Sie ist noch nicht gänzlich vorbeigezogen, die Welle an Hintergrund-Berichterstattung zu Episode VIII: Die letzten Jedi. Die Person, die dabei am Wesentlichsten im Vordergrund steht, bleibt natürlich Autor und Regisseur Rian Johnson.
Die renommierte Empire hat auf ihrer Website nun eine Aufstellung von zehn weiteren „Geheimnissen“ bezüglich der Produktion veröffentlicht, welche sie im Rahmen einer Podcast-Sitzung von Johnson erfahren hat.
Gänzlich neu ist der komplette Inhalt allerdings nicht; hat man das eine oder andere hieraus doch schon in anderer Form an anderer Stelle zu lesen/hören bekommen. Dennoch sind einige sehr lesenswerte Kurzstatements zu wichtigen Punkten des Films zusammengkommen.
(So unnötig es an dieser Stelle eigentlich sein sollte – alles was folgt, enthält natürlich massive Spoiler zum Film!)
Von Beginn an wird das Thema des „Lass die Vergangenheit sterben“ sehr stark durch Kylo verkörpert. Und dies scheint sich, für einen Großteil des Films, auf Luke zu erweitern – es gehört zu den interessanten Aspekten des Films dass diese zwei gegenseitigen Pole zum selben Ergebnis gelangen. Ich denke immer, wer sich von der Vergangenheit abkapselt, hält sich selbst zum Narren, indem er sie an einem Ort begräbt, von dem aus sie zurückkehren wird. Der einzige Weg nach vorne ist dort, wo Rey landet, was auf der Vergangenheit aufbaut, sich aber nicht darin suhlt, wie es bei Luke der Fall ist. Es ist Yodas Lektion bezüglich der Jedi-Schriften an ihn, nicht in ihnen oder ihrer Vernichtung zu verweilen, sondern das Beste aus ihnen zu nehmen, darauf dankend zu bauen und nach vorne zu blicken.
Er hat sich aus dem Kampf zurückgezogen, hockt im Exil auf dieser Insel. Ich weiß dass der Luke, mit dem ich aufgewachsen bin, kein Feigling ist und sich nicht da draußen versteckt, also musste ich mit einem Grund aufwarten, der aktiv und positiv war, und von dem ich glauben konnte, dass er zu ihm passt.
Und was für mich am meisten Sinn ergab war, dass seine Feststellung ist, sein Heldentum und das der Jedi sei nachteilig für die Galaxie. Das Universum hat sein Vertrauen in den falschen Gott der Jedi gesteckt und sie müssen diese Religion vergessen um wieder zu Gott zu finden, damit sich das Licht aus einer würdigeren Quelle erheben kann. Und da er der letzte Jedi und ein Symbol dafür ist, wird es zu diesem Opfer, welches er bringen muss, indem er sich selbst herausnimmt wenn er weiß, dass seine Freunde sterben, wenn er weiß, dass er am liebsten zurück in den Kampf will. Er hat das Gewicht der Welt auf seine Schultern genommen indem er sich selbst aus der Gleichung streicht, damit die Jedi aussterben können. Das Ende des Films zeigt, wie er den Teil der Vergangenheit umarmt, den die Gegenwart braucht, was zu diesem Zeitpunkt die Legende des Luke Skywalker ist; sie brauchen etwas, an das sie glauben können, sie brauchen diese Actionfigur von Luke Skywalker an der sie sich festhalten, diese Inspiration um hoch zu den Sternen zu sehen und daran zu glauben dass sie zu Helden werden können.
Ich wollte einen friedlichen Tod für Luke, zu seinen Bedingungen, es sollte ein Sieg für ihn sein. Ich wollte es so, dass er gerade einen großen letzten Auftritt vollbracht hat, welcher den Funken der Hoffnung wieder in der Galaxis entfacht hat. Ich zögere, dass was er am Ende tut mit Worten zu beschreiben, aber es ist vollständig.
Das war etwas, an dem ich wirklich festhang, und glauben Sie mir, wir sind im Schneideraum vor und zurückgegangen. Im Drehbuch, in der Szene auf dem Falken, schrieb ich die Worte „die scheint das perfekte Bild für das Ende zu sein“. Für mich war es wirklich wichtig, diese finale Szene zu haben, weil es für mich den Akt Lukes von einer Rettung von 20 Leuten in einen Akt transformiert, der die Galaxis inspiriert. Die Vorstellung, dass das was wir hier vorbereiten etwas Großes im nächsten Kapitel ist. Und wenn Leia sagt „Wir haben alles was wir brauchen“, spricht sie von jedem auf dem Falken, aber auch über das, was wir als nächstes sehen, nämlich eine Galaxie die dieses Leuchtfeuer der Hoffnung gesehen hat und dazu inspiriert wurde dem Kampf der Guten zu führen.
Um diese Figuren zu schreiben, musste ich immer in ihre Köpfe rein. Ich neige dazu hineinzutreten und die größtmögliche Deutung eines jeden Charakters Motivation herauszuholen. Ich sage so viel – der Augenblick in dem Kylo sie darum bittet, sich ihm anzuschließen, und Adam das so gut in seinem kleinen „Bitte“ einfängt, da war es mir wichtig dass dies keine Schachpartie ist, es war nicht einfach nur Manipulation. Es ist krankhaft, und da ist so viel Furchtbares an der Art wie er manipulativ ist. Aus seiner Sicht der Dinge, ist es eine sehr unverhüllte, offene emotionale Bitte. Es ist seine Version von „Ich bin nur ein Mädchen, dass vor einem Kerl steht“ … Genau wie wenn er seine Version der Geschichte mit Luke erzählt, ist dies seine Wahrnehmung des Moments.
Ich ging all die Möglichkeiten durch, wer ihre Eltern sein könnten. Ich habe eine Liste gemacht, mit den Vor- und Nachteilen. Hierbei gab es zwei Dinge an dieser Option, welche es sich richtig anfühlen ließen für mich.
Zuerst mal mochte ich die Idee, dass wir von dem Gedanken loskommen dass die Macht diese genetische Sache ist, mit der man verknüpft sein muss um sie zu haben. Es ist die Idee von „Jeder kann Präsident werden“. Welche ich mochte vorzustellen. Das vorrangigste war, dass es einfach dramatisch, geschichten-erzählend weise war. So wie ich es gerne sage, ist die große Enthüllung von Das Imperium schlägt zurück der „Ich bin dein Vater“-Moment. Es ist eine heftige Überraschung, aber ich denke, der Grund warum es ankommt ist nicht deswegen, sondern weil es die am schwersten zu glaubende Sache ist, die Luke, und deswegen das Publikum, zu diesem Zeitpunkt hören können. Man hat einen bösen Kerl den man hassen kann, auf den man sauber seinen Schatten projizieren kann, er ist bösartig. So einfach ist das. Mit dieser einfachen Zeile wird einem plötzlich die einfache Antwort weggenommen, und er ist etwas mit dem unser Protagonist eine Verbindung hat und nun in komplexeren Sachverhalten überdenken muss, in Begriffen von Stufen der Erlösung.
Für mich wäre es das simpelste überhaupt gewesen, wenn Rey erfahren hätte, dass sie mit dem-und-dem verwandt ist und ihren Platz in der Geschichte erfahren hätte. Das Schlimmste zu hören ist „Nein, dies wird dich nicht definieren.“ Und tatsächlich benutzt Kylo dies um dein Selbstvertrauen zu untergraben damit du denkst du musst dich ihm zuwenden, um deine Identität zu finden. Und du musst die Wahl treffen um deine Rolle in dieser Geschichte zu finden.
Nichts hat sich geändert. Wir haben es kurz besprochen, und ich sprach mit Kathy [Kennedy] als wir nach Sylvester zurückgekehrt waren. Wir haben ihre Szenen betrachtet und flüchtig bedacht „Gott, sollen wir etwas abändern um ihr eine Art von Ende in diesem Film zu bescheren?“ Mir war stark danach, dass wir das aus einer Vielzahl an Gründen nicht tun sollten.
Wir haben eine wunderschöne, vollständige Performance von ihr, und dieser finale Moment ist so kraftvoll für sie, und wir können sie verabschieden. Und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass wir in der Lage wären ohne Carrie so etwas zu bewerkstelligen, das emotional zufriedenstellend wäre. Ich habe definitiv keine Ahnung wie man mit der Szene zwischen ihr und Mark gleichziehen könnte, oder mit derjenigen auf dem Falken. Also haben wir entschieden es so zu belassen. Ich weiß, dass JJ mit einem Weg aufwarten wird, die Angelegenheit um sie im nächsten Film aufzulösen.
Ich glaube, dass eine Menge Fans darüber nachgedacht haben, was Han über die Kalkulationen gesagt hat, ohne die man durch einen Stern fliegen könnte … Schon immer wollte ich sehen, wie so etwas ausschaut, und irgendwann kam einer der Jungs von ILM mit der enthüllenden Idee dass alles ganz still wird. Wir haben überlegt, wie wir das visuell beeindruckend hinbekommen und als wir darauf stießen, haben wir es geliebt.
Ich mag Snoke als den Charakter, den Andy (Serkis) darstellt. Er ist vorzüglich, böse und macht Spaß. Aber Kylo stellt für mich den interessanten Stoff dar. Und der Gedanke daran, das Deck von der Vader/Imperator-Dynamik zu befreien, so dass alle Karten auf dem Tisch liegen und zeigen wie sich die Schurkerei auszahlen wird; das kam mir wie das weit interessantere Thema vor. Und es scheint einfach natürlich zu sein. Hätte er in der Mitte einer Szene gestoppt und einen Monolog gehalten, hätte das dies ausgebremst, und wir hätten es im Schneideraum rauseditiert. Das ist nicht Snokes Geschichte.
Das war ein zweischneidiges Schwert. Zuerst einmal ist es hart, denn zu diesem Zeitpunkt zwischen Das Erwachen der Macht und sogar den Videospielen hat sich der Level der Machtkräfte nur langsam erhöht. Ich habe noch immer das Gefühl dass wir ein Quäntchen von Zurückhaltung dargeboten haben, weil wir niemanden gezeigt haben, der Sternenzerstörer vom Himmel holt. Und glaubt mir, es kamen Überlegungen auf mit Luke, der auf dem Schlachtfeld eintrifft, da war ich wie „soll er mit der Hand wischen und all die Läufer zerfallen zu Staub?“
Die Machtmomente, die da sind, kamen größtenteils aus dem Dramatischen. Aber die Sache mit Leia ist ein interessantes Beispiel. Das war etwas, mit dem Kathy immer wieder angekommen ist, was ich für interessant hielt. Sie sagte „Ich war schon immer fasziniert von dem, was Luke zu Leia in Episode VI sagt; dass sie ebenfalls diese Macht in sich hat, warum haben wir das noch nie gesehen?“ Und die Idee hinter Leias großem Moment war, dass er nicht unglaublich mächtig war, weil sie im Weltraum ist und das nicht viel Widerstand zulässt, es braucht nicht viel um sie zurück hinein zu ziehen. Aber auch, dass es instinktiv ist. Das ist wie mit den Eltern dessen Kleinkind unter einem Auto feststeckt und sie heben den Wagen mit der Kraft eines Hünen an. Die Idee davon, dass dies nicht heute enden wird, dass sie noch nicht am Ende ist.
Ich war ein großer Fan von The Young Ones als ich in der Highschool war, und von Bottom war ich noch größerer Fan. Ich befand es als das lustigste Etwas in der Welt und habe die Eröffnungsszene des Bottom-Piloten für einen Studentenfilm sogar nachgedreht. Nachdem ich aus der Film-Schule raus war, habe ich eine 16mm-Version davon mit meinen Freunden gedreht. Er [Edmondson; er spielt im Film Captain Peavey] war die ganze Zeit über am Set, und ich versuchte nur cool zu bleiben.
Wenn Sie Ihre Augen in jeder Szene wo er mitspielt auf ihn halten, ist es ein komplett anderer Film, denn er rollt dauernd irgendwie mit seinen Augen …
Wer mag und die Zeit übrig hat, kann sich bequem über den Empire-Internetauftritt jenen Podcast mit Johnson selbst anhören.
Sonst noch offene Fragen bezüglich des Mittelteils der Sequel-Trilogie?
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@Rieekan78:
Ich bin eigentlich auch kein Freund von Remakes der 80er Jahre, die wir in den vergangenen Jahren wirklich zuhauf hatten, aber bei Dune würde ich eine Ausnahme machen. Um dies nachvollziehen zu können, sollte man sich nicht nur der Bedeutung der Romanvorlage von Frank Herbert bewusst sein, sondern auch die Entstehungsgeschichte zur Verfilmung im Klaren sein, die selbst nach mehreren Anläufen im Sande verlief - die misslungene Verfilmung von Lynch miteingeschlossen. Damit man eine Vorstellung davon erhält, wie schwierig sich der Weg zur filmischen Umsetzung von Frank Herberts "Bibel des SciFi" bis zum heutigen Tage erwiesen hatte, kann ich nur den herausragenden Dokumentarfilm "Jodorowsky`s Dune" empfehlen.
@Wookiehunter:
"Er wählte die richtigen Talente und mixte dann einen Cocktail, der sowas wie das neue Cola seiner Generation war."
Für wahr! Ich war damals mit meinem Vater bei ANH im Kino und es wollte ihm einfach nicht in den Kopf, was ein dunkler Ritter mit Helm, Umhang und Schwert im Weltraum zu suchen hatte.
"Mir persönlich gefällt Lynchs Version sehr."
Ich mag sie eigentlich auch, insbesondere damals im Kino im Jahr 1984 war das schon ein ziemlicher Augenöffner. Ich hab sogar noch die in echtem Leder gebundene "Perfect Collection" von Marketing zuhause im Regal stehen. Allerdings sind sich so ziemlich alle Filmkritiker der Welt einig, dass sie der Romanvorlage von Frank Herbert nicht gerecht wird, schon gar nicht die TV-Adaptionen aus den frühen 2000ern.
(zuletzt geändert am 22.01.2018 um 23:43 Uhr)
DerAlteBen
@DerAlteBen:
"Damit man eine Vorstellung davon erhält, wie schwierig sich der Weg zur filmischen Umsetzung von Frank Herberts "Bibel des SciFi" bis zum heutigen Tage erwiesen hatte, kann ich nur den herausragenden Dokumentarfilm "Jodorowsky`s Dune" empfehlen."
Interessant, da muss ich ma gucken.
Es ist bestimmt nicht immer "mager", wenn man einen Stoff/Roman nochmal neu verfilmt, vor allem, wenn die vergangene Verfilmung unausgegoren oder misslungen ist.
Wenn bestimmte hochwertige Klassiker aber neu aufgelegt werden, kann ich nur den Kopf schütteln, The Thing, Body Snachters oder auch (der erste) Planet der Affen, z.B., sind Meilensteine des SF Films, hier kommen Remakes einer Entwertung der Originale gleich.
(Das Omen, Poltergeist und Psycho auf der Horrorseite)
Rieekan78
@Rieekan78:
So hätten übrigens die Raumschiffe aus Jodorowsky´s Dune in seinem nie verwirklichten Film aussehen sollen:
http://www.theater-unikum.de/wp-content/uploads/2017/03/gallery2.jpg
Ziemlich irre, nicht? Davon konnte selbst ein George Lucas anfangs der 70er Jahre nur träumen.
DerAlteBen
@Rieekan78
Welche Verfilmungen von The Thing und Body Snatchers meinst du denn?
Wie viele hier dürften denn die ersten Verfilmungen kennen?
Wie ein Remake ein "Original" entwerten kann, kapier ich nicht. Wie kann das eine das andere beeinflussen? Das muss man sich doch selbst einreden.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 00:11 Uhr)
wolftarkin
@wolftarkin:
Er meint "Body Snatchers" (1993) und "The Thing" (2011). Beide kamen bei den Kritiken im Vergleich zu den Originalen nicht sonderlich gut weg. Ob deshalb die originalen Filme entwertet werden, liegt sicher im Auge des Betrachters, denn im Grunde genommen sind beide schon die dritten Verfilmungen.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 00:37 Uhr)
DerAlteBen
John Carpenters The Thing von 1982 ist ja auch nur ein Remake des Originals von 1951. Somit hätte man ja gleich einen Beleg, dass es auch Remakes Filmgeschichte schreiben können. Da hat Carpenter wirklich ein Meisterwerk erschaffen, während mir das Original aus den 50ern nicht wirklich zusagt.
The Thing von 2011 ist doch aber genau genommen ein Prequel des Filmes von 1982 und kein Remake. Ich fand den Film übrigens auch nicht schlecht.
Auch wenn Planet der Affen ein Klassiker ist, gefällt mir die neue Trilogie mit Andy Serkis auch ziemlich gut. Die ist zumindest besser als so manche der Fortsetzungen aus den 70ern des Originals.
Mit dem Body Snatchers Remake könnte Rieekan78 aber auch Invasion von 2007 mit Nicole Kidman und Daniel Craig meinen.( Die vierte Verfilmung) Der Film war aber wirklich nicht besonders gut.
Für mich wäre aber "Die Fliege" ein Beispiel, wo sowohl Original als auch das Remake von Cronenberg hochwertige Klassiker sind, die beide ihre Daseinsberechtigung haben.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 02:22 Uhr)
Billy Dee
@DerAlteBen
Zitat:
"Die möglichen Gründe, die du hier anführst, sind in erster Linie kommerzieller bzw. pragmatischer Natur, die aus der Sicht von Disney durchaus ihre Berechtigung haben und auch nicht zwangsläufig der Qualität eines Films abträglich sein müssen."
Letzteres würde ich auch nie behaupten. Du fragtest halt nach alternativen Gründen.
Zitat:
"Dass sich aber Kunst und Kommerz dermaßen ausschließen wie oftmals angenommen wird, glaube ich hingegen nicht."
Ich doch auch nicht.
Zitat:
"Der einzuhaltende Zeitrahmen könnte hingegen durchaus eine Rolle gespielt haben. Fraglich ist nur, ob Lucas` 60seitiges Treatment dermaßen komplex war, dass es innerhalb des gesetzten Zeitrahmens nicht zu realisieren gewesen wäre."
Ja, alles Fragen, deren Antworten wir nicht kennen...
Zitat:
"Ganz sicher spielte das "Retro-Feeling" eine maßgebliche Rolle, aber dieses schien von der Mehrheit des Fandoms auch erwünscht gewesen zu sein. Ich erinnere mich nur allzu gut an die Euphorie des Publikums als der Geflügelhändler von Jakku im ersten Sneak Peek von TFA zu sehen war, vom zweiten Trailer (`Chewie, we are home.`) ganz zu schweigen."
Weiß nicht. Auch ich war von dem Shot mit den sandbedeckten Sternzerstörer und X-Wing angetan - und natürlich hat auch mir das "Chewie, we are home..." einen wohligen Schauer verschafft. Deshalb war ich mit dem entsprechenden Setting "Quasi..." (du kennst es) trotzdem nicht zufrieden. Und selbst viele Fans, die TFA sehr schätzen, hätten sich hier einen originelleren Hintergrund gewünscht. Aber das ist letztlich schwierig zu beurteilen, wenn es um "DAS Fandom" geht. Natürlich wird man von alter Liebe erfreut. Das schließt aber nicht aus, dass man nicht auch von etwas anderem zu begeistern ist.
Zitat:
"Unabhängig davon, wie gut oder schlecht der Inhalt der Treatments wirklich war, schätze ich mal, dass man durch eine Preisgabe keinen Affront gegen Lucas riskieren wollte. In beiden Fällen hätte dies nur für Ärgernis gesorgt."
Allein Lucas' Aussage, dass sie nicht mehr seine Geschichte verfilmen, hat ja schon für einen entsprechenden Wirbel gesorgt. Ich denke, dass man diesen vermeiden wollte bzw. auch heute noch minimieren möchte. Der eigentliche Affront gegen Lucas war da ja schon gelaufen.
Zitat:
"Vielmehr vermute ich, dass sein Exposé inkompatibel mit dem "Open Space"-Konzept von Kennedy war (sprich: das man sich bei Bedarf die Option offen hält, die Saga in beliebige Richtungen fortzusetzen oder zu erweitern)."
Gibt es zwar keinen Hinweis drauf, aber klar - auch das wäre denkbar. Da würde mich aber interessieren, welche Art von Elementen in den Treatments deiner Meinung nach diesem Konzept im Wege gestanden haben könnten.
Zitat:
"Am Originalitätsgrad des Endergebnisses ist auch nichts auszusetzen."
Dann ist ja gut!
Zitat:
"Damit man eine Vorstellung davon erhält, wie schwierig sich der Weg zur filmischen Umsetzung von Frank Herberts "Bibel des SciFi" bis zum heutigen Tage erwiesen hatte, kann ich nur den herausragenden Dokumentarfilm "Jodorowsky`s Dune" empfehlen."
Wie du weißt, schätze ich diese Dokumentation ja auch sehr und würde sie entsprechend ebenfalls weiterempfehlen. Ich verstehe jedoch nicht, inwiefern sie das von dir Beschriebene darstellen soll, denn z.B. über die widrigen Umstände, mit denen Lynch zu kämpfen hatte, wird dort ja nichts vermittelt - was ja bei einer Dokumentation über Jodorowskys "Dune" auch nicht verwundert.
Nebenbei:
Ich hätte Jodorowskys Version wirklich gerne realisiert gesehen - aber nur, weil ich seine Kunst an sich (insbesondere "El Topo" ) sehr schätze und weil seine Ambitionen bzgl. "Dune" so (im positiven Sinne) wahnsinnig waren, dass das auf jeden Fall ein lohnender Trip geworden wäre. Ich denke aber nicht, dass sie eine würdige Adaption der Literaturvorlage dargestellt hätte.
Zitat:
"Ziemlich irre, nicht? Davon konnte selbst ein George Lucas anfangs der 70er Jahre nur träumen."
Ich würde schon davon ausgehen, dass er Foss' Stil gekannt hat. Schließlich hat er bereits Anfang der 70er Cover von SF-Romanen entsprechend gestaltet. In "Star Wars" hätte ich das jedoch wahrlich nicht sehen wollen. In Jodorowskys "Dune" natürlich sehr!!
Zitat:
"Hier liegen wir beide auf einer Linie, denn auf eine Realisation von Dune durch Villeneuve hoffe ich nach dem grandiosen Blade Runner 2049 auch."
Sehr schön!!
Zitat:
"Ich mag sie eigentlich auch, insbesondere damals im Kino im Jahr 1984 war das schon ein ziemlicher Augenöffner. Ich hab sogar noch die in echtem Leder gebundene "Perfect Collection" von Marketing zuhause im Regal stehen."
Habe ich auch noch, obwohl ich das Teil gar nicht so schick finde. Aber ich habe seinerzeit mal beim Mastering dieser Veröffentlichung dabei sein dürfen. Da bekommt das dann eine nostalgische Note. Zudem bin ich eh Lynch-Fan und da hält man sowas in Ehren...
Zitat:
"Allerdings sind sich so ziemlich alle Filmkritiker der Welt einig, dass sie der Romanvorlage von Frank Herbert nicht gerecht wird"
Interessanterweise war es ja so, dass Herbert selbst sie sogar als gelungen empfand.
@Rieekan78
Zitat:
"Auch wenn er mit Sicherheit eine bessere Version als die von Lynch hinkriegt, frage ich nochmals mit Nachdruck:Wo sind die neuen Ideen?"
Das solltest du aber nicht so sehr als Remake sehen. Es geht hier ja eher und hoffentlich darum, der bedeutenden Literaturvorlage eine würdige Adaption zu bescheren.
Aber ich möchte auch nebenbei erwähnen, dass Lynchs "Dune" trotz aller Schwächen einen großen Platz in meinem Herzen hat...
@Wookiehunter
Zitat:
"Ich seh die Innovation auch mehr in der technischen Umsetzung, dramaturgisch und narrativ nicht. Lucas machte es halt einfach schlicht zu einem Ereignis. Vielleicht mehr Renovation statt Innovation, mit Sicherheit aber Evolution. Lucas hat einfach die richtigen Entscheidungen getroffen hinsichtlich der Umsetzung. Das ist seine ganz besondere Leistung als Regisseur. Er wählte die richtigen Talente und mixte dann einen Cocktail, der sowas wie das neue Cola seiner Generation war. Die Methodik und der Grad an Perfektion ist dabei wirklich herausragend."
Prinzipiell kann ich da natürlich nur zustimmen. Doch bei der Reduzierung auf "Technik" scheint mir hier ein minderbewertender Ton mitzuschwingen - den ich bei dir aber vielleicht nur falsch heraushöre. Wenn das so ist - jetzt schon sorry dafür!
Das Problem ist, dass viele Menschen Film wohl immer noch als technisch aufwendige Illustration einer Geschichte auffassen, weshalb sich - wie schon angemerkt - Rezensionen oft wie eine Drehbuch-Kritik lesen. Das geht aber an der Natur des Mediums vorbei. Bei der Kunstform Film gehen Narration und Performanz Hand in Hand und bilden eine untrennbare Einheit. Die performativen Aspekte können hierbei sogar deutlich stärker in den Vordergrund treten und es gibt auch Filme, die gänzlich ohne klassische Narration auskommen (siehe einige der Studentenwerke von Lucas).
"Star Wars" geht nicht so weit, denn - wie wir hier ja nun schon beide angemerkt haben - der Film erzählt ja eine einfache, klassische Geschichte. Zum einen kann auch eine einfache, klassische Erzählung trotzdem "groß" sein. Zum anderen ist es die Inszenierung mit allen aufgebrachten filmischen Mitteln im Zusammenspiel, die den "Text" (im Sinne des erweiterten Textbegriffes) darstellt, den der Zuschauer rezipiert und erlebt. Diesen Komplex so zu definieren, dass Lucas "nur" die technischen Standards weiterentwickelt hat, wäre imho falsch. Aber vielleicht hattest du dies ja auch gar nicht so gemeint...
Zitat:
"Als Beispiele für gelungene Filme jenseits der 2000er, (...)"
Mich hat in den letzten Jahren z.B. "Ex Machina" sehr begeistert. Ist zwar "nur" ein Kammerspiel, aber trotzdem groß!
Und hat zudem Poe Dameron und Hux in den Hauptrollen...
Zitat:
"Mir persönlich gefällt Lynchs Version sehr. Aber ich muss sagen eine zeitgemässe Umsetzung des Stoffes würde ich in einem Game of Thrones Format vorziehen. Das wäre mMn auch die bessere Variante für den dunklen Turm Zyklus gewesen. Ein Einzelfilm war einfach die falsche Vorgehensweise."
Ich stimme jeder dieser Aussagen voll zu!
Zitat:
"Hoffentlich sind weitere Alienfilme von Scott wenigstens Geschichte."
Auch hier stimme ich zu. Wenn ich daran denke, dass wohl wegen "Prometheus" Guillermo del Toros "Mountains Of Madness" unrealisiert blieb, könnte ich immer noch heulen...
@Billy Dee
Zitat:
"John Carpenters The Thing von 1982 ist ja auch nur ein Remake des Originals von 1951."
Sehr richtig. Und das Ganze basiert zudem auf einer Literaturvorlage. Bei diesen Filmen würde ich aber von solchen Unterschieden reden, dass man sie schon als völlig eigenständige Werke betrachten kann. Aber gut, technisch gesehen ist Carpenters Version ein Remake.
Zitat:
"Somit hätte man ja gleich einen Beleg, dass es auch Remakes Filmgeschichte schreiben können. Da hat Carpenter wirklich ein Meisterwerk erschaffen,"
Bzgl. des "Meisterwerks" würde ich völlig zustimmen!! Zudem liebe ich es, dass Carpenter der Geschichte diese Anleihen an H.P.Lovecraft hinzugefügt hat.
Das mit der Filmgeschichte kann man aber erst im Nachhinein gelten lassen. Im Erscheinungsjahr fiel der Film völlig durch, da er seiner Zeit wohl deutlich voraus und das Kinopublikum durch "E.T." auf liebe Aliens eingestimmt war. Carpenter wurde zudem Gewaltpornographie vorgeworfen und der Film hat seiner Karriere einen enormen Dämpfer verpasst.
Trotzdem: Großartiger Film und ein Paradebeispiel für performatives Kino!
Darth Jorge
@Jorge
Das war natürlich nicht die Absicht. Ich mein nur, dass er nebst der guten Inszenierung, die ich durchaus gleichauf mit anderen Meisterwerken seiner Zeit sehe, er sich eben mit der Technik klar davon abgrenzen kann. Darüber hinaus könnte man nun streiten, inwieweit wir die Begrifflichkeit der Innovation im Einzelnen wohl gelten lassen müssen.
Gewisse Elemente haben heute zu recht ikonischen Charakter und werden sofort als SW identifiziert und assoziiert, nehmen wir die Lichtschwerter, den Todesstern, Chewbacca usw. Der Lucas steckt in diesem Fall im Detail.
Zur Remakewelle. Mir schmecken einen Grossteil der Reboots auch überhaupt nicht, geh aber vorurteilsfrei an sie heran. Gerade wenn viel Zeit dazwischen liegt, kann daraus ein tonal absolut anderer Film entstehen. Zudem müsste ich dann einige absolute Klassiker missen. In der Disziplin der Remakes sind neben Carpenter auch andere, noch grössere Namen zu finden. Bei aller Liebe zu den Originalen, aber Scorsese zeigt, wie mans besser macht. Kap der Angst und Departed sind ihren Originalen um Welten überlegen. Inszenatorisch kann man ihm sowieso nur sehr schwer das Wasser reichen, aber wie man Schauspielerleistungen herausholt und die Spannung auf die Spitze treibt, zeigen gerade diese beiden Filme beispielhaft.
Und da gibts noch einiges mehr, was sich lohnt. Das Problem seh ich mehr im Anteil solcher Filme und deren meist wenig inspirierende Ausgangslage. Wie gesagt, am Beginn jeden Films sollte der künstlerische Input stehen und nicht eine reine Marktentscheidung. Dann wirds auch mit der Qualität wieder was.
Gibt Interviews mit Drehbuchautoren zur verfahrenen Situation in Hollywood, z.B. mit Scott Frank (Schnappt Shorty). Ich bin froh, dass er sich künstlerisch auf Netflix austoben durfte.
Dass RJ seine Meriten bei einer TV-Serie verdiente, ist ja eigentlich bezeichnend. Die Talente sind da, sie müssen halt abgeworben werden.
Wookiehunter
@Jorge/Rieekan78
""Als Beispiele für gelungene Filme jenseits der 2000er, (...)"
Mich hat in den letzten Jahren z.B. "Ex Machina" sehr begeistert. Ist zwar "nur" ein Kammerspiel, aber trotzdem groß!""
Zustimmung und Ergänzung im Bereich Syfy durch Her und Eternal Sunshine of the spotless mind. Ich fand auch Passengers letztes Jahr nicht soooo übel. Kein Meisterwerk aber zumindest kein Franchise-Film.
Wall-e sollte man auch nicht unterschätzen.
Dann wären da noch Donnie Darko, Interstellar, Looper, AI, Moon und die 3 Neill Blomkamp Filme (District 9, Elysium und Chappie).
Und ich habe ne Menge Filme gestrichen und hier nicht erwähnt weil sie auf Romanen basieren oder schon mal als Film/Serie existierten. Auch habe ich tolle Remakes und TV Serien nicht aufgeführt und mich an SciFi gehalten und keine neuen Filmideen aus anderen Genres aufgezählt.
Es bleibt wie es schon hundertmal gesagt wurde. Wer sich nur am großen Werbebudget orientiert oder gezielt nach Sequels und Remakes sucht kann sich genauso komplett darin bewegen wie außerhalb. Ich finde es ziemlich weit weg der Realität zu suggerieren, das Angebot oder die Kreativität wäre geschwunden. Dann ist der Blick ziemlich Fokussiert, da die Vertriebswege und dad Angebot und damit auch die Kreativität alles übersteigt was man sich vor 2000 hätte erträumen können.
@Billy
Gerade die Planet der Affen Prequels führen fast alle "Blockbuster die besser als Blockbuster sind" Listen an und gelten allgemein als sehr hoch angesehen und rühren dabei nichtmal am Kanon des Original (während die eigenen abscheulich Sequels der 70er da nach der Logik die Reihe schon völlig ruiniert haben. Man wie absurd das alles war).
@Wookiehunter
"Dass RJ seine Meriten bei einer TV-Serie verdiente, ist ja eigentlich bezeichnend. Die Talente sind da, sie müssen halt abgeworben werden"
Richtig. Die Sache ist recht simpel. Filme müssen für das Blockbusterspiel teuer produziert und ekelhaft teuer beworben werden. Das heißt Risiko und das Zauberwort Franchise (oder Remake, Prequel, Sequel, Universe) verspricht auf dem Papier eine Sicherheit gegen dieses Risiko.
Der TV Markt und erst recht die Streamingdienste hatten nix zu verlieren und riskieren. Wenn man anschaut wie House Of Cards (Remake. I know) vertrauen und Geld bekommen haben wird klar, dass der andere Weg der Streamingdienste aktuell Kreative und Ideen aufsaugt und befähigt wie es Filme und Sender nicht könnten oder würden.
Und was da an frischen Ideen (gut und schlecht) sich alles tummelt würde die Zeichenbegrenzung sprengen. Gefühlt ist Netflix seit TFA ein ziemliches Stück SciFi süchtig geworden.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 08:13 Uhr)
McSpain
@Jorge:
"Da würde mich aber interessieren, welche Art von Elementen in den Treatments deiner Meinung nach diesem Konzept im Wege gestanden haben könnten."
Gute Frage. Da ich den Inhalt natürlich nicht kenne, kann ich nur aus den Aussagen der Beteiligten meine Schlüsse und Vermutungen ziehen. Ich schätze mal, dass einerseits das "Dritte Generation der Skywalker"-Konzept von Lucas im Widerspruch mit dem "Jeder außerhalb der Skywalkers kann nun ein Jedi werden"-Konzept von Disney stand. Möglicherweise hielt man seitens Disney die Idee einer Blutsverwandtschaft nicht mehr für zeitgemäß. Andererseits könnte ich mir ganz gut vorstellen, dass Lucas` Entwurf es auf eine Abgeschlossenheit der dritten Trilogie anlegte, was eben im Widerspruch zum bereits erwähnten Open-Space-Konzept von Kennedy darstellte, das sie des Öfteren erwähnte.
"Natürlich wird man von alter Liebe erfreut. Das schließt aber nicht aus, dass man nicht auch von etwas anderem zu begeistern ist."
Gewiss. Ich persönlich konnte mit dem Retro-Flair besser leben als mit dem glattgebügelten Aristokratie-Flair der PT. Ist aber natürlich auch Geschmackssache.
"Ich verstehe jedoch nicht, inwiefern sie das von dir Beschriebene darstellen soll, denn z.B. über die widrigen Umstände, mit denen Lynch zu kämpfen hatte, wird dort ja nichts vermittelt - was ja bei einer Dokumentation über Jodorowskys "Dune" auch nicht verwundert."
Ich meinte nicht die Probleme jedes einzelnen Regisseurs, sondern die schwierige Verwirklichungsgeschichte von Dune als solche. Das fing ja schon vor Jodorowsky an (Jacobs, De Laurentiis).
"Habe ich auch noch, obwohl ich das Teil gar nicht so schick finde. Aber ich habe seinerzeit mal beim Mastering dieser Veröffentlichung dabei sein dürfen."
Da hast du aber wirklich Glück gehabt, denn die ersten Dune-Veröffentlichungen waren hierzulande eine ziemliche Misere. Insgesamt zähle ich auf OFDB nicht weniger als 28 DVD-Veröffentlichungen. Der erste DVD-Release stammte von Laser Paradise und hatte eine grausige Bildkompression, ein verwaschenes Bild und noch dazu fehlte die Szene mit dem Gilden-Navigator im All. Später machte man sich die Mühe, die amerikanische TV-Langfassung auf Deutsch nachzusynchronisieren, was eher mau ausfiel. Dann gab´s auch mal eine missglückte 3D-Konvertierung, von der man Augenkrebs bekam. Der erste wirklich gute DVD-Release stammte aus Frankreich von Universal, der vermutlich aus dem 35mm-Original-Negativ restauriert wurde. Der besagte Release von Marketing war schon mal ganz passabel, aber gab´s da nicht mal Probleme mit dem Ledereinband? Ich erinnere mich da an eine Umtauschaktion, von der ich Gebrauch machen musste, weil das Ding aus dem Leim ging.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 11:16 Uhr)
DerAlteBen
@Billy Dee:
Sehr richtig. Die Remake-Kritik verkennt vielmals, dass das Original nicht immer der "Real Deal" sein muss, wofür es oftmals gehalten wird. Es gibt sogar Remake-Reihen wie beispielsweise "King Kong" oder "Godzilla", die es zu einem regelrechten eigenen Genre gebracht haben, weil die Leute das Kernmotiv immer wieder in neuen Variationen sehen wollten. Und natürlich nicht zu vergessen wäre natürlich das erfolgreichste Remake aller Zeiten: James Camerons "Titanic", dem nicht weniger als sechs Verfilmungen vorausgingen.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 11:44 Uhr)
DerAlteBen
@McSpain
Zu "gelungene Filme jenseits der 2000er, (...)":
Ich könnte da auch noch so einige anführen. "Ex Machina" fiel mir nur spontan ein, weil die Diskussion von "Blade Runner 2049" ausging. Wobei "Ex Machina" ja sogar ein Paradebeispiel für einen extrem narrativen und wenig performativen Film wäre.
Zitat:
"Ich finde es ziemlich weit weg der Realität zu suggerieren, das Angebot oder die Kreativität wäre geschwunden."
Das Angebot ist klar gestiegen und entsprechend verteilt sich die Kreativität, die natürlich nicht per se geschwunden ist. Allein der Game-Sektor ist ja ein relativ neues Feld, das extrem viele kreative Kräfte beherbergt.
Trotzdem ist die Frage, ob bei den anderen Medien nicht doch eine Form von Schwund eingetreten ist. Die Kunstform Film scheint mir hier gerade an einen Scheideweg zu kommen und ich mag hier gar keine Prognose abgeben. Aber nehmen wir mal den Comic-Sektor, den ich auch sehr liebe. In der Zeit von ca. 1965-95 erblickte extrem viel und höchst beeindruckendes Material das Licht der Welt. Als Beispiel möchte ich nur mal das Füllhorn nennen, das das Magazin "Metal Hurlant" und sein amerikanischer Ableger "Heavy Metal" darstellte. Ich habe erst kürzlich erneut durch alle Ausgaben der US-Variante gestöbert und war wieder schwer von dem begeistert, was einem da auf gefühlt jeder zweiten Seite entgegenspringt. Dies war ja auch ein Grund, warum sich Leute wie Lucas, Scott (und andere) daraus bedient haben bzw. sich haben inspirieren lassen. Und auch heute schöpfen viele Kreative noch aus genau diesem Material!
Wenn ich mir aber die heutige Comic-Landschaft anschaue, sehe ich nur noch Brachland - und gelegentliche Ausnahmen bestätigen nur die Regel...
Zitat:
"Gerade die Planet der Affen Prequels führen fast alle "Blockbuster die besser als Blockbuster sind" Listen an und gelten allgemein als sehr hoch angesehen und rühren dabei nichtmal am Kanon des Original"
Die verfolgen ja auch wirklich einen löblichen Ansatz!
Zitat:
"während die eigenen abscheulich Sequels der 70er da nach der Logik die Reihe schon völlig ruiniert haben. Man wie absurd das alles war"
. . . und doch irgendwie toll!
@DerAlteBen
Zitat:
"Gute Frage."
Ja, denn ich kann mir auch kaum etwas vorstellen, dass ein "Open Space"-Konzept so sehr einschränken würde - und dies insbesondere schon im ersten Teil der neuen Trilogie.
Zitat:
"Ich schätze mal, dass einerseits das "Dritte Generation der Skywalker"-Konzept von Lucas im Widerspruch mit dem "Jeder außerhalb der Skywalkers kann nun ein Jedi werden"-Konzept von Disney stand. Möglicherweise hielt man seitens Disney die Idee einer Blutsverwandtschaft nicht mehr für zeitgemäß."
Das ist aber ein Punkt, der insbesondere in Fan-Diskussionen so stark herausgearbeitet wird. Dementgegen steht ja, dass Kennedy und Iger immer wieder von der Skywalker-Saga sprechen, und bzgl. der Tradition des gefallenen Jedi hat man dann mit Ben ja sehr wohl auf die Blutsverwandtschaft gesetzt und betont dies in den Filmen sogar explizit. Und wie an anderer Stelle schon ausgeführt, kann man der 6er-Saga nicht entnehmen, dass Jedi grundsätzlich einer Dynastie von Jedi entspringen.
Zitat:
"Andererseits könnte ich mir ganz gut vorstellen, dass Lucas` Entwurf es auf eine Abgeschlossenheit der dritten Trilogie anlegte, was eben im Widerspruch zum bereits erwähnten Open-Space-Konzept von Kennedy darstellte, das sie des Öfteren erwähnte."
Gut, Lucas' Vorstellung einer Episode 9 könnte dem wirklich im Weg gestanden haben, was aber noch kein Grund sein müsste, die Sache ganz anders aufzuziehen. Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass Kennedy selbst gesagt hat, dass der Richtungswechsel nicht durch sie, sondern durch Disney eingefordert wurde - natürlich mit der entsprechenden Relativierung: "WIR sind zu dem Schluss gekommen..." etc.pp.
Aber klar, wir können nur spekulieren. Ich persönlich würde die aus Disney-Sicht pragmatischeren und kommerzielleren Gründe für wahrscheinlicher halten. Mal sehen, was die Zukunft für Erkenntnisse bringt.
Zitat:
"Ich persönlich konnte mit dem Retro-Flair besser leben als mit dem glattgebügelten Aristokratie-Flair der PT. Ist aber natürlich auch Geschmackssache."
Der persönliche Geschmack kann einem dies natürlich erleichtern (oder erschweren), aber den kann man schlecht ins Feld führen, wenn es um die Beurteilung einer künstlerischen Entscheidung geht. Aber dieses Fass lassen wir hier lieber zu.
Zitat:
"Ich meinte nicht die Probleme jedes einzelnen Regisseurs, sondern die schwierige Verwirklichungsgeschichte von Dune als solche. Das fing ja schon vor Jodorowsky an"
Das Jodorowsky-Projekt scheiterte ja an den fehlenden Geldgebern - und ich muss gestehen, dass ich dies bei seinen Ambitionen sogar nachvollziehbar finde. Wenn er damals zu mir gekommen wäre hätte ich wohl gesagt: Mein lieber Scholli! Das will ich wirklich gerne sehen! Aber mein Geld bekommst du dafür nicht, denn davon sehe ich wahrscheinlich nichts mehr wieder...
Aber hilf mir mal auf die Sprünge: Inwiefern fing das schon vor Jodorowsky an?
Zitat:
"Da hast du aber wirklich Glück gehabt"
Hatte mit Glück nichts zu tun. Ich steckte ja damals mit in der Label-Szene drin und tue die peripher ja auch heute noch - damals DVD-, heute BD-Veröffentlichungen.
Zitat:
"Insgesamt zähle ich auf OFDB nicht weniger als 28 DVD-Veröffentlichungen."
Auf dem Höhepunkt meiner Filmliebhaberei besaß ich über 5.000 DVDs - und "Dune" war sicher der Film, von dem ich die meisten Varianten im Schrank hatte...
Zitat:
"Der besagte Release von Marketing war schon mal ganz passabel, aber gab´s da nicht mal Probleme mit dem Ledereinband? Ich erinnere mich da an eine Umtauschaktion, von der ich Gebrauch machen musste, weil das Ding aus dem Leim ging."
Ja, so war es. Und - wie gesagt - ich fand die Box eh nie so schick. Das Echtleder wirkte imho billig und eine silberne Prägung auf blauem Leder passt für mich nicht wirklich zu "Dune". Gleichzeitig brachten sie noch eine Edition in einer braunen Pappbox, die eigentlich sinniger war, und die ganz schlimme Box mit dem "Salzteig-Wurm", den ich nur sehr kurz in meine Vitrine gestellt habe, bevor ich ihn für immer verbannte.
Ich war - wie gesagt - mal bei Marketing als sie gerade das Digital-Master des Films bekommen hatten, das sie mir mit den Worten präsentierten, dass man da gar nicht viel machen müsste - und so war es eigentlich auch. Nur ergänzten sie noch: Vielleicht noch etwas Farbe... Und innerlich schrie ich auf, da dies ja eine typische Marketing-Vorgehensweise war, immer noch ein Pfund (und damit viel zu viel) Farbe reinzudrehen. Ich erinnere mich z.B. an einen anderen Film: In einer vorangegangenen Veröffentlichung durch ein anderes Label war in einer Szene eine Wand zu sehen, die weiß erschien. Die Kinorolle machte aber deutlich, dass sie zartgrün sein müsste. In der Marketing-Fassung erstrahlte die Wand dann in fast schon sattem Grün. Aber ich will hier nicht weiter über Label-Arbeit lästern. Ist ja auch alles schon ewig her...
Zitat:
"Und natürlich nicht zu vergessen wäre natürlich das erfolgreichste Remake aller Zeiten: James Camerons "Titanic", dem nicht weniger als sechs Verfilmungen vorausgingen."
Man müsste da eh differenzieren. Nur weil ich z.B. einen Film über Charles Manson mache, ist dies ja nicht automatisch ein Remake von "Helter Skelter"...
@Wookiehunter
Zitat:
"Der Lucas steckt in diesem Fall im Detail."
Schön gesagt!
Zitat:
"Mir schmecken einen Grossteil der Reboots auch überhaupt nicht, geh aber vorurteilsfrei an sie heran. Gerade wenn viel Zeit dazwischen liegt, kann daraus ein tonal absolut anderer Film entstehen. Zudem müsste ich dann einige absolute Klassiker missen."
Zustimmung!
Zitat:
" Das Problem seh ich mehr im Anteil solcher Filme und deren meist wenig inspirierende Ausgangslage. Wie gesagt, am Beginn jeden Films sollte der künstlerische Input stehen und nicht eine reine Marktentscheidung. Dann wirds auch mit der Qualität wieder was."
Und ich stimme nochmals zu!
Kleiner Rückgriff:
Ich hatte mich bisher noch gar nicht zu deinen Merchandise-Ausführungen geäußert, da dieser Bereich ja nicht direkt etwas mit dem Film zu tun hat, aber nun möchte ich doch nochmal darauf eingehen, denn im erweiterten Sinne hat es das dann doch.
Neben dem - von dir angeführten - unbestritten revolutionären Vermarktungsaspekt, möchte ich nämlich ergänzen, dass ich hier noch ein anderes Element als wichtig erachte. Damals konnte man die Filme ja wirklich nur im Kino sehen und sie nicht zu Hause konsumieren. Das Merchandise gab einem die Möglichkeit etwas "aus dem Film" zu besitzen - und mehr noch: Mit Romanen und Comics lieferte Lucas zusätzliche Inhalte und mit den Actionfiguren konnten wir Kinder ganz neue Szenarien mit unseren Helden ersinnen und konkret umsetzen - sprich spielen. Insofern war dies eine Ausweitung der Narration und Performanz über das Kino und den Film an sich hinaus, das in diesem Ausmaß und mit diesem Impact auch noch nicht dagewesen war.
Für mich (und sicher auch für viele andere) waren die Toys zudem sogar das Einstiegsmedium. Und in meinem Fall würde ich noch nicht mal die Figuren, die ich natürlich auch fantastisch fand, an erste Stelle setzen, sondern die Charakterfotos auf den Figuren-Karten. Bei der ersten Kenner-Line waren dies ja vornehmlich arrangierte Setfotos, die die Charaktere in Pose darstellten. Es waren Einstellungen, die - obwohl sie so wirkten - gar nicht in dieser Form im Film zu sehen waren. Bei den Aushangfotos (ich hoffe, jeder weiß noch, was das ist) und den Bildern im Storybook war es ja genauso.
Diese Bilder verströmten ein extrem ikonisches Potential und zeigten mir etwas Exotisches, das aber aufgrund des Technicolor-Flairs aus einem Filmklassiker zu stammen schien, die ich damals im Fernsehen sah: Gute, alte Hollywood-Werke mit diesem herrlich weichen Gloss. Nur wirkten die Bilder aus dem "Krieg der Sterne" (wie es damals noch hieß) nicht wie Kintopp, sondern wie etwas extrem Aufregendes! Weltraum, Fanatsy und sogar etwas leicht Religiöses schwang da auch noch mit...
Ich entbrannte also durch diese Bilder bereits für "Star Wars", obwohl ich noch gar nichts von der Narration des Werkes kannte!
(Und vielleicht wirklich noch für die Jüngeren hier: Der Spielzeugmarkt war damals ganz anders. Toys zu Filmen gab es so gut wie gar nicht. Action-Figuren gab es vorher auch nicht. Es gab Sachen wie "Big Jim" von Mattel, eine Art Barbie-Äquivalent für Jungs, der mit seinen Freunden sehr irdische Abenteuer erlebte [erst später gab es da auch mal coole Piraten etc. und NACH "Star Wars" stießen sie mit "Masters Of The Universe" in ähnliche Areale vor], und natürlich gab es schon Playmobil und Lego. Aber die bedienten damals natürlich noch keine Franchises und Lego hatte gerade erst die Minifigs eingeführt. Und das war auch alles gar nicht schlecht - nein, es war sogar tolles Spielzeug! Aber es war bunt und deutlich an Kids adressiert. Die "Star Wars"-Toys waren dagegen überhaupt nicht bunt und wirkten auf uns Kinder viel wertiger, ernster - und irgendwie auch erwachsener...)
@ALL (bzw. die, die es betrifft)
Nach dem letzten Austausch mit "DerAlteBen" ist mir ein Gedanke gekommen, und es würde mich sehr interessieren wie die Leute, die Reys Nicht-Skywalkerschaft begrüßen, dazu stehen.
Ich selbst habe ja schon vor TLJ geäußert, dass ich es auch sinnig fände, wenn man nach der dritten Trilogie eine weitere anschließen würde, die einen Nicht-Skywalker zum Helden macht und hätte es als schön empfunden, wenn am Ende dieser Trilogie dann das "Skywalker" zu einem Titel würde, den der entsprechende Protagonist verliehen bekommt: Nun bist du der "Skywalker"! Der Name bietet sich ja auch sehr dafür an.
Und auch wenn ich dies in der dritten Trilogie als noch nicht sinnig erachte, so zeigt dies ja, dass ich der prinzipiellen Idee nicht ablehnend gegenüber stehe - und das ich das Gefallen daran sogar nachvollziehen kann. Nur hatte ich dann ja mein Problem damit, dass mir Rey eben nicht als Normalo präsentiert wird, sondern direkt als eine Figur, die sich sehr durch ihre Besonderheit auszeichnet. Viel mehr z.B. als man dies Luke in ANH und sogar noch in TESB zugesteht. Soweit nichts Neues!!
Jetzt ist mir aber in den Sinn gekommen, dass TLJ eine gewisse Deutung anbietet, wenn Snoke bzgl. ihrer Person erläutert, dass - wenn die Dunkle Seite etwas besonders Starkes ausgebildet hat - sich aus der Hellen Seite der Macht ein entsprechender Gegenpol erhebt. Insofern ist sie ja in der Tat ein neuer "Auserwählter" bzw. eine neue "Auserwählte". Und nun weiß ich, dass zumindest einige, die Reys Nicht-Skywalkerschaft begrüßen, das "Auserwählten"-Element in der PT eher ablehnen. Es würde mich wirklich sehr interessieren, wie ihr, die das betrifft, zu dieser Entwicklung steht.
Darth Jorge
@Jorge:
"Wenn ich mir aber die heutige Comic-Landschaft anschaue, sehe ich nur noch Brachland - und gelegentliche Ausnahmen bestätigen nur die Regel..."
Also mit Saga und Paper Girls bin ich derzeit so sehr von Comics begeistert wie vorher noch nie. Und ich folge einigen Comic Experten die mir mehr Tipps geben als ich je die Zeit hätte es alles zu probieren. Ich denke wie bei den Games und Filmen muss man halt abseits der großen Marken suchen und findet da auch noch immer neue Perlen.
Edit:
Gegen Auserwählte habe ich nie etwas gehabt. Es muss nur keine Jungfrauengeburt sein. Die Idee, dass das Schicksal gegen jeden Bösen etwas Gutes ins Feld schickt. Das mit dem Skywalker-Titel habe ich ja schon lange vermutet und finde ich sehr gut. Es schließt am Ende den Selbstfindungsweg von Rey.
Und natürlich widersprechen ich aus Prinzip dem Mary Sue Nebeneinwurf.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 16:18 Uhr)
McSpain
@McSpain
Zitat:
"Ich denke wie bei den Games und Filmen muss man halt abseits der großen Marken suchen und findet da auch noch immer neue Perlen."
Das ist klar, weshalb meine Augen auch immer auf die Randgebiete (oder sogar die Abgründe) gerichtet sind.
Und auch ich könnte ja Ausnahmen benennen. Mir ging es aber ja darum, dass es Zeiten gab, in denen die Kreativität im Comic-Bereich geradezu außerordentlich war.
Zitat:
"Also mit Saga und Paper Girls bin ich derzeit so sehr von Comics begeistert wie vorher noch nie."
Die Storys sind gut, was bei dem Autoren, der ja auch der Mann hinter "Ex Machina" ist, nicht verwundert. Die visuelle Umsetzung ist wieder etwas anderes. Und ich meine hier nicht nur den Stil (der bis zu einem gewissen Grad ja auch Geschmackssache ist), sondern die visuelle Kreativität, die sich in Settings, Designs, Charakter-"Zeichnungen" und der zusammenführenden Bildkomposition ausdrückt. Daher sprach ich - jenseits der inhaltlichen Komponenten - ja auch von dem, was einen beim Durchblättern anspringt - von dem einen die Augen übergehen. Und wenn ich dann noch mal das schon angeführte Material von "Metal Hurlant" bemühe, kann ich im Vergleich nur feststellen, dass Sachen wie "Paper Girls" und "Saga" dem nichts entgegenhalten können.
Falls dein Comic-Experte diesbezüglich etwas kennt, das mir entgangen wäre, wäre ich natürlich interessiert - halte mich mit meinen Hoffnungen aber zurück...
Zitat:
"Gegen Auserwählte habe ich nie etwas gehabt. Es muss nur keine Jungfrauengeburt sein."
Da würdest du vielleicht jetzt sagen: Ach Gottchen!
Zitat:
"Das mit dem Skywalker-Titel habe ich ja schon lange vermutet und finde ich sehr gut. Es schließt am Ende den Selbstfindungsweg von Rey."
Wenn es wirklich so kommt, ärgere ich mich, dass ich zu meiner Idee keine kleine Fanfic-Story geschrieben habe, um Abrams des Plagiats bezichtigen zu können...
Zitat:
"Und natürlich widersprechen ich aus Prinzip dem Mary Sue Nebeneinwurf."
Gar nicht nötig, denn die "Mary Sue"-Komponente geht ja weit über ihr besonderes Machtpotential hinaus - und von diesen anderen Aspekten habe ich hier ja gar nicht gesprochen...
Darth Jorge
@Jorge und derAlteBen
Ja, die Perfect Edition hab ich auch rumstehen. Ich wollte vor kurzem ein Upgrade für den Blurayplayer erstehen, aber auch da ist der Fassungswirrwarr ein Thema für sich. MMn wird das vielleicht noch von Natural Born Killers getoppt, zum Erbrechen. Leider gibts auf Bluray sowohl eine gute Fassung für Ton und eine fürs Bild, aber leider nicht beides zusammen. Leider sind da auch die Reviews zum Teil sehr schlecht und unbrauchbar, weil man nicht weiss, um welche Fassung es sich handelt. Die Reviews von Amazon beziehen sich ja immer auf den Film und nicht das konkrete Produkt, was an sich schon schwachsinnig ist, aber lassen wir das.
Zum Thema Skywalker. Das erste, woran ich da gedacht habe bei deiner Idee, Jorge, war Mad Max 3. Von vielen eher eine ungeliebte Fortsetzung - mir gefiel er wie auch die anderen Teile - hat sogar eine ähnliche Prämisse. Da übernimmt Max auch die Rolle einer Art Moses, der die Kinder ins Überübermorgenland führen soll. Passend dass sie auf einen Piloten namens Captain Walker warten. Dabei spielt es letztlich keine Rolle, dass es nicht der echte ist, sondern es geht um seine Funktion in der Geschichte und darum die Verantwortung zu übernehmen.
Wer den Mittelteil nicht mehr so geläufig hat, kann sich auch einfach den Schluss von Logan geben, der neben dieser Szene aus Teil 3 aus der ganzen Reihe zitiert.
Die Figur Obi Wan ist zu Beginn der OT in einer Situation, wo noch nicht ganz klar ist, wer er ist. Er änderte ja seinen Namen ab.
Vielleicht wäre das ein Weg, in einer Trilogie, die in einer Zukunft spielt, eine alte Rey dabeizuhaben, bei der aber nicht sicher wäre, ob sie es tatsächlich ist, oder nur den Namen angenommen hat und nun selber auf der Suche nach einer Nachfolge ist, um ihr Wissen weiterzugeben. Jedi und dergl. würde man nur noch von Legenden her kennen, die Macht ebenfalls.
Also durchaus reizvoll, was sich hier für Möglichkeiten bieten würden.
Wookiehunter
@Wookiehunter
Die "Mad Max"-Trilogie kenne ich natürlich und stimme dir sogar zu, dass der dritte prinzipiell ein tolles Thema behandelt - seine Probleme liegen da eher wo anders...
Und ich stimme ebenfalls zu, dass diese ganze Legendengeschichte für "Star Wars" sehr reizvoll wäre. Und - wie gesagt - auch mit dem Nicht-Skywalker-Protagonisten habe ich prinzipiell keine Probleme. Es wäre mir nur lieber gewesen, wenn man dies nach dem Abschluss der "eigentlichen" Trilogien-Trilogie angegangen wäre. Nein, nicht nur lieber - konzeptionell wäre es auch angebrachter gewesen.
@McSpain
Kleine Ergänzung zum Comic-Thema noch, damit konkreter wird, was ich meine:
Die von mir genannte Zeit hat Künstler wie Druillet, Corben, Bilal, Wrightson, Giraud, Frazetta, Serpieri, Caza etc.etc. hervorgebracht - und ich könnte der Liste noch gut zwei Dutzend andere Namen hinzufügen.
Wenn man also an solche Kaliber denkt - welche Künstler wären das heutige Äquivalent dazu?
Darth Jorge
@Jorge
Was saß angeht bin ich zu wenig tief in der Materie. Ich bin bei Comics recht anspruchslos was die Zeichnungen angeht. Klar mag ich einiges mehr als anderes und ganz selten kann ich mal was nicht ertragen (*hust* Dark Empire *hust*). Für mich casual Comicleser bin ich eher von guten Stories und Figuren oder Welten fasziniert und kann mich beim Stil mit der Zeit an fast alles gewöhnen.
Zur Rey Sache: Für mich ist es ein Unterschied wie die bedeutungschwanger der Auserwählte in der PT eingeführt und ausgeführt wurde. Das Auserwählte in Rey ist da subtiler. Es ist einer Erklärung für ihre Identität und Bedeutung die sich nach und nach offenbart oder akzeptiert wird. Hat Anakin mal seine Rolle oder die Prophezeiungen hinterfragt? Gezweifelt an der Aufgabe? Oder Obi-Wan nach Episode 1? Das hat mir gefehlt. Und ja. Irgendwo sind wir da auf dem kleinklein Punkt des Ach Göttchen. Aber du wolltest wissen warum ich mit der Rey Niemand weniger Probleme habe als mit Anakin Skywalker.
McSpain
@McSpain
Zitat
"Was saß angeht bin ich zu wenig tief in der Materie. Ich bin bei Comics recht anspruchslos was die Zeichnungen angeht."
OK, verstehe. Mir ging es halt um die visuelle Kreativität, die sich damals ergoss und die auch gerade im Filmbereich so einige Künstler inspiriert hat.
Da frage ich mich halt, wo die heute ist, denn natürlich wird es Leute mit entsprechendem Potential geben. Ich vermute, dass diese nicht mehr im Comicbereich zu finden sind, weil der Markt im Vergleich zu damals so stark abgebaut hat. Man muss als Zeichner schon großes Glück haben, dass man durch Comics seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Die Einkünfte waren damals sicher auch nicht rosig, aber zumindest gab es mehr Plattformen, die für insgesamt mehr Künstler Möglichkeiten boten. Und darunter dann auch so einige, die es dem Künstler ermöglichte, eigene Visionen zu realisieren. Die, die heute dieses Glück nicht haben, kommen wohl bestenfalls in den Conceptart-Departments von Film- und Gaming-Studios unter. Aber auch hier wird ihre Kreativität kanalisiert und häufig bekommt die Öffentlichkeit das dann noch nicht mal zu sehen. Dass lässt ihnen nur wenig Raum für eigene Visionen und versagt wiederum Anderen die Möglichkeit, sich von ihren Werken inspirieren zu lassen.
Und Sachen wie "Paper Girls" und "Saga" muten ja auch schon sehr so an, als ob sie direkte Blaupausen für eine erhoffte Verfilmung sind, statt dass sie die Stärken und Freiheiten des Mediums Comic für sich beanspruchen.
Die Künste sollten sich gegenseitig befruchten, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da in manchen Bereichen ein Teufelskreislauf entstanden ist.
Zitat:
"Und ja. Irgendwo sind wir da auf dem kleinklein Punkt des Ach Göttchen. Aber du wolltest wissen warum ich mit der Rey Niemand weniger Probleme habe als mit Anakin Skywalker."
Habe ja auch genug Smileys hinter meinen Kommentar gemacht. Alles gut!
Trotzdem erhebt Snokes Aussage Rey aus dem Niemand-Status heraus. Da will ich mal für dich hoffen, dass Abrams nicht auf die Idee kommt, einen entsprechenden Reveal in Ep.9 einzubauen: "Rey, die beiden Säufer waren gar nicht deine richtigen Eltern, denn du bist von der Macht gezeugt!"
@Wookiehunter
Zitat:
"Ich wollte vor kurzem ein Upgrade für den Blurayplayer erstehen, aber auch da ist der Fassungswirrwarr ein Thema für sich."
Habe von dem Film mindestens drei BD-Fassungen hier stehen. Der Titel setzt seine Tradition aus DVD-Zeiten also munter fort...
Darth Jorge
@Jorge:
"Aber hilf mir mal auf die Sprünge: Inwiefern fing das schon vor Jodorowsky an?
Ufff, ist schon ne Weile her, aber wenn ich mich recht entsinne, war Arthur P. Jacobs der Erste, der zu Beginn der 70er Jahre die Rechte an Dune zur Verfilmung erwarb, allerdings vorzeitig starb. Danach erwarb der Franzose Jean-Paul Gibon die Rechte an Dune und beauftragte Jodorowsky mit der Regie, der aber wegen seines Größenwahns und Geldmangels scheiterte. Danach ließ Dino De Laurentiis ein neues Drehbuch erstellen und beauftragte keinen Geringeren als Ridley Scott mit der Verfilmung, der allerdings zugunsten von Blade Runner wieder ausstieg (ja, so schließen sich die Kreise!). Selbst nach David Lynch war die Sache noch nicht gegessen: Vor ein paar Jahren erwarb ein gewisser Rubinstein die Rechte und überließ die Regie einem Franzosen namens Pierre Morel, zuvor an Peter Berg. Beide zogen sich aus dem Projekt zurück. Jetzt liegt der Joker bei Villeneuve und man kann nur hoffen, dass Herberts Romanvorlage nach fast einem halben Jahrhundert und zahllosen Anläufen endlich eine würdige Verfilmung erfährt. Hier ist übrigens eine brandneue Meldung von gestern dazu, die sogar einen interessanten Bezug zu Star Wars verheißt:
http://www.buffed.de/Dune-Remake-in-Planung-Film-206757/News/dune-remake-von-blade-runner-regisseur-1248409/
"Jetzt ist mir aber in den Sinn gekommen, dass TLJ eine gewisse Deutung anbietet, wenn Snoke bzgl. ihrer Person erläutert, dass - wenn die Dunkle Seite etwas besonders Starkes ausgebildet hat - sich aus der Hellen Seite der Macht ein entsprechender Gegenpol erhebt. Insofern ist sie ja in der Tat ein neuer "Auserwählter" bzw. eine neue "Auserwählte". Und nun weiß ich, dass zumindest einige, die Reys Nicht-Skywalkerschaft begrüßen, das "Auserwählten"-Element in der PT eher ablehnen. Es würde mich wirklich sehr interessieren, wie ihr, die das betrifft, zu dieser Entwicklung steht."
Ich glaube, das betrifft mich.
Nun, in der Tat hatte ich persönlich das Motiv vom Außererwählten für abgefrüstückt erachtet, zumal ja auch Lucas selbst diese Mission durch die Bekehrung Anakins durch seinen Sohn als erfüllt angesehen hatte und somit für die Skywalkers eigentlich nichts mehr übrig blieb als sich zurückzuziehen. Jetzt wo der Jedi-Orden zu Ende gegangen ist und eine Nicht-Skywalker ins Spiel kam, könnte ich mir hingegen ganz gut vorstellen, dass es nun an Rey liegt, das Vermächtnis der Jedi weiterzuführen, allerdings nicht mehr als "Auserwählte", sondern eher als Anführerin einer galaktischen Revolution, deren Ziel es ist, die Erste Ordnung zu zerschlagen, die kriegstreiberische Bourgoisie zu stürzen und das galaktische Proletariat von seinen Fesseln zu befreien, womit auch der Canto Bight-Arc und der Charles Dickens-Bezug einen Sinn machen würde.
@Wookiehunter:
Falls du auf eine deutsche Tonspur verzichten kannst, empfehle ich die französische Blu-ray von Opening. Die hat ein sehr gutes Bild und einen formidablen DTS-HD 5.1-Sound.
(zuletzt geändert am 23.01.2018 um 20:28 Uhr)
DerAlteBen
McSpain
Wookiehunter
@Wookiehunter:
Ich meinte diese Version:
https://www.amazon.fr/Dune-Blu-ray-Francesca-Annis/dp/B0015DM4BY/ref=sr_1_7?s=dvd&ie=UTF8&qid=1516747417&sr=1-7
EDIT:
Hab gerade wieder einen Blick in diese Version reingeworfen: Bild und Ton sind ein absoluter Traum! Hinweis: Außer der französischen ist auch die englische Original-Sprachfassung drauf. Hinweis: Die französischen Untertitel in der englischen Sprachfassung müssen über die Fernbedienung abgeschalten werden, nicht über das BD-Menü! Es gibt auch eine ganze Menge Bonusmaterial auf der Disc.
(zuletzt geändert am 24.01.2018 um 00:20 Uhr)
DerAlteBen
Hier werden mal wieder Aussagen Extreme hinzugedichtet, die so gar nicht gesagt wurden.
Dass es ab 2000 auch gute Filme gab, hatte ich ja schon gesagt.(einige meiner liebsten Filme stammen aus der Zeit.)
Dass ein Remake Sinn macht, wenn das Original schwach ist, hatte ich ja auch schon erwähnt.
Interessant ist eine Neuverfilmung mit Sicherheit auch, wenn eine völlig anders ausgerichtete Version des Stoffes entsteht. Fällt gerade kein Beispiel ein.
Dass in der 60/70er Jahre-Planet der Affen-Reihe, nur der erste gut ist, hatte ich auch geschrieben.
Sehr viele gute SF Filme sind ja aus Literaturvorlagen entstanden: Planet der Affen, Body Snachters, Die Fliege, 2001, The Thing, usw. , weiß jetzt nicht, wofür oder wogegen das ein Argument sein soll.
Rieekan78
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