Es ist Samstag, also hat die offizielle Seite einen neuen Artikel über The Clone Wars am Start. Thema heute: Stilisierung.
Kilian Plunkett: Figurengestalter
Seit 30 Jahren bei der Arbeit
Ohne Frage sind Krieg der Sterne-Fans im Großen und Ganzen ein talentierter Haufen, die Dutzenden Fanseiten mit selbstgemachten Kostümen, Bildern, Filmen und vielem mehr beweisen dies aufs Eindrucksvollste. Doch nur selten bekommen Fans Gelegenheit, ihre Begeisterung für die Saga mit ihren überragenden Fähigkeiten und Talenten zu einem Vollzeitberuf zu verschmelzen und die nächsten Kapitel der Saga zu produzieren.
Kilian Plunkett, Figurengestalter der neuen computergenerierten und -animierten Clone Wars-Serie ist genau dies gelungen, und er hat die Bilder, es zu beweisen.
1977 war Plunkett 6 Jahre alt und malte, wie zahllose andere Kinder jener Generation, die Krieg der Sterne in ihr Herz geschlossen hatten, zuhause im irischen Dublin Bilder seiner Lieblingsfiguren: von Darth Vader, von Sturmtruppen, von Droiden. Besonders an Plunkett war aber, daß er einfach nie damit aufhörte.
"Ich war so ziemlich wie jedes andere Kind und habe für mein Leben gern gemalt, weil es einfach Spaß machte. Und ich habe immer weitergemacht.", erzählt er. "Ich habe mein Malbuch von damals noch, und darin findet sich ein ganzer Haufen von Krieg der Sterne-Bildern. Viele Sturmtruppen und Vader, aber auch X-Flügler- und TIE-Jäger-Schlachten über dem Todesstern. Diese Bilder sind alle ziemlich einfach gehalten, aber es hat große Freude gemacht, sie zu malen. In dem Bereich hat sich bis heute also nicht besonders viel verändert."
Höchstens, daß Kilian Plunkett den Fans inzwischen als vollendeter Graphiker bekanntgeworden ist, zu dessen Werk Dutzende von Comic-Titelbildern und -Zeichnungen zählen. Bereits 1993, nachdem er gerade erst in die Vereinigten Staaten umgezogen war, wurde Plunkett in das Universum des Kriegs der Sterne hineingezogen, als Dark-Horse-Comics-Herausgeber Ryder Windham ihn bat, ein Titelbild für die neue Droids-Comicreihe zu erstellen. Windham und Plunkett hatten zuvor gemeinsam an einer Aliens-Reihe gearbeitet, und nun griff Windham für die Droids-Titelbilder auf die Erfahrungen seines Kollegen zurück.
"Am Ende habe ich etwa 16 Droids-Hefte mit Titelbildern ausgestattet. Danach kamen Zeichnungen für den Comic von Schatten des Imperiums und eine Vielzahl von Geschichten der Star Wars: Tales-Reihe.", erzählt Plunkett. "Zur rechten Zeit am rechten Ort!"
Figurengestaltung für The Clone Wars
Noch während Plunkett bei Dark Horse arbeitete, traf er Henry Gilroy, der später Drehbuchkoordinator [engl.: Story Editor] der ersten Staffel von The Clone Wars wurde. Die beiden wurden Freunde und blieben auch in den Jahren nach ihrer Arbeit bei Dark Horse in Verbindung. Als Gilroy 2005 seine Clone Wars-Stelle antrat, zeigte er der Produzentin Catherine Winder und dem leitenden Regisseur Dave Filoni Plunketts Œuvre.
"Ich hatte die Hoffnung, vielleicht irgendwann im Laufe der Produktion als freier Mitarbeiter an einigen Nebenfiguren oder kleineren Requisiten arbeiten zu können.", erinnert sich Plunkett.
Kurz darauf traf sich Filoni mit Plunkett. "Wir hatten ähnliche Vorstellungen über die Charakteristika, die Krieg der Sterne so einzigartig aussehen ließen.", erklärt Plunkett. "Ich habe ihm einige Comics wie The Jabba Tape dagelassen, und einige Wochen später rief er mich an und bestellte einige Profilansichten. Ich erwartete, irgendeinen Kopfgeldjäger zugeteilt zu bekommen, aber stattdessen gab er mir Mace Windu und Palpatine!"
Seit er mit seiner Arbeit an The Clone Wars begann, hat Plunkett sich an so ziemlich allem versucht: Hintergründen, Fahrzeugen, Waffen, Tieren und Figuren. An allererster Stelle steht für ihn aber die Gestaltung von Figuren. Natürlich hat die neue Clone Wars-Serie ihren ganz eigenen Stil, aber Plunkett griff als Referenz zunächst auf die Figuren der Originalserie von Cartoon Networks zurück, als er sich an die Erstellung der CG-Figuren machte.
"Wir haben uns angesehen, wie Paul Rudish und Genndy [Tartakovsky] an die Figuren herangegangen sind um zu sehen, ob wir ähnliche Formen und Mimiken finden könnten, die sich dreidimensional umsetzen lassen würden.", erklärt Plunkett. "Wir haben also versucht, Formen zu finden, die nicht ganz so eckig oder scharfkantig sind [wie in der Originalserie], aber trotzdem diesen Hang zur Überstilisierung an sich hatten. Sehr häufig zeichne ich eine Figur stark vereinfacht, verglichen mit meinem normalen Zeichenstil. Das zeige ich dann Dave, und er sucht sich die Versionen aus, die ihm gefallen. Auf Basis seiner Auswahl, forme ich die Figuren dann stromlinienförmig und stilisiert um und gebe ihnen die einzigartige The Clone Wars-Charakteristik."
Mit mehr als 14 Jahren eingehender Erfahrung mit dem Stil und der Atmosphäre von Krieg der Sterne, ist Plunkett nun in der Lage, die einzigartige Ästhetik der Saga in seine Arbeit an Clone Wars einzubringen. "An Krieg der Sterne zu arbeiten, ist einzigartig.", meint er. "Dieses Universum lebt von einem bestimmten Mischverhältnis zwischen Alt und Neu, das schwer in Worte zu fassen ist, aber man erkennt es sofort, wenn man es sieht. Die Welt, die George [Lucas] erschaffen hat, ist auch in der Hinsicht einzigartig, als daß sie ganz anders ist als unsere Welt, aber dennoch wie ein realer Ort wirkt. Man muß versuchen, den Stil und die Atmosphäre der Filme einzuatmen, um die Formen und Farben zu erkennen, die darin immer wieder auftauchen. Und der einzige Weg, dies zu erreichen und den Stil dieses Universums - die klassischen Entwicklungen von McQuarrie und Johnston und auch das, was Doug [Chiang], Eric [Tiemens] und Ryan [Church] später daraus gemacht haben - wirklich zu verstehen, ist, sich die Filme wieder und wieder anzusehen. Und ich hoffe, daß´es auch in der [The Clone Wars]-Serie Gestaltungselemente geben wird, die den Leuten wirklich gefallen."
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