Wie es nicht anders zu erwarten war, geht es direkt munter weiter mit der exklusiven Berichterstattung der Entertainment Weekly. Diesmal geht es primär um den alten Original-Schmuggler und wie er am Film mitgewirkt hat. Grob zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Aussagen über Harrison Ford und seinen Anteil am zweiten Stand-Alone – erwartungsgemäß – voll des Lobes sind. Einige Details sind zuvor bereits von uns behandelt worden, hier findet ihr die neuen Sachverhalte.
Den Anfang macht die amtierende Präsidentin von Lucasfilm. Sie berichtet von Harrison Ford Beteiligung am Projekt, und was für eine Stütze das für alle Beteiligten war. So soll Frau Kathleen Kennedy das Skript von Solo – A Star Wars Story an Harrison Ford gesandt haben. Dieser soll es gelesen und im Anschluss den Daumen hochgestreckt haben.
Ich denke, für jemanden wie Harrison gibt es keine Möglichkeit, dass er in die Mitte des Ganzen treten und anfangen würde, Vorgaben zu machen.
Was [Ford] so schön für Alden getan hat, war, dass er viel darüber sprach, woran er sich erinnerte, als er zum ersten Mal Star Wars las, und was George mit Han gemacht hatte. Wer dieser Charakter war und die Gespräche, die er so viele Jahre lang mit George über die Entwicklung dieses Charakters geführt hat. Er gab Alden jene Art von Einsicht, die von unschätzbarem Wert war. Es gab mehrere Male Gelegenheiten im Laufe der Dreharbeiten vom Film, wo Alden tatsächlich einige der Dinge, auf die Harrison hingewiesen hatte, nacherzählte. Ich denke, das war sehr, sehr hilfreich für ihn.
Auch Ron Howard hat ein paar Dinge zu Fords Einfluss zu sagen:
Harrison ist ein sehr aufmerksamer Schauspieler und Künstler, und ich wollte wissen, was er über die Figur gelernt hat. Er sagte, dass Han immer hin- und hergerissen ist zwischen dem Gefühl, dass er in gewisser Weise ein Waisenkind war, und deshalb sehne er sich nach der Verbindung mit den Menschen und kämpft gleichzeitig damit. Ich fand das ziemlich interessant.
Erste wage inhaltliche Enthüllungen zum Film fallen: Der Kapitän des Millennium Falken ist von seiner Familie genauso abgeschnitten wie etwa Luke und Leia, aber er hat nicht die liebevolle Leihmutter oder einne mürrischen Onkel, und auch kein festes Zuhause. Han wird als anstrengendes Kind zu sehen sein; als jemand, der versucht, sich einen Namen zu machen – und zwar in der Unterwelt. Das Verbrechen würde für Han umso lukrativer daherkommen, nachdem er aus der imperialen Flugakademie geflogen ist. Sein Ziel sei nun totale Unabhängigkeit. Weder will er sich auf jemand anderen verlassen, noch irgendwem etwas schulden [Anm. d. A.: Man mag sich ganz leicht an den frühen, rebellischen George Lucas erinnert fühlen, der nach der Unabhängigkeit von Hollywood strebte].
Krieg der Sterne-Veteran Lawrence Kasdan soll die Story des Stand-Alone-Films übrigens bereits zu Zeiten seiner Arbeit an Das Erwachen der Macht im Kopf gehabt haben. Dass Han sich daran erinnere, ein hungriger, einsamer Niemand gewesen zu sein, lässt ihn in Episode VII so milde gegenüber Rey auftreten und ihn ihr sogar einen Job anbieten.
Überdies soll Ford gegenüber Howard noch deutliche Aussagen getätigt haben, was Han Solos größtes Talent neben dem Fliegen und Schießen angeht – sich in Schwierigkeiten zu bringen. Ron Howard sagt dazu:
Han hat überlebt und bewiesen, dass er überleben kann, aber er ist sich nie sicher, dass er so schlau ist, wie er sein muss. "Ändere das. Er ist nicht wirklich "schlau". Das ist nicht das Wort, das er benutzt hat. Han ist nicht so gut drauf, wie es sein muss. Also will er den Anschein erwecken, alles unter Kontrolle zu haben, aber in der Tat steckt er meistens in Schwierigkeiten. Ich denke, Harrison hat das wunderbar gespielt, und Alden und ich haben viel über diese beiden Ideen gefachsimpelt.
Auch nach dem Filmtod seiner vielleicht ikonischsten Kult-Rolle (abgesehen von Indiana Jones) kommt Ford wohl einfach nicht von ihm los, diesem nichtsnutzigen Taugenichts von einem Schwindler (so heißt es in der Wolkenstadt).
Im Zusammenhang mit diesen Interview-Aussagen, vor allem derjenigen, die schon leicht auf die Geschichte des Films abzielen, wollen wir alle Leser noch auf diesen SWU-Artikel aufmerksam machen, welcher die Ursprünge der Figur Han Solo thematisiert hat. Kann hier zwar auch von keiner reinen Adaption die Rede sein, so lassen sich immerhin ein paar wage Ähnlichkeiten entdecken.
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