Schon in früheren Zeiten hat der Rolling Stone gerne mit dem Krieg der Sterne gespielt, wenn auch sicher nur selten auf so denkwürdige Art wie 1983 beim großen Strandspecial. Zu Das Erwachen der Macht hat das Magazin eine Titelgeschichte aufgeboten, die mehrheitlich Altbekanntes zum 1138. neu aufwärmt. Hier also nur einige kurze Häppchen:
Abrams und der Weg zu Episode VII
Abrams zögerte zunächst, ob er in den Krieg der Sterne aufbrechen sollte, zumal er gerade erst seinen zweiten Star-Trek-Film in Folge fertiggestellt hatte. Doch Kennedy weckte sein Interesse mit dem Konzept einer jungen Frau, die fragen sollte, wer Luke Skywalker ist. "Da habe ich mir gedacht: Woha, 35 Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter gibt es junge Leute in dieser Welt. Wem treten sie entgegen? Was wissen sie über die Geschichte der Jedi und des Imperiums? Eine junge Frau stand schon immer im Zentrum des Films. Diese Milliarden Dollar wurden nicht aufgrund von kommerziellen Überlegungen zu Fanartikeln, Filmen und Trickproduktionen aufgewandt, obwohl es diese Überlegungen bei Disney sicher gab.
Mich überrascht vor allem die kreative Freiheit", so Abrams. "Es besteht ein echter Drang, etwas zu machen, das die Zeit der Zuschauer wert ist und nicht einfach nur Werbung für Spielzeug macht. Es liegt für mich kein Reiz darin, etwas zu machen, das am Ende auf der Mülldeponie landet. Ich wollte eine Geschichte erzählen: Was würde passieren, wenn man 19 oder 20 ist und in einem Universum wie dem des Kriegs der Sterne landet?"
Lucas hatte laut Kennedy eine "kurze Handlungsübersicht" der Sequels geschrieben, doch diese Gedanken wurden bestenfalls als Ausgangspunkt verwendet. Acht Monate arbeitete Abrams mit Little-Miss-Sunshine-Autor Michael Arndt an einem Drehbuch, ab und an halfen Lawrence Kasdan und Simon Kinberg aus. Am Ende hatten sie praktisch nichts. Arndt sagte, er bräuchte noch 18 Monate, um das Drehbuch fertigzustellen, und das war deutlich mehr, als Disney oder Abrams aufwenden wollten. "Filme sind wie das Leben", sagt Kasdan, der sehr wie einer klingt, der Yodas beste Zeilen geschrieben hat. "Sie sind gleichermaßen unglaublich kompliziert und unglaublich einfach. Ich glaube, was der Gruppe fehlte, war der einfache rote Faden der Handlung."
So flog Arndt raus, und Kasdan kam hinzu. Und das auf ähnliche Weise wie bei seiner ersten Beteiligung an der Saga, als er von einem unter ernstem Zeitdruck stehenden George Lucas gebeten wurde, fix ein schwaches Drehbuch zu Das Imperium schlägt zurück aufzumöbeln. Diesmal hatten Kasdan und Abrams neun Monate, um einen der meisterwarteten Filme aller Zeiten zu schreiben. "Es zwingt einen dazu, sich von seiner professionellsten Seite zu zeigen", meint Kasdan. Und für Abrams sorgte Kasdans Beteiligung dafür, dass er sich keine Sorgen mehr machen musste, bloße Fanfiction abzuliefern. "Ich musste mir nicht ständig die Frage stellen, was sie wohl gemacht hätten. Weil er wirklich da war."Harrison Ford kehrt zurück
Am Ende von Die Rückkehr der Jedi-Ritter wollte Harrison Ford Han Solo tot sehen. "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass in dieser Figur irgendwelches Zukunftspotential lag", meint Ford. "Es sollte nur diese drei Filme geben, also wollte ich die Figur nutzen, um für etwas Ernsthaftigkeit zu sorgen. Als Zyniker mit flotten Sprüchen weiterzumachen, schien mir nicht..." Er hält kurz inne. "Hätten sie das damals getan, hätte ich jetzt nicht diese Erfahrung machen dürfen, die es meines Erachtens wert war." Ob es wohl etwas bedeutet, dass Hamill und Fisher angedeutet haben, mit Episode-VIII-Regisseur Rian Johnson gesprochen zu haben, während Ford nichts über künftige Filme sagt?Abrams und Ford
"Ich musste mit Harrison zum Kern der Sache vorstoßen", meint Abrams. "Und das hieß zu sagen: Das fühlt sich nicht richtig an, was, wenn wir es mal so probieren? Wir hatten Szenen, die wir während der Dreharbeiten ausklamüsern mussten. Manchmal mussten wir Dinge umschreiben und neu drehen."
Ford lobt Abrams hier ausdrücklich: "In neun von zehn Fällen lag J. J. genau richtig", meint Ford. "Manchmal fühlt sich etwas im Mund erst nicht richtig an und man probiert es mit einigen anderen Varianten. Aber am Ende sagt man: Weißt Du was? Du hast recht. Und 'Chewie, wir sind zuhause'" - ein wichtiger Moment der Geschichte, wie Ford betont - "klingt einfach viel besser als 'wir sind zuhause, Chewie' und einige andere Versionen, die wir ausprobiert haben."
Insgesamt betrachtet Ford Nostalgie in etwa so wie Han früher die Macht: Für ihn existiert so etwas nicht. Als er sein Kostüm anzog und Chewbacca neben sich hatte, was jeden Zuschauer in sprachloser Bewunderung zurückließ, reagierte er kein bisschen sentimental. Aber es half ihm dabei, sich wie Han Solo zu fühlen. "Kleider machen Leute", findet Ford. "Es hätte lächerlich sein können, in meinem Alter mit hohen Stiefeln und einem Revolver am Gürtel neben einem Typen mit Fellanzug zu stehen, aber es war nicht so. Ich liebe diese Arbeit. Es macht mir Spaß, verschiedene Arten von Figuren zu spielen. Was sollte einem daran auch keinen Spaß machen? Es ist keine große Sache, es ist einfach meine Arbeit."Kurze Einblicke
Bei Bad Robot darf ich 20 Minuten zusehen, wie Abrams am Filmschnitt arbeitet. Insgesamt sehe ich damit etwa eine oder zwei Minuten Filmmaterial und kann bestätigen, dass es eine Raumschlacht mit X-Flüglern und TIE-Jägern und einer Art Todesstern geben wird. Es gibt ein Lichtschwertduell, in dem Kylo Ren demaskiert auftritt und sich als intensiv blickender, narbenlosen Adam Driver erweist. Es gibt eine Waffe, die die Filmemacher als "Sonnensauger" bezeichnen. Ich sehe ein sprudelndes Energie-Gerät auf der Oberfläche eines Planeten, das einen riesigen lavaartigen Strahl aussendet. Ob hier Sonnen gesaugt werden oder nicht, es sieht jedenfalls gefährlich aus.
CG-Anweisungen
Los geht die Besprechung mit einer Einstellung aus dem Trailer, in der Dutzende von Flaggen über dem Eingang eines Schlosses zu sehen sind, das Maz Kanata gehört, einer kleinen Kreatur mit Brille, die via Motion-Capturing und CGI von Lupita Nyong'o (12 Years a Slave) gespielt wird. Die Flaggen sollen Superfans mit ihren Anspielungen auf ältere Filme in den Wahnsinn treiben, aber Abrams weist seinen Spezialeffekt-Chef Guyett an, dass zu viele von ihnen zu Lucas' erstem Prequel gehören: "Ich will hier nicht zu viele Podrennverknüpfungen", sagt Abrams. "Mir wäre es lieber, wir machen unser eigenes Ding."
Viel mehr beschäftigen Abrams allerdings einige Abschnitte, die zwischen verschiedenen Actionsequenzen zu sehen sein werden. In einer davon taucht eine "Schloss-Schlacht" auf, eine andere wechselt zwischen einem Raumgefecht mit Oscar Isaacs Poe Dameron und einem Lichtschwertkamf mit Finn, Rey und Kylo Ren hin und her. "Besser spät als nie schaue ich mir die Gegensätzlichkeit der Sequenzen an", so Abrams. "Es geht vor allem darum, dass man als Zuschauer nicht gleichzeitig emotional verzweifelt ist - bei Rey im Wald mit Ren - und feiert. In dieser Sequenz müssen wir zudem sehr vorsichtig sein, weil sie in einem anderen Wald eine ähnliche Verzweiflung zeigt, da es um Leben und Tod geht, und wir gleichzeitig andeuten, dass es um unsere Piloten am Himmel gut steht."
So wird überlegt, wie die Raumschlacht für die Helden herausfordernder dargestellt werden kann, und das alles klingt nach einer Menge Last-Minute-Arbeit für Guyett und seine Mitarbeiter: "Wollen wir hier wirklich sehen, wie ein TIE-Jäger abgeschossen wird?", fragt Abrams. "Schießen wir lieber einen X-Flügler aus oder werfen wir die Momente raus, in denen unsere Leute zu sehr die Oberhand haben. Vielleicht gibt es eine Fassung, in der ein TIE einen X-Flügler trifft und der explodiert." Hier treffen sehr ernste, Milliarden Dollar schwere Geschäftsentscheidungen auf ein Gespräch, das 11jährige führen könnten.
Guyett zeigt Abrams eine weitere Einstellung, eine Nahaufnahme einer Art von Maschine. "Ich habe keine Ahnung, was ich hier sehen soll", meint Abrams ruhig. "Ich wusste es in der letzten Fassung." Und mit diesen Worten werde ich rausgeworfen.Boyega über Finn
"Ich habe Momente, in denen ich mir denke: Finn würde das absolut sagen. Finn und Han haben im Film eine sehr interessante Beziehung. Han sieht ein wenig von seiner alten Tollkühnheit in Finn. Er sieht einen jungen Typen, den er in die richtige Richtung lenken kann."Abrams über Rey
"Wir wussten, dass unsere Darstellerin witzig und hart sowie körperlich in der Lage sein musste, die Rolle auszufüllen und gleichzeitig fähig sein musste, zusammenzubrechen und zu Tode erschrocken zu sein. Im Grunde musste sie in der Lage sein, absolut alles zu tun. Nur vielleicht nicht zu singen."Ridley über Rey
"Rey wurde nicht in eine privilegierte Stellung hineingeboren. Die Tochter meiner Kousine wollte, dass ich eine neue Prinzessin bin und ich sagte nur: Nein. Mädchen müssen keine Prinzessinnen sein. Sie können sich auch als Schrottsammler betätigen."
Ridley weiß, dass sie vielleicht für den Rest ihres Lebens Rey sein wird. "Die Leute haben mich das gefragt, als ob es eine schlechte Sache wäre, aber ich finde das okay. Jeder bleibt letztlich nur für eine Sache in Erinnerung. Daniel Radcliffe wird immer Harry Potter sein, obwohl er sich immer wieder in anderen Rollen bewährt."Mark Hamills Reaktion auf die Sequels
Hamill erfuhr bei einem Mittagessen mit Lucas am Rande einer Krieg-der-Sterne-Convention davon und reagierte schockiert und mit seiner gemischten Gefühlen. "Wir waren alle an einem guten Punkt angekommen und hatten es schon einmal mitgemacht", erzählt er. "Es gab einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Man muss sich alle Aspekte von so etwas durch den Kopf gehen lassen, denn wenn man vorhatte, unter dem Radar zu fliegen, ist das der denkbar schlechteste Weg." Hamill hoffte, dass Ford ablehnen würde. "Ich sagte mir: Unser Ass im Ärmel ist, dass Harrison nicht mitmachen wird. Warum sollte er auch? Das ist unser Ausweg. Denn wenn ich der Einzige bin, der nicht mitmacht, sieht das furchtbar aus, aber wenn er es nicht macht, muss ich auch nicht."
Bei den Dreharbeiten war dann alles anders. Als Hamill den Rasenden Falken betrat - und er betont, dass er das tat, nicht Luke -, war er überwältigt. "All diese Erinnerungen brachen hervor", so Hamill. "Wie es sich anfühlte, dort zu sein, der Geruch, zu sehen, wo Chewie Schach gespielt hatte. Wir haben viel gelacht. Man kann einfach nicht glauben, dass es wirklich passiert. Es scheint so irreal zu sein."Carrie Fishers Reaktion auf die Sequels
Hamill erinnert sich, dass Fisher sofort sagte, sie mache mit, als Lucas den Beiden von den neuen Filmen erzählte. Sie wollte nur wissen, ob es eine Rolle "für Billie" geben könnte und meinte damit nicht Billy Dee Williams, der wohl auch irgendwann auftauchen wird, sondern ihre 23 Jahre alte Tochter Billie Lourd, die aktuell an Scream Queens arbeitet und am Ende tatsächlich eine Rolle ergatterte.
Den kompletten Artikel, in dem ihr unter anderem erfahren könnt, dass Carrie Fisher das ganze Jahr über einen Weihnachtsbaum mit Darth-Vader-Kugel und ein Krieg-der-Sterne-Gästezimmer in ihrem Haus hat, findet ihr hier. Danke an alle Hinweisgeber.
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STARKILLER 1138
Redakteur
Ente, WC (WC-Ente?)... solche Vergleiche sagen immer mehr über den aus, der sie zieht, als über die Bilder selbst
Das Bild mit Kylo Ren und Vaders Maske ist das, was ich aus dem Artikel mitnehme. Ziemlich faszinierend. Schön auch, Kylos Helm noch einmal im Profil zu sehen. Es wird deutlich, dass das Mundstück doch sehr vertikal nach unten zeigt. Ich fand den Enten-Vergleich immer sehr bemüht, da konnte ich ihn bei den neuen Sturmtruppen schon eher verstehen.
Achja, dass sich Rey fragen soll, was mit Luke ist (wenn ich das richtig verstanden habe), ist mir neu!
(PS. Nur aus Neugier, ist es eigentlich Absicht, dass man die Großansichten von Bildern auf dieser Seite nicht abspeichern kann?)
(zuletzt geändert am 03.12.2015 um 00:38 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
Musst du schnell sein und direkt rechtsklick drücken oder weiter/zurück und schnell rechtsklick. Dann klappts.^^
Ansonsten wären die Entenvergleiche denke ich allgemein deutlich geringer oder gar nicht aufgetreten, wenn es nicht Disney wäre. Ansonsten ergeben sie sich ja auch bei den Troopern nur bei der direkten Frontansicht, im Profil sieht es auch da ganz anders aus.
Ansonsten² schöne Bilder, vor allem mit dem Vaderhelm
Parka Kahn
@George Lucas bezüglich abspeichern:
Ich weiß jetzt nicht, welchen Browser Du nutzt. Unter Firefox funktioniert es bei mir immer, wenn ich
*rechtsklick* -> "Link in neuem Tab öffnen" klicke. Dort erscheint dann die Grafik in voller Größe, welche sich dann wiederum mit *rechtsklick* -> "Grafik speichern unter..." abspeichern lässt.
Prinz Isolder
Olli Wan
Thrawn Kenobi
Ich rede aber von den eher ruhigen Hangar-Szenen, wo sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet wird und man sieht, wie irgendwelche Mechaniker im Hintergrund rumlaufen und ihren Job machen, und die ganze Atmosphere die dabei entsteht. Sowas gab es meines Erachtens bei den Prequels nicht. Am ehesten kommt da wohl noch die Szene vor dem Podrennen dran, wo Qui-Gon und Watto die Wette abschließen.
Olli Wan
Tedsolo
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