Viel ist nicht los in der Welt, also mal wieder eine der kurioseren Kurzmeldungen, diesmal von der TAZ.
Wer dachte, George Lucas hätte sich Krieg der Sterne ausgedacht, sollte mal nach Nordkorea reisen. In der dortigen System-Beweihräucherungsfabrik "Blutfarbenes Morgenlicht umfließt die zum Parteigruß gereckten Fäuste unserer ruhmreichen Arbeiter und Bauern" - da kann "Werbeagentur Müller und Sohn" echt nicht mithalten - sitzt der wahre Erfinder der Saga:
[...]
Kim Il Punk, Direktor des Künstlerkaderkollektivs, ist ein zierlicher Greis. Doch als er uns zur Begrüßung die Füße schüttelt, zeigt er sich geschmeidig wie ein junger Bursche. Das Rezept für so viel Fitness? "Kein Fleisch, kein Fisch, kein Fett - und nur eine warme Mahlzeit im Monat", schmunzelt der alte Herr. "Seit unser gewaltiger Führer und allwissender Lehrmeister dieses geniale Mittel zur Volksgesundheit ersonnen und eingeführt hat, beneidet uns die Welt!" Der Satz klingt wie auswendig gelernt. Kein Wunder: 1998 hat Il Punk eine achtstündige Volksoper unter diesem Titel komponiert und mit sich selbst in sämtlichen Hauptrollen zur Aufführung gebracht. Diese Titanentat wurde mit dem bedeutendsten Amt belohnt, das der nordkoreanische Kulturapparat zu vergeben hat.
"Bis heute stehe ich auf der Bühne", lächelt Il Punk. "Am liebsten in meinem Jugendwerk ,Eine Handvoll koreanischer Helden zerschmettert die teuflischen Armeen des amerikanischen Aggressors'. Sie kennen es vielleicht in der Hollywood-Version." Wir verneinen. "Doch, ganz sicher", grinst der Direktor. "Es wurde für westliche Verhältnisse adaptiert als ,Die glorreichen Sieben'."
Eine erstaunliche Enthüllung! Aber Kim Il Punk winkt bescheiden ab: "Dergleichen geschieht viel öfter, als Ihre manipulierten Medien melden", lacht er. "Tatsächlich hat sich unser Kollektiv zu einem der bedeutendsten Vorlagenlieferanten für Drehbücher, Lieder, Romane und Dramen in Ihrer Hemisphäre entwickelt." So sei das gesamte Werk Günter Grass' von Werken aus dem Institut "Morgenlicht" beeinflusst. "Die Blechtrommel" beispielsweise basiere auf Kim Il Schwungs Chorwerk für 20.000 Sänger "Am 38. Breitengrad schlug unser göttlicher Führer die Pauke des Widerstandes, im Widerhall erzitterte der Kosmos". George Lucas' "Star Wars"-Filme wiederum seien ein Abklatsch des Massentanzdramas "Die Sonnen neigen sich vor dem Mut unserer unbesiegbaren Schwadronen". Geschrieben hat es Kim Il Dung, der Gründungsdirektor des Künstlerkollektivs.
[...]
Den Rest des Artikels gibt's bei der TAZ.
Beschwerdebriefe wegen Storyklaus bitte an:
George Lucas
c/o Lucasfilm Ltd.
PO Box 2009
San Rafael
CA 94912-2009
USA
;-)
Seite 1 2
« vorherige Seite
Phileas
jacen-solo
Sorn
tobi
Du weißt schon, daß das kein Konzern ist, sondern ein pseudo-kommunistische Kombinat, das nur einen Kunden hat, die "Arbeiterklasse", also auf gut deutsch: die stalinistische Führung.
Da bringt Werbung nix, vor allem heute, da die Stalinisten endlich aussterben.
Allgemein würde ich raten, das Ganze mit Humor gesehen. Der dürfte auch der Hauptgrund für das Erscheinen dieser Meldung bei der TAZ und hier auf SWU gewesen sein.
Chris Skywalker
tobi
Ich werde den Eindruck nicht los, dass einige den Artikel für echt halten... Das ist von vorne bis hinten Satire!!! Es gibt weder einen Kim Il Punk, noch Dung noch Schwung, ebensowenig eine Denkfabrik "Morgenlicht"!!! Abgesehen davon ist der Artikel ziemlich witzig, er hätte auch in der Titanic erscheinen können.
Wookieetreiber
Jedi Master Julian
Darth Jeus
Meister Windu
Also, wer denkt, dass ich oder Darth Jeus diesen Artikel für echt halte, der sollte echt mal seine Kenntnisse der Ironie erweitern.
@Chris Skywalker: Du raubst mir, in Bezug auf das Klauen der Star Wars Geschichte, das sprichwörtliche Wort aus dem Munde.
@Alle: Ihr solltet jetzt aber nicht irgendwie böse auf die armen Koreaner werden, die habens schon schwer genug.
Yodaman
Nik
tobi
Seite 1 2
« vorherige Seite
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare