In der noch aktuellen Episode der Star Wars Show - wir berichteten hier - saß diesmal Dave Filoni auf der Interview-Couch und ließ seinen Werdegang Revue passieren. Nun kann man sich diese Schilderung im vollen Umfang zu Gemüte führen. Fast eine gesamte Stunde (!) berichtet Filoni von seinen Wurzeln, seiner Ausbildung, seinen beruflichen Anfängen - und schließlich von seiner Karriere bei Lucasfilm und auch davon, wie sich sein Verhältnis zu George Lucas in dieser Zeit entwickelt hat.
Geheimnisse gibt es nicht zu entdecken, aber wer sich für die Hintergründe dieses Filmschaffenden interessiert, erhält wertvolle Einblicke, die man zum Teil so vielleicht auch nicht erwartet hätte. Sehr aufschlussreich empfand ich es z.B. zu erfahren, dass der in einer Arbeiterstadt geborene Kaijū Eiga-Fan Filoni in einem sehr kultur- und kunstliebenden Umfeld aufgewachsen ist, in dem ihn häufig die Töne von Wagners Ring umwehten...
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Xando
Tydirium68
George Lucas
Thrawn Kenobi
Da muss ich mich jetzt aber auch ganz stark wundern! Ich brauche Filoni nur ins Gesicht zu sehen und kann in jeder Falte, jedem Poren, jedem stoppeligen Barthaar die pure Freude an SW und seinen Projekten sehen.
Rein zufällig sah ich mir gestern abend mal wieder ein paar Extras aus der 4. TCW-Staffel an, das Featurette wo er mit Plunkett und ein paar anderen den Mon Cala-Arc ansieht und dabei mit den anderen diskutiert. Allein der Part wo er und Plunkett dann über das Konzept mit Klonkriegern "streiten", weil Droiden doch so viel sinniger wären - einfach herrlich. Da überträgt sich alles auf den Zuschauer.
Der Mann ist einfach auf seine Art und Weise sehr charismatisch. Das merkt man auch auf Panels bei den Celebrations, das merkt man dann am Publikum. Er erfreut sich ehrlich an seiner Arbeit und daran, sie mit den Fans zu teilen, und das merkt man.
@George Lucas
Nicht, dass alles davon pures Gold wäre, aber du kannst einige Sachen von seiner Arbeit ruhig nachholen. Wenn du Empfehlungen möchtest ... frag nur.
STARKILLER 1138
Redakteur
@ STARKILLER1138:
Danke für das Angebot, vielleicht komme ich ja mal drauf zurück.
Ich konnte mich für die Animationsserien nie richtig begeistern. Ich bin mit einem ganz anderen Star Wars aufgewachsen, sodass sich das Animationsformat immer noch sehr fremd anfühlt. Besonders in der Ästhetik, in der TCW und Rebels daherkommen. Ich habe mal mit den ersten paar folgen von Rebels angefangen und bin nicht hängen geblieben. Jedes mal, wenn TCW im Fernsehen lief und ich mehr oder weniger zufällig reingeschaltet habe, ist ausser Rumballerei nicht viel mehr passiert. Auch dass Figuren aus der PT näher beleuchtet werden, konnte mich nie locken, weil meine Verärgerung darüber, dass dies nicht in den Kinofilmen passierte, immer noch latent vorhanden ist. Darth Maul zurückzuholen, Thrawn wieder einzuführen, oder Figuren wie Sabine zu kreieren, wirkt auf mich auch sehr, sehr Fan-orientiert und infantil. Ich schließe garnicht aus, dass mein Eindruck täuscht und ich meine Meinung bei genauerer Auseinandersetzung mit dem Stoff ändern könnte. Das ist schon ein paar Mal bei Serien passiert. Hier konnte ich aber noch nicht vor Anker gehen.
Nochmal zu Filoni: seine Begeisterung ist absolut glaubwürdig, seine Arbeit kann ich sowieso nicht beurteilen. Ich beschränke mich lediglich auf seine Art, die ich manchmal sehr penetrant finde. Aber darüber hinaus will ich ja garnichts sagen.
George Lucas
PocketMonkey
Wie gesagt, das hat absolut nichts mit seiner Arbeit zu tun und ist natürlich rein subjektiv. Ich will ihm auch gar nicht die Leidenschaft für Star Wars absprechen; Wenn er die nicht hätte, würde er wohl kaum so viele Projekte mit so hoher Qualität durchziehen.
Ich kann noch nicht einmal genau definieren, was mir an ihm nicht passt. Irgendetwas an seiner Art ist halt nicht auf meiner Linie. Wer weiß, wenn ich die Gelegenheit hätte, ihn persönlich kennenzulernen, müsste ich meine Ansicht vielleicht revidieren. Das Ganze geht wie gesagt in keiner Weise gegen seine Person, es ist einzig und allein mein persönliches Empfinden.
Tydirium68
Bei Filoni habe ich immer den Eindruck, dass es ihm unglaublich schwer fällt, nichts sagen zu dürfen. Er ist total begeistert von dem, was er macht. Er macht es für die meist ebenso begeisterten Fans. Und sitzt er ihnen gegenüber, dann muss er sich so was von zurücknehmen, dass es mir schon fast leid für ihn tut.
Andere legen es ihm vielleicht so aus, dass er es genießt die Fans zu quälen. Ich halte Filoni allerdings nicht für so einen fiesen Sack.
-Mp
Mindphlux
Mir ist Filoni vor allem deswegen unsympathisch, weil er Star Wars in einem sehr großen Maßstab seinen Stempel aufdrückt und sich reichlich an der Arbeit anderer bedient, selbst aber größtenteils qualitativ nichts besonderes produziert. Die ersten TCW Staffeln waren ziemlich schwach und mit Rebels sah und sieht es derzeit auch nicht besser aus. Es wirkt halt alles nach Standardprozedur und auch wenn er sicher Star Wars sicher sehr mag und vieles kennt, erinnert das alles viel zu sehr an den späten George Lucas.
Parka Kahn
@Parka
Also eigentlich hat der späte Lucas Filoni ja angelehrnt und vieles der ersten TCW Staffeln kam noch von Lucas und Filoni hat es umgesetzt.
Daher ist Filoni auch das was einem Lucas 2.0 am ähnlichsten ist. Regen sich sonst nicht alle auf, dass der Macher der mutig neues bringt und seinen Stempel aufdrückt jetzt so sehr fehlt?
McSpain
Ich hatte in Essen zwei Mal Gelegenheit, einige Worte mit ihm zu wechseln, und finde ihn sehr sympathisch - was aber auch schon vorher der Fall war. Wie er sich dort den Fans präsentiert hat und welche Zeit er sich für jeden einzelnen genommen hat, war schon arg beeindruckend. Viel wichtiger ist aber noch, dass ich mit seiner Arbeit extrem zufrieden und geradezu glücklich bin! Aktuell ist er "mein" Mann bei Lucasfilm...
@McSpain
Zitat:
"vieles der ersten TCW Staffeln kam noch von Lucas und Filoni hat es umgesetzt."
Umgekehrt. Der Einfluss von Lucas wurde immer größer. Am Anfang wollte er sich noch zurückhalten, was er aber beim Konzept schon nicht schaffte. Im Laufe der ersten Staffel stieg sein Interesse immer mehr und mit der zweiten Staffel wurde das Ding sozusagen zur Chefsache.
@Parka Kahn
Zitat:
"Mir ist Filoni vor allem deswegen unsympathisch, weil er Star Wars in einem sehr großen Maßstab seinen Stempel aufdrückt und sich reichlich an der Arbeit anderer bedient, selbst aber größtenteils qualitativ nichts besonderes produziert."
Klingt widersprüchlich...
Erkläre dies doch mal genauer: An welchen Stellen wird erkenntlich, dass er in zu großem Maße den Shows seinen Stempel aufdrückt - und was wären speziell Beispiele, in denen deutlich wird, dass er sich zu sehr bei anderen bedient?
Darth Jorge
McSpain
@George Lucas
Kann sich ja noch ändern.
@Mindphlux
// "Bei Filoni habe ich immer den Eindruck, dass es ihm unglaublich schwer fällt, nichts sagen zu dürfen."
Auf jeden Fall!
Bestes Beispiel auf der CE in Essen 2013: Die letzte Frage aus dem Publikum, "Werden wir TCW-Figuren in SWR sehen"?
DF hat min. 5 Sekunden lang auf der Lippe kauend ins Leere gestarrt, was einige in der Halle schon als halbe Zustimmung ansahen und anfingen, anfeuernd zu jubeln, woraufhin er nüchtern erwiderte, dass seine Frau ihm immer sage, er sei ein schlechter Lügner ...
STARKILLER 1138
Redakteur
@Xando: Das sind dann ganz ähnliche Jahreszahlen bei mir. ROTJ war auch mein erster Film, ich hatte aber kurz zuvor die Bücher zum Film in diesem schwarzen Dreierband mit Vadermaske auf dem Cover gelesen (und mit einer gewaltigen Menge von Figuren und Raumschiffen von Kenner mit Freunden nachgespielt bzw. eigene Geschichten gespielt).
Mit meinen 42 Jahren bin ich riesiger Fan von The Clone Wars und seit der 2. Staffel auch von Rebels.
RANRW
Hab alle TCW Staffeln gesehen und anderthalb Rebels Staffeln und nichts deutet für mich darauf hin, dass Filoni ein begnadeter Geschichtenerzähler ist. Wobei ich ihm zu Gute halte, dass das Medium in dem er tätig ist, auch recht undankbar ist, was ausgeklügeltes Storytelling anbelangt. In Interviews, Dokus und co. macht er zumindestens auf mich den Eindruck, dass er in etwa weiß was Star Wars ausmacht, auch wenn er sicherlich den Prequel-Gedanken verfolgt, mit dem ich mich nicht besonders stark identifizieren kann.
Ich möchte seine Arbeit gar nicht großartig kleinreden, zumal ich es wenig ergiebig finde "Rebels" und auch TCW auf dem Analysetisch zu sezieren. Das er aber der große Lucas Nachfolger ist, würde im Moment noch als stark übertrieben einstufen. Vielleicht kriegt er ja wirklich mal die Chance einen Ableger/Saga Episode zu inszenieren oder als Showrunner einer Realserie. Das wären sicherlich ganz andere Arten von Visitenkarten.
(zuletzt geändert am 15.08.2016 um 10:42 Uhr)
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