Die Seite Total Sci-Fi hat ein Interview veröffentlicht, in dem Jeremy Bulloch, der in The Empire Strikes Back gleich eine Doppelrolle gespielt und in Return of the Jedi seine Rolle als Boba Fett wieder aufgenommen hat, Rede und Antwort steht. Neben einem Gastauftritt in Revenge of the Sith als Captain Colton ist er auch durch das Mitwirken in einigen Fanfilmen dem Star Wars-Universum treu geblieben. Für die Interessierten hier die Übersetzung des Gesprächs:
Lass uns damit anfangen über Dein neues Buch, Flying Solo: Tales of a Bounty Hunter, zu reden. Was hat Dich dazu gebracht es zu schreiben?
Das war das anstehende fünfzigjährige Jubiläum meiner Schauspielerei und es gab viele Fans, die mich gefragt haben, ob ich je eine Biografie geschrieben habe. Also habe ich einfach genau das gemacht! Es hat vier Jahre gedauert und ich habe es als Sammlerstück herausgebracht. Es hat seinen eigenen Schuber und ist auf 2000 Stück limitiert.
- Jeremy Bulloch, alias Boba Fett
Es wäre natürlich einfach gewesen das ganze als Taschenbuch zu machen. Aber ich hatte das GEfühl, wenn ich das tue, dann kann es irgendjemand kaufen, mit nach Hause nehmen, dort wird es schmuddelig und irgendwann weggeworfen. So wie ich es gemacht habe, hoffe ich, dass die Leute es ein wenig besser behandeln [Lacht]. Die Kritik war sehr zufriedenstellend.
Warst Du enttäuscht, als Du das Drehbuch von Return of the Jedi gelesen und damit erfahren hast, dass Boba Fett sterben würde?
Darüber war ich nicht enttäuscht, sondern nur darüber, dass es so schnell passieren würde. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich einen längeren Kampf geliefert hätte. Aber das ist das Showgeschäft, die Filmindustrie und ich finde es nett, dass er immer noch diese besondere Aura hat. Wenn ich es geschrieben hätte, dann wäre der Kampf von ihm und Han aber länger ausgefallen.
Ich hatte immer den Eindruckm, dass sie in der Vergangenheit einmal zusammen gekämpft hatten und nun Feinde waren und dies der Moment war, es zu beenden. Ich hatte kein vollständiges Skript von Return of the Jedi, daher war ich sehr geschockt, dass er in die Grube des Sarlacc fallen würde.
Kannst Du Deine Arbeit mit Richard Marquand an Return of the Jedi und Irvin Kernschner an The Empire Strikes Back vergleichen?
Ich kannte Richard Marquand schon vorher, Irvin Kerschner allerdings nicht. Ich würde sagen einige Regisseure haben die Fähigkeit zu Schauspielern zu sprechen und sie durch eine Rolle zu leiten. Andere brüllen "Los, schneller" und mit denen hatte ich genug zu tun [lacht].
Irvin Kerschner war ein ruhiger Mann. Wenn er sprach, tat er das leise. "Es wäre schön, Jeremy, wenn Du Dich am Ende der Szene ein wenig mehr hinein bewegen könntest." Ich glaube Richard war noch ruhiger. Als ich dann die Chance hatte mit George Lucas bei Revenge of the Sith zusammenzuarbeiten, war das wie ein Zeitsprung 25 Jahre in die Vergangenheit, denn er war ebenfalls sehr ruhig. Ich habe mit einigen Rüpeln und einigen sehr netten Leuten zusammengearbeitet und bei Star Wars hatten drei sehr unbekümmerte Leute das Sagen.
Weißt Du, ob Boba Fett in der anstehenden Realserie vorkommen wird?
Die Fernsehversion von Star Wars wird zwischen Episode III und IV spielen, daher bin ich mir sicher, dass Boba Fett dabei sein wird. Allerdings bezweifle ich, dass ich diesmal seinen Helm tragen werde.
Bist Du deswegen enttäuscht?
Auf keinen Fall - so sehr ich den Charakter mag, bin ich doch nicht so jung wie früher. Aber, wenn man mich fragen würde, ob ich einen alten, erfahrenen Kopfgeldjäger spielen möchte, würde ich das sofort machen. Ich denke Daniel [Logan] wird Boba Fett spielen - er ist an der Reihe und ich finde das wunderbar. Wenn sie mich überhaupt dabei haben wollten, dann sicherlich nur als ein Gesicht im Hintergrund, für die Fans, weißt Du?
Hat Dir der Hintergrund, den George Lucas für Boba Fett in Attack of the Clones geschrieben hat, gefallen?
Ja, ich finde es großartig, dass Boba Fett endlich eine Geschichte hat. Er war in den ursprünglichen Filmen nur eine Randerscheinung, aber durch die Prequels wurde er zu viel mehr. Jetzt weiß die breite Öffentlichkeit, die Star Wars vor allem mit R2D2, Darth Vader und Chebacca identifiziert - auch wer Boba Fett ist. Ich fand es besonders interessant zu erfahren, dass er die ganze Zeit ein Klon war.
Als letzte Frage: Was glaubst Du macht die Anziehungskraft von Boba Fett aus?
Ein Anti-Held hat etwas, oder? Fans mögen die Bösewichte und ich glaube die Leute waren wirklich aufgeregt, dass er in Return of the Jedi starb. Ich erinnere mich daran im Kino gesessen zu haben und einige Leute riefen: "Was? So kann man ihn doch nicht umbringen!" Die Leute mochten ihn offenbar und daher kam er in den Prequels zurück.
Außerdem steht er seinen Mann gegenüber Darth Vader in The Empire Strikes Back und das tun nicht viele und überleben es. Er nimmt Han Solo gefangen und bringt ihn zu Jabba und ich denke er wird respektiert, weil er alleine klar kommt und die Dinge regelt. Ich hatte wirklich Glück diese Rolle zu bekommen. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Wer sich gewundert hat, von welcher Autobiographie in dem Interview die Rede ist oder wer gerne mehr über Jeremy Bulloch erfahren möchte, der sei auf die offizielle Seite des Schauspielers hingewiesen. Dort kann man ein wenig in das exklusive Buch hineinschnuppern, ein paar Fotos ansehen und einen kleinen Auszug lesen. Das Buch kann nur exklusiv über diese Webseite bestellt werden und ist auf 2000 Exemplare limitiert und entsprechend nur auf Englisch erhältlich.
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