Update:
Hier kann natürlich weiterhin in den Kommentaren mit Spoilern über Der Aufstieg Skywalkers diskutiert werden!
Originalmeldung vom 18.12.2019, 09:01 Uhr:
Sich der 9. Episode der Skywalker-Saga zu stellen, das ist das Schicksal eines SWU-Korrespondenten …
Oder zumindest das meinige, welchem ich mich bei der gestrigen Pressevorführung von Star Wars – Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers (2D, OV) gestellt habe. Weswegen ich nun pflichtbewusst versuchen werde, meine Eindrücke in einer möglichst Spoiler-freien Kritik zu schildern.
Zunächst habe ich erwogen, dies im klassischen Pro/Contra-Muster durchzuziehen, so wie einige es vielleicht von meinen Kommentar-Reviews zu den animierten Shows kennen; offensichtliche Gründe sprechen allerdings dagegen und es würde der Sache nicht gerecht.
(Vorab möchte ich anmerken, dass ich bewusst dem Großteil sämtlicher Spoilergerüchte aus dem Weg gegangen bin, um möglichst unvoreingenommen in den Film zu gehen. Wodurch ich natürlich nicht beurteilen kann, was sich nun im Nachhinein als wahr oder falsch herausgestellt hat.)
Und ich muss wirklich betonen, dass ich noch nie derart Schwierigkeiten hatte, nach einem Star-Wars-Film meine Gedanken zu ordnen. Generell fällt mir das bei den meisten Filmen schwer, aber hier war- ,nein, ist es nach wie vor nur schwer möglich.
Doch genug des gedankenverlorenen Um-den-heißen-Porg-Redens …
Wo setzt die Geschichte von Episode IX an? Welchen Plan verfolgt der wiederauferstandene Imperator? Ist er überhaupt der echte Imperator? Wer überlebt den Film und wer nicht? Passiert sie wirklich, die berühmt-berüchtigte “Bendemption”?
Die Antworten auf all diese Fragen … werdet ihr hier nicht finden. Warum auch? Dafür geht ihr ja schließlich in den Film.
Was ich nach meiner ersten Sichtung definitiv sagen kann: Der Auftakt des Films fühlt sich doch etwas sehr gehetzt an, was zum Teil auch an dessen Inhalt liegt (denn man hetzt, in verschiedenen Konstellationen, tatsächlich sehr schnell durch diverse Szenerien). Ab da geht es gemäßigter zu und anstatt rasch zwischen den verschiedenen Schauplätzen zu wechseln, nimmt man sich an den einzelnen Stationen mehr Zeit. Etwa zu diesem Zeitpunkt festigt sich auch das Gefühl, an einer intergalaktischen Schatzjagd teilzunehmen. Im großen Finale angekommen rückt das Riesen-Spektakel etwas mehr in den Hintergrund und der Fokus liegt auf dem direkten Konflikt zwischen Gut und Böse. Was ein kleines bisschen schade ist, da ich vom großen militärischem Konflikt gerne mehr, viel mehr gesehen hätte. Überdies sollte man weder im Lauftext noch im Films selbst allzu viele Statements politischer Natur über den Gesamtzustand der Galaxis erwarten, genau wie in Episode VII begnügt man sich eher auf das Allernötigste und kratzt kaum an der Oberfläche.
Nichtsdestotrotz fühlt sich die Laufzeit unterm Strich einigermaßen richtig dosiert an.
Antworten auf einige Fragen, die teils so alt sind wie die Sequels selbst, werden tatsächlich geliefert (wenngleich auch nicht auf alle), allerdings wirft der Film nicht gerade wenige neue auf. Gerade in Bezug auf Palpatine, die Umstände seiner Rückkehr oder den Ursprung seiner neuen Streitmacht sucht man hier vergeblich. Wer einigermaßen bewandert im alten Legends-EU ist, wird in dieser Sache allerdings die eine oder andere direkte Anspielung, wenn nicht gar Adaption, wiedererkennen, was sich durchaus als vorteilhaft erweisen kann.
Was die Handlung des Films zudem bietet, sind Wendungen. Überraschungen. Auflösungen. Manche kleiner, manche größer … wie man sie aufnimmt, sei es im Gesamtkontext oder lediglich innerhalb der Sequel-Trilogie, das bleibt wohl jedem selbst überlassen. Ich selbst habe die eine oder andere Entscheidung oder Anspielung zugegebenermaßen mit einem Stirnrunzeln aufgenommen und mich gefragt: “War das nötig?”, während ich bei anderen stark verwundert war, dass sie es so entwickeln.
Was ich persönlich positiv empfunden habe: Abrams hat in seinem neuen Film gleich ein paar von Rian Johnson etablierte Themen weitergeführt – wobei das ein Punkt ist, der definitiv heftige Diskussionen auslösen wird, nicht nur in Bezug auf diese Themen selbst, sondern auch, ob es sich dabei jetzt um eine Erweiterung oder um eine Wiederlegung handelt. Meiner Meinung handelt es sich hier oft um Kompromisse; gewisse Thematiken werden zwar nicht widerlegt, aber es wird auch nicht dabei belassen.
Ich persönlich empfand den Humor-Pegel im direkten Vergleich eher etwas niedriger als das zumeist sonst der Fall sein mag, woran man sich aber nicht stören muss. Interessanter ist hier wahrscheinlich der Fakt, dass ich hier zwar die eine oder andere Spiegelung zu Die Rückkehr der Jedi-Ritter wahrgenommen habe, diese jedoch weit kleiner ausfallen als zuvor angenommen. Schmunzeln lässt mich ein besonders euphorischer Moment im Finale: Hier wird sich jeder Fanboy einen gigantischen 4K-Screen und eine Pausentaste wünschen, um möglichst jedes Detail und versteckte EasterEgg aufzusaugen (ja, es geht hier primär um Schiffe, und das was wir aus dem Trailer dazu kennen war gefühlt gar nichts zu der tatsächlichen Größenordnung).
Die beiden vorigen Sequel-Teile wurden Rollen-technisch überwiegend und dominant von Daisy Ridley und Adam Driver getragen und daran ändert sich auch nichts im finalen Teil dieser Trilogie. Es ist ihre Beziehung, ihre Präsenz, ihr Spiel miteinander, das in Sachen Schauspieler-Leistung am meisten fesselt.
Allerdings hatten sie je einen weiteren Schauspieler der alten Garde neben sich (Harrison Ford in Das Erwachen der Macht, Mark Hamill in Die letzten Jedi); ein Faktor, der hier leider fehlt. Wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen. Dieser Film hätte ja ursprünglich noch der große Auftritt für Carrie Fisher sein sollen, was durch ihren Tod natürlich nicht mehr wirklich umzusetzen war. Eine Lücke, die sich im Nachhinein doch bemerkbar macht.
Oscar Isaac und John Boyega machen ansonsten, wie zuvor, einen soliden Job und bleiben ihren Rollen treu.
Natürlich werdet ihr alle stark in Bezug auf Leia und den Umgang mit der verblichenen Carrie Fisher schauen … ich selbst bin nicht sicher, ob jemand, der über die Umstände überhaupt nicht Bescheid wüsste, anhand ihrer Entwicklung im Film erahnen würde, dass ihre Story aufgrund von Fishers Tod abgeändert wurde. Hier bin ich allerdings durchaus positiv gestimmt; jene Lösung von Terrio und Abrams finde ich durchaus gelungen und sie funktioniert innerhalb des Aktes, in dem sie spielt. Vielleicht hätte es auch ganz andere Wege gegeben, aber der hier ist es geworden, und er gefällt mir ganz gut.
Auch Joonas Suotamo möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Denn er hat es geschafft, Chewie in einer bestimmten Schlüsselszene so zu spielen, wie ich es zuvor mit dieser Figur fast gar nicht erlebt hatte. Seine Reaktion übertrug sich direkt auf mich und berührte mich eigentlich schon mehr als das eigentliche Ereignis, welches diese ausgelöst hatte. Hier wäre Peter Mayhew stolz gewesen und hätte es auch kaum besser machen können.
Etwas blass bleibt dagegen Billy Dee Williams (wenngleich ich seine Einführung im Film überraschend und mit einem nicht uninteressanten Hintergrund ausgestattet fand) und für Naomie Ackie und ihre Gefährten hätte ich mir noch ein wenig mehr Screentime gewünscht. Auch Kelly Marie Tran bleibt eher auf der Strecke, da die Rolle von Rose hier wirklich extrem klein ausfällt. Dagegen hebt sich Keri Russel in der Rolle der Zorri Bliss positiver ab, da sie auch mehr zur Gesamtstory (und einige humorvolle Szenen mit Poe) beitrug.
Ein Extra-Wort zu Anthony Daniels:
Dass R2-D2 & C-3PO in den Episoden VII & VIII eher kurz und nur hintergründig vorkamen, fand ich persönlich ziemlich schade. Denn das Droiden-Duo war für mich immer der Klebstoff, der die verschiedenen Hauptsaga-Filme miteinander verbindet; das Figuren-Intermezzo, welches alles aus der 2. Reihe miterlebt. Zumindest in 3POs Fall hat sich das in diesem Fall zum Besseren gewandt; daher ist es aber umso bedauerlicher, dass dies nicht auch für R2 gilt. Dafür fand ich aber auch die Leistung von Daniels dieses Mal besonders hervorzuheben – trotz starrer Droiden-Maske.
An dieser Stelle kann ich tatsächlich ohne Zögern oder Überlegen erst mal ein Lob aussprechen: J.J. Abrams hat nicht gelogen, als er in Interviews angab, sich nun mehr zu trauen. Dies trifft nicht nur auf gewisse Macht-Praktiken zu, sondern eben auch auf die visuelle Gestaltung der Galaxis.
Ja, erneut haben wir einen Wüstenplaneten (der aber immerhin von einer recht eigenen Alien-Kultur in einem beeindruckendem Massenauflauf profitiert) und ja, die Dschungel-Welt, auf welcher Rey trainiert, bleibt leider ziemlich leblos und ohne Geschichte. Doch sind dies nicht die einzigen Planeten die wir zu sehen bekommen, und hier bewegen wir uns tatsächlich auf teils eher unbekanntem Gebiet. Während man sich bei Das Erwachen der Macht auf Ultra-konservativem Terrain bewegte, bekommen wir in Der Aufstieg Skywalkers weit mehr in verschiedenen Farbsträngen geboten … zu schade, dass man von ein paar dieser Welten wahrlich nur extrem kurze Eindrücke bekommt. Doch wird es die meisten gewiss freuen, dass wir auch mehr als nur einen altbekannten Planeten wiedersehen … wenn auch leider nicht so viele wie ich es gerne hätte.
Was designtechnische Fragen angeht, hat dieser Film einen soliden Mix aus altbekanntem als auch ein paar neuen optischen Aspekten zu bieten. Von einer Revolution würde ich hier nicht unbedingt sprechen, allerdings stechen gerade innerhalb der Reihen der bösen Mächte eine Menge neuer Kostüme hervor, und das steinerne Setdesign des Finales atmet sowohl starken Fantasy- als auch EU-Charakter.
Das in so vielen Interviews ausgelobte Gruppen-Gefühl kommt tatsächlich zustande, zumindest innerhalb der ersten Hälfte des Films, wenn nahezu alle wichtigeren Figuren zusammen agieren. Hier hat mir übrigens sehr gut gefallen, dass dieses Team nicht so reibungslos funktioniert, wie man zuerst annehmen würde. Gerade Poe und Rey geraten mehr als einmal aneinander, und das gefällt mir besser als wenn hier alles reibungslos ablaufen würde.
Gut, über die Spezialeffekte, animatronischen Puppen und dergleichen brauchen wir nicht viele Worte zu verlieren; hier sind wir standardgemäß in der ersten Liga angesiedelt. Hervorheben möchte ich da die Figur des Droiden-Hackers Babu Frik.
Tatsächlich stach in Sachen Kameraführung ein Aspekt besonders für mich hervor, welcher vor allem während einer größeren Konfrontation zwischen Rey & Kylo zu Tage tritt. Der fließende Wechsel der Umgebungen fügt sich wahrlich flüssig in den Flow dieses Kampfes ein und verlieht dem klassischen Lichtschwert-Duell-Szenario eine interessante neue Dynamik.
Auch die eine oder andere stilistische Neuerung habe ich vernommen, wei ein seicht erhöhtes Aufkommen von leichten Slow-Motion-Aufnahmen.
Des Weiteren verschwimmen teils die Grenzen zwischen realen Sets und erweiterten CGI-Umgebungen. Besonders angenehm: Die Integrierung der wieder aufgegriffenen Szenen von Carrie Fisher fällt in nahezu keinster Weise auf. Lediglich einmal wird den meisten unterbewusst auffallen, dass hier wohl nicht Fisher selbst, sondern ein Double gefilmt wird. Da ihr Gesicht in dieser Szene – leider – nicht zu sehen ist, fällt, das aber auch zugleich wenig ins Gewicht.
Was die Filmmusik angeht, sehe ich mich wie eigentlich zumeist mit der Problematik konfrontiert, dass diese sich beim ersten Anschauen nur schlecht in mein Gedächtnis einbrennt. Abgesehen natürlich davon, dass hier jede Menge altbekannter Themes wiederverwendet werden, von Leias Titelmusik bis hin zum Imperialen Marsch. Überrascht war ich ja, als ich in einer Szene ganz klar eine Adaption Prequel-Musik vernommen habe, obgleich mir die inhaltliche Verbindung (warum wurde diese Musik gerade während dieser Szene gespielt) nicht ersichtlich war. Ansonsten bleibt anzumerken, dass die End Credits in ihrer musikalischen Begleitung ein Best-of der bekanntesten Star-Wars-Stücke darstellen – wie durchaus zu erwarten und auch von mir zu hoffen gewagt war.
Jetzt der naturgemäß schwierigste Part: Wie bewerte ich Der Aufstieg Skywalkers? Ich werde nicht den Teufel tun und diesen Teil innerhalb einer Wertungsskala zusammen mit allen anderen Star-Wars-Filmen einordnen – dieses Spiel kann ich nur verlieren.
Doch zumindest den Vergleich mit seinen beiden direkten Vorgängern muss sich der finale Teil der Sequel-Trilogie gefallen lassen … doch selbst hier bin ich ziemlich unsicher. Zumindest kann ich mir vorstellen, den Film besser als Episode VII einzuordnen, allein schon wegen des angesprochenen größeren Mutes und vielleicht auch gerade wegen des noch viel enormeren Diskussionspotenzials.
Wie man schlussendlich zu Der Aufstieg Skywalkers steht, hängt wohl stark mit davon ab, welche Meinung man je zu Das Erwachen der Macht und Die letzten Jedi hat und wie man sie gegeneinander wertet. Ich kann mir für beide Seiten gute Gründe denken, warum man dann gerade die 9. Episode besser oder schlechter finden soll.
Allerdings denke ich mir, dass sich innerhalb der Fan-Fraktionen wenig ändern wird: Wer ein riesiger Fan von den bisherigen Sequel-Teilen ist, wird gewiss auch von diesem Teil angetan bis begeistert sein; wer den Filmen bislang kaum etwas abgewinnen konnte, wird wohl auch mit diesem nicht mehr warm werden. (Captain Obvious sprach.)
Was letztendlich bleibt? Ein Space-Abenteuer, mit teils gemäßigtem, teils rasanten Tempo; zumeist konventionell, dann wieder fast erschreckend mutig; gespickt mit Enthüllungen und ziemlich viel Fanservice verschiedenster Art; reich an dem Potenzial, entweder zu begeistern oder gar zu verstören, mit einem Ende, dass zumindest rein theoretisch auch der Samen für etwas Neues sein könnte ... und leider auch gefühlt mit der einen oder anderen verpassten Gelegenheit.
Ein Star-Wars-Film, der gute Chancen darauf hat, als besonders einzigartig, aber auch äußerst umstritten in die Geschichte einzugehen. Aber als einer der Besten? Vielleicht nach dem dritten Kinogang ...
Star Wars Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers läuft ab heute im Kino eures Vertrauens.
Diese News darf gerne dafür genutzt werden, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt auf eure Meinung!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
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Bemerkenswert ist es aber,wie viel Lob Adam Driver für seine Kylo Ren/Ben Solo Performance bekommen hatte. Von Phänomenal bis hin "Gebt dem Mann einen Oscar"!
Da kann ich mich noch an die Anfangstage zurück entsinnen,als man den Mann noch auf übelste beleidgte,wegen seinen Ohren oder was weiss ich noch alles.
Dass Driver ein sehr guter Actor ist,sah und sieht man in seinen anderen Filmen.
Wirklich eine sehr gute und bleibende Wahl!
L0rd Helmchen
OvO
@Chebaccas Medaille:
Mich wundert doch sehr, dass es hier in der Diskussion bei so eingefleischten Fans noch keine Erwähnung gefunden hat, aber vielleicht gerade deshalb zunächst eine
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!COMIC-SPOILERWARNUNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
Im kanonischen Comic "Chewbacca" wird dargestellt, dass Chewie für seinen Einsatz bei der Schlacht um Yavin auch eine Medaille bekommen hat. Diese übergibt er einem von ihm befreiten Sklavin-Mädchen für ihren Einsatz und ihre Tapferkeit...
Im Film war ich daher davon ausgegangen, dass er die Medaille lediglich unerwartet zurückbekommt, was eine interessante Hintergrundgeschichte für Insider ergeben könnte...
Sollte dies mit Episode IX revidiert worden sein, bedeutet dies, dass der neue Kanon inzwischen genauso unbedeutend geworden ist wie das alte EU. Dies deutet sich auch durch die Darstellung Leias als Quasi-Jedi-Meisterin (durch Lukes Ausbildung) an, die sogar in der Lage ist, Reys Ausbildung fortzuführen. Dies beißt sich mit kanonischen Beschreibungen/Darstellungen Leias in z.B. "Blutlinie"...
Ich hoffe, dass dies zufriedenstellend aufgeklärt wird, da ich den neuen Kanon bisher sehr viel besser fand als das ausufernde EU-Durcheinander zuvor...
Was meint ihr dazu?
@Ovo:
Ich fand die Kritik an Adam Driver als "nicht ernstzunehmenden Bösewicht" aufgrund von Segelohren und krummer Nase von Anfang an total bescheuert... Die "Bösewichte" in der realen Welt waren und sind doch alle keine Schönlinge... Man könnte sich doch eher fragen, ob Menschen mit äußerlichen Makeln nicht sogar gesellschaftlich zu Bösewichten "erzogen" werden... Ist aber wohl die falsche Plattform, um das zu vertiefen...
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 03:22 Uhr)
Snegruej
Ich meine dazu, dass es noch viel mehr Ungereimtheiten gibt, von denen ich hier und da immer mal wieder lese. Daher weiß ich nicht, obs wirklich stimmt. Aber ich halte einen einheitlichen Kanon auf lange Sicht für utopisch bis unrealistisch.
Zum Einen, weil es die kreative Freiheit eines Filmemachers irgendwann zu sehr einschränkt.
Zum Anderen, weil dadurch ne Menge Geld verloren gehen könnte, auf etwas zu verzichten, was grade ins Projekt passt, blos weil schon iwas anderes in irgendeinem Buch steht.
Oder mit anderen Worten: Im Zweifel werden Filme immer den Vorrang haben, weil sie einfach mehr Geld und Ruhm einbringen.
Und wie wir ja sehen, nimmt man auch auf die Kontinuität der Filme untereinander nicht die größte Rücksicht. Also genieße einfach die Werke und mach dir nicht zu sehr nen Kopf. Das ist am Ende alles nur Marketing.
OvO
Snegruej
Finde auch, dass JJ bei der Besetzung von Kylo Ren ein goldenes Händchrn hätte. Adam Driver wurde tatsächlich nicht gecastet, sondern direkt gefragt und angeheuert und hat super gespielt.
Schade nur, dass er am Ende doch den konventionellen Weg gegangen ist. Da wäre imo deutlich mehr Potential drin gewesen.
Raven Montclair
@Snegruej:
Wie gesagt, ich denke, die Äußerlichkeiten, waren nur Nebensachen. Dass man die Kritik darauf gelenkt hat, war in der Tat bescheuert. Aber auch ohne diese Angriffsfläche wäre er halt kein ernstzunehmender Bösewicht gewesen. Umgekehrt glaube ich nicht, dass man sich über sein Äußeres lustig gemacht hätte, wenn man ihn gleich zu Anfang wie einen ernstzunehmenden Bösewicht inszeniert hätte.
Ansonsten find ich eigentlich schon, dass er ein Schönling ist. Aber das empfand ich als äußerst positiv, da ich die "Dark Prince" Idee ziemlich gut fand. Hat man leider zu wenig draus gemacht.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 09:58 Uhr)
OvO
Ein Film der alleinstehend ganz gut funktioniert, unterhaltsam ist und auch einen guten Fanservice bietet. Da braucht man gar nicht die beiden Teile davor angesehen zu haben.
Tatsächlich hätte man sich die komplette Trilogie aber irgendwie sparen können. Eine innere Konsistenz ist nicht vorhanden (man hat nie so recht auf den jeweiligen Vorgängerfilm aufgesetzt) und am Ende ist man am gleichen Punkt wie bei ROTJ angelangt.
Alles etwas seltsam
Montay
Es ist umgekehrt eher ziemlich platt, dass bei Star Wars ein Großteil der Bösewichte das Wort "Bösewicht" in leuchtenden Buchstaben auf der Brust trägt. Selbst oder gerade in Märchen gibt sich das Böse meist nicht direkt zu erkennen. Der Wolf gibt sich hilfsbereit, verkleidet sich dann als die liebe Großmutter, bevor es das Rotkäpchen verschlingt. Die böse Stiefmutter verkleidet sich als liebes altes Mütterchen, als es Schneewittchen den Apfel gibt.
Warum muss aber Palpatine durch das Böse so entstellt werden? Warum muss Vader aussehen, wie eine Vernichtungsmaschine? Das Böse läuft nunmal nicht mit gefletschten Zähnen umher. Es trägt Anzug und gelbe Haare. Vor diesem Hintergrund ist die Darstellung von Kylo Ren deutlich hintergründiger, als die von Vader, der eben nicht nur innerlich zu einem Dämon wurde, sondern auch unbedingt äußerlich zu einer diabolischen Maschine, damit jeder schon in den ersten Sekunden weiß "Aaaaah, das ist der Schurke". Diese, Zitat Snoke "alberne Maske" hätte man sich natürlich auch schenken können. Und dieser sabbernde körperliche Schrotthaufen am Kranausleger, der uns als Imperator 2.0 verkauft wird, war absolut lächerlich. Ich hätte mir eher gewünscht, dass Palpi un seiner ursprünglichen Gestalt zurück kommt. Als durchaus sympathischer, gepflegter älterer Herr. Ein Mann im besten Alter, der mit seinem schelmischen Lächeln bei seiner Enkelin Sympathie erlangt hätte. Denn so einem lieben Großvater rammt man ungern ein Lichtschwert in die Rippen. Dem glaubt man, dass er Gutes im Schilde führt. Und schon wäre dieser Konflikt in Rey viel glaubwürdiger gewesen. Wie seinerzeit bei der Beziehung Palpatine - Anakin.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 11:10 Uhr)
Xmode
Ich kann mich erinnern das damals bei TFA im Kino sobald Kylo die maske erstmals abnimmt, die Leute im Kino sogar gelacht haben über Bens Gesicht. Als wenn Adams Gesicht irgendwie lächerlich wäre oder so weil er entweder nicht Schönling genug war oder nicht evil genug aussah. Die Leute haben da wohl nen zweiten Vader oder Maul unter der Maske erwartet und keinen normalo. Schienen viele sehr anti-klimaktisch zu finden.
Allerdings muss ich sagen das ich Kylo in TFA noch sehr kindisch und viel zu übertrieben emotional fand. Man konnte ihn kaum ernst nehmen. Das wurde in TLJ besser aber diese übertrieben teenagerartigen Überreaktionen von ihm und die Tatsache das ihn irgendwie keiner wirklich ernst nimmt schadeten dem Charakter immer noch sehr.
In TROS ist er endlich der vielschichtige, bedrohliche und selbstbewusste Bösewicht/Anti Held welcher des Vermächtnisses von Vader sehr würdig war. So hätte ich ihn gerne in der gesamten Trilogie gehabt. und ja in diesem Film hat man auch endlich wirklich gesehen was wirklich in Adam Driver steckt.
Vasohka
@Vasohka
Kann das aber nicht einfach nur eine ganz normale Entwicklung sein ? In Episode 7 war er zwiegespalten und dadurch jähzornig. Dadurch das er Rey kennenlernt sah er einen neuen Weg im leben und konnte die nächste Entwicklung in Episode 8 nehmen um dann in Episode 9 den nächsten Schritt zu gehen.
Kylo Ren war ein unsicherer Charakter wie Anakin, solche Menschen brauchen eigentlich feste Vertrauenspersonen. Leia war zu sehr mit der neuen Republik beschäftigt, Han war einfach Han Und Luke genauso wie Obi Wan, nicht der Lehrer den der Schüler gebraucht hätte. Sicher kann man hier wieder anmerken, dass man wieder alte Elementeaus Star Wars zitiert, aber wenn man mal eine Brücke in die wahre Welt schlägt. Ist das nicht auch bei uns so, dass man sich für die schwächeren Menschen zu wenig Zeit nimmt und zu sehr mit seinem Leben beschäftig ist ?
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 12:23 Uhr)
Vartox
Raven Montclair
Wenn man überlegt was Hayden für einen backlash erhalten hatte, weil der Junge „Vader“ auch nur ein junger Mensch mit etlichen Problemen war ( die ja dann erst zu seinem Wandel führten ).
Viele wollten doch auch nur einen coolen Jedi Ritter Mitte 30 sehen, der mit Obi in den Krieg zieht und fertig.
Ähnlich ist es mit Adam aka Kylo. Einige wollen einfach nur einen Vader oder Maul, ohne Emotionen, der einfach Leute platt macht und die die nicht spuren.
Lucas hat das auch mal auf den Punkt gebracht, als er sagte, es gibt eine gewisse Gruppe von Fans die wollen, dass SW wie Terminator ist, aber das ist es nicht, es ist ein Familien Soap Opera.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 12:56 Uhr)
Darth PIMP
@Vartox
Natürlich kann man sich alles in-universe erklären und zur Not zurechtbiegen. Mach ich ja auch öfter. Aber mögen muss ich Kylo deswegen nicht in den ersten beiden Filmen. Für einen fast 30 jährigen (und nicht 19 wie bei Anakin und Rey) benimmt er sich grade in TFA einfach viel zu pubertär und teilweise zum Fremdschämen. Darüber kann für mich auch keine in-universe Erklärung hinwegtäuschen
Vasohka
Kyle07
Kleine Geschichte wie sich Star Wars auf Fans auswirkt:
Meine kleine Tochter ist jetzt etwas über 10 Jahre alt, hat als Kleinkind R2 und Chewie geliebt, die Plüschtiere davon sind immer noch in ihrem Bett.
War dann natürlich größer Fan der "Eiskönigin" und "Dragons"...hatte Episode 7 Anfang des Jahres zu Hause gesehen, Begeisterung hielt sich jedoch in Grenzen.
Dann letzte Woche sind wir alle in TROS gewesen und seitdem ist sie hin und weg von Rey und Kylo!
Es mussten noch schnell deren Figuren zu Weihnachten organisiert werden und TFA und TLJ laufen seitdem in Endlosschleife,ebenso wie die Frage wann wir das nächste mal TROS im Kino schauen.
Man sieht also, trotz aller Kritiken vieler "Alt-Fans" kommen auch "neue" Fans hinzu...
Was einen als Daddy natürlich auch stolz macht!
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 14:31 Uhr)
DarthMirko
@ Snegruej
ODER! - und das ist mir jetzt erst bewusst geworden - es ist die Medaille von Luke, die ja in Maz Besitz war, weil Han doch so gerne einen Drink wollte, den er nicht bezahlen konnte
@ Thema Kylo
Hinterher wird immer alles anders gesehen. Durch TROS find ich Kylo als Gesamtfigur auch deutlich besser, gehörte aber auch nie zu den „hatern“. Er wollte halt etwas sein, was er nicht war und nicht sein konnte. Ich fand das immer sehr passend, aber ich merke, dass meine Meinung zu ihm ja doch durch den letzten Film sehr positiv aufgewertet wurde. Wenn hier gesagt wird, dass mit 30 jemand nicht mehr so sein kann wie Kylo in TFA der hat vll einfach nur Glück (oder Pech), denn ich kenne wirklich Leute jenseits der 30 die sich entsprechend verhalten können, wenn ihnen etwas nicht passt
Flobi Wan
Da ich selber ein Emotionsmensch bin,kann ich mich gut in Ben heinein versetzen. Und sehe da keinen pubertierenden Angsthasen oder wen auch immer man in ihm sehen möchte. Und ein Wannabe muss er sicher nicht sein. Ben ist schon sehr mächtig und muss sich hinter keinem verstecken.
Das Problem haben viele Zuschauer in ihm gehabt,weil er so gewöhnlich und menschlich vom Verhalten ist. Da ist nicht nur eine kalte Maschine oder ein hasszerfressener Freak der sich beweisen möchte.
Er scheint jemand wie du und ich zu sein.
Und daran stören sich welche. Sie möchten einen Terminator haben,der alle Alltagssorgen wegballert. Böse und berechenbar soll der Bösewicht sein.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 15:32 Uhr)
L0rd Helmchen
lol genau wie sich alle über Luke in TLJ aufgeregt haben weil alle im Grunde nur wollten das er einen auf Force Unleashed macht und die First Order im Alleingang mit seinem Lichtschwert auseinandernimmt, Walker zerfetzt und Star Destroyer aus dem Orbit pflückt.
Und weil sie Luke dann nicht als den Jedi Superhelden bekommen haben war er dann natürlich "ein Verrat an der Figur" und es wird drauf hingewiesen wie scheisse Mark Hamill das ja alles fand.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 15:27 Uhr)
Vasohka
L0rd Helmchen
@Helmchen
Ich freu mich tierisch auf Bad Boys 3. Ich liebe die Bad Boys Filme, gehören zu meinen absoluten Lieblings action filmen aller Zeiten, grade wegen der übertriebenen action und humor. Hab ewig auf Teil 3 gewartet
Aber da hat man natürlich eine ganz andere Art von Erwartungen als bei einem Star Wars Film. Nun ich zumindest
Vasohka
@ L0rd Helmchen/@ Vasohka
Notiert euch auch " 1917 " ein Film der visuell ein Augenschmaus ist.
Wäre doch auch langweilig gewesen, das Luke der superdupper Jedi ist, Rey nimmt ihn mit zum Widerstand, er fliegt mal kurz nach Exegol und macht Zombie Palpatine ohne mit der Wimper zu zucken fertig. Bumms, Ende.
Der sogenannte " Verrat " an der Figur war eine konsequente Entwicklung aus den Ereignissen die Ben/Kylo ausgelöst hat. Das er deswegen desillusioniert ist habe ich TLJ von Begonn an abgenommen.
Henry Jones Jr
Hier noch meine two Cents zu Rise of Skywalker. Bin erst heute dazu gekommen.
Teil 1
Aaaaalssooo. Meine Erwartungen waren im Vorfeld nicht die grössten. Hab mir ja jetzt auch Zeit gelassen mit dem Kinobesuch und schon von diversen Seiten eher verhaltene Reaktionen vernommen. Seelenlos fiel oft als Begriff. Ich verweigere mich einer solchen Definition, weil hier wie bei allen anderen Filmen, ist der immer noch ein Produkt von Menschen, die grösstenteils an die Sache geglaubt haben und mit Begeisterung dabei waren. Das ist übrigens auch mit ein Grund, warum ich bei einem Film auch die Credits laufen lasse oder das Kino erst danach verlasse.
Der Film hatte vornehm zwei Aufgaben, erstens die Sequel-Trilogie abschliessen und zweitens die Skywaker-Saga zu einem Ende zu führen. Und in gewisser Hinsicht ist dem Film das durchaus gelungen.
Der Humor entspricht wieder eher meinem Gusto, übertrieben wird er fast nie. Das meiste kommt sowieso im Zusammenspiel mit C3PO. Und das funktioniert erstaunlich gut. Die Gastauftritte fühlen sich auch gut eingebunden an und der Fanservice hält sich erstaunlicherweise sogar recht gut in Grenzen.
Die Action kommt wieder etwas unmittelbarer rüber, auch wenn die Sturmtruppler immer noch nicht schiessen können, sogar wenn sie den Rebellen in den Rücken fallen und nur geradeaus ballern müssten.
Das Kernstück bleibt natürlich die Auflösung der Geschichte. Die gebärdet sich doch stark wie eine Fanfiction-Fortsetzung oder was man halt aus den Comics und Büchern so kennt. Die Möglichkeiten für eine Rückkehr von Palpatine waren denn auch relativ begrenzt. Dass da nicht viel zu erklärt wurde, halte ich sogar für gut, denn auf diesem Nebenschauplatz gab es nichts zu gewinnen. Leider bleibt Abrams so talentfrei wie eh und je und verheizt ihn unnötigerweise schon zu Beginn. Weiss der denn nicht, dass man den Weissen Hai nicht zu Beginn zeigt???
Mit Wiederholung muss man auch hier leben. Wieder gibt es eine reichlich sinnlose Schnitzeljagd nach einem unbekannten Ort. Dass man diesen aber wieder schon zu Beginn zeigt, nimmt viel von der Dramaturgie. Das wirkt einfach auch wieder so nach Füller, ebenso die Trainingsszenen mit Rey, die absurd wirken, wenn man sie kurz darauf sieht die Macht einsetzen, als hätte sie nie was anderes getan. Das ist und bleibt die Krankheit der Sequel Trilogie.
Wookiehunter
Teil 2
Dass man viele spirituelle Spielereien einfliessen lässt, fand ich gar nicht so verkehrt, aber leider zieht man gegen Ende zu wenig Kapital daraus und setzt verstärkt auf den Erklärbär. Vieles hätte mMn unausgesprochen bleiben sollen. Das hätte dem Film eine ganz spezielle Kraft gegeben. Denn wenn er eines hat, dann starke Bilder. Allein schon die Endor-Szene ist grandios.
Oder die Sith-Rey-Variante, von der man viel zu wenig sieht. Mich hat das ein wenig an Black Swan erinnert. Vielleicht ist Ridley aber auch einfach viel zu brav oder überfordert, um diese Dualität rüberzubringen. Portmann hat dafür zurecht den Oscar kassiert.
Poe kriegt auch in dem Teil keinerlei Ecken und Kanten, als Gewürzschmuggler braucht er die vielleicht auch nicht.
Finn verliert aber fast am meisten. Er verkommt fast zum Stichwortgeber, seine Storyline fand ich eher unbefriedigend aufgelöst.
Bleibt die Frage, kann man als Fan zufrieden sein mit dem Ergebnis. Ich finde ja. Dass jetzt alles nochmals in eine Richtung gekippt wird, die allen gefallen wird, davon war nicht auszugehen. Auch spürt man die Konzeptlosigkeit jetzt deutlich. Die Filme wirken wirklich so wie die PT, bei der man sich auch von Teil zu Teil nach vorne gekämpft hat, anstatt relevante Passagen und Hinweise schon in den ersten Teilen zu streuen, die im Finale dann wichtig sind.
Mit den Rittern von Ren hatte ich recht behalten, Kanonenfutter, aber, und das ist die Überraschung, für Ren und nicht für Rey.
Dass man nicht mehr viel Material von Fisher hatte, merkt man schon, man hat das aber würdig gelöst finde ich.
Das Grande Finale hat natürlich auch so seine Momente. Dass Hux die Grima Schlangenzunge gibt, war mir schon sehr früh klar. Bleibt als richtige Schurkenfigur noch der Imperator, den Rest kann man unter nett abbuchen aber nicht bedrohlich.
Tja und beim Imperator hat mans mit der Labberei leider etwas übertrieben. Das nimmt der Figur leider zu viel Momentum weg. Auch ist der Finalkampf dann doch zu schnell entschieden.
Dass es dann da endet, wo die eigentliche Geschichte der Skywalkers begann, fand ich ganz gut und hat gepasst.
Wie gesagt, hätte das Ganze mehr Kohärenz gehabt, wäre für das Finale vieles einfacher gewesen. Unter den Umständen kann ich Abrams attestieren, einen ordentlichen, aber nicht perfekten Job gemacht zu haben. Meine Mitbegleiter fanden den Streifen unisono besser als Teil 8. Für mich ist er das in vielen Punkten auch, in anderen wiederum nicht. Aber man muss klar sagen, er unterhält auf der ganzen Strecke. Gelangweilt hab ich mich da wahrlich nicht.
Und als SW-Fan hat mir der Film auch besser gefallen als Avengers Endgame. Will sagen, der Star Wars Bonus spielt hier schon ganz kräftig mit.
Wookiehunter
Teil 3
Und wenn die Rebellenflotte zum finalen Schlag ausholt, stellt sich auch Gänsehaut ein.
Musikalisch bewegt sich John Williams auf bekannten Pfaden, ein Risiko wird hier nicht eingegangen. Vermutlich der am wenigsten eigenständige Score der Reihe. Gefühlt war es ein Remix bekannter Themen. Aber eben von hoher Qualität.
Es wird sicher Puristen geben, die sich an den Teleportationsfähigkeiten stören werden, aber nun, die Wege der Macht sind unergründlich. Auch hier wiederhol ich mich gerne, störend war nur die schrittweise Entmystifizierung, die hätte auf einem tieferen Level stattfinden sollen.
Wenn Disney eine neue Reihe starten will, dann sollte sie, um ein einigermassen adäquates Gegenstück zu haben, auf Darth Bane oder so setzen oder in einer Ära, bei der die Sith dominant waren. Vielleicht ganz zum Ursprung von Sith und Jedi zurückgehen. Mit einem richtig archaischen Anstrich, als Macht eben noch mit Magie gleichzusetzen war und es auch andere Formen von Machtnutzern gab. Halt mehr Fantasy. Nur sollte eines wirklich beherzigt werden, was der ST vorgeworfen wird, ein funktionierendes Konzept muss her. Wenn das fehlt, zeigt man, dass man nichts aus der Vergangenheit gelernt hat.
Wer mit der ST nichts am Hut hat, dem wird auch dieser Teil nichts bringen. Für sich alleine genommen funktioniert er zu wenig.
Fazit: Kurzweil, alle Zutaten, die zu Star Wars gehören, ein fast rundes Ende möchte man sagen. Alles hinbiegen kann der Film nicht und Abrams bleibt ein eher mässiger Autor. Ridley überzeugt mich weniger als Driver, aber beide kämpfen mit dem Drehbuch. Für Fans der ST ein guter Abschluss, für Fans der ersten Stunde ist der Fortgang der Geschichte eher konstruiert, weil die Rückkehr von Palpatine unwahrscheinlich war nach dem perfekten Ende von Teil 6. So ähnlich dürften sich einige bei Alien 4 gefühlt haben. Kein Film, der alles falsch macht, aber die vormals Enttäuschten wird er auch nicht versöhnen.
Wookiehunter
@ Wookiehunter
" Das Grande Finale hat natürlich auch so seine Momente. Dass Hux die Grima Schlangenzunge gibt, war mir schon sehr früh klar. Bleibt als richtige Schurkenfigur noch der Imperator, den Rest kann man unter nett abbuchen aber nicht bedrohlich. "
Pryde ist nmM nach Tarkin die beste Schurkenfigur in Uniform, die es in allen Trilogien gibt. Sehr intilligent, auf seinen eigenen Vorteil bedacht und analytisch durch und durch. Ein eiskalter Typ der völlig emotionslos wirkt. Grandios gespielt von Grant. Von daher kann ich deiner Ausführung nicht zustimmen.
" Mit den Rittern von Ren hatte ich recht behalten, Kanonenfutter, aber, und das ist die Überraschung, für Ren und nicht für Rey. "
Zustimmung, und die Knights waren zu keiner Zeit eine Bedrohung. Eher sind sie sinnlos umhergeschlichen und haben zu keiner Zeit gefährlich gewirkt. Schade.
" Wenn Disney eine neue Reihe starten will, dann sollte sie, um ein einigermassen adäquates Gegenstück zu haben, auf Darth Bane oder so setzen oder in einer Ära, bei der die Sith dominant waren. Vielleicht ganz zum Ursprung von Sith und Jedi zurückgehen. Mit einem richtig archaischen Anstrich, als Macht eben noch mit Magie gleichzusetzen war und es auch andere Formen von Machtnutzern gab. Halt mehr Fantasy."
Und da hoffe ich das die vorliegenden Treatments von B&W doch umgesetzt werden, denn die Geschichte der Jedi und Sith sind das was im Fandom großen Zuspruch finden könnte. Auch hier wäre eine Verzahnung mit der ST möglich, mit Exegol und Ahch-To gibt es zwei Schauplätze die prima in eine KOTOR Trilogie passen würde.
Vom Ansatz her würde mir aber such ein dunkler Jedi Orden gefallen der sich deswegen gegründet hat, weil der ursprüngliche Weg dieser Machtnutzer von diesen Darksidern als schwach angesehen wird. Zwei Jedi Orden, könnte auch gut in Die Zeit nach TROS passen.
" So ähnlich dürften sich einige bei Alien 4 gefühlt haben. Kein Film, der alles falsch macht, aber die vormals Enttäuschten wird er auch nicht versöhnen."
Das Problem bei den vierten Alien Film ist, das dieser sich selbst nicht Ernst nimmt. Der Abschluß der Reihe fühlt sich eher wie eine Persiflage an und steht im krassen Gegensatz zu den Vorgängern. Dazu ist der Humor sehr deplatziert und zündet nie, es ist einfach kein richtiger Alien Film weil er völlig aus der Reihe fällt. Da wirkt TROS und die ST an sich deutlich runder und flüssiger.
Henry Jones Jr
Ein eiskalter Typ der völlig emotionslos wirkt.
Ja, was war seine Motivation? Gegen das Charisma eines Peter Cushing kommt er nicht an, hat aber auch nicht wirklich die Szenen, um zu glänzen. Am Ende bleibt er einfach austauschbar. Ein typisches Abziehbild eben. Sein Ende ist auch nicht speziell. Tarkin wurde zumindest klar als Opfer seiner Arroganz dargestellt. Wie kommst du eigentlich darauf, dass Pryde intelligent sein soll? Am Ende hält er ja nur einen Film lang gegen die Rebellion durch, seine Entscheidungen bringen dem Imperium ja nichts und Rey kann er auch nicht habhaft werden. So gesehen sogar einer der grössten Loser. Vader hätte den vermutlich schon längst erwürgt.
Da wirkt TROS und die ST an sich deutlich runder und flüssiger.
Das war gar nicht der Punkt, sondern dass strukturelle Fehler selten so hingebogen werden können, als dass Fans einfach drüber hinwegsehen. Ganz unabhängig vom Resultat. Wie gesagt, wer mit der ST sowieso Mühe hatte, wird durch den letzten Teil auch nicht bekehrt. Die Rückkehr des Imperators scheint gar weniger durchdacht als die Rückkehr von Ripley. Dort ist klar, woher sie stammt. Beim Imperator gibts viele Fragezeichen, die man aber nie zufriedenstellend wird beantworten können. Muss man mMn auch nicht. Aber dass die Fans das nicht durchgehend akzeptieren, sollte wohl klar sein.
Wenn ich ein Gesamtresumee zur ST ziehe, dann ist der letzte Teil irgendwie der beste, obschon er für mich weniger einzelne herausragende Szenen hatte, aber in sich runder wirkte. Natürlich im Rahmen dessen, was man jetzt von Disney bislang in dem Zusammenhang sah. Für mich muss da jetzt kein Extrakapitel mehr aufgemacht werden, die Geschichte ist abgeschlossen. Und ja, auch Snoke war letztlich das, was ich schon paar Mal gesagt hatte, das Äquivalent zum Zauberer von Oz, eine Marionette der Einschüchterung.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 23:29 Uhr)
Wookiehunter
@ Wookiehunter
Wird doch ganz klar, worauf Pryde aus ist. Im Gespräch mit Palpatine verspricht er Loyalität um so die vollständige militärische Kontrolle der FO zuerlangen. Karriere im Dienste des Terrors. Und ich habe ja darauf hingewiesen, das Tarkin auch für mich nicht erreicht wird.
Finde es übrigens komisch, das es die Ansicht gibt das die Rückkehr des Imperators nicht erklärt wird. Der Film gibt doch dazu Informationen.
Henry Jones Jr
Etwas was ich hier übrigens immer wieder lese ist das TROS zu "schnell" und gar zu kurz sein soll. Ich dagegen empfand genau das Gegenteil. Mir war der Film sogar zu lang.
Grade sobald die Helden von Ajan Kloss aufbrechen flacht mir der Film zu sehr ab und wird mir viel zu langatmig. Von Schlag auf Schlag kann da echt keine Rede sein. Stattdessen verkommt das ganze zu einer Videogame handlung bei dem es sehr formularisch zugeht : Geh zu Planet X und finde Gegenstand Y. Dann nun aber zu Planet C um Gegenstand Y benutzen zu können und Ziel A zu erreichen. Dieses ständige Gejage nach einem weiteren McGuffin hat sich nicht wirklich nach SW angefühlt und grade die Passage auf Pasaana oder auch Kimiji war mir alles viel zu lang und schien den Film künstlich in die Länge zu ziehen. Da habe ich zwischendurch das Intresse verloren und mich gefragt wann es denn jetzt mal richtig weitergeht. Vor allem die Speeder Jagd auf Pasaana konnte mich mal so überhaupt nicht packen. Das hat man irgendwie zuvor alles schon mal viel besser gesehen und es wirkte so gezwungen nach dem Motto "Wir brauchen unbedingt noch ne Chase szene"
Ich finde das hätte man alles ziemlich straffen können. Sobald Kylo dann nach Kijimi kommt nimmt der Film aber endlich wieder Fahrt auf und von da an war ich dann auch bis zum Schluss wieder begeistert aber grade die erste Hälfte des Filmes wirkte auf mich zu formularisch, langgezogen und lahm. Finde es daher komisch wie hier alle stets erwähnen der Film wäre zu rasant und aufregend von Anfang bis Ende und hätte mehr Längen und Laufzeit nötig. Denn ich finde das genau das Gegenteil der Fall ist.
Den Anfang auf Mustafar, Exegol und Ajan Kloss finde ich super aber quasi alles von Pasaana (abgesehen vom Rey/Kylo Duell in der wüste) bis Kylos Ankunft auf Kijimi fühlte sich für mich sehr zäh langatmig an.
Vasohka
So, welche denn? Die Spekulation eines namenlosen Rebellen? Nein, man lässt sich ganz bewusst nicht auf diese Schiene raus. Kennst du Star Trek DS9? Die Folge, in der Worf auf die Klingonen aus der Classic Serie trifft, die so ganz anders aussehen? Worfs lapidare Antwort auf die Feststellung, wir erörtern das nicht mit Aussenstehenden. Punkt.
Wie gesagt, ich bin gar nicht gross scharf auf eine Erklärung, denn sie spielt nur den Logik-Fetischisten in die Hände, als hätten die nicht schon so alle Hände voll zu tun, Stichwort Teleportation.
Wenn man so will, bietet der Film genug Stoff, um einen Nitpickers Guide in Telefonbuchstärke zu füllen. Aber das ist mir ehrlich egal. Ich wollte nur emotional abgeholt werden und das hat der Film in weiten Teilen sogar geschafft. Als Fan kann ich über solche Unzulänglichkeiten hinwegsehen. Ich versteh aber auch die Sorte Fans, die das nicht kann. Trotzdem kann man Kritik sachlich formulieren, ich schätze eine solche Auseinadersetzung sehr. Leider wird das halt oft zu wenig gemacht und mehr auf Polarisation gesetzt.
Den Anfang auf Mustafar, Exegol und Ajan Kloss finde ich super
Ja und nein, ich hätte es effektvoller gefunden, wenn man nicht gleich Palpatines Versteck in der Eröffnungsszene gezeigt hätte. Hier wurde einiges verschenkt.
(zuletzt geändert am 27.12.2019 um 23:54 Uhr)
Wookiehunter
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