Die offizielle Seite hat ein ausführliches Interview mit Vorschauseiten zu Shattered Empire gepostet:
Die Zerstörung des zweiten Todessterns und der Tod des Imperators in Episode VI waren nicht das Ende. Es war nicht das Ende des Imperiums, sondern das Ende des Kampfs der Rebellion gegen die Tyrannei. Nicht das Ende von Star Wars. Eigentlich ein Anfang.
Shattered Empire, eine vierbändige Miniserie aus dem Hause Marvel startet am 2. September durch und ist ein wesentlicher Teil dieses Anfangs. Es ist eine Säule in der Journey to The Force Awakens und setzt direkt nach der Schlacht um Endor an.
'Wenn man Episode VI jung ansieht,' meint Greg Rucka, Autor der Reihe, zu StarWars.com 'kann man sich das Happy End ansehen und sagen 'Hey, das war's!'. Doch man wird älter und wenn man beginnt, darüber nachzudenken, begreift man, dass es das keineswegs war.' Das ist das Fundament von Shattered Empire, die Reihe folgt den neuen Figuren Kes und der Protagonistin Shara Bey – Mann und Frau und Rebellen – und erlebt, wie der Freiheitskampf weitergeht.
'Shara fliegt, Kes ist ein Sandlatscher – ein sehr erfahrener Sandlatscher.', meint Rucka. 'Sie haben also mehr Zeit in Trennung als zusammen verbracht und sie befinden sich auf einer Welt des Outer Rim, wo man die imperiale Präsenz spürt. Sie hoffen, dem ein Ende setzen zu können. Sie sind allerdings beide ziemlich müde Veteranen, sie ziehen aus der Schlacht um Endor mit der Freude, die wir in Episode VI gesehen haben: 'Wir haben gewonnen, das war's.' - nur, um dann zu begreifen, dass dies nicht der Fall ist. Das Imperium war gewaltig.' Trotz des Feuerwerks, trotz der Feuerbestattung Darth Vaders, trotz der Freude auf Endor – das Imperium ist noch lange nicht gebrochen.
'Das Imperium hat immernoch seine Resourcen. Das Imperium hat eine gewaltige Flotte.', meint Rucka. 'Vielleicht ist sie nach der Schlacht um Endor in Unordnung geraten, aber anzunehmen, dass in diesem Machtvakuum keine Leute auftreten werden, ist kurzsichtig.'
'All diese Menschen sagen eben nicht 'Okay, wir waren wohl auf der falschen Seite. Das war's dann wohl.' (lacht) Da draußen ist ein Moff mit der Einstellung 'Okay, ich leere mal die Konten, ändere meine Namen und gehe nach Aruba.' Die gibt es, und ihr wisst es. Doch für jeden Moff, der das sagt, sagen gleich fünf: 'Nie im Leben verlassen ich meinen Posten. Die Sturmtruppen da gibt es aus einem gewissen Grund. Geht mal da raus und knallt jeden dieser Aufständler über den Haufen, diese Terroristen und macht denen klar, dass die Härte des Gesetzes immer noch zieht.' Es wird also haarig.'
Shattered Empire, mit Illustrationen von Marco Chechetto (seine wunderbare Bebilderung befindet sich hier im Interview), wird dieses Feld in verschiedenerlei Hinsicht beackern: Indem er zeigt, wie das Imperium reagiert, wenn es am Bode liegt; und indem er zeigt, wie sich verschiedene Welten nach weltverändernden Ereignissen verhalten. Rucks zitiert die echte Geschichte herbei – den Arabischen Frühling, den Ostblock, Nordkorea – als Einflüsse darauf, wie er den Zustrand der Galaxis im Comic darstellt, ebenso in Sachen Diktaturen. 'Ich schaue mir auch ganz gerne Propaganda an.', meint er. 'Wer kontrolliert die Kommunikationswellen? Das Imperium. Die Rebellion kann also herumhopsen und mit voller Kraft schreien 'Palpatine ist tot!' - aber ich garantiere euch, dass diese Nachricht 70 % der Galaxis gar nicht erreicht hat. Es ist eher ein Gerücht. Im Flüsterton.'
Die Handlung hat sich aus Rucks Entwürfen und in Zusammenarbeit mit der Storygroup entwickelt, darunter besonders Rayne Roberts, Kiri Hart, Pablo Hidalgo und Leland Chee. Sie haben vom politischen Klima der Galaxis zu verschiedenen tragenden Momenten alles erarbeitet. 'Wir sehen zu Beginn von Band 2, wie die Allianz bei der Befreiung einer Hauptstadt auf einer neuen Welt hilft.', meint Rucka. 'Keine Welt, die wir in den Filmen schon gesehen hätten. Wir sehen darin ein Indiz, dass das Imperium nicht einfach still im Dunkel versinken will. Man nimmt an, es gibt immer mehr Unterstützung für die Allianz: Leute, die nun zu den Waffen greifen wollen, nachdem sie die Neuigkeit vernommen haben, dass man den Todesstern hochgejagt hat und der Imperator weg ist – 'dies ist unsere Chance.'. Gleichzeitig muss es das Imperium nun echt krachen lassen. Sie können es nicht riskieren, das nicht zu verteidigen, was sie mit aller Kraft halten, denn sie müssen in den ersten Wochen nach der Schlacht um Endor wissen, wie wacklig ihre Stellungen sind. Dazu haben sich Leland und Pablo spezifisch gemeldet: Es gibt Orte, die dazu in der Lage sein werden, sich zu erheben, während andere damit zumindest beginnen werden und dann so horrende Straftribute zollen müssen, dass der Versuch scheitert. Andere wiederum wagen es einfach nicht.'
Während Rucka meint, er habe sich alle Filme als Vorbereitung für Shattered Empire nochmals angesehen, so nimmt er dennoch auch Impulse aus einem sehr viel neueren Werk an: Star Wars Rebels, die Animationsserie über eine zusammengewürfelte Gruppe aus Rebellen, die den Versuch wagt, das Imperium niederzuschlagen. 'Ich habe mir Rebels mit meiner Familie angesehen.', meint er. 'Rebels bietet kanonisches Wissen über den Anfang der Rebellion. Wenn wir nun also Endor als Ende des Anfangs der Rebellion annehmen, was aus meiner Sicht eine ganz gute Betrachtung ist, dann ist es eine natürliche Weiterentwicklung. Aber andererseits hat Rebels auch eine Perspektive geboten, über die man bislang nur spekuliert hat, nämlich, wie es aussah, als das Imperium wirklich an die volle Macht kam. Wir haben noch nie eine Makroperspektive dazu gesehen, wie die Galaxis unter imperiale Kontrolle gekommen ist.' Da endet die Einflüsse von Rebels aber nicht.
'Ich hatte eine interessante Konversation mit der Storygroup vor einigen Wochen, als es um Notizen zu Lukes Geschichte ging.', meinte Rucka. 'Das war kurz nach dem Beginn der zweiten Staffel von Rebels. Wir hatten eine Diskussion über Lukes Machtvolumen nach der Zeit von Episode VI – ist es vergleichbar damit, wie Vader Kanan und Ezra zeigt, wer der Chef ist? Man lässt diese hühnerartigen Kampfläufer auf ihn fallen und er meint: 'Jepp, klappt auch nicht.' (lacht). Kann Luke das? Hat Luke dieses Ausmaß an Macht erreicht? Die Storygroup ist unglaublich. Wirklich kluge, passionierte Leute und haben darüber ziemlich gut nachgedacht. Wir reden also darüber und sie meinten: 'Dies vielleicht, das aber nicht. Wir haben das noch nie gesehen – vielleicht können Sie das mit Luke anstellen.' Ich liebe es, in einer solchen Arbeitsatmosphäre zu arbeiten.
Während die Reihe in weiten Teilen die Geschichte von Shara und Kes veerfolgt, so heißt das nicht, dass wir einen gewissen Jedi gar nicht sehen, oder eine gewissen Schurken, eine gewisse Prinzessin oder all unsere Lieblingscharaktere aus der alten Trilogie. Sie haben alle Schlüsselrollen in der Allianz und werden in der Reihe vorkommen. Aber nicht in Hauptrollen. 'Das ist wesentlich.', meint Rucka. 'Das kann das Projekt nie werden – so sehr ich es mir gewünscht hätte, darüber zu schreiben – es wird nicht die Geschichte sein, wie Luke in vier Bänden die Zeit nach Episode VI erlebt.' So sah der Auftrag nie aus. Doch wir werden dennoch Luke, Leia, Lando, Han und Chewie sehen. Wir sehen, was sie unternehmen – wenngleich die Geschichten nicht sie thematisieren, sondern Shara Bey, so ziehen die Geschichten dennoch Verbindungen. Band 1 ist gewissermaßen alleinstehend, Band 2 und 3 verfolgen denselben Handlungsstrang wie ein Zweiteiler und sie münden in Band 4. Fest steht, dass wir Shara in Band 1 während der Schlacht um Endor treffen werden, wir verlassen die Schlacht um Endor und decken ungefähr drei bis sechs Monate nach der Schlacht um Endor ab. In dieser Zeit finden sich Shana und ihr Mann in einigen Situationen vor, die nur nebensächlich mit den Hauptfiguren zu tun haben – in anderen Situationen arbeiten sie eng mit ihnen zusammen.' Auch im kleineren Ausmaße legt der Autor wert darauf, die Sachen mit den klassischen Figuren richtig zu handeln.
'Dadurch wollte ich die Figuren ehren, sie aber nicht zur selben Zeit ausschlachten.', sagt er. 'Denn es ist nicht viel Zeit und es trägt sich eine Menge zu.'
Um dies zu illustrieren, eröffnet Rucka die Geschichten hinter den Geschichten. Die Ereignisse von Episode VI waren für Han, Luke und Leia gewaltig. Alle haben wesentliche Wahrheiten erfahren und machen wesentliche Wandlungen durch. Diese Wahrheiten und Wandlungen laufen in Shattered Empire ein. 'Es gibt da Augenblicke, die wir nicht sehen – wir wissen aber, dass es sie gegeben haben muss.', sagt er. 'Wenn ich meine Arbeit sauber erledige und man mich mag, habe ich vielleicht eines Tages Gelegenheit, die Szene zu schreiben, in der Leia zu Mon Mothma geht und sagt: 'Jetzt kam also raus, dass Sie meine Mutter kannten?' Wissen Sie, was ich meine? Das ist eine großartige Szene.
'Wenn man anfängt, darüber nachzudenken', meint Rucka weiter. 'und man darüber nachsinnt, was Leia nun als Konsequenz der Schlacht von Endor weiß, ist das eine Menge zu verdauen. Ich meine, sie muss da eine Menge verdauen – sowohl als militärische Anführerin, als auch als Politikerin im Anschluss an die Schlacht von Endor. Aber inmitten all dessen, muss sich mit der Tatsache klarkommen, dass ihr biologischer Vater direkt verantwortlich ist für die Auslöschung all der Leute, die sich immer für ihre Familie gehalten hat – ihre Mutter, ihr Vater, Alderaan, all die Sachen, die Vader angestellt hat. Und wenn das einmal ausrollen will, hat man die Story von Padmé Naberrie vor sich, die Padmé Amidala ist. Das führt sie dann unmittelbar – nicht notwendigerweise in einem großen Moment – zu: 'Moment mal!'. Die Szene, in der sich sich an Mon Mothma wenden muss und sagt: 'Sie waren da. Sie war ihre Freundin. Wer war sie? Ich will es wissen.' Das ist eine verborgene Szene. Irgendwann, eines Tages, wird jemand diese Szene schreiben. Nicht in Shattered Empire. Es gibt eine Anspielung, dass sich diese Szene zugetragen hat. Ich habe sehr stark versucht, den Kanon zu respektieren und die daraus logisch folgenden Dinge.'
Dieser Herangehensweise folgt er auch für Shara und Kes, den Charakteren, die er geschaffen hat. 'Es gibt eine Hintergrundgeschichte, die ich nicht immer in die Bände einfließen lasse, und so wie es aussieht, wird sich dies ändern. In meinem Kopf haben sich nach dem Sieg von Yavin der Allianz angeschlossen und das aus einem ganz gewissen Grund. Sie hatten eine Spedition und dann bekamen sie ein Baby. Sie fragten sich: 'Nun, wie wird die Zukunft unseres Kindes sein?' Selbst wenn dieser Ursprung nicht in Stein gemeißelt ist, repräsentiert es dennoch ein emotionales Zentrum. Shara und Kes haben einen Grund zu kämpfen.
'Star Wars funktioniert aufgrund des Ruhms dieser fantastischen Schauplätze.', meint Rucka. 'Die Emotionen der Figuren und ihre Geschichten sind sehr real, plausibel und greifbar. Wir nehmen sie auf. Bei Lukes 'Nein!' am Ende von Episode V herrscht eine Urqual. Man muss schon ein Ausnahmszyniker sein, um dabei zu lachen...es handelt sich um herzzerreißende Qual. Eine so ehrliche und so wahre Emotion. Star Wars in Höchstform trägt dieses Element.
'Ich habe diese vier Bände.', meint er. 'Ich weiß nicht, ob ich dieses Ausmaß an Resonanz und Wahrheit jemals wieder erreichen kann, aber – nochmals – ich will ehren, dass es existiert. Shara Bey mag eine Pilotin sein, die sie noch nie zuvor getroffen haben, aber ihre Emotionen, ihre Sorgen, ihre Handlungen, ihre Glaubenspunkte sind real. Wenn wir es schaffen, dies erfolgreich herüberzubringen, dann haben wir eine erfolgreiche Geschichte.'
Rucka, mehrfach mit dem Eisner Award prämiert, hat Batman geschrieben, Superman, Wolverine. Comicikonen. Er hat seine eigenen Titel. Wie fühlt es sich für ihn an – einen gewaltigen Star Wars-Fan, der wegen Episode VI die Schule schwänzte, alle sechs Filme 'öfter als ich zählen kann' gesehen hat und eine gewaltige Sammlung aus Actionfiguren hat – diese ersten Schritte in die größere Welt der weit, weit entfernten Galaxis zu machen?
'Ich bin wenigen Dingen beim Erzählen begegnet, die derart viel Leidenschaft und Spekulation auslösen, wie Star Wars. Ich habe viel darüber nachgedacht, ehrlich. Ich habe schon überall in Sachen Comics gearbeitet. Marvel, DC. Und ich habe im Laufe meiner Karriere in beiden Häusern gearbeitet, mit Künstlern und Autoren, die mit den Comics aufgewachsen sind. Sie kennen diese in und auswendig und lieben sie. Das waren ihre heiligen Bücher, als sie aufgewachsen sind.'
'So sehr ich Comics – DC und Marvel – auch liebe, und das tue ich in der Tat, so war es doch nie meine Religion. Das war Star Wars. Star Wars war die Mythologie, in die ich am meisten investiert habe. Diese Ehren erhalten zu haben, in dieses Universum zu kommen und dort zu spielen – und Kanonsachen zu verfassen – und dazu im Stande zu sein, dem etwas hinzuzufügen ist etwas, das ich sehr ernst nehme. Bemerkenswert ernst sogar.'
So wie es klingt, wird Shattered Empire die Geschichte des Kampfs der Rebellion gegen das Imperium mehr als nur gut ergänzen – und so bedeutend für die Fans sein, wie für den Autoren.
'Ich habe nichts mehr gewollt, als das Material, das uns zugrunde liegt, zu ehren.', sagt Rucka. 'und darauf will ich aufbauen. Auf die konstruktivste und nützlichste Weise, die ich kann.'
Der erste Band wird am 2. September erscheinen, der englische Sammelband steht für den 17. November an und lässt sich bereits vorbestellen. Das deutsche Äquivalent wird am 14. Dezember folgen und lässt sich hier vorbestellen.
Update:
Newsarama bietet die Vorschauseiten nun auch in Farbe (via Jedi-Bibliothek):
Seite 1
Lordhelmchen77
Auf "jedi-bibliothek.de" gibt es inzwischen auch die Preview-Bilder in Farbe zu bestaunen. Die Zeichungen gefallen mir richtig gut. Und die Story klingt auch recht interssant. Wie Lordhelmchen77 schon sagte, finde ich es auch gut, dass mal nicht die Filmhelden im Zentrum stehen, sondern neue Charaktere.
Bastila
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Seite 1
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