Im vermutlich vorerst letzten Artikel der Entertainment Weekly werden noch mal die Ereignisse rund um die Entlassung von Phil Lord und Chris Miller als Regisseure von Solo: A Star Wars Story und die Einstellung von Ron Howard aufgearbeitet - ohne dabei wesentliche neue Erkenntnisse zutage zu fördern.
Konzentrieren wollen wir uns daher lediglich auf einen kleinen Part, der sich um George Lucas' Besuch der Dreharbeiten dreht. Spoiler: Georgie gab eine Regieanweisung ;-)
"Er kam vorbei, um mich am ersten Tag zu besuchen, an dem ich mit den Dreharbeiten begann. George und seine Frau Melody kamen vorbei, um einen kleinen Set-Besuch zu machen. Ich habe mich großartig gefühlt", sagt Howard.
Lucas, der Vater von Star Wars, der es an eine andere Generation weitergab, um der Großvater von Star Wars zu werden, gab ihm sogar einige Ratschläge, die direkt aus dem Obi-Wan-Lehrbuch stammen könnten.
"Er sagte mir, ich solle einfach meinen Instinkten vertrauen", sagt Howard lachend. "Ich weiß, dass er meint, die Filme seien in erster Linie für 12-jährige Jungs, und doch weiß er, dass es so weit darüber hinaus gewachsen ist, und dass die Fans mit der Serie auf eine großartige, wichtige Weise gewachsen sind. Also gab er nicht viele Ratschläge, außer: 'Du kriegst das hin.'"
Dieser kurze Set-Besuch wurde zu einem längeren. Und noch längerem.
"Er hatte beabsichtigt, einfach mal kurz vorbeizuschauen und hallo zu sagen, und blieb dann fünf Stunden," sagt Kennedy. "Es gibt sogar einen kleinen Moment in einer Szene, die - ich kann Ihnen nicht sagen, was, sorry - aber in der Szene auf dem Millennium Falken, da sagte George: 'Warum macht Han nicht einfach das hier.'"
Mit anderen Worten, George Lucas half bei einem kleinen Teil von Solo bei der Regie.
"Es ist eigentlich eine witzige Kleinigkeit, die wahrscheinlich ein paar Lacher bekommen wird", sagt Kennedy. "Ron war zufällig am Monitor und nicht im Falken und er sagte 'Oh, das ist eine tolle Idee', und rannte rein und sagte: 'George will, dass wir das machen.' Das war ziemlich cool. Ich denke, George fühlte sich ziemlich gut dabei. Er konnte diese Figuren noch einmal besuchen, und ich glaube, er fühlte sich mit Ron so wohl, dass es ihm einfach Spaß gemacht hat."
Lucas' letzte Weisheit für seinen alten American Graffiti-Schauspieler: "Genieße es einfach."
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@Kaero:
Du redest hier wieder primär von Vergütung und Einnahmen. Ich meine eher im Arbeitsklima und im Führungsstil.
Schleifen lassen ist vielleicht zu aktiv. Sagen wir besser viele Teile der Firma sind im Vergleich zu den 90ern träge geworden. Das ist auch keine Alleinschuld von Lucas. Das passiert, wenn eine Firma und deren Führung sich nicht verjüngt und erneuert. ILM hat es jetzt z.b. mit der ILMxLab-Division wieder hingekriegt sich etwas aktiver und im alten Spirit zu zeigen.
McSpain
Darth Revan 1
Ich glaube was wir hier sehen ist ein Mensch der das Stadium des entspannten Doyens erreicht hat und sich nun einfach noch erlaubt was Spass macht, weil er es sich erlauben kann. Er ist jetzt mit Sicherheit die entspannteste Figur in dem ganzen Rummel und ich glaube jeder steht innerlich stramm wenn er da ist. So lässt sich's doch leben
BigT
@Cantina Fun
Zitat:
"Ich erweitere es um "er hätte es wissen müssen". Bei dem Deal 2012 war nicht vorgesehen, dass GL als Geschäftsführer von Lucasfilm weiterhin beschäftigt ist, sondern dass er sämtliche Rechte abtritt."
Aber das stand in unserer Diskussion hier doch auch gar nicht in Frage. Dass er sämtliche Rechte abgibt und das er kein Geschäftsführer mehr sein würde, war ihm natürlich klar - und Geschäftsführer wollte er eh nicht mehr sein. Das wird er entsprechend auch später nicht kritisch gesehen haben. Ich bezog mich ja lediglich auf den Umgang mit den Treatments. Auch hier wird ihm die rechtliche Situation, die bei Entwürfen sicher noch auslegbarer ist, als bei den Verfilmungsrechten von Romanen (und auch da können sich die Filmstudios ja schon extrem viele Freiheiten erlauben), klar gewesen sein. Er wird schlicht gehofft haben, dass sich Disney an die unverbindliche (!) Absprache diesbezüglich hält. Und da sie die Treatments direkt verwarfen, nachdem die Tinte auf dem Vertrag war, wurde offensichtlich, dass sie dies wohl nie vorgehabt haben. Nur dies hat Lucas in Richtung Disney (mit dem "White Slavers"-Spruch) kritisiert.
@McSpain
Zitat:
"Ausgerechnet jetzt ist keine Zeit für eine Tapete?"
Ausgerechnet jetzt? Die Anfrage von GWL kam um 22:45. Ich hatte gestern schon diverse Posts verfasst und saß an der Buchclub-Tapete.
Aber es gibt auch andere Gründe weshalb ich mich hier nun ziere:
Wenn ich in der Vergangenheit PT-Verteidigungen vorgenommen habe, artete dies häufig in einen langwierigen "Mehr-Fronten-Krieg" aus. Zum größten Teil lief das konstruktiv und unterhaltsam ab, weshalb ich dem prinzipiell nicht abgeneigt bin - ihn häufig sogar begrüßte. Manchmal lief das aber auch aus dem Ruder und Persönliches kam ins Spiel - ich spreche hier nicht von dir, aber du wirst dich an solche Situationen erinnern können. Aufgrund der aktuellen Atmosphäre und des Umstandes, dass ich mich hier schon bzgl. meiner ST-Kritik immer wieder mal im Kreuzfeuer fühle, denke ich, dass ein weiterer Brennpunkt meiner Gemütslage nicht zuträglich sein könnte.
Ein weiterer Grund ist, dass meine Überlegungen zur Kunst des GL in der Tat umfänglich sind. Natürlich könnte man diese zusammenfassen, aber wie du sicher weißt, sträubt sich da meine Natur. Insofern ist es wohl auch wenig sinnvoll, dies in einem Kommentarstrang abzuhandeln. Ich denke, dass hierfür ein anderes Format besser geeignet ist.
Zitat:
"Aber kann man den Impact der OT bzw von Lucas und Lucasfilm in den 70-80ern nicht in zwei drei Sätzen sehr einfach und verständlich bennen?"
Selbst für diese Phase würde ich es nicht kurz machen wollen...
Zitat:
"Auch wenn Solo wieder digital gedreht wurde und es technisch genutzt wird, gibt es aber auch genug Zuschauer und Macher die dies eher verpöhnen."
Die Technologie hat sich weiterentwickelt, und inzwischen sehe ich da keinen Unterschied mehr. Die meisten Filme, die noch auf Film gedreht werden, werden zudem gescannt, um sie dann digital zu schneiden (Ausnahmen gibt es natürlich noch). Und der digitale Schnitt wurde von Lucas - wie wohl von keinem anderen - vorangetrieben.
Falls dich solche Sachen interessieren, empfehle ich das grandiose Buch "Droidmaker: George Lucas And the Digital Revolution"! Das ist nicht für eine Mainstream-Leserschaft geschrieben, und wenn es (gelegentlich) allzu technisch wird, auch etwas trocken. Aber wenn man sich dafür interessiert, ist dies DAS Werk zum Thema.
Und egal wie mancher Zuschauer darüber denkt, die Zukunft des Films ist eh digital...
Zitat:
"Ich denke auch weiterhin, dass seine Ideen für die ST bzw TFA zurück gestellt wurden, weil man Lucas für den Mainstream als "verbrannt" betrachtet hat. Ich lege auch gerne noch einen drauf und sage auch im Fandom hätte es nicht wenige gegeben die bei einem "Nach einer Idee von George Lucas" oder basierend auf den Ideen von Georg Lucas"-Label eher negative Gefühle entwickelt hätten."
Eine Meinung, die man nur akzeptieren kann. Aber auch nur eine Meinung, die sich nicht wirklich beweisen lässt. Wenn ich gegen Abrams eine Meinung mit so einem negativem Geschmäckle abgeben täte, würdest du mir dies wahrscheinlich zum Vorwurf machen. Aber egal, ich kann ja meine Meinung (die auch nicht mehr ist) dagegenhalten. Disney wollte "Star Wars"! Alles andere war egal. Und das kann ich aus wirtschaftlicher Sicht auch gut verstehen. Ich glaube nicht, dass man auf Lucas herabsah - und ich denke auch, dass man seine Reputation gerne zu PR-Zwecken weiter genutzt hätte und dass man über seine öffentlich geäußerte Kritik bzgl. des Umgangs mit den Treatments recht unglücklich war. Zu Recht, denn nicht nur hier bei uns ist dies immer wieder Thema - auch auf Mainstream-Plattformen wird diese Sau alle paar Monate mal durchs Dorf gejagt (dort dann natürlich mit weniger Sachkenntnis als bei uns hier.) So "verbrannt" kann Lucas also gar nicht sein.
Und - wie oben schon ausgeführt - wird Lucas auch mit Disney gar keinen schwelenden Konflikt führen. Ich würde sogar denken, dass er der Meinung ist, dass sie ihre Sache gut machen, denn sonst hätte er ihnen ja mit fortwährender Kritik das Leben schwer machen können. Stattdessen besucht er die Dreharbeiten von Projekten, die ihm genehm sind, und lässt sich auch von Disney auf der letzten Celebration feiern. Ich glaube wirklich, dass als einzige Konfliktsituation nur auszumachen ist, als Disney mit "seiner" ST in eine Richtung ging, die ihm missfiel. Da wird es menschlich sicher geknallt haben. Aber das schreibst du ja selbst...
Zitat:
"Das für Lucas die Stimmung kippte als man für TFA erstmal weg von den Ideen wollte um einen sanften Einstieg zu haben ist klar und verständlich."
Und ich denke, damit wird er sich inzwischen auch abgefunden haben.
Zitat:
"Moralisch. Hmm. Wenn ich daran denke wie in der PT-Zeit niemand um ihn herum "Nein" sagte, wie bis heute es heißt, wer nein sagte mußte schnell die Firma verlassen."
Das ist erstmal bedauerlich, weil er manchmal vielleicht auf den einen oder anderen hätte hören sollen. Aber das ist wohl eher eine menschliche Schwäche, die man kritisch sehen kann - und ich sehe sie auch kritisch, selbst wenn sie bei so einer Künstlernatur wie Lucas sicher nicht selten ist. Aber da hier kein berechnendes Kalkül dahinter steckt, sehe ich da nicht wirklich eine moralische Komponente - oder zumindest empfinde ich es nicht als vergleichbar, da er die Leute nicht bewusst hinters Licht führte.
Zitat:
"und wie er sich bei LucasArts in Projekte einmischt und diese verzögerte und zum kippen gebracht hat..."
Da sehe ich überhaupt keine moralische Komponente. Er hat die Games, für die er sich interessierte, so behandelt, wie er es mit seinen Filmen tat. Kann ich aus Künstlersicht total nachvollziehen und habe ich sogar begrüßt. Für die Entwicklerteams war das natürlich frustrierend und der Wirtschaftlichkeit war dies auch abträglich, aber hey - Lucas hat die Leute ja trotzdem bezahlt. Zum Schluss war LucasArts eh nur noch das teure Spielzeug eines Künstler-Milliardärs.
Dass Disney dieses Segment sofort abgestoßen hat, war absolut verständlich - und ich habe mich sogar gefreut, da ich nun auf einen höheren und hochwertigen Output hoffte (nur um 1313, das ich wirklich noch gerne gesehen hätte, tat es mir Leid). Wenn ich aber den Game-Output seitdem anschaue, sehne ich mich fast wieder nach diesen Zeiten zurück. Selbst wenn wir noch zwei weitere Jahre auf 1313 gewartet hätten und das Spiel letztlich völlig dem Status Quo hinterherhinkend veröffentlicht worden wäre, so denke ich doch, dass es uns eine spannende Welt präsentiert hätte. Selbst eine maue TFU-Fortsetzung hätte ich in den letzten Jahren gerne als Zwischenmahlzeit eingeworfen. Aber das ist ein anderes Thema.
Zitat:
"Und weiterhin wissen wir nicht wie viel der Ideen in TLJ steckt und wie viel noch in Episode 9-15 kommen wird."
Prinzipiell richtig, aber die wenigen Informationen, die wir inzwischen haben, machen schon deutlich, dass gewisse Essentials so verändert wurden, dass es absolut nachvollziehbar ist, dass Lucas dies nicht mehr als seine Vision akzeptieren konnte - egal wie viele andere Elemente noch enthalten sind oder noch nachgereicht werden. Ich hatte zu einer anderen News diesbezüglich ja schon einiges geschrieben. Da es auch kurz im Buchclub Thema war, habe ich dies für meinen Feedback-Text nochmal aufgebohrt. Wenn du dich also nach einer Tapete sehnst ( ), könnte dies etwas für dich sein. Leider bin ich damit immer noch nicht fertig. Und da ich gerade erst heimgekehrt bin und mich trotz frostigem Wetter die erste Welle des Heuschnupfens plagt, werde ich das auch heute nicht mehr vollenden. Ich arbeite jetzt nur noch kurz SWU ab und hau mich dann hin.
@Zitat:
"Und bitte widerlegt mich wenn ich da Unsinn rede, aber ILM hat doch längst nicht mehr den Stellenwert, den es in den 90ern hatte. Weta und Co. haben doch in den späten 2000ern sich als mindestens ebenbürtiger Player etabliert. Zumindest weiß ich, dass früher jeder größere Film von ILM gemacht wurde und aktuell sind sie ein Studio von vielen geworden."
Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass Lucas die Firma runtergewirtschaftet hätte - und ILM ist zumindest nach wie vor gut im Geschäft...
@R2PO
Zitat:
"Die Dave Prowse vorgeworfenen Verfehlungen werden hier deutlich widerlegt !"
Wie werden die denn widerlegt? Sollte schwierig sein, denn schließlich existieren noch Exemplare des Magazins, in dem er z.B. den Vater-Reveal gespoilert hat.
@Kaero
Zitat:
"Digitalen Schnitt und CGI trieb Lucas schon in den 80ern voran, natürlich war es ein langer Prozess, bis dies den Markt in ausreichendem Maße durchdrang, die Pionierarbeit ist aber ihm bzw. seinen Firmen anzurechnen."
Jupp!
Zitat:
"Was meinst du mit "performativem Kino", "audiovisuelle Verschränkungen" und "Fraktal-Theorie"?"
Siehe meine Antwort @McSpain. Das muss noch warten...
Zitat:
"Welchen Bloomberg-Artikel meinst du?
Würde ihn gerne verlinken, aber habe gerade festgestellt, dass die Bloombergseite ihn nur noch freigibt, wenn man wohl sowas wie ein Subscriber wird. In dem Artikel wurden (kurz nach dem Deal) Lucas, Iger und Kennedy zu den Umständen dieser Transaktion befragt - und auch die Treatments sind entsprechend Thema.
Zitat:
"Moralisch kann man dies bewerten wie man will, da hast du Recht. Aus ökonomischer Sicht wollte er auch seine Firmen und Mitarbeiter weiter bestehen sehen, was ja auch keine Selbstverständlichkeit ist (in dieser Hinsicht war der Verkauf ein Erfolg)."
Absolut richtig und ein Punkt, der noch gar nicht erwähnt wurde. Die größte Verhandlungsarbeit bezog sich sicher auf seine Firma, denn Disney hätte wohl auch nur die Marke "Star Wars" für die gleiche Summe gekauft.
Zitat:
"Als Gegenbeispiele nenne ich die zugegeben wenigen Ausnahmen wie Tarantino, Spielberg, Ridley Scott, Jackson, Cameron, die ihre Filme auch vom jeweiligen Studio finanzieren lassen, aber die größte kreative Kontrolle haben (inkl. final cut)."
Ja, aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Siehe "Kill Bill". Lucas hätte hingegen wirklich ALLES machen können.
Zitat: (an DerAlteBen)
"Du hast Recht, dass Lucas die Lorbeeren erhalten hätte,"
Und selbst da bin ich mir nicht so sicher. Viele hätten die Qualitäten dem Drehbuchschreiber und dem Regisseur zugesprochen und Lucas trotzdem runtergeputzt. Und nur um nicht falsch verstanden zu werden: Wenn es gut gegangen wäre, hatten natürlich auch diese ihre Lorbeeren für ihre Arbeit absolut verdient.
Zitat: (an McSpain)
"Dass Lucasfilm geschäftlich schlecht geführt wurde, würde ich nicht gerade sagen. Abgesehen von Lucasarts, wo du Recht hast, waren seine Firmen immer profitabel und nie in Geldnöten (was gerade bei der VFX-Branche die Ausnahme denn die Regel ist)."
Das hatte ich in meiner Antwort an McSpain noch vergessen. Gut, dass du das nochmal auf den Punkt gebracht hast.
Zitat:
"es gab 1 oder Jahre nach dem Deal schon Analysen, die der Meinung waren, SW als Marke wäre 10 Milliarden wert gewesen (von den anderen IPs und seinen Firmen ganz zu schweigen)."
Ja, was ein "Produkt" wert ist und was man dafür bekommt, sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Aber eins ist recht offensichtlich: Auch wenn die Medien es damals gerne so dargestellt haben - es ging ihm nicht in erster Linie ums Geld.
@DerAlteBen
Zitat:
"Denn genau aus diesem Grunde gibt es Geschäftsverträge, in denen Abmachungen aufs Wort genau festgehalten werden, damit niemand im Nachhinein behaupten kann, man habe ihm etwas in Aussicht gestellt, das die Gegenseite am Ende nicht gehalten hätte."
Wie weiter oben schon erläutert, ist dies bei der Adaption von Stoffen nicht so einfach. Eine Romanvorlage kann man meist nicht 1 zu 1 umsetzen - sie muss für das Format Film adaptiert werden. Dies setzt eine gewisse Freiheit voraus, die bisweilen jedoch extrem respektlos missbraucht wird. Bei Treatments ist das noch schwerer, da es ja in ihrer Natur liegt, dass sie noch weiterentwickelt werden müssen. Da kann man dann immer sagen - wie es ja auch getan wurde - dass der Kern immer noch erhalten ist. Die Frage ist, wie man den Kern definiert. Lucas hätte evtl. so Sachen festschreiben lassen können, wie z.B. dass die weibliche Protagonistin eine Skywalker ist. Aber da hat er wahrscheinlich im Traum nicht dran gedacht, dass sie davon abrücken würden.
Zitat:
"Da ich aber Lucas nicht für so naiv halte, misstraue ich der Bloomberg-Darstellung."
Sorry, aber das ist absurd. Mal abgesehen davon, dass dies eine seriöse Quelle ist, so würdest du nicht nur der Aussage von Lucas misstrauen - sondern auch denen von Kennedy und Iger.
Zitat:
"Vielmehr glaube ich daher, dass Lucas einfach niemanden fand, der sich auf die Konditionen nach seinen Vorstellungen einlassen wollte, frei nach dem Motto: "Ich liefere die Ideen. Die Umsetzung macht jemand anderer. Dafür bekomme ich 4 Mrd. Dollar und am Ende sogar das dicke Lob." Stattdessen musste sich Lucas wohl mit dem begnügen, was man ihm anbot und das waren eben immerhin 4 Mrd. ohne Mitspracherecht und Lorbeeren fürs Ideenreichtum."
Gut, eine weitere Meinung. Dazu habe ich mich schon @McSpain geäußert. Und bei einer Antwort an Kaero habe ich auch schon angezweifelt, ob er dann tatsächlich das Lob hätte einsteichen können. Von dir sicher nicht...
Zitat:
"Lucas hätte bei einem Misserfolg der ST-Filme immer behaupten können, dass seine Ideen eben nur schlecht von einem anderen Regisseur umgesetzt worden wären. Es wäre nicht das erste Mal, dass Ideengeber ihren Namen aus einem Film zurück gezogen haben, wenn er daneben ging. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass Iger und Kennedy genau dies nicht wollten."
Natürlich kann keiner das Gegenteil beweisen, aber wenn ich hier so grundlos negativ über Abrams reden würde, könnte ich mir echt was anhören.
Aber wenn Lucas tatsächlich so ticken würde, warum hat er dann nicht versucht, die Lorbeeren von TFA für sich zu beanspruchen. Immerhin ist es eins der erfolgreichsten Werke der Filmgeschichte. Er hätte doch sagen können: Die haben zwar nicht alles so gemacht, wie ich es getan hätte, aber da mein Kern immer noch die Grundlage ist, hat "Star Wars" wieder megamäßig gezündet. Stattdessen positioniert er sich gegen den Film und macht klar, dass er nicht seiner Vision entspricht.
@(nochmal) McSpain (an Kaero)
Zitat:
"Ich meine eher im Arbeitsklima und im Führungsstil."
Ich glaube auch, dass Lucas ein absoluter "Pain In The Ass" sein konnte, dass das Arbeitsklima und der Führungsstil aber grundsätzlich so arg waren, ist nicht so überliefert. Das war wohl eher eine sehr individuelle Sache, was es für das entsprechende Individuum natürlich nicht besser macht.
Darth Jorge
@ Darth Jorge
Zitat:
"Wie werden die denn widerlegt? Sollte schwierig sein, denn schließlich existieren noch Exemplare des Magazins, in dem er z.B. den Vater-Reveal gespoilert hat."
Wow soviel Naivität hätte ich jetzt nicht erwartet,
Ein gedrucktes Exemplar kann wohl kaum belegen wer was wirklich gesagt hat, nur weil es ein Journalist behauptet. Das war bei dem angeblichen Spoiler über Vaders Tod genau das gleiche.
Davon abgesehen ---Film schauen--- er konnte den Vater-Reveal NICHT spoilern da er es zu dem Zeitpunkt nicht mal gewusst hatte . Es wurde ein anderer Text gesprochen.
Siehe auch Wikipedia - das Imperium schlägt zurück
"Die Szene, in der Darth Vader seine Identität als Lukes Vater aufdeckt, wurde ursprünglich mit einem anderen Dialog gedreht. Darth Vader sagte hier, dass Obi-Wan Lukes Vater tötete. Später synchronisierte man die Szene mit James Earl Jones nach und fügte den bisher geheim gehaltenen Text mit dem Inhalt, dass Darth Vader Lukes Vater sei, ein. Mark Hamill wurde erst kurz vor den Dreharbeiten über den wahren Dialog informiert, sodass er die Szene überzeugend spielen konnte. Die Darsteller waren selbst überrascht, als sie die Szene im Kino sahen."
R2PO
@Jorge:
"Eine Meinung, die man nur akzeptieren kann. Aber auch nur eine Meinung, die sich nicht wirklich beweisen lässt. Wenn ich gegen Abrams eine Meinung mit so einem negativem Geschmäckle abgeben täte, würdest du mir dies wahrscheinlich zum Vorwurf machen. Aber egal, ich kann ja meine Meinung (die auch nicht mehr ist) dagegenhalten."
Nur fürs Protokoll: "Lucas als negativer PR-Faktor im Mainstream" ist eine Einschätzung meinerseits. Es ist nicht meine Meinung, dass Lucas ein negativer PR-Faktor für mich ist oder gewesen wäre. Aber ja, wohler fühle ich mich je weiter Lucas weg ist vom Franchise aktuell.
"Das ist erstmal bedauerlich, weil er manchmal vielleicht auf den einen oder anderen hätte hören sollen. Aber das ist wohl eher eine menschliche Schwäche, die man kritisch sehen kann - und ich sehe sie auch kritisch, selbst wenn sie bei so einer Künstlernatur wie Lucas sicher nicht selten ist. Aber da hier kein berechnendes Kalkül dahinter steckt, sehe ich da nicht wirklich eine moralische Komponente - oder zumindest empfinde ich es nicht als vergleichbar, da er die Leute nicht bewusst hinters Licht führte."
Richtig. Zum "Ja-Sager"-Phänomen gehören auch immer zwei Seiten und letztlich ist auch eine Generation von Vergötterern bei Lucasfilms entstanden, die vermutlich ganz ohne einen bewussten Druck seitens Lucas nicht gewagt hätten, dem Meister zu widersprechen.
"Für die Entwicklerteams war das natürlich frustrierend und der Wirtschaftlichkeit war dies auch abträglich, aber hey - Lucas hat die Leute ja trotzdem bezahlt. Zum Schluss war LucasArts eh nur noch das teure Spielzeug eines Künstler-Milliardärs."
Sag das dem Studio, dass am Darth-Maul-Spiel zerbrochen ist und deren Mitarbeiter gehen durften. Die Stärke vom Lucasfilm der 90er war, dass eben nicht Lucas alles wie seine PT-Filmprojekte behandelt hat sondern er den Leuten mit Ahnung in den einzelnen Abteilungen Geld und Support gegeben hat ohne überall den Vater spielen zu wollen oder zu müssen (um direkt auch wieder die andere Seite nicht aus der Verantwortung zu nehmen).
"Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass Lucas die Firma runtergewirtschaftet hätte - und ILM ist zumindest nach wie vor gut im Geschäft..."
Zum wiederholte Male ich spreche nicht von "runtergewirtschaftet" sondern von dem Verlieren des Bisses, der Innovationskraft und der Energie sich über die Konkurrenz zu erheben.
"Wie werden die denn widerlegt? Sollte schwierig sein, denn schließlich existieren noch Exemplare des Magazins, in dem er z.B. den Vater-Reveal gespoilert hat."
Es ist doch schon mehr als belegt worden, dass Prowse konstant Fake-Spoiler rausgehauen hat zu dieser Zeit und mit diesem einen Beispiel einen Zufallstreffer hatte. Oder besser gesagt es ist mehr als gut dokumentiert, dass nur Kasdan, Lucas und Kershner den Twist kannten und nur Hamill vor Kinostart eingeweiht wurde.
McSpain
@Jorge die zweite:
""Was meinst du mit "performativem Kino", "audiovisuelle Verschränkungen" und "Fraktal-Theorie"?"
Siehe meine Antwort @McSpain. Das muss noch warten..."
Eigentlich war das die einzige Frage die ich gestellt habe. Vielleicht frag ich dann mal ein Lexikon.
"Das hatte ich in meiner Antwort an McSpain noch vergessen. Gut, dass du das nochmal auf den Punkt gebracht hast."
Ja. Ich möchte gerne nochmal von jemanden hören, dass Lucasfilms finanziell gut da stand, weil mir das wirklich nicht bewusst ist und ich denke Lucas hätte seine Einnahmen bei Pferdewetten versoffen und die Firma immer gefährdet, weil er in der PT bewusst wenige Figuren und Raumschiffe einbaute, damit man ihn nicht der Kommerzialisierung überführen konnte.
"Aber wenn Lucas tatsächlich so ticken würde, warum hat er dann nicht versucht, die Lorbeeren von TFA für sich zu beanspruchen. Immerhin ist es eins der erfolgreichsten Werke der Filmgeschichte. Er hätte doch sagen können: Die haben zwar nicht alles so gemacht, wie ich es getan hätte, aber da mein Kern immer noch die Grundlage ist, hat "Star Wars" wieder megamäßig gezündet. Stattdessen positioniert er sich gegen den Film und macht klar, dass er nicht seiner Vision entspricht."
Das war diese eine Interview, welches ja ziemlich hoch in Ehren gehalten wird. Dann etwas später auf der Premiere von TFA hat Lucas auf dem roten Teppich vor den Livekameras Frank Marshall direkt klar gemacht, dass "er" Jurassic World mit TFA schlagen wird.
https://www.youtube.com/watch?v=DhQPu-5C-WY
"I'll crush you like a bug". Natürlich ist es nur ein flaxen mit einem sehr guten alten Freund, aber es zeigt doch, dass er über den Erfolg des Films sicher nicht griesgrämig gewesen ist. Und sich durchaus noch mit der Marke identifiziert.
Gab es eigentlich nach dem TFA-Release nochmal große oder kleinere Interviews zu dem Thema?
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 10:18 Uhr)
McSpain
@Jorge:
"Mal abgesehen davon, dass dies eine seriöse Quelle ist, so würdest du nicht nur der Aussage von Lucas misstrauen - sondern auch denen von Kennedy und Iger."
Ich zweifle nicht am Wahrheitsgehalt des Artikels, sondern an Lucas` Weitsichtigkeit, sich auf einen Deal eingelassen zu haben, der nicht seinen Interessen entsprach.
"Natürlich kann keiner das Gegenteil beweisen, aber wenn ich hier so grundlos negativ über Abrams reden würde, könnte ich mir echt was anhören."
Grundlos negativ? Ich erinnere in Zusammenhang nur ungern an Lucas` Sager von den "White Slave Traders" bezüglich Disney. Fairness im Umgang mit jemandem, mit dem man zuvor große Geschäfte gemacht hat, sieht anders aus.
"Wie weiter oben schon erläutert, ist dies bei der Adaption von Stoffen nicht so einfach. Eine Romanvorlage kann man meist nicht 1 zu 1 umsetzen - sie muss für das Format Film adaptiert werden. Dies setzt eine gewisse Freiheit voraus, die bisweilen jedoch extrem respektlos missbraucht wird."
Wenn dem tatsächlich so ist, dann haben wir aber erst recht ein Problem, nämlich dass Lucas eben nur lose Ideen verkaufen wollte, die erst zu einem filmtauglichen Stoff weiterentwickelt hätten werden müssen. So etwas kann beim besten Willen nicht Gegenstand eines seriösen Deals sein. Das wäre ungefähr so, als ob ich als Bauherr ohne Baupläne an einen Architekten herantrete und mir allen Ernstes erwarte, dass er mir ein Traumschloss nach meinen Vorstellungen baut. Entweder man genehmigt jemandem die Freiheit, es anders zu gestalten oder man macht es selbst.
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 17:40 Uhr)
DerAlteBen
@DerAlteBen
Ich finde schon verständlich warum Lucas geknickt war.
Aber klar, es waren nur Konzepte und wenn es ihm sehr wichtig gewesen wäre, dann hätte er auch eine Rolle als Berater in den Deal einbauen können. Die Rolle des geprellten Ehrenmannes glaube ich nicht gänzlich sondern scheint eher der übliche Wankelmut oder das ja auch im berühmten Interview von ihn erwähnte "schwer loslassen zu können" zu sein.
McSpain
Warum meinen eigentlich hier einige zu wissen, welchen Umfang die Treatments von Lucas hatten? Ob das "nur Konzepte" oder ausgearbeitete Entwürfe waren, können wir doch garnicht sagen. Kathleen Kennedy sprach damals vom Einkauf detaillierter Ideen.
Bei Aussagen von Lucas ist gewiss immer Vorsicht geboten. Ich würde nicht ausschließen, dass Naivität eine Rolle spielte, genau wie aufgrund von Kränkung überzogene Aussagen. Vielleicht hatte er auch ein veraltetes Bild von Disney, sodass er sein Lebenswerk einem Konzern in die Hände gab, der nicht mehr das ist, was er früher in ihm bewundert hatte.
Dennoch bin ich verwundert darüber, wenn ich Kommentare lese, die für das Verhalten von Disney mehr Verständnis aufbringen, als für Lucas. Im Zweifel ist Naivität immer noch sympathischer, als kalte Berechnung. Dass Disney ökonomische Interessen hat ist legitim, es ist ja ein Konzern. Dass sie SW so umgestalten, dass es möglichst ihren Prognosen entspricht, kann man ihnen auch noch zugestehen. Nur hätten sie das dann ja auch von Anfang an klarstellen können. Die Kursänderung kam aber erst wenige Wochen nach abgeschlossenem Deal. Da eine solche tiefgreifende Entscheidung meiner Einschätzung nach eine Vorlaufzeit hat und nicht einfach mal so über Nacht getroffen wird, entsteht schon der starke Eindruck, dass Disney NIE vorhatte, mit Lucas Treatments zu arbeiten. Was ist das dann also, was in den Videos passiert, die in mehreren Teilen zum Deal veröffentlicht wurden, und in denen Lucas, Kennedy und Iger zu Wort kommen? Milliardenquelle gesichert, "Bye, bye, George"?
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 18:38 Uhr)
George W Lucas
@McSpain:
"Ich finde schon verständlich warum Lucas geknickt war."
Ich auch. Nur kann man dafür nicht Disney verantwortlich machen, wie dies manche Netz-Artikel nahelegen wollen.
@GWL
"Dennoch bin ich verwundert darüber, wenn ich Kommentare lese, die für das Verhalten von Disney mehr Verständnis aufbringen, als für Lucas."
Es geht nicht darum, für welche Seite man mehr Verständnis oder Sympathie aufbringt. So etwas ist in der Geschäftswelt keine Kategorie. Wenn man einen Deal macht, macht man ihn so, dass er beiden Seiten zum Vorteil gereicht und genau dafür gibt es Geschäftsverträge, die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien genau regeln.
"Da eine solche tiefgreifende Entscheidung meiner Einschätzung nach eine Vorlaufzeit hat und nicht einfach mal so über Nacht getroffen wird, entsteht schon der starke Eindruck, dass Disney NIE vorhatte, mit Lucas Treatments zu arbeiten."
Ich glaube schon, dass man grundsätzlich Interesse an Lucas Ideen hatte und angeblich sollen manche davon ja auch in den späteren Entwicklungsprozess miteingeflossen sein, wenngleich auch nicht sonderliche viele. Da Lucas aber offensichtlich nichts Ganzes und nichts Halbes abgeliefert hatte, darf man sich auch nicht wundern, wenn am Ende des Entwicklungsprozesses etwas entstand, das nicht mehr seinen Vorstellungen entsprach. Was Disney aber mit Sicherheit nicht wollte, wäre eine Konstellation, womit man sich in die Abhängigkeit von Lucas` Launenhaftigkeit und Gängelei begeben hätte. Vermutlich war dies auch der Knackpunkt beim Vertragsabschluss.
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 19:38 Uhr)
DerAlteBen
@GWL:
"detaillierter Ideen" ist aber ebenso ein schwammiger Begriff der alles oder nichts bedeuten kann. Zur PT hatte Lucas während der OT auch "detaillierte Iden" die er ja oft geteilt hat und am Ende wich es auch da massiv von dem ab was wir am Ende gesehen haben.
Und mit Sympathie für Disney hat es weniger zu tun. Mir war nur am Tag der Verkündung klar, dass man Lucas nicht an die Filme ran lassen würde. Das Lucas da mehr Vertrauen in Disney gelegt hat als ich.. Kein Plan ob es süße Naivität war. Ich glaube eher das der Zwiespalt in Lucas zum Loslassen größer gewesen seien könnte als zwischen Lucas und Disney.
Ich habe ja auch nicht ein so großes Interesse daran die Treatments zu lesen, weil es mir im worst case eine Geschichte liefern kann die ich nicht bekommen habe (was mir durch meine Freude mit TFA und TLJ, aber relativiert wird) und im besten Fall ich am Ende sage "Zum Glück haben sie das nicht gemacht". Spannend ist es ja. Aber mir persönlich kein Herzensthema.
Und da einige Leute ja so ein Zucken im Auge bekommen, wenn man nicht Lucas genug Respektiert muss ich an dieser Stelle nochmal betonen wie staatsmännisch und großartig ich es finde, dass Lucas so umsichtig war seine Marke und seine Firma in die Hände von Disney zu legen und mit Kennedy seine Nachfolgerin selbst zu bestimmen und einzuführen.
Damit hätte ich ehrlich gesagt bis es passierte nie gerechnet. Ich habe immer fest geglaubt erst nach Lucas Tod wird Lucasfilm in Chaos versinken und dann irgendwann nach langer Stille wird irgendwer die Marke übernehmen und wieder beleben. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass Lucas sein Baby so vorrausschauend und reflektiert behandeln würde.
McSpain
@McSpain:
"Und da einige Leute ja so ein Zucken im Auge bekommen, wenn man nicht Lucas genug Respektiert muss ich an dieser Stelle nochmal betonen wie staatsmännisch und großartig ich es finde, dass Lucas so umsichtig war seine Marke und seine Firma in die Hände von Disney zu legen und mit Kennedy seine Nachfolgerin selbst zu bestimmen und einzuführen."
Das sehe ich auch so. Jeder große Geist und Künstler überschreitet irgendwann einmal seinen Zenit und dann ist niemandem mehr geholfen, wenn er immer noch an seinem Sessel klebt. Was dabei herauskommen kann, sieht man ja bei Ridley Scott.
DerAlteBen
Ich respektiere George Lucas vor allem für den Beitritt in die "The Giving Pledge"- Gemeinschaft und seine Investitionen in Technik, Schutz von Urheberrechten und Kulturbeiträgen, etc.
Bei all dem Star Wars Hick-Hack um kreative Freiheiten und würdevolle Übernahmen, sollte man nicht vergessen, dass Lucas durch Star Wars zum Multi-Milliardär geworden ist, das sollte ein ausreichendes Trostpflaster sein.
Rieekan78
Lucas hatte seinen Zenit doch schon lange überschritten.
Und der Verkauf an Disney geschah ja auch im Rahmen einer langjährirgen Freundschaft/Partnerschaft/Kollegschaft oder wie man es nennen mag. Insofern war es weniger umsichtig als naheliegend.
Schade finde ich es schon, dass er Episoded 7 nicht mehr selbst gemacht hat bzw. man seine Entwürfe kaum wiederverwertet hat. Dies allerdings eher abgekapselt vom aktuellen Ergebnis, denn ich kann mit den jetzigen Filmen auch meinen Spaß haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Treatments irgendwann einmal in Form eines "Hinter den Kulissen"-Buches oder Comics aufgreift. Das wird zwar vermutlich erst in 10-50 Jahren passieren, aber da kann ich mit leben.
Aber auch menschlich habe ich garkeine Lust hier jemanden etwas vorzuwerfen. Zum Einen weil dies iwo deren Privatsache ist und zum Andern weil die Zeiten mit Star Wars selbst momentan energieraubend genug sind. Sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne.
Ridley Scott wäre für mich ein ganz anderes Thema, dass sich hiermit für mich nicht vergleichen lässt, Ich finds gut, dass er sich wieder seinem Franchise widmet. Da habe ich allerdings auch nicht so hohe oder andere Ansprüche an die Filme.
OvO
@ DerAlteBen:
- "Da Lucas aber offensichtlich nichts Ganzes und nichts Halbes abgeliefert hatte [...]"
Warum "offensichtlich"? Wir können doch nur spekulieren. Über Umfang und Qualität der Treatments wissen wir nichts. Wir wissen, welche Schritte Disney und Lucasfilm auf dem Weg zu Episode VII getan haben und dass es anfangs Probleme mit dem Drehbuch gab, die anscheinend damit zusammen hingen, dass Michael Arndt Vorgaben aus den Treatments nicht umzusetzen wusste (Umgang mit Luke Skywalker). Daraus können wir aber nicht die vollständigen Ideen von Lucas rekonstruieren. Und auch nicht das Verhalten von Disney rechtfertigen oder gar begrüßen. Dass es den Verhandlungspartnern nicht um Sympathien ging, ist mir schon klar, aber ich sprach ja von uns, den Fans, und unserer Haltung zu den Vorgängen.
@ McSpain:
Alle Aussagen zu den Treatments sind mehr oder weniger schwammig. Das ist ja mein Punkt. Aber trotzdem wird immer wieder, jetzt wieder, über sie und auf ihrer Grundlage gesprochen, als wären Inhalt und Umfang bekannt. Das Verhalten von Disney wird ja u.a. damit erklärt, dass sie mit den Entwürfen nichts anfangen konnten, weil XY. Das wissen wir nicht. Aber nehmen wir mal an, dass es so war. Warum waren sie dann Teil des Deals? Was ist hier die naheliegende, simple Antwort? Wie denken Menschen? Doch wohl so: wir machen Lucas Zusagen. Wir merken, dass er Vertrauen in uns hat, ein bisschen naiv und zu nett ist. Er mag uns, denkt wir wären die Richtigen - gute Verhandlungsposition. Wir kaufen sein Lebenswerk, mit dem wir Milliarden verdienen können. Ist das erstmal in trockenen Tüchern, treffen wir unsere eigenen Entscheidungen. Juristisch kann uns dafür niemand belangen, und Lucas äußert sich höchstens verärgert in der Öffentlichkeit - was wir schon überleben werden.
Wir haben ja hier schon oft über Filmemachen als Prozess gesprochen, bei dem immer wieder Ideen modifiziert werden. Ist ja auch richtig. Nur kann man hier kaum von einem Ideenfindungsprozess sprechen. Wie gesagt, zwischen Deal und Kurswechsel lagen nur wenige Wochen. Ich weiß ja nicht, was in der Zeit passiert ist. Aber ein bestimmtes Gefühl habe ich dazu schon.
@ Rieekan78:
Ich glaube nicht, dass man Lucas nachsagen kann, er habe die Hälfte seines Lebens Star Wars gewidmet, nur um Milliarden zu machen. Ich weiß, das hast du auch nicht behauptet. Nur ergibt sich daraus ja, dass die Milliarden nicht unbedingt ein Trostpflaster sind, wenn er merkt, dass mit seinem Lebenswerk nicht in seinem Sinne umgegangen wird. Nicht alle Milliardäre verlieren ihr Gespür für ideelle Werte.
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 23:28 Uhr)
George W Lucas
Für mich stellt sich die Situation um die Treatments relativ simpel dar. Man hat in der vorgegebenen Zeit einfach nichts auf die Kette bekommen. Und als der Starttermin ( der ja dann auch noch mal verschoben werden musste ) immer näher rückte, hat man auf Reset gedrückt. Ganz einfach. Alles andere sind doch nur Spekulationen.
Und Abrams hat ja erläutert, dass während des Schreibens auch immer wieder Elemente vom vorigen Drehburchentwurf übernommen wurden.
Das ist bei einer Blockade auch nicht unüblich, dass man erstmal nochmal von Vorne beginnt. Ich sehe das Ganze auch als keinen so außergewöhnlich Entwicklungprozess in Bezug auf eine Geschichte, besonders wenn man überlegt wie viele Ideen und Drehbücher in Hollywood schon immer hin- und hergereicht und modifiziert werden.
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 23:42 Uhr)
Darth PIMP
@GWL:
"Über Umfang und Qualität der Treatments wissen wir nichts."
Über den Inhalt nicht, aber über den Umfang. Da war von einem 60seitigen Papier die Rede, das (wie du selbst richtig sagst) selbst ein versierter Drehbuchautor wie Michael Arndt nicht umzusetzen wusste. Hätte man Disney ein sauber ausgearbeitetes Drehbuch vorgelegt, dann hätte Lucas dieses zum Gegenstand einer vertraglichen Absicherung machen können, die ihm garantiert, dass es auch so umgesetzt wird, wie er es wollte. Ich bezweifle allerdings, dass Disney oder sonst irgendein Studio sich auf diese Art und Weise hätte gängeln lassen. Will heißen: Unverbindliche Ideen: Ja. Vertraglich garantierte Umsetzung: Nein. Und wie ich schon sagte: Niemand erwirbt ein milliardenteures Franchise, wenn man damit auf das Wohlwollen des vorherigen Eigentümers angewiesen ist.
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 23:55 Uhr)
DerAlteBen
@DerAlteBen:
"Über den Inhalt nicht, aber über den Umfang. Da war von einem 60seitigen Papier die Rede, das (wie du selbst richtig sagst) selbst ein versierter Drehbuchautor wie Michael Arndt nicht umzusetzen wusste. Hätte man Disney ein sauber ausgearbeitetes Drehbuch vorgelegt, dann hätte Lucas dieses zum Gegenstand einer vertraglichen Absicherung machen können, die ihm garantiert, dass es auch so umgesetzt wird, wie er es wollte. "
Das ist interessant. Wenn man das so sieht und sich die Entwicklung von der OT über die PT & TCW bis zur ST anschaut, könnte man zu dem Eindruck gelangen, dass Lucas' Ideen und Schriften mit dem Alter immer konfuser, chaotischer, schlechter umzusetzen wurden.
(zuletzt geändert am 14.02.2018 um 23:58 Uhr)
OvO
@McSpain
Zitat:
"Die Stärke vom Lucasfilm der 90er war, dass eben nicht Lucas alles wie seine PT-Filmprojekte behandelt hat sondern er den Leuten mit Ahnung in den einzelnen Abteilungen Geld und Support gegeben hat ohne überall den Vater spielen zu wollen oder zu müssen (um direkt auch wieder die andere Seite nicht aus der Verantwortung zu nehmen)."
Absolut richtig. Ich bin da persönlich im Zwiespalt, denn einerseits bedauere ich dies auch, andererseits aber kann ich sein Vorgehen gut verstehen. Nun ist es eh Geschichte...
Zitat:
"Zum wiederholte Male ich spreche nicht von "runtergewirtschaftet" sondern von dem Verlieren des Bisses, der Innovationskraft und der Energie sich über die Konkurrenz zu erheben."
In R1 haben sie zumindest die erste CGI-Schauspieler-Nachbildung in tragender Rolle realisiert. Aber ich verstehe, was du meinst. Weiß aber auch gar nicht, wie man das heutzutage noch festmachen will. "Cinefex" ist ja z.B. DAS entsprechende Fachmagazin, das 1980 an den Start ging - was ja auch einen gewissen Sinn macht. Über die Jahrzehnte war ILM immer stark vertreten und jeder SW-Film landete auf dem Cover - nur TLJ nicht. Dass mit dieser Tradition gebrochen wurde, betrübt mich schon etwas.
Zitat:
"Ja. Ich möchte gerne nochmal von jemanden hören, dass Lucasfilms finanziell gut da stand, weil mir das wirklich nicht bewusst ist und ich denke Lucas hätte seine Einnahmen bei Pferdewetten versoffen und die Firma immer gefährdet, weil er in der PT bewusst wenige Figuren und Raumschiffe einbaute, damit man ihn nicht der Kommerzialisierung überführen konnte."
Genau das hatte ich befürchtet...
Zitat:
"Natürlich ist es nur ein flaxen mit einem sehr guten alten Freund, aber es zeigt doch, dass er über den Erfolg des Films sicher nicht griesgrämig gewesen ist. Und sich durchaus noch mit der Marke identifiziert."
Klar, er möchte natürlich, dass sein "Kind" weiter erfolgreich bleibt - selbst wenn es in eine andere Richtung geht. Es bleibt sein Vermächtnis und ein gleichbleibend positives Standing der Marke, kommt auch seinen früheren Filmen zu Gute. Und ich sage ja auch, dass ich nicht glaube, dass es zwischen ihm und Disney einen schwelenden Konflikt gibt, sondern dass es nur einmal heftig bzgl. Ep.7 geknallt haben wird - und darüber wird er inzwischen auch hinweg sein.
Zitat:
"Und da einige Leute ja so ein Zucken im Auge bekommen, wenn man nicht Lucas genug Respektiert"
Tja, und dann gibt es noch das TLJ-Kritik-Augenzucken und, und, und...
@DerAlteBen
Zitat:
"Ich zweifle nicht am Wahrheitsgehalt des Artikels, sondern an Lucas` Weitsichtigkeit, sich auf einen Deal eingelassen zu haben, der nicht seinen Interessen entsprach."
OK. Ich denke aber, dass der Deals durchaus seinen Interessen entsprach. Das Problem für ihn war im Nachhinein nur das Treatment-Debakel. Natürlich ging es da - aus den bereits genannten Gründen - nur um unverbindliche Absprachen. Ob er deshalb mit einer entsprechenden Entwicklung hätte rechnen sollen, ist schwer zu sagen. Dafür müsste man die persönliche Beziehung zwischen Lucas und Iger kennen - zumindest in der Form, wie sie sich ihm damals präsentiert hat.
Zitat:
"Grundlos negativ? Ich erinnere in Zusammenhang nur ungern an Lucas` Sager von den "White Slave Traders" bezüglich Disney. Fairness im Umgang mit jemandem, mit dem man zuvor große Geschäfte gemacht hat, sieht anders aus."
Aber das ist doch noch lange kein Grund, ihm in anderen Situationen niedere Motivationen zu unterstellen. Mal ganz davon abgesehen, dass dem ja etwas vorherging und seine Empörung nachvollziehbar war. Die Wortwahl ist ohne Frage diskutabel, aber - wie auch schon gesagt - hat er Disney ansonsten das Leben ja nicht weiter schwergemacht. Einmal klarzustellen, wie sich die Situation darstellt, ist aber völlig legitim und sogar richtig.
Zitat:
"Wenn dem tatsächlich so ist, dann haben wir aber erst recht ein Problem, nämlich dass Lucas eben nur lose Ideen verkaufen wollte, die erst zu einem filmtauglichen Stoff weiterentwickelt hätten werden müssen."
Ein Treatment oder ein Entwurf ist keine Sammlung von losen Ideen. Arndt hat Disney auf Grundlage der Treatments eine 60-seitige Ausarbeitung für Ep.7 geliefert. Das ist kein Drehbuch und natürlich muss da noch viel dran gearbeitet werden - und natürlich können sich da noch viele Veränderungen ergeben. Ich denke nicht, dass Lucas das anders sieht. Die Frage ist aber, wie weit das geht - und ob es überhaupt so ein Prozess war. Es scheint nicht so. Und zumindest können wir auch aufgrund der wenigen Informationen, die wir bisher haben, zumindest schon mal sagen, dass einige Essentials verändert wurden, so dass man - egal wie man zu ihnen steht - absolut nachvollziehen kann, dass Lucas sich damit nicht mehr identifizierte.
Zitat: (bzgl. McSpains Verständnis für Lucas' Geknicktheit)
"Ich auch. Nur kann man dafür nicht Disney verantwortlich machen, wie dies manche Netz-Artikel nahelegen wollen."
Wen denn sonst? Ich wiederhole nochmal: Eine Erfüllung von Entwürfen kann man nicht zum Gegenstand eines Deals machen bzw. ist es dann immer noch möglich, sich weit von ihnen zu entfernen - auf Berufung eines immer noch erhaltenen Kerns, der jedoch schwierig bis gar nicht zu definieren ist. Die rechtliche Seite ist klar, da kann man Disney nicht ans Bein pinkeln. Aber wenn der Deal so abgeschlossen wurde, wie er einfach nur möglich war - und sagen wir mal, Lucas hatte durchaus bedenken, was sie mit seinem Kind machen würden, aber da er seine Firma in prinzipiell gute Hände geben wollte, war dies der Weg. Kann man dann einfach sagen: Hey, dein Pech. Du hast verkauft. Und unverbindliche Zusagen unter Geschäftsleuten sind halt einen Dreck wert - hätte dir ja klar sein müssen. Also heul nicht.
Oder kann man ihm trotzdem zugestehen (jenseits aller rechtlichen Aspekte), dass er und andere dieses Vorgehen kritisieren? Ich wäre für die zweite Variante! Aber vielleicht bin ich nur ein hoffnungsloser Idealist. Lustigerweise formuliert Lucas in seinem "White Slavers"-Kommentar ja ziemlich genau die erste Variante, denn er sagt ja: Tja, so ist das halt, wenn man...
Zitat:
"Es geht nicht darum, für welche Seite man mehr Verständnis oder Sympathie aufbringt. So etwas ist in der Geschäftswelt keine Kategorie. Wenn man einen Deal macht, macht man ihn so, dass er beiden Seiten zum Vorteil gereicht und genau dafür gibt es Geschäftsverträge, die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien genau regeln."
Und genau von dieser Ebene rede ich schon die ganze Zeit (und nun auch GWL) eben nicht. Dass es sich rechtlich so verhält, wie du schreibst, ist völlig klar und stand nie in Frage.
Zitat:
"Da Lucas aber offensichtlich nichts Ganzes und nichts Halbes abgeliefert hatte, darf man sich auch nicht wundern, wenn am Ende des Entwicklungsprozesses etwas entstand, das nicht mehr seinen Vorstellungen entsprach."
Offensichtlich? Man wirft hier Leuten vor, dass sie sich schon jetzt über Filme besorgt zeigen, die sie noch gar nicht gesehen habe - und fällt andererseits Urteile über Texte, die sie wiederum noch nicht gesehen haben...
Zitat:
"Was Disney aber mit Sicherheit nicht wollte, wäre eine Konstellation, womit man sich in die Abhängigkeit von Lucas` Launenhaftigkeit und Gängelei begeben hätte."
Natürlich wollten sie das nicht. Würde ich auch nicht wollen, wenn ich sie wäre. Spielt aber doch für die Treatment-Diskussion keine Rolle.
Zitat:
"Über den Inhalt nicht, aber über den Umfang. Da war von einem 60seitigen Papier die Rede, das (wie du selbst richtig sagst) selbst ein versierter Drehbuchautor wie Michael Arndt nicht umzusetzen wusste."
Da die neue Stoßrichtung kurz darauf angeordnet wurde, können wir nicht sagen, wie er mit der Ausarbeitung des ursprünglichen Entwurfes klargekommen wäre. Seine bekanntgewordenen Probleme stammen aus der Zeit nach der Neuausrichtung.
@R2PO
Ich vermute mal, dass du neu hier bist, weshalb ich dein despektierliches Intro mal überlese. Wenn du die Community bereits kennen würdest, wäre dir wohl klar, dass mir die Umstände des TESB-Drehs absolut geläufig sind. Diese schließen jedoch nicht aus, dass Prowse zum Interview-Zeitpunkt bereits diese Idee gehört hatte und beim späteren Skript davon ausging, dass die ursprüngliche Idee geändert worden wäre - was bei ihm dann trotz allem eine Überraschung beim Kinobesuch hätte erzeugen können.
ABER: Darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Und ich behaupte auch gar nicht, dass es so war. Mir ging es lediglich darum, dass ein Widerlegungsanspruch schwierig ist. Ich denke auch, dass das fatale Zerwürfnis mit Lucasfilm erst richtig mit RotJ und danach startete. Ich persönlich habe gar nichts gegen Prowse und finde es für ihn wie für seine Fans bedauerlich, dass er den Celebrations fernbleiben musste.
@George W Lucas
Zitat:
"Warum meinen eigentlich hier einige zu wissen, welchen Umfang die Treatments von Lucas hatten? Ob das "nur Konzepte" oder ausgearbeitete Entwürfe waren, können wir doch garnicht sagen. Kathleen Kennedy sprach damals vom Einkauf detaillierter Ideen."
Nach den neueren Erkenntnissen können wir sogar sagen, dass es auf jeden Fall darüber hinausging.
Zitat:
"Wir wissen, welche Schritte Disney und Lucasfilm auf dem Weg zu Episode VII getan haben und dass es anfangs Probleme mit dem Drehbuch gab, die anscheinend damit zusammen hingen, dass Michael Arndt Vorgaben aus den Treatments nicht umzusetzen wusste (Umgang mit Luke Skywalker)."
Diesbezüglich wird gerne vergessen, dass zu diesem Zeitpunkt die Treatments ja schon Geschichte waren und die neue Stoßrichtung vorgegeben war.
Und auch dem Rest deines Textes kann ich nur zustimmen.
@Darth PIMP
Zitat:
"Für mich stellt sich die Situation um die Treatments relativ simpel dar. Man hat in der vorgegebenen Zeit einfach nichts auf die Kette bekommen. Und als der Starttermin ( der ja dann auch noch mal verschoben werden musste ) immer näher rückte, hat man auf Reset gedrückt. Ganz einfach. Alles andere sind doch nur Spekulationen."
Das ist schlicht falsch. Es trifft so auf die Übernahme des Skripts durch das Duo Abrams/Kasdan zu, aber die Treatments wurden - und das wissen wir z.B. von Abrams - schon kurz nach dem Deal verworfen. Damit hat man also nicht erst eine ganze Zeit rumgedoktert, um ein paar Monate später festzustellen, dass man da nichts auf die Kette bekommt.
Darth Jorge
@Jorge:
"Es trifft so auf die Übernahme des Skripts durch das Duo Abrams/Kasdan zu, aber die Treatments wurden - und das wissen wir z.B. von Abrams - schon kurz nach dem Deal verworfen."
Ein Beleg dafür wäre mal ganz nett. Denn wenn es so ist, ist dies den Meisten vermutlich in der ganzen Verwirrung entgangen. Auch wenn ich deinen Worten natürlich vertraue, umringt mich bei diesem Thema immernoch ein Gefühl der Unsicherheit. Ich erinnere mich im Grunde eigentlich nur daran, dass es nie eine Aussage gab, der nicht Tage oder Wochen später wieder durch eine andere Aussage widersprochen wurde und ansonsten alles relativ schwammig ausgedrückt wurde. Was auch damit zusammenhängt, dass die EU Debatte da damals stark mit rein spielte.
Was dazu für mich aber passt ist, dass Bob Iger in dem Gespräch mit Lucas und Kenneddy, welches wir uns ansehen konnten, von Iger auffällig nachdrücklich betont hat, dass Lucas mit der Unterschrift jegliche Einflussmöglichkeit abgibt. Als normaldenkender Mensch würde ich behaupten, dass sich Lucas zu dem Zeitpunkt schon gründlich und oft genug darüber Gedanken machte und er dies mit Kennedy oder Iger auch bereits im Vorfeld ausführlich diskutiert hat. Das fällt mir nicht erst jetzt auf, dass fand ich schon beim ersten Ansehen komisch. Man könnte natürlich sagen, dass man dies für die Kamera nochmal unmissverständlich klar haben wollte, aber da er diese Worte direkt an Lucas und nicht an die Kamera richtete, liegt für mich die Vermutung nahe, dass er die Ablehnung der Treatments in diesem Moment im Kopf hatte und Lucas damit unterschwellig zu verstehen geben wollte, dass er ihm etwaiges Verhalten nicht vorwerfen können wird, wenn du verstehst, wie ich das meine. Gibt ja manchmal diese direkten Nachrichten, die nur sehr indirekt verpackt werden.
Und ich kann mir auch vorstellen, dass Lucas zu sehr Geschäftsmann und auch schon zu alt ist, um daraus einen persönlichen Konflikt zu machen.
Die Frage für mich wäre aber auch eher, inwieweit man ihm die Verwendung der Treatments überhaupt zugesagt hat. Und damit meine ich explizit ihm persönlich und nicht den Fans.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 08:30 Uhr)
OvO
"[...] "Über Umfang und Qualität der Treatments wissen wir nichts."
Über den Inhalt nicht, aber über den Umfang. Da war von einem 60seitigen Papier die Rede, das (wie du selbst richtig sagst) selbst ein versierter Drehbuchautor wie Michael Arndt nicht umzusetzen wusste.[...]"
===> Ein sehr wichtiger und valider Punkt! Danke, DerAlteBen! Die Vorstellung, dass die Treatments quasi einem vollständig ausgearbeiteten Skript von außerordentlicher Qualität entsprachen, geistert gedanklich - mythisch wohl nach wie vor durch das Fandom.
"[...] Hätte man Disney ein sauber ausgearbeitetes Drehbuch vorgelegt, dann hätte Lucas dieses zum Gegenstand einer vertraglichen Absicherung machen können, die ihm garantiert, dass es auch so umgesetzt wird, wie er es wollte. Ich bezweifle allerdings, dass Disney oder sonst irgendein Studio sich auf diese Art und Weise hätte gängeln lassen. Will heißen: Unverbindliche Ideen: Ja. Vertraglich garantierte Umsetzung: Nein. [...]"
===> Ebenso vollkommen legitim!
Cantina Fun
Mehr wissen wir eh erst wenn Jorge Rinzler ausgequetscht hat. Deerool hilft auch sicher gern wenn es zu Platzverweisen kommen sollte.
@Jorge (aus dem anderen Thread):
""Vor ein paar Monaten hätte ich zudem auch von dir erwartet keine Debatte über den "Erzählwert" eines Filmes hinzunehmen. Da hätte ich erwartet, dass man Künstlervorstellungen nicht so abwerten sollte.""
Da hättest du dies aber auch damals schon falsch erwartet, denn wenn sich ein Film in ein größeres Werk einbetten soll, muss er dem auch Rechnung tragen, und dies muss der Künstler in seinen Vorstellungen berücksichtigen. Wenn er totale Freiheit haben will, sollte er lieber einen anderen Film machen."
Dann habe ich dich da falsch eingeschätzt. Mir wäre es so vorgekommen als hätte du im Bezug auf die PT Lucas die abweichenden Stile, Designs und Tonalitäten mit dem Recht auf künstlerische Freiheit argumentiert. Und da dachte ich immer ich würde dann in meinem PT-Bashing den Satz "Wenn er totale Freiheit haben will, sollte er lieber einen anderen Film machen." bringen.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 09:38 Uhr)
McSpain
@Jorge:
"OK. Ich denke aber, dass der Deals durchaus seinen Interessen entsprach. Das Problem für ihn war im Nachhinein nur das Treatment-Debakel."
Von Letzterem reden wir ja die ganze Zeit. Die 4,1 Mrd. Dollar, die er für den Deal erhielt, gereichten ihm sicher nicht zum Nachteil.
"Aber das ist doch noch lange kein Grund, ihm in anderen Situationen niedere Motivationen zu unterstellen."
Es ist nichts "niederes" dran, wenn jemand nur seinen Namen für das hergibt, worin er sich selber wiederfinden kann. In Hollywood kam es schon öfters vor, dass Autoren ihren Namen aus einem Film zurückzogen, wenn ihre ursprüngliche Ideen nicht nach ihren Vorstellungen umgesetzt wurden. Und wenn derjenige dann seinem Unmut lautstark Luft macht, scheint es für dich ja auch legitim zu sein.
"Oder kann man ihm trotzdem zugestehen (jenseits aller rechtlichen Aspekte), dass er und andere dieses Vorgehen kritisieren? Ich wäre für die zweite Variante! Aber vielleicht bin ich nur ein hoffnungsloser Idealist."
Nein, das bist du nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher!
"Und genau von dieser Ebene rede ich schon die ganze Zeit (und nun auch GWL) eben nicht. Dass es sich rechtlich so verhält, wie du schreibst, ist völlig klar und stand nie in Frage.
Bei Fans ist es auch nicht weiter schlimm, wenn sie nur in idealistischen Kategorien denken, nur von Lucas, den ich nicht nur für einen erfolgreichen Filmemacher, sondern auch für einen erfahrenen Geschäftsmann gehalten habe, hätte ich mir mehr Sinn für Realismus erwartet.
"Offensichtlich? Man wirft hier Leuten vor, dass sie sich schon jetzt über Filme besorgt zeigen, die sie noch gar nicht gesehen habe - und fällt andererseits Urteile über Texte, die sie wiederum noch nicht gesehen haben...
Ich habe mich nicht über den Inhalt der Treatments geäußert, sondern nur über deren Umfang. Ganz abgesehen davon, sind es ja wohl die Lucas-Anhänger, die so tun, als ob sie den Inhalt der Treatments kennen würden und glauben, Lucas hätte die besseren Ideen gehabt. Denn wozu führen wir diese Diskussion überhaupt?
"Natürlich wollten sie das nicht. Würde ich auch nicht wollen, wenn ich sie wäre. Spielt aber doch für die Treatment-Diskussion keine Rolle."
Natürlich spielt es eine Rolle. Lucas hätte durch die Umsetzung der Treatments durch Disney die Gelegenheit bekommen, ununterbrochen mitzuregieren. So etwas konnte auf Dauer einfach nicht gutgehen und es verwundert daher kaum, dass Iger dafür Sorge trug, dass das letzte Wort bei Disney lag und Lucas letztendlich den Beratungstisch verlassen musste.
"Da die neue Stoßrichtung kurz darauf angeordnet wurde, können wir nicht sagen, wie er mit der Ausarbeitung des ursprünglichen Entwurfes klargekommen wäre. Seine bekanntgewordenen Probleme stammen aus der Zeit nach der Neuausrichtung."
Mit diesem Gegenargument drehen wir uns im Kreis, denn egal wie man es dreht und wendet, kam bei Arndt kein filmtaugliches Drehbuch zustande, weder vor noch nach der Neuausrichtung.
DerAlteBen
(Fortsetzung)
@Cantina Fun:
"Die Vorstellung, dass die Treatments quasi einem vollständig ausgearbeiteten Skript von außerordentlicher Qualität entsprachen, geistert gedanklich - mythisch wohl nach wie vor durch das Fandom."
Oh ja, so ist es. Die Lucas-Treatments sind gewissermaßen der Stoff aus dem die Mythen sind. Und ich garantiere dir, dass diese selbst in 50 Jahren von Lucas` treuer Gefolgschaft wie ein Heiliger Gral gehütet werden wollen.
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
- "Ganz abgesehen davon, sind es ja wohl die Lucas-Anhänger, die so tun, als ob sie den Inhalt der Treatments kennen würden und glauben, Lucas hätte die besseren Ideen gehabt. Denn wozu führen wir diese Diskussion überhaupt?"
Es wurde doch schon mehrfach klargestellt, dass es nicht darum geht, die Treatments als bessere Alternative für die ST darzustellen. Gerade Darth Jorge betont das doch immer wieder, weil bei Diskussionen zu dem Thema stets der selbe Vorwurf auftaucht. Ich halte es für eine kluge Entscheidung, Luke für Episode VII erstmal ins Abseits zu stellen, insofern war zumindest diese Änderung schon einmal begrüßenswert. Über den Rest von Lucas Ideen kann ich genauso wenig sagen, wie alle anderen hier. Wobei es ja legitim ist, Lucas-Anhänger zu sein und zu vermuten, dass er die Saga besser zusammengehalten hätte. Dafür muss man garnicht groß über den Inhalt der Treatments spekulieren und Dinge voraussetzen, die man nicht weiß. Selbst diejenigen, die TFA gut finden - so wie ich - kommen nicht umhin, seine konzeptionellen und inhaltlichen Schwächen zu bemerken. Die Neugier, was genau in den Treatments steht, speist sich nicht nur aus einem Interesse für die Genese von SW-Filmen, sondern auch aus dem Unmut über die offensichtliche Neuzusammensetzung der OT, die in TFA betrieben wird. Die Annahme, dass Lucas eine Geschichte erzählt hätte, die sich deutlicher von der OT unterscheidet, ist ja nun nicht völlig unrealistisch.
Der Kernpunkt der Kritik - oder doch zumindest der Anlass für meine Teilnahme - ist das Verhalten von Disney. Wenn sie die Treatments für ungeeignet erachtet haben, dann angesichts der Chronologie der Ereignisse wahrscheinlich schon vor dem Deal. In dem Fall hätten sie Lucas, um es vorsichtig ausdrücken, im falschen Glauben gelassen. Und das ist jenseits aller juristischen Erwägungen unredlich. Wenn sie jedoch keine Probleme mit den Treatments hatten, dann war die Entscheidung, sich von ihnen zu trennen, fahrlässig, ja dumm. Denn die Auswirkungen waren in Episode VII zu spüren und spielen auch noch darüber hinaus eine Rolle.
Ich frage mich, was passiert wäre, wenn Bob Iger bei den Verhandlungen zu Lucas gesagt hätte, dass Disney Lucasfilm und SW gerne kaufen möchte, aber dann eine Strategie verfolgen wollte, in die seine Treatments nicht hinein passen. Hätte Lucas dann nicht verkauft? Denkbar ist es. Eine entsprechende Sorge seitens Disney, dass ihnen dieser Milliardendeal noch am Verhandlungstisch entgehen könnte, wäre also garnicht unbegründet gewesen. Daher die mögliche Taktik...
- "[...] denn egal wie man es dreht und wendet, kam bei Arndt kein filmtaugliches Drehbuch zustande, weder vor noch nach der Neuausrichtung."
Zwischen Deal und Neuausrichtung ist sehr wenig Zeit verstrichen. Da kann man ein Drehbuch garnicht so weit bringen, dass unlösbare Probleme zu Tage treten. Und wir können auch nicht ausschließen, dass gerade die Neuausrichtung für die Probleme gesorgt hat.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 13:14 Uhr)
George W Lucas
McSpain
@ McSpain:
Nein, es ist nicht bloße Spekulation ins Blaue, sondern der Versuch, die bekannten Fakten zusammenzusetzen und dort, wo sie ungenau sind, nach Wahrscheinlichkeiten und common sense zu urteilen. Ich war ja nicht dabei, ich kann nicht aus erster Hand berichten. Aber: wenn du zwei Kartenfragmente zusammensetzt, dann wirst du den verschollenen Luke auch dort suchen, wohin sie deuten - und nicht ganz woanders (und bitte greife dieses Bild nun nicht auf, um es in deinem Sinne umzuformulieren).
Dein Vorwurf lautet ja, dass man erst "Opfer" und "Täter" festlegt, und dann davon ausgehend die Argumentation aufbaut. Es ist aber umgekehrt. Es ist auch etwas frustrierend, wenn du nach allem, was in den vergangenen Jahren zu dem Thema geschrieben wurde (vor allem von Jorge und mir) - einschließlich aller Relativierungen, Abwägungen, vorsichtiger Formulierungen, Zugeständnisse und Klarstellungen - immer noch unterstellst, es würde sich nur um bereits vorgefertigte Meinungen halten. Ich kann dir versichern, dass ich zumindest versuche, mich einem Urteil zu nähern, und kein Vorurteil zu bedienen. Und das wird bei Jorge mit Sicherheit nicht anders sein.
Ich frage mich, warum es so schwierig ist, angesichts des Verhaltens von Disney zumindest skeptisch, wenn schon nicht klar kritisch, zu sein. Hat es vielleicht damit zutun, dass man so einen Konzern nur ungern als Besitzer einer geliebten Filmreihe sehen möchte - und da man die Filme mag, kann auch beim Konzern nichts sein, was nicht sein darf? So ein Dilemma wäre ja sogar verständlich. Nur kann ich zumindest von mir sagen, dass ich zwischen den beiden Punkten ganz gut trennen kann. Wenn ich Disney für ein in meinen Augen falsches Verhalten kritisiere, das bis heute unschöne Auswirkungen hat, bin ich ja nicht gezwungen, die auf diesem Fundament entstandenen Filme schlecht zu finden. Wenn sie gut sind, oder Gutes in sich tragen, dann darf man auch dort Lob aussprechen, wo sie es verdient haben. Und gleichzeitig Disney zum "Täter" machen - um mal in einer Sprache zu bleiben, deren Wortwahl schon von vorneherein das tendenziöse Element hineinbringt, das man der Gegenseite vorwirft.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 13:41 Uhr)
George W Lucas
@Der Alte Ben:
"Die Lucas-Treatments sind gewissermaßen der Stoff aus dem die Mythen sind"
George Lucas war seit je her doch selbst immer ein Mythos. A man, a myth, a legend. Nicht umsonst gibt es unzählige Bücher über seine Person. Immer verbunden mit der Frage, was Star Wars ist und was seine Faszination ausmacht. Und das wird sich wohl niemals ändern. Insofern hat er sich ähnlich wie Tolkien in seinem Werk gewissermaßen selbst verewigt.
Aber es stimmt, dass die Treatments ein neues Medium und neuer Zündstoff für dieses Thema ist.
OvO
Jedenfalls sind die Lucas Treatments und ihre Geschichte spannender, als die ST selbst...
Wo jetzt diese ganzen neuen Trilogien, Serien und Storyfilme geplant sind, finde ich schon, dass man Lucas Entwürfe hätte verwenden können, so wäre man mit der Skywalker-Saga(1-9) ihrem Schöpfer gerecht geworden.
-Ich halte es allerdings auch für wahrscheinlich, dass die Treatments nicht gut waren, hatte Arndt eigentlich basierend auf Lucas Treatments geschrieben oder völlig abgekoppelt?
-Oder die Treatments wurden von Lucas nur schnell zusammengeschrieben um den Lucasfilm-Verkaufswert zu erhöhen, dann wären sie auch unwichtig.
Am meisten würde es mich interessieren, welchen großen Konflikt Lucas als Hintergrundbühne erdacht hätte, ob er sich auch ein Imperium 2.0 aus den Rippen geschnitten hätte?
Die PT hatte ja viele "realistisch" Themen und wenig Fantasy, eine mehr mystische Bedrohung in der ST, hätte ich sehr begrüßt.
Rieekan78
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