Gestern erst wurde eine neue Comicreihe zu Darth Vader angekündigt, die direkt an die Ereignisse in Episode III ansetzt. Wer ist Darth Vader zu diesem Zeitpunkt nach all den Umbrüchen in seinem Leben und der Galaxis als Ganzes? Wie wird er zu dem Dunklen Lord, den wir in Episode IV sehen?
Die offizielle Seite hat sich mit Charles Soule, dem Autor, zusammengesetzt - es folgt eine Übersetzung des Interviews, in dem Soule über Vader, dessen rotes Lichtschwert, überlebende Jedi und vieles Weitere spricht:
Die Serie beginnt zu solch einem interessanten, wenn nicht tragischen Zeitpunkt in Vaders Leben. Wie sehen Sie ihn zu dieser Zeitperiode? Was geht in Vaders Kopf vor sich?
In meinem Kopf nenne ich dieses Comicbuch Vader: Jahr Eins. Obwohl der Sith-Lord schon vor dem Anfang dieses Buches existiert, während des finalen Akts von Die Rache der Sith, denke ich, das seine Geschichte hier wirklich erst beginnt – wenigstens in der Form an die die meisten Leute denken wenn sie sich Darth Vader vorstellen. Soweit es die Vorgänge in seinem Kopf betrifft, ist hier meine Beschreibung seiner Denkweise aus der originalen Serie: „Vader weiß in gewisser Weise dass er ein Monster ist – er muss das wissen, weil er noch immer diesen berühmten Funken Gutes irgendwo tief im Inneren hat.“
Er weiß (wieder vermutlich unterbewusst), dass er in dem Moment, in dem er sich erlaubt auch nur einen Weg in Betracht zu ziehen, der nicht komplett und vollkommen dunkel ist, fallen wird – und er hat recht, wie wir in Die Rückkehr der Jedi-Ritter sehen. Also setzt er doppelt auf die Dunkle Seite, fast wie eine Bewältigungsmethode.
Also … gibt es nicht viele Gesangseinlagen in diesem Comic.
Ich habe immer die finale Aufnahme von Vader in Die Rache der Sith geliebt. Dort zu stehen, die Arme verschränkt, quasi zurückgelassen in seiner neuen Existenz als der Vollstrecker des Imperators. Wie haben Sie entschieden was als nächstes kommt?
Das war eine der erstaunlichsten Schreib-Erfahrungen die ich jemals hatte … was kommt als nächstes? Dieses Comicbuch beginnt wortwörtlich eine Sekunde nach der Aufnahme die Sie gerade beschrieben haben, was bedeutet dass ich entscheiden musste was Vader dort gedacht hat, und wie er reagieren würde. Eine ziemlich unglaubliche Gelegenheit für einen Autor, vor allem für einen lebenslangen Star Wars-Fan. Wie habe ich mich entschieden? Ich habe mich einfach so sehr in seinen Kopf versetzt wie ich konnte. Nicht gerade einfach und angenehm, aber es hat eine echte Geschichte generiert, wie Sie sehen werden.
Was können wir von der Beziehung Vader/Palpatine erwarten? Zu diesem Augenblick hatten sie einen echten Vorgeschmack von einem Konflikt: Palpatine erzählt Vader dass dieser in seiner Wut Padmé getötet habe, was Vader nicht wirklich glaubt. Ist etwas von dieser Vater-Son-Dynamik übrig, auch wenn es von Palpatines Seite aus unaufrichtig war?
Absolut, und ich denke ehrlich gesagt nicht dass es unaufrichtig ist. Das ist so ziemlich der Schlüssel zu Palpatine und Anakin, meiner Meinung nach. Palpatine hat eine Verbindung zu diesem Typen. Er ist ein Werkzeug, und wenn er es vermasselt würde der Imperator ihn verwerfen, denke ich, aber das ist nicht das was er will. Er will das Vader Erfolg hat, nicht nur um die Ziele des Imperiums zu erreichen, sondern für seine eigenen Zwecke. Vader und Palpatine sind durch wahre Emotion verbunden, auch wenn sie verdreht und dunkel ist. Palpatine ist der einzige Vater den Anakin jemals kannte, und nur weil sich ihre Beziehung … sagen wir, weiterentwickelt hat … heißt das nicht, dass der Kern davon verloren gegangen ist. Eine faszinierend zu schreibende Dynamik – und wir bekommen eine Menge davon in der Serie.
Ich habe mich immer gefragt wie viel Vader geglaubt hat, dass die Jedi wirklich die Republik betrogen haben, gegen den Fakt dass er es entweder glauben musste, oder nur die Macht brauchte um Padmé zu retten. Planen Sie das zu erforschen und spielt es seiner Entwicklung in dieser Serie in die Hände?
Das sind gefährliche Fragen für Vader, und ich denke er fokussiert jeden Teil seiner mentalen Energie darauf sie sich nicht selbst zu stellen. Tatsächlich bin ich mir nicht sicher ob er sich ihnen auch nur in den nächsten 20 Jahren oder so stellt.
Wir erhalten Einblicke in die Anfänge des Inquisitoren-Programms. Was können Sie über diese Ursprünge verlauten lassen?
Es ist extrem cool und recht gut durchdacht – sodass es mir Freude bereitet, darüber zu schreiben. Das Programm ist nun so ein tragender Teil des Kanons, besonders in Rebels, und es ist fast wie ein Traum, dass ich die Möglichkeit habe, es zu erläutern und ihm mehr Tiefe zu verleihen. So geht es mir bei der Reihe insgesamt – wo ich nun Antworten auf große Fragen liefern kann wie die Errichtung von Palpatines Imperium und seine Hilfsmittel. Damit meine ich nicht nur Vader, das Militär, die imperiale Gesellschaft und so. Ich schätze mich als Schriftsteller glücklich.
Haben Sie sich mit Lucasfilm darüber abgesprochen, das Programm in Ihre Reihe zubauen? Schließlich ist es in Rebels entstanden?
Ja, absolut. Die Story Group hatte schon weite Teile davon erarbeitet und wir haben es so eingerichtet, dass ich auf diesen Grundlagen aufbauen konnte. Da kommt viel cooles Zeugs in Sachen Inquisitoren auf Euch zu!
Die Geschichte ist auch darauf angelegt, zu berichten, wie Darth Vader sein rotes Lichtschwert baut. Ohne zu spoilern – können Sie uns sagen, was sie so aufregend daran finden, diese Geschichte zu erzählen?
Lichtschwerter sind sehr kultige Waffen in Star Wars, insbesonders in der Familien der Skywalker. Anakins blaues Lichtschwert kommt ihm auf Mustafar abhanden und fällt letztlich Luke in die Hände (und schließlich Maz Manata, Finn und Rey...). Doch wir haben noch nicht gesehen, wie Vader an sein rotes Lichtschwert kommt – und wir könnte man besser damit beginnen, als mit dem Streben eines Helden nach einem magischen Schwert? Natürlich personifiziert dieser Held geradezu einen Antihelden und seine Waffe verbreitet Furcht und Schrecken in der ganzen Galaxis – aber das bedeutet ja nicht, dass die Geschichte nicht erzählenswert wäre. Als ich diese Handlungssequenz zum eröffnenden Handlungsbogen erwählte, fügten sich die Puzzleteile selbst zusammen. Die Umständen verleihen dem ersten Handlungsbogen eine unglaubliche Dringlichkeit, insbesonders, wenn man die 'Regeln' von Vaders Bestreben erkennt. Ich bin ziemlich glücklich mit dem bisherigen Werden des Projekts – Mann, es sieht hammermäßig aus. Giuseppe Camuncoli (a.k.a. Cammo) steuert die Zeichnungen bei und es ist geradezu wunderbar, wie viel Liebe zum Detail und wie viel Lebensnähe er jeder Zeichnung verleiht (übel, auf die beste Weise!). Ich habe echt Glück, dass er mein Zeichner ist.
Sie haben außerdem Poe Dameron geschrieben, außerdem Obi-Wan & Anakin und Lando. Was bedeutet es für Sie, eine nun so andere Tonlage zu verwenden und Vader an seinem Tiefpunkt zu beschreiben?
Zu Beginn war ich etwas nervös, denn – wie Sie sagen – Vader ist da an einem Tief angekommen. Es gibt eine Menge Tod und Zerstörung in der Reihe – das ist alles, was Vader will und ich wusste, dass ich ein Projekt verfassen würde, das fast nicht ohne diese Elemente auskommen kann. Ich empfand es allerdings als überraschend reinigend. Vader ist an diesem Zeitpunkt pure Emotion, pure Wut – und es ist spannend für mich, diese Elemente auszuarbeiten ohne selbst der Dunklen Seite zu verfallen. Wer konnte das schon wissen? Vielleicht ist die Sache hier für Vader nicht unbedingt so furchbar erfüllend, für mich jedenfalls schon und hoffe, dass es den Lesern auch so gehen wird. Die Reihe ist recht metallisch – wenn das nicht zu bizarr anmutet (oder zu daneben, wenn man bedenkt, dass die Hauptfigur mehr Maschine als Mensch ist).
An diesem Zeitpunkt können sie sich vieler Dinge bedienen – es gibt noch haufenweise kultige Figuren, die zu diesem Zeitpunkt durch die Galaxis streifen. Können wir etwas überraschendes erwarten?
Ja...aber, wenn ich das jetzt auflösen würde, wo wäre denn da noch die Überraschung?
Die erste Ausgabe kommt im Juni in den Handel.
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