Wie im Vorfeld bereits angekündigt, wurde gestern der Titel von Drew Karpyshyns The Old Republic-Roman bekanntgegeben: Revan wird das Buch nun heißen. Im Gegenzug ist das eigentliche Freitagsupdate ausgefallen, was es gibt ist ein Interview mit dem Autor:
Wie fühlt es sich an, endlich den Titel Ihres jüngsten Krieg der Sterne-Romans - Revan - verraten zu können?
Zunächst möchte ich sagen, wie toll es war, an diesem Buch zu arbeiten. Das Originalspiel Knights of the Old Republic war mein erster kreativer Streifzug durch das Krieg der Sterne-Universum, und so hat es sich beim Schreiben von Revan angefühlt, als würde ich zu meinen Wurzeln zurückkehren. Ich weiß auch, dass viele Fans lange Zeit geduldig gewartet haben, um herauszufinden, was mit Revan nach KOTOR passiert ist - das ist wahrscheinlich auch die meistgestellte Frage auf meiner Website. Ich bin froh, dass die Geschichte endlich erzählt wird und freue mich darüber, dass gerade ich dies tun darf.
Es dauert noch einige Monate, bis das Buch erscheint, aber können Sie uns schon verraten, wie viel über Revan enthüllt wird?
Wir haben das Buch Revan genannt, weil es um seine Geschichte geht; er ist die Hauptfigur und die Leser werden den Großteil des Buches aus seiner Perspektive erleben. Es gibt natürlich noch andere Charaktere - alte und neue - aber Revan wird der Hauptprotagonist sein.
Wie viel von diesem Material wurde ursprünglich für KOTOR entwickelt? War Revan zu diesem Zeitpunkt schon ausgearbeitet oder war er eher eine Leerstelle, die später ausgefüllt werden sollte?
Jeder, der sich mit den KOTOR-Spielen auskennt, weiß, dass Revan eine delikate Angelegenheit war: Die Legende und der Ruf dieses großen Jedis, der schließlich zum Sith wurde, hatten sich bereits etabliert, aber den Spielern war es trotzdem möglich, noch viele Aspekte des Charakters zu gestalten.
Das hätte offensichtlich nicht bei einem Buch mit Revan als Hauptfigur funktioniert, also entschied ich mich, auf bereits etablierte Elemente aus den KOTOR-Spielen zurückzugreifen und bestehende Vorgaben aus dem größeren Krieg der Sterne-Universum zu verstärken, etwa die Tatsache, dass Revan männlich ist und sich am Ende des Spiels zur hellen Seite bekennt.
Indem ich diese Details ausgearbeitet habe, konnte ich die Figur wesentlich besser ausleuchten, als es im Spiel möglich war, schließlich war Revan dort ein "unbeschriebenes Blatt". Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich denke, am Ende hat es sich gelohnt. Die Fans wollen wissen, was mit Revan nach KOTOR passiert ist, und jetzt können sie es endlich erfahren.
Mit welchen anderen Figuren aus den beiden Knights of the Old Republic-Spielen können wir rechnen?
Man kann eine Geschichte über Revan nicht erzählen, ohne sich auch mit seinen Gefährten zu befassen; sie waren ein echtes Schlüsselelement im KOTOR-Spielerlebnis, sodass es einfach falsch gewesen wäre, sie nicht zurückzubringen. Natürlich war es nicht machbar, sie alle in einem einzigen Roman unterzubringen und dabei noch eine zusammenhängende und stimmige Geschichte zu schaffen, also habe ich mich auf die Gefährten konzentriert, die am meisten Einfluss darauf hatten, was mit Revan nach den KOTOR-Spielen passiert ist. Ich will nicht zu viel verraten, aber Canderous, T3-M4, die Verbannte und Bastila Shan spielen alle eine wichtige Rolle (zusammen mit einigen Figuren, die auch in The Old Republic auftauchen werden).
Welche Zeitspanne wird Revans Geschichte abdecken? Und wann genau wird das Buch im Vergleich zu den anderen The Old Republic-Romanen spielen?
Die Geschichte beginnt direkt nach dem Ende des ersten Spiels, deckt KOTOR II ab und hört damit noch nicht auf - eine Zeitspanne von etwa fünf Jahren also. Es gibt Anspielungen auf die Ereignisse in KOTOR II, aber wir konzentrieren uns auf das, was vor, zwischen und nach den Spielen passiert ist, schließlich wollte ich ja keine Geschichte schreiben, die die Fans bereits kennen.
Da wir uns in demselben Zeitraum bewegen, in dem auch die KOTOR-Spiele stattfinden, befinden wir uns etwa 300 Jahre vor den The Old Republic-Romanen, und die Ereignisse in diesem Buch werden auch einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung des The Old Republic-Universums haben.
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Was wird es The Old Republic-Spielern bringen, Revan gelesen zu haben?
Ich glaube, der Roman wird den Spielern ein besseres Verständnis für den Sith-Imperator und das Imperium ermöglichen. Das Sith-Imperium in The Old Republic unterscheidet sich stark von dem Imperium aus den Filmen und auch von den Comics über den Großen Hyperraumkrieg, die sich um Charaktere wie Naga Sadow und Ludo Kressh drehen.
Der Roman liefert auch direktes Hintergrundwissen und detaillierte Informationen zu den wichtigsten Flashpoints. Ich darf natürlich nicht zu viel ausplaudern, aber wie alle anderen großen Prequels wird euch der Roman ein paar Details dazu verraten, was vorher passiert ist und der Spielerfahrung eine neue Tiefe verleihen.
Die Leser kennen Sie als Autor der Darth-Bane-Romane. Werden die Fans Ähnlichkeiten zu dieser Trilogie erkennen, auch wenn sie viel später angesiedelt ist als Revans Geschichte?
Ich habe kaum Andeutungen in Richtung Bane oder seiner Epoche eingebaut - immerhin spielt Revans Geschichte knapp 3000 Jahre davor. Außerdem glaube ich, dass Revan und Bane eigenständige Geschichten haben. Ich glaube jedoch, dass die Fans den komplexen Weg erkennen, mit dem ich mich der dunklen und der hellen Seite genähert habe. Ich wollte unbedingt auf irgendwelche Grautöne verzichten, darum geht es in Star Wars nicht. Aber Revan hat beide Wege beschritten, und er hat erkannt, dass beide Seiten Positives wie auch Negatives ausmacht. Diese Erkenntnis durchzieht den Roman und die Figuren auf eine Art, mit der ich schon versucht hatte, die dunkle Seite aus Banes Sicht darzustellen - und zwar so, wie sie die meisten Krieg der Sterne-Fans noch nicht erlebt haben.
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Interessant.
Drew Karpyshyn hat mit seiner Darth Bane Trilogie ja unter Beweis gestellt, dass er schreiben kann. Ich wünsche mir von ihm nur, dass er sich im Bezug auf die Straffheit verbessert. In den Bane Büchern meandert der Plot oft, und ich denke, da gibt es noch Luft nach oben. Von den EU-Autoren ist er wohl zweifellos einer der Talentiertesten, was die Charakterisierung angeht.
Revan... schwierige Aufgabe. In einem Roman sind Überdrüberprotas, die alles können, schwierig zu handhaben. Der Konflikt entsteht ja üblicherweise auch aus persönlichen Schwächen, bzw. ist interessanter, wenn er auch darauf beruht. Karpyshyn steht jetzt vor der Herausforderung, aus Gary Stu Revan eine vernünftige Romanfigur zu machen. Gleichzeitig erwarten sich viele Fans aber eine Überdrüberdarstellung. Schwierig, einen Mittelweg zu finden.
Aber viel mehr als Revan interessiert mich Malak. Ich hoffe, dass er im Roman auch entsprechend viel Platz bekommt, der Jedi, der Revan so verehrt und sich dann doch so verraten von ihm gefühlt hat.
Zitat Bastila:
"Contra: Eine "Verwurstung" des Charakters Revan, der für mich persönlich nur der in KotoR von mir selbsterstellte Charakter ist. Für mich persönlich kann es einfach keinen kanonischen Revan geben, der vollkommen vordefiniert ist (Gesinnung, Geschlecht, etc.)
Revan sollte im offiziellen SW Kanon einfach nebulös und schwammig gehalten werden, vorallem, was sein/ihr Geschlecht und Gesinnung angeht. Die Grundlegende Vorgeschichte Revans in KotoR 1 war einfach klasse und lies jedem seine eigene Interpretation zu. Doch mit solchen offiziellen Geschichten oder von Lucasfilm festgesetzem "Revan-Kanon", wird im Grunde mein ganz persönliches KotoR Erlebnis und "meine" Revan Geschichte einfach für nichtexistent erklärt"
Du sprichs mir aus dem Herzen. Wieder ein Stück Demontage meines "Helden" so wie ich ihn gespielt und mir vorgestellt hatte.
Rancoon
Darth PIMP
Ein toller Tipp für alle, die sich so sehr über den Roman aufregen: lest ihn nicht. Lasst es sein und euer persönlicher Kanon wird nicht angekratzt. Überhaupt, ihr habt doch alle die Freiheit, die Ereignisse aus dem Buch, für euch persönlich, für nichtig zu erklären. Oder seid ihr ernsthaft der Meinung, wenn ihr hier nur laut genug meckert, wird Karpyshyn seine Arbeiten einstellen?
Benjamin
Von The Old Republic halte ich recht wenig. Das liegt allerdings nur daran, dass ich ungerne MMORPGs spiele. Mühe haben sich die Entwickler bei dem Spiel gegeben, wir reden hier ja von Bioware und Lucasarts.
Das Buch wird sicherlich lesenswert sein und ich werde es mir mit großer Wahrscheinlichkeit auch zulegen. Revan ist ein Charakter für sich, schwer einzuschätzen und sicherlich ein großes Stück weiser, als es die meisten Jedi und Sith waren. Bla bla bla, etc. pp usw. lange Rede, kurzer Sinn ^^
Das Buch wir der Klopper^^
JohnWob
Weise sein braucht Revan wirklich nicht. Er hat schon Superpowers, ist intelligent und charismatisch. Bitte nicht noch mehr herausragende Eigenschaften. Ich hoffe auch, dass Karpyshyn auf die hanebüchene "Revan hat das ja alles nur getan, um die Galaxis zu schützen!"-Theorie nicht zurückgreift. Revan als Märtyrer wäre so richtig die Krone des Stu-Daseins.
"Ich hoffe auch, dass Karpyshyn auf die hanebüchene "Revan hat das ja alles nur getan, um die Galaxis zu schützen!"-Theorie nicht zurückgreift. Revan als Märtyrer wäre so richtig die Krone des Stu-Daseins."
Spräche irgendwie auch gegen das Wesen der dunklen Seite bzw. der Darksider im Allgemeinen. Man kann zwar mit edlen Zielen auf die andere Seite übertreten, aber irgendwann korrumpiert sie einen doch. So hatte ich jedenfalls immer das Gefühl.
Master Talon
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