Im Blog der LA Times könnt Ihr seit Mittwoch einen Beitrag über einen Autogrammtermin von Carrie Fisher lesen. Für alle Interessierten folgt hier die Übersetzung des Textes von Lori Kozlowski.
Büchersuppe, der kleine Bücherladen auf dem Sunset Strip, brodelte vor Aufregung der Menge, die tobte und kicherte, darauf hoffend dicht an Carrie Fisher heranzukommen, die Dienstag Abend dort erschien, um ihre Autobiografie "Wishful Drinking" zu signieren.
Fünfzig oder mehr Leute standen die Straße hinunter, während sie "Star Wars" Andenken und Bücher in der Hand hielten, darauf wartend hineingelassen zu werden, um die sagenhafte zur Schriftstellering gewordene Schauspielerin zu sehen. Prominentenkult war dabei unter vollem Dampf - eine der Wartenden erzählte mir, sie stünde schon drei Stunden mit ihrer Kamera in der Schlange.
Im überfüllten Bücherladen war kaum Platz genug zum Sitzen, also mussten wir alle eng zusammenrücken, auf Bücherkisten Platz nehmen oder gegen Regale gelehnt stehen. Wir bildeten eine Gasse und kurz nach 19:00 ging Fisher diese entlang. Applaus erscholl und die Leute machten Fotos, sie lächelte wissend.
Gehüllt in ein langes, schwarzes Kleid, geschminkt mit glitzendem, dunklem Schatten und mit einem bunten Schal um den Hals und einer Cola in der Hand kam sie schließlich am Rednerpult an und begann mit uns zu flirten. "Habt ihr irgendwelche Fragen an mich?"
Die Blitzlichter flackerten auf und die Leute begannen Fragen zu brüllen. Werden sie "Wishful Drinking" verfilmen? Mögen sie "30 Rock" [Anmerkung: Eine amerikanische Comedy-Serie]? Was halten sie von den Präsidentschaftswahlen? Erzählen sie etwas!
Das war weniger eine Autogrammstunde als eine Klatschrunde mit dem coolsten Mädchen der Schule - dem Mädchen, dass auch nett zu den Sci-Fi Freaks ist. Wir waren weniger als einen Meter von einem Mitglied der königlichen Familie Hollywoods entfernt und Fisher genoss diese Intimität, beantwortete jede Frage. Sie erzählte uns sogar mehr, als wir wollten. "Ich habe kein Problem damit mich selbst zu blamieren und bevor ihr noch irgendwelche Schlussfolgerungen zieht, nehme ich also den Stift zur Hand."
Ohne viel Drumherumgerede, begann sie dann von der Elektroschocktherapie zu erzählen. "Ich möchte denen eine Liste mit den Dingen geben, die ich vergessen will. Meine Jugend? Weg damit. Meine Scheidungen? Weg damit.
Die Menge rief noch mehr Fragen, als wenn sie sie kennen würde, als wenn sie eine Freundin wäre und Fisher erzählt ihnen weise Dinge mit rauchiger Stimme: "Ein gebrochenes Herz ist ein Weg des Lebens Dir eine Lehre zu erteilen - das stammt aus 'nem Film und nicht von mir."
Über ihre eigene Unterhaltung, ihr Buch über sich selbst erzählt sie uns folgendes: "Du kannst mit jemand anderem Schlafen und die Zigarette mit mir teilen."
Mal war sie zotig, mal süß und manchmal war beides gemischt. "Ich habe gerade Hi zu Ron Jeremy gesagt - er war gerade in der Gegend und ich kenne ihn, natürlich," rasselte sie weiter.
Sie machte aus allem einen Witz. Körper, Geist, Seele, ohne Tabus. Und die Menge lachte mit ihr. (...) Sie deckte alles ab - das Religiöse, das Zotige, das Verrückte.
Sie hat nicht eine Unterschrift gegeben und niemand störte es (sehr).
Etwas traurig sagte sie schließlich leise: "Und nun wollen sie, dass ich gehe." Die Menge stöhnte auf.
"Danke." Sie lächelte und machte einen Knicks. In einem letzten Versuch ihr nahe zu sein, drängte die die Menge nach vorne zum Rednerpult und belud sie mit Zeichen der Zuneigung: Weihnachtsplätzchen, kleine handgeschriebene Zettel, Geschenke.
Und ich dachte bei mir: Das ist Hollywood. Sie ist eine Prinzessin und sie lieben sie.
Seite 1
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare