Die britischen Kollegen von SWBooks.co.uk hatten Gelegenheit, mit Invasion-Autor Tom Taylor zu plaudern. Hier einige Auszüge:
Wie ist es, in George Lucas' Sandkasten zu spielen? Was reizt Sie daran als Autor?
Ich habe schon im ganzen Internet lauthals geschwärmt, wie toll es ist, diesen Auftrag bekommen zu haben, aber ich wiederhole mich gern: Es ist einfach unglaublich! Wer erinnert sich nicht daran, mit seinem Krieg der Sterne-Spielzeug zu spielen, sich Geschichten auszudenken und im Kinderzimmer oder im Garten die größten Abenteuer zu erleben.
Was daran reizt, ist ganz offensichtlich.
Und ich kann das jetzt wieder und wieder tun.
Was ist aus Ihrer Sicht der Grund für die anhaltende Beliebtheit von Krieg der Sterne?
Da muss man sich nur ansehen, woraus Krieg der Sterne besteht: Abenteuer, große Emotionen, schwarz/weiße Figuren, Gut gegen Böse, Frieden gegen Krieg, Menschen gegen Macht, Schwerter, Raumschiffe, Humor, Liebe, und durch all das zieht sich... Magie! Wie könnte sowas jemals unbeliebt werden?
John Jackson Millers Knights of the Old Republic- und John Ostranders Legacy-Reihe enden dieser Tage mit ihrem 50. Heft. Können wir einen ähnlichen Umfang auch von Invasion erwarten? Oder anders gesagt: Wie weit planen Sie für Invasion voraus?
Für lange, laaange Zeit! Aber im Comicgeschäft weiß man nie, wie weit man kommen wird.
Invasion spielt zur Zeit der New Jedi Order. Wie sehr schränken Sie die 19 Romane der Serie ein, was die Auswahl von Geschichten oder Ereignissen angeht?
Ich fühle mich eigentlich nicht eingeschränkt. Natürlich können wir bestimmte Hauptfiguren nicht zu oft verwenden, aber wir haben das sehr früh erkannt und deshalb Wege gefunden, unsere Geschichte zu erzählen, ohne mit irgendwelchem älteren Material in Konflikt zu geraten. Wir haben dadurch zwangsweise eine andere Richtung eingeschlagen, aber in kreativer Hinsicht hat uns das vermutlich größere Freiheiten eröffnet.
Sie selbst haben die Familie Galfridian erfunden, aber wie jede Geschichte, die nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter spielt, musste Ihre Reihe einige ältere Figuren, darunter die Großen Drei enthalten. Fällt es Ihnen leichter, mit Ihren eigenen Figuren zu schreiben oder mit dem älteren Material?
Seltsamerweise fällt es mir am leichtesten, Han zu schreiben, obwohl ich mich am meisten mit Luke identifizieren kann. Seine Ausdrucksweise und sein Sprechstil müssen mir in frühester Jugend ins Blut übergegangen sein, denn als ich anfing, seine Szenen zu schreiben, floss das Material förmlich aus mir heraus. Meine eigenen Figuren haben mit der Zeit allerdings ebenfalls eigene Stimmen gefunden. Vor allem Kaye weiß genau, wie ich sie schreiben soll.
Viele Fans haben vor allem Finns Geschichte, als Jedi in Ausbildung und künftiger Ritter, begeistert aufgesogen, aber im Moment ist seine Schwester Kaye die stärkere Figur, die zudem Ähnlichkeiten zu Prinzessin Leia und Königin Amidala aufweist. Haben Sie mit Kaye bewusst eine Figur in der Tradition dieser blaublütigen Heldinnen geschaffen?
Von Anfang an waren starke Frauen ein Thema in Krieg der Sterne und auch in meinem eigenen Leben, da meine Mutter mich alleine großgezogen hat. Außerdem habe ich die taffste Oma auf der Welt. Kaye ist aber wirklich als Figur und als Mensch stärker als Finn und würde ihn in einer direkten Konfrontation sofort auf die Matte schicken. Ich weiß auch nicht, wieso alle Welt glaubt, dass Finn die alleinige Hauptfigur wäre, denn für mich gibt es zwei. Und Kayes Rolle wird in der Rescues-Geschichte stark wachsen.
Die New Jedi Order-Romane erzählen nicht zuletzt von der Spaltung des Ordens während der Invasion der Yuuzhan-Vong. Werden wir die Folgen dieser Spaltung anhand von Finns Geschichte erleben?
Ja, aber vielleicht nicht so, wie ihr es erwartet.
Bislang haben die Invasion-Figuren angesichts der anhaltenden Not und der Gefahren großen Mut und eine enorme Widerstandskraft gezeigt. Gibt es in der Geschichte Raum für neue schwächere Figuren oder ein Nachlassen der Kräfte bei den alten?
Absolut. Ich glaube nicht, dass Finn als Figur besonders stark ist, aber er wird stärker werden. Nina hat sich bereits als fehlerbehaftet erwiesen, Kaye wird durch die Ereignisse in Rescues böse durch die Mangel gedreht, und Caled hat einen Verräter unter seinen Leuten, weshalb nicht einmal sicher ist, dass er überleben wird.
Invasion geht seit Ende Mai mit Rescues weiter, dem zweiten Handlungsbogen der Reihe. Können Sie uns einen kleinen Vorgeschmack geben?
Die Romane können nicht die ganze Geschichte erzählen. Die Galaxis ist riesig. Die Invasion ist umfassend. Etwas Großes kann geschehen, ohne dass Luke Skywalker auch nur davon erfährt.
Neben Invasion schreiben Sie vier einzelne Comics für die Star Wars Adventures-Reihe, darunter Luke Skywalker and the Treasure of the Dragonsnakes und The Will of Darth Vader. Wären Sie darüber hinaus gerne auch noch an weiteren Reihen beteiligt?
Ich schreibe ernsthaft vier Einzelcomics? Okay... Klasse.
Ich liebe es, an Krieg der Sterne zu arbeiten. Egal woran ich arbeite oder wie beschäftigt ich bin, stehe ich jederzeit bereit, in diesem Universum zu arbeiten, wenn Dark Horse mich nehmen will.
Und wo wir davon sprechen: Die Minireihe Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett mit Zeichnungen von Chris Scalf ist gerade erst angekündigt worden, und ich genieße es sehr, daran zu arbeiten. Die Geschichte hat viel mehr Ebenen, als man es normalerweise von einer vierteiligen Reihe erwarten würde. Schon das erste Heft endet mit einem tollen Cliffhanger.
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