Zum Verkaufsstart von Band 4 der Legacy of the Force-Reihe, Exile, präsentiert die offizielle Seite ein Gespräch mit Autor Aaron Allston:
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In jedem Kampf der Galaktischen Allianz und des Jedi-Ordens gegen sichtbare und unsichtbare Gegner ist das Böse gegenwärtig, ob in Form heimtückischen Verrats oder albtraumhaften Krieges. Gleichzeitig erringt Jacen Solo mit jedem Sieg über die corellianischen Aufständischen mehr Macht, mehr Bewunderung und mehr Gewißheit, daß er seinem Ziel, der Galaxis Frieden zu bringen, näherkommt. Doch dieser Frieden könnte einen hohen Preis mit sich bringen.
Han, Leia, Luke und Mara verbindet, trotz ihrer gegensätzlichen Bindungen in diesem Krieg, ein erschreckender Verdacht: eine hinterlistige Macht steuert den Krieg, und wird sie nicht aufgehalten, sind alle Versöhnungsbemühungen umsonst. Und auch wenn Luke dunkle Visionen heimsuchen, die ihn vermuten lassen, daß niemand anderer als Lumiya, die Dunkle Fürstin der Sith die Wurzel allen Übels ist, geht die größte Gefahr von Jacen aus....Diese Woche erscheint mit dem Taschenbuch Exile der vierte Band der Legacy of the Force-Reihe bei Del Rey. Aaron Allston beantwortete uns in diesem Gespräch einige Fragen:
Mit Exile ist die Hälfte der Legacy of the Force-Reihe fast erreicht. Ich weiß, daß Sie und Ihre beiden Autorenkollegen Troy Denning und Karen Traviss die Reihe vorab sehr detailliert vorgeplant haben. Wie genau sind sie dieser Grundlinie gefolgt? Wie läuft bisher die Zusammenarbeit?
Es hat einige Veränderungen der Pläne gegeben, einige davon groß, andere eher klein. Zu vielen davon kam es, weil wir, als wir erst einmal in Ruhe über den Ablauf nachdenken konnten, bessere, spannendere Ideen hatten. Manchmal wurden auch einige ursprüngliche Ideen nicht genehmigt, dann mußten wir uns noch einmal hinsetzen und uns einen neuen Ansatz überlegen. Auf der Comic-Con 2006 haben wir uns dann noch einmal getroffen und unsere Pläne für den zweiten Teil der Reihe abgestimmt.
Allgemein folgen wir aber weiterhin der Grundrichtung, die wir uns zu anfangs erarbeitet haben. Etwa 60 Prozent der Ursprungspläne sind noch in der Reihe, und das ist bei einer neunteiligen Reihe mit mehreren Autoren eine Menge.
Die Zusammenarbeit zwischen uns dreien ist recht problemlos verlaufen. Wir stehen regelmäßig, manchmal auch ständig in Mail-Kontakt, und keiner versucht, sich auf Kosten der anderen zu profilieren. Es läuft gut.Skizzieren Sie all Ihre Geschichten vor, oder nur Ihre Krieg der Sterne-Werke?
Meine längeren Geschichten plane ich, natürlich, allerdings sind diese Pläne nie besonders detailliert. Jedes Kapitel beschreibe ich in ein oder zwei Absätzen. Früher waren meine Handlungsskizzen viel ausführlicher und etwa so lang wie ein Zehntel des fertigen Romans. Seit etwa 12 Jahren mache ich das nicht mehr; damals habe ich einen Punkt erreicht, wo ich glaubte, nicht mehr jeden einzelnen Gedanken einer Figur und jeden Zwischenschritt vorab aufschreiben zu müssen. Meine Kurzgeschichten skizziere ich überhaupt nicht vor.In Exile rückt Ben noch stärker ins Zentrum des Geschehens und wird mit einer Reihe von Entscheidungen konfrontiert, die seine Zukunft als Jedi oder Sith beeinflussen werden. Diese Grundsatzentscheidung scheint ihm nun kurz bevorzustehen. Können Sie Ihren Lesern die Situation beschreiben?
Jacen und Lumiya beschließen, daß die Zeit gekommmen ist, Ben auf die Probe zu stellen, um herauszufinden, welcher Seite er zuneigen könnte und wie er auf bestimmte Herausforderungen und Probleme reagieren wird. Also trennen sie ihn vor seinen Eltern und schicken ihn allein auf eine Mission in eine albtraumhafte Umgebung, besonders albtraumhaft für jemanden, der so jung ist. Das ist keine Prüfung, bei der im Falle eines Scheiterns die Lichter angehen und alles nur eine Holodeck-Simulation war. Ben könnte dabei sterben, das ist Darwinismus pur: die Besten überleben.Weite Handlungsabschnitte von Exile spielen auf dem Planeten Ziost, der alten Heimatwelt der Sith. In der Vergangenheit war dieser Planet eine ständige Bedrohung, wieso haben die Jedi ihn nicht einfach zerstört?
Weil sie keinen Todesstern haben?
Nein, ernsthaft: für die Jedi wäre das das gleiche, wie Alderaan wegen einiger Rebellen zu zerstören. Jedes Lebewesen, jedes Tier, jede Pflanze auf Ziost zu töten, die ja alle Teil der Macht sind, nur um den Planeten als mögliche Bedrohung auszuschalten? Ich denke doch nicht.
Außerdem weiß Luke um den Wert dieser seltsamen Quellen von Machteinflüssen, selbst der dunklen. Immerhin hat ein ähnlicher Ort auf Dagobah Yoda wohl dabei geholfen, sich während seines... Exils... 20 Jahre zu verstecken.Gleichzeitig hat Jacen die Entscheidung, die Ben noch bevorsteht, bereits getroffen. Haben Sie den Darth-Who-Namenswettbewerb verfolgt? Wissen Sie, wann der Gewinner vorgestellt werden wird? Und gibt es weitere Pläne, die Fans an wichtigen Ereignissen der Legacy-Reihe oder zukünftiger Projekte zu beteiligen?
Ich weiß von dem Wettbewerb und habe die Kandidatenliste gesehen. Aber nein, ich weiß nichts über die Vorstellung des Gewinners oder zukünftige Pläne. Karen, Troy und ich hatten vor einiger Zeit unsere ganz private Nonsens-Version dieses Wettbewerbs. Die meisten Vorschläge habe ich vergessen, aber mein Favorit war "Darth Twee", was einer der Gründe ist, weshalb der neue Raumjäger in Betrayal den Spitznamen Twee bekam.Einige Leser haben geglaubt, daß Jacen erkennen würde, was mit ihm geschieht und endlich umkehrt, aber mit Exile scheint das letzte Wort in dieser Sache gesprochen zu sein. Wenn Sie zurückblicken und die eine Sache, die Jacen zur Dunklen Seite geführt hat, benennen müßten, was wäre sie?
Nun, zunächst würde ich nicht sagen, daß das letzte Wort bereits gesprochen ist. Aber wenn es etwas gibt, daß Jacens Fall mehr als alles andere hervorgerufen hat, ist es seine eigene Überheblichkeit, die er nicht erkennt und deshalb nicht bekämpfen kann.
Im Grunde sieht er, daß einige Dinge falsch laufen - im Jedi-Orden und in der Galaxis als Ganzes -, und er sagt dann auch "Das hier läuft falsch". Was an sich in Ordnung ist, weil das jeder tut. Aber dann legt er sich auf eine Lösung fest und sagt sich selbst, "So läuft es richtig", ohne jeden Zweifel.
Viele Dinge tragen dazu bei, nicht zuletzt die Tatsache, daß sein Vater und sein Onkel berühmte Leute sind - was dazu führt, daß er etwas zu sehr aus ihrem Schatten treten will -, dann seine Ausbildung unter Vergere und Lumiya und vielleicht auch das genetische Erbe von Anakin Skywalker.Ich habe einmal wie Luke geglaubt, daß die Regeln der alten Jedi gegen Ehe und Familie veraltet wären, aber seit dieser Geschichte meine ich, daß die alten Jedi da gar nicht mal so falsch lagen. Immerhin haben sich seit Darth Vader alle emotionalen Bindungen, die Familien nunmal mit sich bringen, als Katalysator der Dunklen Seite erwiesen. Hat Luke einen Fehler gemacht, als er diese Art Bindungen erlaubt und sogar gefördert hat?
Das denke ich nicht. Die leidenschaftlose Art des alten Jedi-Ordens hat genausoviel Unheil hervorgebracht. Aber jede grundlegende Reform in jeder Gesellschaft, selbst in einer so kleinen wie dem Jedi-Orden, braucht Jahre, Jahrzehnte, um sich zu festigen und zu stabilisieren.
Was die Jedi wohl brauchen könnte, wäre eine Art Überwachungsapparat, in dem ältere, weisere Jedi die Möglichkeit haben, Beziehungen zu beobachten und das Recht, sich einzumischen, um echte bindungsbegründete Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Das würde aber natürlich den Leuten in diesen Beziehungen zuwidersein, zumindest in den ersten fünfzig oder hundert Jahren dieser Vorgehensweise. Außerdem würde das wohl moderne Leser abschrecken, die im Glauben an absolute emotionale Freiheit aufgewachsen sind.
Dennoch... eine Sache, die wir drei bis zum Ende der Reihe aufbauchen wollen, ist der Unterschied zwischen gesunden Gefühlsbindungen und Abhängigkeitsbeziehungen zwischen den Jedi.Hat seine Zuwendung zur Sith-Philosophie einen Sadomasochisten aus Jacen gemacht, und war das immer ein Teil seiner Figur?
Er ist kein Sadomasochist. Er genießt es nicht, Schmerzen zu erleiden oder zu verursachen, sondern sieht den Schmerz, den ein Opfer verursacht, als Mittel, konzentriert zu bleiben, menschlich zu blieben. Er erträgt diesen Schmerz als notwendige Bedingung für die schlechten Dinge, die er tut. Aber er genießt ihn nicht.
Und es ist natürlich ein Wahn, zu glauben, daß der Schmerz ihm dabei hilft, menschlich zu bleiben, weil er gleichzeitig überhaupt nicht wahrnimmt, daß er immer schneller bereit ist, solche Opfer zu bringen.Wieder einmal spielen Alema und ihre Bemerkungen über das Gleichgewicht eine wichtige Rolle. Aber trotz all des Elends und des Leids, die sie verursacht hat, komme ich nicht umhin, sie irgendwie zu mögen...
Es hat eine Weile gedauert, bis das auch bei mir der Fall war, aber etwas an ihr ist sehr mutig und ritterlich. Fast jede Hauptfigur, deren Feind sie ist, ist stärker und erfahrener als sie. In einem fairen Zweikampf würde sie keine fünf Sekunden überleben. Doch trotz dieser sehr schlechten Chancen, verfolgt sie ihre Ziele weiter. Was unter anderen Umständen nicht alles aus ihr hätte werden können...Als Jacens Lehrerin ist Lumiya eine wichtige Figur, doch ihre Motive bleiben rätselhaft. Ihr Wissen um die Dunkle Seite und die Sitten der Sith ist gewaltig. Wieso hat sie sich nicht selbst zum "Darth" gemacht? Wieso braucht sie Jacen?
Teilweise, weil sie mehr Maschine als Mensch ist, und ihre Verbindung zur Macht darunter leidet. Einige Techniken der Sith kann sie nicht lernen.Bis hierher haben wir von Jacens Zwillingsschwester Jaina nicht viel gehört, die als Schwert der Jedi bezeichnet wird. Ich weiß, daß Sie uns nichts verraten dürfen, aber darf man annehmen, daß sie in den nächsten Romanen eine größere Rolle spielen wird?
Man darf. Bei einem Schwert, oder jeder anderen Waffe, kommt es darauf an, es erst zu ziehen, wenn es bereit ist, verwendet zu werden.
[Spoiler-Ende]
Einen ersten Vorgeschmack auf den Roman gibt ein dreiteiliger Auszug auf der offiziellen Seite.
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