Gestern gegen 12.30 Uhr hatte ich im Rahmen einer Pressevorführung in Berlin die Gelegenheit, Das Erwachen der Macht bereits vorab zu sehen. Es folgt eine spoilerfreie Rezension meiner Eindrücke, die sicherlich in gewissem Ausmaß meiner Subjektivität unterworfen ist:
Der Film beginnt mit dem gewohnten Lauftext, wie man ihn aus den ersten sechs Episoden kennt - wobei dieser bereits einige wichtige Rahmenbedingungen klärt, welche die Fans seit der Ankündigung von Episode VII vor Rätsel stellten. Welche Mächte dominieren die Galaxis? Welche Beziehung besteht zwischen Neuer Republik, Widerstand und Erster Ordnung? Wie kam dieses Machtgefüge zustande? Und welche Rolle spielen die Jedi hierbei?
Der Film legt anfangs seinen Fokus im Wesentlichen auf die ‚neuen’ Charaktere Poe Dameron, Rey und Finn, die ohne jede Vorstellung in die Handlung geworfen werden. Zunächst fühlen sich diese Charaktere irgendwie fremd an und man fragt sich: Ist das Star Wars? Passen diese Figuren in die Handlung dreißig Jahre nach Episode VI? Können die Figuren Teil dessen werden, was wir als ‚unser persönliches’ Universum in diesem neuen Machtgefüge von Neuer Republik, Widerstand und Erster Ordnung bezeichnen? Relativ schnell jedoch gewöhnt man sich dann an die neuen Charaktere, insbesonders dann, wenn die neuen Figuren mit gewissen bekannten Figuren in Handlungszusammenhänge und Verwandschaftsbeziehungen gerückt werden. Es ist dabei in erster Linie die Mischung aus altbekannt nostalgischen Motiven wie Figuren und Schiffen und neuen, aber nicht unvertraut wirkenden Elementen, welche das Gefühl prägen, dass es sich hier wahrhaftig um Star Wars handelt. Allein der Anblick des über die Oberfläche Jakkus jagenden Falken weckt nostalgische Gefühle und Erinnerungen an die alten Episoden, die so seit Jahrzehnten ungeweckt geblieben sind. Die 'Faster, more intense'-Mentalität des Altmeisters George Lucas findet hier ihr Vermächtnis und materialisiert sich für eine neue Generation von Zuschauern.
Wesentlich ist hierbei auch, dass die Chemie zwischen den 'neuen' großen Drei stimmt und dass sich dies auch auf die Zuschauer überträgt. Auch die schauspielerischen Leistungen - insbesonders bei Daisy Ridley - sind sehr überzeugend. Die Harmonie insbesonders zwischen Finn und Rey und den 'alten' großen Drei funktioniert ebenso, was dazu beiträgt, dass die neuen Charaktere sich in das bekannte Universum einfinden. Neben den großen Drei treten überdies weitere altbekannte Figuren wie Ackbar, Nien Nunb oder Chewbacca in Erscheinung, die in weiten Teilen ihre alten Rollen einnehmen.
In Bezug auf die altbekannten Charaktere legt der Film bald seinen Fokus auf Han Solo, während die anderen deutlich später in die Handlung eingeführt werden. Das Element 'Suche' nimmt von Anfang an eine prägende Stellung ein und charakterisiert den Film bis zum Ende - es geht dabei nicht nur um die Suche nach Hoffnung oder Hilfe, sondern auch um die Suche nach Helden, die im Laufe der Zeit zu Mythen geworden sind und allmählich im Staub des Vergessens versinken. Ihre Taten bestehen, doch eher als Stoff für Legenden. Spannend und interessant umgesetzt scheint mir hierbei, wie neben Gesprächen weitere Hintergründe in die Handlung eingewoben werden und dem Zuschauer immer mehr das große Ganze begrifflich wird, wobei gegen Ende noch viele Dinge für die kommenden Episoden offen bleiben und andere geklärt werden. Die Einführung dieser Informationen ist in dieser Form aus den bekannten Episoden nicht bekannt – fügt sich in dieser neuen Form allerdings gut und ergänzend in das bekannte Universum ein und wirkt authentisch. Generell merkt man zwar, dass Star Wars mit dieser Episode ein Stück weit zu etwas Neuem wird und, dass ein neuer Regisseur Hand angelegt hat - doch dies wirkt weder aufgepfropft, noch unauthentisch in Bezug auf die bekannten Filme und das Universum, in dem sie spielen.
Wer diverse Spoiler gelesen hat, dem werde viele kleine und auch einige große Dinge bereits vertraut vorkommen, doch es gibt durchaus auch neue und unbekannte Elemente, die spannend in die Handlung eingewoben werden. Besonders gelungen scheint mir, wie die anfangs noch sehr unklaren Verbindungen zwischen den neuen Helden und der Rahmenhandlung aufgeklärt werden, ohne, dass der Film bereits alle Rätsel löst. Im Gegenteil: Der Film endet mit einigen Fragen, die deutlich machen, dass das große Ganze noch lange nicht klar ist.
Die Musik trägt die Handschrift Williams’ und unterstützt in dieser Hinsicht sehr, wie die neuen Figuren zu einem Teil des vertrauten Star Wars werden. Meiner persönlichen Meinung nach sollte man dem Film zu Beginn etwas Zeit geben, damit die neuen Charaktere zu einem Teil des bekannten Universums werden können. Dann allerdings fiebert man mit der Handlung mit, was nicht zuletzt an den plastischen neuen Figuren liegt, über die man im Laufe der Handlung immer mehr erfährt, ohne, dass sie ihre Mystik verlieren.
Mein Fazit: Eine absolut würdige und sehr gelungene Fortsetzung der Saga – wobei mir schon beim Schreiben dieser Rezension klar ist, dass der Film das Fandom spalten wird. Unter anderem wird hier die Frage entscheidend sein: Welche Erwartungen hat man an den Film? Und: Was möchte man in diesem Film sehen? Was möchte man nicht sehen?
Meine Empfehlung: Geht trotz aller Spoilerberichte, die ihr gelesen oder auch nicht gelesen habt, möglichst ohne Erwartungen in den Film und lasst euch überraschen.
Hinweis: In Anbetracht der Masse an komplett überflüssigen Last-Minute-Spoilern möchten wir euch bitten, Spoilerdiskussionen einzig und allein unter dieser Meldung zu führen.
Vorsicht: An dieser Stelle also nur weiter lesen, wenn euch Spoiler nichts ausmachen!
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Nicodemus
Insidious
nakmuay
Hin und hergerissen ich bin. Ich brauche Schlaf! Im großen und ganzen eine 9/10
Einiges wurde recycelt und fühlt sich nach Epi IV an. Was aber nur teilweise negativ ist. Der Humor hat gepasst und wirkte nie albern oder zu viel des guten. Die Effekte waren toll und die Kullisen waren super. Es war vieles greifbar.
Das mit Han.. Ich bin schon ein wenig geschockt... Das wird auch nicht so schnell verblassen. Ein Held, meiner Kindheit. Hm, war sein Abgang jetzt so, wie er in Epi 6 gedacht war? Hat er sich jetzt geopfert, damit der Charak. mehr tiefe bekommt? Ich denke nicht.. Denn wofür ist er nun gestorben? Hätte er jemanden gerette, ok, aber so nicht.
Leider viel zu wenig R2, 3PO und natürlich Luke.
Morgen bestimmt nochmal mehr...
N8
LordDDoubleM
Achtung, enthält evtl. Spoiler:
Also, der Film hat mir insgesamt gut gefallen! Die Story hätte an manchen Stellen besser sein können (erinnerte zu sehr an Episode 4). Man hat halt nicht viel riskiert, aber ich würde dem Film 8/10 Punkten geben!
Endlich wieder Star Wars mit den alten Helden.Die Story ist an manchen Stellen wie gesagt dünn. Wirkt auf mich manchmal ein wenig erzwungen, wie die Handlung vorangetrieben wird. Für die Star Wars Nerds wie uns fehlt vielleicht was, der normale Kinogänger wird aber super unterhalten. Der Film ist aber Meiner Meinung nach keine Konkurrenz zu Imperium schlägt zurück oder Rückkehr der Jedi-Ritter, aber besser als alle anderen Teile (kann gleichwertig mit Episode 4 gesehen werden).
Das Ende, insbesondere die letzte Szene, ist episch. Sie kommt ganz ohne Worte aus und ist einfach...T O L L!
GrandMoff
McSpain
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