Update:
7DaysinDubai.com scheint den Gerüchten den Rücken zu stärken:
Ein Team der Vorproduktion, welches sich seit Februar in der Vereinigten Arabischen Emirate aufhält, hat seine Suche auf zwei einander nahe Wüstenörtlichkeiten eingeschränkt, welche sich in der westlichen Region befinden. Beide wurden mit Leitkegeln markiert, damit der Rest der Crew die Stellen leicht finden kann. Angenommen wird, dass der Manager der Drehorte diese aufgrund ihrer dramatischen, hohen Sanddünen ausgekundschaftet hat.
Die Eingänge zu beiden Orten wurden von Sicherheitsmännern abgeschottet und die Gegend wird von Einzäunungsmaterial geschützt. Die Crew hat breite Maßnahmen ergriffen, um die Produktion geheim zu halten.
Das gesamte Produktionsteam und sogar das Personal in den Hotels, wo sich Besetzung und Crew aufhalten werden, wurden darum gebeten, Vertraulichkeitsdokumente zu unterzeichnen, um die Storyline nicht bekannt zu geben, wie eine de Produktion nahe Quelle meinte. Diese Woche wurde außerdem beobachtet, wie die Crew einen Set-Workshop von der Öffentlichkeit weg und ins umzäunte Gebiet hineinverlegte, damit es keiner sehen konnte.
Einige große Transporter wurden ebenfalls dabei beobachtet, wie sie das Set verlegten, von dem angenommen wird, dass es ein Raumfahrzeug beinhaltet, welches auf dem exotischen Planeten landen wird, welcher in der westlichen Region aufgebaut wird.
Die Crew hatte einige große weiße Taschen verrosteter und verbogener Metallteile, welche in der Wüste verstreut werden, um möglicherweise einen Raumschiffcrash oder vielleicht eine postapokalyptische Zivilisation darzustellen. Zugleich wurde in Erfahrung gebracht, dass LucasFilm Unterkünfte in der Nähe des Sets in Voraussicht auf die volle Produktion gebucht hat.
Und jeden Morgen kommen zwei Polizeiautos an den Unterkünften der Crew an, welche bereits vor Ort sind und eskortieren sie zum Drehort, um sicherzugehen, dass sie nicht von dem Medien oder neugierigen Mitgliedern der Öffentlichkeit verfolgt werden, wobei sie im Notfall Ablenkungsmaßnahmen ergreifen.
Das gesamte Projekt wird von einem Unternehmen der Regierung, TDIC, überwacht. [...]
Wenn korrekt, scheinen sie dort wohl ganz schöne schwere Geschütze aufzufahren. Danke an Anakin 68 für den Hinweis.
Originalnews, 10.5.2014 (21.47 Uhr):
The National berichtet Neues über das Set in Abu Dhabi:
Es scheint voranzugehen, am Set von Star Wars in der Wüste von Abu Dhabi – man erwartet, dass die Aufnahmen am Dienstag beginnen und mindestens bis zum Ende des Monat dauern werden.
Neugierige Tagesausflügler werden wahrscheinlich enttäuscht sein, da unsere Quellen berichten, dass Polizei und Armee alle Fahrzeuge in der Gegend prüfen und sichergehen, dass jeder, der nicht vor Ort sein sollte, rasch seinen Weg geht.
Unsere Quellen berichten überdies, dass sich die Sets ihrer Vervollständigung annähern, eine "ganze Welt" sei an einem andersweltlich wirkenden Salzsee errichtet worden, ein "shuttleähnliches" Raumfahrzeug, ein gewaltiger Turm, ebenso ein "großer Markt, der aussieht, als wäre er jahrhundertealt", etwas, von dem die Crew dem Bericht nach als "Alien-Haus" spricht und zwischen 10 und 15 "wirklich schnellen Buggies", welche von Jet-Motoren angetrieben werden (möglicherweise Landspeeder von tatooinischem Ruf aus den vorangegangenen Filmen?)
Uns wurde ebenfalls berichtet, dass zwei Lastwagen mit Sprengstoffen unter hohem Sicherheitsaufgebot an einen der Orte gebracht worden sind, und dass ein Explosionskrater erschaffen wurde. Es scheint also so, als ob die Handlung in Abi Dhabi eine großen Schlacht oder einen Raumschiffabsturz darstellen könnte.
Wir haben außerdem erfahren, dass eine Gruppe Techniker aus dem Vereinigten Königreich und Los Angeles momentan vorort sind und letzte Hand anlegen, ehe die Aufnahmen beginnen und, dass einige, nicht genannte Besetzungsmitglieder bereits hier sind und bereits auf den Dünen geübt haben, wie man die Transportmittel fährt, welche sie nutzen werden, wenn die Aufnahmen beginnen.
Da die Crew bereits hier ist (eine Quelle erzählte uns, sie hätten am Dienstag bereits in ein Hotel in Abu Dhabi eingecheckt) und die Hauptaufnahmen erwarteterweise bis mindestens zum Monatsende andauern werden (fast drei Wochen – und möglicherweise länger, was von Hindernissen wie Sandstürmen abhängt, die die Aufnahmen verzögern könnten), sieht es definitiv so aus, als wäre Abu Dhabi eine wesentliche Rolle im neuen Film eingeräumt. [...]
Vielen Dank an Anakin 68 für den Hinweis.
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@Venamis
Finde ich auch Manche Dinge wie diese Krater KANN (vielmehr sollte) man nicht am Computer designen. Man muss doch auch mal an die Fans denken! Wenn sie keine 1:1 Modelle mehr bauen, wie sollen wir unseren Bedarf an Imperialen Läufern, Blockadebrechern und Speedern decken? So ein Supersternzerstörer würde sich super in meinem Garten machen!
(zuletzt geändert am 13.05.2014 um 18:33 Uhr)
Sturmtrupp 1138
@Pevra:
Ich habe irgendwo den Eindruck, dass bei manchen Lucas-Kritikern ein großes Missverständnis vorliegt was seine Rolle als "Revolutionär" anbelangt: Lucas ist damals ausgezogen, um das alte verkrustete Hollywood-System zu reformieren, nicht um den US-amerikanischen Kapitalismus abzuschaffen. Er wollte anstelle der alten, langweiligen Hollywoodschinken einfach nur ein abenteuerliches Effektkino kreieren und das ist ihm auch gelungen. Lucas musste sich zu diesem Zweck sehr wohl im Klaren werden, dass so etwas ohne Geld nicht zu bewerkstelligen ist. Nachdem seine erste Produktionsfirma American Zoetrope (der auch Brian De Palma und Francis-Ford Coppola angehörten) nach dem grandiosen Flop seines Filmdebuts THX 1138 den Bach runterging und er daraufhin alle Rechte für diesem Film an Warner verloren hatte, schwor sich Lucas, diesen Fehler kein zweites Mal zu machen und setzte stattdessen auf finanzielle Unabhängigkeit von den großen Studios. Das war die Geburtsstunde seines Merchandisings, womit er seine Kreativwerkstätten LucasFilm, LucasArts, ILM, Skywalker Sound, etc. überhaupt erst finanzieren konnte. Hätte er das nicht gemacht, wäre er zu einer Marionette von den großen Hollywoodstudios geworden und hätte niemals das erschaffen können, was wir heute unter Star Wars kennen. Kurzum: Das von vielen so gehasste und verteufelte Merchandising diente der Sicherung seiner finanziellen und schöpferischen Unabhängigkeit und hat die Star Wars-Saga überhaupt erst möglich gemacht.
Bezüglich der von dir angesprochenen "Demokratie" lässt sich folgendes sagen: Ein demokratisches Mitspracherecht, wie ein Film auszusehen hat, ist prinzipiell in dieser Branche gar nicht vorgesehen. Der Konsument hat grundsätzlich nur das Recht, sich ein Urteil über das Endergebnis zu bilden, einen Rechtsanspruch oder gar eine Einflussnahme auf eine künstlerisches Werk hat der Konsument hingegen gar keinen. Eine "Demokratie" in dieser Branche würde zudem auch voraussetzen, dass es einen Konsens unter den Konsumenten gibt, die eine klare Vorstellung davon haben, wie ein Film auszusehen hat. Doch diesen Konsens gibt es unter dem Fandom einfach nicht, da jeder Fan eine andere Vorstellung davon hat, wie ein Star Wars-Film aussehen sollte. Folglich scheitert die Forderung nach Demokratie bereits schon an der Unterschiedlichkeit der Vorstellungen unter dem Fandom.
Wenn es etwas gibt, das man Lucas vorwerfen könnte, dann ist es wohl der Umstand, dass es ihm über all die Jahrzehnte seines kreativen Schaffens nicht gelungen ist, es allen seiner Fans recht zu machen. Doch das ist eine Kunst, die bekanntlich niemand kann.
(zuletzt geändert am 13.05.2014 um 21:05 Uhr)
DerAlteBen
@Darth Pevra
Zitat:
"Also wenn ein Stephen Spielberg einem eine Kritik zu einer frühen Filmversion gibt, ist das für mich definitiv Unterstützung beim Editieren!"
Wenn das wirklich deine Auslegung ist, weiß ich nicht, wie ich zukünftige Aussagen von dir noch ernst nehmen soll...
( . . . mal abgesehen davon, dass du auch davon sprachst, dass Lucas seinen Film ohne Spielberg gar nicht ins Kino bekommen hätte.)
Da ich deine Aussagen aber zukünftig weiterhin ernst nehmen möchte, lass ich es jetzt hier einfach gut sein und vergesse das...
Zitat:
"Man kann sich wohl kaum über die Studios stellen, wenn man von ihnen Millionen für den eigenen Film gesponsort bekommt."
Was heißt hier eigentlich "gesponsert"? Das war ein Geschäft. Der Fox gehört heute immer noch ein großer Teil von "Star Wars".
Die "Revolution" des George Lucas war auch nicht, dass er das Studiosystem reformiert hätte. Hat er ja auch wahrlich nicht. Aber er hat das Filmemachen revolutioniert. Und das konnte er natürlich erst nach dem Erfolg von "Star Wars". Aber DAS hat ihm die Fox nicht ermöglicht. Die haben ihm nur die Realisierung seines Filmes ermöglicht. Hätten die geahnt, was dabei rum kommen würde, hätten die ihm den Kuchen nicht in so großen Teilen überlassen. Wenn sie gewusst hätten, was die Fortsetzungs-Rechte und die Rechte am Merchandise nach "Star Wars" wirklich bedeuteten, hätten sie ihm die nicht überlassen - und dann hätte er sich auch nie in dieser Art selbstständig machen können.
Wenn ich deine "Force & Fire"-Argumentation bzgl. Spielberg bedenke, erwarte ich hier nun, dass du sagst: Die Fox hat ihm aber das Geld für seinen Film gegeben und die Fortsetzungsrechte überlassen. Deshalb sind sie DOCH für seinen Erfolg verantwortlich und deshalb darf er sich nicht über sie stellen.
Das würde aber auch bedeuten, dass man sich nicht gegen seine Eltern stellen darf, weil sie einen gezeugt und zur Schule geschickt haben. Auch dürfte Luke die verkrusteten Strukturen der Jedi nicht revolutionieren, weil sie ihm ja erstmal die Wege der Macht gezeigt haben...
Dein Anspruch an einen Revolutionär ist immens hoch. Es gibt (ganz wenige) Bereiche, in denen ich dir da folgen würde. Aber solch integre Musterbeispiele kann es in einer Industrie nicht geben - das liegt in der Natur der Sache. Da kann es nur das "höchst-mögliche" Maß an Ehre und Aufrichtigkeit geben. Und "höchst-mögliche" heißt hier nicht "best-denkbare"!
Hast du dich eigentlich schon gefragt, wo dein Idol Kevin Smith ohne "Star Wars" (ergo ohne Lucas) wäre?
Dieser Mann, den ich übrigens auch sehr schätze, ist ja nun mal extrem von "Star Wars" geprägt worden - und nicht nur bzgl. des Filmemachens...
Darth Jorge
"Was heißt hier eigentlich "gesponsert"? Das war ein Geschäft. Der Fox gehört heute immer noch ein großer Teil von "Star Wars"."
Das ist mir schon klar. Schlechte Wortwahl meinerseits.
Ich habe ja nichts dagegen, wenn man von einem großen Studio Geld annimmt, um ein Filmprojekt zu realisieren. Nein, das ist ganz normal. Aber man wird dadurch gleichzeitig ein Teil von Hollywood, ein Teil des "Systems". Und ohne Fox, diese Menschen, die ihm ja doch irgendwo eine Chance gegeben haben, hätte er seinen Traum nunmal niemals realisieren können, zumindest nicht in der Form. Die Alternative wäre gewesen, einen Garagenfilm zu machen oder ins Ausland zu gehen.
"Das würde aber auch bedeuten, dass man sich nicht gegen seine Eltern stellen darf, weil sie einen gezeugt und zur Schule geschickt haben. Auch dürfte Luke die verkrusteten Strukturen der Jedi nicht revolutionieren, weil sie ihm ja erstmal die Wege der Macht gezeigt haben..."
Nein, ich kann einen anderen Weg gehen als meine Eltern, aber ein bisschen Dankbarkeit und Respekt ihnen gegenüber ist doch nicht zu viel verlangt, oder? Ich glaube auch nicht, dass Luke später anfangen wird, gegen Yoda zu wettern.
"Dein Anspruch an einen Revolutionär ist immens hoch. Es gibt (ganz wenige) Bereiche, in denen ich dir da folgen würde. Aber solch integre Musterbeispiele kann es in einer Industrie nicht geben - das liegt in der Natur der Sache. Da kann es nur das "höchst-mögliche" Maß an Ehre und Aufrichtigkeit geben. Und "höchst-mögliche" heißt hier nicht "best-denkbare"!"
Ich glaube, du verstehst mich völlig falsch. Ich habe absolut kein Problem damit, wenn einer Geld vom großen Studio annimmt. Aber die Hand zu beißen, die mich füttert, ist für mich eher unverständlich.
"( . . . mal abgesehen davon, dass du auch davon sprachst, dass Lucas seinen Film ohne Spielberg gar nicht ins Kino bekommen hätte.)"
Wie bitte? Das war mein Satz:
"Ohne das Studio und seinen Freund Spielberg wäre der Film nie in die Kinos gekommen."
Ist doch auch so verständlich, dass die Studios den Löwenanteil beigetragen haben. Muss ich das extra buchstabieren?
(zuletzt geändert am 14.05.2014 um 07:38 Uhr)
@Darth Pevra
Zitat:
"Aber man wird dadurch gleichzeitig ein Teil von Hollywood, ein Teil des "Systems"."
Völlig richtig. Als Lucas diesen Beruf ergriff, wollte er ja auch ins System. Es hat ihn auch erst richtig verändert, als dieses System seine Werke verstümmelte und seine künstlerische Kontrolle beschnitt. Und da kann man so ein System schon hassen lernen.
Zitat:
"Und ohne Fox, diese Menschen, die ihm ja doch irgendwo eine Chance gegeben haben, hätte er seinen Traum nunmal niemals realisieren können, zumindest nicht in der Form."
Ja, aber nochmal: Sie haben ihm ja nur "geholfen", einen Film zu realisieren, mit dem sie selbst Geld verdienen wollten. Sie haben nicht gesagt: Hey, du willst dein eigener Herr werden und ein Filmimperium aufbauen? Supi, wir finanzieren das. Und wenn ihnen klar gewesen wäre, was ihnen an Kohle dadurch durch die Lappen gehen würde, wenn sie die Fortsetzungsrechte und die für Merchandise abgeben, hätten sie das nicht getan. Sie hätten sich die Kohle selbst eingesteckt und hätten einen "Star Wars II" in Auftrag gegeben. Vielleicht hätten sie Lucas gefragt, ob er auch diesen Film für ein Regisseurs-Gehalt übernehmen wolle. Aber wären sie über den Inhalt anderer Meinung gewesen, hätten sie diese Aufgabe auch jemand anderem übergeben.
Zitat:
"Die Alternative wäre gewesen, einen Garagenfilm zu machen oder ins Ausland zu gehen."
Aber beide Varianten hätten ihm nicht ermöglicht, seine Vision "Star Wars" umzusetzen. Genau deshalb blieb ihm gar nichts anderes übrig, als das System auszunutzen...
Zitat:
"Nein, ich kann einen anderen Weg gehen als meine Eltern, aber ein bisschen Dankbarkeit und Respekt ihnen gegenüber ist doch nicht zu viel verlangt, oder?"
Kommt darauf an: Manches Kind hat einen Papa, der es gezeugt hat und es auf die Schule schickt; der es aber auch abends in seinem Zimmer besucht. Und Lucas hat bzgl. seiner ersten zwei Filme gern das Beispiel gebracht, dass man seinem Kind einen Finger abgeschnitten habe...
Und wenn wir an Revoluzzer denken: Nehmen wir mal nicht Luke. Nehmen wir mal seine Freund Biggs: Der lässt sich an der imperialen Akademie zum Piloten ausbilden, um sich dann mit ein paar Kumpels (und wohl mit Hilfe von imperialem Eigentum) in Richtung Rebellion abzusetzen. Die "Bösen" darf man ausnutzen ohne ihnen dankbar sein zu müssen...
Zitat:
"Aber die Hand zu beißen, die mich füttert, ist für mich eher unverständlich."
OK, aber das hat Lucas auch gar nicht getan. Schließlich hat er der Fox - nachdem er seine Selbständigkeit erlangt hatte - trotzdem immer wieder die Distributionsrechte für alle seine "Star Wars"-Filme überantwortet. Und das war für die immer ein riesiges Geschäft!
Aber vielleicht ist auch untergegangen, dass ich - im Gegensatz zu anderen hier - nie die Meinung vertreten habe, dass Lucas das Studiosystem zu Fall bringen oder es reformieren wollte. Er hat es nur nicht geschätzt und die Chance ergriffen, sich davon unabhängig zu machen. Sein Ziel war eigentlich nur das, was sich jeder Künstler wünscht und es in Hollywood kaum gibt: Absolute kreative Kontrolle. Die hat er erlangt und nebenbei noch das Filmemachen revolutioniert.
Zitat:
"Ist doch auch so verständlich, dass die Studios den Löwenanteil beigetragen haben. Muss ich das extra buchstabieren?"
Nun ja, egal wie es sich verteilt, so sagt der Satz doch ganz klar aus, dass er es weder "ohne das eine" noch "ohne den anderen" geschafft hätte...
Aber Hey, ich bin ja schon froh, dass der Spielberg-Aspekt in unserer Diskussion verblasst...
Nach dem Grabenkampf um Auslegungen, möchte ich aber nun mit etwas Konstruktivem schließen:
Denn trotz aller "One-Man"-Power ist es natürlich völlig richtig, dass kein Film - und erst recht kein Film wie "Star Wars" - nur von einer Person realisiert werden kann. Natürlich ist es so, dass hunderte Individuen darauf Einfluss nehmen. Und das fängt tatsächlich schon bei den Inspirationen im Vorfeld an. Dass Lucas aber das höchst-mögliche Maß an Einfluss realisiert hat, möchte ich an einem Beispiel illustrieren, dass mit einem Aspekt zusammenhängt, der hier schon kurz angeschnitten wurde: Die Filmmusik!
Die Filmmusik stellt selbst für die einflussreichsten Regisseure immer ein Risiko dar. Denn wer ist schon gleichzeitig Komponist und könnte den Score genau nach dem eigenen künstlerischen Konzept umsetzen, das man im Film verfolgt? Man muss sich da in die Hände eines anderen begeben, und da der Score in der Regel in nur wenigen Wochen und als eine der letzten Arbeitsschritte realisiert wird, bleibt einem oft gar nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren, was man geliefert bekommt. Und wie sehr die Filmmusik das endgültige Werk beeinflusst, muss ich ja wohl nicht erläutern. Ein Score kann einen Film völlig verändern.
Ein Tarantino gibt aus diesem Grund überhaupt keinen Score für seine Filme in Auftrag. Er nutzt vorhandene Musik und Songs, weil er nur so sicher sein kann, dass er am Ende mit der Filmmusik zufrieden ist; dass sie so zu seinen Bildern passt, wie er es sich wünscht. Andere Regisseure - wenn sie denn einen entsprechenden Rang haben - werden gern in "Making Ofs" bei den Aufnahmen des Score gezeigt, wie sie sich mit dem Komponisten verständigen. Doch welchen Einfluss können sie dann wirklich noch gelten machen? Wer könnte z.B. wirklich noch mal alles auf Null stellen und den Komponisten rausschmeißen? Ich will natürlich gar nicht unter den Tisch fallen lassen, dass es rühmliche Ausnahmen gibt, in denen Regisseur und Komponist perfekt harmonieren (Lynch/Badalamenti; Burton/Elfman etc.pp.), aber die Regel ist das wahrlich nicht.
Jetzt könnte man meinen, dass Lucas mit John Williams ja Glück hatte und er sich da nicht zu sorgen brauchte. Wir sind uns sicher einig, dass Williams ein Filmmusik-Gott ist, und auch Lucas war und ist ja nur des Lobes für ihn. In Interviews betont er immer wieder, dass der Soundtrack das einzige Element beim ersten "Star Wars" war, das seine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen hat.
Tatsächlich hat er aber auch da nichts dem Zufall überlassen. Nicht nur, dass er Williams genau erläutert hat, welche Musik er sich vorstellt, er hat den Film auch vorher mit speziell ausgewählter "temporary music" versehen, die Williams den richtigen Eindruck geben sollte. Zudem hat er ihn mit Klassik-Stücken auf Platte versorgt, die entsprechende Vorgaben machten. Hätte man das mit einem Ennio Morricone gemacht, hätte dieser den Regisseur geohrfeigt...
All das soll natürlich nicht die grandiose Leistung von Williams schmälern. Es soll nur aufzeigen, dass sich Lucas tatsächlich in jeden Aspekt seines Filmes in dem Maße eingebracht hat, das überhaupt nur möglich war...
Und in diesem Sinne nochmal: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, George!
Darth Jorge
"Ja, aber nochmal: Sie haben ihm ja nur "geholfen", einen Film zu realisieren, mit dem sie selbst Geld verdienen wollten. Sie haben nicht gesagt: Hey, du willst dein eigener Herr werden und ein Filmimperium aufbauen? Supi, wir finanzieren das. Und wenn ihnen klar gewesen wäre, was ihnen an Kohle dadurch durch die Lappen gehen würde, wenn sie die Fortsetzungsrechte und die für Merchandise abgeben, hätten sie das nicht getan. Sie hätten sich die Kohle selbst eingesteckt und hätten einen "Star Wars II" in Auftrag gegeben. Vielleicht hätten sie Lucas gefragt, ob er auch diesen Film für ein Regisseurs-Gehalt übernehmen wolle. Aber wären sie über den Inhalt anderer Meinung gewesen, hätten sie diese Aufgabe auch jemand anderem übergeben."
Immerhin ist trotz deren Einmischungen (oder gar auch wegen?) Star Wars dabei herausgekommen, ein Film, der sicher nicht 0815 ist. Natürlich konnten sie das Geld auch nicht mit dem Füllhorn ausschütten, weil sie eine gewisse Verantwortung zu tragen haben. Ich weiß wirklich nicht, was an diesen Leuten so schlimm sein soll. Ich würde gerne ihre Seite der Geschichte hören, denn Lucas ist keine unabhängige Quelle.
"Kommt darauf an: Manches Kind hat einen Papa, der es gezeugt hat und es auf die Schule schickt; der es aber auch abends in seinem Zimmer besucht. Und Lucas hat bzgl. seiner ersten zwei Filme gern das Beispiel gebracht, dass man seinem Kind einen Finger abgeschnitten habe..."
Sorry Jorge, aber dieser Vergleich ist wohl letztklassig. Die Lucas-Aussage erscheint mir auch total kleinlich und weinerlich. "bähbäh", ihr habt mich mit eurem Geld nicht alles tun lassen, was ich will. Viele Künstler müssen jeden Tag mit Limitationen umgehen und akzeptieren das problemlos! Manchmal entsteht gerade aus dieser Kombination etwas sehr Gutes, wie auch im Fall Star Wars.
"Und wenn wir an Revoluzzer denken: Nehmen wir mal nicht Luke. Nehmen wir mal seine Freund Biggs: Der lässt sich an der imperialen Akademie zum Piloten ausbilden, um sich dann mit ein paar Kumpels (und wohl mit Hilfe von imperialem Eigentum) in Richtung Rebellion abzusetzen. Die "Bösen" darf man ausnutzen ohne ihnen dankbar sein zu müssen..."
Ja super, wieder die alte Mär, dass die Studios ein böses Imperium seien, gegen die Held Lucas kämpft. Aber davon kann keine Rede sein, wenn er sich von ihnen Geld geben lässt und die Studios nichts böseres tun, als ihre Investitionen zu beschützen (huch, wie können sie nur!).
(zuletzt geändert am 15.05.2014 um 07:33 Uhr)
@Darth Pevra
Zitat:
"Ich weiß wirklich nicht, was an diesen Leuten so schlimm sein soll. Ich würde gerne ihre Seite der Geschichte hören, denn Lucas ist keine unabhängige Quelle."
Ich glaube, du verlierst den Horizont der Diskussion aus den Augen: Lucas hat sich doch gar nicht gegen die Fox ausgesprochen. Denen ist er doch dankbar.
Zitat:
"Sorry Jorge, aber dieser Vergleich ist wohl letztklassig."
Na, zumindest nicht mittelmäßig...
Ernsthaft: In diesem Fandom werfen Leute einem George Lucas vor, er habe ihre Kindheit vergewaltigt. Und du selbst vergleichst die Jedi mit einem rassistischen Mob, der Schwarze durch Vororte jagt und an Laternen aufknüpft (KKK). Und jetzt soll ich mich wegen dieses Vergleichs schämen, obwohl der sehr gut zu Lucas eigenem Vergleich passt?
Aber da ich die Diskussion weiter konstruktiv halten möchte, weise ich einfach darauf hin, dass es weitaus weniger krasse Versündigungen von Eltern gibt, die man ihnen nicht verzeihen muss: Z.B. wenn Eltern ihrem Kind einreden bzw. das Gefühl geben, dass es nichts wert wäre...
Es reduziert sich nicht auf einen Vater, der sich im Keller noch eine Zweitfamilie hält. Es gibt auch viele andere Eltern in der Mitte unserer Gesellschaft, die bzgl. ihres Verantwortungsbewusstseins für ihr Kind keinen Respekt und keine Dankbarkeit verdienen.
Zitat:
"Die Lucas-Aussage erscheint mir auch total kleinlich und weinerlich. "bähbäh", ihr habt mich mit eurem Geld nicht alles tun lassen, was ich will. Viele Künstler müssen jeden Tag mit Limitationen umgehen und akzeptieren das problemlos!"
Auch hier verfehlt deine Argumentation den Gegenstand der Diskussion. Denn Lucas mag bedauert haben, dass er nicht mehr Geld zur Verfügung hatte (wie wohl fast jeder Mensch), aber DAS war und ist es nicht, was er dem Studiosystem vorwirft. Schließlich ist er mit seinem Geld auch immer extrem vorsichtig umgegangen. Er prangert an, dass sie die kreative Freiheit beschneiden. Und in seinem Fall reden wir sogar ganz konkret vom Schneiden seiner Filme. Und hier sprechen wir nicht von der Fox, sondern von den Studios, die seine ersten beiden Filme produziert bzw. vertrieben haben. Und dass ein Künstler sein Werk als sein Kind versteht, das er unversehrt sehen möchte, ist nicht erst seit Lucas so.
Und du müsstest dich schon arg wenig in der Filmgeschichte auskennen (was ich nicht glaube), wenn du nicht auch etliche Beispiele kennst, bei denen Regisseure darunter zu leiden hatten und deshalb das System verfluchen: Oliver Stone, Francis Ford Coppola, Terry Gilliam, Tim Burton, Paul Schrader, Ridley Scott und viele mehr. Alles erfolgreiche Regisseure, die schlechte Erfahrungen sammeln mussten, und die sofort die Selbständigkeit eines Lucas annehmen würden, wenn sie es denn könnten. Aber sie können es nicht und müssen weiter im Hollywood-System arbeiten.
Ich bin tatsächlich etwas irritiert, dass du so Pro-Studio bist. Dachte eigentlich, dass in deiner Brust ein Künstler-Herz schlagen würde...
Zitat:
"Ja super, wieder die alte Mär, dass die Studios ein böses Imperium seien, gegen die Held Lucas kämpft."
Nochmal: Nein. Lucas kämpft gar nicht dagegen. Er lehnt es ab - und macht sein eigenes Ding. Sein Kampf zeigt sich doch nur darin, dass er beweist, dass er es ohne die Studios kann, und - insbesondere wenn wir an seine Blütezeit denken - sogar deutlich besser!
Und abschließend noch etwas zum "Bösen" des Studio-Systems:
Ich liebe Hollywood, aber ganz ernsthaft: Es ist ein totaler Sündenpfuhl. Menschen werden auf jeder Ebene ausgebeutet, Kinderstars an Drogen gebracht, Schauspieler genötigt. Das Geld strömt nicht ins System zurück, sondern in die Nase des Produzenten, wenn er es sich als weißes Pulver vom Marmortisch snieft... Zu verallgemeinernd? Auf jeden Fall! Aber hohen moralischen Ansprüchen werden die garantiert auch nicht gerecht.
Um diese Aspekte ging es jedoch gar nicht in unserer Diskussion. Es ging darum, dass das alte Hollywood in der Vergangenheit von Industriellen übernommen wurde. Es saßen nicht mehr die Gründer der Studios an den Entscheidungspositionen, sondern Leute, die vorher Fabriken gemanagt haben, und die natürlich keine Ahnung von Film hatten. Aber sie betrachteten es einfach als Ware und gingen entsprechend mit den Künstlern um. Und auch heute kann man diese Mentalität noch spüren.
Nimm doch nur mal das Paradebeispiel "Fanboys"
Da darf ein Regisseur sein abgesegnetes Drehbuch verfilmen. Als der Film fertig ist, schauen die Produzenten noch mal drüber und finden plötzlich: Mmhhh, diese Krebs-Geschichte ist echt nicht so cool...
Und obwohl das DIE Motivation der Protagonisten ist, soll das rausgenommen werden! Man nimmt dem Regisseur den Film weg und lässt einen anderen Ergänzungsmaterial drehen!
DAS ist für mich böse!
Und genau DAS ist es, was ein Lucas angeprangert hat. Dem hat er den Rücken gekehrt und den Finger gezeigt...
Und wenn dir so ein Machtmissbrauch das Künstler-Herz nicht bluten lässt, so sollte es doch die Moralistin in dir in heiligen Zorn versetzen...
Darth Jorge
"Auch hier verfehlt deine Argumentation den Gegenstand der Diskussion. Denn Lucas mag bedauert haben, dass er nicht mehr Geld zur Verfügung hatte (wie wohl fast jeder Mensch), aber DAS war und ist es nicht, was er dem Studiosystem vorwirft. Schließlich ist er mit seinem Geld auch immer extrem vorsichtig umgegangen. Er prangert an, dass sie die kreative Freiheit beschneiden. Und in seinem Fall reden wir sogar ganz konkret vom Schneiden seiner Filme. Und hier sprechen wir nicht von der Fox, sondern von den Studios, die seine ersten beiden Filme produziert bzw. vertrieben haben. Und dass ein Künstler sein Werk als sein Kind versteht, das er unversehrt sehen möchte, ist nicht erst seit Lucas so.
Ich bin tatsächlich etwas irritiert, dass du so Pro-Studio bist. Dachte eigentlich, dass in deiner Brust ein Künstler-Herz schlagen würde..."
Das Beschneiden von künstlerischer Freiheit finde ich auch nicht gut. Es gibt vieles, was mich an den Studios nervt. Aber das ist ein offenes Geheimnis. Blöd gesagt: Was willst du dort, wenn es dir um die Kunst geht? Wenn es tatsächlich um die Kunst gehen sollte, ist ein Garagenfilm ebenso eine Möglichkeit.
Diese Leute haben gemeinsam, dass sie mit ihrer Kunst ein Millionenpublikum ansprechen und Millionen einnehmen wollten. Mammon und Berühmtheit. Und das geht nunmal nicht so ohne weiteres. Wofür steht Hollywood? Für Berühmtheit, Macht und Geld. All das hat seinen Preis. Wenn ich weiß, da ist ein Sündenpfuhl, warum mach ich dann einen Köpfler rein? Doch nur, wenn ich all das hinnehme.
"Um diese Aspekte ging es jedoch gar nicht in unserer Diskussion. Es ging darum, dass das alte Hollywood in der Vergangenheit von Industriellen übernommen wurde. Es saßen nicht mehr die Gründer der Studios an den Entscheidungspositionen, sondern Leute, die vorher Fabriken gemanagt haben, und die natürlich keine Ahnung von Film hatten. Aber sie betrachteten es einfach als Ware und gingen entsprechend mit den Künstlern um. Und auch heute kann man diese Mentalität noch spüren.
Nimm doch nur mal das Paradebeispiel "Fanboys"
Da darf ein Regisseur sein abgesegnetes Drehbuch verfilmen. Als der Film fertig ist, schauen die Produzenten noch mal drüber und finden plötzlich: Mmhhh, diese Krebs-Geschichte ist echt nicht so cool...
Und obwohl das DIE Motivation der Protagonisten ist, soll das rausgenommen werden! Man nimmt dem Regisseur den Film weg und lässt einen anderen Ergänzungsmaterial drehen!"
Eine ziemliche Arsch-Aktion, zweifellos. Siehst du, genau deswegen hätte ich null Interesse, ein Regisseur in Hollywood zu sein. Ich habe schon einmal gesagt, dass ich Abrams nicht beneide.
Ich weiß auch nicht, ob es mir taugen würde, wenn Random House mein Buch verlegt, eben wegen dem Beschneiden kreativer Freiheiten. Als Künstler habe ich schon die Wahl, ob ich zu einem gut dressierten Affen der Industrie werde oder im Kleinen tätig bin.
Wenn ich berühmt und reich werden wollte, würde ich längst Dark Romance schreiben!
@Darth Pevra
Na, da sind wir doch auf einem Kurs! Kann ich alles unterschreiben.
Allerdings kann ich auch verstehen, dass jedes Jahr Menschen diesen Beruf ergreifen, weil sie sich etwas anderes erhoffen. Und wenn man zu den ganz, ganz wenigen gehört, die am Ende in der Liga von Spielberg, Cameron und Jackson spielen, kann man sich ja sogar im Mainstream verwirklichen. Aber das sind ja wirklich verschwindend wenige...
Lucas hatte sich bei seinem Berufseinstieg natürlich etwas anderes erhofft. Und seit Ende der 60er wehte ja auch ein frischer Wind durch die Filmlandschaft. "Easy Rider" hatte den Garagen-Film massentauglich gemacht, und Coppolas "American Zoetrope"-Idee ging ja auch in die richtige Richtung. Nur leider währte der Traum nicht lang, und Lucas fand sich in einer Welt wieder, die er nicht mochte.
Dann hatte er das Glück (und bestimmt auch die nötige Portion Genie), dass ihm der Erfolg von "Star Wars" und die von ihm ausgehandelten Konditionen, die Gelegenheit gaben, aus dem System auszusteigen. Diese Gelegenheit hat er genutzt und fortan sein eigenes Ding gemacht. Insbesondere in den darauf folgenden Jahren hat er dann dem System gezeigt, zu was er in der Lage ist. Und das war schon recht beeindruckend.
Nur weil man mal Teil des Systems war - oder auch immer noch Berührungspunkte hat, darf man imho trotzdem auch den Finger in die Wunde legen. Wäre schon ein übler Korpsgeist, wenn man dann nach dem Prinzip verfahren müsste: Die eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus...
Für mich - persönlich - hat er damals alles richtig gemacht, und diesbezüglich kann ich ihn nur beglückwünschen.
P.S.
Kleiner Exkurs zu Thema "Kunst" und ob man dafür in Hollywood richtig ist. Erstmal gebe ich dir recht, dass man da schon sehr differenzieren kann: Ich - für meinen Teil - bin auch ein großer Freund des Arthouse-Kinos und ich liebe z.B. die Filme von David Lynch. Nichts könnte wohl weiter von "Star Wars" entfernt sein (auch wenn Lynch ursprünglich RotJ drehen sollte). Während "Star Wars" oberflächlich erstmal ein pures Action-Abenteuer ist, liefert Lynch eindeutig Kunst um der Kunst willen. Aber man sollte nicht nur die Oberfläche betrachten. Wenn man sich intensiv mit den verschiedenen gestalterischen Aspekten von "Star Wars" auseinandersetzt, erkennt man schnell, dass auch dieses Werk ganz eindeutig den Anspruch von Kunst erfüllt. Aber das wäre jetzt wohl ein neues Thema...
P.S.S.
Mir fällt gerade auf, dass ich den Bogen doch noch zurückschlagen kann:
David Lynch gibt gerne die Geschichte zum Besten, wie er sich mit Lucas getroffen hat, da ihn dieser für die Regie für RotJ gewinnen wollte. Er macht sich dann stets ein bisschen lustig und berichtet, dass er immer heftigere Kopfaschmerzen bekam, die nicht mehr auszuhalten waren, als Lucas zu den Ewoks kam...
ABER: Er vergisst auch nie zu erwähnen, dass er Lucas als Künstler absolut respektiert und schätzt, da sie beide völlig darin übereinstimmen, dass ein Künstler seine eigene Vision verfolgen und umsetzen muss. Gern fügt er noch hinzu: Der einzige Unterschied ist, dass Lucas mit seiner Vision Milliarden verdient...
Darth Jorge
Ja ja, David Lynch, der macht schon ganz eigene Filme. Mulholland Drive war ein faszinierendes Werk. Ich habe den Film nur einmal gesehen, aber er hat sich mir dennoch sehr stark eingeprägt.
Natürlich hat auch Lucas Kunst erschaffen, da stimme ich zu. Zumindest entspricht es meiner persönlichen Definition davon. Der Kunstbegriff bedeutet ja für jeden Menschen etwas anderes. Vielleicht ist für irgendjemanden sogar Michael Bay ein Künstler.
"Allerdings kann ich auch verstehen, dass jedes Jahr Menschen diesen Beruf ergreifen, weil sie sich etwas anderes erhoffen. Und wenn man zu den ganz, ganz wenigen gehört, die am Ende in der Liga von Spielberg, Cameron und Jackson spielen, kann man sich ja sogar im Mainstream verwirklichen. Aber das sind ja wirklich verschwindend wenige...
Lucas hatte sich bei seinem Berufseinstieg natürlich etwas anderes erhofft. Und seit Ende der 60er wehte ja auch ein frischer Wind durch die Filmlandschaft. "Easy Rider" hatte den Garagen-Film massentauglich gemacht, und Coppolas "American Zoetrope"-Idee ging ja auch in die richtige Richtung. Nur leider währte der Traum nicht lang, und Lucas fand sich in einer Welt wieder, die er nicht mochte.
Dann hatte er das Glück (und bestimmt auch die nötige Portion Genie), dass ihm der Erfolg von "Star Wars" und die von ihm ausgehandelten Konditionen, die Gelegenheit gaben, aus dem System auszusteigen. Diese Gelegenheit hat er genutzt und fortan sein eigenes Ding gemacht. Insbesondere in den darauf folgenden Jahren hat er dann dem System gezeigt, zu was er in der Lage ist. Und das war schon recht beeindruckend."
Da kann ich nur zustimmen.
"Nur weil man mal Teil des Systems war - oder auch immer noch Berührungspunkte hat, darf man imho trotzdem auch den Finger in die Wunde legen. Wäre schon ein übler Korpsgeist, wenn man dann nach dem Prinzip verfahren müsste: Die eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus..."
Ironischerweise war Lucas auch oft so eine Art "Studio Executive". Er hat schließlich z.B. den EU-Autoren gesagt, was sie nicht machen dürfen, etwa Luke Skywalker zu töten. Ihre künstlerische Freiheit wurde beschnitten.
Natürlich ist das Teil des Handels, wenn man als Franchiseautor arbeitet.
Aber war es nicht auch in Lucas' Fall ein Teil des Deals, dass sich das Studio einmischen darf?
Es ist schon interessant, wie sich bestimmte Dinge immer wieder wiederholen.
@Darth Pevra
Zitat:
"Ironischerweise war Lucas auch oft so eine Art "Studio Executive". Er hat schließlich z.B. den EU-Autoren gesagt, was sie nicht machen dürfen, etwa Luke Skywalker zu töten. Ihre künstlerische Freiheit wurde beschnitten. Natürlich ist das Teil des Handels, wenn man als Franchiseautor arbeitet."
Lucas hat ja in den letzten Jahren selbst gesagt, dass er zu dem geworden ist, was er früher angeprangert hat, und dass ihn das belastet. Aber bzgl. der Franchise-Autoren glaube ich auch, dass die sich ihrer Situation schon sehr bewusst sind. Insbesondere da die entsprechenden Limitierungen einen nicht zu verachtenden Sinn machen! Selbst eine Karen Traviss hat sich nicht darüber beschwert. Sie hat ganz klar gesagt, dass sie sich immer bewusst war, was es bedeutet. Als es ihr zu viel wurde, ist sie ausgestiegen - und das ist dann ja auch ok...
Zitat:
"Aber war es nicht auch in Lucas' Fall ein Teil des Deals, dass sich das Studio einmischen darf?"
Na sicher. Sonst wäre es ja nicht rechtens. Und die Regisseure dieser Welt sind entsprechend auch viel Kummer gewohnt, den sie gelernt haben zu akzeptieren. Und genau deshalb war Lucas auch für die Stärkung der Rechte des Regisseurs.
Zudem muss man aber auch immer die Relation sehen: Natürlich muss ein Studio auf sein Geld achten, aber eine Nummer wie die bei "Fanboys" ist trotzdem unmoralisch - auch wenn es auf dem Papier gegen kein Gesetz verstößt. Zumindest nach meinem Ideal!
Und wo wir gerade dabei sind...
Zitat:
"Vielleicht ist für irgendjemanden sogar Michael Bay ein Künstler."
Ich sage es mal so: In einer gerechten Welt . . . NEIN!
Darth Jorge
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