Am letzten Mittwoch begann mit der Veröffentlichung der Pilotausgabe von Star Wars: Legacy eine neue Ära des Kriegs der Sterne, 130 Jahre nach Episode IV.
Da heute Montag ist und damit Ruhetag für TOS-Informationen, nutzen wir die Pause für einen kleinen Überblick über die neue Reihe, direkt aus der Feder von Autor John Ostrander.
Beginnen wir mit einem Kurzinterview Ostranders von Newsarama:
[Spoiler-Warnung] markieren:
NRAMA: "Im Juni wird Star Wars: Legacy veröffentlicht. In der Hauptrolle sehen wir Cade Skywalker. Bisher wurde bekannt, daß diese Reihe in einer brandneuen Ära spielt, mit einem brandneuen Sith-Orden und einem brandneuen Imperium. Die Sith bestehen aus Darth Krayt, Darth Talon und einer unbekannten Twi'lek-Sith. Und auf Cades Seite stehen Deliah Blue und Jeriah Syn. Es gibt außerdem eine blaue Twi'lek namens Astraal Vao und den Piraten Rav. Was gibt es noch zu erzählen? Wohin führt diese Reihe in ihrem ersten Jahr?"
JO: "Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die wichtigsten Figuren, Hintergründe und Zusammenhänge vorzustellen. Selbst nach dem ersten Jahr wollen wir weitere Figuren ins Spiel bringen. Wir lassen sie erst auf die Bühne, wenn es zu der jeweiligen Geschichte paßt. Am Ende der 13. Ausgabe - die den ersten großen Handlungsbogen abschließen wird - werden die Leser eine Menge über die Figuren wissen, darüber, worum es überhaupt geht und was es - beispielsweise - mit dieser Sektion des Sith-Ordens auf sich hat. Unsere erste Idee für die Figur, die Cade Skywalker werden sollte, war die Frage, wie es wohl gewesen wäre, wenn Han Solo ein Jedi geworden wäre, ein Schurke mit einem Lichtschwert. Cade ist nicht Luke, und er ist auch kein Anakin. Er muß mit einer großen Bürde leben, mit dem Vermächtnis des Skywalker-Namens, und er hat vor, sich sein ganz eigenes Schicksal zu schaffen.
Wir nehmen uns dafür Elemente aus früheren Geschichten, auch aus der New Jedi Order-Zeit... all das dient den Legacy-Geschichten als historischer Hintergrund. Gleichzeitig haben wir die Geschichte so entwickelt, daß auch neue Leser, die die New Jedi Order nicht gelesen haben, einen Einstieg finden können.
Alles, was ein Leser wissen muß, ist in der Geschichte enthalten."
NRAMA: "Wird es Gastauftritte von alten Bekannten geben?"
JO: "Wenn Sie damit Luke, Leia, Han, die Droiden und andere solche Figuren meinen, dann nicht, nein. Wir werden Del Rey nicht die Hände binden. Würden diese Figuren in unserer Reihe auftauchen, würde das bedeuten, daß sie überlebt haben, was immer die Autoren von Del Rey mit ihnen vorhaben. Das würde ihre Arbeit aufs Spiel setzen, und das wollen wir nicht." [Spoiler-Ende]
Auch der aktuelle Insider (Ausgabe 87) wirft einen Blick auf Legacy. John Ostrander spricht dort unter anderem über die Urinspiration für die Reihe und einige Entwicklungen, die uns ins Haus stehen:
"Es gab Dinge, die wir nicht tun konnten, während die Filme in der Entwicklung waren. Einer der Gründe, weshalb wir Quin[lan Vos] entwickelten, war der, daß wir mit ihm die Hoffnung hatten, nicht mehr ständig mit der Kontinuität aneinanderzugeraten. Am Ende half das auch nichts, weil erst Aayla [Secura] in den Filmen auftauchte, und dann auch Quin in einer frühen Fassung des Episode-III-Drehbuchs vorkam. Das brachte uns um unsere Freiheit.
Ich weiß, daß viele Fans sehen wollen, was zwischen Episode III und IV passiert. Ich selbst wollte diesen Bereich meiden, weil es dort wieder viele Dinge geben wird, die wir nicht machen können. Ich will etwas mehr Freiheit haben. Mit den Prequels haben wir uns in einem Kreislauf verfangen, in dem wir immer wußten, wie die Geschichte enden wird. Seit den ersten Dark-Horse-Comics hat es keine offenen Enden mehr gegeben.
Wir wollten etwas von der alten Spannung [aus den Tagen der klassischen Trilogie] in den Krieg der Sterne zurückbringen. Die beste Chance dafür sahen wir darin, an einen Ort zu gehen, an dem noch niemand war, den vorhandenden Zeitrahmen zu verlassen und mit Figuren anzufangen, die noch nie jemand gesehen hatte. Das bringt ein großes Risiko mit sich, aber ist es nicht interessant, daß Krieg der Sterne nach all diesen Jahren wieder riskant sein kann? Sogar gefährlich?"
Was ist mit der allgemeinen Atmosphäre? Woran orientiert sich Legacy?
"Wir versuchen, die Atmosphäre der klassischen Trilogie einzufangen. Wir wollen den Leser mit einem Haufen unbekannter Figuren mitten in eine Handlung hineinstoßen. Der Grundaufbau ähnelt der klassischen Trilogie: es gibt einen großen Krieg, ein anderer großer Krieg ist gerade vorbei, aber gleichzeitig sind die Jedi nicht mehr vereint. Sie sind in alle Winde zerstreut, doch anders als in der klassischen Trilogie sind sie nicht vergessen, und das gibt dem ganzen einen Prequel-Touch."
Über die neuen Sith befragt, erklärt Ostrander:
[Spoiler-Warnung] markieren:
"Die Regel der zwei ist Geschichte. Es gibt jetzt eine Regel des Einen, und dieses Eine ist der Sith-Orden selbst. Das bedeutet, es gibt eine Menge Sith darin, aber sie alle sind dem obersten Sith-Lord, der die Gruppe gegründet hat und sie zusammengebracht hat, verantwortlich und zum Gehorsam verpflichtet. Dieser Eine ist Darth Krayt. Sie sehen die Jedi als Botschafter des Chaos. Diese Sith folgen Sith-Prinzipien - der neue Orden wurde auf Korriban gegründet - sind aber nicht so wie frühere Sith. Sie haben andere Gründe, ihre Ziele zu verfolgen. Ihrem Weltbild zufolge, herrscht Chaos in der Galaxis, was am Vong-Krieg deutlich geworden ist. Wäre die Galaxis vereint gewesen, wäre sie auch stark gewesen und die Vong wären niemals so erfolgreich geworden. Daraus ziehen sie den Schluß, daß man einen zentralen Geist braucht, eine Macht, einen Willen - die Sith also -, um Ordnung in die Galaxis zu tragen." [Spoiler-Ende]
Die zentrale Figur ist Cade Skywalker. Wer ist er?
[Spoiler-Warnung] markieren:
"Cade kennt Anakin und Luke und seine übrige Familie seither. Er selbst wurde zum Jedi ausgebildet. In der ersten Ausgabe zeigen wir, was ihn dazu veranlaßt hat, diesen Pfad aufzugeben. Neben seiner Jedi-Ausbildung, war er auch der Schüler eines Piraten, obwohl er selbst keiner ist. Als Erwachsener ist er ein Kopfgeldjäger. Er hat sich weit von seinen Ursprüngen entfernt. Cade ist ein zäher Kämpfer. Er hat eine wirklich rauhe Seite. Von einem aufgeklärten Standpunkt aus betrachtet, ist Cade ein Schurke, und vieles von dem, was er besonders in den ersten Heften tun wird, wird den Lesern nicht gefallen. Ich glaube aber, daß er zu einer sehr mitreißenden Figur werden wird. Wer Cade verstehen will, muß sich nur Veteranen ansehen, die völlig disillusioniert aus ihren Kriegen wiederkommen. Ich kenne eine Reihe von ihnen. Sicherlich sind nicht alle von ihnen so disillusioniert wie Cade. Vieles hängt von ihren persönlichen Kriegserfahrungen ab. Oft ist es der Fall, daß sie nicht darüber sprechen wollen. Und manchmal waren ihre Erfahrungen so bitter, daß sie sich in einer sehr seltsamen Situation wiederfinden. Cades aktuelle Situation ist die Folge einer ganzen Reihe von Dingen, die er erlebt hat. Die Frage ist immer, was man bereit ist aufzugeben, für ein Gefühl von Sicherheit? Wie wichtig ist einem seine persönliche Freiheit?" [Spoiler-Ende]
Und auf den den historischen Hintergrund angesprochen, sagt Ostrander:
"Wir stützen uns auf verschiedene Kriege, verschiedene Schlachten, und auf das, was nach den Kriegen geschehen ist. Darauf, wie Strukturen auseinanderbrechen. Was ist in den letzten einhundert Jahren geschehen? Von den Klonkriegen bis zur Legacy of the Force-Zeit hat die Galaxis kaum mehr als ein paar Jahre echten Friedens erlebt. Welche Auswirkungen hat das auf die Galaxis gehabt? Auch diese Entwicklung ist ein Vermächtnis für Legacy. - Wir haben es hier mit einer ganzen Reihe von Vermächtnissen zu tun: dem Vermächtnis des Imperiums, dem Vermächtnis der Sith, dem Vermächtnis der Jedi, den Vermächtnissen all dieser Kriege. Legacy wird sich mit vielen interessanten Personen auseinandersetzen, mit Jedi, Sith, Imperialen, Unterwelt-Figuren... sie alle haben ihre eigenen Geschichten. Wir werden viel Arbeit damit haben, den roten Faden nicht zu verlieren, denn es gibt so viele Figuren, die uns vom 'rechten Wege' abbringen könnten. So stolz ich darauf bin, was wir mit Republic erreicht haben, glaube ich, daß Legacy all das in den Schatten stellen wird."
Abschließend einige Kurzcharakterisierungen:
Cade Skywalker: "Er ist keine Mischung aus Luke und Anakin. Das wird dieser Figur nicht gerecht. Ich denke, er ist ein Mensch, der die Bürde dieser beiden Männer auf seinem Rücken spürt. Mit Anakin und Luke gibt es zwei entgegengesetzte Entwicklungen: eine zum Licht, die andere zur Dunkelheit. Und Cade trägt sie beide in sich."
Die neuen Sith: "Sie sind nicht wie Sidious, Dooku oder Vader. Eher wie Maul, mit den Tätowierungen, aber beherrscht von jemandem mit einem sehr gezielten Plan: die Galaxis zu beherrschen, um sie zu retten."
Das Imperium: "Nicht von Grund auf böse, aber auch keine Republik, keine Demokratie. Die Herrschaft einer Minderheit, oder eines Einzelnen, über die Mehrheit. Das bringt eine Menge Stärken mit sich und eine beträchtliche Zahl von Schwächen. Macht ist wichtiger als alles andere."
Den gesamten Artikel findet ihr im Insider, bzw. demnächst sicherlich auch im offiziellen Fanclubmagazin.
Star Wars: Legacy 1 wird voraussichtlich am 21. Juni bei Dark Horse erscheinen.
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