Während viele immer noch behaupten, dass die beiden gut waren, fasst Donald Glover die Entlassung von Phil Lord und Christopher Miller bei Solo: A Star Wars Story zusammen. Ein ausführlicher Artikel der Variety (via Star Wars News Net) verrät endlich mehr Fakten darüber, was im letzten Sommer bei der Produktion des Films wirklich passiert ist. Der Film steht unmittelbar vor seiner Premiere, und das Drama ist eine alte Geschichte, so dass wir nun eher mit einem neugierigen als mit einem besorgten Blick darauf zurückschauen können, da wir wissen, dass der Film sich vor einem Jahr weiter und weiter entwickelt hat.
In dem Artikel der Variety erhalten wir aus erster Hand Berichte von den Darstellern, der Crew und dem Produktionsteam hinter Solo, was genau passiert ist, was zur Entlassung der ersten Regisseure geführt hat, und der Film dann in die Hände von Ron Howard überantwortet wurde, der den größten Teil des Streifens neu zu drehen und ihn vor einer Katastrophe zu bewahren hatte. Es dauerte vier Monate und hat Solo: A Star Wars Story zu etwas gemacht, das sich niemand jemals vorstellen konnte, nämlich dass ein Star Wars-Film im Jahr 2018 ein Außenseiter sein könnte.
Lawrence Kasdan tut sein Bestes, um die Spannung oder Fehlkommunikation diplomatisch zu erklären, indem er mit dem Finger auf die Wurzel des Problems zeigt, und nicht auf irgend jemand Speziellen.
Der Ton ist alles für mich. Das ist es, woraus Filme gemacht sind. Aber dies war eine sehr komplizierte Situation. Wenn du morgens an einem Star Wars-Film arbeitest, warten Tausende von Menschen auf dich, und du musst sehr entschlossen und schnell sein. Wenn Sie diese Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen - und es gibt eine Million pro Tag -, dann verpflichten Sie sich zu einem bestimmten Ton. Wenn die [Produzenten] denken, dass das nicht der Ton des Films ist, wirst du Probleme haben. Es mag nicht immer so enden, aber niemand war glücklich darüber. Es war eine Qual.
Kasdan wurde bei seinem letzten Star Wars-Skript von seinem Sohn Jon unterstützt, der seine Meinung zu den Berichten äußert, dass die Probleme von Lord und Millers Vorliebe für ständige Improvisationen herrühren:
Die Probleme, die wir hatten, waren viel mehr von praktischer Natur. Chris und Phil taten alles, was sie konnten, um es zum Laufen zu bringen, genau wie wir. Die Frage war nur, wie man den Film am effizientesten macht, in der Zeit, in der wir es tun mussten.
Das Grundthema dieser beiden Antworten scheint Zeit zu sein. Es klingt so, als hätten Lord und Miller es schwer gehabt, die Fristen für ein Shooting dieser Größenordnung einzuhalten, und dass dies die Produktion unter Druck gesetzt und sie dazu gezwungen haben könnte, weniger qualitativ hochwertig zu arbeiten, um voranzukommen. Der Film war größtenteils abgedreht, aber deutlich verspätet, und es scheint so, als ob Kathleen Kennedy nach einer gewissen Anzahl von Problemen einen mutigen, aber entscheidenden Schritt unternommen hätte, um ein langsam sinkendes Schiff vor dem Untergang zu retten und es auf einen neuen Kurs zu bringen. Was war der letzte Sargnagel für Kathleen Kennedy, um Lord und Miller zu feuern? Ein namentlich nicht genanntes Crewmitglied sagte, dass der erste Regieassistent zu den Vorgesetzten ging, um umfangreiche experimentelle Dreharbeiten zu umgehen, die Lord und Miller umsetzen wollten.
Ich habe viele Überstunden gemacht [unter Lord und Miller], was letztendlich ihr Untergang war, sagt das Crewmitglied. Der erste Regieassistent vermittelte das der Produktion. Der Krug ging schließlich einmal zu oft zum Brunnen, und Kathleen Kennedy explodierte.
Über die Gerüchte, wie viel Ron Howard tatsächlich nachgedreht hat, wurde wild spekuliert, und jetzt haben wir unsere Antwort:
Als Howard an Bord kam, wurde angeordnet, dass 85% von Lord und Millers Solo neu gedreht werden sollten, einschließlich des Materials der zweiten Einheit. Howards Arbeit umfasst schließlich 70% des fertigen Films. Der Dreh dauerte noch vier weitere Monate, und endete schließlich am 17. Oktober.
Die Änderung des Tons war von Anfang an nach Ansicht eines Crewmitglieds offensichtlich, wobei Howard bestimmte Aspekte des Shootings mit Leidenschaft betrachtete, die mangels eines besseren Begriffs aus dem von Lord und Miller gesetzten Ton gar nicht vorhanden war.
Man kann die Leidenschaft voll und ganz sehen, denn Howard schien der Look des Films immens wichtig zu sein. Lord und Miller schienen mit diesem Aspekt nicht allzu viel anfangen zu können.
Aus Fairnessgründen gegenüber Lord und Miller, die sich neben Kathleen Kennedy nicht dazu äußerten, wurden laut Variety's produktionsnaher Quelle viele ihrer Ideen angeblich abgelehnt, was aus ihrer Sicht wahrscheinlich zu Spannungen und Enttäuschungen führte.
In ihrer eigenen Gedankenwelt wurden Phil und Chris angeheuert, um einen Film zu machen, der unerwartet war und ein Risiko eingehen würde, nicht etwas, das nur die Fans bedienen würde, sagt die Quelle. Sie wollten, dass es frisch, neu, emotional, überraschend und einzigartig ist. Diese Jungs sahen Han als Außenseiter an, also wollten sie einen Film über einen Außenseiter machen. Aber jedesmal, wenn sie ein Risiko eingehen wollten, wurde dies mit einem Nein beantwortet.
Die Besetzung schien ein Gefühl des Vertrauens in die Arbeit mit Howard zu entwickeln, wobei einer von ihnen die Situation scherzhaft beleuchtete.
Er sagte einfach nur Star Wars und "dieser Ton". - Alden Ehrenreich
Ich schickte Jon Kasdan etwa sechsmal eine SMS: Was? Wirklich? Du machst Witze. Wir haben sicherlich nicht das Glück, Ron Howard dazu zu bringen, den Film zu übernehmen. Irgendwelche Ängste wurden schnell weggewischt. - Emilia Clarke
Wir haben drei Regisseure zum Preis von einem. - Donald Glover
Der vielleicht interessanteste Teil dieser Geschichte ist, die Szene herauszufinden, an der George Lucas beteiligt war, als er das Set besuchte. Es ist viel komplizierter, als man es sich vorgestellt hat, und offenbart einen etwas romantischen Moment zwischen Han und Qi'ra, von dem wir außer Spekulationen nicht viel gehört haben. Es erinnert auch daran, dass George Han Solo erschaffen hat, und dass ihn niemand besser kennt.
Auch die Hand von George Lucas ist im Film präsent, in einer romantisch aufgeladenen Szene zwischen Ehrenreich und Clarke in der Nähe von Landos Umhang-Wandschrank. Es gab einen Szene, als Han den Umhang von Qi'ra nimmt, ihn aufhängt und zu seinem nächsten Schritt übergeht. Aber Lucas hatte eine Anmerkung dazu zu machen.
"Er sagte: "Weißt du, Han würde sich nicht die Mühe machen, es aufzuhängen", sagt Howard. "Und dann hat George es irgendwie getan. George wurde für eine Sekunde Han Solo. Die Körpersprache war da und die Grundhaltung. Es war nicht nur eine schöne Betonung der Szene, sondern es war auch eine Erinnerung daran, dass George diesen Charakter erschuf und ihn wirklich verstanden hat. Er war so zögerlich, seine Meinung zu äußern, und doch war die Idee so richtig, dass es Spaß machte, sie zu benutzen."
Ein Star Wars-Film, geschrieben vom legendärsten Star Wars-Drehbuchautor, unter der Regie von Ron Howard, der sogar etwas George Lucas-Flair hat - was gibt es da nicht zu mögen? Einen Star Wars-Film von Disney im Jahr 2018 als Underdog anzusehen, ist fast unmöglich zu begreifen. Aber hier sind wir nun, kurz vor einem Film, der im letzten Jahr immer wieder zurückgeworfen wurde, aber irgendwie immer wieder auferstand. Die Produktion dieses Films verkörpert, wer Han Solo ist, dass er zu hartnäckig ist, um zu scheitern, und spielt sich genau dort ab, wo es sein muss, unabhängig von dem unwahrscheinlichen Weg, den es geht, und das macht es umso reizvoller.
Solo: A Star Wars Story ist der undenkbarste Big-Budget-Underdog, der größte Star Wars-Underdog seit dem originalen Star Wars vor 40 Jahren, und wir freuen uns darauf.
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@Snaggletooth
" wäre die, dass Holdo einfach eine rechthaberische schlechte Führerin ist, die aus Unsicherheit, um ihren Status als Autorität zu behaupten, Informationen zurückhält. Nach dem Motto, Wissen ist Macht."
Du kannst Holdo als eine eitle und verschrobene Person sehen. Ich lese gerade " Leia", wo Holdo als weltfremd und todessehnsüchtig gezeichnet wird. Dennoch ist sie in TLJ bereit, ihr Opfer zu bringen.
StarWarsMan
@Snaggletooth
Meinem Verständnis nach handelt Holdo so, da Poe gerade für ein kopflose Aktion (Dreadnought Angriff) und seine Befehlsverweigerung Leia gegenüber degradiert wurde.
Sie wollte nicht das Risiko eingehen, dass er wieder so etwas bringt und somit den Plan gefährdet.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 15:38 Uhr)
HansYolo
@Snaggletooth
"Nun zurück zu Holdo und Poe. Ein Konflikt, der darauf beruht, dass eine Person die andere ums verrecken nicht in die sie betreffenden Pläne einweiht ohne wirklich eine Motivation dafür zu zeigen, ist aus erzählerischer Sicht ein für mich nicht nachvollziehbarer und ziemlich lahmer Konflikt."
Ich finde den Konflikt alles andere als lahm. Warum hast du später beschrieben, weil beide Figuren eigentlich nur gutes im Sinn haben.
Die Motivation von Holdo ist "Unser Plan funktioniert nur mit hoher Geheimhaltung und ich möchte diesen Piloten der gerade alle Befehle verweigert hat nicht in der Nähe meiner Befehlskette haben". Natürlich kann sie ihn mögen. Leia mag Poe auch und hat große Konflikte mit ihm in diesem Film. Rey mag sicher auch Luke und Luke Rey. Dennoch haben sie Konflikte in diesem Film, die der Film nicht klein außerzählt, die sich aber über die Charaktere und ihre Geschichten glaubwürdig entfalten.
"Aber der Film ist dabei auf voll Holdos Seite und Poe wird als der dargestellt, der die Situation falsch eingeschätzt hätte. Das funktioniert für mich überhaupt nicht."
Ich finde TLJ ist der Film der am wenigsten auf irgendeiner Seite ist sondern einfach die Probleme und Last aller Figuren zeigt und thematisiert.
@HansYolo:
Zumal ihr Plan das Opfern ihres einzigen Schlachtschiffes und "Verstecken" beinhaltete. Zwei Dinge die Poe nach allem was selbst wir Zuschauer von ihm aus TFA und TLJ bis dahin wissen absolut nicht passen würde.
Macht am Ende also zwei Gründe: Er wird meinen Plan nicht mögen oder akzeptieren und er wird die Geheimhaltung evtl. gefährden.
Und was passiert nachdem er den Plan rausfindet? Er mag den Plan nicht, zettelt eine Meuterei an und er verrät unwissentlich den Plan und zerstört ihn dadurch. Holdos Gründe sind also nicht nur recht klar, sondern am Ende behält sie sogar Recht bzw. bestätigen sich ihre Befürchtungen.
Die Aussagen, dass diese Kommunikationsproblem Holdos Schuld sei oder nur für den Konflikt gemacht sei, sind ziemlich absurd. Letztlich hat Poe mehr Gründe und Verpflichtungen keine eigenen Aktionen zu drehen ohne Holdo davon zu unterrichten. Aber der Film spielt natürlich an dieser Stelle mit der Protagonisten-Schutzblase, die normalerweise solche beidseitigen Fehler durch Glück, Schicksal oder Können am Ende gut ausgehen lässt.
@StarWarsMan:
Lass mich mal wissen wenn du den Roman durch hast wie du danach die Szenen zwischen Leia und Holdo empfindest. Mich machen sie unglaublich emotional zusammen mit den Dingen aus dem Buch.
Und ja. Holdo ist eine Individualistin, die sehr Jung gegen eine sehr strikte uniforme Gesellschaft stand und keinerlei Kompromisse eingeht.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 15:42 Uhr)
McSpain
StarWarsMan
@McSpain: "Die Motivation von Holdo ist "Unser Plan funktioniert nur mit hoher Geheimhaltung und ich möchte diesen Piloten der gerade alle Befehle verweigert hat nicht in der Nähe meiner Befehlskette haben.""
Für diese Sicht gibt es im Film keinen Beleg. Erstens schließt sie ja nicht nur Poe aus, sondern er hat einige Mitstreiter. Man sieht, die Gruppe teilt sich nicht in Wisser und nicht-Wisser, sondern in die um Poe, die wissen wollen, was abgeht und die, die Holdo blind vertrauen.
Außerdem gibt es keinen Grund, warum Holdo nicht wenigstens auf den Umstand der Geheimhaltung hinweisen könnte. Poe wäre ja schon mit einem Statement der Art, "Ja, es gibt einen Plan, aber der ist so geheim, dass ich den nicht dem heißspornigsten Befehlsverweigerer des Widerstands auf die Nase binde."
Er fragte ja, wenn ich mich recht erinnere nicht jedesmal, "Was ist der Plan?", sondern irgendwann nur noch "Gibt es einen Plan?"
Wie gesagt, Geschichten erzählen funktioniert meiner Meinung nach, zumindest auf einer solch simplen Ebene wie bei Star Wars, so, dass solche Konflikte explizit dargestellt werden. Sonst könnte Poe in Episode IX mitten im im Film und im Satz plötzlich tot umfallen, und die gutwilligen Fans würden annehmen, dass er vermutlich am Morgen des Tagen verdorbenen Tauntaun-Schinken gegessen hat, obwohl man das im Film weder sieht, noch es irgendwie erklärt wird, aber irgendsowas wird es schon sein, sonst wäre es ja nicht passiert. So kann man keine Geschichten erzählen.
Ich bleibe dabei. Für mich ist das schlecht erzählt. Und sag mir bitte keiner jetzt, dass dieses Subtile, nicht Erklärende, sondern Missverständnisse durch Anschweigen laufen lassen ja gerade das Interessante an TLJ wäre. Ich bin ja für gesunden Optimismus und wohlwollende Interpretationen zu haben. Aber beides versagt bei mir bei dem Thema völlig. Das hat mich von Tag 1 an genervt und ich habe es mehrmals gesehen, weil ich es echt gut und logisch finden wollte. Krieg ich nicht hin. Und ich freue mich aufrichtig für jeden Fan, dem das nichts ausmacht.
Snaggletooth
@Snaggletooth:
"Für diese Sicht gibt es im Film keinen Beleg."
Doch. Der ganze Anfang des Films inklusive der Degradierung von Poe liefert die eine Hälfte. Die andere Hälfte erfährt der Zuschauer allerdings erst "mit" Poe Stück für Stück. Natürlich ergibt sich die Begründung für Holdos Taten beim ersten Schauen erst NACH dem Film durch ein zurückverfolgen der Aktion/Reaktion-Ketten des Films.
Das mit der Gruppe ergibt keinen Sinn. Natürlich scharrt Poe verbündete um sich (und macht seine Befehlsverweigerung zur Meuterei). Natürlich erzählt sie nicht jedem an Bord von dem Plan und nur Poe nichts. (Es geht ja um Geheimhaltung und Ablenkung). Poe ist nur der einzige, der von sich annimmt er hätte einen Anspruch darauf eingeweiht zu werden und führt dann die Truppe der anderen Frustrierten an.
Geheimhaltung und Ablenkung sind nebenbei ja auch ein Kernpunkt der Handlung und findet sich im Film sehr oft wieder "Poe vs. Hux", "DJ", "Holdos Plan", Luke am Ende.
Warum hat Luke den Leia nicht gesagt, dass er Kylo hinhalten wird und sie in der Zeit abhauen sollen? Warum hat er es nicht 3PO erzählt? Warum nicht all den Soldaten erklärt, dass er gar nicht echt da ist sondern nur eine Projektion? Wertvolle Zeit ging verloren in der die Truppe schon hätte versuchen können zu fliehen. Weil es den Plan gefährdet hätte.
Und Holdos Plan hätte ohne Poe funktioniert. Es ist zu bezweifeln, dass Poe selbst bei vollem Erklären durch Holdo die Füße still gehalten hätte und nicht trotzdem seinen Finn/Rose-Plan versucht hätte. In welchem Szenario glaubst du den wäre Poe (oder seine Kollegen) bereit gewesen das große Schlachtschiff zu opfern und sich für Wochen in einem Bunker zu verstecken und auf Abholung zu warten?
Wenn für dich ein Star Wars Film alles klar und im Vorfeld kommunizieren und ausbreiten muss, dann ist es dein gutes Recht es schlecht zu finden. Du musst es aber auch nicht so darstellen, als würden alle die es mögen es "schön reden" oder als würde Star Wars es benötigen, dass man sich Handlungen und Motivationen erst später rückwirkend erschließt. Letztlich hatte man vor der PT auch am TESB-Twist zu knabbern und baute sich erst später eine Erklärung für alles dazu.
McSpain
Was ich zu Holdo sagen kann: Sie hat mich extrem genervt mit ihrer Arroganz und auch mit dem "Funken" Spruch. Ich gehe davon aus, dass so eine Zuschauerreaktion durchaus beabsichtigt war
@McSpain
Sorry wegen "McCarthy" vorhin. Habe das nicht böse gemeint.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 16:40 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan:
Natürlich. Man soll ja für Poe sein und für seine Befehlsverweigerung um dann später zu merken, dass er alles damit ruiniert hat.
Die Transferleistung bei der es scheinbar eher Probleme gibt ist später zu sehen, dass Poe im Unrecht lag und die Fehler gemacht hat.
Edit: Ist nicht böse angekommen.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 16:42 Uhr)
McSpain
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18518879.html
Die letzten Prognosen deuten ein amerikanisches Startwochenende zwischen 135 - 170 Millionen an.
@Snaggletooth
Ich verstehe das Problem an der Holdo Geschichte überhaupt nicht.
Liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht nur mit dem Wissen eines Geschichtenerzählers an die Sache ran gehe, sondern auch als jemand der quasi militärisch ausgebildet wurde (Bundesgrenzschutz).
Holdo ist Admiral also ein hoher Führungsoffizier. Poe ist nach seiner Degradierung Oberleutnant und sogar ohne Führungsposition, also nicht irgendwie Stabsoffizier oder sowas. Holdo hat einen Plan (wahrscheinlich zusammen mit Leia) ausgearbeitet. Poe ist in diesen Plan nicht eingeweiht, ebenso wenig wie da Küchenpersonal, das technische Personal, die Jägerpiloten usw. . Wenn der Zeitpunkt da ist, bekommen sie den Befehl in die Shuttles zu steigen und die "Raddus" zu verlassen. Stellt sich jetzt jeder einzelne von diesen nichteingeweihten Personen hin fragt Holdo nach ihrer Motivation? Sicherlich nicht. Sie bekommen den Befehl und befolgen ihn ohne wenn und aber. Und ohne Nachfrage.
Poe hat wie gesagt keine Führungsposition, er bekommt irgendwann den Befehl wie jeder andere auch. Wieso sollte Holdo ausgerechnet ihm Rechenschaft schuldig sein und ihm ihre Befehle erklären müssen. Kann er nicht einfach akzeptieren, dass auch andere Leute gute Pläne haben könnten, an denen er nicht beteilligt ist und einfach seinen Befehl ausführen mit "Aye, Aye Ma'am" . Nein, kann er nicht. Deshalb muss er auch mit den Konsequenzen leben das man ihn degradiert, wenn er Befehle missachtet oder ihn eben so abkanzelt, wie Holdo es getan hat.
Jeder, der irgendwann mal beim Bund oder bei der Bereitschaftspolizei gewesen ist, weiß was es bedeutet einen Befehl zu bekommen und diesen zu befolgen, auch wenn man nicht weiß, was mit diesem Befehl bewirkt werden soll oder welche Motivation dahinter steht. Und ich möchte mal den kleinen Oberleutnant / Kommissar sehen, der den Befehl seines kommandierenden Brigadegenerals oder leitenden Polizeidirektors während einer Einsatzsituation hinterfragt oder öffentlich in Frage stellt. Die Antwort dürfte ähnlich ausfallen wie die von Holdo.
Was meinst du denn, wieviele (in meinen Augen ) sinn- oder nutzlose Aufträge ich im Laufe meiner Dienstzeit schon bekommen habe.
( Polizeioffizier: "Sie postieren sich an dieser Kreuzung und errichten eine Polizeisperre."
Wachtmeister:" Aber warum hier? Der Demontrationszug verläuft doch 3 Km nördlich von hier. "
Polizeioffizier: " Tun sie einfach, was ich ihnen gesagt habe. Wegtreten und Ausführung! "
Thema mit einem Satz beendet ohne das der Wachtmeister (ich ) danach schlauer wäre oder eine Antwort auf seine Frage bekommen hätte. Dagegen war Holdo ja noch richtig redseelig. )
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 16:54 Uhr)
Deerool
@McSpain
Gut beobachtet. Die Sympathie switcht von Poe auf Holdo. Ja.
Okay, gut. Dann bin ich beruhigt.
@Deerool
Einen Befehl, der offensichtlich alle in große Gefahr bringt, darf und müsste man schon verweigern. Aus Poes Sicht war Holdos Plan (zumindest jener, den sie vermittelt hat) aussichtslos. Und auch für mich als. Zuschauer. Dann kam ja die Auflösung mit Crait.
Holdo hat mit ihrem arrroganten Verhalten die Meuterei regelrecht provoziert.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 17:08 Uhr)
StarWarsMan
Um kurz auf TLJ einzugehen:
In Episode I erklärt Padme dem Zuschauer die Ziele des Angriffs auf Naboo.
In Episode II erklärt Mace Windu, dass er mit den Jedis nach Genosis kommt.
In Episode III erklären die Jedis, warum sie General Grievous jagen.
In Episode IV erklären die Rebellen, wo die Schwachstelle des Todessterns ist.
In Episode V erklären die Rebellen, wie sie Hoth evakuieren.
In Episode VI wird erklärt, wie die Schlacht auf Endor und die Schlacht um den zweiten Todesstern ablaufen soll.
In Episode VII wird erklärt, wie der Widerstand die Starkiller-Basis zerstören wollen.
Die Filme wären alle schlechter, wenn der Zuschauer diese Erklärungen nicht bekommen würde, weil er dann den Plot nicht mehr nachvollziehen kann.
Und in Episode VIII gibt es auf einmal "große Geheimhaltungen" bei den Rebellen und so nebenbei kapiert der Zuschauer nicht einmal, was die Guten im Film für Ziele haben.
Episode VIII liefert für nichts Erklärungen. Weder für Leias Marry Poppins-Auftritt, noch für Yodas Blitz-Fähigkeit.Genauso hatten wir noch nie Schwerkraft im Weltraum. Bei Episode VIII fallen dagegen Bomben nach unten. Hat sich auch schon falsch angefühlt.
Und daraus resultiert eben die Kritik an Rian Johnson, der sich nicht an die Regeln halte wollte, die sich innerhalb der Film-Reihe so entwickelt haben. George Lucas hat beispielsweise 1999 in einem Interview gesagt, dass er immer mit einer Regel leben muss, die er in einem früheren Film eingeführt hat.
Abrams hat das noch verstanden. Rian Johnson dachte, er revolutioniert die Filmreihe, hat dann aber nur die Fans gespalten.
Mal schauen, ob sich Ron Howard an die SW-Regeln wieder halten wird ... Ansonsten sind die nächsten Diskussionen vorprogrammiert
Pepe Nietnagel
@McSpain: "Wenn für dich ein Star Wars Film alles klar und im Vorfeld kommunizieren und ausbreiten muss, dann ist es dein gutes Recht es schlecht zu finden."
Genau deshalb wollte ich nicht in die Diskussion. Wenn aus allem was ich geschrieben habe, das bei dir als meine Sicht ankommt, hat es wenig Zweck, darüber mit dir zu sprechen. Das ärgert mich jetzt wirklich etwas.
@Deerol: Die von Dir beschriebene Sicht verstehe ich. Habe ich auch gedacht, dass sie ihm keine Rechenschaft schuldig ist. Mich stören da nur 2 Sachen. 1. Auch wenn Poe nicht eingeweiht wird, ein Statement an die gesamte Crew, dass es überhaupt einen Plan gibt, meinetwegen einen geheimen, wäre jetzt auch nicht so seltsam. Zumal in den Episoden 4, 5, 6 und 7 es vor jeder Aktion der Rebellen oder des Widerstands eine Besprechung, mit holografischer Unterstützung gab, wo erklärt wurde, was der Plan ist. Nur in 8, wo zudem die gesamte Kommandocrew ausgelöscht ist, die als eingeweihte wegfallen, wird keiner eingeweiht.
Ich freue mich übrigens auf "Solo".
Snaggletooth
@StarWarsMan
"Einen Befehl, der offensichtlich alle in große Gefahr bringt, darf und müsste man schon verweigern."
Dann müsste jeder Befehl, der in einer Einsatz oder Kriegssituation gegeben wird, auch verweigert werden müssen. Jeder Befehl, der in einer solchen Sitation gegeben wird, kann die Verletzung oder sogar den Tod des Soldaten oder seiner Einheit nach sich ziehen. Jeder Befehl birgt die Gefahr, sich letztendlich als falsch herauszustellen. Die Folgen sind selten absehbar. Aber es schlichtweg gar nicht zu versuchen, weil man Gefahr läuft getötet oder verletzt zu werden (Angst hat) ist schlichtweg falsch und das müsste auch Poe einsehen. Wie heissst es so schön :"Wer kämpft, kann auch verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. "
Einen Befehl, der große Gefahr mit sich bringt, kann nicht grundsätzlich verweigert werden. Er kann verweigert werden, wenn er offensichtlich rechtswidrig ist (zum Beispiel die gezielte Ermordung oder Folterung von Unbeteilligten Zivilisten beinhaltet) aber er kann von einen Soldaten nicht grundsätzlich abgelehnt werden, nur weil er gefährlich ist. Es hat auch schon genügend Beispiele gegeben, auf denen Soldaten auf so genannte Himmelsfahrtskommandos geschickt wurden, in vollem wissen, das vermutlich keiner überleben wird. Sich einem solchen Befehl in Kriegszeiten zu verweigern bedeutet Kriegsgericht und je nach Gesetzeslage wird das auch mit dem Tode bestraft. Ebenso wie Aufruf zur Meuterei.
Zitat:
"Holdo hat mit ihrem arrroganten Verhalten die Meuterei regelrecht provoziert."
Das hat Leutnant Bligh auf der "Bounty" auch. Trotzdem ist er freigesprochen worden während die Meuterer (so verständlich ihre Meuterei auch gewesen sein mag) in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden sind.
Eine Meuterei anzetteln, nur weil man sich in seinem Ego gekränkt fühlt und nicht an Planungen der hohen Offiziere beteilligt wurde, ist defintiv der falsche Weg.
Auch wenn der folgende Spruch ein wenig arrogant daher kommt, er hat doch seine Berechtigung und sollte auch von Poe befolgt werden. Ich bin sicher in der Dienstvorschrift des Widerstandes gibt es irgendwo einen ähnlichen Passus.
Dieser hier stammt aus der preußischen Militärverordnung von 1871
" Dem Untergebenen geziemt es nicht, an die wohldurchdachten Anweisungen des Vorgesetzten seinen eigenen beschränkten Maßstab anzulegen, und in dünkelhaftem Übermut sich ein Urteil über dieselben anzumaßen. "
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 17:53 Uhr)
Deerool
Darth Duster
Administrator
Letzter Beitrag vor Solo:
@Pepe @Snaggletooth
In allen anderen Filmen war die Lage und Situation zwischen den beteiligten Figuren auch nie so wie in TLJ und keine dieser Episoden wollten das Scheitern und den Umgang mit dem Scheitern so thematisieren.
Man kann wie gesagt etwas dagegen haben, dass der Film dieses Thema behandelt, aber nicht auf diese Art WIE er es behandelt.
@Snaggletooth
Meine Aussage war ja sogar ein Zugeständnis und nicht abwertend oder böse gemeint. Du wiederholst es ja selbst. Wenn dem Zuschauer der Plan vorher erklärt worden wäre fändest du es besser. Ich mag Filme generell lieber die ein Mitdenken, Interpretieren und nochmal schauen/neubewerten zulassen oder ermutigen. Daher freut es mich auch mal keine Hologramm/Lagebesprechung zu sehen und mal mit neuen Dingen konfrontiert zu werden.
Edit:
Zu spät, @Duster. Sorry.
Aber zum Bogen: Sorgen bei Solo mache ich mir nach dem Weg des Films eigentlich nur, dass er zu konservativ und bieder wird. Das wäre schade.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 17:40 Uhr)
McSpain
StarWarsMan
@Pepe Nietnagel
"Schwerkraft und fallende Bomben im Weltall"
Herzlich willkommen im Star Wars Universum, wo Tie-Fighter und Todessterne mit Knall Bumms und "Fire and Fury" explodieren!
Außer in Episode Vlll, als ein Widerstandskreuzer den Sprung durch die Lichtmauer mitten durch einen Ultrasupersternenzerstörer wagt... Blitz und Stille.... Genial!!!
Rebellion
@ Pepe Nietnagel:
- "Mal schauen, ob sich Ron Howard an die SW-Regeln wieder halten wird ... Ansonsten sind die nächsten Diskussionen vorprogrammiert"
Solange Fans die Filme mit mehr Problemen aufladen, als sie haben; fadenscheinige Argumente vorlegen; explizite Erklärungen für Dinge einfordern, die sich schon bei nur halb aufmerksamer Betrachtung der Filme erschließen; und auf Befolgung von Regeln bei fiktiven Elementen wie der Macht bestehen, für die nie Regeln aufgestellt wurden und die selbst Lucas in der PT mit neuen Ideen erweitert hat - solange so ein mindset vorherrscht, werden Diskussionen IMMER vorprogrammiert sein; selbst dann, wenn Ron Howard alle Regeln, bestehende wie auch aus den Fingern gesogene, befolgte.
George W Lucas
@OvO
"Die Spin Of Idee an und für sich ist ja schon ein mutiger Schritt,(...)"
Mit dem Disneydeal fand ich es genauso logisch Ablegerfilme in Aussicht gestellt zu bekommen, sowie eine neue Saga-Trilogie. Mutig finde ich es daher nicht, eben weil ich es absolut natürlich empfand, dass man genau da ansetzen musste, um Star Wars woanders hinbringen zu können.
"Der Sinn der Spin Offs ist es natürlich sich von den vermeintlichen Fesseln zu befreien, aber dass man dies lieber etwas behutsamer als risikofreudig angeht, finde ich nachvollziehbar und auch richtig so, weil man so die Möglichkeit hat, mitzuwachsen."
Sagen wir mal so. Natürlich bin auch die Meinung, dass es Quatsch gewesen wäre, Star Wars damit sofort auf den Kopf stellen zu wollen. Aber ich habe schon die Erwartung das die Ablegerfilme einen eigenen Charakter erhalten. Und da habe ich bei RO Schwierigkeiten diesen zu sehen. Die Ablegerfilme nehmen Elemente der Saga Filme und intensivieren sie. Bei RO sollte es also der kriegerische Aspekt sein. Aber RO ist für mich kein Kriegsfilm, nur weil die Machtaspekte weg gelassen worden sind. Es gibt trotzdem die obligatorische Familienkiste als Handlung, und an der Schlacht- und Actionfront geht Edwards nicht weiter als das was zuvor durch die Saga Filme etabliert worden ist.
Die Ewok Filme sind z.B. in der Hinsicht sehr viel bessere Spin Offs, als das es RO ist. Dazu wird mit Darth Vader und den vielen, vielen Anspielungen viel zu sehr die Nähe der Sagafilme gesucht. Und es ist mir relativ egal ob der Film nun 5 Minuten vor ANH spielt, oder 5 Jahre. Eine Notwendigkeit ist das nicht. RO hätte selbstständiger sein können, sein dürfen, sein sollen.
Mehr Vertrauen in die eigenen Figuren und eigenen Geschichten. Das hat bei RO gefehlt. Deswegen gibt es am Ende den Vader-Epilog, obwohl es elegantere Möglichkeiten gegeben hätte, Vader in die Handlung zu weben. Ich kritisiere nicht mal das er da ist. Das gibt ANH ja her, dass er vorher die Spione verfolgt hat, aber bitte halt nicht auf Kosten der eigentlichen Handlung und Figuren des Films.
Viel mehr empfinde ich den Vader Epilog als Sicherheitsnetz. "Hey, falls unsere Figuren und deren Schicksal niemanden interessiert, werden die Fans am Ende ausflippen, wenn Vader die Bühne betritt. Und zwischen drin bauen wir so viele ANH Anspielungen wie möglich ein, damit die Fans am Ende hauptsächlich darüber reden."
"Ich sehe da RO als genau den richtigen Erstling in dieser Sache und Solo ist eine logische Weiterentwicklung, die, so hoffe und vermute ich, zumindest mal ganz ohne Lichtschwert-Action auskommt und zudem testet wie Neucasts von Legenden funktionieren können."
Nachdem ich SOLO gesehen habe, kann ich dem zustimmen, dass der Film ein viel besserer Hinweis darauf ist, was Ableger leisten können, wenn die Macher Vertrauen in die Figuren und die Geschichte haben. Es ist noch nicht perfekt, und natürlich sind die Figuren dieses Films keine Fremden, daher kann ich noch nicht völlig in Jubelstürme ausbrechen, darüber das LucasFilm endlich das Rezept gefunden hat. Denn dafür ist auch SOLO noch zu dicht an den Saga Filmen dran. Aber ja, zumindestens sind die neuen Figuren dort sehr viel interessanter als bei RO. Und ich finde es interessant wenn young Han seine eigene kleine Filmreihe vergönnt wäre. Vor allem weil die Plotpoints einer Han Originstory jetzt mit dem Erstling auch nahezu vollständig abgefrühstückt worden sind.
@GWL
"Deshalb musst du an der Stelle garnicht differenzieren, sondern kannst deine Kritik voll durchziehen. Es zwingt ja niemand Lucasfilm, sich in der OT-Ära zu bewegen und noch dazu prominente Kultcharaktere wie Han Solo in den Mittelpunkt zu stellen. "
Nein, dass stimmt. Das sie nicht direkt einen KOTOR Film machen oder sonst etwas, finde ich aber auch nachvollziehbar. Und ich muss selber ja auch zugeben, dass ich mir schon solch gelagerten Projekte wie RO oder SOLO mit Bekanntgabe des Ablegerkonzeptes gewünscht habe. Für mich ist es gar nicht schlimm wenn die Filme in dieser Ära spielen, aber innerhalb dieser Ära den Filmen einen eigenen Charakter zu verleihen, dass ist das was ich interessant finde. Und da ist RO für mich zu sehr Sagafilm, und SOLO natürlich als Originstory einer Figur ein mittlerweile sattsam bekanntes Thema aus anderen Franchises.
"Ein Underdog wäre „Solo“ gewesen, hätte man Lord und Miller machen lassen. Da SW wie gesagt ein etabliertes Franchise ist und unter Disney entsteht, sind aus dem Nichts kommende Überraschungshits kaum zu erwarten, aber zumindest stilistisch wäre unter den beiden gefeuerten Regisseuren vermutlich etwas Neues, auch Risikobehaftetes zu erwarten gewesen."
Das bezweifle ich. Ich denke SOLO wäre komödiantischer, mehr wie "Guardians of the Galaxy" gewesen. Jetzt ist SOLO vom Tonfall wieder mehr wie die Sagafilme. Im Grunde kann man das auch bedauerlich finden. Wenn SOLO wirklich diese Actioncomedy gewesen wäre, hätte der Film das Konzept als Ablegerfilm konsequenter umgesetzt. Ob das jetzt so viel risikofreudiger gewesen wäre, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht ob mir das persönlich gefallen hätte (oder dir, wenn ich an deine Probleme mit dem TLJ Humor denke), eben weil es auch "Guardians of the Galaxy" bereits gibt. Und ich brauche das nicht noch einmal.
Aber zumindestens wäre das konsequenter gewesen. Wie ich weiter oben und an anderer Stelle bereits geschrieben habe, finde ich schon, dass SOLO schon mehr Eigenständigkeit aufweist als RO, aber trotzdem wendet er das etablierte Star Wars Rezept an, was genau wie bei RO nur dadurch eine Variation erhält, eben weil Elemente der Formel weggelassen worden sind. Aber ich sehe im weiteren Verlauf, dass du diese Sicht ja auch mit mir teilst:
"Es ist kein Genre-Film, der einem bestimmten Stil folgt, sondern Anlass für die Macher gewesen, möglichst viel auf die Leinwand zu bringen, was zu OT-Zeiten und seitdem nicht möglich war. "
""Einerseits verpflichtet man sich durch die Wahl von In-Universe-Ära und Figuren einer gewissen Werktreue, andererseits holte man bewusst Lord und Miller, deren Arbeitsweise man gekannt haben muss. Die Frage steht also im Raum: was will Lucasfilm?"
Gute Frage. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie schon die Stile und Merkmale dieser Kreativen haben wollen, um ein paar frische Impulse abzugreifen. Gleichzeitig wünschen sie sich aber trotzdem eine gewisse Werktreue, dass die Kreativen sich also automatisch den Star Wars Gegebenheiten anpassen. Daraus formt sich dann etwas Neues, gleichzeitig aber auch Vertrautes. Prinzipiell kann ich diesen Wunsch verstehen. Denn bei aller Forderung nach neuen Grenzen und Möglichkeiten, ist es natürlich irgendwie auch klar, dass man mit Star Wars nicht alles machen kann. Aber auch würde ich mich deinen Ausführungen anschließen, dass nur die Macher in der Zukunft vorgeben können, inwieweit sich Grenzen und Regeln verschieben lassen, und ob man sich nicht selbst limitiert, wenn man die Episoden I-VI immer als Regelbuch hervor holt, was Star Wars kann/darf/soll und was nicht. Setzt neue Regeln, lieber früher als später, denn es wird immer genug Leute geben die es befremdet. Aber so findet man eher neues Publikum, als ständig nur zu versuchen dem Alten zu gefallen. Denn dann ist Star Wars bald wirklich nur noch was für die "Alten".
@DerAlteBen
"Ich glaube nicht, dass es das Konzept der Stand-Alones war, über alle Stränge zu schlagen und dabei jegliche Konsistenz auf der Strecke bleiben zu lassen."
Ich finde Konsistenz schließt sich nicht aus. Ich habe die Ableger schon so verstanden, dass sie bekannte Elemente der Sagafilme sich heraus picken, diese aber dann intensivieren. So hatte ich RO im Vorfeld als Kriegsfilm begriffen, und SOLO jetzt als Gangster/Western Stück. Alles Elemente die auch in den Sagafilmen vorkommen, da aber nur Bestandteile einer größeren Formel sind, und deswegen jetzt in Ablegern vertieft werden können. Beides wurde aber in den Werken nicht wirklich eingelöst. Klar, die Ansammlung an Elementen in beiden Filmen ist etwas kleiner, fällt aber in erster Linie auch nur durch das Fehlen der Machtthematik auf.
Übrigens, natürlich hat Lucasfilm dieses Vorgehen nicht für sich allein gepachtet. Und viele vergessen das der viel herauf beschworene "Logan" erst möglich wurde, durch zwei Wolverine Vorgänger, denen genau diese Konsequenz abgegangen ist, die dann endlich im dritten Anlauf eingelöst wurde. Und das auch nur bestärkt durch den Erfolg eines "Deadpool", und gar nicht so sehr aus eigenem Antrieb.
"Die Stand-Alones machen nur dann wirklich Sinn, wenn sie einem Puzzle gleichen, worin bislang unerzählte Geschichten ein stimmiges Gesamtbild ergeben, und eben nicht ein experimeniterfreudiges Patchwork aus unterschiedlichen Stilen (Adventure, Comendy, etc.) darstellen, die untereinandern nicht stimmig sind."
Hmm, würde ich bedauerlich finden, wenn es nur darum geht. Denn "Wie" Geschichten erzählt werden, ist einem etablierten Franchise sehr viel wichtiger, als einfach immer nur in gewohnter Weise einfach nur Geschichten zu erzählen.
Ich würde es sehr schön finden, wenn die Gleichförmigkeit die Marvel vorgeworfen wird, nicht bei Star Wars Einzug hält. Wenn wir in zehn Jahren auf Star Wars blicken, und man auf die eine oder andere Ablegerreihe blicken kann, die Alleinstellungsmerkmale aufweist, würde ich das besser finden, als die Erkenntnis das 20 In-Universe Jahre einfach nur mit 15 Filmen abgedeckt worden sind, und diese jetzt ganz tolle chronologisch hintereinander weg gucken kann wie einen einzigen Film, oder eine Serienstaffel. Ich finde dafür ist das MCU eine gute Sache. Star Wars hätte ich lieber Filme mit mehr Ecken und Kanten.
Auch wenn es natürlich albern ist, aber mir gefällt irgendwie die Vorstellung in der Zukunft auf 30 Star Wars Filme zu blicken, und zu sagen, dass mir 10 davon aufgrund persönlicher Präferenzen nicht so zu gesagt haben. Aber ich könnte mittlerweile sagen, dass für jeden einfach etwas dabei ist.
"Dieses Stand-Alone hatte den Mut, etwas bislang Ungewohntes zu wagen (alternativer Vorspann, erzählerische Rückblende, Outlaws als Darsteller)..."
Sorry, aber das kann ich kaum als mutige Entscheidungen gelten lassen.
(zuletzt geändert am 24.05.2018 um 18:54 Uhr)
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