Bei den Kollegen von Lightsabre.Co.Uk wurde ein Interview mit dem Cover-Künstler Steve Anderson veröffentlicht. Er beschreibt sienen Werdegang und seine Arbeitsweise. Die Übersetzung könnt ihr hier lesen:
Deine Werke sind ein fester Bestandteil des Star Wars-Universums - sie zieren Buchcover, Bücher, Lesezeichen und sind sogar in Jubiläumskartons von Figuren zu finden. Wann ist Deine Künstlerkarriere gestartet?
Als ich mit dem College fertig war, habe ich T-Shirts entworfen bei einer Firma in Kansas City. Dann habe ich im Kreativen Team von Hallmark-Cards mitgewirkt und wechselte dort vom Packungsdesign zu Kalendern und dann ging ich zu den Puzzlen und endete schließlich in der Lizenzabteilung. Dort habe ich zum ersten Mal Star Wars gezeichnet und das hat bei mir eine ganz neue Leidenschaft entfacht. Irgendwann habe ich gekündigt und arbeite nun als Freier Mitarbeiter für Lucasfilm.
Was hat Dein Interesse an Star Wars geweckt?
Ein Nachmittag im Jahre 1977. Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen und unser Kino war am Wochende die einzige Möglichkeit der damit verbundenen Langeweile zu entkommen. Innerhalb von Augenblicken wurde ich von meiner Heimatstadt in die Weiten des Weltalls transportiert und landete auf einer wüsten Welt namens Tatooine, die von einem Verbrecherlord namens Jabba regiert wurde. Ich habe dort viele Filme gesehen, aber keiner hat mich so sehr vereinnahmt, wie Star Wars.
Es gibt viele einzigartige und vielfältige Künstler, die an verschiedenen Star Wars-Projekten arbeiten. Kannst Du uns ein wenig davon erzählen, wie eines Deiner Werke entsteht?
Da gibt es Unterschiede zwischen Portraits und Collagen mit vielen Charakteren. Bei Portraits muss ich erst überlegen, wieviel ich von der Figur zeigen will, wie das Bild geschnitten wird. Manchmal ist es verlockend eine Nahaufnahme vom Gesicht zu machen, manchmal zeige ich den ganzen Oberkörper. Vielleicht tragen sie etwas, dass man mit aufnehmen sollte. Die meisten der Hintergründe meiner Portraits sind abstrakt. Wenn ich beginne, habe ich üblicherweise eine ungefähre Vorstellung, wie das Werk aussehen soll und beginne wie geplant - aber dann fange ich an zu experimentieren und habe meinen Spaß, bis ich das Werk mag. Dabei passieren auch einmal Missgeschicke - die arbeite ich einfach ein.
Manchmal - das kennt sicher jeder Künstler - kommt man bei einem Werk einfach nicht weiter, irgend etwas stimmt nicht und man bekommt nicht heraus, was es ist.
Also muss man einfach weiter machen und dann klappt es plötzlich. Dann wird man wieder ganz eifrig und legt so richtig los. Es entwickelt ein Eigenleben und man kann nicht aufhören daran zu arbeiten, egal wie spät es ist. Hier ein wenig mehr blau, mehr Kontrast in den Augen, mehr Sättigung in der unteren Hälfte, bis alles passt... oder der Zeitplan ist am Ende.
Im Jahr 2007 bist Du auf diese Seite des großen Teichs gekommen, um die Celebration Europe zu besuchen. Hat sie Dir gefallen?
Ja, es war fantastisch. Leider konnte ich nicht länger in London bleiben, um die Stadt zu erkunden. Ich war schon oft in Europa, aber ich wollte gerne ein paar Sehenswürdigkeiten von London anschauen. Ich habe auf der Con viele Freunde gewonnen und auch in den Stunden in den Pubs und Straßen um das ExCel-Center herum und einige der Erinnerungen werden mich mein Leben lang begleiten. Die Menschen in London sind alle unglaublich nett, ehrlich und man hat viel Spaß mit ihnen.
Abgesehen von Deinen Star Wars-Bildern, was machst Du noch?
Ich habe in den letzten zehn Jahren bei vielen Hasbro-Spielen mitgearbeitet. Es hat mit Star Wars begonnen und ist dann langsam in andere Richtungen gegangen. Ich habe Herr der Ringe-Puzzle gemacht, die Kartons für das Herr der Ringe-Stratego, -Risiko und Trivial Pursuit entworfen. Da war auch ein Marvel-Helden-Schach, das leider nie produziert wurde, Transformer-Puzzle und ein Spiel, ein Disney-Pixar Monopoly, ein Spiderman Monopoly, Action-Figur Packungen sowie ein Barack Obama Puzzle. Im August kommt der neue G.I.Joe-Film heraus und ich habe gerade Sammelkarten für ein Action-Figur-Set fertiggestellt, das exklusiv im K-Markt erhältlich sein wird, ich habe auch das Cover zum Film-Roman gezeichnet. Meine restlichen Cover waren alle für Star Wars.
Für Lucasfilm habe ich an Indiana Jones gearbeitet, sowohl an den klassischen als auch am neuen Film.
Ich habe für eine meiner Lieblingfirmen, Quantum Mechanix, gearbeitet und ein vierteiliges Posterset für Joss Whedon's Film Serenit gemacht und ein paar Portraits der Charaktere. Ich habe auch für die neue Galactica-Serie ein Poster von Starbuck und Nummer Sechs entworfen.
Wie hat Dir das Ende von der Saga, Revenge of the Sith gefallen?
Ich denke, es war der beste Film der Prequels, aber ich hätte gehofft, dass Padme eine größere Rolle bekommt. Die beiden Filme davor haben langsam begonnen, Episode III hingegen startete mit einer gigantischen Raumschlacht. Mittlerweile weiß ich Episode I zu schätzen, besonders, wenn ich sie mit meinem Sohn sehe. Das Großartige an Episode III ist, dass sie die beiden Trilogien verbindet und vielem eine tiefere Bedeutung gegeben hat, die Charaktere wurden besser ausgearbeitet. Wenn ich jetzt die klassische Trilogie ansehen, tue ich das mit anderen Augen. Ich denke es war brillant zurückzugehen und zu zeigen, wie Vader der Dunklen Seite verfiel. Manchmal glaube ich, George hatte die ganze Zeit diesen Plan.
Was machst Du gerne außer zu zeichnen?
Ich gehe gerne an den Strand, gehe wandern, reise mit meiner Familie, fahre Rad durch die Innenstadt den Fluss entlang, spiele Basketball, fahre Ski und sehe mir gute Filme an.
Dank der neuen Serie dürfte uns eine gewaltige Portion Star Wars bevorstehen. Bist Du optimistisch, was die Zukunft der Saga angeht?
Ich finde The Clone Wars absolut brillant. Nichts kommt an die spannende Action heran, die in jeder Folge zu finden ist.
Und ich bin echt gespannt, was sie sich für die Realserie ausgedacht haben. Die Messlatte wurde durch die neue Galactica-Serie sehr hoch gesetzt und ohne die Hauptfiguren wird es wirklich hart.
Welche der vielen Figuren ist Dein Liebling?
Früher habe ich Vader nicht gemocht, denn man kann ihn kaum mit anderen Charakteren kombinieren - für Einzelprotraits ist er aber meine Lieblingsfigur. Jemand, den ich aber immer wieder zeichnen kann, ist Padme.
Wie sieht die Zukunft bei Dir aus?
Ich bin freischaffend und im Moment liegt die Wirtschaft am Boden, also weiß Gott alleine, was mir bevorsteht. Ich habe gerade die Bestätigung, dass ich als Double für Harrison Ford in seinem neuen Film, Crowley, eingesetzt werde. Ich bin genau gleich groß wie er: 1,85 m - das dürfte geholfen haben. Ich habe nicht einmal eine Woche, um mich von den späten Abendstunden eines Künstlers and die frühen Morgenstunden am Set zu gewöhnen.
Danke für das tolle Interview. Nur noch eine Frage: Yoda, Gollum und Dobby der Hauself spielen Poker, alle drei sind pleite. Gollum setzt den Einen Ring, Yoda ein Holocron und Dobby den Kelch des Feuers - sie habe alle Bombenkarten, welche zwei werden passen und warum?
Gollum: "Ich setze den Einen Ring."
Yoda: "Du willst den Einen Ring nicht setzen."
Gollum: "Äh, ich will den Einen Ring nicht setzen."
Yoda: "Du willst passen und in Deine Höhle gehen, um Dein Leben zu überdenken."
Gollum: "Ich will passen und in meine Höhle gehen, um mein Leben zu überdenken."Ditto für Dobby.
Wer noch mehr Bilder des Künstlers sehen will, kann dem Link zu dem Originalartikel folgen - hier gibt es nur eine persönliche Auswahl.
Seite 1
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare