Seit J. J. Abrams als Regisseur von Episode VII bestätigt wurde, haben wir erfahren, dass zuvor auch bei Brad Bird angefragt wurde (wir berichteten hier. Vergangene Woche meldete sich mit Joss Whedon nun auch ein weiterer Fan-Wunschkandidat über Episode VII zu Wort. Gegenüber Empire sagte Whedon:
Ich habe es einen Moment lang bereut, dass ich damals schon andere Verpflichtungen eingegangen war, das will ich nicht abstreiten. Ich meine, wer wollte als Kind nicht [Krieg der Sterne] machen? Aber ich denke, sie haben den richtigen Mann gefunden, also reicht es mir letztlich schon zu wissen, dass ich den Film genießen werde, wenn er herauskommt. Und das ohne selbst daran arbeiten zu müssen. Ob J. J. für mich auch die Avengers übernehmen kann?
Der Moment der Reue scheint lang genug gewesen zu sein, um einige konkretere Gedanken zu fassen. Digital Spy sagte er bereits im März:
Ich hätte mich nicht rückwärts sondern vorwärts bewegen wollen. Ich hätte Figuren erfinden wollen, die beim Publikum die gleiche Resonanz finden wie bei den früheren Filmen. Nicht dass ich [die neuen Filme] nicht gerne sehen möchte, ganz im Gegenteil, aber ich persönlich hätte mir dabei einen ganz anderen Teil jenes Universums vorgenommen.
Im gleichen Interview erklärte Whedon damals, dass ein Reboot aus seiner Sicht ein ganz großer Fehler wäre:
Einige Dinge können nicht rebootet werden.
Whedon ist aktuell mit dem Avengers-Sequel und der Fernsehserie Agents of S.H.I.E.L.D. beschäftigt.
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Wookiehunter
@ Wookiehunter
Ich glaube wir sind uns alle einig, dass die SW Filme tolle Unterhaltung sind, mit einigen Abstrichen auch die PT-Filme. Ich bin auch der Meinung, dass es momentan überhaupt keinen Grund zu einer Neuverfilmung gibt. Disney/LFL erzählen die Geschichte weiter und es sieht nicht nach kompletter Neugestaltung aus, da sie ja viele Mitarbeiter von damals dazuholen, aber in 20 Jahren sieht die Geschichte schon wieder ganz anders aus und in der Zukunft könnte ich sehr gut mit einer chronologischen Neuverfilmung aller Teile leben.
Sherlock
Sa66Ba
Es scheint hier keine einheitliche Auffassung darüber zu geben, was ein "Reboot" überhaupt ist. Daher finde ich es grad recht schwierig, der Diskussion noch etwas beizusteuern. Aber ehrlich gesagt, ist das wohl auch nicht nötig. Es ist zwar nicht unmöglich, dass sowas irgendwann mal passiert, aber zum einen empfinde ich es als höchst unnötig und zum anderen wird dies frühestens in ein paar Jahrzehnten passieren...
@ Sherlock
Bzgl. der Meisterwerk-Thematik steht meine Meinung deiner diametral gegenüber. Und das nicht, da ich ein Fanboy bin, sondern auch von der Position eines cinephilen Kunstliebhabers aus. Welche Rolle der Unterhaltungswert eines Werkes dabei spielen soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Darth Jorge
Wookiehunter
Die OT war als lockere Unterhaltung konzipiert und ist zum Glück ein Meisterwerk geworden
Was einen Reboot angeht... prinzipiell fänd ich sowas interessant. Meines Erachtens nimmt das dem Original nicht seinen Wert. Die alten, übriges überwiegend ziemlich guten Star Trek-Filme haben durch die neuen nicht ihre Berechtigung verloren. Manche finden die alten besser, manche die neuen.
Das Problem wäre aber, dass ein Reboot ja, was die weitere Zukunft des jeweiligen Franchises angeht, die vorherige Version überschreibt. Sprich alles wäre dann im Normalfall auf die neue Fassung ausgerichtet. Und das will ich für Star Wars auf keinen Fall, dafür ist mir die Originalgeschichte zu wichtig. Aber als parallele Fassung wäre es eben interessant...
Das gleiche gilt daher für ein "einfaches" Remake. Dabei würde die Geschichte sogar gleich bleiben, nur die Verpackung wäre neu. Interessant, aber mehr auch nicht.
Die PT, auch wenn ich sie nicht grottenschlecht finde, dürfte meinetwegen dagegen sofort von Grund auf neu gedreht werden, inklusive Kanonüberschreibung. Das Potential dieser Vorgeschichte ist einfach so groß...
Irgendwann kommt das eh alles, davon bin ich überzeugt. Wenn die Technik nochmal deutlich weiter ist und die bisherigen Filme wie eine Diaschau wirken, wird man die Saga neu verfilmen. Vielleicht dann im Cyberspace zum Anfassen oder so. Ist halt ein zeitloses Abenteuer.
Blue Max
Joss Whedon könnte mit Sicherheit auch einen coolen Star Wars Film machen. Ich fand ja auch Avengers sehr geil, ebenso wie The Cabin in the Woods, wobei ich hier scheinbar der einzige bin, der den cool fand.
Aber dennoch bin ich froh, dass es J.J. Abrams macht. Ich bin ja, wie ich hier nie müde werde zu erwähnen, ein riesiger Fan seiner Werke. Er ist jemand, dem ich blind vertraue, dass er das hinbekommt.
@Sherlock
Also, auf einer Star-Wars-Fanseite zu behaupten, dass Star Wars kein Meisterwerk ist, ist schon ein starkes Stück. . Aber natürlich hat hier jeder das Recht auf seine eigene Meinung.
Dann möchte ich aber auch erwähnen, dass meiner Meinung nach die sechs Star Wars Filme die sechs besten Filme sind, die je von Menschenhand geschaffen wurden. Und da kommt auch nichts anderes ran, auch kein Herr der Ringe oder Batman oder Alien. So war es, so ist es und so wird es auch immer bleiben, in meinen Augen.
Aber für alle Prequel-Hasser sei erwähnt: Natürlich finde ich die OT besser als die PT.
(zuletzt geändert am 04.06.2013 um 16:54 Uhr)
Billy Dee
MeisterTalan
@Darth Jorge:
Remake=Neuverfilmung eines bereits zuvor verfilmten Stoffs, z.B. King Kong in seinen zahllosen Neufassungen des 33er Originals.
Reboot=Neukonzeption eines bereits bekannten Stoffs, z.B. Batman Begins. Einzelne Figurennamen bleiben, aber es gibt ein neues Umfeld, neue Designs, neue Figuren und einen neuen Grundton.
Unscharf bleiben die Begriffe natürlich trotzdem, und Whedon, der sich im Zitat da oben übrigens auf die Gerüchte zu einem Han-Solo-Spin-off bezog, will wohl in erster Linie keine Entwicklung, bei der altbekannte Figuren neu besetzt und neu eingeführt werden, wobei ich persönlich so etwas wie Young Iny oder Young Solo nie als Reboot bezeichnen würde, sondern eben als klassisches Beispiel für Ablegerprojekte.
Joss Whedon ist kein schlechter Regisseur, aber für Star Wars kann ich ihn mir nur vorstellen, wenn er keinen Einfluß auf das Drehbuch hat, da er mir oft zu viel Witz einbaut. Außerdem finde ich Whedon absolut unsympathisch. Er ist das Genie, und wenn seine Ideen nicht richtig umgesetzt werden, sind immer die anderen Schuld. Wie bei Alien 4, laut Whedon war der Film nur schlecht, weil seine Dialoge von den Schauspielern falsch gesprochen wurden. Das Story, Charaktere und Dialoge an sich totaler Schrott waren, empfindet anscheinend nur er selbst anders.
Nein, da ist mir J.J. Abrams schon lieber.
Reboot oder Remake der OT wäre für mich ein Tabu, würde ich mir nicht mal aus Neugier anschauen. Remake der PT? Lieber heute als morgen.
(zuletzt geändert am 04.06.2013 um 17:57 Uhr)
Nummer 5
Während George Lucas für tiefgeistige Nischenproduktionen steht, meinst Du das?
Und was, um einen etwas früheren Kommentar aufzugreifen, an Firefly seelenlos gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich habe bis heute keine Serie gesehen, die ein besseres, sympathischeres und idealer aufeinander abgestimmtes Darsteller- und Figurenensemble zusammengebracht hat und ihren Kultstatus aufrichtiger verdient hätte.
@ Aaron
Es ist doch eher so, dass man von einem Reboot nur spricht, wenn es sich um eine Reihe handelt. Bei einem Einzelfilm würde man wohl immer von einem Remake sprechen - auch selbst wenn deine Reboot-Definition dabei zutreffen würde.
Wenn also EIN Werk die Vorlage für ein neues ist, spricht man von Remake, selbst wenn der Film eine sehr andere Konzeption aufweist. Wenn man aber beschließt, ein bestehendes Geschichten-Universum auf Null zu setzen, um mit den Elementen neu zu spielen, ist es ein Reboot. Selbst wenn die Konzeption gar nicht sooo anders ist. Beim Batman-Reboot war die Neukonzeption sehr deutlich. Beim aktuellen Spiderman ist der Unterschied zu der Raimi-Reihe gar nicht so gravierend. Zur Zeit scheint der Grund ja oft zu sein, dass es einfach interessanter ist, immer wieder den Anfang zu erzählen, wie sich die Charaktere entwickeln und positionieren. Daher werden wir nach nur drei Filmen wohl bald auch schon wieder ein weiteres Batman-Reboot erleben.
Streng genommen, sind die neuen "Star Trek"-Filme gar kein Reboot, da sie ja eine In-Universe-Erklärung aufweisen, und somit eigentlich klassische Fortsetzungen sind. Aber wir wollen nicht päpstlicher als der Papst sein...
Aber ernsthaft: Warum bekommen wir nicht mal eine Batman-Reihe, die uns die Entwicklung des Helden über viele Jahre hinweg zeigt und vor allem manch tolle Geschichte, die es als Comic gibt?
Da lobe ich mir "Star Wars" mit einem konsequenten Handlungsbogen über sechs (und hoffentlich dann über neun) Filme!
P.S.
Bzgl. "Firefly" gebe ich dir völlig Recht! Tolle (Mini-)Serie!
Darth Jorge
@Darth Jorge: Ich bin mir ziemlich sicher, dass man Battlefield Earth durchaus rebooten könnte. Vielleicht sogar sollte. Oder im Sinne der Mitmenschlichkeit sogar muss.
Aber ich stimme schon zu: Remake und Reboot werden teilweise synonym verwendet, womit man genauso gut gleich beim Deutschen bleiben und Neuverfilmung sagen könnte.
@ Nummer 5.
Ich verstehe Deine Befürchtungen. Aber Star Wars ist auch alles andere als tiefsinniges Kunstkino.
Egal wer es macht: Krieg der Sterne war und sollte nie etwas anderes als Popcornkino sein.
Und genau das haben Whedon und Abrams ganz gut drauf. Demnach traue ich es beiden zu einen Star Wars Film zu stemmen.
Allerdings sollte sich der gute J.J. mit Wackelkamera, Schnittstakkato und Lensflares zurückhalten. Das hat gerade Star Trek doch etwas geschadet. Das und die schwarzen Logik-Löcher.
Und was das herumpfuschen an der OT angeht. Davon hätte auch der Großmeister mal lieber die Finger gelassen. Da wurde inzwischen so viel dran rumverändert, da hätte man gleich ein Remake machen können und die unverfälschte OT daneben exisieren lassen.
Und um ganz ehrlich zu sein:
Ich bin froh, dass Mr. Lucas jetzt erst einmal raus ist aus dem Star Wars Filme machen. Seine Schnippelei an der OT und das was er aus der PT gemacht hat, haben meinem persönlichen Krieg der Sterne eher geschadet, als die Magie des Mythos zu verstärken.
Er mag ein Meister sein wenn es darum geht Geschichten zu erfinden. Nur wirklich gut erzählt haben seine Geschichten immer andere. Oder warum spielen seine 4 Filme irgendwie eine Etage unter "Imperium" und "Jedi"?
Da sehe jetzt die große Chance: Ein neuer Drehbuchschreiber, ein neuer Regisseur, Lucas als kreativer Berater.
Das kann ein Star Wars werden der den schalen Beigeschmack der PT wegwaschen kann.
DarthMorrow
Wookiehunter
Die OT-Filme sind vielleicht keine Meisterwerke, aber Klassiker. Klassiker, die die Geschichte der Film- und Popkultur maßgeblich geprägt haben.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Schauspieler, Kulissen, etc. nicht nur Star Wars abbilden, sondern es SIND. Wenn man neue Filme machen würde, würde man der Welt mit diesen Personen und Kulissen, die ich mir so lange als die Realität dieser Galaxie vorgestellt habe, eine neue Realität aufzwingen und somit auch meiner Fantasie. Und allein die Vorstellung davon macht mich irgendwie aggressiv.
Ich bin sicherlich nicht der Einzige, dem das so geht.
Was ich allerdings wichtig fände wäre eine Überarbeitung der Filme, sodass sie immer den technischen Qualitätsstandards der Gegenwart entsprechen. Damit meine ich z.B. Lichteffekt der OT, Animationen in der PT, das was bei den bisherigen Überarbeitungen auch schon gemacht wurde.
(zuletzt geändert am 04.06.2013 um 20:06 Uhr)
Volth
@Aaron: okay, seelenlos nehme ich bei Firefly zurück, aber bei mir hat es bei dieser Serie einfach nicht gefunkt. Dieser Sci-fi-western-mix konnte mich nicht faszinieren und dass wo ich sehr auf Sci-fi stehe!
Ausserdem IST StarWars für mich ein Meisterwerk!
P.S. ich dachte "After Earth" ist der Reboot/Remake/Fortsetzung von Battlefield
Earth....?
(zuletzt geändert am 04.06.2013 um 20:41 Uhr)
MeisterTalan
LinQ
@ DarthMorrow,
der Teil mit GL war ja auch als Ironie gedacht.Es gibt viel, was ich an dem Herrn schätze, doch die Bearbeitung der OT kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Jedoch lasse ich mir andererseits lieber von ihm die OT weiter verschlimmbessern als von den Machern von Avengers oder dieser neuen Star Trek Parodie.
Die Diskussion darüber, ob die OT nun reines Pocornkino ist oder nicht, gab es hier schonhundert mal, gab es im PSW schon hunderte Male und wird es auch im privaten Leben vieler Fans schon oft gegeben haben.
Es gibt viel zu viele Szenen und Dialoge an der OT, die sie halt für mich von so Zeug wie die grottigen neuen Star Trek Filme von Abrams abhebt. Es ist nicht nur die Macht und die mMn genialen Dialoge über sie, sondern es sind auch andere Dinge, die sich einfach schwer in Worte fassen lassen. Ein Stück weit von der Unbeschreiblichkeit möchte ich den Vergleich mit dem ersten Matrix-Film versuchen. Selbstverständlich haben wir da einerseits die Action, der auf cool getrimmte Cyberpunk-Stil. Aber war es deshalb nun Popcornkino?
Kunstkino ist es und SW auch nicht, aber es wäre mir neu, dass zwischen massenverzückendem, seelenlosen Krachbumm-Filmen und Kunstfilmen nichts dazwischen passt.
Und wenn ich halt die Filme anschaue, durch welche die beiden Herren erst in Frage kamen als SW-Regisseur, nämlich bei Whedon sicherlich Avengers und bei Abrams die Star Trek-Parodien (so sehr ich Lost auch mochte, aber für mich ist der Herr der neue Emmerich), dann ist das sowas von belangloses Pocornkino und halt nicht das kleinste bisschen irgendwie von der Relevanz, die ich den Star Wars Filmen zuordne.
Da hätte ich einen Del Toro doch weitaus lieber gesehen, dieser denkt zumindest mal über seine Filme nach im Vorraus.
Nummer 5
Guillermo Del Toro wäre ein Traum gewesen...
Trotzdem bin ich mit Abrams ganz zufrieden, da ich guter Hoffnung bin, dass er im "Star Wars"-Team über sich hinauswächst.
Warum hier der neue "Star Trek"-Film so gut ankommt, ist mir allerdings schleierhaft: Ich war unterhalten, fand ihn deutlich besser als den ersten, immer noch zuviel Wackelkamera und immer noch zuviel Lensflares... Aber hallo? Was für ein oberflächlicher Action-Plot! Das ist wirklich "nur" Unterhaltungskino. Und: Da wird eine riesige Geheimniskrämerei um den Bösewicht gemacht. Alle ahnen es, aber es wird weiterhin gesagt, genau so wäre es natürlich nicht. Dann ist es doch so. Ist man da überrascht? Sicher nicht. Ich habe müde gelächelt und fand es im Nachhinein eher albern. Nicht dass es so gekommen ist, sondern wegen der Heimlichtuerei. Dann haben wir da die vermeintliche - total emotionale - Todesszene, die mal eben aus "Zorn..." kopiert wurde. Dort macht sie natürlich großen Sinn, denn die Protagonisten kennen sich schon ein halbes Leben und sind wirklich Freunde geworden. Zudem kannte das Publikum diese Figuren ebenso gut. Aber im zweiten Film des Reboots hat mich das noch nicht wirklich berührt. Aber was einmal gut war, muss ja wieder gut sein...
Mal abgesehen davon, dass es eh total vorhersehbar war, dass eine Rettung erfolgen wird. Da hat Scotty nichts besseres zu tun, als einem toten Tribble das Blut von "Superman" zu injizieren?!? Da weiß doch sofort jeder, was damit vorbereitet wird. Dass die Macher wirklich glauben, dass wir diese Trumpfkarte als überraschende Wendung auffassen werden, zeigt nur, dass sie ihr Publikum für absolut unintelligent halten.
Nicht dass es wieder heißt, ich würde schlechte Stimmung gegen das andere Franchise machen: Ich könnte in höchsten Tönen Loblieder auf die TV-Serien oder eben Filme wie "Zorn..." singen. Ich bin aber grad bei "Into The Darkness". Natürlich hatte der auch grandiose Momente: Die Anfangssequenz fand ich z.B. super. Aber machen wir uns nichts vor: Das war eine Mischung aus "Star Wars" und "Indiana Jones" - nicht "Star Trek"...
Nochmal: Ich sage nicht, dass der Film schlecht ist. Ich hatte einen schönen Abend damit und bin gut gelaunt aus dem Kino gekommen. Doch wer sich so eine Machart für die "Star Wars"-Sequels wünscht, muss ein schlechter Mensch sein...
(Ich bitte um die Beachtung der Ironie-anzeigenden Smileys!)
Ernsthaft: Ich habe da wirklich einen höheren Anspruch an die Fortführung der Saga. Zum Glück haben wir Arndt und die Berater aus OT-Tagen!
Darth Jorge
Bei allen Diskussionen, die in diesem Thread geführt werden, möchte ich gerne mal an die originäre Intention von Star Wars erinnern: Die klassische, unschuldige Abenteuergeschichte!
George Lucas´ ursprüngliche Idee war es, die Helden seiner Kindheit - die in den frühen 70ern so gut wie gar nicht mehr auf der großen Leinwand zu bestaunen waren - in neuem Gewand wiederzubeleben. Ein wenig Western hier, etwas Mantel- und Degenfilm dort, eine Prise Piratenabenteuer, gewürzt mit Flash Gordon und Fantasyelementen... E Voila: Star Wars!
Höchste cineastische Ansprüche hat unsere Lieblingssaga niemals für sich eingefordert, und dies wird sie auch in Zukunft nicht tun. Sie ist was sie ist: Eine wunderbare Spielwiese für unsere Phantasie, ein episches Stück Filmgeschichte, daß uns verzaubert hat und uns von den Sternen träumen läßt. Kurz gesagt: Eine Abenteuerstory, die es in dieser Form nie zuvor gegeben hat und für immer Maßstäbe gesetzt hat.
Aber wenn ich mir hier einige Kommentare zu Gemüte führe, wird mir doch ein wenig Angst und Bange, denn wie so oft zuvor komme ich nicht umhin, die Fans vor einer völlig überzogenen Erwartungshaltung zu warnen. Daher:
WARTET AB! Verflucht nicht alles im vorhinein. Bis jetzt ist noch nicht eine einzige Sekunde der ST gedreht worden. Maßt euch bitte nicht an, die Sequels zwei Jahre vor dem Kinostart pauschal zu verfluchen, nur weil euch der Regisseur - oder was auch immer - nicht in den Kram paßt.
Die Fortsetzung der Saga hat eine faire und unvoreingenommene Chance verdient, daher nochmals mein Apell an alle: Urteilt erst dann, wenn ihr Episode VII gesehen habt, nicht vorher. Es ist nicht automatisch alles schlecht, auf dem nicht mehr Lucasfilm/20th Century Fox, sondern Disney draufsteht.
Anakin 68
@ Anakin 68
Warum schließen sich diese Dinge aus? Warum kann aus der Idee, die Helden der Kindheit wiederzuerwecken, keine Kunst entstehen?
Genau dieses Vorgehen, all die von dir genannten Elemente in einer Form zu mischen, dass das Ergebnis zwar wohlbekannt duftet, doch dass es etwas ganz neues - nie dagewesenes - darstellt, ist doch gerade die meisterliche Kunst! Der Film ist mehr als die Summe seiner Teile. Wenn es nämlich so einfach wäre, dass es nur auf die Teile ankäme, hätten es schon viele wiederholt...
Mich würde interessieren, was du (und wohl auch Sherlock) unter "Anspruch" verstehst: Wenn Aspekte wie Gesellschaftskritik, politisches Statement, oder "Message" gemeint sind, hast du wohl recht. Wenn es um die künstlerische/cineastische Umsetzung einer Geschichte geht, kann ich nicht zustimmen. Die Geschichte von "Star Wars" ist fraglos als "einfach" zu bezeichnen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie profan ist. Auch einfache Geschichten können hohe Bedeutung haben und essensziel für eine Gesellschaft sein: Man denke nur an die großen Texte der Weltreligionen. Wohlgemerkt: Ich vergleiche hier "Star Wars" nicht mit Religion! Ich stelle nur einen Vergleich von einfachen Inhalten zu hohen Bedeutungen her - und zwar auf textlicher Ebene. Und "Star Wars" ist im erweiterten Sinne Text. Wenn man nun die filmsprachlichen Mittel zur Verdichtung der Bedeutungsebene betrachtet, dann spielt "Star Wars" in der Gold-Liga und ist ein künstlerisches Meisterwerk - völlig unabhängig davon, ob Herr Lucas das ursprünglich vorhatte oder nicht. Mal abgesehen davon, dass ein Film nie nur "einen" Schöpfer hat.
Deshalb müssen einem die Filme nicht gefallen, und natürlich haben die auch aufzeigbare Mängel. Ihnen jedoch den künstlerisch hohen Standard abzuerkennen, ist schon arg. Was sicher stimmt, ist, dass es einem großen Teil des Publikums nicht wichtig ist, ob ihre Filme künstlerisch sind. Die Wirkung entfaltet sich - warum ist egal. Genauso wie die meisten wohl nicht wissen, welche Bedeutung genau der Schnitt, Kameraeinstellungen etc. haben und wie sich diese auf die Wahrnehmung auswirken - wie über diese Mittel "erzählt" wird. Das ist auch ok. Braucht man ja auch nicht, um einen Film zu genießen. Doch dann sollte man darüber auch gar nicht weiter urteilen. Vor diesem Hintergrund ist z.B. ein "Into The Darkness" deutlich weniger künstlerisch als selbst Episode 1. Das wiederum heißt aber nicht, dass man Ep.1 deshalb besser finden muss - und schon gar nicht, dass es der bessere Film ist.
Ich wünsche mir für die Sequels eine tolle Story, die mit dem gewohnten künstlerischen Standard umgesetzt wird. Dass das nicht leicht ist, weiß ich. Deshalb bin ich ja auch besorgt. Aber - wie ich immer wiederhole - ich bin ja auch extrem zuversichtlich und voller Vorfreude! Und - keine Sorge - ich werde erst abschließend urteilen, wenn ich den Film gesehen habe; vielleicht sogar erst wirklich abschließend, wenn die Trilogie komplett abgefilmt ist.
Damit keiner auf die Idee kommt, dass hier nur ein "Star Wars"-Fanboy Partei für sein Franchise ergreift: Ich bin Filmliebhaber, der sich in den meisten Bereichen - von Exploitation (Jess Franco, Joe Damato etc.) über Underground (Kenneth Anger, Jodorowsky etc.) und Mainstream (z.B. Star Wars) bis hin zu Arthouse (David Lynch, Lars von Trier etc.) - zu Hause fühlt und sich damit beschäftigt. Aus Leidenschaft - aber auch analytisch. "Star Wars" ist nicht der Nabel der Welt. Man muss es auch überhaupt nicht mögen. Man kann es sogar total blöd finden. Aber dass es ein bedeutendes Kunstwerk ist, steht außer Frage!
Darth Jorge
Billy Dee
Abrams ist ein solider Handwerker, mehr nicht. Hab das schon einige male erwähnt und werde auch nicht müde, das zu betonen. Ich setze da eher Hoffnung ins Drehbuch. Mit einer guten Vorlage lässt sich besser arbeiten, daran krankt nämlich die ganze Industrie. Irgendwie packen einen die Figuren die meiste Zeit gar nicht mehr, sie sind beliebig, klischeeüberfrachtet und somit austauschbar.
Die PT hat ihr Potential sowas wie Shakespears Wars zu werden leider auch nicht ansatzweise ausgeschöpft, zuviele unnötige Szenen, zu abrupt integriertes Instant-Drama. Die Othello Geschichte hätte man schon besser sehr früh aufbauen sollen, um die Eifersucht Anakins glaubhaft erscheinen zu lassen, aber Hauptsache man sieht minutenlang Weltraum CGI. Die Schwächen sind eindeutig, so denn man sie so nennen möchte, den Drehbüchern geschuldet.
Der Cineast in mir erwartet halt ein bisserl mehr als die ewig gleichen Stereotypen, deren Ableben und Entwicklung mir egal ist. Ob Arndt dann hier was abliefert, dass mich überzeugt, wird die Zeit zeigen, aber ehrlich, mehr als nette Unterhaltung erwarte ich leider nicht.
Das Oberproblem sehe ich im viele-Köche-verderben-den-Brei-Disney-Gefahren-Potential.
Zum Glück bin ich nicht durch das EU vorbelastet und werde bei einem Einbau von EU Figuren weder gespoilert noch enttäuscht sein bei Abweichungen. Was ich schon mal als Vorteil ausmache.
Hoffe einfach, dass dem Film auch die Zeit eingeräumt wird, Schlüsselszenen auf sich wirken zu lassen und nicht alles zu diesem Abrams Mainstream im Stakkatoschnitt verkommt.
Und bitte nicht probieren das alte Feeling der OT zu kopieren, denn dann werden Abrams und Co genauso scheitern wie Spielberg bei Indy 4.
In diesem Sinne, May the Force be with them
Wookiehunter
Die OT war großartig und ist viel mehr geworden, als sie damals hätte sein sollen. Die PT endete streng genommen leider in ganz gutes Popcornkino mit einigen Highlights und einigen Böcken.
Wookiehunters Meinung kann ich mich in einigen teilen anschließen. Auch ich glaube, das vieles am Drehbuch hängt. Toy Story 3 zum Beispiel war relativ seichte Unterhaltung aber durch das Drehbuch hat dieser Film auch mir sehr gut gefallen und man hat ein wenig was mit genommen und hat den Kopf nicht einfach nach dem Film rebootet.
Genau so etwas erhoffe ich mir von Arndt erneut für Episode VII, ob das klappen wird? Mal schauen
Aber die Magie, welche durch die OT erschaffen wurde, wird so schnell sicher nicht erreicht.
TiiN
Hm, na ja, wenn man die tiefere Bedeutungsebene von SW zu ernst nimmt, findet man auch jede Menge Schmutz. Übermenschentümlerei, Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei den vermeintlichen Helden, Sexismus und so weiter und so fort. Hauptsächlich ist SW immer noch ausgezeichnete Unterhaltung und das waren Abrams neue Trek-Filme auch, die ich nebenbei nicht so schnell vergessen werde (den hochgelobten Dark Knight fand ich beim zweiten Ansehen hingegen eher fad ).
Also ich bin echt froh, dass es nicht Whedon geworden ist. Bislang konnte mich kein Film von dem so richtig überzeugen.
J. J. Abrams hat dagegen schon Sachen gemacht, die richtig super fand. Vor allem Super 8, die beiden Star Trek und die Folgen von Lost, die unter seiner Beteiligung entstanden sind.
Außerdem muss ich auch sagen, dass mir Abrams als Mensch einfach viel sympathischer ist.
(zuletzt geändert am 05.06.2013 um 11:11 Uhr)
Knubbel
@Darth Pevra:
"Hm, na ja, wenn man die tiefere Bedeutungsebene von SW zu ernst nimmt, findet man auch jede Menge Schmutz. Übermenschentümlerei, Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei den vermeintlichen Helden, Sexismus und so weiter und so fort."
Ach wo. Es hat immer wieder Versuche gegeben - vor allem in den amerikanischen Cultural Studies - SW eine oder mehrere Bedeutungsebenen zuzuschreiben - seien es moralische, ethnische, politische, mythologische oder historische Ebenen. Die wenigsten davon sind wirklich zutreffend bzw. auch haltbar. Lucas ist weder Rassist, noch Sexist noch sonst was. In einem Interview mit dem TIME-Magazine hat Lucas selbst einmal zugegeben, dass er seine Filme in erster Linie für sich selbst gemacht hat und dass diese im Wesentlichen dem Zyklus der Heldenreise von Joseph Campbell folgen. Alles andere sind politisch-korrekte Überinterpretationen der akademischen Welt. Der Erfolg und Mythos von SW liegt lediglich darin begründet, dass die Story und deren Charaktere so angelegt sind, dass jeder sich irgendwo darin wiederfinden und das hineininterpretieren kann, das einem gefällt.
DerAlteBen
Wookiehunter
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