Rian Johnson teilte gestern drei neue Setfotos von den Dreharbeiten zu Die letzten Jedi, die - wie er auch selber schreibt - nur mehr oder weniger bekannte Motive darstellen.
Ein Beitrag geteilt von Rian Johnson (@riancjohnson) am
Die Twittergemeinde gewann er gestern dann nicht unbedingt durch seine Frage/Antwort-Runde aus dem Twitter-HQ heraus (die, nebenbei bemerkt, keine neuen Informationen hervorbrachte), sondern vielmehr durch seine Reaktion auf eine Frage zu einem der obigen Fotos:
— Rian Johnson (@rianjohnson) 29. November 2017
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@GWL:
Deine tiefenpsychologische Deutung gefällt mir sehr gut. Es gäbe dazu noch eine kulturanthropologische Deutung nach Joseph Campbell, die bereits schon in der OT Anwendung fand und welche dieser tiefenpsychologische Deutung auch nicht unähnlich ist. Sie nennt sich "Der Bauch des Walfischs" (in Anlehnung an die Bibelgeschichte mit Jonas und dem Wal) und findet sich auch im ursprünglichen Campbell-Zyklus. Gemeint ist damit die Flucht in eine lebendige Höhle der Geborgenheit mit dem Zweck, darin Schutz vor äußeren Gefahren zu suchen. In TESB wäre dies beispielsweise die Flucht des Falken im Bauch der Weltraumschnecke, um sich der Bedrohung durch die imperialen TIE-Fighter und Bomber zu entziehen.
DerAlteBen
@DerAlteBen
Gut, dass Du diesen Aspekt ansprichst.
War mit dem Bauch des Wals nicht auch das Unterbewusstsein gemeint? In ANH wäre das Analogon die TS Müllpresse, zumal dort auch das Element Wasser (Unterbewusstsein) eine Rolle spielt. Und die starken psychischen Kräfte (Wassermonster/Schlange), die es zu erkennen und kultivieren gilt, da sie sonst zerstörerisch wirken.
(zuletzt geändert am 30.11.2017 um 11:44 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan:
"War mit dem Bauch des Wals nicht auch das Unterbewusstsein gemeint?"
Im Falle von ANH suchen die Protagonisten erst mal Schutz vor der ausweglosen Bedrohung der imperialen Sturmtruppen im Korridor des Todessterns, indem sie sich in die Müllpresse flüchten. Das knurrende Geräusch im Hintergrund suggeriert ja gewissermaßen auch die Wesenhaftigkeit eines Magens. Allerdings fließen die kulturanthropologische Ebene (Schutzsuche vor Gefahr aus einer ausweglosen Situation) und die tiefenpsychologische Ebene (Unterbewusstsein) oftmals ineinander über.
DerAlteBen
@ Jorge:
- "Ich ergänze noch, dass Baum und Höhle auch in den Mythologien bedeutungsschwangere Symbole sind und auch in Naturreligionen häufig Ritualstätten waren"
Richtig, insofern freut es mich, dass TLJ hier so ein klares Setting gewählt hat. Das klingt nach der Sprache, die SW spricht. Und ich musste nebenbei auch an Game of Thrones denken
@ DerAlteBen:
Gute Ergänzung. Beide Ansätze (Freud und Campbell) passen zusammen, und sie liegen in SW auch ziemlich offen dar. Übrigens nicht nur in der OT. Auch in der PT findet sich der "Bauch des Walfischs" wieder, nämlich als Königin Amidala im Senat spricht. Sie unternimmt diesen Schritt ja in der Hoffnung, dort Schutz für sich und ihr Volk zu finden; muss dann aber feststellen dass das der Ort ist, wo die Probleme angefangen haben, was dann ihre Entwicklung als Persönlichkeit auslöst. Ähnliches könnte auch mit Luke auf Ahch-To passieren.
(zuletzt geändert am 30.11.2017 um 11:42 Uhr)
George W Lucas
@DerAlteBen
Zumal es in der Presse ölig ist. Im Walmythos kommt oft auch tropfendes Öl vor, von oben tropfend. Habe jetzt die Konnotation nicht parat.
Also auch eine gewisse Weltflucht, zurück in den Bauch der Mutter, ins kollektive Unterbewusstsein, ohne die Initiative im Weltlichen zu ergreifen. Da denke ich gleich an den Ahch-To Einsiedler Luke.
(zuletzt geändert am 30.11.2017 um 11:52 Uhr)
StarWarsMan
Ich sehe eine ganz andere Parallele zu einer Geschichte, die vor vielen Jahrzehnten erzählt wurde:
Der weiseste Jedi eines Ordens flieht auf einen menschenleeren Planeten, nach dem ein Skywalker-Schüler die anderen Jedi seines Ordens getötet hat. Er lebt in einem Baum oder hat einen Machtbaum in seiner Nähe. Der alte Jedi wird von einem jungen Schüler aufgesucht, der sein Lichtschwert schon mitgebracht hat. Der alte Meister weigert sich zunächst den jungen Anwärter auszubilden.
Rieekan78
@Rieekan78
Dagobah ließe sich als ein nach außen gestülpter Bauch sehen.
Die Weltflucht Yodas ...
"Tiefste Höhle" ist hierfür ein weiterer Ausdruck. Das hat auch mit Konfrontation zu tun. In der tiefsten Höhle herrscht die stärkste Polarität zwischen These und Antithese. Der Held trifft hier oft zum ersten Mal auf den Antagonisten und entwendet ihm etwas von Wert. Das kann ein Objekt sein oder auch eine Erkenntnis. Elixier. Der Held stellt sich seiner größten Angst. Nach der tiefsten Höhle schließt sich oft eine Fluchtsequenz an. In der TS Müllpresse kommt die Polarität schön durch die sich zusammenpressenden Wände zum Ausdruck. Danach die Flucht vom TS. In TLJ wird nach der Höhlenszene auch ein Kampf und dann eine Flucht kommen. Da wette ich drauf.
(zuletzt geändert am 30.11.2017 um 13:02 Uhr)
StarWarsMan
George W Lucas
@McSpain
Zitat:
"Und ich bin wirklich froh, dass du kein böseres mit "Fo" beginnendes Wort für Ridley benutzen willst. Das alles spricht für dich."
Aber echt: First Order zu sagen wäre echt zuviel...
Aber Moment, ich glaube du meintest F***e. Da sie, so denke ich, des Deutschen nicht mächtig sein wir, würde sie das ja gar nicht verstehen. Dann wohl besser"May the fanny be with you!"
Und das geht dann auch nur, da sie british ist...
Darth Jorge
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