Wie bereits schon in der Star Wars Show angeteasert lässt sich nun auf StarWars.com eine farbige Vorschau auf die erste Ausgabe der The Force Awakens-Comic-Adaption genießen.
Dieses Heft wird am 22. Juni erscheinen und insgesamt aus 6 Ausgaben bestehen.
Der dazugehörige Sammelband wird am 6. Dezember erscheinen und lässt sich hier bereits vorbestellen.
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Grausamer Ewok
TedSolo
Sehr starke Konturen und relativ matte Farbfüllung. Dadurch wirkt manches (z.B. der umgestürzte Kampfläufer) sehr unrealistisch. Ich bevorzuge eher einen Zeichenstil, der näher am Realen ist, mit gutem Licht und Schatten, nicht ganz so starken Konturen, Glanz-Effekt bei Metall usw. Vor allem die Haut der Figuren wirkt bei obigem Stil dann doch mehr wie ein Cartoon.
Ich habe eigentlich den Eindruck, dass der moderne Hochglanz-Stil wie z.B. in "Imperium in Trümmern" von der ganz großen Mehrheit der Comic-Leser bevorzugt wird. Dennoch kommt Marvel bei den neuen Star Wars - Comics immer wieder mit "altmodischen" anderen Stilen daher, vor allem bei Poe Dameron und jetzt wohl auch hier. Verstehe ich ehrlichgesagt nicht wirklich.
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider:
Nun, der Zeichenstil ist natürlich immer Ansichtssache, aber auch ich würde, wenn ich die Wahl hätte, wohl eher zum "modernen Hochglanzstil" tendieren.
Wahrscheinlich ist es wesentlich billiger, weil weniger zeitaufwendig, etwas detailärmere Comics anfertigen zu lassen.
Letztenendes ist das Wichtigste die Story und da muss ich gestehen, dass mir Monate nach Heimkinorelease die Adaption dann auch nicht mehr ins Haus muss. Vielleicht mal als Sequel Trilogie Box oder so, aktuell hätte ich keinen Bedarf danach. Das fand ich zu Prequel Zeiten wesentlich schöner, man hätte die Comics um sich bis Heimkinorelease zu vertrösten
loener
Redakteur
Rey sieht auf dem Cover aus wie ein abgefüttertes Baby bzw. eine Wachfigur, ihre Rebellenpuppe ist viel zu groß (verkehrte Perspektive, unglücklich gewählte Inlets), Poe wirkt wie ein alter Mann. Der Comic sagt mir gar nicht zu. Ist evtl. noch nicht finalisiert worden, denn da steht ja "not final art".
(zuletzt geändert am 26.05.2016 um 12:35 Uhr)
DrJones
@Ioener
"Letztenendes ist das Wichtigste die Story..."
Das stimmt schon. Das Comic-Sammelband "Boba Fett - Feind des Imperiums" sagt mir beispielsweise vom Zeichenstil her gar nicht zu (wie die meisten älteren Ausgaben), aber die Story hat mich durchgezogen. Dennoch hat der Stil dabei stets etwas gestört. Comics sind eben auch Kunst in Bildform und müssen auf dieser Ebene überzeugen. Gerade ein Comic zu einem vor Monaten veröffentlichten Film der Saga ist dafür das beste Beispiel. Die Story ist bekannt, sie aber in dieser Form zu erleben kann eine wirklich begeisternde Erfahrung sein, aber eben nur dann, wenn man vom Bild-künstlerischen Aspekt sehr angesprochen wird. Mit anderen Worten, gerade bei der Adaption von TFA hätte man am allerwenigsten "sparen dürfen".
Jacob Sunrider
Ich bin auch etwas unsicher. Klar - der Comic landet in der Sammlung. Aber bzgl. der Zeichnungen: Auf der einen Seite finde ich einen etwas "verfremdeten" Stil ganz gut; so kann man die Geschichte noch einmal anders auf sich wirken lassen. Die Identifikation mit einigen Figuren fällt ggf. leichter. Auf der anderen Seite bin ich auch ein großer Fan von realistischen Zeichnungen - sehe aber wie gesagt ein, dass diese nicht immer das beste Mittel sind. Der Künstler verfolgt damit ja in der Regel einen bestimmten Zweck. Und beim Poe Comic klappt das für mich wirklich sehr gut; die Fantasie wird mehr angeregt.
RedBirdCeline
Finde es etwas befremdlich, dass hier unterschiedliche Stile immer in "billig" und "aufwendig" bzw. müsste es dann "teuer" unterteilt werden.
Klingt dann immer so als gebe es einen Pool von Zeichnern die $60 die Stunde kosten und welche für $5 und dann nimmt man halt mal die und mal die.
Mir gefällt der Stil von vielen Comics auch nicht. Watchmen und Dark Kight Returns finde ich von den Zeichnung teils langweilig und teils unerträglich. Aber das ist ein Stil und damit eine Geschmackssache. Das ganze in "billig" und "aufwendig" zu unterteilen ist ziemlich an der Kunst vorbeigedacht.
Es geht auch nicht darum, dass der aufwendigste und beste Comic so nah am Film dran ist wie möglich. Dann kann ich mir auch aus dem Film ne Bravo-Foto-Story machen oder nen Filter über die Screenshots des Films ziehen und das veröffentlichen.
Komischerweise liebe ich Watchmen trotz des Stils weil eben neben des Stils viel mehr einen guten oder schlechten Comic ausmachen.
McSpain
@McSpain
" Das ganze in "billig" und "aufwendig" zu unterteilen ist ziemlich an der Kunst vorbeigedacht."
Was dann natürlich voraussetzt, dass es sich auch wirklich um Kunst handelt ...
Du weißt nicht, was die anderen mit diesen Begriffen genau meinen. Vielleicht ist Dein "langweilig" bzw. "unerträglich" ja das "billig" des anderen.
Ansonsten stimme ich mit Dir darin überein, dass man nicht zu nah am Aussehen der Originalfiguren dran sein sollte. Es gibt auch hier uncanny valleys. Nicht dass es am Ende aussieht wie diese Rotoskopie-Sachen. *schüttel*
(zuletzt geändert am 26.05.2016 um 12:56 Uhr)
DrJones
@Doc:
"Was dann natürlich voraussetzt, dass es sich auch wirklich um Kunst handelt ..."
Doch. Auch wenn ein Künstler für dickes Geld einen Comic zeichnet der von 99% aller Geldgeber nur zum vermehren von Geld in Auftrag gegeben wird beginnt der Autor und der Zeichner in dem Moment wo sie ein Wort schreiben oder einen Strich setzen mit einer kreativen und künstlerischen Arbeit.
Und allein in den Kommentaren sieht man doch schon das einige den Stil mögen und andere nicht. Damit sind wir klar in einem Subjektiven bereich. Das ist auch gut so. Ich habe auch nichts anderes ausgesagt. Nur "billig" und "aufwendig" sind halt Wörter die eine (objektive) Qualität beschreiben und nicht das Gefallen oder Nicht-Gefallen.
(zuletzt geändert am 26.05.2016 um 13:06 Uhr)
McSpain
DrJones
@McSpain
Ich hatte ja die Frage in den Raum gestellt, warum viele Comics den matteren, Cartoon-ähnlichen Stil haben obwohl der Hochglanzstil so gut anzukommen scheint. Ioeners Vermutung es könnte etwas mit Aufwand usw. zu tun haben ist erst mal gar keine Wertung. Natürlich kann ein Comic auch genauso als Kunst angesehen werden, wenn es dem obigen Stil entspricht. Das wäre auch der Fall, wenn es schwarz-weiß belassen würde, aber wer würde das gerne lesen? Star Wars-Comics sind doch keine Werke die ein Künstler in einer Gallerie ausstellt sondern müssen in erster Linie der Mehrheit der Kunden gefallen, und die häufige Kritik immer dann wenn vom detailreicheren Zeichenstil abgewichen wird lässt mich nachdenken. Persönlich bin ich da einfach auch etwas kompromisslos. Ich kann Comics kaum genießen, wenn sie nicht den neueren Stil haben. Aber auch objektiv sind mehr Details und realistischeres Licht etc. eigentlich schon ein Maß für "besser gezeichnet", oder etwa nicht?
Jacob Sunrider
Der Stil erinnert mich an Howard Chaykins Arbeit für die originale Comicadapation von A New Hope, was vielleicht auch Absicht ist. Auch da hatten die Figuren kaum etwas mit den Vorbildern im Film zutun, was eigentlich den ganz schönen Effekt zur Folge hat, dass der Comic eine eigene, vom Kino losgelöste Welt erschafft. Für diese Kunstform finde ich das legitim und reizvoller, als Abziehbilder der Filmfiguren zu kreieren. Trotzdem muss ich sagen, dass Rey und Finn auf dem Cover furchtbar aussehen.
Abgesehen davon bestitzt die Comicadaption für mich aber keinen großen Wert. Vor 17 Jahren bin ich noch pflichtbewusst in den Laden gerannt, um mir TPM in Comicform anzuschaffen. Da hat sich einiges geändert...
@ Jacob Sunrider:
- "Aber auch objektiv sind mehr Details und realistischeres Licht etc. eigentlich schon ein Maß für "besser gezeichnet", oder etwa nicht?"
Auf jeden Fall aufwendiger gezeichnet. Das würde ich aber nicht unbedingt mit "besser" gleichsetzen. Ich maße mir aber nicht an, über Comicstile zu urteilen, weil ich mich damit zu wenig auskenne. In der Malerei jedenfalls würde ich Realismus/Naturalismus den anderen Stilen nicht als grundsätzlich überlegen bezeichnen - wenn denn der Vergleich überhaupt passt.
(zuletzt geändert am 26.05.2016 um 13:44 Uhr)
George Lucas
Also ich mag auch mehr den Realistischeren bzw. Hochglanzstil aller "Imperium im Trümmern". Die hier gezeigten Bilder wirken mir zu Holzern und ja weiß auch nicht, grob, trifft es vieleicht eher.
Als Billig würde ich ihn nicht bezeichnen, eher als anders. Ich denke nicht unbedingt das der Hochglanzstil jetzt teurer ist oder nicht. Ich weiß es nicht, kann es mir aber nicht vorstellen.
Trotzdem finde ich passt der hier gezeigte Stil zu TFA, auch wenn er mir Persönlich nicht so zusagt. Im Comicladen kann es aber anders wirken, was ich schon einige male erlebt habe.
TedSolo
Jacob Sunrider
@ Jacob Sunrider:
http://comicvine.gamespot.com/articles/first-look-star-wars-episode-iv-a-new-hope-ogn-hc/1100-151897/
Ein kleiner Überblick über Chaykins Arbeit. Hierbei handelt es sich allerdings um die remastered edition mit Glanzeffekten usw., was für einen Vergleich mit TFA nicht optimal ist. Ich hatte das deutsche Original von 1978 in meinem Besitz und kann sagen, dass der, wie soll man es nennen, "selbstbewusste" Stil dem von TFA schon ähnlich ist. Die Veränderungen sind teils abenteuerlich: der Sternenzerstörer auf der ersten Seite sieht komplett anders aus, einige Farben entsprachen nicht dem Film, Leia war - und ist - stark sexualisiert etc.
George Lucas
Jacob Sunrider
@ Jacob Sunrider:
- "Leias betont weibliche Formen sind einfach nur peinlich. Aber das Problem kennt man ja aus der Welt der Comics zu genüge."
Ach weiß ich nicht, ich fands immer ganz ok. 70er halt Eigentlich halte ich es für eine gute Idee, dass man einen Stoff, wenn man ihn von einem Medium ins andere überträgt, an dieses anpasst. Dennoch bin ich froh, dass sie die Konturen bei Rey nicht "optimiert" haben. Andere Zeiten, andere Sitten...
(zuletzt geändert am 26.05.2016 um 15:05 Uhr)
George Lucas
McSpain
DrJones
@DrJones & @McSpain
Kunst beurteile ich ausschließlich subjektiv. Ich kann nicht verstehen, wie man als Kunstkritiker objektiv urteilen kann, da jeder Kunstgenießer ein anderes Empfinden und einen anderen Kunstgeschmack hat. Ein Kunstkritiker kann nur Vergleiche anstellen mit der bisherigen Kunst anhand der durch Selbststudium erlernten Kunstgeschichte unter Berücksichtigung der sich ständig ändernden Gegenwart. Auch kann er nur nach seinem eigenen Ermessen interpretieren. Er kann aber niemandem Vorschreiben, was diesem zu gefallen hat oder was derjenige als Kunst zu halten hat. Das entscheidet jeder für sich.
Ergo - ich finde die hier angepriesene Kunst interessant. Allerdings nicht so interessant, dass ich sie mir unbedingt zulegen müsste.
Lill Maroo
Seite 1
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