Seit rund 2 ½ Wochen läuft Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers in den Kinos und hat seitdem über den Köpfen vieler Fans das eine oder andere Fragezeichen rotieren lassen. Ein paar (Teil-)Antworten wurden nun von der Cutterin des Films, Maryann Brandon, geliefert (wobei viele von uns sich einiges davon entweder schon gedacht haben dürten oder es auch schon anders interpretiert haben). Sie sprach in einem Interview mit der Huffington Post einige jener Fragen an, die sich aus dem Film ergeben. Hinzu liefert sie ein paar Einsichten in einige der Entscheidungen, die für den Abschlussfilm der Skywalker-Saga getroffen wurden.
(Es sollte zwar klar wie blaue Milch sein, aber selbstredend kommen hier diverse Spoiler aus dem Film zur Sprache. Wer also tatsächlich noch nicht im Film war, es jedoch noch vorhat, sollte ab hier nicht weiterlesen.)
Brandon zufolge gab es ein ziemliches Hin und Her darüber, ob dieser Kuss überhaupt passieren würde. Laut ihrer Aussage schnitt sie eine Menge verschiedener Versionen von "sollten sie/sollten sie nicht".
Ich sagte immer: 'Der Film wird uns zeigen, ob sie sich küssen sollen oder nicht. Wir werden am Ende unseres Prozesses wissen, ob es passieren sollte. Und ich fand, es sollte, und [Regisseur J.J. Abrams] stimmte mir zu, und weitere Leute, die den Film sahen, waren einverstanden.
Ich weiß, es ist nicht für jedermann. Ich weiß, dass es Leute geben wird, die sich wünschen, dass sie es nicht getan hätten, aber dies ist ein Film, der es nie allen recht gemacht hätte, und ich denke, dass die Kritiken das irgendwie widerspiegeln. Die Dinge, die manche Leute lieben, andere hassen. Und das ist das Phänomen von Star Wars.
Die Antwort hierauf ist so kurz wie simpel: Laut Brandon musste Kylo alles aufbringen, was von seiner Lebenskraft übrig war, um Rey von den Toten zurückzubringen (Anm. d. A.: Womit vielleicht doch ein Skywalker gelernt hat, diejenigen vor dem Tod zu bewahren, die er liebt).
Er bekam seine Erlösung, auf eine schöne Art und Weise, wie ich glaube. Und gleich nachdem er verschwunden ist, verschwindet [seine Mutter] Leia. Ich würde gerne glauben, dass sie zusammen sind.
Die dunkle Seite der Macht ist der Pfad zu mannigfaltigen Fähigkeiten, welche manche von uns für unnatürlich halten.
- Palpatine in Episode III – Die Rache der Sith
Brandon erörert, die Eröffnungsszenen mit dem Imperator waren "knifflig" in Bezug darauf, wie viel von der Hintergrundgeschichte des Charakters zu erklären war, wie viel von ihm zu zeigen war und seine Absichten zu erklären.
Ursprünglich sollte es "ein wenig mehr Informationen darüber geben, was [Palpatine] am Leben hält", aber laut Brandon schien dies "vom Thema abzuweichen".
Es war eine Art empfindliches Gleichgewicht und es ging viel hin und her, wie viel wir enthüllen wollten. Einige Szenen änderten sich ziemlich stark, die Art und Weise, wie wir es dem Publikum präsentieren wollten. Am Ende haben wir viel weniger davon gezeigt als zu Beginn geplant war.
Es gab so viele Informationen in dem Film und so viele Charaktere, auf die sich das Publikum konzentrieren sollte. Ich denke, wir hatten das Gefühl, dass wir den Film nicht mit Dingen überladen wollten, die man nicht wissen musste.
Im Film sagt Palpatine, wenn Rey ihn tötet, würde sein Geist in sie eindringen und sie würden eins werden. Am Ende tötet sie ihn auch, doch scheint er nicht zu gewinnen. Warum nicht? Oder hätte Rey auch einfach den Stecker der Maschine ziehen können, welche ihn scheinbar am Leben hielt? Laut Brandon jedenfalls nicht …
Das kann sie nicht. Sie kann ihn nicht im Zorn töten.
Offenbar verlor Palpatine die finale Konfrontation nur, weil Rey ihn nicht im Hass niedergestreckt hat. Dadurch, dass sie Palpatine so schlug, wie sie es tat, indem sie seine Machtblitze auf ihn zurück reflektierte, konnte Rey vermeiden, nach den Regeln des Imperators zu spielen.
Der Oberste Anführer Snoke von der Ersten Ordnung … woher kommt er? Was war er? Wem verdankt er diese Narbe? Fragen wie diese begleiteten uns seit Das Erwachen der Macht. in der 9. Episode bekamen wir nun leider nicht allzu viele detailliertere Aussagen zu dieser Person, doch wurde uns zumindest kommuniziert, dass Snoke lediglich eine Schöpfung und damit offenkundig eine Marionette von Palpatine war; womöglich auch ein Klon vom Imperator selbst.
Ich denke, dass das als ein visueller Effekt aufgetaucht ist, von dem wir dachten, es würde dem Publikum wirklich Spaß machen, ein Bild zu schaffen, das die ganze Geschichte erzählt. Ich glaube, das ist gelungen. Wir mussten nicht viel am Dialog ändern. Man sieht nur eine Einstellung [...] und man versteht es irgendwie. Ich liebe solche Sachen. Wir können einfach einen Moment haben, in dem du etwas im Hintergrund siehst und du sagst: 'Okay, ich verstehe das total.'
Über dieses Thema hatten wir bereits am 30. Dezember einen News-Artikel gemacht; nun hat auch Brandon noch ein paar Dinge dazu zu sagen.
Sie ist eine wichtige Figur im Widerstand, und wir haben uns sehr bemüht, das im Film zu zeigen, und ich denke, das haben wir auch getan, aber der Film konnte einfach nicht mehr viel mehr Charaktergeschichten verarbeiten.
Wir alle lieben Rose. Und wir wollen ihren Charakter zum Singen bringen. Und deshalb ist sie im Endkampf. Und ich schneide am Ende des Kampfes ein paar Mal auf sie zu, weil ich weiß, dass sie ein Fanfavorit ist und zeigen wollte, dass sie dabei ist.
“Hallo, wen haben wir denn da?“ Ja, das ist Lando Calrissian wie wir ihn kennen und lieben. Und von daher scheint es nicht allzu überraschend, dass einige nach der letzten Szene mit ihm und Jannah (mehr oder weniger ernsthaft) eher schurkisch-charmeurhafte Absichten sahen als die Anspielung eines Verwandtschaftsverhältnisses. Brandon und das Team gehörten allerdings wohl nicht dazu.
Ich glaube, es ist keinem von uns je in den Sinn gekommen, dass er sie anbaggert. Ich glaube, es war immer väterlich, weißt du, dir zu helfen, deinen Weg nach Hause zu finden. Ja, so ist das nie gewesen.
Doch nur Freunde? Nicht wenige hatten seit Beginn der Sequel-Trilogie vermutet, dass zwischen den Instant-Buddies Poe & Finn weit mehr ablaufen könnte als nur eine instinktive, tiefe Freundschaft. Oscar Isaac selbst hat sich im Netz bereits etwas enttäuscht gezeigt, dass dieses Shipping nicht aufgegriffen wurde. Brandon jedenfalls war diese Idee eher neu.
Weil ich es zusammenschneide, nehme ich es irgendwie für bare Münze und interpretiere nicht so viel hinein wie ein Publikum. Und vielleicht ist das einfach meine Natur. Ich weiß es nicht.
Aber ich denke, sie sind die besten Freunde. Es gibt dort eine Art Brüderlichkeit, wo sie sich verstehen und sich gegenseitig den Rücken stärken.
Was die zukünftige Liebe zwischen den beiden angeht, sagt sie: "Das liegt wirklich an Lucasfilm, wenn sie die Fortsetzung machen wollen."
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