Ende November zeigte CBS einen kurzen Ausschnitt aus einem längeren Interview von George Lucas mit Charlie Rose, in dem es einzig und allein um Das Erwachen der Macht ging. Nun wurde kurz vor dem Jahreswechsel das komplette Gespräch veröffentlicht, in dem sich Lucas vor allem über sein (bisheriges) Lebenswerk äußert, über seine mythologischen Aspirationen beim Krieg der Sterne und über die Filme, die er künftig drehen will:
Über seine Anfänge
Als wir damals mit American Zoetrope anfingen, war [Francis Ford Coppola] ein großer Hollywood-Regisseur und ich dieser verrückte Bengel, der Kunstfilme drehte. Ich war damals fest davon überzeugt, dass ich nie Kinofilme drehen würde, sondern künstlerische Filme und Dokumentationen. Damals war das Cinéma vérité gerade angelaufen, und ich war davon begeistert. Im Grunde wollte ich also eines Tages so etwas wie Michael Moore sein und Unruhe stiften. Ich bin ein Kind der 60er, und das hat sich nie geändert. Noch dazu bin ich in San Francisco aufgewachsen, und das wirkt bis heute nach. Damals jedenfalls wollte ich auf keinen Fall Kinofilme machen. An der Filmakademie machte ich dann erste dialoglose Filme und gewann Preise dafür.
Francis und ich zogen dann nach San Francisco, weil wir beide Hollywood nicht mochten, gründeten ein Unternehmen, und ich erhielt die Chance, einen meiner Studienfilme zu einem Kinofilm auszubauen, aber im engeren Sinne war es kein Kinofilm, sondern Tondichtung, ein rein visueller Film. Figuren und Handlung waren bei weitem nicht so wichtig wie die dahinterstehende Metapher, der Symbolcharakter und die emotionale Verknüpfung zwischen Film, Bild und Publikum.
Unser Unternehmen ging darüber natürlich pleite, aber das hatte auch etwas Positives: Francis war gezwungen, einen Job anzunehmen, um die Schulden abzuarbeiten und machte den Paten, und mir sagte er: Hör auf, diesen Kunstscheiß zu machen und mach eine Komödie. Ich wette, das schaffst Du nicht! Und ich sagte ihm: Das ist doch kein Problem. Ich kann alles schaffen. Ich meine, ich war 23, ich kann alles. Wenn man erstmal 30 ist, ist einem das ausgetrieben worden, aber mit 23 glaubt man, alles zu können. Und als der Film dann ein Erfolg wurde, hat mich das in eine völlig andere Richtung verschlagen. Aber als ich dann Krieg der Sterne machte, glaubte ich wieder nicht, dass der Film ein großer Erfolg werden würde. Bei American Graffiti hatte ich es eigentlich auch nicht geglaubt. Ich meine, das Studio hat Graffiti dermaßen gehasst, sie wollten ihn gar nicht rausbringen. Vielleicht als Fernsehfilm, aber für die Kinos taugt er nicht.
Bei Krieg der Sterne ging es dann vor allem darum, einen Job zu haben, sich irgendwie über Wasser zu halten. Was mir vorschwebte, war ein Experimentalfilm über Mythologie, in den ich Filme, die ich als Kind geliebt hatte - Republic-Kinoserien vor allem -, einbauen wollte, um meinen Experimentalfilm als Populärfilm zu verkleiden. Dieser Gedanke hat sowohl Indiana Jones, als auch den Krieg der Sterne beeinflusst. Aber ganz ehrlich: Ich dachte, das würde mein letzter Kinofilm sein, und danach wollte ich machen, was ich ursprünglich eigentlich hatte machen wollen. Nur wollte ich eben erst aus dem Kinogeschäft raus, wenn ich mindestens einen altmodischen Kinofilm gemacht hatte, ganz klassisch in einem Studio mit Maskenbildnern und Kulissen.
Dass American Graffiti ein Erfolg war, hielt ich für einen einmaligen Ausrutscher.Über die Freiheit, unpopulär zu sein
Ich mag Filme. Ich liebe Filme. Ich weiß, dass viele Filme nicht besonders populär sind, und schon wenn man daran arbeitet, merkt man das häufig. Das ist einer der Gründe, wieso ich im Ruhestand bin: Ich will Filme machen, die unpopulär sind. Die Branche, in der wir arbeiten, erlaubt es einem nicht, Geld zu verlieren, also ist man gezwungen, eine bestimmte Art von Film zu machen. Ich weiß noch, als es die Sowjetunion noch gab, da wurde ich häufig gefragt, ob ich nicht froh wäre, Amerikaner zu sein, und ich war schon damals der Auffassung, dass einige russische Filmemacher deutlich mehr Freiheiten hatten als ich. Sie mussten sich nur hüten, bloß nicht ihr Regime zu kritisieren, aber ansonsten konnten sie machen, was sie wollten. Ich musste mich an die weit engeren Vorgaben des Kommerzes halten.Über Filmpreise
Preise bedeuten mir nicht viel, denn ich habe das schon häufiger erlebt: Es heißt einfach nur, dass ein paar Leute zusammengekommen sind und entschieden haben, na schön, der oder der kriegt diesen Preis. Sehr oft geht es dabei nur darum, durch bestimmte Preisträger Aufmerksamkeit auf eine Veranstaltung zu lenken.Über seine Freundschaft zu Steven Spielberg
Der Wettkampf zwischen uns dreht sich um die Frage: Wer leistet die bessere Arbeit? Letztlich geht es dabei um den "Oh, wow"-Faktor: Wenn Steven sich etwas von mir ansieht und "oh, wow" sagt, gewinne ich. Nun macht er zehnmal so viele Filme wie ich, also sage ich auch deutlich häufiger "oh, wow" als er, aber das stört mich gar nicht. Ich genieße es einfach nur, wenn ich mir einen Film ansehen kann, bei dem er etwas gemacht hat, wo ich sage: "Wow, das ist unglaublich."Über sich selbst
Ich bin eine seltene Mischung aus Pragmatiker und Tagträumer.Über die großen Grundfragen
Insbesondere beim Krieg der Sterne ging es um Fragen, die alle Gesellschaften über die gesamte Geschichte hinweg bewegen und an die alle glaubten: Die Beziehung des Menschen zu seinem Vater, zu seiner Gesellschaft, zu seiner Geschichte, zu seinen Göttern. All diese Aspekte spiegeln psychologische Motive wider, die durch Erzählungen die Grundüberzeugungen der Kulturen aufzeigen, und was ich tun wollte, war, den roten Faden dieser psychologischen Motive zu finden, der sich durch all diese Kulturen hindurchzieht. Dabei geht es um weit verbreitete Grundbeziehungen z.B. von Jungen zu ihren Vätern, die man in der gesamten Geschichte findet. Im Mythos sagt eine Gesellschaft nun: Wir kennen Dein dunkelstes Geheimnis, und das macht Dich zum Teil von uns, denn wir denken alle das Gleiche. Wir wissen, was Du wirklich, tief drinnen, über Deine Mutter denkst, oder über Deinen Bruder oder Deinen Vater. Und daraus erwächst dann der Grundglaube und Grundzusammenhalt einer Gesellschaft.Über die Schaffung einer neuen nationalen Mythologie
Wenn man Krieg der Sterne beschreibt, nennt man ihn eine Weltraumoper. Es ist kein Science-Fiction-Film. Ich meine, große Hunde steuern Raumschiffe. Wenn man jemandem das erzählt, denkt der sich doch weiß Gott was. Aber damals steckte ich tiefer in der künstlerischen Szene drin als meine Filmfreunde, und nach American Graffiti habe ich das alles weggeschmissen. Dann rechnete nach THX-1138 keiner damit, dass ich eine Komödie drehen könnte, weil ich privat nicht wirklich witzig bin. Und ich sagte mir: Euch zeig ich's aber! Und dann kam Krieg der Sterne, und meine Freunde fragten sich, wieso ich nun ausgerechnet einen Kinderfilm drehen wollte. Ich sagte ihnen: Ich glaube, so mehr Einfluss auf mein Publikum zu haben und tatsächlich etwas sagen, das Kinder, Jugendliche, 12jährige beeinflusst. Die versuchen gerade, es irgendwie in die Welt der Erwachsenen hinüberzuschaffen, und dafür gab es früher die Mythologie, die klarmachte, an was wir glauben, welche Regeln wir uns setzen und wer wir als Gesellschaft sind. Damals in den 70ern machten wir das aber nicht mehr.
Ich meine, das letzte Mal, als wir uns daran versucht hatten, war mit dem Western gewesen, und der war in den 50ern am Absterben gewesen. Eine nationale Mythologie gab es damit nicht mehr, also dachte ich mir, okay, ich versuche mich mal daran. Außerdem wollte ich Spaß haben, und ich mochte Raumschiffe, Abenteuer und Spaß, also wieso nicht. Aber wie gesagt: Ich dachte, mit dem Film hätte sich die Sache erledigt. Aber dann kamen Drehbuchprobleme dazu, das Ding war zu lang, ich hatte drei Drehbücher statt einem, und bevor ich mich versah, steckte ich im Treibsand fest und kam nicht mehr heraus. Ich habe lange gebraucht, um einzusehen, dass ich aus dieser Grube nie wieder herauskommen würde, dass ich immer "George Krieg der Sterne Lucas" sein werde, egal, wie sehr ich auch versuche, etwas anderes zu sein.Über seine Sicht auf seine Filme
Ich halte generell nicht viel von meinen Filmen. Ich habe ja schon immer gesagt, dass mir die [Krieg-der-Sterne]-Filme nicht so gelungen sind, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Ich sehe die Schwächen und all diesem Kram. American Graffiti ist der unterhaltsamste Film, den ich gedreht habe, was die filmische Umsetzung angeht. Den meisten Spaß bei der Arbeit hatte ich mit Indiana Jones, weil ich nicht Regie führen musste. Ich hatte den besten Regisseur der Welt dafür, insofern ist das der Film, bei dem absolut alles perfekt gelaufen ist. Das passiert nicht besonders oft, aber das war so ein Fall, wo alles immer besser wurde, und man am Ende kaum glaubt, wie toll es geworden ist. Bei den anderen Filmen ist es ein langer Leidensweg, und am Ende wird einem gesagt, wie toll sie doch sind, aber darüber vergisst man nicht, wie schrecklich es war, sie zu machen, vor allem, weil ich ja nach wie vor das Klebeband sehe und die Gummibänder, die alles irgendwie zusammenhalten.
Das gilt ganz besonders für den ersten Krieg der Sterne, der nur mit Mühe überhaupt irgendwie gedreht werden konnte. Ich war damals dermaßen davon enttäuscht, wie groß meine Vorstellungen und wie klein die Umsetzung war, und das sagte ich direkt nach der Premiere auch. Wenn man sich die Interviews von damals ansieht, sage ich da immer wieder, dass der Film etwa 35 Prozent von dem ist, was er sein sollte. Meine Vorstellungen waren technisch einfach nicht umsetzbar. Aber nachdem mir die Leute jahrelang gesagt haben, dass es der tollste Film überhaupt ist, etc., halte ich ihn inzwischen für recht annehmbar.Über den Einfluss von Krieg der Sterne auf die Filmbranche
Die Branche hat sich dadurch zum Besseren und zum Schlechteren gewandelt. Das ist immer so, wenn man etwas erfindet... Nein, das ist das falsche Wort: Wenn man etwas Neues in eine Gesellschaft trägt. Das ist wie beim Gleichgewicht der Macht: Man kann das Neue zum Guten oder zum Bösen einsetzen. Bei neuen Dingen neigen wir Menschen dazu, es damit zu übertreiben. Sie zu missbrauchen. Zwei Sachen wurden und werden seit Krieg der Sterne missbraucht:
1. Als Krieg der Sterne erschien, sagten alle, oh, schaut mal, ein dämlicher Film mit Raumschlachten. Da ist nichts dahinter. Ich sagte schon damals, Moment, doch, da ist mehr dahinter, es geht nicht nur um Raumschlachten. Das wollte aber keiner hören, also sagten sie: Oh, toll, Raumschiffe, Schlachten, super. Und diese Raumschiffe und all diese Science-Fantasy-Elemente wurden fürchterlich missbraucht. Alle Welt machte plötzlich Raumschifffilme, und sie waren furchtbar und spielten auch kein Geld ein. Kein Wunder, denn es steckt mehr dahinter, und mit Raumschiffen zu spielen reicht nicht.
2. Die Technologie. Es gab viele Leute, die sagten, oh, toll, neue technische Mittel - das wurde besonders schlimm bei der digitalen Technik, mit der man dann wirklich etwas anfangen konnte -, und die das überall missbrauchten wie sonstwas. Genau das gleiche war ja schon bei der Einführung des Ton- und des Farbfilms passiert. Wann immer es ein neues Werkzeug gibt, werden alle größenwahnsinnig und vergessen, dass es letztlich um eine Handlung gehen muss. Man erzählt mit Hilfe von Werkzeugen Geschichten, man verwendet Werkzeuge nicht, um eine Geschichte zu schaffen.
Und dann kommt noch etwas dazu, was in einer kapitalistischen Gesellschaft, vor allem in der amerikanischen, natürlich niemanden überrascht, nämlich, dass die Studios plötzlich merkten, dass sie ja viel Geld verdienen konnten, solange sie bloß kein Risiko eingingen. Mach immer nur das, was bewiesenermaßen funktioniert. Man darf ja nicht vergessen: Krieg der Sterne und American Graffiti kamen aus dem Nirgendwo. Heute macht doch niemand mehr etwas, dass nicht entweder ein Sequel ist oder eine Fernsehserie, bzw. aussieht wie eine.
Das ist die Kehrseite von Krieg der Sterne, die den beklagenswerten Mangel an Vorstellungskraft und die Angst vor Kreativität demonstriert, die in dieser Branche vorherrschen. Ich meine, von Silicon Valley einmal abgesehen, sind unsere alteingesessenen Unternehmen doch dafür bekannt, Risiken um jeden Preis aus dem Weg zu gehen. Bei Filmen funktioniert das allerdings nicht, denn jeder Film ist ein Risiko.Über die Entscheidung, Lucasfilm zu verkaufen
Ein Grund, wieso ich verkauft habe, war der, dass ich begonnen hatte, Filme zu machen, die mich persönlich zwar interessierten, aber offensichtlich deutliche Verluste schrieben. Mir war klar, dass ich das auf längere Sicht nicht tun konnte, weil das die Firma mit nach unten zog, und ich hatte 2000 Angestellte, an die ich denken musste. Ich sagte mir also, dass die beste Lösung ein Verkauf wäre, und dann nehme ich das Geld, lege es auf ein Konto - ich nenne es meine Yacht; viele meiner Freunde haben sich Yachten gekauft, und ich werde das bestimmt nicht tun, aber so nehme ich das Geld, das ich in eine Yacht investieren könnte und lege es auf ein Konto, und dann mache ich damit Filme, die erwiesenermaßen experimenteller Natur sind und komplett danebengehen könnten, aber die ich machen will, um zu sehen, was funktioniert. Und die muss ich dann auch niemandem zeigen.
Ich meine, ich weiß, dass sie kein Geld bringen werden, und - siehe Red Tails - ich finde auch keinen, der sie vertreiben oder dafür Werbung machen wird. Also wieso sich den Stress antun und sich schlechte Kritiken anhören und den zusätzlich Spaß haben, dass Verrückte einen anschreien, wenn man den Film auch einfach nur für sich selbst und seine Freunde machen kann? Ich hoffe, auf diesem Wege Dinge zu lernen, die ich an meine Freunde oder andere Regisseure weitergeben kann, damit die dann sagen können: Oh, wow, ich wusste nicht, dass man das überhaupt so machen kann. Denn so funktioniert die Weitergabe von Wissen: Man schaut sich an, was die Kollegen machen, wie sie mit dem Medium Film umgehen und wie sie Dinge ausprobieren, die noch nie jemand versucht hat.
Ich kann das machen, die Branche kann es nicht. Sie erlaubt es einem nicht zu scheitern oder Dinge zu machen, die nicht funktionieren. Zweite Chancen gibt es nicht. Experimente gibt es nicht. Jeden Tag muss man beim Dreh alles richtig machen.Über seine Sicht auf Das Erwachen der Macht
Ich habe die Entscheidung gefällt, das Unternehmen und Krieg der Sterne zu verkaufen, weil ich mir die Zukunft angesehen habe und die Tatsache, dass ich heiraten und ein Kind haben, dass ich ein Museum bauen und dass ich experimentelle Filme machen würde. Mein Leben lief in eine andere Richtung. Die letzten paar Filme, die ich gemacht hatte, hatten das Unternehmen eine Menge Geld gekostet, und ich fand, das war weder gegenüber der Firma, noch gegenüber den Angestellten besonders fair. Also beschloss ich, eine weitere Krieg-der-Sterne-Reihe zu beginnen, und wir arbeiteten mit einem Autor zusammen, was nicht so wirklich funktionierte, und ich hatte begonnen, mich so langsam aus dem Unternehmen herauszulösen und an Kathy Kennedy zu übergeben.
Disney, bzw. Bob Iger hatten schon vorher gesagt, hey, wenn Du wirklich verkaufen willst, wären wir sehr daran interessiert, und das hat die Sache in Bewegung gebracht. Ich hatte meine Konzepte für die Filme, und wir arbeiteten an den Drehbüchern, und zu dem Zeitpunkt habe ich dann verkauft. Ich wusste allerdings damals schon, was passiert, wenn ich versuche, mich nicht direkt an Filmen zu beteiligen: Bei Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter war es so gewesen, und in beiden Fällen war ich nach ein paar Wochen doch wieder dabei und habe den Regisseuren über die Schulter geschaut, ihnen Dinge eingeflüstert, ihnen geholfen und einfach Präsenz gezeigt. Das war unterm Strich jeweils noch schwieriger, als gleich selbst Regie zu führen.
Disney war nun etwas nervös. Sie sahen sich die ersten drei Filme an, mit denen sie alle möglichen Probleme hatten, und sagten: Wir wollen etwas für die Fans machen. Und ich sagte: Na ja, eigentlich wollte ich nur eine Geschichte erzählen über das, was da passiert ist, was hier angefangen hat und dort weitergegangen ist. Es geht um Generationen, um die Probleme von Vätern und Söhnen und Großvätern. Es ist eine Familien-Seifenoper, und es geht um Familienprobleme, nicht um Raumschiffe.
Sie haben jedenfalls die Entscheidung getroffen, diese Geschichten nicht zu verwenden, sondern ihr eigenes Ding durchzuziehen, also habe ich entschieden: In Ordnung, dann werde ich nicht versuchen... Ich meine, sie wollten mich im Grunde eh nicht dabeihaben, und ich dachte mir, wenn ich dabei bin, sorgt das doch nur für Probleme, weil sie nicht machen, was ich will und ich nicht mehr die Kontrolle habe, sie dazu zu bringen, also sorge ich nur für Unruhe.
Und so habe ich dann gesagt: Gut, ich gehe meinen Weg und lasse sie ihren Weg gehen. Unterm Strich ist es doch wie im wahren Leben: Wenn man mit jemandem Schluss macht, ruft man nicht an, man kommt nicht mal eben vorbei oder fährt die Straße lang, um zu schauen, was die andere Hälfte gerade tut, und man geht auch nicht ins Lieblingscafé oder andere Lieblingsorte des anderen, sondern man bleibt weit weg und sagt: Das ist die Vergangenheit, ich schaue in die Zukunft.
Denn andernfalls reißt man nur alte Wunden wieder auf und macht es allen Beteiligten noch schwerer. Man muss es hinter sich lassen, und das ist sehr, sehr, sehr schwierig. Aber ein Schlussstrich tut Not: Das Spiel ist aus, ich ziehe weiter.
Auch wenn jede Zelle des Körpers sagt: Nein, tu es nicht. Ich meine, das sind meine Kinder, alle Krieg-der-Sterne-Filme. Ich liebe sie, ich habe sie geschaffen, ich bin eng mit ihnen vertraut, und nun habe ich sie an die Mädchenhändler verkauft, die sie nehmen und...
Aber ich wusste, dass es drei weitere Geschichten gibt und dass mich das, wenn man es richtig macht, zehn Jahre kosten würde. Ich war damals 70. Ich habe keine Ahnung, ob ich mit 80 überhaupt noch da bin. Mit jedem Jahrzehnt verringern sich die Chancen, das nächste noch zu erleben. Und ich wollte all diese anderen Sachen auch noch machen. Für mich und auf mich gestellt musste ich die Entscheidung treffen, damit abzuschließen.
Ich meine, mir wurde ja nichts weggenommen. Aber sie wollten einen Retrofilm machen, und mir gefällt sowas nicht. Ich arbeite sehr hart daran, jeden meiner Film komplett anders zu machen mit anderen Planeten, anderen Raumschiffen... Einfach neu.
Aber ich bin damit im Reinen. Ich bin nur dankbar, alt genug zu sein, um das alles schon einmal mitgemacht zu haben, denn faktisch ist es so, als müsste man ständig über seine Scheidung sprechen, und das ist für alle Beteiligten eher unangenehm als schmerzvoll.Über seine künftigen Filme
Mich fasziniert das Medium Film, die wahre Natur dieses Mediums. Man hat den Film häufig nur als Aufnahmemedium verwendet, nicht als Kunstform. Ich habe letzteres bei einigen meiner Filme versucht. Am Anfang gab es in Russland eine eigene Bewegung, die Geschichten visuell und ohne Dialoge erzählen wollte, eine recht esoterische Bewegung, und seit 100 Jahren hat sich an dem Punkt nicht mehr viel bewegt. Das will ich aufgreifen und emotional wirkmächtiger machen, in kleinen, experimentellen Filmen, die sich nicht an die gleiche Struktur halten wie normale Filme. Ich will zu Filmen wie American Graffiti und vor allem THX zurück, wo ich versucht habe, neue Erzählstrukturen zu schaffen. Einige Filme dieser Art habe ich über die Jahre produziert, aber sie waren nicht so wie das, was ich jetzt vorhabe. Auch sie haben allerdings schon verstärkt auf das Visuelle gesetzt und nicht so sehr auf Drehbücher.Über die Entscheidung, keine populären Filme mehr zu drehen
Warum sollte ich es tun? Geld brauche ich nicht mehr, die Kinderschiene bin ich sechs Filme lang gefahren, meine Interessen sind jetzt andere, reifere... Die Filme, die ich jetzt machen werde, werden anspruchsvoller sein, und das Publikum wird mehrheitlich nicht daran interessiert sein, weder an ihrer Machtart, noch an ihren Themen.
Danke an alles Hinweisgeber und ein frohes neues Jahr.
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@ McSpain/ Wookiehunter
Kommt drauf an ob Mordor unbedingt als Feindbild dienen müsste oder es nicht ein neues geben könnte. Und ob unbedingt Enkel diesen Kampf bestreiten müssten.
Die Welt an sich würde interessante Geschichten zulassen. So wie auch im SW Universum soetwas möglich wäre.
Eine KOTOR Triologie wäre natürlich ein Burner. Allein schon der Gedanke eines Schlachtengemäldes Jedi vs Sith treiben mir gerade Tränen der Verzückung in die Augen.
finn1
@ Grossmoff Nase:
- "@George Lucas
Diese Lücken kann man mit den Informationen im Film füllen. Das betrifft leider nicht alle Lücken in TFA, aber diese schon."
..."
Das ist dir also keine Antwort wert, oder wie soll ich das verstehen?
@ Pepe Nietnagel:
- "Ich fand nichts mysthisches an Episode VII: Die Macht ist erwacht. Was das bedeutet, wurde nie gesagt oder angedeutet."
Andeutungen und fehlende Erklärungen sind doch ein wesentlicher Bestandteil von Mystik.
- "Im Vergleich zu Episode I gab es neu die Midiclorinaer, die Story um den Auserwählten, zum ersten Mal sah man Yoda und den Jedi-Orden. Man erfuhr neues über die Siths, die Regel der Zwei, usw. Auch, dass Qui Gon normal starb und (noch) nicht zu einem Machtgeist wurde."
Midichlorianer und Qui-Gons Tod habe ich Episode I ja schon zugestanden, auch wenn die Erklärung zu Machtgeistern ebenso etwas war, was aufgeschoben wurde. Die Auserwählten-Geschichte wurde nie erklärt oder zumindest mal genauer beleuchtet. Ich weiß bis heute nicht, was genau die Prophezeiung sagte, und auch nicht, was "Gleichgewicht in der Macht" eigentlich bedeutet. Gleichgewicht heißt für mich die perfekte Balance zwischen Heller und Dunkler Seite, was dann quasi "Null" ergibt. Das ist ein Gleichgewicht. Was versteht Lucas darunter? Keine Ahnung, er hat sich in drei Filmen nicht darum geschert, das zu klären.
Man sah zum ersten Mal Yoda? Oder was genau meinst du?
Den Jedi-Orden zu sehen, hat erstmal nichts mit der Macht zutun, sondern mit der Institution Jedi-Orden. Die Prequel-Ära hätte viel Gelegenheit geboten, die Jedi, ihren Orden und ihre Riten zu erkunden, zumindest ansatzweise. Davon gab es leider zu wenig. Wenn es Mystik und Philosophie ist, was Star Wars ausmacht, dann hätte Lucas der Politik weniger Raum geben müssen und stattdessen den Jedi und der Macht eine größere Bühne bieten sollen. Aber da ist es wieder: hätte, sollte, müsste... seine Entscheidung, seine Freiheiten; meine Kritik.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 19:38 Uhr)
George Lucas
Und damit man da nicht auf ausgetrampelten Pfanden wandelt, wäre so ein Jedi vs Sith Szenario in der Zukunft eben wesentlich attraktiver.
Bedient man sich abermals bei schon bekanntem, ist die Gefahr gross, eine Interpretation zu kriegen, die Kenner der Vorlage wiederum nicht gut finden werden.
Wenn die schon das Risiko gehen, wär mir was Eigentständiges eigentlich lieber. Aber eine Kotor Reihe würde ich auch begrüssen.
Wenn Disney zu jedem Furz-Marvel-Held nen Film bringen kann, dann bitte auch zu SW. Sollte nur nicht zu inflationär sein, sonst geht der Schuss nach hinten los.
@Derool
Yoda sah auch nicht seinem Alter entsprechend aus. Die Altersfrage ist bei SW sowieso kein wirklicher Faktor um irgendwas schliessen zu können. So macht man Maz gleich mal 1000jährig, damit alle Eventualitäten schon einberechnet sind. Find das ein bisserl stupide und beliebig. Aber so können die EU Autoren Maz Geschichten von vor 200 Jahren raushauen, usw.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 19:47 Uhr)
Wookiehunter
@Grossmoff Nase
"[...] in keinem anderen Star Wars Film wurde die "Macht" so wenig thematisiert wie in TFA. Im ganzen Film spielt die "Macht" eigentlich überhaupt keine Rolle."
Genau das Gegenteil ist doch der Fall - schon mal den Titel gehört "The FORCE Awakens" gehört?
-Han Solo gesteht die Existenz der Macht ein
-Snoke spürt ein Erwachen in der Macht
-Maz spricht von der Macht
-Rey´s Machtkräfte erwachen
-Leia spürt über die Macht Han´s Tod
usw. und so fort...
Im Prinzip könnte man auch alle sogenannten "Zufälle" durch das Einwirken der Macht begründen...
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 19:43 Uhr)
@George Lucas
"Das ist dir also keine Antwort wert, oder wie soll ich das verstehen?"
Nicht doch gleich so kritisch. Meine Antwort hatte ich zu deinem und McSpains Zitat zusammengefügt. Darin steht, was ich unter Lücken verstehe. Dazu gehört der Hintergrund einer Figur und ihr Befinden auf sachlicher aber imf Film vor allem auch emotionaler Ebene. Weder will in Star Wars ich eine Doku sehen, noch eine art Memento. Der/die Held/in sollte so klar sein, dass wir ihn/sie kennen und mit ihm/ihr mitfiebern können. Das war ja auch eine Schwäche der PT, wenn diese dort auch anders verursacht worden war.
Eine ordentlich eingeführte Rey mit richtigem Hintergrund inkl. Konflikt und Handlungsmotivation wäre super, so hatte ich immer das Gefühl nur die halbe Rey zu sehen.
Ja, letztlich geht es weniger um Fakten als viel mehr um Gefühl.
Grossmoff Nase
"[...] in keinem anderen Star Wars Film wurde die "Macht" so wenig thematisiert wie in TFA. Im ganzen Film spielt die "Macht" eigentlich überhaupt keine Rolle."
Es gibt einen Film, in dem sie noch weniger thematisiert wird, und zwar Episode II. Anakin hat ein paar neue Fähigkeiten, wie z.B. in freiem Fall in einen Speeder steigen oder eine Birne schweben lassen.
@ Grossmoff Nase:
Sorry, ich hatte dieses "..." als Lücke gelesen, aber die hast du ja jetzt gefüllt
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 19:47 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
Zitat: Midichlorianer und Qui-Gons Tod habe ich Episode I ja schon zugestanden, auch wenn die Erklärung zu Machtgeistern ebenso etwas war, was aufgeschoben wurde. Die Auserwählten-Geschichte wurde nie erklärt oder zumindest mal genauer beleuchtet. Ich weiß bis heute nicht, was genau die Prophezeiung sagte, und auch nicht, was "Gleichgewicht in der Macht" eigentlich bedeutet. Gleichgewicht heißt für mich die perfekte Balance zwischen Heller und Dunkler Seite, was dann quasi "Null" ergibt. Das ist ein Gleichgewicht. Was versteht Lucas darunter? Keine Ahnung, er hat sich in drei Filmen nicht darum geschert, das zu klären.
Meine Interpretation, die aber der Aussage von Lucas, die glaube ich auch schon mal hier thematisiert wurde, widerspricht:
Das Gleichgewicht wurde in dem Moment hergestellt, als die Jedi vernichtet wurden. Yoda meint doch, dass man die Prophezeiung vielleicht missverstanden hätte.
Nach Ende E3 ist das Verhältnis auf beiden Seiten eigentlich 2:2, respk. Yoda als Meister der hellen Seite, Sidious als Meister der dunklen Seite und Obi Wan und Vader jeweils als Anhänger einer der beiden Lehren. Ausgewogen, oder nicht?
Meine aber der Schorsch hat das nicht so gemeint, fand ich für mich aber so recht schlüssig, wobei ich die dunkle Seite nicht generell als klar böse einstufen würde und die helle nicht klar als rein gute. Die Macht sowas wie der innere Kampf darstellt, den ein jeder mit sich führt. Aggression und Ruhe in eben perfekter Balance.
Wookiehunter
@ Wookieehunter:
Dann interpretieren wird "Gleichgewicht" ja gleich. Ich kann mich an eine Interpretation erinnern, weiß aber nicht von wem - vielleicht sogar Lucas selbst - die lautete "Erst, wenn die helle Seite dominiert, ist das Gleichgewicht hergestellt". Und das macht ja nun gar keinen Sinn, schon für die Ausgangssitutation in Episode I nicht.
Unsere Interpretation klingt jedenfalls auch in TFA an. The dark side, and the light... innere Kämpfe. Wenn man bereit ist, noch tiefer ins EU einzusteigen, tun sich weitere thematische Spiegelungen auf: Friedensvertrag zwischen New Republic und Rest-Imperium (aber das geht jetzt vielleicht zu weit). Ob sich die Sequels trauen, das Gut-Böse-Schema des Märchens zu brechen, und zwar auch dahingehend, dass am Ende weder die eine noch die andere Seite als Sieger hervorgeht? Schwierig wäre es ja schon, so etwas zu verkaufen, auch wenn es in philosophischer Hinsicht ungemein interessant ist. Wir hätten den Triumph des Bösen in III, den Triumph des Guten in VI, und das Gleichgewicht in IX. Nietzsche hielte Einzug in Star Wars... nein, das wird nicht passieren.
@ General Hux:
That´s not how The Force Awakens works!!"
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 19:57 Uhr)
George Lucas
Leider, aber wie gesagt, Yodas Anmerkung, es falsch verstanden zu haben, finde das höchst interessant, weicht sie doch diese Selbstsicherheit der Jedis einen kurzen Moment lang auf.
Ist jetzt ein bisserl ab vom Thema, aber in Babylon 5 wird das ja auch gewissermassen genau so umrissen. Da stehen die Schatten auch für die Entwicklung durch Chaos und ihr Gegenstück die Vorlonen für Ordnung. Und beide sehen ihren Weg als den einzig wahren an.
So ähnlich stufe ich die Jedi und Sith ein.
Dass man diese Betrachtungsweise auch in eigenen Reihen hinterfragt, hat man dann in Vader, Qui Gon und auch Dooku manifestiert, die eben nicht strikt den Vorgaben ihres Glaubens gefolgt sind.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 20:03 Uhr)
Wookiehunter
@Wookiehunter
Das Gleichgewicht der Macht wurde wieder hergestellt als Vader bekehrt und Sidious vernichtet ( und somit auch die Sith ) wurde. Da die Sith sich auf unnatürlicher Art der Macht bedienen und diese beeinflussen, ist die Macht im Ungleichgewicht. Das merkt man ja auch wie Sidious den Jedirat blendet und deren Visionen und Fähigkeiten in die Macht zu blicken einschränkt. Sidious beeinflusst somit die Macht und bringt sie aus dem Glwichgewicht.
Das ganze hat nichts damit zu tun wieviele auf welcher Seite noch übrig sind.
Darth PIMP
@Nase (oder Nietnagel. Einer ohne Avatar. )
"Ich meine ein potentielles Script, wie es von Lucas hätte gekommen sein können. Ein Script, bei dem sich dieser Film mehr auf die neuen Figuren und vermutlich auch deren Hintergründe konzentriert hätte. Alles sehr spekulativ, zumal GL ja selber sagt, das seine bzw. Arndts Entwürfe nicht sehr weit fortgeschritten waren.
Lücken sehe ich bezüglich Rey schon im Film. Ihr Hintergrund wird eigentlich nur sehr beiläufig angesprochen und dabei alles andere als Vollständig. Darum bleibt ihre Motivation zum Teil offen. Es wird im ganzen Film nicht wirklich geklärt, warum sie am Ende zu Luke fliegt. Hier muss der Zuschauer sehr viel selber in die Story stecken. Kann man so machen aber ich bin damit nicht ganz warm geworden."
Klar muss man damit nicht warm werden können. Ich konnte halt mit der Holzhammer-Version von Lucas in der PT nie etwas anfangen. Ich liebe Filme die mir etwas zeigen und dam Ende kann ich mir Gedanken darum machen, als Filme die mir die Geschichte vorkauen.
Mad Max und TFA sind schöne Filme dieses Jahr die endlich wieder im Mainstream-Kino damit angefangen haben Dinge zu zeigen statt auszuwälzen. Ich finde das sehr begrüßenswert. Ich weiß z.b. nicht ob meine Fanliebe und das EU entstanden wären, wenn die OT bereits alles voll-umfänglich erklärt hätte.
McSpain
@General Hux
"Genau das Gegenteil ist doch der Fall - schon mal den Titel gehört "The FORCE Awakens" gehört?"
Das ist das Problem, dass ich unter anderem mit TFA habe. Es wird viel betitelt, viel angekrazt und angedeutet, aber es bleibt nichts substantielles in der handlung zurück. Die Macht steht zwar im Titel und es wird hier und da von einem Erwachen gesprochen, aber sie spielt für den Verlauf und die Konflikte keine echte Rolle.
Tatsächlich sind die mystischsten Momente, als Han den beiden von der Macht erzählt und als Rey eine Machtvision hat. Das ist auch schon alles. Diese beiden Elemente haben keinen nachhaltigen Einfluss auf die Geschichte.
Dagegen zum Vergleich:
ANH
1. Luke erfährt von der Macht und seinem Vater sowie Vader (Lukes Kernkonflikt (sein Vater) wird mit der Macht und den Jedi verknüpft)
2. Obi Wan stirbt und der Konflikt wird verstärkt (Lehrer tod/Zugang zur Macht verschlossen? sowie Vader hat den Vater und den Lehrer getötet)
3. Luke zerstört mit Hilfe der Macht den Todesstern und erhält dabei Hilfe von dem Machtgeist Ben (Zugang der Macht erhalten und Lehrer doch nicht ganz weg / Vader entkommen und Konflikt damit noch am laufen)
TPM
1. Qui Gon trifft auf Anakin und fühlt, dass er diesen Jungen ausbilden muss (Konflikt, da er an den Jungen nicht ran kommt und da sie vom Planet nicht weg kommen / Anakin erwartet, von den Jedi gerettet zu werden)
2. Qui Gon geht ein Wagnis ein, um dem Planeten mitsamt Anakin zu entkommen (Er glaubt, die Macht weist ihm diesen Weg)
3. Anakin nutzt die Macht um das Rennen zu gewinnen und löst so das Dilemma.
4. Anakin muss seine Mutter verlassen, was ihn in einen Konflikt stürzt, der seinen weiteren Weg mit der Macht bestimmen wird.
5. Anakin muss sich dem Rat stellen und es wird über seine Ausbildung entschieden (Konflikt, da der Rat ihn zunächst nicht ausbilden will aber Qui Gon nicht überzeugt ist / Anakin ist enttäuscht und verliert an Selbstsicherheit)
6. Qui Gon stirbt und zwingt Obi Wan das Versprechen ab, Anakin auszubilden (Obi Wan ist unsicher und der Rat gibt ihm nur wiederwillig die Erlaubnis, Anakin als Schüler zu nehmen)
TFA
1. Rey erfährt von Han, dass es die Macht und die Jedi wirklich gibt und, dass der Wiederstand nach Luke sucht (0 Konflikt oder persönlichen Anteil)
2. Kylo kämpft mit seiner Neigung zur hellen Seite der Macht (Ein Konflikt, den wir ohne Hintergrundwissen nicht wirklich kennen oder verstehen)
3. Rey findet Lukes LL und hat eine Machtvision, die ihr Angst macht (Weder verstehen wir die Vision, noch ihre Angst ganz genau)
4. Kylo nimmt rey gefangen und unterliegt ihr in der Gedankenkontrolle (wir erfahren, dass Kylo fürchtet, Vader nicht gerecht zu werden)
5. Rey befreit sich mithilfe Gedankentricks
6. Kylo kämpft mit sich und tötet Han um seinen Weg zur dunklen Seite zu beenden (den Konflikt kennen wir nicht)
7. Rey besiegt Kylo im Kampf (Wie ist das möglich?)
8. Rey fliegt zu Luke (Warum?)
TFA = viel Inhalt, wenig Substanz
Grossmoff Nase
George Lucas
@George Lucas
Ach so ja dann - war mir nicht so sicher.
@Großmoff Nase
Für dich muss die Macht also immer einen Einfluss auf die Story haben, wenn sie thematisiert wird?
Also ich persönlich brauche das nicht immer.
Das ist doch auch ziemlich mystisch, wenn nicht genau zu klären ist, ob oder wie die Macht gewirkt hat.
Gerade weiß man auch noch nicht endgültig was die Macht noch für langfristige Auswirkungen auf die Zukunft hat, da wir Episode VIII noch nicht kennen.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 20:32 Uhr)
@ Grossmoff Nase:
Du vermengst zu oft Erzählung und Informationen über die Macht. Dass Lukes Vergangenheit inklusive seinem Vater angerissen wird, hat erstmal nichts mit der Macht zutun. Vader hat etwas mit der Macht zutun, na und? Was erzählt mir das über die Macht? Rey und Kylo haben auch etwas mit der Macht zutun.
Zu deinen Kommentaren zu TFA:
1. Hier muss es keinen Konflikt geben. Rey erfährt von der Macht und den Jedi, das ist der Sinn dieser Szene und mehr braucht es nicht.
2. Dass jemand der hellen Seite widerstehen muss, ist eine Neuerung in der Machtphilosophie. Wo eine solche Neuerung vorhanden ist, sollte man sie auch anerkennen. Kylos Abwendung von Lukes Lehre reicht erstmal als Information.
3. Die Vision gibt uns die Informationen, die wir zu diesem Zeitpunkt bekommen sollen: Rey hat eine Verbindung zu Luke, das Lichtschwert hat eine Verbindung zu Luke. Dass sich im Lichtschwert ein Machtpotenzial befindet, welches nicht nur in Kontakt zu Luke steht sondern Rey sogar rufen kann, ist eine Neuerung in der Machtphilosophie. Auch hier wieder: wo vorhanden, bitte anerkennen. Die Angst erwächst wohl vor allem aus dem Unerwarteten. Völlig verständlich. Ich würde genauso reagieren.
4. richtig beschrieben.
5. Ja.
6. Doch, den Konflikt kennen wir: Vater töten, um Weg zur dunklen Seite zu vollenden.
7. Rey hat ungeahnte, wenn auch unvollständige Machtfähigkeiten. Dies kombiniert mit ihren Kampfkünsten (Jakku) ergibt in etwa die gleiche innere Logik, wie der Umstand, dass Luke in Episode IV den Todesstern vernichten kann. Wie ist das möglich? Pilotenfähigkeiten plus Macht. In Episode IV werden Lukes Fähigkeiten sogar nur in einem Nebensatz "erwähnt", aber nie gezeigt. Anders in TFA. Auf der anderen Seite: Kylo Rens Verwundung, die erschütternden Ereignisse davor, sowie sein "Unfertigsein" als dunkler Jedi. Überhaupt wundert es mich, wie man einerseits ständig Kylo Rens "Unfähigkeit" und unkontrolliertes Temperament erwähnen kann, sich dann aber wundert, wenn er in einem Kampf unterliegt. Zu guter letzt: Rey gewinnt nicht das Lichtschwertduell. Zuerst flieht sie sogar vor ihm, kann ihm dann Paroli bieten, überlebt am Ende aber vor allem, weil sie durch einen sich auftuenden Erdriss von ihrem Gegner getrennt wird.
8. Weil er gefunden wurde und zurückgeholt werden muss. Siehe Lauftext
- "TFA = viel Inhalt, wenig Substanz"
Naja. Naja.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 20:33 Uhr)
George Lucas
@Nase:
Im Gegensatz zu ANH wußte Abrams, ja hatte er sogar den Auftrag einen Auftakt einer Trilogie, ja einer ganzen Generation von Star Wars Geschichten zu schrieben. Daher würde ich nicht sagen, dass viele Fragen aufzuwerfen und vieles im Dunkeln zu lassen ein Mangel an Substanz ist. Sondern genau das was einen guten Auftakt einen Piloten ausmacht.
Ansonsten ist der ganze Film die Geschichte von einer Figur die stärker in der Macht ist als sie glaubt oder weiß. Und einer Figur die schwächer in der Macht ist als sie glaubt oder weiß. Eine der Hellen, eine der Dunklen Seite. Beides Erwacht. Vielleicht erwacht beides auch bei den Falschen.
Da fängt es doch schon an Philosophisch und Mysteriös zu sein. Darüber könnten wir eine tolle lange Analyse und so führen.
Aber nein. Wir reden ja noch darüber warum TFA nicht gut ist und so. Naja. Also wie gesagt die "Macht" in Episode 7:
1) Kylo erscheint ein sehr starker Machtnutzer zu sein. Mit einer nigelnagelneuen Machtfähigkeit: Geschosse im Flug stoppen.
2) Kylo erscheint ein sehr starker Machtnutzer zu sein. Mit einer nigelnagelneuen Machtfähigkeit: Er kann Menschen "einfrieren".
3) Kylo erscheint ein sehr starker Machtnutzer zu sein. Mit einer nigelnagelneuen Machtfähigkeit: Er kann Leuten Informationen aus dem Kopf saugen. (Hätte das Opa-Vader mal bei Leia gekonnt, Yavin wäre zerstört und Alderaan noch am Leben.)
4) Die Macht hilft Rey dabei den Falken so zu drehen, dass Finn den Tie zerstören kann. (Sie ist selbst darüber überrascht, dass sie dies konnte)
5) Das Lichtschwert und die Machtvision. (An dieser Stelle müssen wir aber auch diese Sequenz nicht künstlich runterspielen. Die Art der Vision und ihr "Impact" ist auf dem gleiche Level wie die Höhle in Dagobah oder Qiu-Gons "Anakin, Nein" in AOTC. Diese Sequenz im Verbund mit dem Erbe des Schwertes für die Saga allein würde ich schon mehr Gummipunkte geben als die "aktive mystische Macht" in Episode 6 neues oder tolles leistet (sowohl für die Figuren als auch für den Plot oder den Zuschauer)
6) Rey kann besser schießen als sie selbst dachte.
7) Rey kann Kylo (den Obermachtnutzer der in dieser Disziplin Opa-Vader überlegen ist) bei der Gehirninvasion widerstehen und den Spieß umdrehen.
8) Rey erlernt und erstarkt in der Macht und manipuliert Sturmtruppen.
[An dieser Stelle zu "Wieso kann die das alles" vs. "Erweckungstheorie": Kylo erkennt in der Verschmelzung Rey. Nicht nur seine Reaktion bei Jakku und Mädchen ist eindeutig. Nach der Verschmelzung sagt er einer Sturmtruppin: "Findet sie. Je mehr Zeit sie hat desto mächtiger wird sie" (sinngemäß)]
9) Durch Trauer (Han tot), Freude (Man ist zurückgekommen um sie zu retten), Angst (Finn verletzt, Planet explodiert) Wut (Rache für Han) aufgeladen kämpft Rey gegen Kylo. Als dieser von "Lehrer" spricht macht es ein weiteres mal klick. Rey schließt die Augen und scheint sich zu erinnern, was ihr Meister ihr sagte. Evtl. hätte hier die Stimme von Luke mehr erklärt. Aber es funktioniert so auch.
McSpain
Nieder mit dem Zeichenlimit!
@George Lucas:
Neben dem ewigen Streitvergleich zwischen Rey und Luke sollten wir Anakin nicht vergessen. Luke+Macht+Buschpilot und Todesstern. Anakin+Macht+Rennfahrer und Droidenkontrollschiff (Drehen ist ein toller Trick nicht vergessen.)
Und aus dem langen Post noch einmal das Kylo Zitat: "Findet sie. Je mehr Zeit sie hat desto mächtiger wird sie" (sinngemäß) ist sehr selten in den Debatten vertreten und sagt sehr viel darüber aus, dass selbst Kylo in Rey mehr sieht und weiß, als selbst Rey zu diesem Zeitpunkt.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 20:41 Uhr)
McSpain
George Lucas
Und zack ich schiess noch einen aus der Hüfte:
Zu Rey sprechen scheinbar Machtgeister und sie hat die Fähigkeit diese zuerhören. Maz ist eine Machtnutzerin wie wir sie bisher nicht gesehen haben. Snoke ist kein Palpitineverschnitt sonder ein sichtbare Bedrohung die ( Vorsicht Spekulationsgefahr ) die Macht nutzen kann um Jahrzehnte im Vorraus zuplanen.
Noch zur spanischen Ergänzung obrige Sätze.
Ach ja und wie es mit den Worten des Counts zuzitieren in Bezug auf die nächsten Episoden " und das war nur der Anfang ".
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 20:54 Uhr)
finn1
@ George Lucas @ Grossmoff Nase
Ich möchte weniger auf euren Inhalt als auf die Art und von Weise von euch eingehen. Beide nehmt ihr euch nicht viel. Eure inhaltliche Auseinandersetzung als solche ist spannend genug, als das man andere für ihre "andere Meinung" despektierlich behandeln muss.
Zu eurer Diskussion nur so viel:
Zum größten Teil würde ich zum Beispiel George Lucas zustimmen. Aber. Das Erwachen der Macht fiel auch für mich zu undeutlich aus. Mir gehts hierbei nicht um Vergleiche zu anderen Episoden, sondern nur zu dem was der Titel vermeintlich verspricht oder aber auch andeutet und was er dann hält. Ein wirkliches Erwachen lag nicht vor, außer das Snoke das Zitat einmal gebracht hat.Obs dem Film schadet? Mit nichten, ist dann aber der falsche Titel. A New Hope wäre doch ansprechender gewesen
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 21:01 Uhr)
Jeremeier88
Darth PIMP
finn1
@George Lucas
"Du vermengst zu oft Erzählung und Informationen über die Macht. Dass Lukes Vergangenheit inklusive seinem Vater angerissen wird, hat erstmal nichts mit der Macht zutun. Vader hat etwas mit der Macht zutun, na und? Was erzählt mir das über die Macht? Rey und Kylo haben auch etwas mit der Macht zutun."
Ich spreche von Dramaturgie.
Geschichten erzählen heißt, dass man von menschlichen persönlichen und gesellschaftlichen Konflikten erzählt. Das ist der Kern des Geschichtenerzählens. Artistische Kunststücke kann man auch im Zirkus sehen.
Die Macht ist eine Metapher für die Stärke und Fähigkeit einer Person und den damit verbundenen Möglichkeiten und Gefahren. Daneben ist die Macht eine Metapher für das, was die Geselschaft verbindet und was wir als Mitgefühl und Verständnis bezeichnen würden.
Jedis, die durch die Luft hüpfen, Gedanken kontrollieren Laserschwerter schwingen oder Dinge schweben lassen sind Zirkusattraktionen. Daher haben die vielen Superjedis der PT die Macht nicht mystischer oder bedeutender gemacht.
In einer Geschichte muss die Macht, um ein wesentlicher Bestandteil der Dramaturgie zu sein, mit dem Konflikt des Protagonisten verknüpft werden. In ANH wird das wunderbar gelöst, indem Luke, dessen Konflikt darin besteht, dass er seinen Vater nicht kennt sondern bei Zieheltern aufgewachsen ist, erfährt, dass sein Vater ein Jedi war und die Macht beherrschte. Nun eifert der Sohn seinem Vater nach um ihm wenigstens über die Macht näher zu kommen und posthum stolz zu machen. Darin liegt die Motivation Lukes, ein Jedi zu werden. Das grandiose daran ist, dass das alles nicht erklärt werden muss, da es psychologisch in unseren Köpfen automatisch funktioniert. Daher sind wir uns über die Wirkung dieses einfachen aber wirkungsvollen Plots auch nicht bewusst. Das war immer ein Problem der Kritiker, die nicht verstanden, warum die Leute so begeistert waren.
Diese einfache aber wirkungsvolle Verbindung der Macht mit dem Schicksal des Protagonisten schlägt jeden noch so tollen Jedi Zaubertrick.
Daher ist ANH (wie in meiner Liste zu erkennen) schnell zusammengefasst aber dennoch wirkungsvoller als alle noch so komplizierten Plots, die nicht auf den Punkt kommen.
Grossmoff Nase
@ Jeremeier88:
- "Ich möchte weniger auf euren Inhalt als auf die Art und von Weise von euch eingehen. Beide nehmt ihr euch nicht viel. Eure inhaltliche Auseinandersetzung als solche ist spannend genug, als das man andere für ihre "andere Meinung" despektierlich behandeln muss."
Das habe ich mit KEINEM EINZIGEN Wort getan.
@ Grossmoff Nase:
Ich stimme dir allen Punkten, mit denen du die Macht beschreibst, zu. Ich sehe hier aber kein Problem in Bezug auf TFA.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 21:07 Uhr)
George Lucas
Jeremeier88
@ Jeremeier88:
Ja, da bist du kleinkariert, wenn ich mal etwas persönlich werden darf. Hätte ich nur den von dir zitierten Kommentar gebracht, hättest du recht. Dem ging aber ein langer Text mit sachlichen Argumenten voraus. Ich glaube auch, dass Grossmoff Nase damit weniger Probleme hat, als du.
(zuletzt geändert am 03.01.2016 um 21:10 Uhr)
George Lucas
Jeremeier88
George Lucas
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