Heute ist es auch endlich in Deutschland so weit und Episode VIII - Die letzten Jedi erscheint auf DVD, Blu-ray und 4K Ultra Blu-ray in vier verschiedenen Fassungen:
Neben der normalen DVD- und Blu-ray-Edition wird es auch ein limitiertes Steelbook geben, welches die 2D- und 3D-Version enthalten und somit mit einer Disk mehr ausgeliefert wird. Die 4K Ultra Blu-ray enthält keine 3D-Version, dafür aber zusätzlich den Film noch mal auf Blu-ray und kommt somit auch mit drei Disk daher.
Das Bonusmaterial wird nur auf den Blu-ray-Auswertungen enthalten sein und nicht auf der DVD!
Lauflänge: 146 Minuten
Bildformat: 2,39:1 / 16:9
Sprachversionen / Tonformat:
Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel:
Deutsch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
Lauflänge: 152 Minuten
Bildformat: 2,39:1 / 16:9
Sprachversionen / Tonformat:
Deutsch: Dolby Digital Plus 7.1
Englisch: DTS-HD HR 7.1
Polnisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel:
Deutsch, Polnisch, Englisch für Hörgeschädigte
Lauflänge: 152 Minuten
Bildformat: 2,39:1 / 16:9
Sprachversionen / Tonformat:
Deutsch: Dolby Digital Plus 7.1
Englisch: Dolby Atmos 7.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Wer noch nicht zugegriffen hat, kann alle vier Varianten bei Amazon.de bestellen:
Wer sich noch nicht für ein Kauf entschieden hat, dem empfehlen wir bei unserer Rezension der Blu-ray vorbei zu schauen...
Seite 1 2 3
« vorherige Seite
@OvO
"Wieder so ein Moment wo der Mut fehlte, die Konvention zu brechen. Wäre mir nämlich richtig unter die Haut gegangen, wenn Kylo sie versucht hätte abzuschießen."
Sehe ich anders. Den Bruch der Konvention hatten wir schon in TFA, wo Kylo seinen Vater getötet hat. Jetzt das selbe noch mal bei seiner Mutter zu tun wäre nur eine Wiederholung gewesen. Dadurch das er aber bei Leia zögert, zeigt aber sehr deutlich, das erstens sein Weg zur dunklen Seite noch nicht vollendet ist, so gerne er das auch möchte und versucht und zweitens seine Bindung zu seiner Mutter wohl doch etwas fester gewesen ist als zu seinem Vater, den er ja leidenschaftlich hassen gelernt hat, da dieser nie für ihn da war. Er hat seinem Vater nie verziehen, dass er ihn verlassen hat, als er ihn am meisten brauchte. Auch wenn Leia ihr eigenes Leben fortgeführt hat, so gewinnt man doch den Eindruck, dass sie sich zumindest in den ersten Jahren sehr wohl um Ben / Kylo gekümmert haben muss, zumindest mehr als Han. Und das dies Kylo doch zumindest so nachhaltig geprägt haben muss, dass er seine Mutter nicht mit der gleichen Kaltblütigkeit töten konnte wie seinen Vater. Ich denke, in dieser Szene wird sehr deutlich, dass er seine Mutter nicht gehasst hat, zumindest nicht in dem Maße wie seinen Vater. Von daher fand ich es gut und richtig die Szene so zu gestalten wie man es getan hat.
Deerool
@SWMan:
Naja, es gibt verschiedene Formen der Reflektion. Ton und Form tangieren mich kaum, wenn ich mit der Sachebene was anfangen kann.
@Deerool:
Ich habe schon verstanden, was der Film mir sagen wollte. Doch genau das ist ja Konvention as fuck.
Das er Han umbringen würde war ja vollkommen vorhersehbar, als die Szene mit der ersten Einstellung begann. Das konnte nicht anders enden.
Das ein Sohn seine Mutter aus Überzeugung zu töten versucht hat da eine ganz andere und eigene Tragweite als seinen Vater zu töten. Insbesondere dann, wenn man es nicht mehr tun müsste um sich selbst was zu beweisen, wie beim ersten Mal sondern es tut um den Sack zuzumachen und den letzten Rest Menschlichkeit in sich endgültig zu vernichten. Im SKino nochmal insbesondere. Da kann ich kaum eine Wiederholung drin erkennen. Es ist eher das Erklimmen der nächsten Stufe. Aber wer weiß, was Episode 9 da noch so macht. Vielleicht musste Luke auch erst die nächste Stufe sein.
(zuletzt geändert am 30.04.2018 um 23:39 Uhr)
OvO
Rebellion
@OvO
"Das ein Sohn seine Mutter aus Überzeugung zu töten versucht hat da eine ganz andere und eigene Tragweite als seinen Vater zu töten."
Verstehe ich nicht. Wo besteht denn der Unterschied zwischen dem Tod des Vaters und der Mutter? Elternteil bleibt Elternteil.
Und was die Überzeugung angeht, dass ist es ja gerade. Kylo hat diese Überzeugung nicht vollends. Er zweifelt an seiner Überzeugung. Er war bereits davon überzeugt, dass der Tod seines Vaters ihn komplett auf die dunkle Seite bringen würde. Hat aber nicht geklappt. Und er ist auch nicht mehr der Überzeugung, das der Tod seiner Mutter nun das erhoffte Ergebnis erbringen würde. Was, wenn er seine Mutter tötet und danach gefühlsmässig noch verwirrter ist? Dann war ihr Tod völlig nutzlos oder hat seiner Entwicklung sogar noch eher geschadet. Und das ist es, was Kylo Ren verunsichert. Das ist es, was ihn zögern lässt.
Er ist keine eiskalte Killermaschine wie Darth Vader, so gerne er es auch sein möchte. Vader zu seinen besten Zeiten hätte nicht eine Sekunde gezögert den Abzug zu betätigen, auch wenn er gewusst hätte, das Leia seine Tochter ist.
So war der Charakter Kylo Ren aber von vorn herein ausgelegt. Er ist ein Mensch mit Gefühlen und Gewissen und kein eiskalter Killer. Natürlich tötet er Menschen, die ihm nichts bedeuten (Lor San Tekka). Aber er hat Probleme, Menschen zu töten, die ihm nahe stehen. Der kleine helle Fleck in seiner Gesinnung, der ihm so zu schaffen macht. Er empfindet so etwas wie Zuneigung, vielleicht sogar so etwas wie Liebe für seine Familie. Und auch für Rey.
Wie oft soll Kylo Ren denn noch versuchen durch den Tod eines nahestenden Menschen zur dunklen Seite zu finden und wie oft soll man das Schauspiel denn noch wiederholen?
Vater ermordet. Das gewünschte Ergebnis blieb aus. Also mal bei der Mutter versuchen. Vielleicht läuft das besser (Betonung liegt auf vielleicht). Snokes Tod hat offensichtlich auch nicht weiter geholfen. Lukes Tod hätte geholfen ihn komplett auf die dunkle Seite zu bringen, ihn hat er genug gehasst. Nur hat Luke ihm diese Rache verweigert, weil er nie auf Crait war. Luke ist nicht durch die Hand Kylo Rens gestorben. Wen soll er sich dann als nächstes vornehmen? Rey? Die hasst er nicht genug, im Gegenteil, er fühlt sich eher zu ihr hingezogen. Hux? Ist keine nahestehende Person. Hux interessiert ihn nicht. Er könnte natürlich los rennen, quasi Amok laufen und überall in der Galaxis sinnlose Massaker veranstalten, um die dunkle Seite in sich zu nähren (und vielleicht wird er das in EP IX auch tun).
Nur wird ihn das nicht seinem Ziel näher bringen aus einem Gefühl der Dunkelheit, des Hasses zu töten.Ein sinnloses Gemetzel an Unschuldigen erfolgt doch eher mechanisch, als aus einem Gefühl heraus. Und der Effekt wird auch nicht lange anhalten. Nach einigen Massakern wird es zur Routine werden und Kylo Ren wird diese Schreckensherrschaft seinen Handlangern überlassen, was ihn gefühlsmässig überhaupt nicht weiterbringen wird.
Deerool
„Die Ermordung seiner Mutter wäre sehr wohl eine Wiederholung der Ereignisse aus TFA gewesen.“
&
„Wo besteht denn der Unterschied zwischen dem Tod des Vaters und der Mutter? Elternteil bleibt Elternteil.“
Die Tatsache, dass er es bei seinem Vater durchzieht, aber bei seiner Mutter nicht, ist doch bereits der Beweis dafür, dass dem nicht so ist. Beziehungsweise, dass es für ihn einen großen Unterschied macht.
Außerdem ist es auch kein Geheimnis, dass die Mutter-Kind-Bindung in der Regel von ganz anderer Bedeutung ist, als Vater-Kind. Das spielt ganz besonders bei so unsicheren und verletzbaren Typen wie ihm eine Rolle.
„Und was die Überzeugung angeht, dass ist es ja gerade. Kylo hat diese Überzeugung nicht vollends. Er zweifelt an seiner Überzeugung.“
Aber gerade diese Selbstzweifel sind es, die ihn immer weiter radikalisieren lassen, da er es nunmal als seine größte persönliche Schwäche empfindet.
„Er war bereits davon überzeugt, dass der Tod seines Vaters ihn komplett auf die dunkle Seite bringen würde. Hat aber nicht geklappt. Und er ist auch nicht mehr der Überzeugung, das der Tod seiner Mutter nun das erhoffte Ergebnis erbringen würde. Was, wenn er seine Mutter tötet und danach gefühlsmässig noch verwirrter ist?“
Der Mord an Solo hat ihn auf jeden Fall große Schritte näher gebracht. Das ist ja auch kanonisch belegt. Mit dem Tod seiner Mutter hätte er die letzte Tür hinter sich geschlossen, die ihm überhaupt die Möglichkeit bietet, zurückzugehen. Da gäbe es dann also keinen Anlass mehr für Verunsicherung. Dann ginge es nur noch gerade aus.
„Er ist ein Mensch mit Gefühlen und Gewissen und kein eiskalter Killer.“
Kylo mag jemand mit Gefühlen sein. Vor allem Wut und Machtgier. Ein Gewissen habe ich bei ihm aber noch nicht entdecken können. Und in meinen Augen ist er viel mehr ein eiskalter Killer als Vader. o.O Vader wäre nie in der Lage gewesen, seine Familie umzubringen. Das konnte bei Luke schon nicht, wie wir wissen. Bei Leia hätte er es natürlich auch nicht gekonnt. Er wollte damit ja nur provozieren.
„Er empfindet so etwas wie Zuneigung, vielleicht sogar so etwas wie Liebe für seine Familie. Und auch für Rey.“
Ja, Zuneigung zu ihren Fähigkeiten. Nicht zu ihr als Mensch. Er lebt nicht das Ideal, dass sie gemeinsam das Universum beherrschen, sowie es Vader bei Luke geäußert hat. Er sieht sich als etwas Besseres, von dem Andere, inbsesondere Rey, nur lernen können und sollten. Nur deswegen hat sie sein Angebot im letzten Moment ja abgelehnt, als er dies deutlich machte.
„Vater ermordet. Das gewünschte Ergebnis blieb aus. [...]Snokes Tod hat offensichtlich auch nicht weiter geholfen. [...] Luke ist nicht durch die Hand Kylo Rens gestorben.“
Diese drei Punkte sehe ich genau andersherum. Aber sie bieten natürlich Interpretationsspielraum.
„Nur wird ihn das nicht seinem Ziel näher bringen aus einem Gefühl der Dunkelheit, des Hasses zu töten.“
Das hat er ja schon in TFA getan...
Aber eigentlich ging es mir weniger um die inhaltliche Dimension als viel mehr um die Filmische. Denn das ein Schüler/Sohn seinen Vater/Meister umbringt ist etablierte Konvention. Muttermorde eben nicht, weil Mutterliebe ein beliebtes Motiv für Erlösung/Bekehrung ist aus dem oben genannten Gründen. Ein Bösewicht zu sehen, der auch diese Verbindung kappt und trotzdem eine Rolle eines Sympathieträgers inne hat ist, wäre imho schon etwas Anderes.
(zuletzt geändert am 01.05.2018 um 09:43 Uhr)
OvO
@Deerool
"Verstehe ich nicht. Wo besteht denn der Unterschied zwischen dem Tod des Vaters und der Mutter? Elternteil bleibt Elternteil."
Das macht einen ziemlichen Unterschied, vor allem auf psychologischer Ebene. Ich möchte hier auf die Schriften C. G. Jungs und auch Sigmund Freuds verweisen, die ganz klar zwischen verschiedenen Aspekten des Vaters und der Mutter in Bezug auf das Kind unterscheiden. Bei vielen kriminellen "Karrieren" kann man klar sehen, dass es dort keinen dispiplinierenden Vater gibt bzw. eine Übermutter, gegen die das Kind revoltiert. Das gilt auch für die umgekehrte Variante (passive Mutter, Übervater) und dann für die komplett passive Eltern-Variante, in der das Kind fast nicht diszipliniert wird und ebenfalls zu einem asozial-kriminellen Menschen heranwächst. Es gibt einen tiefsitzenden Zerstörungstrieb gegen die Eltern, der sich mit der Pubertät vollends entfaltet. Natürlich bringen nicht alle heranwachsenden Kinder ihre Eltern um, aber man sieht es bereits an den zahlreichen Konflikten zwischen Eltern und den sich abkapselnden Kindern. Wenn es hier zu massiven Störungen kommt, die vor allem von überdominanten Eltern, oder auf der anderen Seite der Skala, von passiven Eltern, ausgehen und die damit verbundenen, teils massiven Aggressionen auf beiden Seiten, so kann man sich leicht ausmalen, dass es in Einzelfällen nicht mehr viel braucht, das Fass zum Überlaufen zu bringen: Mord und Totschlag. Erst gestern musste ich wieder einen Zeitungsartikel zu so einem Fall lesen, wo der Hass eines Sohnes auf seinen Vater sich in einem furchtbaren Mord entlud. Von daher finde ich die Differenzierung zwischen Vater und Mutter für die Interpretation von TFA und TLJ richtig.
(zuletzt geändert am 01.05.2018 um 12:14 Uhr)
StarWarsMan
Ich habe mir gestern auch die BR geholt und dann den Film zum zweiten Male gesehen. Inzwischen habe ich meinen Frieden mit Ep. 8 geschlossen. Einige Dinge gefallen mir nach wie vor nicht (z.B. Lukes Tod...Wieso eigentlich? oder "Rebellenkreuzer fliegt durch Zerstörer") Aber insgesamt ist es schon ein ordentlicher SF Streifen mit einigen beeindruckenden Szenen, den ich mir sicherlich immer wieder mal anschauen werde. Die Snoke, Rey und Kylo Szene war auf jeden Fall super!
Beim ersten Mal im Kino hatte mich auch geärgert ,das die EO so inkompetent rüberkam.
Aber das stimmte eigentlich gar nicht. Wenn man überlegt wieviel Verluste der Widerstand in dem Film hinnehmen musste ist die EO und Kylo der große Gewinner in diesem Film, trotz Snokes Ende.
(zuletzt geändert am 01.05.2018 um 11:47 Uhr)
Sssnake36
StarWarsMan
@StarWarsMan
"Wenn es hier zu massiven Störungen kommt, die vor allem von überdominanten Eltern, oder auf der anderen Seite der Skala, von passiven Eltern, ausgehen und die damit verbundenen, teils massiven Aggressionen auf beiden Seiten in Betracht zieht, kann man sich leicht ausmalen, dass es in Einzelfällen nicht mehr viel braucht, das Fass zum Überlaufen zu bringen: Mord und Totschlag. "
Es ging aber nicht darum, dass Kylo Ren sich überhaupt dazu entscheidet seine Eltern umzubringen, aus welchen Gründen auch immer. Die Entscheidung ist bereits in TFA gefallen. Bzw. wurde er von Snoke in die Richtung gedrängt.
Es geht nur um die Tat an sich. Kylo Ren tötet seinen Vater. Gefühlsmässig verschafft ihm das aber nicht die Befriedgung, die er sich erhofft hatte. Im Gegenteil. Dieser Mord hat ihn tief erschüttert, verwirrt und aus der Bahn geworfen. Wieso sollte er nun anehmen, dass der Mord an seiner Mutter ein anderes Gefühl herbei ruft? Er ist sich nicht sicher, dass der Tod seiner Mutter dieses mal den erwünschten Erfolg bringen könnte. Er zweifelt an sich selbst und deshalb zögert er.
Nur ist die Auswahl seiner Opfer absolut willkürlich und nicht geplant. Es ist einfach die Tatsache, das Han ihm zuerst vor die Klinge gelaufen ist. Wäre Leia diejenige welche gewesen, die ihn zuerst aufgesucht hätte und er hätte sie zuerst getötet, wäre das Gefühl der Verwirrung ebenso eingetreten wie beim Mord an seinem Vater, vielleicht sogar noch stärker, weil sie eventuell die engere Bindung gehabt haben. Und wahrscheinlich hätte er bei seinem Vater nun ebenso gezögert wie jetzt bei Leia. Gefühlsmässig macht es für Kylo keinen Unterschied, ob er nun Vater oder Mutter zuerst tötet.
(zuletzt geändert am 01.05.2018 um 12:19 Uhr)
Deerool
@Deerool
Diese Willkürlichkeit in der Ermordung seiner Eltern sehe ich eben nicht. Es geht um die Ernordung der Vaterfiguren Han und Snoke. Kylo hat bei seiner Mutter gestrauchelt, und das hätte er auch, wenn sie ihm als Erste vor die Klinge gelaufen wäre, nur wäre das die dramaturgisch weitaus uninteressantere Variante gewesen.
" Dieser Mord hat ihn tief erschüttert, verwirrt und aus der Bahn geworfen. "
Hast Du diesen Eindruck von Kylo am Anfang von TLJ? Ich habe diesen Eindruck nicht. Kylo will von Snoke seine "Belohnung" bzw. Anerkennung; die wird ihm aber verwehrt. Snoke stellt Kylo als kleinen Vader-Cosplayer dar und erwartet mehr von ihm. Das lässt Kylo verstört zurück, aber nicht die Ermordung Hans.
(zuletzt geändert am 01.05.2018 um 12:39 Uhr)
StarWarsMan
@Deerool
"Gefühlsmässig verschafft ihm das aber nicht die Befriedgung, die er sich erhofft hatte. Im Gegenteil. Dieser Mord hat ihn tief erschüttert, verwirrt und aus der Bahn geworfen. Wieso sollte er nun anehmen, dass der Mord an seiner Mutter ein anderes Gefühl herbei ruft? Er ist sich nicht sicher, dass der Tod seiner Mutter dieses mal den erwünschten Erfolg bringen könnte. Er zweifelt an sich selbst und deshalb zögert er."
Abrams hat es in seinem TFA Audiokommentar schon angedeutet, dass der Mord an Han, nicht die Auswirkungen hat, die Kylo sich davon erhofft hat. Snoke bringt dies direkt mit seiner Niederlage gegen Rey in Verbindung.
Und ja, mein Eindruck wäre auch, dass er zu Beginn von TLJ, zerrissener denn je ist. Mit der Zerstörung seiner Maske beginnt es. Er muss die Vergangenheit hinter sich lassen, die ihn lähmt und schwächt, was sich dann wieder bei Leia zeigt.
Zumindest lässt sich hier ein Grundmotiv erkennen: Liebes-Entzug bzw. Anerkennungs-Verweigerung durch den Vater, was jedes Mal mit Mord am Vater bzw. "Vater" endete. Kylo erhoffte sich doch durch den Mord an Han Anerkennung durch Snoke. Der Mord selbst aber lässt ihn vordergründig kalt. Ich habe weder in TLJ noch in TFA Anzeichen gesehen, dass Kylo deswegen mit sich haderte. Der Frust und die Aggression kamen erst, nachdem Snoke ihm die Anerkennung verweigerte: Zerstörung seiner Maske, schließlich Annäherung an Rey ...
(zuletzt geändert am 01.05.2018 um 13:06 Uhr)
StarWarsMan
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Bei allem Respekt vor deiner sonstigen analytischen Stärke, das sind wirklich schwache Argumente, die du sehr wohlwollend bei dem einem Film einsetzt, während du sie bei dem anderen ganz streng nicht anwenden möchtest. Ich könnte ja jetzt genauso gut sagen, dass der Resistance-Plot in TLJ dazu da ist, die verzweifelte Lage dieser Konfliktpartei zu zeigen – inklusive einer spektakulären Szene. Wie ich oben ausgeführt habe, fügt sich dieser Teil zudem besser in den Film ein, als dies bei Kashyyyk in RotS der Fall ist. Denn dieser Ausflug hat erstens eine faul geschriebene Motivation (Yoda kennt die Wookiees gut… okay, neue, nach Belieben eingestreute Information), und ist zweitens nur dazu da, damit Kashyyyk mal auf der Leinwand auftaucht und wir Chewbacca wiedersehen."
Zunächst einmal habe ich die beiden Sequenzen als gar nicht so vergleichbar gesehen, da sich die Kashyyyk-Sequenz gar nicht so lange hinzieht, eher ein Set-Piece ist und nicht den entsprechenden Bedeutungsgrad für die Hauptfiguren hat. Und ich habe jetzt länger darüber nachgedacht, warum du dich an meiner Aussage störst, dass wir etwas von den Klonkriegen sehen mussten. Ich bin nämlich schon der Meinung, dass die PT dies in der Tat erfordert hat, während eine ST eine "Slow Chase" & "Poe vs. Holdo" nicht zwangsläufig einfordert. Dass Kashyyyk gewählt wurde, finde ich erstmal naheliegend. Klar, man hätte jeden anderen Planeten nehmen können - auch einen unbekannten. Aber einen prinzipiell bekannten aber in den Filmen nie gesehenen zu zeigen, der zudem noch der Heimatplanet einer wichtigen Figur ist, finde ich aus konzeptioneller Sicht ziemlich sinnig. An den entsprechenden Kriegsschauplätzen finden wir Jedi vor (das wissen wir schon aus ANH) und auch hier ist es doch storytechnisch weise, für dieses Set-Piece einen prominenten Jedi zu nehmen. Die Motivation (Freund der Wookiees) mag platt sein, aber wir hätte eh gar keine dafür gebraucht. Jedi X sehen wir auf Planeten Y, Jedi Z sehen wir auf dem Planeten Knurspk und Yoda auf Kashyyyk. Wenn es uns ohne jeden Kommentar präsentiert worden wäre, hätten wir die Gründe für die jeweilige Stationierung gar nicht erst in Frage gestellt. Einzig "over the top" empfinde ich, dass Yoda dann wirklich noch auf Chewbacca treffen musste.
Zitat:
"Ich verstehe bis heute nicht, was das Problem mit Holdo ist. Was ist denn nicht nachvollziehbar?"
Da haben sich ja nun schon andere User treffend zu geäußert. Natürlich ist Nachvollziehbarkeit auch nicht akkurat messbar. Ich würde aber schon sagen, dass Holdos Vorbehalte gegenüber Poe prinzipiell schlüssig sind, der Umgang damit aber lediglich hingenommen werden kann bzw. muss (siehe auch weiter unten). Wenn sich Holdo und Leia am Ende dann noch gegenseitig offenbaren, wie sehr sie diesen Typen schätzen, wird das Vorhergegangene nochmal weniger glaubhaft.
Zitat:
"Finde nicht, dass das [dass wir sie nie wieder sehen werden] irgendeine Rolle spielt.
Auch prinzipiell richtig, aber ich habe da folgende Aspekte vor Augen: "Star Wars" hat in den jeweiligen Trilogien bisher ein Figuren-Ensemble etabliert, das die jeweilige Geschichte "erzählt" hat. Und auch TFA hat dies für die ST getan: Rey, Finn, Kylo - und auch wenn Poe nur unzureichend etabliert wurde (und die Gründe dafür kennen wir ja) ist es sinnig, diese Figur nun entsprechend auszubauen. Wie du aber selbst schreibst, wäre es sinniger gewesen, wenn man dies mit einer gemeinsamen Mission von Poe und Finn realisiert hätte, was zudem den Freundschaftsaspekt der beiden zu Gute gekommen wäre. Denn diesen empfand ich schon am Ende von TFA aufgesetzt, und wenn Poe am Anfang Finn im Bacta-Suit mit den Worten "Hey Finn, alter Freund" begrüßt, kann ich das auch nur mit viel Wohlwollen hinnehmen. Klar, im SW-Universum verlaufen entsprechende Entwicklungen eher in einer verkürzten Weise - die dem Erzählen in Comics ähnelt. Trotzdem gibt es Unterschiede, denn dass Han und Luke (und sogar Leia) am Ende eine Freundschaft verbindet, ist bereits im Finale von ANH glaubhaft - und am Anfang von TESB (und da liegen dann ja auch in-universe drei Jahre zwischen den Ereignissen der Filme) erst recht.
Aber nun, Poe bleibt auf der Flotte, und dieser noch wenig etablierte Charakter wird durch eine Geschichte zum Thema "Autorität, Führung, Unterordnung" ausgebaut - und dafür stellt man ihm dann eine ganz neue Figur gegenüber, statt die ebenfalls anwesende Leia zu nehmen. Warum man Leia aus dem Spiel genommen hat, ist auch so eine Frage, die sich aber vielleicht wirklich - so wie McSpain es mal vermutet hat - durch Real-World-Umstände beantworten lässt. Dann wäre Holdo eh nur ein Ersatz gewesen. Vielleicht verständlich, aber das macht es am Ende auch nicht besser. Holdo ist somit eine Figur, die man ins Spiel wirft, eine Funktion erfüllen lässt und dann wieder entfernt. Prinzipiell ein Element alltäglichen Storytellings, aber bei so einem bedeutenden Handlungsarc und eingedenk attraktiverer Alternativen nicht grad ein großer Wurf. Und hätte man sie z.B. in Episode 9 als neue Anführerin der Rebellion gesehen, wäre sie in 8 nicht nur Mittel zum Zweck gewesen - man hätte auch eine interessante Nebenfigur mit zusätzlicher Perspektive für die Trilogie etabliert.
Aber nochmal zum Arc an sich: Eine Geschichte zum Thema "Autorität, Führung, Unterordnung" kann ja interessant sein (und auch hier ist sie ja zumindest toll von den Akteuren gespielt), aber ist das wirklich eine attraktive Thematik für einen SW-Film der Ur-Reihe (und den Saga-Aspekt meine ich hier ausnahmsweise mal NICHT)? Wie schon mal ausgeführt, hätte ich mir das für eine TV-Episode gut vorstellen können, auch für einen Stand-Alone-Film mit Rebellen-Fokus - oder auch in einem "Star Trek"-Film, aber im zweiten Teil dieser Trilogie (und auch hier spreche ich NICHT von der gesamten Saga) hätte man imho Wichtigeres zu tun gehabt. Es ist ja nicht so, dass TFA nicht genug Anknüpfungspunkte bereitgestellt hätte. Poe hätte ja auch eine Mission haben können, die uns deutlicher aufzeigt, was es mit der First Order und Snoke denn eigentlich auf sich hat - ganz ohne lahme Dialog-Exposition. Aber klar, da sind wir dann wieder bei einem anderen Film. Trotzdem! Da der Film schließlich der zweite Teil einer Trilogie sein will bzw. auch sein muss - so hat er sich die Frage nach der Dienlichkeit seiner Handlungsbögen auch gefallen zu lassen.
Ich habe mich eh gefragt, warum Johnson sich für die Slow-Chase entschieden hat. Wollte er nur eine Variation der ganz anderen Slow-Chase aus TESB? Wenn dies der Fall ist, dann hat er sich diese Parallele teuer erkauft. Denn auch wenn ich hinnehme, dass die Flotte nicht einholbar ist (und ich bin wirklich NICHT jemand, der in "Star Wars" unantastbare Logik verlangen würde), so ist doch in diesem fiktiven Universum schon etabliert, wie man sich vor die Flotte setzen könnte, um sich ihr in den Weg zu stellen.
Und dann der große performative Moment der Hyperkollision. Beim ersten Sehen habe ich dieses Spektakel nur genossen - allerdings war ich auch mit anderen Aspekten (Stichwort Luke) so beschäftigt, dass ich eh Vieles einfach hingenommen habe. Bevor ich den Film das zweite Mal sah, hatten natürlich schon viele Fans geäußert, dass dieses Vorgehen - sogar ohne Raumschiffverluste, wenn man Asteroiden mit Hyper-Lichtwerken ausstatten würde - ideal wäre, um Großobjekte anzugreifen - sogar Todessterne. Und mache wir uns nichts vor - sie haben völlig recht!
Aber ich redete mir ein, dass das spitzfindig wäre und genoss dieses Ereignis weiterhin. Ich glaube sogar - wenn ich mich recht entsinne - dass ich bei RT sagte, dass es dieses tolle Spektakel wert wäre, Fünfe gerade sein zu lassen. Inzwischen bin ich aber der Meinung, dass die Kritik daran gar nicht so spitzfindig ist. Denn auch wenn es bei einer fortlaufenden Filmreihe, die natürlich auch Neues präsentieren muss (und wir wollen es ja auch gar nicht anders), immer wieder mal Situationen geben wird, bei der man fragen kann, warum von den Protagonisten das eine oder andere nicht bereits an andere Stelle eingesetzt wurde, so gibt es doch Unterschiede. Eine Kritik an unbekannten Truppen-Einheiten in "Rogue One" ist z.B. völlig unsinnig, da spezielle Einsatzgebiete auch spezielle Einheiten bedingen können, die man einfach noch nicht gesehen hat. Als Kylo in TFA den Blasterschuss einfriert, war ich auch erst skeptisch, aber da ist es ebenfalls gut möglich, dass man das einfach noch nicht gesehen hatte, obwohl diese Fähigkeit theoretisch schon immer existierte. Es könnte aber auch sein, dass Kylo diese Fähigkeit erst neu ausgeklügelt hat.
Die Hyperkollison war in den Filmen bisher nur als Gefahr für die Schiffe im Hyperraum deklariert worden. Da Holdo dieses Manöver aber zielgerichtet durchführt, müssen wir davon ausgehen, dass auch die massiv destruktiven Kräfte für den Real-Raum (in-universe) bereits bekannt waren. Und da fragt man sich schon, warum man diesen Kniff nicht schon bei den Todessternen zur Anwendung gebracht hat. Man hätte dem Zuschauer mitgeben können, dass dies ein nicht kalkulierbares Risiko für das jeweilige System wäre und dass Holdo hier eine Verzweiflungstat begeht. Aber dieser Status wäre ja auch bei ANH schon vorhanden gewesen. Und beim zweiten hätte man wohl "nur" den Endormond als Kollateralschaden einkalkulieren müssen. Starkiller Base wäre überhaupt kein Problem gewesen. Da das Teil ja eh dabei war, die Sonne eines Systems auszulutschen, hätte es nur besser werden können. Und selbst wenn man die Vergangenheit ruhen lässt, könnte man sie ich kommenden Filmen fragen, warum diese Methode nicht immer wieder eingesetzt wird.
Ich will damit immer noch nicht postulieren, dass die Hyperkollision jetzt mega-problematisch ist - und ich habe sie auch bei der BD-Sichtung wieder genossen - aber wenn man die Implikationen einer solchen Idee bedenkt, hätte ich davon als Autor wieder Abstand genommen.
Und es addiert sich ja auch. Schauen wir nochmal auf die Ganze Sequenz. Sie beginnt mit einer seltsamen Prämisse (Die Flotte kann nicht eingeholt werden und die First Order kommt einfach nicht auf alternative Ideen). Dann wird uns eine Geschichte zum Thema "Autorität, Führung, Unterordnung" präsentiert, bei der man sich fragen kann, ob das wirklich im Mittelteil dieser Trilogie (von der Saga ganz abgesehen) stehen muss - insbesondere da es aufgrund vieler offener Fragen wichtigere Themen gegeben hätte. Dies wird dann mit einer One-Trip-Pony-Figur erzählt, der man prinzipiell gute Gründe für ihr Vorgehen unterstellen kann, deren Verhalten als erfahrene und wohl fähige Führungsperson aber recht mau bleibt, da sie hätte ahnen können, dass man einen Hotshot wie Poe lieber einspannt, als dass man sich ihm selbst überlässt. Und am Ende steht dann ein Augenschmaus, der aber mit fragwürdigen Implikationen einhergeht.
Da sind wir dann insgesamt wieder bei: Muss man nicht - kann man aber machen. Und wie ich schon mal ergänzte: Ist dann vielleicht aber nicht so doll. Und ein weiteres Mal ergänze ich nun um: Vielleicht hätte man dann auch einfach über etwas Besseres nachdenken sollen.
Bzgl. Canto Bight könnte ich mich ähnlich auslassen - und habe ich an anderer Stelle auch getan. Auch zu Luke könnte ich das - auch ganz ohne meine Saga-Perspektive. Denn auch wenn eine Geschichte um einen desillusionierten Jedi-Meister interessant sein kann (und sie ist ja auch gar nicht uninteressant), so stellt sich doch die Frage, ob der Fokus im Mitteleteil dieser Trilogie, die ja eigentlich neue Protagonisten bereithält, darauf hätte liegen sollen. Und wenn man dann bedenkt, dass hier erneut durch einen vom Autor herbeigeführten Rückfall die Voraussetzung für eine Variation geschaffen wurde (denn Luke steht am Ende quasi da, wo er nach seiner bedeutungsvollen Reise in der OT angekommen war), dann ist die Frage, ob das überhaupt ein sinnvolles Unterfangen war. Progression ist es jedenfalls nicht - und den neuen Protagonisten hat man mit diesem Fokus auch keinen Gefallen getan, und man kann für sie nur hoffen, dass die Zeit von Episode 9 noch ausreicht, für diese einen befriedigenden Abschluss zu schaffen.
Apropos Protagonisten:
Immer wieder wird ja auch gelobt, dass TLJ uns wieder zu der Zeit zurückführt, in der Jedermann hoffen durfte, die Fernbedienung mit der Macht zu sich ziehen zu können. Nicht mehr Auserwählte stehen im Fokus, sondern Normalos. Und auch wenn selbst Johnson dies im Audiokommentar ähnlich benennt, so könnte es doch falscher nicht sein. Es ist gerademal so, dass Rey nicht durch eine vaterlose Zeugung in die Welt kam und dass sie keine Skywalker ist (und Letzteres ist bei der Saga, in der bisher stets Skywalker die Protagonisten waren, eh so eine Sache), aber sie ist weit davon entfernt, ein Normalo zu sein.
Finn und Rose sind Normalos, aber selbst wenn diese an sich bemerken würden, dass sie Machtkräfte in sich tragen, so würden sie trotzdem gegen Figuren wie Snoke oder Kylo keine Chance haben. Natürlich sind es Helden, die die verkommene Bagage von Canto Bight über den Haufen reiten und die armen Fathiere befreien. Aber die "Oliver Twist"-Sklaven erinnern sich nicht an diese Abenteuer, sondern spielen Lukes Wundertaten auf Crait nach.
Und Rey war schon in TFA kein Normalo. Ohne sonderliche Anleitung fliegen ihr Fähigkeiten wie "Machtüberredung" zu und sie kann sogar im Kampf gegen einen (immerhin verletzten) Kylo bestehen - wofür der arme Kylo ja auch später verhöhnt wird. In TLJ ist ihre Ausbildung auch nur marginal und doch sehen wir nun, dass sie Kylo (nun regeneriert) absolut ebenbürtig ist. Sie sagt selbst, dass sie immer schon etwas in sich gespürt habe, dass sie den Machtbaum aus ihren Träumen kennt, und Snoke erläutert, dass die Macht sie als Gegengewicht hat aufsteigen lassen.
Rey ist kein Normalo. Sie ist extrem besonders und im Vergleich sogar "auserwählter" als die Protagonisten der vorhergegangenen Trilogien.
Zitat:
"Was ich sagen wollte, ist, dass auch Momente, die nur einmal bei der ersten Sichtung funktionieren, ihre Berechtigung haben. Wenn ein Film es schafft, bestimmte gewollte Reaktionen beim Publikum erfolgreich zu erzielen, ist das eine Leistung, die ich positiv bewerte. Diese Kommunikation zwischen Film und Publikum ist es, was ich mit lebhaftem Film meine. Dass es später an Kraft verliert, schmälert für mich den Erfolg nicht."
Prinzipiell auch richtig, aber da lebe ich in Sachen Filmkunst in der Tat eine andere Philosophie, in der meine Wertschätzung sich durchaus auch daran festmacht, dass ich einen Film immer wieder mit Befriedigung und Genuss rezipieren kann - und im Idealfall steigert sich die Erfahrung sogar, wenn ein Werk so reich ist, dass ich immer wieder neue Aspekte entdecken kann, die auch mein Erlebnis anreichern.
Zum Abschluss:
Ich habe dies schon gesagt - möchte es aber nochmal wiederholen: Die oben ausgeführte Kritik richtet sich nicht an Johnson als Regisseur - und selbst für sein Drehbuch möchte ich ihn gar nicht verdammen. Ein Segment der ST zu schreiben, ist eine Mammutaufgabe - und der Vorgängerfilm hat es ihm zusätzlich nicht leichter gemacht. Und wir wissen, dass er sich für den Fortgang genau die richtigen Fragen gestellt und sich intelligente Gedanken dazu gemacht hat. Es ist nicht ungewöhnlich dass ein kreativer Prozess dann so verläuft, dass man ein elaboriertes und künstlerisch anspruchsvolles Werk schafft und nicht bemerkt, dass man irgendwo zu Beginn einfach eine falsche Abzweigung genommen hat.
Solche Worte werden bei diversen Fans nun sicher wieder mächtig Unmut erzeugen - und ich möchte vorauseilend anmerken, dass sie trotzdem kein Grund für einen Krieg sind. Ich lege hier (und an anderen Stellen) meine umfänglich begründete Meinung dar. Trotzdem kann man eine andere haben!
Wichtiger ist aber, dass ich sagen wollte, dass ich die Regiearbeit von Johnson extrem schätze: Sie ist vortrefflich und insbesondere die anspruchsvolle künstlerische Ebene (und einige Aspekte davon hast du ja bereits benannt) kann ich nur in den höchsten Tönen loben. Und deshalb bin ich - trotz allem - auch sehr positiv darüber gestimmt, dass uns Johnson als SW-Regisseur - und nun mit einem eigenen Projekt, was naturgemäß weniger Fallstricke aufweisen sollte - erhalten bleibt!
Darth Jorge
@Darth Jorge:
Sehr interessante und mMn auch wahre Kritikpunkte.
Ein weiterer Kritikpunkt für mich, sind die teilweise mit Pathos vorgetragenen Weisheiten und Belehrungen in TLJ.Das gab es in leichter Form auch schon in R1.
Eigentlich gehört sowas nicht zu Star Wars, ich erinnere mich nicht an solche Szenen in der OT oder PT. "Not fighting what we hate, saving what we love", Waffenhandel gibt es auf beiden Seiten, Tierschutz ist wichtig oder "Rebellion entsteht aus Hoffnung".
Derartige Botschaften dem Publikum ins Gesicht zu schleudern, erinnert dann auch wieder eher an eine amerikanisch Fernsehserie aus den 80/90igern.
In der OT waren diese "motivierenden" Sprüche nicht nötig. Luke und Leia mussten Han in ANH nicht mit solchen "Reden" zum mitmachen überreden. Die Lagebesprechungen zum Angriff auf die Todessterne oder die Anweisungen, die Leia den Snowspeeder Piloten gibt, waren von einer angemessenen Nüchternheit ausgezeichnet.
Mit Holdo und Rose habe ich das Problem, dass sie bei mir nicht emotional "verfangen". Somit ist mir ihr Schicksal egal. Also Holdo und Rose durch Leia und Poe zu ersetzten, wäre schon eine viel passendere Konstellation gewesen.
Ich bin etwas entsetzt, was RJ in den Nebenhandlungen, für einen schwachen Mist zusammengeschrieben hat. Da, wo sich nicht an den großen SW Themen bedienen kann, liefert er eine dröge Star Trek TV-Folge ab.
Tja, es hat sich bei mir nichts geändert, TLJ bleibt ein ungelenkes Machwerk auf vielen Ebenen.
Das "Rauspiken" von einzelen Passagen und Szenen, um sich mit diesen dann den Film schöner zu reden, mache ich nicht mehr, das habe ich schon bei der PT gemacht.
Auch die platten Argumente, dass SW sich verändern muss und dass man doch was Neues wollte, etc, sind ja regelrecht albern, wenn ein Drehbuch dann mit Stilbrüchen, in universe Unlogik, langweiligen Nebenhandlungen und fragwürdigen Charakterentwicklungen daherkommt.
(zuletzt geändert am 03.05.2018 um 04:52 Uhr)
Rieekan78
Seite 1 2 3
« vorherige Seite
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare