenpublikum gedacht, außer Indiana Jones. Niemand, der ganz bei Verstand war, hätte gedacht, dass American Graffiti oder Krieg der Sterne erfolgreich sein würden.
Aber die zweite Trilogie hatte doch sicher von Anfang an sichere Zuschauer.
Ja. Alle sagen, dass die zweite Trilogie ein sicherer Treffer war. Aber es gab eine Menge kontroverser Reaktionen wegen der Tatsache, dass ich nicht das offensichtliche tat: Ich habe nicht die kommerzielle Version gedreht, die alle erwartet haben. Die Leute haben Episode III erwartet, also Anakins Verwandlung in Darth Vader, und wollten das als Episode I sehen. Und dann dachten sie, dass Episode II und III Darth Vader zeigen würde, der Leuten den Kopf abhackt und das Universum terrorisiert. Aber wie wird er Darth Vader? Man muss zeigen, wie er mit Menschen umgeht, woher er kommt. Er war ein liebes Kind, hilfsbereit, genau wie die meisten Leute sich selbst sehen. Die meisten Leute sagten, 'dieser Typ muss ein schrecklicher kleiner Satansbraten gewesen sein - ein Dämonenkind'. Aber die Sache ist, dass er nicht so geboren wurde - er wurde so und dachte, dass das richtig war. Am Ende erkennt er, dass er auf dem Weg zur Dunklen Seite ist, aber er glaubt, dass das zu rechtfertigen ist. Die Frage ist, wie eine Demokratie eine Diktatur werden kann, und wie eine gute Person böse wird - und trotzdem, ganz am Ende, glaubt, das richtige zu tun.
Heute spricht man über Gut und Böse für gewöhnlich als Grauabstufungen, aber in Ihren Filmen sind Gut und Böse klarer definiert.
Es ist eine altmodischere Version von Gut und Böse - die Version, die mit der wir in den 40ern und 50ern aufwuchsen, als es wegen des Zweiten Weltkriegs ein starkes Empfinden für Gut und Böse gab. Das ist einer der wenigen Augenblicke in der Geschichte, als die Bösen für uns sehr klar umrissen waren. Es gab wirklich einen Kampf ums ÜBerleben zwischen recht klar guten Leuten und den Bösen.
Die Geschichte, die in Krieg der Sterne erzählt wird, ist eine klassische Geschichte. Alle paar hundert Jahre wird diese Geschichte neu erzählt, weil wir dazu neigen, das gleiche immer wieder zu machen. Macht verdirbt, und wenn man Macht hat, beginnt man, Dinge zu tun, die man für richtig hält, die es aber nicht sind.
Hatten sie immer vor, eine zweite Trilogie zu machen?
Die ursprüngliche Geschichte wird wirklich in den ersten drei Filmen erzählt. Ich dachte nie, dass ich zurückgehen und die Hintergrundgeschichte erzählen würde, weil ich Krieg der Sterne anfangs sehr beschränkt erschaffen musste, damit die Technologie, die ich damals hatte, damit fertig wurde. Das gleiche habe ich mit THX-1138 gemacht - ich musste eine futuristische Welt ohne Spezialeffekte und ohne Kulissen erschaffen. Mit jedem Film habe ich die technischen Möglichkeiten ausgeweitet. Für Krieg der Sterne musste ich eine völlig neue Art von Spezialeffekten entwickeln, um dem Film die Art von kinetischer Energie zu geben, nach der ich suchte. Mit Motion-Control-Kameras habe ich das geschafft. Ich hatte eine Menge Erfahrung in der Animation, deshalb ging es darum, die Animationstechnik zu nutzen und sie in eine Effekttechnik zu verwandeln. Bei Das Imperium schlägt zurück musste ich einen Schauspieler schaffen, der glaubhaft agieren konnte, trotzdem aber nur 75 cm groß war. Der ganze Film ruhte darauf, dass wir das hinkriegten, dass Yoda nicht wie Kermit wirken würde. Hätte ich bei irgendeinem dieser Projekte versagt, wären die Filme einen schrecklichen Tod gestorben. Ich musste es glaubhaft machen, selbst wenn es völlig lächerlich war. Ich musste sagen, 'es ist echt. Wir fliegen in Raumschiffen herum mit Wookiees an Bord - all das ist echt, das sind echte Leute'. Das war der schwerste Teil.
Nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter sagte ich mir, 'jetzt lege ich eine Pause ein und ziehe meine Kinder groß, und dann komme ich zurück und mache meine persönlichen Filme, weil das genau das ist, was ich machen will'.
Warum sind sie dann aber zu Krieg der Sterne zurückgegangen, anstatt persönliche Filme zu drehen?
Fünfzehn Jahre später hatten wir bei Industrial Light & Magic so viele Fortschritte gemacht, vor allem durch Jurassic Park. Das war der Wendepunkt, ab da waren wir in der Lage, mit der digitalen Technologie realistische Figuren zu erzeugen. Ich habe damals noch einmal darüber nachgedacht. Ich konnte Städte wie Coruscant erzeugen, ich konnte ein Pod-Rennen veranstalten, ich könnte andere Dinge tun, die bis zu diesem Zeitpunkt unmöglich gewesen waren. Der bestimmende Faktor war die Krieg der Sterne: Special Edition, wo die Frage war, ob man einen realistischen Jabba den Hutten schaffen kann. Kein großes Gummiding, sondern eine wirkliche digitale Figur. Ich dachte mir, dass, wenn ich das tun kann, ich alles tun kann. Als wir die Special Edition herausbrachten, haben wir wirklich nicht erwartet, so viele Zuschauer zu erreichen. Wir hatten nicht sehr viele Videokassetten verkauft - nur etwa 300.000, denke ich - was nichts ist, vergleichen mit den 11 Millionen von E.T.. Also sagte ich, in Ordnung, das ist ein Experiment, und hoffentlich kriegen wir unser Geld wieder rein.
Der Erfolg der Wiederveröffentlichung sagte mir nicht nur, dass ich diese Figuren und bessere Kulissen und Städte schaffen konnte, als je zu vor, sondern auch, dass die Krieg-der-Sterne-Zuschauer noch am Leben waren - nach 15 Jahren waren sie noch nicht alle verschwunden. Ich entschied, dass wenn wir die Hintergrundgeschichte jetzt nicht machen, wir sie niemals machen werden. Also habe ich angefangen, sie zu erzählen, und jetzt bin ich damit fertig. Jetzt kann ich also tun, was ich dachte, damals machen zu können.
Zusätzlich zu den experimentellen Filmen, die Sie, wie Sie sagen, jetzt machen wollen, haben Sie Interesse an historischen Filmen geäußert.
Ja, aber ich will nicht in Situationen geraten, wo die Leute sagen, 'das ist historisch nicht korrekt'. Geschichte ist Fiktion, aber die Leute scheinen das anders zu sehen. Was ich an Fantasy und Science Fiction mag, ist, dass man sich Themen greifen, sie aus ihren kulturellen Zwangsjacken zerren und über sie reden kann, ohne heilige Kühe zu schlachten, was sofort dazu führt, dass die Leute aufhören, zuzuhören.
Und mit heiligen Kühen meinen Sie...?
Fahrenheit 9/11. Die Leute sind durchgedreht. Die heilige Kuh dieses Films waren George Bush oder der Irak oder der 11. September oder... - intensive emotionale Themen, die dazu führten, dass die Leute ihre Scheuklappen aufgesetzt und gesagt haben, 'ich habe habe eine Meinung darüber, und ich werde nichts anderes akzeptieren'. Wenn man offener an diese Themen herangehen könnte - was von der menschlichen Seite im Hintergrund passiert, auf allen Seiten - könnte man ein interessantes Gespräch führen, ohne, dass die Leute schreien, sich Wachs in die Ohren rammen oder wie kleine Kinder aus dem Raum rennen.
Und Sie machen das, indem...
... ich Filme äußerlich über etwas anderes mache, als worum es wirklich geht. Genau das ist Mythologie, und genau damit hat sich das Geschichtenerzählen schon immer beschäftigt. Kunst dreht sich darum, mit Menschen auf der Gefühlsebene zu kommunizieren, ohne die intellektuellen heiligen Kühe der jeweiligen Epche antasten zu müssen und sich so mit sehr emotionalisierenden Themen auseinanderzusetzen.
Leben und Tod.
Leben und Tod, oder "ich will meinen Vater umbringen und Sex mit meiner Mutter haben". Über so etwas innerhalb einer Familie zu sprechen, ohne dass sich dabei jemand aufregt, ist schwer. Aber in der Kunst kann man solche Themen ansprechen. Man beginnt zu verstehen, dass andere Menschen die gleichen Erfahrungen gemacht haben und den gleichen Pfade tief in ihr Bewusstsein gefolgt sind. Die meisten Geschichten werden wirklich für Heranwachsende erzählt, und genau deshalb ist Krieg der Sterne auf Jugendliche zugeschnitten. Gesellschaften haben eine ganze Reihe von Geschichten, um ihre Kinder ins Erwachsenleben zu führen, indem sie sagen, 'keine Sorge, alle denken so. Du bist nur ein Teil der Gemeinschaft. Wir reden nicht gern darüber, aber wenn Du so handelst, wie Du es vorgeschlagen hast, wird folgendes passieren: Zeus wird herabsteigen und Dich zertreten, oder eine ganze griechische Armee wird kommen und Deine Stadt zerstören und jeden verbrennen, der darin ist, auch Deine Helden'. Solche Lektionen werden kontinuierlich von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Ich liebe die Geschichte, also schaffe ich - in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft - eine Umgebung, die es mir erlaubt, die Geschichte zu erzählen, aber auf eine Weise, die niemanden aufwiegelt.
Ein Film wie Casablanca war eine lehrreiche Fabel für Erwachsene, und es waren Lektionen darin über Entscheidungen und die Liebe, die ich als Jugendlicher unmöglich verstanden hätte. Haben Sie jetzt vor, Filme zu machen, die das gleiche für Erwachsene tun, was Krieg der Sterne für Jugendliche getan hat?
Sobald die Leute die Universität verlassen, ist ihre Sicht der Welt festgelegt. Mit einem Film wie Fahrenheit 9/11 kann man die Menschen, die bereits so denken wie man selbst, erreichen, und sie werden sagen, 'genau so!'. Die Leute, die anders denken, erreicht man aber nicht. Ich stecke in dieser Welt fest, in der ich ein Unterhaltungskünstler bin. Ein Film ist eine große Sache. Entweder muss man unendliche Ressourcen haben, oder man muss Filme für eine Zielgruppe machen.
Die Filme, die am interessantesten sind, spielen nicht einmal eine Million Dollar ein. Was bedeuten eine Million Dollar? Sie bedeuten, dass einige Hundertausend Leute den Film gesehen haben.
Ein Film wie Being John Malkovich war allerdings recht experimentell, und trotzdem in der Lage, Geld einzuspielen.
Das stimmt, und ich mag solche Filme. Sie sind einfallsreich und sie laufen recht gut. Ich meine, ich komme aus San Francisco. Stan Brakhage ist ein esoterischer Filmemacher. Being John Malkovich war nur etwas ungewöhnlich. Eraserhead war esoterisch.
Welche anderen Filme haben Ihnen in den letzten Jahren gefallen? Amélie war großartig. Aber das beste, was seit Fahrenheit 9/11 passiert ist, ist, dass wir jetzt Dokumentarfilme im Kino zeigen können. Ich habe eine kleine Dokumentarabteilung, die gerade Material für Die Abenteuer des jungen Indiana Jones produziert, und das wird nicht ihr letztes Projekt bleiben.
Wenn der Biography Channel 2050 eine Dokumentation über Sie dreht, wie wollen Sie, dass man sich dann an Sie erinnert?
Man wird mich als Filmemacher in Erinnerung behalten. Die technischen Probleme, die ich gelöst habe, werden bis dahin vergessen sein, aber ich hoffe, dass einige der Geschichte, die ich erzählt habe, dann noch aktuell sind. Ich hoffe, dass der Krieg der Sterne nicht zu veraltet wirken wird, weil ich denke, dass die Themen dieser Filme zeitlos sind. Wenn man Kinder großgezogen hat, dann weiß man, dass es Dinge gibt, die man ihnen erklären muss. Tut man das nicht, dann lernen sie es auf die harte Tour. Im Endeffekt muss jemand sagen, 'lang nicht auf die Herdplatte'. Die alten Geschichten müssen also ständig wiederholt werden, und das auf eine Art und Weise, die von jeder neuen Generation akzeptiert wird. Ich glaube nicht, dass ich mich jemals zu weit von den alten Geschichten entfernen werde, weil ich denke, dass man sie auch weiterhin erzählen muss.
Den kompletten Wired-Artikel von damals findet ihr hier bei uns.
Und damit herzlichen Glückwunsch zum 10jährigen, Episode III. Und wenn ihr euch dadurch noch nicht alt genug fühlt: Episode I, die dereinst 16 Jahre nach Episode VI in die Kinos kam, wird heute ihrerseits 16 Jahre alt. Mal schauen, was 16 Jahre nach Episode VII los sein wird...
Seite 1 2 3
« vorherige Seite nächste Seite »
@ eulenspiegel: Meiner Meinung nach das Design und die Grundhandlung. Die Betonung politischer Zusammenhänge. Der Mangel an Vader und ausgelutschten OT-Raumschiffen und -Schauplätzen. Der Mut, eine neue Trilogie zu schaffen, anstatt nur ein Best-of der alten zu zelebrieren, wie das J. J. Abrams gerade offenbar tut.
Das ist für mich Mut. Und tatsächlich visionär, weil die Saga damit erweitert wurde wie niemals zuvor.
Ich bedanke mich für die Antwort.
Design ist natürlich ein guter Punkt. Betonung politischer Zusammenhänge in einem Blockbuster kann man natürlich als mutig bezeichnen, ist dafür - meiner Meinung nach - nicht konsequent genug umgesetzt (aber da will ich jetzt kein Fass auf machen...).
Wiederum aus reinem Interesse und vollkommen ohne irgendeine Form von "hämischen" Hintergedanken eines "Prequel-nicht-so-toll-Finders": Würdest Du denn sagen, dass sich dieser Mut ausgezahlt hat?
eulenspiegel
@Darth Jorge
"Visionär und mutig waren sie schon. Aber die Vorstellung, dass Lucas die PT "nicht kommerziell" ausgerichtet hat, kann wirklich nur als absurd bezeichnet werden. Allerdings glaube ich nicht, dass Lucas es wörtlich so gemeint hat."
Gesagt hat er es. Also kann man dies ja auch als Argumentationsgrundlage nehmen oder ist das neuerdings nicht mehr möglich? Wenn Kennedy, Abrams oder Kasdan etwas sagen, wird das auf die Goldwaage gelegt, bei GL ist es immer Auslegungssache, je nach dem wie einem das ins Bild passt.
Mir geht es grundsätzlich um Folgendes. Natürlich wollte der Mann immer Geld verdienen. Ich bin der Meinung das GL in erster Linie schon immer ein Geschäftsmann war und dann erst ein kreativer Kopf. Und ich empfinde das gar nicht schlimm, denn es ist ein Teil des Geschäfts. Was mich allerdings stört ist die Tatsache das GL sich immer als unfehlbar hinstellt. Ich kann mich an kein Interview oder Aussage von ihm erinnern, in der auf die klaren Probleme seiner Filme einmal eingegangen ist, wie viele Filmemacher das im Übrigen tun (z.B. auch Abrams). Nur so wie hier, in dem er sich rechtfertigt. Im Übrigen ist es ein Kennzeichen einer Rechtfertigung, wenn dabei gleich ins andere Extrem andriftet, so wie hier (nicht kommerziell )
Aber gut, während einer Episode III Promotour würde das auch nicht erwarten. Aber mittlerweile sind 10 Jahre ins Land gegangen und ich würde mir auch mal wünschen, anstatt immer dadurch aufzufallen, dass er komische Äußerungen zu TFA macht (die alle immer nur mehr verwirren), auch mal kritische Zwischentöne zuzulassen, sofern es zum Thema gemacht wird.
"Und doch ist er es."
Nicht im Bezug auf sein Lebenswerk. Das ist unumstritten. Trotzdem sehe ich die PT filmisch äußerst kritisch und trotz seines beeindruckenden Lebenswerk, muss eine Kritik daran erlaubt sein. Das würde ja implizieren an der PT ist alles toll, nur die Menschen haben es nie verstanden. Und das mitnichten der Fall. Darauf bezog ich, dass er sich nicht immer als der missverstandene Filmemacher darstellen sollte, sondern auch einfach mal zugeben, dass ein paar Dinge Grütze waren. Oder von mir aus, auch einfach mal gar nix sagen.
"Aber auch diesbezüglich gibt es keine anderen Blockbuster-Filme, die ein vergleichbares künstlerisches Niveau der Verdichtung aufweisen."
Hmm, weiß ich nicht. Ich empfinde es ehrlich gesagt nicht mehr so, dass Star Wars das absolute Maß aller Dinge ist (aber die ST wird das hoffentlich wieder ändern). Aber selbst wenn ich dir zustimme, ist mein persönliches Empfinden eher dahingehend, dass ich dieses künstlerisches Niveau der PT jederzeit gegen eine bessere, glaubhaftere Erzählung eintauschen würde (du siehst, TFA könnte MEIN Film werden). Selbst wenn das künstlerische Niveau da ist. Die Kernpunkte eines Films, Story, Figuren. Da kann die PT längst nicht mehr mit Konkurrenzprodukten mithalten. Und meiner Meinung, ist das bei Weitem entscheidender. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig ist.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 19:31 Uhr)
@ Snakeshit
Ich seh das anders, die ST wird Star Wars nicht noch mehr in den Himmel bringen können. Ehrlich gesagt wäre ich froh, wenn sie das Niveau halten kann und nicht Star Wars runterzieht.
Was ist das Maß aller Dinge, das wird sich immerwieder ändern. Vielleicht ist es derzeit Mad Max 4 oder Terminator 5, es wird immer wieder Filme geben die die Meßlatte sehr hoch setzen werden. Star Wars hatte seinen Zinit erreicht so groß wie es mal war wird es sicher nicht wieder werden, zumal Abrams sich "nur" der alten Sachen bedient. Vielleicht wird das dann Episode VIII schaffen, vielleicht aber auch nicht, es gibt keinen Film der das Maß aller Dinge ist und bleibt.
Ob George Lucas etwas sagt oder nicht das kann ihm keiner Vorschreiben. Wenn er das so empfindet kann er das zum Ausdruck bringen, sein Verstand arbeitet anders als das bei der Mehrheit der Menschen der Fall ist. Er wollte die PT so wie er sie jetzt vor sich hat und er ist rundum mit sich und seinem Gesamtwerk zufrieden, auch dank der Special Edition. Wenn Fans und andere Menschen das nicht so sehen, dann müssen sie erstens die Filme nicht schauen und zweitens hat er nie abgestritten das die Filme sich anders verhalten werden als das normalerweise der Fall ist. In den Filmen steckt viel mehr als es zuerst den Anschein hat. Daher sieht man sich sie auch immer und immer wieder an, weil man nicht genug davon bekommen kann und immer weiter eintauchen will in die Geschichte, die Zusammenhänge verstehen will die teilweise nur von ihm angedeutet wurden. Star Wars ist für George Lucas meiner Meinung nach eine große Spielwiese, wo er sich frei entfallten konnte, es war sein Reich, er bestimmte die Regeln. Er hat niemandem gezwungen ihm in sein Reich zu folgen, aber wer es tut wird immer wieder staunen wie genial doch die PT ist in ihrer Abstraktion und Konsistenz.
Abrams versucht gerade George Lucas altes Meisterwerk zu kopieren und alle versuchen ihn zu verstehen, das ist schon schwer genug, aber Lucas hatte nicht vor sich in seine alten Fußstapfen zu begeben, sondern wenn ich das richtig verstanden hatte, wollte er wieder neue Wege gehen, seinen Geist wieiter vorantreiben. Das ist mutig und beeindruckend, Abrams geht den sicheren Weg, will in George seinen alten Fußstapfen waden, aber so groß wie George Lucas kann er nur werden, wenn er auch eigene Entwicklungen einführt. Seine Lensflares waren eine Eigenkreation aber ein Schuß nach Hinten, daher benutzt er Lucas seine Eigenkreationen.
Soll schlußendlich bedeuten das die ST nicht die OT übertreffen kann, das eine ist das Original, das andere die Kopie. Die PT ist ganz anders konzipiert, da traut sich keiner ran, weil George Lucas zuviel vorausgesetzt hat bei seinem Publikum. Stattdessen will man lieber wieder sich dem Publikum annähern und nimmt dabei auch Streichungen in kauf und Kürzungen damit das Publikum zufrieden ist, aber um diesen Punkt ging es Lucas nie, er mußte zufrieden sein, das war das einzigste was für ihn zählte.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 19:21 Uhr)
WARSLER
Geld hatte er mit der OT genug gemacht, darauf kam es ihm bei der PT nicht an, sondern seine Vision noch umzusetzen bevor er zu alt wurde, er sagte ja wenn nicht jetzt dann nie. "Ich entschied, dass wenn wir die Hintergrundgeschichte jetzt nicht machen, wir sie niemals machen werden." Der Zeitpunkt war da und er hatte wieder die Kraft und Geduld die Vorgeschichte noch auf die Große Leinwand zubringen wie er sich diese vorgestellt hatte. Und am Ende war er glücklich mit seinem Projekt, es war so wie er es haben wollte und mehr hat ihn nicht interessiert, wegen dem Geld hat er sich das Ganze ganz sicher nicht angetan, genausowenig wegen den Fans, meiner Meinung nach. Er wollte es für sich selbst.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 19:26 Uhr)
WARSLER
@WARSLER
"Ob George Lucas etwas sagt oder nicht das kann ihm keiner Vorschreiben. "
Hat doch auch keiner gesagt. Es ist wäre nur ein frommer Wunsch von mir, auch von ihm mal etwas anderes zu hören.
Zum Fandasein gehört es auch, sich teilweise kritisch mit einem Werk auseinander zu setzen, wenn man denn mag. Wenn du das nicht möchtest, gerne. Aber trotzdem darf es nicht verboten sein, etwas zu kritisieren, nur weil man sich als Fan bezeichnet.
Ich selber mag es nicht die PT Bash-Keule (weil man sich damit ja auch immer im Kreis dreht) rauszuholen. Ich bin da immer sehr zwiegespalten. Als gigantischer Filmfan nehme ich die PT und nehme sie auseinander. Weil da handwerklich teilweise so wenig stimmt. Als Star Wars Fan, der ich nun ja auch noch bin, nehme viele Dinge davon hin und gucke die Filme immer sehr gerne (oder versuche mich an hanebüchenen In-Universe Erklärungen). Grundsätzlich einmal pro Jahr. Und ich erinnere mich immer gerne an die Kinoerlebnisse mit Star Wars zurück. Dementsprechend bin ich da immer sehr shizophren veranlagt.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 19:27 Uhr)
@Warsler
Lensflear sind keine Abrams Erfindung, die gab es schon vorher, schau dir mal Transformers 1 an^^.
Und das Abrams nur kopiert bezweifel ich, oder kennst du schon die neue Trilogie? Und selbst wenn dann will nicht Abrams auf die Sichere Seite wechseln sondern Disney damit sie ihre 4 Millarden wieder reinkriegen.
Ich bin wie gesagt kein Abrams Fan aber der Weg der bissher beschritten wurde, finde ich zu den JETZIGEN Informationen richtig^^.
Zur PT ja Lucas hatte Mut und hatt viele Technische Sachen eingeführt wo man jetzt erst richtig die Früchte ernten kann aber ein Meisterwerk ist die PT auf kein Fall, aber auch kein so großer Reinfall wie sie immer dargestellt wird meiner Meinung nach^^.
Tedsolo
@Snakeshit
Zitat:
"Gesagt hat er es. Also kann man dies ja auch als Argumentationsgrundlage nehmen oder ist das neuerdings nicht mehr möglich?"
Natürlich kann man und kannst du das als Argumentationsgrundlage nehmen. Ich habe hier ja nur meine Sicht angeführt.
Zitat:
"Wenn Kennedy, Abrams oder Kasdan etwas sagen, wird das auf die Goldwaage gelegt, bei GL ist es immer Auslegungssache, je nach dem wie einem das ins Bild passt."
Bei denen ist es für mich ebenso eine Auslegungssache - siehe meine Ausführungen zum "Vanity Fair"-Artikel.
Zitat:
"Was mich allerdings stört ist die Tatsache das GL sich immer als unfehlbar hinstellt. Ich kann mich an kein Interview oder Aussage von ihm erinnern, in der auf die klaren Probleme seiner Filme einmal eingegangen ist, wie viele Filmemacher das im Übrigen tun (z.B. auch Abrams)."
Lucas ist jemand, der mit Kritik extrem schlecht umgehen kann. Da nimmt er dann auch gerne mal seinen Ball und verlässt beleidigt das Spielfeld. Und ja, auch die Kompetenz zur Selbstkritik ist bei ihm nur ungenügend ausgeprägt. Das ist eine menschliche Schwäche, die ich im Umgang mit Menschen schwierig finde. Bei einem Künstler ist sie mir allerdings ziemlich schnurz. Mal abgesehen davon, dass diesen Job ja andere für ihn erledigen - und zwar zahlreiche...
Zitat:
"Nicht im Bezug auf sein Lebenswerk. Das ist unumstritten. Trotzdem sehe ich die PT filmisch äußerst kritisch und trotz seines beeindruckenden Lebenswerk, muss eine Kritik daran erlaubt sein. Das würde ja implizieren an der PT ist alles toll, nur die Menschen haben es nie verstanden."
Ich bin unsicher, ob ich das richtig verstanden habe. Warum können Filme nicht elaborierte Kunstwerke sein, obwohl sie Schwächen in Aspekten der Umsetzung aufweisen?
Und es ist wahrlich nicht so, dass ich da keine Schwächen sehen würde...
Zitat:
"Die Kernpunkte eines Films, Story, Figuren. Da kann die PT längst nicht mehr mit Konkurrenzprodukten mithalten."
Auch hier weiß ich nicht, ob wir das gleiche meinen. Ich würde z.B. auch sagen, dass die Dialoge und das Schauspiel in der PT häufig suboptimal waren. Die Character-Arcs der Figuren funktionieren jedoch tadellos und sind für mich deutlich interessanter als viele Handlungsbögen in Konkurrenzprodukten.
Zitat:
"Hmm, weiß ich nicht. Ich empfinde es ehrlich gesagt nicht mehr so, dass Star Wars das absolute Maß aller Dinge ist"
Hier haben wir uns wohl auf jeden Fall missverstanden. Ich bezog mich darauf, dass "Star Wars" eine Blockbuster-Reihe ist, in der Lucas ein hohes Maß an künstlerischer Verdichtung realisiert hat: Neben der puren Narration und der Abbildung von "In Universe"-Wirklichkeit haben wir die häufig in Filmen anzutreffende Symbolik - zudem haben wir weitere Konnotationsebenen wie die Korrespondenz zum Monomythos und die Verzahnung der Filme auf allen Ebenen der Filmgestaltung; Handlung, Design, Musik, Geräusche, Bildkomposition, Montage etc.pp.
Und ich bitte das jetzt nicht falsch zu verstehen! Ich behaupte nicht, dass dies Aspekte sind, die man schätzen muss. Es ist wie bei Lyrik, die einen entweder anspricht oder nicht. Doch wenn es einen anspricht, ergibt sich daraus ein Mehrwert, der mich einige hölzerne Darstellungen und Dialoge mit Milde betrachten lässt.
Zitat:
"Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig ist."
100%ige Zustimmung von meiner Seite!
Darth Jorge
@Xando
Ja klar, damals hat er das getan und war auch ganz gut so. (Regie abgeben).
Aber die Voraussetzungen waren ganz andere. Die Trilogie war am laufen und es wurden Fortsetzungen gedreht. Die Erwartungen und das Risiko waren ganz anders und George Lucas war ein wenig gezwungen nach den Strapazen während der Dreharbeiten zum ersten Film etwas zurückzutreten. Bei der PT waren Kritik und Enteuschung vorprogrammiert und das wusste George Lucas am besten.
Für uns ist das alles natürlich Spekulation. Wenn ich mir vorstelle jemand anders hätte Episode 1 gedreht, dann sehe ich viel mediales Gehacke auf der armen Sau die auf dem Stuhl sass und alle hätten gerufen George Lucas solls wieder machen. Darum sag ich, George Lucas hats erfunden und er solls auch machen bzw. verantworten.
Grossmoff Nase
@Eulenspiegel
Ob "visionär" das richtige Wort ist will ich nicht beantworten. "Mutig" und "ungewöhnlich" trifft aber definitiv zu und zwar auf vielen Ebenen. Es ist ja schon geschrieben worden, dass in der PT nicht einfach die alten Namen, Geschichten und Dramatourgien in neuem Kleid erscheinen wie es wohl viele Studios gemacht hätten. Darüber hinaus gibt es aber viele Details die schnell übersehen werden.
1. Überhaupt die Vorschechichte zu erzählen ist immer riskant. Eine jede gute Geschichte braucht ihre Legende. Diese Legende lässt die Geschichte in einem grösseren Zusammenhang erscheinen. Solche Legenden werden aber üblicherweise nur angedeutet. Bsp.: in Episode 4 erzählt ObiWan von der alten Republik, den Jedi und Darth Vader bzw. Lukes Vater. Hier entsteht die Legende in unserem Kopf und in jedem Kopf sieht diese Legende etwas anders aus. Diese Geschichte detailliert zu erzählen ist nun riskant weil man etwas erzählen will was schon jeder ganz unterschiedlich in seinem Kopf hat. Überaschungen und Enteuschungen sind da vorprogrammiert. Ausserdem kann man im schlimmsten Fall die Legende der alten Geschichte zerstören und die Wirkung der alten Geschichte dauerhaft reduzieren.
2. Der Protagonist wird böse.
Es ist leicht für Obi Wan in Episode 4 Luke zu erzählen, dass Darth Vader mal ein guter war. Das in einer Geschichte zu erzählen ist aber ein ganz anderes Kaliber. Nicht ohne Grund gibt es kaum Filme bei denen der Protagonist am Ende "fällt". George Lucas hat immer wieder erwähnt wie wichtig es ihm war diese Wandlung zu erzählen. D.h die Hauptgeschichte PT is der Fall des Anakin Skywalker. Eine Geschichte die normalerweise in keinem Film erzählt wird und die auch kaum ein Studio absegenen würde. Ich nenne das Mutig und Riskant.
3. Die Erzähform der PT weicht massiv von der der OT ab.
Das fällt vielleicht nicht jedem auf. Die OT hatte die typischen Kasperle Theater Erzählform wie sie für Kinder sehr geeignet ist. D.h. der Zuschauer hat einen Wissensvorsprung vor dem Protagonisten in der Geschichte. Die Geschichte wird von den Bösen vorangetrieben und die Guten stolpern ahnungslos durch die Abenteuer. Im Grunde wie Rotkäpchen und der böse Wolf. Diese Erzählform hatte die OT so leicht zugänglich und unterhaltend gemacht. In den PT ist nun alles anders. Weder kennen wir die Bösen noch kennen wir ihre Absichten. Alles ist verworrener und die Erzählform ähnelt eher einem Krimi. Die ganzen Zusammenhänge sind dabei so verworren und kaum aufgelöst, dass nur wenige Zuschauer tatsächlich alles verstanden haben dürften. Das ist sehr untypisch verglichen mit der OT und sorgt natürlich für einige Befremdlichkeit im Kinosessel.
Das sind nur mal die drei Hauptabweichungen von der "Norm" die die PT für micht mutig und ungewöhnlich bzw. riskant gemacht hat.
Grossmoff Nase
@Darth Jorge
"Ich bin unsicher, ob ich das richtig verstanden habe. Warum können Filme nicht elaborierte Kunstwerke sein, obwohl sie Schwächen in Aspekten der Umsetzung aufweisen?"
Können sie mit Sicherheit. Aber wenn du damit die PT meinst... Hmm, ich sehe das tatsächlich anders, aber mich interessiert der Designaspekt auch eher sekundär. Aber okay, ich würde mich mit dir drauf einigen, dass die PT natürlich wie auch die OT in diesem Aspekt immer noch ein außergewöhnliches Stück Film bildet. Die Faszination daran teile ich ja auch, trotz der erwähnten inhaltlichen Schwächen.
Was aber Raumschiffe und so angeht, sehe ich auch hier die OT vorne. Eben weil diese Schiffe dort einen "Charakter" bekamen. Im Gegensatz zur PT wo Amidala in jeder Episode ein anderes Schiff hatte, welche dann auch nicht mal einen Namen verdienten. Wie jeder andere Mensch baue ich halte gerne eine persönliche Beziehung zu leblosen Objekten auf ...
"Die Character-Arcs der Figuren funktionieren jedoch tadellos und sind für mich deutlich interessanter als viele Handlungsbögen in Konkurrenzprodukten."
Oh, als SW Fan finde ich die auch alle interessant. Trotzdem seh ich da zu viele Schwächen in der Figurenkonstellation. Allein das kein Charakter als Identifikationsfigur taugt mit dem ich wirklich mitfiebern kann. Während wir in der OT da gleich drei an der Zahl hatten.
"Doch wenn es einen anspricht, ergibt sich daraus ein Mehrwert, der mich einige hölzerne Darstellungen und Dialoge mit Milde betrachten lässt."
Das ist auch bei mir nicht anders. Siehe weiter oben. Das meine ich mit dem Zwiespalt, es als Filmfan so oder direkt als SW-Fan es so zu sehen. Aus dem Blickwinkel, dass die PT als reines Blockbusterspektakel, immer noch mehr zu bieten hat, als viele vergleichbare Produktion. Da geh ich definitiv mit. Das ist ja manchmal was es noch schmerzlicher macht. Diese Dinge sind alle da. Aber wie sie in der Trilogie zusammengebracht wurden, dass ist das was nicht funktioniert.
Ich gehe sogar soweit und sage, dass die Filme (I, II, III) für sich alleine ganz wunderbar funktionieren. Aber im Gesamtkontext der großen Saga halt nicht. Ich hab die Erfahrung gemacht, Episode I bis VI durchzugucken nicht funktioniert, für jemanden der die Filme noch nicht kennt (hatte da ne Testperson). Dagegen erst die OT und dann die PT, funktioniert viel besser. Wir hatten das hier mal in einer Diskussion, dass die OT immer den Kern der Saga darstellt und PT eher nur eine zusätzliche Funktion hat.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 19:59 Uhr)
Auch wenn ich die Original-Trilogie wesentlich besser finde, als die Prequels muss ich doch zugeben, dass dies sicherlich auch am verklärten Blick meiner Kindheit liegt.
Von daher gestehe ich George Lucas schon zu, dass die Prequels sicher anders waren, als man erwartet hätte und er eine andere Geschichte erzählen wollte. Ich nehme es ihm ab, wenn er sagt, es geht um die Wandlung einer Demokratie zur Diktatur und der Wandlung eines guten Menschen zum Bösen. Das hat er in einigen Punkten etwas zäh und dialoglastig umgesetzt, aber keinesfalls schlecht.
Die Erwartungshaltung nach der Original-Trilogie war einfach viel zu hoch und ging vielleicht in eine falsche Richtung.
Wenn ich heute Episode 4 das erste Mal sehen würde, würde ich diesen wahrscheinlich gähnend langweilig finden. Der Film war, so wie seinerzeit Episode 1, vor allem aus technischer Sicht ein Meilenstein. Die Dialoge sind objektiv betrachtet sehr, sehr hölzern und Spannung kommt doch wenn man ehrlich ist erst nach Tattooine auf...
Sicherlich nerven mich auch Jar Jar Binks und Klein-Anakin in Episode 1, aber das sagte die Generation über mir auch über die Ewoks in Episode 3.
Was meines Erachtens wirklich in der Prequel-Trilogie fehlt, sind positive Helden mit denen ich mich identifizieren kann. In meiner Kindheit wollte die eine Hälfte Luke und die andere Han sein. Das waren fehlerbehaftete Figuren, die sich zum Guten wandelten.
Die Mädels wollten alle Leia sein.
Diese Möglichkeit war in den Prequels so nicht gegeben, da alle Protagonisten eine Wandlung zum Schlechten vollzogen.
Wer wollte schon ein quengeliges Kleinkind oder ein nerviger Teenager-Padawan-Ani sein. Padme war in Episode 1 noch Vorbild-Funktion, vollzog aber bis zu Episode 3 die Wandlung zur weinerlichen Schwangeren und war sehr, sehr schwach. Da half es auch nicht, dass Portman im Vergleich zu Christensen wesentlich mehr Talent hat.
Einziger Lichtblick bei den Protagonisten der Prequels war Obi-Wan. Fairerweise muss man aber zugestehen, dass das Drehbuch es Ewan McGregor doch leichter gemacht hat, als Portman oder Christensen...
Von daher sehe ich rückblickend die Gefahr, dass die Erwartungen an die Sequels bei vielen wieder zu hoch bwz. eine falsche sein wird.
Der Look und die alten Protagonisten, den die Teaser uns zeigen, weckt auch bei mir nostalgische Gefühle. Ich hoffe aber inständig, dass diese nicht durch eine Nonstop-Bumm-Bumm-Action-Show ohne wirklich gute Handlung zerstört werden. Auch wenn ich den praktischen Look echter Kullissen wirklich vermisst habe, hilft das doch alles nichts, wenn die Story dünn ist.
Ich denke mit Schrecken an Star Trek Into Darkness, der zwar bei den Kritikern und der Masse an jüngeren Zuschauern gut ankam, aber inhaltlich überhaupt nichts mehr mit der positiven Botschaft von Star Trek zu tun hatte. Ohne Kirk, Spock und Enterprise hätte das auch ein Transformers sein können
Daher empfinden ihn die meisten "Trekkern" auch als den Grabstein des Star-Trek-Franchise!
Jadesfire779
@ Snakeshit
OK nur ein Wunsch, ja wünschen darf man sich ja so alles
Ich habe mich äußerst kritisch mit der PT auseinandergesetzt, doch das Ergebnis war das ich sie zwar kritisieren könnte, ich aber damit dem Macher unrecht tue. Man muss nur sehr viel nachdenken über alles und dann ergibt es auch Sinn. Der erste Blick reicht da nicht aus.
Shizophren bin ich nicht veranlagt, bei mir ist es entweder so oder so aber nie mal so mal so, vereinfacht ausgedrückt.
@ Tedsolo
Ich kenne die neue Trilogie nicht, zumal Abrams eh nur erstmal Episode VII macht, das heißt ja nicht das die Trilogie komplett eine Kopie wird. Da andere Filmemacher mit dabei sind werden die sicher ihre eigenen Wege gehen wollen. Abrams wollte halt den Weg von Lucas gehen, daher wird vieles von ihm kopiert werden, aber das ist nicht schlimm, besser als wenn er es in den Sand setzt.
Ich finde auch das sein Weg nicht falsch ist für ihn sicher richtiger als sich neu auszuprobieren, ganz Deiner Meinung.
Jeder sieht das Anders und das ist auch nicht verkehrt, die PT regt halt sehr zum nachdenken an und dabei möchte ich es auch belassen.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 21:19 Uhr)
WARSLER
"Ich denke mit Schrecken an Star Trek Into Darkness, der zwar bei den Kritikern und der Masse an jüngeren Zuschauern gut ankam, aber inhaltlich überhaupt nichts mehr mit der positiven Botschaft von Star Trek zu tun hatte. Ohne Kirk, Spock und Enterprise hätte das auch ein Transformers sein können *zwinker*
Daher empfinden ihn die meisten "Trekkern" auch als den Grabstein des Star-Trek-Franchise!"
@Jadesfire779
Wohl war^^.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 20:14 Uhr)
Tedsolo
Zehn Jahre Episode III... das sind sieben Jahre - 2005 bis 2012 - scheinbare Gewissheit, dass es das für Star Wars im Kino war und dass uns nur die vage Hoffnung auf eine Realserie bleibt (und The Clone Wars).
Nun, die Realserie lässt weiter auf sich warten. Aber jetzt, zehn Jahre nach Episode III, klingen diese auch auf SWUnion mantrahaft wiederholten Sätze "Die Saga ist abgeschlossen. Ja, wirklich, da kommt nichts mehr." wie aus einer weit, weit entfernten Vergangenheit.
(zuletzt geändert am 19.05.2015 um 22:13 Uhr)
Tobi-Wan
Schön, das Interview nochmal zu lesen! Sehr interessant, was Lucas zu sagen hat über das Geschichtenerzählen und die "Heiligen Kühe". Ein ohne Frage sehr intelligenter Mann, der das Kino technisch revolutioniert hat und uns den Star Wars Mythos beschert hat. in der Tat scheint er auch mit mit einer großen aufklärerischen Ambition an die Prequels gegangen zu sein.
Mich persönlich tröstet das nicht über den für mich eher misslungenen Film hinweg, aber gut nochmal das Gefühl aufkommen zu lassen, was vielleicht drin gewesen wäre. Nachdem es früher noch aufgrund der Düsternis meine favorisierte Prequel Episode war, bin ich auch mittlerweile der Ansicht, dass EPI fast noch am besten gealtert ist. Aber egal.
Was ich mich nur frage ist: Welches sind jetzt die persönlichen Filmprojekte, die George für sich verwirklicht hat, seit er sich nicht mehr mit Star Wars beschäftigt? Ernst gemeinte Frage, hat da einer Paar Tipps?
Pir Panos
Also Episode III ist ganz klar der beste Teil der PT. Er funktioniert aber auch nur so gut, weil die Handlung in Episode I und II sehr gut aufgebaut wurde.
Insgesamt muss man auch die Episode I bis VI als einen einzigen Film betrachten. Immer werden die Teile gegeneinander ausgespielt. Im Grunde wird eine epische Sage um einen Vater und seinen Sohn erzählt. Nicht alles ist perfekt, aber die Story hat immer gepasst.
George Lucas hat eine geniale Geschichte erzählt und sich viele tolle Welten und Figuren ausgedacht. Fünf dieser sechs Filme hat er auch privat finanziert. Wer würde sonst 350 Millionen seines Privatvermögens einsetzen um drei Filme zu drehen? Er hätte leicht Filmfirmen für Episode I bis III finden können, aber Lucas wollte unabhängig bleiben und seine eigene Version erzählen.
Die größte Frage ist nun, ob die Sequel-Trilogie an die bisherige Story qualitativ anknüpfen kann. Und das wissen wir alle erst 2019, wenn wir Episode IX gesehen haben. Für mich ist die spannenste Frage, ob man die Intensität des Vater-Sohn-Duells in Episode VI nochmal steigern kann. Ich glaube, dass Lucas deshalb die Sequels nie verfilmen wollte. Er baut in bis zum letzten Duell in fünfeinhalb Filmen Vader auf und in zweieinhalb Filmen Luke. Guter Vater gegen böser Sohn.
Ich halte es nicht für unmöglich, dass wir tolle Sequels sehen werden. Aber das Finale der OT zu toppen, ist fast unmöglich. Bin gespannt, was uns Disney in den nächsten drei Episoden alles präsentieren wird ... Bis jetzt sieht ja Episode VII sehr gut aus!!!
Pepe Nietnagel
Wie George Lucas die PT aufgezogen hat finde ich ja gar nicht mal verkehrt. Mir hätte es vermutlich auch nicht gefallen, wenn wir ab Episode 2 schon Darth Vader in Aktion gesehen hätten. Auch zu zeigen wie ein junger Anakin Skywalker gelebt hat und was für ein guter Mensch er war, auch die Idee war eigentlich toll (geniales Teaser Poster).
Nein es sind eher andere Dinge, die vermutlich schon oft genug gesagt wurden. Beispielsweise die Bösewichtsproblematik. Maul - tot, Dooku - tot, Grievous - tot. Alle drei sind schnell aufgetaucht und schnell wieder verschwunden. Dabei war Darth Maul doch ein ziemlich gut durchdachter Charakter. Was wäre das großartig gewesen, wenn er in Episode 1 Anakins Ersatzvater getötet hätte und Anakin in Episode 3 dann die Rache in vollem Zorn ausgeübt hat.
Nur ein kleines beispiel
Ich hatte mir die PT auch immer etwas wie die OT vorgestellt vom Ablauf, bloß dass Anakin irgendwann an ein Punkt wo Luke immer widerstehen konnte, er eben nicht widerstanden hätte...
Hach ja, wie einige schon sagten, über die PT kann jeder von uns vermutlich diverse Arbeiten schreiben.
TiiN
Das muss ich den Prequels auch wirklich zugestehen und ehrlich gesagt DAS mag ich auch an Episode I bis III - auch wenn sie in ihrer primären Form als Unterhaltungsfilm (meiner Meinung nach) nicht gut funktionieren, so ist doch alles was diese drei Filme umgibt unheimlich interessant:
Unter welchen kreativen Umständen wurden sie gemacht? (Ich liebe das Bonusmaterial der DVDs!) Was sagen die Filme über George Lucas als Regisseur und Mensch aus? Wie sind die Prequels filmhistorisch zu bewerten? Welche Einflüsse hatten diese Filme auf das Fandom? Wie reflektiert das Fandom diese Filme? Filmanalysen der Prequels (z.B. die RLM Reviews oder die von Armchair Directors) Unterschiedliche Perspektiven (Pro-PT, PT-Hater, All-Saga, der 08/15 Kinozuschauer, Meta-Ebene etc.) erlauben unterschiedliche Meinungen.
Das Drumherum machts
(zuletzt geändert am 20.05.2015 um 10:10 Uhr)
Haarspalter
Hallo Leute:
habe hier auf dieser Seite ein sehr sehr cooles Star Wars Gif von " Eine neue Hoffung" gefunden. http://your-foto.de/star-wars-poster/ müsst ihr euch unbedingt mal ansehen. Das Gif dauert so ca. eine Minute. Top
mallkopy
WARSLER
McSpain
Tedsolo
@McSpaon:
Herrlich, deine sarkastischen Kommentare. danke dafür. Schon abstrus, auf was für Leute man hier trifft,
@PT:
Man kann von den Filmen natürlich halten, was man will. Episode III aber als stilistische Brücke zur OT anzusehen fand ich schon immer amüsant. Weil man am Ende kurz Vader und die Tantive IV sieht? Ist klar.
mcquarrie
Hm tatsächlich, laut Wikipedia letzte Regiearbeit EPIII, letzte Produzententätigkeit Red Tails. Letztes Drehbuch Strange Magic. Auf letzteren bin ich mal gespannt.
Irgendwie wünsche ich dem Mann, dass er noch einen richtig anspruchsvollen Kracher raushaut und nicht mir EPIII oder Redtails als letzter Kerbe im Holz in Rente geht.
Pir Panos
WARSLER
Im Bezug auf die PT gibt es immer wieder 2 Fragen die mir zurzeit in den Kopf kommen.
Die erste wäre ob es nicht besser gewesen wäre wenn Lucas sich gegen die Umsetzung entschieden hätte. Besonders im Bezug auf die Technik. Als er Jabba (aus Episdoe 4) ansprach wurde mir ganz übel. Das ist für mich das Paradebeispiel einer schlechten CGI Figur. Real fühlte sich da garnichts an. Heute sehen wir die Episode 7 Trailer in einer ganz anderen Qualität. Und da fragt man sich; was wäre wenn Disney statt der ST jetzt die PT machen würde? Mit all ihren Möglichkeiten, Engagement, Detailliebe und Leidenschaft die sie nun in die ST stecken? Was würde dabei rauskommen?
Die zweite wäre aber auch das Gegenstück. Was wäre Star Wars heute ohne die PT? Es gäbe immernoch nur die 80iger Jahre Filme. Es gäbe keine TCW oder CW Serie, kein neues Merchandise, das EU hätte sich nicht in diese Zeit fortentwickelt. Wie wäre der Wert der Marke gewesen und hätte Disney überhaupt noch Interesse gehabt? Wäre Star Wars nach über 30 Jahren Pause überhaupt noch von öffentlichen Interesse gewesen?
OvO
McSpain
Seite 1 2 3
« vorherige Seite nächste Seite »
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare